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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

3.1. Die [falschen] weissen Helden: erpressen, rauben, töten so viel wie möglich
Einleitung mit Beispielen England in China und Holland in Indonesien etc.


Die Verbrechen des "Christentums": Die netten "Christen"-Kolonialisten von nebenan töten alles, was sich falsch bewegt -
und ihre zensierten Zeitungen in Europa verschweigen diese Massenmorde


Das "christliche" Kolonialprinzip: Wenn du nicht so bist wie die weissen "Christen", dann wirst du ermordet - für die "christliche" Karriere.


aus: "Die Weissen kommen" - von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Erwähnte Literatur

-- Buch von Henry M. Stanley: Mein Leben - Basel 1916
-- Buch von Ania Francos: L'Afrique des Afrikaaners, Paris 1966
-- Buch von Guy de Bosschère: Autopsie de la colonisation - Paris 1967




3.1. Die weissen Helden: erpressen, rauben, töten so viel wie möglich

[Kriminelle "Christen" im Kolonialismus: rohe Gewalt und Massenmord]

Die Weissen sind ungeduldig. Was sie mit Freundlichkeit und Geduld erreichen können, genügt ihnen nicht. Die Weissen verlassen sich lieber auf ihre Waffen. Mit denen sind sie allen anderen Völkern überlegen. Die Weissen begründen im grösseren Teil der Welt die Tradition, dass Macht und Gewalt vor Recht gehen. Sie führen Ausrottungskriege, Eroberungskriege, Polizeiaktionen, "Befriedungskriege". Das Prinzip dabei: Die Unmässigkeit. Das Ideal: "Tausend Mann mit Kanonen gegen hundert mit Knallbüchsen" (Major Fariau).

[Der deutsche Kolonialagent Carl Peters über Kenia: Thomson präsentiert "Zaubertricks" aus Europa: Gebiss rausnehmen - Brauselimonade - kriminelle "Christen" versklaven die Massai mit Waffengewalt]

"Thomson [web02] glaubte, den Massais (in Ostafrika im heutigen Süd-Kenia [web01]) durch allerhand Faxen imponieren zu können, zum Beispiel damit,
-- dass er sich als grosser Zauberer aufspielte,
-- dass er sein falsches Gebiss herausnahm und wieder einsetzte,
-- dass er Enos Fruit Salt als Brauselimonade präparierte und behauptet, der Teufel sitze darin.

Ich habe versucht, den Massais durch Waldbrände, durch Leuchtraketen, ja durch eine zufällig am 23. Dezember eintretende völlige Sonnenfinsternis zu imponieren, aber ich habe gefunden, dass diesen wilden Söhnen der Steppe schliesslich doch nur die Kugeln der Repetiergewehre und der Doppelbüchse, und zwar in nachdrücklicher Anwendung gegen ihren eigenen Körper, imponiert haben."

Diese Kurzerzählung von Carl Peters (ein Kolonialagent des Deutschen Kaiserreichs [web03]) enthält schon den ganzen Übergang von der ersten vorsichtigen Begegnung zwischen Weisen und Farbigen zur Gewalt.

[GB-Schriftsteller Belloc beschwört die Maschinengewehre gegen alle Ureinwohner - Livingstone-Tagebuch von 1870 behauptet, man müsse nur nett sein und Zeit haben, dann gibts keine Probleme mit den Ureinwohnern in Afrika]

Einen kürzeren, besseren Abriss der wichtigsten Phase in der Kolonialgeschichte kann man sich kaum denken. Es sei denn jenen Vers von Hilaire Belloc (britischer Schriftsteller 1870-1953 [web04]):

Whatever happens we have got
the maxim-gun and they have not.

Etwas holprig, aber treffend übersetzt:

Wir haben, was auch immer geschieht, Maschinengewehre - und die ham'se nicht. [S.41]

Ist es wirklich nötig, Gewalt anzuwenden, wenn man nur Handel, Zivilisation und Religion verbreiten will? Ein Zitat aus Henry Stanleys Memoiren gibt die Antwort:

(Buch von Henry M. Stanley: Mein Leben - Basel 1916 [S.540])

"So mancher wird sich vielleicht wundern über die plötzliche Friedfertigkeit der Eingeborenen, die mich auf meinem früheren Zuge Tag und Nacht mit beispielloser Wildheit angefallen hatten. Aber eine höchst einfache Erklärung dafür findet sich schon in Livingstones letztem Tagebuch (28. Oktober 1870). Er sagt dort:

'Muini Mukata, der weiter gereist ist als die meisten Araber, erklärte mir: 'Wenn ein Mann mit gütiger und höflicher Zunge reist, so kann er, ohne dass ihm ein Haar gekrümmt wird, auch die wildesten Stämme Afrikas besuchen.' Das ist sehr war, aber man braucht viel Zeit dazu. Man darf nicht in Eile eine Gegend durchqueren, sondern muss den Stämmen Zeit lassen, einen kennenzulernen und ihre Vorurteile abzulegen.' " [um dann später aber doch zuzuschlagen und die Schwarzen zu versklaven].

Weise Worte, nach denen sich die Weissen nicht richten. In ihrer Heimat beginnt immerhin schon der Kolonialmythos, der so gut wie alles grausame, was sich abspielt, tarnen oder rechtfertigen soll.

[Afrika: Die Ureinwohner wollten nie eine weisse Herrschaft - alle Rebellionen wurden mit weiss-"christlicher" Waffengewalt "beendet" bzw. mit Maschinengewehren "niedergemäht"]

Denn die afrikanischen Völker haben sich keineswegs ganz passiv den Europäern unterworfen. In den ersten Jahrzehnten der Kolonialherrschaft gibt es zahlreiche kleine Kriege, Revolten und Aufstände.

Einiger der bedeutenderen erinnert man sich heute noch mit Namen. Da gibt es
-- den Zulu-Krieg
-- den Matabele-Krieg,
-- den Ashanti-Krieg,
-- den Mahdi-Aufstand im Sudan -
und Dutzende von anderen, die wir fast vergessen haben, die aber natürlich dennoch für die afrikanischen Völker, die in ihnen kämpfen, von Bedeutung sind.

Etwa die sogenannten
-- arabischen Kriege in Nyassaland, "Deutsch-Ostafrika" und am Kongo;
-- des Briten Lord Lugard Feldzüge gegen die Fulani-Emire Nordnigeriens;
-- die französischen Kämpfe mit Samory am oberen Niger, mit Rabeh im Gebiet des Tschad-Sees.
-- da sind die blutig unterdrückten Aufstände gegen die Deutschen; die grosse Maji-Maji-Rebellion, der Herero- und der Hottentotten-Krieg in Südwestafrika.

Die Besetzung, der Erfolg in allen Kriegen, ob in Asien, Afrika oder Südamerika, ist natürlich in erster Linie der sensationellen Waffenüberlegenheit der Weissen zuzuschreiben. Typisch ist das "Gefecht" oder besser gesagt das Massaker von Karari [Nord-Kenia] (1898), in dem Tausende von schwarzen Kriegern englischem Maschinengewehrfeuer erliegen, ohne selbst auch nur einen einzigen englischen Soldaten erreichen zu können. Aus der technischen Überlegenheit wird sehr schnell die "moralische" abgeleitet, und nichts hat, wie man sich denken kann, dem Hochmut der Weissen solchen Auftrieb gegeben.

An den meisten "Schlachten", die über die Eroberung asiatischer oder afrikanischer Kolonien und Einflussgebiete entscheiden, nehmen nur eine Handvoll bis zu einem paar 100 weisser Soldaten teil, selten ein paar 1000. In Gegenden wie der ostindischen Inselwelt sind die östlichen Staaten selbst [S.42] gegen die kleinsten westlichen Flotten oder Schiffe, die bessere und weiterreichende Geschütze haben, wehrlos. England bezwingt China im Opiumkrieg, ohne mehr als Kanonenboote einzusetzen.

["Kolonialismus": Kriminelle "Christen" gegen Japan]

Die berühmte zwangsweise "Aufschliessung Japans" für den Handel der [kriminell-"christlichen"] Weissen durch den "Amerikaner" Perry: eine Dampffregatte und drei kleinere Schiffe.


["Kolonialismus": Kriminelle "Christen" gegen Indien]

1818 beträgt die Streitmacht, die für England den Sieg über das Haupt der Marathen-Konföderation in Indien (im mittleren Westindien in Maharashtra [web05]) erringt, nur 2800 Mann. Die Liste solcher Beispiele lässt sich beliebig verlängern.

["Kolonialismus" und Waffenüberlegenheit sind kombiniert oft mit übertriebener Härte, mit läppischen Vorwänden, mit totaler Gier]

Zu den Konstanten der kolonialen Eroberung gehören weiter:

-- Die [kriminellen] Weissen ["Christen"] schlagen übertrieben hart zu - weit härter, als oft nötig ist, um ihre Ziele zu erreichen. Die Kolonial-Feldzüge werden dadurch oft Vernichtungs-Expeditionen, Ausrottungskriege, heute würde man sagen: Völkermord. [Das war schon bei der "Christianisierung" Europas so: Ausrottung der Ureinwohner und Neubesiedelung mit "braven Christen"].

-- Der Vorwand, unter dem der Weisse [kriminelle "Christ"] Gewalt anwendet, ist meist nicht einen Deut besser als der, mit dem ein Strassenräuber vom Überfallenen Geld und Uhr verlangt.

-- Die Kunst der Mässigung im Sieg, die die Weissen untereinander im Lauf der Zeit zu üben lernen (bis sie [mit dem kriminellen Zionismus] in den zwei Weltkriegen des 20. Jahrhunderts wieder über Bord geworfen wird) gilt eben nur für Weisse untereinander. Farbigen gegenüber wird sie nicht geübt.

[Und hier sind die "weissen Helden": Gegen wehrlose Ureinwohner zu siegen ist der neue "Heldenstatus" bei den weissen "Christen", teilweise mit 1000en Toten].

*

Falsche weisse Helden in China: GB+"USA"

["Kolonialismus" gegen China: Marco Polo manipuliert Europa mit seinem Reisebericht - GB gegen China - China lehnt die Briten ab]

Wenn die heutige Geschichtsschreibung die Geschichte weiser Überfälle auf China etwas deutlicher machen würde, als sie unseren Politikern und Publizisten zu sein scheint, würde man schon besser verstehen, wie ausgerechnet das volkreichste Land der Welt in eine so unheimliche, den anderen Erdbewohnern unbehagliche Sonderrolle geraten ist. Seit Marco Polo (ein Venezianer, der in Asien herumreiste, geb.1254, gest. 1324 [web06]) die Phantasie der Europäer mit Berichten von Reichtum Chinas geweckt hat, versuchen die [kriminell-"christlichen"] Weissen von Zeit zu Zeit, ins Reich der Mitte einzudringen. Aber das [China] sperrt sich. Es hält Weisse für Barbaren.

China: Der erste Opiumkrieg 1839-1842

["Kolonialismus" gegen China: GB+"USA" ziehen einen Opiumschmuggel auf - Beschlagnahmung in Kanton - GB besetzt Hongkong 1841 - GB verlangt 5 Häfen und 5,75 Mio. Pfund]

Engländer und "Amerikaner" verlegen sich auf den Schmuggel, der 1820 bis 1830 in höchster Blüte steht. Sie kaufen chinesischen Tee, tauschen ihn gegen Opium aus Bengalen [heute Bangladesch] und bringen das Opium, gegen das die Chinesen eine Einfuhrsperre verhängt haben, nach China. Eines Tages wird in [der chinesischen Hafenstadt] Kanton [hinter Hongkong+Macao] englisches Opium beschlagnahmt. England hat einen willkommenen Vorwand. Es muss "natürlich" seine Kaufleute schützen. Britische Schiffe bombardieren chinesische Häfen (Erster Opiumkrieg 1839-1842 [web07]). Die Engländer besetzen Hongkong (im Jahre 1841 [web08]).

Im Vertrag von Nanking werden die Chinesen gezwungen, Hongkong "auf ewige Zeiten" abzutreten, fünf Häfen dem britischen Handel zu öffnen (Kanton [S.43], Futschau, Amoy, Ningpo, Shanghai). Ausserdem müssen sie an England eine "Entschädigung" von 5,75 Millionen Pfund zahlen (etwa 115 Millionen Mark).

Die chinesische Regierung und der Kaiser mögen denken, mit diesen Konzessionen hätten sie sich Ruhe erkauft. Aber die Engländer verlangen schon bald eine Revision des Vertrags. So viel Handelschancen warten drauf, genutzt zu werden!


Falsche weisse Helden in Japan: "USA"

["Kolonialismus" in Japan: mit den "USA" mit Commodore Perry]

Inzwischen hat auch "Amerika", vertreten durch Commodore Perry ("US"-Seeoffizier geb.1794 gest.1858 [web09]), 1853 zwangsweise Japan "geöffnet".


Falsche weisse Helden in China: GB+F von Westen her - Russland von Osten her

["Kolonialismus" in China: GB will mehr Hafenrechte und alle Gesandtschaften des "christlichen" Westens sollen in Peking sein]

Die Engländer melden bei den Chinesen neue Wünsche an. Sie wollen, dass dem Handel der [kriminell-"christlichen"] Weissen weitere Häfen geöffnet werden. Sie möchten Freizügigkeit für "alle Ausländer", einschliesslich der [Jesus-Fantasie]-Missionare [mit ihren Kreuzen und Leichen, = Gewaltdarstellung]. Sie wollen, dass sich die Gesandtschaften [Botschaften] der ausländischen Mächte [des kriminell-"christlichen" Westens] in Peking niederlassen dürfen, damit sie jederzeit mit dem Kaiserhof verhandeln können. Genau das wünscht der Kaiser nicht. Er will ja möglichst wenig mit ihnen zu tun haben.

Da werden die Weissen wohl wieder einmal zu den Waffen greifen "müssen". Sie finden einen Vorwand, der ebenso dürftig wie für die Kolonialgeschichte typisch ist.

China: Der Zweite Opium-Krieg 1856-1858

["Kolonialismus" in China 1856: Hongkong lässt ein Schiff verfolgen, das keine Lizenz hat - chinesische Matrosen werden festgenommen, der englische Kapitän protestiert beim GB-Konsul Parkes - die GB-Flagge ist "beleidigt" - das Schiff war eh falsch registriert]

Ein Chinese hat in Hongkong eine befristete Navigationserlaubnis für seine Lorha erhalten (das ist ein Segler mit Rumpf nach europäischem Muster, aber chinesischer Takelage) und betreibt das Schiff mit einem englischen Kapitän. Die Erlaubnis läuft ab. Das Schiff fährt weiter. Die Chinesen meinen, es treibe vielleicht Schmuggel oder sei gar ein Piratenschiff. Am 8. Oktober 1856 ankert das lizenzlose Schiff in der Nähe des Haichu-Forts. Die chinesischen Militärbehörden lassen von Bord weg 12 chinesische Matrosen als Piraten verhaften.

Der (englische) Kapitän mobilisiert den englischen Konsul, Parkes (Sir Harry Smith Parkes, Generalkonsul in Japan und dann in China geb. 1828, gest.1885 [web10]) Der verlangt, die Matrosen sofort freizulassen. Die Chinesen sagen, die müssten den Fall erst untersuchen. Zwei Tage später lassen sie neun von den zwölf frei. Sie teilen Parkes mit, die neun seien zur Verfügung des Engländers.

Aber Parkes will davon nichts mehr hören. Obwohl solche Zwischenfälle zu allen Zeiten überall in normalen Verhandlungen zwischen Konsuln und Gastländern gütlich beigelegt werden - Parkes findet, die englische Flagge sei beleidigt. Zwar stellt sich noch heraus, dass die ursprüngliche, längst abgelaufene englische Registrierung des Schiffes mit Hilfe falscher Angaben erschlichen war - es hilft nichts. Parkes steht auf dem Standpunkt, das hätten die Chinesen nicht wissen können. Jedenfalls hätten sie glauben sollen, dass es ein britisches Schiff sei oder zur Zeit der Aktion war - selbst wenn es nicht stimme. Der Konsul fordert Soldaten an.

["Kolonialismus" in China 1858: GB+F wollen Krieg gegen China - F wegen einem angeblich ermordeten "Pater" - die Verträge von Tientsin 1858: Neue Häfen, Zolldienst mit "Fachleuten", Konsulargerichtsbarkeit, Zoll senken, Meistbegünstigung, Jesus-Fantsie-Missionare, PLUS: Opium = "Medikament"]

Die britische Regierung beschliesst, diesen hochwillkommenen Anlass zu nutzen. Sie besorgt sich im Unterhaus Rückendeckung. Sie fragt in Paris an, ob [S.44] sich Frankreich vielleicht auch an einer Expedition beteiligen würde. Paris will, denn es hat einen ähnlich gewichtigen Vorwand für einen Krieg: Ende Februar 1856 ist [angeblich] ein französischer [Jesus-Fantasie]-Pater von Chinesen ermordet worden ...

Anfang Januar 1858 beschiessen die Verbündeten die Hafenstadt Kanton. Dann besetzen sie die Stadt und nehmen den Generalgouverneur gefangen. In einer Botschaft an die chinesische Regierung verlangen sie:
-- Kriegsentschädigung,
-- Revision des Vertrages von Nanking,
-- Niederlassungsrecht in Peking für die ausländischen Gesandtschaften.

Die Chinesen lehnen ab. So treten die Verbündeten den Weitermarsch an, Richtung Peking. Bei Tientsin [südöstlich von Peking] erobern sie die Taku-Forts. Das reicht dem Kaiser. Es kommt zu den Verträgen von Tientsin,
-- mit England am 26. Juni [1858],
-- mit Frankreich einen Tag später.

Natürlich Kapitulation auf der ganzen Linie:
-- neun weitere Häfen werden für den Handel geöffnet,
-- die ausländischen Gesandten dürfen nach Peking ziehen.
-- Der See-Zolldienst bekommt ausländische "Fachleute".
-- Die Fremden erhalten Konsulargerichtsbarkeit.
-- Der Zoll auf ausländische Waren wird gesenkt.
-- Eine Meistbegünstigungsklausel wird eingeführt.
-- die christlichen [Jesus-Fantasie]-Missionare [mit Kreuz und Leiche, Gewaltdarstellung] dürfen sich im Inneren Chinas frei bewegen. Und - wieder einmal:
-- es gibt "Kriegsentschädigung". Grossbritannien vier Millionen Taels, Frankreich zwei Millionen. (Nach heutigem Wert [Stand 1970], grob geschätzt  etwa 17,5 Mill. bzw. 8,75 Mill. DM).

Im November 1858 gibt es in Schanghai "Zusatzbestimmungen": Der Handel mit Opium, einem "ausländischen Medikament", wird gesetzlich zugelassen.

["Kolonialismus" in China 1858: Russen schnappen sich das Gebiet bis zum Fluss Amur - Meistbegünstigung für Ru+"USA"]

Warum geben die Chinesen im Juni 1858 schon so weit nach? Weil sie in diesem Stadium schon nicht mehr nur mit Grossbritannien und Frankreich zu tun haben. Kurz vorher, am 18. Mai [1858], haben sich die Russen das linke Amur-Ufer gesichert. Am 13. Juni [1858]  verschaffen sich die Russen ebenfalls die Meistbegünstigung. Fünf Tage später lassen sich die "USA" ähnliche Zugeständnisse unterschreiben.

Am Rande sei erwähnt, dass die "chinesischen Herrscher", die auf diese Weise von den Weissen erpresst werden, Mandschus sind. Sie haben keinen grossen Rückhalt im chinesischen Volk. Daher findet Kaiser Hsien-fêng auch, das Schlimmste für das Prestige der Dynastie sei, dass die ausländischen Gesandten nun in die Hauptstadt Peking kommen können. Er möchte verhindern, dass die Vertragsurkunden in Peking ausgetauscht werden, wie es vorgesehen ist. Damit ist auch der dritte Opium-Krieg so gut wie perfekt.

China: Der dritte Opium-Krieg

["Kolonialismus" in China 1859: GB+F-Truppen besetzen Peking - der Mandschu-Kaiser flüchtet nach Jehol - der Sommerpalast wird abgefackelt]

Im Juni 1859 versucht der britische Botschafter, mit einer kleinen Armada (13 Kriegsschiffe und 1200 Soldaten) ins Land einzudringen. er wird in der Nähe der Taku-Forts zurückgeschlagen. Anfang 1860 erscheinen die Engländer wieder, mit den Franzosen als Waffengefährten. Zunächst werden die Taku-Forts erstürmt. Dann fährt die alliierte Flotte unter Admiral Seymour den Paiho-Fluss aufwärts nach Tientsin. Von hier beginnt im September der Vormarsch auf Peking. Im Oktober [1860] sind die Verbündeten vor der Stadt. Noch ehe [S.45] sie mit der Beschiessung beginnen, öffnet sich ein Tor. Die Stadt ist gefallen, der Kaiser nach Jehol [gleich neben Peking] geflohen. Um eines jener berühmten Exempel zu statuieren, die anscheinend immer sein "müssen", verbrennen die Engländer und Franzosen den Sommerpalast des Kaisers. Darüber mehr in einem anderen Kapitel. der "dritte Opium-Krieg" macht aus den neun zusätzlichen Häfen, die dem Aussenhandel geöffnet werden müssen, elf.

["Kolonialismus" in China 1895: Japan besiegt China und besetzt Korea]

Um die chinesischen Leiden voll zu machen, folgt bald danach Japan den weissen Beispielen. es besiegt China 1895 in einem kurzen Krieg und erobert Korea.

["Kolonialismus" in China: Die Mandschus haben mit ihrer Verweigerungspolitik verloren]

Welche Tiefen der Erniedrigung China unter dem Druck der weissen Macht in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts erlebt, zeigt am besten eine Liste von Verträgen, mit denen sich andere Länder - auch kleine - Vorrechte auf Kosten der chinesischen Souveränität sichern:

1858: Verträge zwischen China einerseits und England, Frankreich, "Amerika" ("USA") und Russland andererseits;
1861: neuer Vertrag zwischen China und Russland;
1862: Verträge Chinas mit Preussen und Portugal;
1863: Verträge mit Holland und Dänemark;
1864: mit Spanien;
1865: mit Belgien;
1866: mit Italien;
1869: mit Österreich;
1874: mit Peru;
1876: neuer (Tschefu-)Vertrag mit Grossbritannien;
1880: Zusatzvertrag mit den "USA";
1881: mit Brasilien.


Ergänzung: Die Rolle des Fantasie-Marco Polo
Das ist alles die Folge der Sage von Marco Polo in Europa. China ist nie gegen diese Geschichte von Marco Polo vorgegangen und so haben sich die Fantasien 400 Jahre lang gegen China entwickelt, man könne in "Indien" viele Sachen rauben. Der gesamte "Kolonialismus" ist grossenteils nur eine Seeräuberei, und gemäss neuer Forschung ist der Marco Polo gelogen.



["Kolonialismus" in China: Die deutsche Besetzung der Bucht von Kiautschou in Nord-China gegenüber Korea - als Preis für 2 ermordete Jesus-Fantasie-Missionare]

In all diesen Verträgen sichern sich die Fremden Sonderrechte, wenn nicht sogar Landabtretungen. Wie es 1897 zum deutschen Landerwerb kommt, lasse ich lieber von einem patriotisch, um nicht zu sagen kolonialistisch gesinnten Deutschen erzählen:

"Im Jahr 1897 verlangte Deutschland Sühne für die Ermordung von zwei [Jesus-Fantasie]-Missionaren in [der Provinz] Schantung [Schandong, östlich von Peking]. Nach einer Flottendemonstration und langen diplomatischen Verhandlungen mit China und den Mächten schloss Deutschland mit China 1898 einen Pachtvertrag auf 99 Jahre ab. In diesem wurde die Bucht von Kiautschou [bei Tsingtao, heute Qingdao, gegenüber Korea] mit einem kleinen Teil des Hinterlandes und einigen kleinen Inseln in Grösse von 550 km2 unter Deutschlands Oberhoheit gestellt.

Damit hatte Deutschland einen wichtigen Flottenstützpunkt, Stapelplatz und Handelsmarkt in China erhalten, wo die Mächte England, Russland, Frankreich, Amerika, Japan sich schon längst die besten Plätze gesichert hatten" (P.Jos.M.Abs). Das ist also der Preis für zwei [Jesus-Fantasie]-Missionare.

["Kolonialismus" in China: Die Jesus-Fantasie-Missionare wollen China von innen her zerstören - und weitere Besetzungen von Ru, GB+Japan]

Chinesische Opfer werden geringer bewertet. In dem "fremdenfeindlichen", auf seine eigene Religion [Buddhismus] und Lebensart [Reis, Hühnersuppe, Schuhe vor dem Haus ausziehen etc.] stolzen China, tragen die [Jesus-Fantasie]-Missionare sehr schnell dazu bei, die Fremden in China noch unbeliebter zu machen. Zu ihrem hochmütigen Auftreten kommt hinzu, dass die deutsche "Operation Kiautschou" auch die anderen Mächte wieder zu ähnlicher Aktivität anspornt.
-- Russland besetzt im gleichen Jahr [1898] die Kwangtschau-Bucht,
-- England Weihaiwei.
-- 1898 erhält Japan das Zugeständnis Chinas, dass es die Provinz Fukien nicht an andere Mächte verpachten werde.
-- Ausserdem wird das Land durch grosse Aufstände in Unruhe versetzt (1895, 1896 und 1897).

All diese Belastungen führen schliesslich im Jahre 1900 zum grossen fremdenfeindlichen Aufstand: dem Boxer-Aufstand [1898-1901].

["Kolonialismus" in China 1900: Der Boxer-Aufstand 1898-1901 - der Massenmord-Befehl von Kaiser Wilhelm II. an die weisse Expeditionsarmee - die Chinesen sollen für die nächsten 1000 Jahre Angst vor den Weissen haben]

Die [kriminell-"christlichen"] Weissen rüsten eine Expeditionsarmee unter Führung des Grafen Waldersee aus. Kaiser Wilhelm II., eine Zeitlang Chef-Bramarbas der weissen Welt, gibt in einer Reden den nach China ziehenden Soldaten folgende Anweisung:

"Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht! Führt die Waffen so, dass auf 1000 Jahre hinaus kein Chinese es mehr wagt, einen Deutschen scheel anzusehen."

Zweifellos würde sich jedes Land wehren, dessen Botschaften so gefährdet (regelrecht belagert und mit Vernichtung bedroht) werden, wie die westlichen Botschaften in Peking und die westlichen Niederlassungen anderswo in China, nicht zuletzt die [Jesus-Fantasie]-Missionen [mit ihren abscheulichen Kreuzen und Leichen]. Aber heute [Stand 1970] würde es sich (hoffentlich) fragen, wie es denn zu solcher Explosion des Fremdenhasses kommen kann.

Dass die Weissen siegen, bedarf kaum der Erwähnung. Für alle Beteiligten verdriesslich ist, dass der Feldmarschall Graf Waldersee zu lange mit den Expeditionsschiffen auf den Weltmeeren herumschwimmt. Er kommt erst an, als im wesentlichen alles vorbei ist. Aber wenigstens kann er noch Strafexpeditionen veranstalten. "Das einzige, was mir Sorgen macht, ist unsere Laschheit gegenüber den Chinesen", sagt er.

["Kolonialismus" in China 1900-1901: Strafexpedition ohne Ruhm, weil die Chinesen die Weissen einfach durchlassen - Massenmord im Verhältnis 1:15]

Diese Strafexpeditionen bringen wenig Ruhm, zumal die Chinesen kaum Widerstand leisten. Von General Chaffee ("USA", geb.1842, gest.1914 [web11]) ist die interessante Aussage überliefert: "Für jeden echten Boxer, der seit der Einnahme Pekings getötet worden ist, sind 15 harmlose Kulis oder Farmarbeiter ermordet worden, einschliesslich nicht weniger Frauen und Kinder."

[Details:
Offiziell nannte sich die Strafexpedition "China Relief Expedition" und war unter Leitung des "US"-Leutnants General Chaffee [web12].
Mossad-Wikipedia sagt:
"Die "China Relief Expedition" war eine Expedition der Streitkräfte der Vereinigten Staaten in China, um US-Bürger, europäische Staatsangehörige und andere Ausländer in den letzten Jahren des Boxeraufstandes zu retten, der von 1898 bis 1901 dauerte. Die "China Relief Expedition" war Teil einer multinationalen militärischen Anstrengung, die als Acht-Nationen-Allianz bekannt war und zu der die Vereinigten Staaten zwischen 1900 und 1901 Truppen beisteuerten. Gegen Ende der Expedition verlagerte sich der Fokus von der Rettung von Nichtkombattanten auf die Niederschlagung der Rebellion. Bis 1902 war der Boxeraufstand zumindest in der Stadt Peking effektiv unter Kontrolle." [web12]

["Kolonialismus" in China 1900-1901: Die Strafexpedition provoziert den absoluten Niedergang der Reputation der kriminell-"christlichen" Weissen]

Die fremden Besatzer, die der Boxer-Aufstand vorübergehend nach China gebracht hat, verschwinden nach einer Weile wieder. Was nicht aufhört ,ist die Demütigung Chinas durch die Privilegien und das hochmütige Auftreten der fremden Weissen, die zwar ihreeigenes Prestige stets hoch einschätzen und scharf verteidigen, aber auf das der Chinesen keine Rücksicht nehmen und die Abneigung dieses Volkes gegen Fremde dadurch weiter anheizen. Die Vorrechte und Enklaven der Weissen (mit Ausnahme der deutschen, die im Ersten Weltkrieg verloren gehen) bestehen weiter bis in den Zweiten Weltkrieg hinein, teilweise bis zur Machtübernahme der Kommunisten [also bis 1949 mit Mao]. [S.47]


Falsche weisse Helden: Kriminell-katholische Spanier in "Amerika" und auf den Philippinen

["Kolonialismus in "Amerika"+auf den Philippinen: Totale Brutalität der kriminell-katholischen Spanier - Aufstände auf den Philippinen von 1812 bis 1894]

Die ersten Weissen, die sich in der Neuzeit mit Waffengewalt überseeische Völker unterwerfen, sind die Spanier. Ihre Zerstörung der Inka- und Aztekenreiche ist von so vielen Akten der Barbarei, der Ausrottung und des Sadismus begleitet, dass ich sie lieber in den einschlägigen Kapiteln behandle. Drei Jahrhunderte später finden wir die Spanier immer noch als Unterdrücker, wenn auch nicht mehr in Südamerika, das sich von ihrem Joch befreit hat, sondern auf den Philippinen. Vermutlich der beste Kommentar zu ihrem dortigen Regime ist die Regelmässigkeit, mit der sie Aufstände der Filipinos unterdrücken und niederschlagen "müssen" - hier die wichtigsten: 1812, 1820, 1823, 1837, 1843, 1848, 1872, 1880, 1887, 1891, 1894. Der Aufstand von 1837 dauert fast vier Jahre. Zum Schluss wird sein Anführer Apolinario mit 2000 Mann erschossen.


Falsche weisse Helden: Kriminell-katholische Spanier und Franzosen in Marokko

["Kolonialismus" in Marokko: Die Rifkabylen-Berber schlagen die Spanier 1921 - die Franzosen schlagen die Rifkabylen und teilen sich mit Spanien Marokko auf]

Diese Kolonie, ebenso wie Kuba, verlieren die Spanier an die "Amerikaner". In Nordafrika wiederum verdanken sie es nur den Franzosen, dass sie überhaupt bis in die Gegenwart hinein (in einem Teil Marokkos) als Kolonialmacht auftreten können. Sie selbst erleiden im Kampf gegen die Rifkabylen (Berber vom Rif-Gebirge [web13]) ein Debakel: Am 21. Juli 1921 schlagen die Kabylen unter Abd-el-Krim in der Nähe des Dörfchens Anual die spanische Armee vernichtend. Der General Silvestre, dessen schlechter FÜhrung die Niederlage zugeschrieben wird, bringt sich um. Insgesamt verlieren die Spanier in diesem Feldzug etwa 16.000 Mann, und die Kabylen machen rund 4000 Gefangene (die sie übrigens gegen ein Lösegeld von 4 Millionen Peseten wieder freigeben).

Die entscheidenden Erfolge gegen die Rifkabylen erfechten die Franzosen. Sie retten Spaniens Anteil an der marokkanischen Beute mit.

*

Falsche weisse Helden: Kriminell-katholische Portugiesen in Afrika

["Kolonialismus" in Afrika mit Portugal: Ewige Gewalt und die Legende in Europa, Kolonialismus sei "friedlich, ordentlich und problemlos"]

Die iberischen Vettern der Spanier, die Portugiesen, sind noch im siebenten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts mit den Waffen beschäftigt: um die farbige Bevölkerung des sogenannten "Portugiesisch-Afrika" niederzuhalten - sei es in Mozambique, "Portugiesisch-Guinea" oder Angola. Kaum eine Kolonialmacht hat es so wie Portugal verstanden, die Legende von einer friedlichen, ordentlichen und problemlosen Kolonialpolitik zu verbreiten - in weissen Ländern. Dabei sind mindestens in Angola auch schon die ersten drei Jahrhunderte portugiesischer Herrschaft eine Folge kleinerer Krieg.

["Kolonialismus" in Süd-"Amerika": Mestizen-"Christen" kopieren die Europa-"Christen"+rotten fast die Guarani in Paraguay aus - 1 Million ermordet]

Kurz darauf betreiben die Nachkommen der iberischen Vettern in Südamerika, die Armeen Brasiliens, Argentiniens und Uruguays, im Paraguay-Feldzug eine regelrechte Ausrottung, der fast das gesamte Guarani-Volk zum Opfer fällt.

"Als der von der Übermacht einer erdrückenden Koalition geführte fünfjährige Krieg im Verein mit der Cholera mit fast einer Million Menschen aufgeräumt [S.48] hatte, entfiel in Paraguay auf je 30 Frauen noch ein männliches Wesen, das aber auch meistens ein Greis oder Säugling war", schreibt [Journalist der "Kö] Hugo Zöller.

Noch der Brockhaus [Lexikon] registriert, dass dieser Aderlass zwei Drittel der Bevölkerung vernichtet habe, hauptsächlich die Männer.

[Detail:
Mossad-Wikipedia schildert im Artikel "Guaraníes" Expeditionen von Portugal und Spanien nach 1750, um Grenzen "festzulegen". Übersetzung mit Translator.eu:

"Mit dem Vertrag von Madrid, der 1750 zwischen Portugal und Spanien unterzeichnet wurde, änderten die beiden Mächte ihre Beziehungen grundlegend, was sich auch auf ihre überseeischen Besitzungen auswirkte. In Spanien die Thronbesteigung der neuen Bourbonenkönige [Könige Ludwig in Paris] und die von ihnen eingeleiteten Reformen, in deren Folge die Jesuiten 1767 von König Karl III. vertrieben wurden. Die von den Guarani bewohnten Gebiete waren von Interesse für die Kommissionen, die durch den Vertrag von Madrid eingesetzt wurden, um die Grenzen der Besitzungen in Südamerika festzulegen, insbesondere die Grenzen zwischen Brasilien und Paraguay. Beide Königreiche entsandten Expeditionen, um ihre neuen Grenzen zu erforschen und zu definieren. Der Expeditionsauftrag führte zur Wiederentdeckung von Guarani-Gruppen, die der Kolonialpolitik entkommen waren und im Dschungel Zuflucht gesucht hatten." [web13]

[Waren es diese Expeditionen, die 1 Million Guaranís das Leben kosteten? Paczensky nennt leider keine Jahreszahlen]


Falsche weisse Helden: Kriminell-protestantische Holländer in Indonesien und in Südafrika - mit dem Märchen, Südafrika sei "leer" gewesen: aber da waren Bantus, Zulus, Sothos

["Kolonialismus" in Indonesien mit Holland: Massenmord auf Nordsumatra]

Auch die Holländer verschaffen sich im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach Gelegenheit, auf Kosten Farbiger militärischen Ruhm, Ehren und Orden zu holen: Bei der Eroberung des indonesischen Inselreiches im 17. Jahrhundert, bei der Unterdrückung von Aufständen in den späteren Jahren, oder beispielsweise in einem siebenjährigen Krieg gegen die Atschinessen auf Nordsumatra im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts [Stand 1970 - also war der Krieg gegen die Atschinessen zwischen 1870-1900]. Der unermüdliche Sonderberichterstatter der "Kölnischen Zeitung", Hugo Zöller, erzählt, er sei dort "wochenlang durch die ein einziges grosses und blutgetränktes Schlachtfeld darstellende Nordspitze der an Grösse das Deutsche Reich übertreffenden Insel Sumatra geritten."

["Kolonialismus" in Indonesien mit Japan 1941-1945: Indonesiens Bevölkerungen denken an Autonomie und Unabhängigkeit von Holland]

Im Zweiten Weltkrieg gehören die Holländer zu den Völkern, die von den Deutschen besetzt werden. Ihr indonesisches Kolonialreich macht sich dank des japanischen Eingreifens [japanische Besetzung 1941-1945] selbständig. Die fremde Besatzung im eigenen Land weckt bei den Holländern kein Verständnis dafür, dass auch Kolonialvölker nicht gern von Fremden besetzt und unterdrückt werden. So halten sie es bei Kriegsende [1945] für selbstverständlich, dass ihnen Indonesien "zurückgegeben" wird.

Sie [die "christlichen" Holländer mit ihrer rassistischen Königsfamilie] wollen den Kolonien nur beschränkte Autonomie zuerkennen. Die Nationalistenführer verlangen volle Unabhängigkeit, erklären sich aber bereit, mit Holland auf breiter Basis zusammenzuarbeiten.

[Detail:
Der Unabhängigkeitskrieg von Indonesien dauert 5 Jahre von 1945 bis 1950, wobei die Gelder des Marschallplans für Holland für die holländische Flotte gegen Indonesien missbraucht werden und am 22.12.1948 eingestellt werden [web14].


[Indonesien 1946-1949: Einzelne Inseln von Indonesien wollen ihre eigene Autonomie gegen Java - 1947: Zwangsvertrag erklärt Java+Sumatra unabhängig, der Rest soll bei Holland bleiben - nun kommt eine Seeblockade gegen Java - Gefangennahme der Regierung von Java - nun will kein Indonesier mehr die Holländer haben: Guerillakrieg bis 1949]

Im November 1946 kommt ein erstes Abkommen über eine beschränkte Anerkennung Indonesiens als Bundesstaat zustande. Aber in der Zwischenzeit haben die Holländer ein Expeditionsheer herangeführt [mit Missbrauch der Marschall-Gelder]. Unter seinem Schutz erheben sich Inselgruppen, rufen "autonome Regierungen" aus und bitten Holland um Hilfe gegen den "javanischen Zentralismus". Holland beginnt im Juli 1947 eine "Polizeiaktion" gegen die Zentralregierung in Java. Die Indonesier müssen einen neuen Vertrag unterschreiben, der ihre Republik nur auf Java und den Süden Sumatras beschränkt. Der Rest der Insulinde fällt an Holland zurück, das gegen Java eine Seeblockade verhängt, um die Zentralregierung vollends auszuhungern. Dann, mitten im Waffenstillstand, überfallen holländische Marinetruppen Djogjakarta und nehmen die gesamte Regierung gefangen! Nun beginnt ein Guerillakrieg der führerlosen Bevölkerung gegen die Holländer, ihre Plantagen und anderen Besitzungen. Unter dem Druck "Amerikas" muss Holland im Mai 1949 einen Waffenstillstand schliessen und seinen Abzug versprechen. [S.49]


["Kolonialismus" in Südafrika mit Holland: Kap der "Guten Hoffnung" - Holländer ("Buren"), Deutsche, Skandinavier, Hugenotten, Engländer]

Zur Kolonialvergangenheit der Holländer gehört auch, selbst wenn keine so engen verwandtschaftlichen Beziehungen mehr bestehen, die Gründung des Staatswesens, das sich im Laufe der Zeit zur heutigen Südafrikanischen Republik entwickelt hat. Sie gründen 1652 am Kap der Guten Hoffnung die erste Kolonie, einen kleinen Hafen, als Zwischenstation der Ostindischen Kompanie auf dem Weg nach Indien (Amsterdam-Batavia). Dieser bescheidene Rahmen wird sehr schnell gesprengt. Zu den Holländern kommen Deutsche und Skandinavier, auch Hugenotten aus Frankreich. Aber das holländische, das "Buren"-Element überwiegt und saugt die Neuen auf. Als dann die Engländer hinzukommen, misslingt die Assimilierung. Doch das ist eine andere Geschichte.

["Kolonialismus" in Südafrika mit Holland: Das Märchen, die Buren seien allein gewesen - Buschmänner - Bantus mit 9 Kaffernkriegen gegen die Xhoza - die Holländer sind in Tat und Wahrheit die "Wilden" - Stacheldraht blockiert die Felder und die Ureinwohner-Hirten]
Es gehört zur Propaganda der "Südafrikanischen Union" zu behaupten, dass die Buren damals in ein leeres Land gekommen seien. Sie hätten also ein noch älteres Heimatrecht als die Neger, die sie heute in der Apartheid-Zwangsjacke halten möchten. Aber das ist ein Märchen. Bei der Ankunft der Holländer ist das Land keineswegs leer.
-- Da gibt es schon die Buschmänner, die zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert aus dem Gebiet der Grossen Seen nach Südafrika gewandert sind.
-- Da gibt es die Bantus - sie wandern etwa zur gleichen Zeit wie die Holländer ein. Gerade mit ihnen werden die Buren am häufigsten Krieg führen: Neun "Kaffern-Kriege" zwischen 1779 und 1877.

Das erste Zusammentreffen zwischen dem Vertreter der [kriminellen "christlichen"] Holländer, Jan Sens, und dem Häuptling der Xhoza, Nquika, ist noch verhältnismässig freundlich. Es scheint ja auch, als sei Land genug da, um Schwarze und Weisse nebeneinander leben zu lassen. Aber "sehr schnell wurde den Xhozas klar, dass die [kriminellen "christlichen"] Weissen die Abmachungen nicht einhielten, und so begann der erste Kaffern-Krieg" (Anja Francos [web15]). "Es hatte in Südafrika niemals Grenzen gegeben. Der Boden gehörte allen. Die gewaltigen Viehherden wanderten jedes Jahr in aller Freiheit zur Küste, wo es zahlreiche Weiden gab. Als die [kriminellen "christlichen"] Weissen kamen, machten sie [die Holländer] sich daran,
-- die Herden zu begrenzen,
-- den Boden aufzuteilen,
-- Stacheldrahtzäune und Schranken zu ziehen und
-- den Hirten zu verbieten, mit [S.50] ihren Herden durchzuziehen.

Aber für die war es lebenswichtig, zur Küste zu kommen. Die [kriminellen "christlichen"] Kolonisten widersetzten sich dem mit Waffengewalt. Was konnten die Hirten mit ihren Lanzen gegen Gewehre ausrichten?"

(Buch von Ania Francos: L'Afrique des Afrikaaners, Paris 1966 [S.533])

Guy de Bosschère fügt hinzu:

"Die [kriminellen "christlichen"] Holländer benehmen sich dabei mit noch nicht dagewesener Wildheit. Sie entscheiden sich für Ausrottung, Genozid."

(Buch von Guy de Bosschère: Autopsie de la colonisation - Paris 1967 [S.530])

["Kolonialismus" in Südafrika mit Holland+GB - die Buren ziehen ins Landesinnere gegen die Zulu mit Häuptling Dingan - Stacheldraht blockiert die Felder - Einladung zu den Zulu und Mord an den Buren - Kriege der Buren gegen die Zulus bis 1838]

Dann kommen die Engländer. Die Buren, die sich über das neue Regime ärgern, besonders aber darüber, dass ihnen die Sklavenhaltung verboten werden soll, ziehen weiter. Ihre berühmten Trecks führen sie wieder in Gebiete, von denen sie heute behaupten, sie seien leer gewesen. In Wirklichkeit treffen sie auf die Zulu."

Zunächst geht es wie mit den Xhozas. Der Zuluhäuptling Dingan (Dingane, geb.1795ca., gest.1840 [web17]) meint, es sei doch genug Land für alle da. Die Buren sollten sich nur ruhig niederlassen und ihre Herden weiden lassen. Ania Francos [web15]:

"Alsbald machen sich die Weissen daran, ihre Stacheldrahtzäune zu errichten und den farbigen Hirten das Durchqueren ihrer Felder zu verbieten. Dingan hält das für Verrat. Um sich zu rächen, lädt er die Buren zu einem grossen Fest in seinen Kraal (kreisförmige Siedlung [web16]) - da, wo sich heute die Universitätsstadt von Pietermaritzburg in Natal befindet [heutiges östliches Südafrika nahe der Küste]. Als alle um das Feuer versammelt sind, lässt der Gastgeber sie umbringen."

[Diese Taktik war auch in Europa während der "Christianisierung" eine "ganz normale Sitte", die Ureinwohner umzubringen: einladen und morden].

Natürlich nennen die Südafrikaner diese Schlächterei "Verrat". In den meisten Kolonialgeschichten ist, wenn sie sich überhaupt mit dieser trüben Episode befassen, die Vorgeschichte weggelassen, die das Verhalten der Zulus erklären könnte. Die Kriege mit den Zulus dauern lange, noch lange in die englische Zeit hinein. Dingan selbst fällt 1838 in der Schlacht am Blood River [Blutfluss], was die Buren noch heute feiern und die Afrikaner noch heute beklagen.

["Kolonialismus" in Südafrika mit Holland: Die Buren gründen Oranje+Transvaal - der Afrika-Stamm der Sothos verteidigen sich gegen die kr. "Christen"-Buren ebenbürtig und sind erst geschlagen, als das kriminell-"christliche" GB-Empire den Buren hilft]

Bald wandern die Buren aufs neue. Sie gründen die kurzlebigen Freistaaten Oranje und Transvaal. Auch dort ist Afrika nicht leer. Dort kämpfen die Sothos gegen die weissen [kriminellen "christlichen"] Eindringlinge, weiter nördlich die der gleichen Völkerfamilie angehörenden Bapedis. Und die Afrikaner verteidigen sich tüchtig. In der Tat, und das ist wichtig für die Buren-Psychologie des heutigen Südafrika und für die Geschichte Afrikas selbst: Die Buren besiegen die Schwarzen ja gar nicht. Wenn ihnen nicht schliesslich die gesammelte Kraft des britischen Empire beistehen würde, gäbe es vermutlich keine Republik Südafrika mit Apartheid und Rassenunterdrückung [Stand 1970].

Schon im ersten Kaffern-Krieg ereignet sich eine der Episoden, die für das Selbstgefühl der [kriminell-"christlichen"] Weissen nicht eben beruhigend sind: obwohl die Buren mit ihren Feuerwaffen und auch ihren Pferden den Kaffern technisch haushoch überleben sind, ziehen sie beinahe den kürzeren.

*
[S.51]


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Quellen
[web01] Massai: https://de.wikipedia.org/wiki/Massai
[web02] Thomson: ?
[web03] Carl Peters: Deutscher Kolonialagent des Deutschen Kaiserreichs, siehe Seite 32
[web04] Hilaire Belloc: https://de.wikipedia.org/wiki/Hilaire_Belloc
[web05] Marathen in Maharashtra: https://de.wikipedia.org/wiki/Maharashtra
[web06] Marco Polo: https://de.wikipedia.org/wiki/Marco_Polo
[web07] Erster Opiumkrieg: https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Opiumkrieg
[web08] Hongkong: https://de.wikipedia.org/wiki/Hongkong#Britische_Kronkolonie
[web09] https://de.wikipedia.org/wiki/Matthew_Calbraith_Perry
[web10] Sir Harry Smith Parkes: https://en.wikipedia.org/wiki/Harry_Parkes_(diplomat)
"Consul General of the United Kingdom to the Empire of Japan from 1865 to 1883 and the Chinese Qing Empire from 1883 to 1885"

[web11] "US"-General Chaffee: https://en.wikipedia.org/wiki/Adna_Chaffee
[web12] China Relief Expedition: https://en.wikipedia.org/wiki/China_Relief_Expedition
[web13] Guaranís: https://es.wikipedia.org/wiki/Guaraníes
[web14] http://www.geschichteinchronologie.com/as/indon/Gimon-chron/Dt/Gimon_chron1945-1950.htm
aus: Charles A. Gimon: Indonesian Timeline: http://www.gimonca.com/sejarah/sejarah.shtml
22.12.1948: Die "USA" blockiert die Nachkriegshilfe für Holland (Geld des Marschallplans), denn die bisherigen Geldzahlungen wurden für militärische Zwecke in Indonesien verwendet.
[web15] Buch von Ania Francos: L'Afrique des Afrikaaners, Paris 1966
[web16] Kraal: https://de.wikipedia.org/wiki/Kraal
[web17] Dingan, Dingane, König der Zulu: https://de.wikipedia.org/wiki/Dingane
[web18]
Useguha / Zigula in Nordost-Tansania: https://de.wikipedia.org/wiki/Zigula_(Volk)
[web19] Nguru-Berge in Tansania: https://de.wikipedia.org/wiki/Nguru_Mountains
[web20] Usagara in Ost-Tansania an der Küste: https://en.wikipedia.org/wiki/Usagara

[web21] Ukami in Zentral-Tansania in Iringa: https://tanzania.places-in-the-world.com/149302-place-ukami.html
[web22] Usagara in Tansania am Victoriasee:
https://www.google.ch/maps/place/Usagara,+Tanzania/@-3.6796471,32.9697556,6z/data=!4m6!3m5!1s0x19ce8409c6ee3f2b:0xbeee5374e5b9598c!8m2!3d-2.6810841!4d32.9916478!16s%2Fg%2F1td8g1sc?entry=ttu
[web23] Sultana Witu an der Küste des heutigen Kenia: https://de.wikipedia.org/wiki/Sultanat_Witu
[web24] Tana-Fluss in Kenia: https://de.wikipedia.org/wiki/Tana_(Fluss)
[web25] Victoria-Nyansa-Gebiet: https://brema.suub.uni-bremen.de/dsdk/content/pageview/2091670
[web26] Usambara in Nordost-Tansania:
https://www.google.ch/maps/place/Usambara,+Tanzania/@-6.2900706,34.9098097,6z/data=!4m6!3m5!1s0x1846a248ce5ae87b:0x1096adad78868d91!8m2!3d-4.9547564!4d38.3572486!16s%2Fg%2F11fs78xglm?entry=ttu
[web27] Bondei in Nordost-Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Bondei_people
[web28] Pare-Berge in Nordost-Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Pare_Mountains
[web29] Aruscha:
https://www.google.ch/maps/place/Arusha,+Tanzania/@-3.0570687,31.1719925,6z/data=!4m6!3m5!1s0x18371c88f2387383:0xbc1907f7ec497152!8m2!3d-3.3869254!4d36.6829927!16zL20vMDFfZnB4?entry=ttu
[web30] Chagga (Chaga), Bantu-Stamm beim Kilimandscharo in Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Chaga_people

[web31] Chagaland beim Kilimandscharo in Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Chagga_states
[web32] Kahe-Bezirke beim Kilimandscharo in Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Kahe,_Tanzania
[web33] Ugeno (Ugweno) beim Kilimandscharo in Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Ugweno
[web34] Kutu-Volk in
Morogoro in Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Kutu_people
[web35] Fluss Rufiji / Rufidschi / Rufidi in Tansania: https://de.wikipedia.org/wiki/Rufiji
[web36] Fluss Rufiji, der grösste Fluss von Tansania: https://en.wikipedia.org/wiki/Rufiji_River
[web37] Usaramo (Zaramo) in Tansania: https://de.wikipedia.org/wiki/Zaramo_(Volk)
[web38
] Usaramo (Zaramo) in Tanzania: https://en.wikipedia.org/wiki/Zaramo_people
[web39] Ubena: Land der Bena in Tansania: https://de.wikipedia.org/wiki/Ubena
[web40] Mahenge: https://en.wikipedia.org/wiki/Mahenge

[web41] Wangindo-Volk in Tansania: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00020184.2020.1825927
[web42] Njassasee: https://de.wikipedia.org/wiki/Malawisee
[web43] Korogwe östlich von Tanga: https://de.wikipedia.org/wiki/Korogwe
[web44] Sabaki-Fluss in Kenia: https://en.wikipedia.org/wiki/Athi-Galana-Sabaki_River
[web45] Giriyama-Volk: https://en.wikipedia.org/wiki/Giriama_people
[web46] Wanika-Volk: http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Wanika
[web47] Wanika-Volk in Tansania und Kenia: https://www.citimuzik.com/2021/11/audio-les-wanyika-sina-makosa-mp3-download.html
[web48] Galla-Volk = Oromo-Volk in Äthiopien: https://de.wikipedia.org/wiki/Galla
[web49] Kamba = Ukamba in Ost-Kenia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kamba_(Ethnie)
[web50] Gasi in Süd-Kenia an der Küste:
https://www.google.ch/maps/place/Gazi,+Kenia/@-4.4722041,38.8572294,9z/data=!4m6!3m5!1s0x18404d4a66ebcded:0x91c0fd7f478cd082!8m2!3d-4.4240014!4d39.5063063!16s%2Fm%2F0bs02vh?entry=ttu

[web51] Halule=Aluula an der Hornspitz von Somalia: https://de.wikipedia.org/wiki/Aluula
[web52] Pontok in Namibia=traditionelles Haus der Einheimischen: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sprache_in_Namibia
[web53] Land der Witbooi: https://de.wikipedia.org/wiki/Witbooi
[web54] https://de.wikipedia.org/wiki/Gibeon
[web55] https://de.wikipedia.org/wiki/Kalahari
[web56] https://de.wikipedia.org/wiki/Hottentotten
[web57] https://de.wikipedia.org/wiki/Duala_(Volk)
[web58] https://de.wikipedia.org/wiki/Schleier
[web59] https://uk.amateka.net/five-french-catholicism-or-german-colonialism/
[web60] https://en.wikipedia.org/wiki/Oromo_people

[web61] https://de.wikipedia.org/wiki/Kraal



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