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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

3. Die [falschen] weissen Helden: erpressen, rauben, töten so viel wie möglich
3. Frankreich


Die Verbrechen des "Christentums": Die netten "Christen"-Kolonialisten von nebenan töten alles, was sich falsch bewegt -
und ihre zensierten Zeitungen in Europa verschweigen diese Massenmorde


Das "christliche" Kolonialprinzip: Wenn du nicht so bist wie die weissen "Christen", dann wirst du ermordet - für die "christliche" Karriere.

Das "christliche" Kolonialprinzip: "Ob eine Expedition unternommen werden oder ob ein Gebiet besetzt werden [und ein Massenmord an UreinwohnerInnen verbrochen] soll, hängt oft nur von der Laune eines örtlichen Befehlshabers ab, der etwas für seine Beförderung tun will." [S.74]

"Die Weissen kommen" - von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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3. Die weissen Helden: erpressen, rauben, töten so viel wie möglich


3.3. Frankreich
Falsche weisse Helden: Frankreichs Kolonialismus: ewige Kriege gegen Afrikaner und Asiaten, bei denen die Franzosen NICHT Willkommen sind


"Die wahre friedliche Durchdringung einer Kolonie heisst: Man muss 1000 Mann mit Kanonen gegen 100 mit Knallbüchsen stellen", sagt der Major Fariau, Mitarbeiter des Marschalls Lyautey, eines Tages zum Grafen de Saint-Aulaire. Lyauteys Rezept: "Seine Stärke zeigen, um sie nicht anwenden zu müssen." Aber sie wird ständig angewendet. Die Franzosen kommen aus den Kämpfen nicht heraus. Was nützen alle Tricks, wenn man nicht als Herrscher willkommen ist?



Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Tunesien

[Frankreichs "christlicher" Kolonialismus in Tunesien: Die Regierenden in Frankreich verniedlichen den Kolonialismus mit dem Wort "Protektorat" und "kampflos" kapituliert - Beispiel Jules Ferry mit Tunesien 1881]

Wenn man sich die französische Kolonialgeschichte ansieht, ist man verblüfft [S.66], wie sehr eine interessierte Propaganda, die Gleichgültigkeit der Umwelt und auch der Mangel an Information die Blutströme und das Elend verbergen können, die in Wirklichkeit nie aufgehört haben. Offenbar lassen sich die Handelnden selbst blenden. So etwa Ministerpräsident Jules Ferry, in dessen Regierungszeit die Annexion Tunesiens fällt (1881). Ferry glaubt, dass ein "Protektorat", wie er es nennt, selbst wenn es mit Waffendrohung durchgesetzt wird, weder "Annexion" noch "Eroberung" ist.

Selbst hier: Der Bey von Tunis kapituliert zwar kampflos, aber im Süden des Landes bricht ein aufstand aus.Die Franzosen sind in der Übermacht und die Sache ist schnell erledigt.


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Algerien

[Frankreichs "christlicher" Kolonialismus in Algerien: Gewalt und Massenmord ohne Ende - und die französischen Militärs machen damit noch "Karriere"]

Einen Sonderplatz in der französischen Kolonialgeschichte nimmt zweifellos Algerien ein. es hat französischen Truppen ausserordentlich lange Gelegenheit gegeben, "Ruhm", "Gloire" zu ernten: Im blutigen Anfang, in den blutigen Zwischenstadien und beim blutigen Ende. Das Verhältnis zwischen Frankreich und einem Gebiet, das französische Autoren "Frankreichs Tochter" zu nennen die Stirn haben, ist durch Gewalttätigkeit, Terror und Aufstand geprägt.

[Algerien: Französisch-"christliche" Besetzung von Algier 1830 - das Land wird 1872 "befriedet" mit "christlicher" Erpressung+Massenmord]

Es beginnt 1830 mit der Einnahme Algiers. Nach hartem Kampf nehmen die Franzosen die Hauptstadt. Aber damit haben sie noch nicht das Land. Der Widerstand der Algerier organisiert sich.

Es dauert Jahrzehnte, bis die französische Armee behaupten kann, das Land sei nun "befriedet". Und dann vergehen stets nur wenige Jahre bis zum nächsten Aufstand.

Die französische Eroberung Algeriens unterscheidet sich von der anderer Gebiete in Afrika oder anderswo in einem wichtigen Punkt. Die technische waffentechnische Überlegenheit der Franzosen nützt angesichts der Härte und der Entschlossenheit der Algerier nicht so viel, wie die Weissen erwarten. Im Gegenteil, der Verlauf der Kämpfe legt den Gedanken nahe, dass die Algerier, hätten sie die gleichen Waffen wie die weissen Eindringlinge, recht kurzen Prozess mit ihnen machen würden.

Erst 1872 kann das Land als leidlich "befriedet" gelten, nach dem grossen Kabylen-Aufstand. Aber einerseits gibt es umfangreiche Gegenden, die jahrzehntelang kein Franzose betritt. Andererseits ereignen sich immer wieder kleinere oder grössere Explosionen.

[Algerien 1954-1961: Französisch-"christliche" Taktiken im Unabhängigkeitskrieg - Entvölkerung mit "no man's land" + KZs+Verelendung in "Umgruppierungslagern" hinter Stacheldraht - wie Rheinwiesenlager und Vietnamkrieg]

Schliesslich kommt der algerische Unabhängigkeitskrieg von 1954 bis 1961. Obwohl sich die Scheusslichkeiten dieses Krieges - dank der Tätigkeit unerschrockener französischer Publizisten und auch [Jesus-Fantasie]-Priester - in ziemlicher Öffentlichkeit abgespielt haben, sind einige seiner wichtigsten Begebenheiten der Aufmerksamkeit der sogenannten zivilisierten Welt weitgehend entgangen. Eine davon ist die Verelendung und Kasernierung der Bevölkerung im System der sogenannten "Umgruppierungslager". [S.67]

Um die Algerier besser unter Kontrolle halten zu können, versucht die französische Armee, immer grössere Gebiete "leer" zu machen. Ihre Bevölkerung wird in Lager geschafft, die natürlich streng be- und überwacht sind. Der gedachte Vorteil ist, dass man in den "leeren" Zonen auf alles schiessen kann, was sich bewegt - es kann doch nur noch ein "Rebell" sein. Wenn erst einmal das ganze Volk hinter Stacheldraht sitzt, in verhältnismässig kleinen Lagern, von Maschinengewehren umgeben, dann ist sicher auch der "Aufstand" zu Ende. Den Ausdruck "Krieg" haben die Franzosen offiziell bis zum Schluss nicht gern benutzt.

[Algerien 1954-1961: Die kriminellen "Christen" zwingen 1/5 der Landbevölkerung in KZs ("Umgruppierungslager") - die Armee kann die Landwirtschaft NICHT übernehmen - Hungersnot ohne Milch, Eier und Fleisch+Arbeitslosigkeit im Lager]

Die "Umgruppierung" trifft natürlich besonders schwer die Landbevölkerung. Sie wird von Feldern, Herden und Erntegebieten vertrieben. In einem Land, in dem trotz 1 1/4 (einundeinviertel) Jahrhunderten französischer "zivilisatorischer Bemühungen" stellenweise Hunger herrscht, muss sich das katastrophal auswirken. Sehr schnell stellt sich heraus, dass die Armee ausserstande ist, die "Umgruppierten" ordentlich zu ernähren. Das Elend wird um so grösser, je mehr Leute aus ihren Dörfern abtransportiert werden und in Lagern verschwinden.

Diesem Zwangsregime sind gegen Ende des Krieges zwischen 1,5 und 2 Millionen Algerier ausgesetzt - ein Fünftel der Bevölkerung, ein Viertel der Landbevölkerung. Die meisten von ihnen haben keine Möglichkeit, ausserhalb der Lager zu arbeiten und sich Nahrung zu verschaffen. Schon im April 1959 machen französische Funktionäre den Generalgouverneur Delouvrier darauf aufmerksam, welche fürchterlichen Folgen die Operation für die "Umgruppierten" hat. Da sie keine Herden mehr halten können, verschwinden Milch, Eier und Fleisch so gut wie ganz aus ihrer Nahrung. Monsignore Rodhain (katholischer Jesus-Fantasie-Kaplan und Präsident der Jesus-Fantasie-"Caritas" [web01]) berichtet im Mai 1959:

"Das Verfahren der 'Umgruppierung' zerstört nicht nur den wirtschaftlichen Kreislauf und die Einnahmequellen. Es beraubt diese Leute auch all der Hilfsmittel, die ihnen die intime Kenntnis ihrer natürlichen Umgebung und die dort erworbene Erfahrung geben. Die Leute haben ihre Ziegen und ihr Feld verloren, sie haben keine Arbeit - aber ein Mann muss mindestens 10 Personen ernähren."

[Algerien 1954-1961: "Christliche" Hungerfolter, Kältefolter und Hungertod gegen Muslime in KZs ("Umgruppierungslagern")]

Andere Zeugen berichten [ein Jesus-Fantasie-Pastor Jacques Beaumont im Oktober 1959]:

"Ich habe Kinder gesehen, deren Schien- und Wadenbeine man unter der Haut deutlich erkennen konnte. Vollständig rachitische Kinder. Kinder mit Sumpffieber, für die es kein Chinin gab, und die auf dem Boden, ohne Decke, vor Fieber zitterten. Ich habe Zentren besucht, in denen es nicht eine einzige Decke gab, oder manchmal eine einzige Decke für 13 Personen in einem Zelt" ([Jesus-Fantasie]-Pastor Jacques Beaumont, Oktober 1959).

[Die Zeitung "France-Soir" meldete in Frankreich am 16.4.1960]:

"Stellen Sie sich hier Europäer vor, in den gleichen Umständen: Winter, Kälte, Wind, Schlamm - sie würden sterben wie die Fliegen" (France-Soir, 16.4.1960). [S.68]

[Die Zeitung "France-Soir" meldete in Frankreich am 15.4.1960]:

"Ich frage: Was essen sie denn? - Gerstenfladen, etwas Griess. Das ist alles. Vorher hatten sie Milchprodukte, Fleisch. Also? Mangelkrankheiten, schreckliche. Dann sterben sie, ja - oft. Besonders die Kinder. Während der ersten beiden Jahre starb hier jedes zweite hier geborene Kind, bevor es ein Jahr alt wurde" (France-Soir, 15.4.1960).

[Die Zeitung "Le Monde" meldete in Frankreich am 19.3.1960]:

"Wissen Sie, dass eine Anzahl dieser armen Leute so weit ist, dass sie Gras essen, so sehr mussten die Lebensmittelrationen gekürzt werden" (aus einem Aufruf [von Jesus-Fantasie]-Kardinal Gerliers, [in der Zeitung] Le Monde, 19.3.1960).


[Algerien 1954-1961: "Christliche" Hungerfolter in KZs gegen Algerier provoziert TB]

[Der Jesus-Fantasie]-Monsignore Rodhain [sagte] in einem Interview mit der [Jesus-Fantasie]-katholischen Abendzeitung "La Croix" [das Fantasie-Kreuz] vom 11.4.1959:

"In allen Betreuungszentren berichten Ärzte, Schwestern und Sanitäter, dass die Tuberkulose, die seit 10 Jahren zurückgegangen war, im Galopp zurückgekehrt ist - wegen der Unterernährung, besonders der Kinder."

[Algerien 1954-1961: Hilfloser Widerstand in Europa gegen die kriminelle "christliche" Regierung und Armee in Frankreich]

Ein Jahrzehnt später entsetzt sich die weisse Welt über ähnliche Berichte aus Nigeria, Biafra. in den europäischen Städten gibt es Komitees, Kampagnen, Sammlungen, Demonstrationen, Aufrufe, Aktivität! Die Barbarei des Jahrzehnts davor, bei der Weisse die Schuld hatten, konnte kein solches Aufsehen auslösen. Obwohl sie durchaus auch in der weissen Welt Kritik gefunden hat: In Frankreich selbst, in England, den skandinavischen Ländern und im Ostblock hat man sich über die empörenden Lebensbedingungen der algerischen Bevölkerung erregt.


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs und Spaniens in Marokko

[Marokko ab 1919: Ein Sieg der Kabylen 1921]

Ebenfalls im Namen der "Zivilisation" dezimiert Frankreichs Armee im Bündnis mit der spanischen [Armee] die Kabylen [in Marokko], die in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und 1926 unter Abd-el-Krim in Marokko um die Freiheit kämpfen. Im Abschnitt über die Spanier habe ich schon erzählt, dass die Kabylen ihnen 1921 bei Anual eine fürchterliche Niederlage bereiten, die zum Selbstmord des Generals Silvestre führt.

[Marokko 1921-1926: Kampf um die Unabhängigkeit im Rifkrieg - ein Bericht von Amir Ali]

Während des Rif-Krieges (1921-1926 [web02]) erscheint in der Wochenausgabe des "Manchester Guardian" vom 25.9.1925 der Brief eines Mohammedaners namens Amir Ali, der zu diesem Kolonialkrieg gut passt, aber auch zu beinahe jedem anderen:

"Wären die Rifleute und ihre Kameraden Europäer, hätten ihre heldenhaften Anstrengungen und ihr nicht zu brechender Mut sowie ihre Entschlossenheit, für ihr Vaterland zu sterben, ohne Zweifel die Bewunderung jedes Freundes von Freiheit und Unabhängigkeit in Europa hervorgerufen. Unglücklicherweise wohnt das Volk, dessen Sache ich hier vertrete, in einem Winkel von Nordafrika. Alles, was die Rifleute verlangen, ist die Unabhängigkeit ihres kleinen Staates, die ihnen mit einer angemessenen Grenzberichtigung garantiert werden sollte." [S.69]

[Marokko vor 1912: Französisch-"christliche" Brutalität mit Massenmord durch "bessere Waffen" endet im "Protektorat" von 1912 - die Tuaregs bis 1902 - ein Leutnant verliert 3 Zähne]

Schon lange vor dem Rif-Krieg erfährt Marokko, dass die Franzosen gern hart zuschlagen. sie tun es sogar schon, bevor sie (unter Gewaltandrohung) sich selbst zum "Protektor" Marokkos machen, also praktisch die Herrschaft übernehmen (1912).

Die Weissen haben die besseren Waffen. Dank dieser Waffen melden sie jahrzehntelang einen "militärischen Sieg" nach dem anderen. So zum Beispiel die Unterwerfung der Tuaregs, die der Geologe Flamandt 1899 in zwei Gefechten einleitet und die den Auftakt zur Eroberung der Sahara südlich Algeriens bildet. Dass ein Geologe mit einer naturwissenschaftlichen Expedition solche Schlachten schlagen kann, liegt daran, dass er eine Schutzwache mit 140 Gewehren hat, dass ihm eine Eskadron Spahis folgt, dann zwei Kompanien algerischer Schützen.

Der Leutnant Cottenest öffnet den Franzosen schliesslich mit der "Schlacht" bei Tit am 7.5.1902 die ganze Zentralsahara und den Weg in den Sudan. Das einzige französische Blut, das dabei vergossen wird, fliesst aus dem Munde des Leutnants Cottenest. Er stürzt in der Nacht vor der Schlacht vom Kamel und schlägt sich dabei drei Zähne aus.


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs im Tschad, im Sudan, in Benin (Dahomey)

[Tschad 1900: Französisch-"christliche" Besetzung - der Tanz um den Kopf von Sultan Rabeh]

Wieder weiter im Süden, im Tschad, ist es trotz der Waffenüberlegenheit schon etwas schwieriger, das Reich des Sultans Rabeh zu zertrümmern. Er fällt am 22.4.1900 in der Entscheidungsschlacht; sein Kopf wird im Triumphzug ins französische Lager gebracht.

[Französisch-Sudan: "Christlicher" Vernichtungskrieg gegen die Muslime unter Sultan Samori und Sultan Ahmadou - Bericht von Baratier]

Noch blutiger ist im westlichen Nachbargebiet, dem "Französisch-Sudan", der Kampf gegen die Sultane Samori und Ahmadou. Der Krieg gegen den einen dauert sieben, der gegen den anderen elf Jahre. Einer der berühmten Kolonialfranzosen, Baratier, bemerkt dazu:

"Dort kämpfte man, dort starb man in aller Stille, um nicht die öffentliche Meinung aufzuregen und eine Bewegung auszulösen, die das Werk, dessen Bedeutung man erst später erkennen sollte, gestört hätte. Nie hat eine Eroberung weniger Lärm gemacht. Vielleicht haben wir uns auch niemals einem hartnäckigeren Widerstand gegenübergesehen. Nirgends haben wir so viele Menschenleben geopfert. Wir hatten heroische Gegner, und ich schreibe dies Wort hin, ohne mich vor skeptischem Lächeln zu fürchten. Männer, die sich bis in den Tod verteidigen, sind Helden."

In Anbetracht dieser Objektivität Baratiers kann man sich wundern, warum er nicht auch noch den letzten, logischen Schritt in der Gedankenkette geschafft hat: sich zu fragen, mit welchem Recht diese heroischen Feinde eigentlich in den Tod getrieben werden.

[Benin: "Christlich"-französische Armee vernichten das Dahomey-Reich mit König Gléglé und seinem Sohn Behanzin - Kriegsgrund Porto Novo - Amazonen werfen "Christen"-Franzosen zurück - Befehlshaber Dodds macht Fake-Friedensverträge mit Waffenübergabe]

Mühsam ist auch die Unterwerfung des Dahomey-Reiches unter seinem König Gléglé und dessen Sohn Behanzin. An den französischen Ansprüchen auf Porto Novo - wo ein Vasall Gléglés ein französisches Protektorat akzeptiert hat, das der König nicht anerkennt - entzündet sich der Krieg. Die [S.70] Hauptrolle spielen dabei die Amazonen: hier gibt es sie wirklich, und mehrmals schlagen sie die Franzosen und ihre Hilfstruppen zurück.

Obwohl sie technisch so überlegen sind, beschliessen die Franzosen schliesslich, eine "Kriegslist" anzuwenden. Dodds, der Befehlshaber, sieht, dass er den Widerstand Behanzins nicht ohne weiteres überwinden kann. So tut er, als gehe er auf Friedensangebote ein. Aber er stellt eine Bedingung: ein Teil des Kriegsmaterials der Dahomeys muss abgeliefert werden - besonders die Kanonen. Behanzin glaubt, der Gegner werde loyal sein und liefert ab. Darauf bricht Dodds das Abkommen, und der Krieg geht weiter, noch zwei Jahre.

[Benin: "Christliche" Manipulation von Goutchili zum Gegenkönig - Deportation von Behanzin nach Martinique, Tod in Algier 1906 - Deportation von Goutchili nach Gabun - Benin wird "Kolonie"]

Der Schluss dieses Krieges ist in mehrfacher Hinsicht bezeichnend. Die Franzosen bewegen den ehrgeizigen Bruder Behanzins, den Prinzen Goutchili, sich zum Gegenkönig ausrufen zu lassen. Dies trägt sehr zur Resignation Behanzins bei, der sich 1894 freiwillig stellt. Er wird eingesperrt, dann deportiert - erst nach Martinique, dann nach Algier, wo er 1906 stirbt. Den Gegenkönig brauchen die Franzosen also auch nicht mehr. Er wird im Jahr 1900 deportiert und nach Gabun verbannt. Und Dahomey [heute Benin] selbst, bisher "nur" Protektorat, wird durch einfache Entscheidung des französischen Gouverneurs eine Kolonie.


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Burkina Faso (Obervolta), Tschad, Mauretanien, Elfenbeinküste

[Burkina Faso: Der Mossi-Häuptling Morho Naba braucht keine "christlichen" Brutalo-Franzosen - die "christlichen" Franzosen antworten mit "Expedition"]

In vielen Fällen brauchen die Franzosen nicht zu kämpfen. Es genügt, wenn sie ihre Stärke zeigen, und dann bekommen sie ihren Protektorats- oder gar Abtretungsvertrag.

In Ougadougou, der Hauptstadt des heutigen Obervolta [Burkina Faso], antwortet der Häuptling der Mossi, Morho Naba, dem französischen abgesandten:

"Ich weiss - die Franzosen wollen mich umbringen, damit sie mein Land nehmen können. Du behauptest, sie wollen mir helfen, mein Land zu organisieren. Aber ich finde mein Land so, wie es ist, sehr gut. Ich brauche sie nicht."

Diese Antwort finden die Franzosen "unverschämt". Sie schicken eine militärische Expedition. Und so erlebt das Land 1897 seinen ersten anti-französischen Aufstand.

[Tschad, Mauretanien - Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire): Raub der Reisvorräte - Massenmord und Vernichtung ganzer Dörfer - wie die "Christen" im Vietnamkrieg - Massenflucht der Yansuas nach Liberia]

Blut fliesst im Gebiet des Tschad 1910, 1911, 1912 und 1913. Blut fliesst in Mauretanien: Erst 1934 bis 1936 ist dort der Widerstand endgültig gebrochen. An der Elfenbeinküste gibt es zwischen 1908 und 1910 keine Ruhe - 1910 auch wieder einen regelrechten Aufstand. [Hier ist ein Bericht]: Ein Streiflicht auf das Wirken des Gouverneurs Angoulvant und seiner Militärs:

"Die Ankunft von Verstärkungen erlaubt endlich, richtige Arbeit zu tun. Schon am nächsten Morgen beginnen die Repressalien gegen die Dörfer in der Nähe der Station. Am 8. wird in allen Windrichtungen Feuer gelegt: Ziélé, Kogoni, Gbouétongoui, Guoama, Man werden zerstört. Am 9. und 10. sind die Bauerndörfer der Umgebung an der Reohe. Ihre Reisvorräte werden in die Station gebracht. Dann, im Dezember 1909, ist das grosse Dorf Osrou im Lagunengebiet Objekt einer ähnlichen Strafexpedition. [S.71]

Am 6. Januar 1910 erhebt sich der gesamte Stamm der Abbeys, ein Waldvolk. Sie greifen die französische Bahnlinie an, die hier entstanden ist [mit schwarzer Sklavenarbeit?].
-- August / Dezember: Kampf gegen die Saléfoués.
-- Januar-Juli 1911: Zug gegen die Nanafoués-Kpri, an deren Spitze übrigens eine Frau steht - sie hat schon einmal, im Jahr 1902, eine französische Kolonne verjagt.
-- Als bald danach die Yansuas es ablehnen, den Franzosen Träger zu stellen, verbrennt Capitaine Larroque zwischen dem 20. und dem 25. alle Ninio-Dörfer. Zwischen dem 29. und 31. macht er noch fünf weitere Dörfer dem Erdboden gleich (berichtet Angoulvant). Zu Tausenden flieht die Bevölkerung aus dem französischen Gebiet über die Grenze nach Liberia."


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Französisch-Guinea

[Französisch-Guinea 16.4.1902: Leutnant Moncorgé will von den Coniagui Steuern in Form von Geld - aber es gibt keine Geld, nur Lebensmittel - Leutnant Moncorgé hat den Marabout Thierno-Ibrahima bereits in den Kongo deportiert+umgelegt - Provokation mit einem Mord und Moncorgé fährt zur Hölle]

Weitere [falsche] Heldentaten: Im Land der Coniagu (die Coniagui-Afrikaner in Französisch-Guinea [web03]) erscheint im April 1902 der Leutnant Moncorgé mit einer Truppe von Schützen und Hilfskräften, um Steuern einzutreiben. Der Häuptling des Stammes hat vorher schon erklärt, dass er bezahlen wolle, in Erdnüssen oder Hirse. Geld kenne er nicht. 150 Meter vor dem Dorf verlangt Moncorgé, der Häuptling solle kommen. Dieser weigert sich dreimal, und das aus gutem Grund. Kurz vorher hatte Moncorgé den König N'damas, (der Marabout [web04]) Thierno-Ibrahima, im Schlaf überfallen, in Ketten legen und nach Conakry [Hauptstadt von Französisch-Guinea] schicken lassen, von wo er zum Kongo deportiert wurde. Dort starb er sechs Monate später. Der Häuptling kennt diese Geschichte.

Moncorgé erschiesst mit seinem Revolver einen der Männer, die ihm der Häuptling als Abgeordnete schickt. Die einheimischen Krieger greifen sofort zu den Waffen. Nach zwei Stunden Kampf sind Moncorgé und  seine Kolonne tot (am 16. April 1902)

[Französisch-Guinea 1904: Die "christlichen" Franzosen kommen mit Rache und Kollektivstrafe: Sie vernichten die Dörfer der Coniagui]

Zwei Jahre später, im April 1904, kommt eine Kolonne, um Rache zu üben: 500 Mann mit Artillerie. Die Dörfer gehen in Flammen auf. Frauen und Kinder, die sich in den Wald geflüchtet haben, werden mit Geschützfeuer umgebracht. Der Häuptling und alle seine Krieger fallen.


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs im Kongo

["Christliche" Franzosen mit Massenmorden ohne Ende in der Elfenbeinküste, Gabun, Kongo und am Ubangi-Fluss]

Expedition folgt auf Expedition. Aber noch 1911 müssen die Franzosen feststellen, dass ihre Macht in 40 Prozent der Gebiete an der Elfenbeinküste recht schwach ist und in 20 Prozent überhaupt nicht existiert. Hier können sie gar keine dauerhafte Verwaltung einrichten, auch nicht in Gabun, am Kongo oder in Ubangi. Also schicken sie von Zeit zu Zeit Polizei- und Militärkolonnen, die morden und brandschatzen, um der Besatzungsmacht Respekt zu verschaffen.

[Kongo 1920: Tagebuch von Generalgouverneur Augagneur: "Christlicher" Massenmord bei Polizeirazzia in Brazzaville - 538 AfrikanerInnen ermordet - und die "christlichen" Militärs machen damit "Karriere"]

"Ich bin im August 1920 in Brazzaville angekommen", notiert Generalgouverneur Augagneur zizitiert beim [französischen Historiker] Suret-Canale). "Wenige Wochen vorher hatte eine Polizeironde [Polizeirazzia], nach [gemäss] dem Protokoll der kommandierenden Offiziere, 538 Eingeborene umgebracht - Männer, Frauen und Kinder. Diese Hekatombe [grosses Opfer] hatte niemanden aufgeregt, weder den Gouverneur der Kolonie noch den amtierenden [S.72] Generalgouverneur, noch den Befehlshaber der Truppen, einen General. Im Gegenteil: Die Militärbehörden verlangten vom Kriegsministerium Belohnungen für die Offiziere, die diese Schlächterei befehligt hatten." Diese Episode findet sich in den Memoiren des Generalgouverneurs.

Die Militärbehörden, vor allem der inkriminierte Befehlshaber (General Hilaire) haben das bestritten, wie kaum anders zu erwarten. General Hilaire spricht von "Aufschneiderei" der Offiziere - auch dann wäre es schlimm genug.

[Zentralafrika 1920: "Christliche" Sklaverei und Massenmord bei den Bayas (Zentralafrikanische Republik) - Aufstand]

Generalgouverneur Augagneur schreibt weiter:

"Ich erfahre, dass die [Afrikaner-Bevölkerung der] Bayas (Zentral-Afrika [web05]) der Region Boda sich erhoben haben und in den Dschungel gegangen sind. Sie sind aufgebracht über die Methoden der Verwaltung, Arbeiter zwangsweise zu rekrutieren [zu versklaven] und sie in weit entlegene Gebiete zu schicken, wo die Hälfte von ihnen umkommt [Massenmord durch Arbeit] ... Vor der Mission Marchand 1920-1930 hat es mit Unterbrechungen Erhebungen [Aufstände] gegeben."

Aber der Gouverneur findet dennoch, die Eroberung Äquiatorialafrikas sei "friedlich" gewesen.


[Zentralafrika mit der Stadt Ndele: Bericht von Hauptmann von Wiese über die "christlichen" Franzosen: 225 Senegalesen-Soldaten gegen 2000 Soldaten von Sultan Mohammed Senussi]

Alle Expeditionen der Franzosen aufzuzählen würde Bände füllen. Der deutsche Hauptmann von Wiese, der an der (friedlicheren) Afrika-Expedition des Herzogs zu Mecklenburg teilnimmt, schildert eine der wichtigeren aus der Nähe:

"Eilboten aus [der Stadt] Ndele trafen mit der Nachricht ein, dass Sultan Mohammed Senussi von den Franzosen getötet und seine Residenz gestürmt worden sei. Wenn auch der Kampf für die Franzosen glücklich verlaufen war, schien sich die Lage nach dem Kampf doch nicht so günstig zu entwickeln, dass man für unsere Sicherheit Verantwortung übernehmen zu können glaubte.
Ferner lag es wohl auch im Interesse der Franzosen, uns als Fremde von diesem Gebiet fernzuhalten, damit wir nicht Augenzeugen der weiteren Ereignisse werden könnten.
Der amtliche Bericht, der von einem 'heldenmütigen Kampf' der Franzosen in Ndele sprach, enthielt nach ausführlichen Mitteilungen, die (der deutsche Zoologe und Teilnehmer der deutschen Zentralafrika-Expedition Hermann [web07]) Schubotz in Archambault (Festung im Süd-Tschad [web06]) von Hauptmann Cros gemacht worden sind, ungefähr folgendes:
'Hauptmann Modat hatte mit seiner nur 225 Mann starken Senegalesenkompaie die Tollkühnheit besessen, Senussi in seiner Residenz anzugreifen, allerdings in einem sehr geschickt gewählten Augenblick, als nämlich mehr als die Hälfte der Krieger Senussis, 3000 Mann, unter der Führung des Kriegsministers Allah Djabu zur Bestrafung unbotmässiger Vasallen Ndele verlassen hatte.
Immerhin verfügte Senussi in Ndele noch über 2000 mit Gewehren bewaffnete Krieger, darunter mehrere 100 Kerntruppen, Basinger [?], die moderne Mehrladegewehre führten. [S.73]

[Zentralafrika mit der Stadt Ndele: Hauptmann Modat mit 185 Senegalesen-Soldaten - Leutnant Grünfelder lockt Senussi zu sich+ermordet den Sultan Senussi und seinen Sohn Abdum]

Modat, der seit längerer Zeit mit Senussi auf gespanntem Fuss lebte und eine blutige Abrechnung mit ihm schon längst vorbereitet hatte, war durch die Übermacht des Sultans gezwungen, einen unerhört kühnen Handstreich auszuführen.
Er verliess eines schönen Morgens mit 185 Senegalesen sein der Residenz Senussi gegenüberliegendes befestigtes Lager in Ndele. Den Rest [60 Leute] von 40 Tirailleuren [Scharfschützen], Kranke und Rekruten, liess er für alle Fälle zur Verteidigung des Lagers zurück.
Seine 185 Mann, wohlausgebildete, mit Hinterladegewehren ausgerüstete Senegalesen, teilte er in drei Abteilungen. Die stärkste, die 80 Mann zählte, marschierte, geführt von Leutnant Grünfelder, einem Elsässer [von 1871 bis 1918 deutsch], geradewegs vor die Residenz, die 'Tata' des Sultans. Die beiden anderen standen gestaffelt auf den Flügeln.
Grünfelder schickte einen Boten an Senussi mit der Aufforderung, er möchte zu einer Besprechung herauskommen. Der Sultan, der den Franzosen gegenüber stets ein schlechtes Gewissen hatte, kam; er ahnte vermutlich Schlimmeres, erkannte aber sicher den ganzen Ernst der Sachlage nicht.
Wie gewöhnlich war er begleitet von seinen erwachsenen Söhnen, darunter Abdum, der als der gefährlichste Feind der Franzosen galt, von seinen Würdenträgern und mehreren 100 bewaffneten Basingern. Grünfelder erwartete ihn vor der Front seiner in Linie aufgestellten 80 Tirailleure [Scharfschützen]. Begleitet von einem weissen Unteroffizier ging er auf ihn zu und sagte ihm, er habe Befehl, ihn zu verhaften und auf das Fort [der Franzosen] zu bringen. Gleichzeitig fasste er nach Senussis Handgelenk. Als dieser sich ihm zu entreissen suchte und sich erfolgreich zur Wehr setzte, wurde die Situation kritisch. Die Begleiter Senussis drangen auf Grünfelder ein, worauf dieser seinen Revolver zog und den Sultan durch den Kopf schoss. Gleichzeitig erschoss der Unteroffizier den Thronfolger Abdum. Darauf begannen die Tirailleure ein mörderisches Feuer. Die Basinger erwiderten es, die Tata [Residenz des Sultans] war im Nu alarmiert, und man beschoss sich von morgens 8 bis nachmittags 4 Uhr.
Zu den ersten Verwundeten zählte Leutnant Grünfelder.

[Zentralafrika mit der Stadt Ndele: Die "christliche" Besetzung der Residenz des Sultans]

Nachmittags 4 Uhr räumten die Basinger nach einem Verlust von 300 Mann endlich die Tata [Residenz des Sultans]. Die Franzosen drangen ein, verjagten alles, was noch lebte, Pferde, Sklaven und 635 Frauen, den Harem Senussis und seiner Söhne, und sprengten das Pulvermagazin in die Luft.
Damit war die Herrlichkeit Senussis zu Ende. Er selber, seine Söhne, sein ältester Enkel und fast alle seine Würdenträger waren gefallen.'"

[Das "christlich"-kolonialistische Prinzip: Massenmord für die eigene Karriere in Europa]:

Ob eine Expedition unternommen werden oder ob ein Gebiet besetzt werden [und ein Massenmord an UreinwohnerInnen verbrochen] soll, hängt oft nur von der Laune eines örtlichen Befehlshabers ab, der etwas für seine Beförderung tun will [S.74].



Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Asien

[Französisch-"christlich"-koloniale Massenmorde in Asien gegen AsiatInnen - Ziel ist ein französisches Indien schon bevor England kam]

In Asien sind die Franzosen nicht weniger martialisch als in Afrika. Im Gegenteil: Hier entfallen die kleinen, aber feinen Verträge mit Stammeshäuptlingen, aus denen mühsam grössere Kolonial-Einheiten zusammengesetzt werden müssen.

Die französischen Bemühungen, ein indisches Kolonialreich aufzubauen, (mit Dupleix (Generalgouverneur der französischen Besetzungen in Indien im 18.Jh. [web08]) als Motor) scheitern zwar im 18. Jahrhundert. Nur einige Comptoirs ["christlich"-koloniale Handelsposten] (Pondicherry, Chandernagore, Karikal, Yanaon und Mahé) halten sich bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein. Aber in Südostasien, in Indochina, kann sich Frankreich dauerhafter in grösseren Gebieten festsetzen - mit Gewalt natürlich.

Ergänzung:
Die "christlichen" Kolonialisten benennen im Massenmord-Kolonialismus in den Jahren 1862, 1903 und 1932 drei Kriegsschiffe nach "Dupleix" [web08].


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Vietnam

[Französisch-"christliche" Besetzungen in Indochina: es beginnt mit Jesus-Fantasie-Missionaren in Hue (Annam)]

Weiter im Text:
Die Beziehungen eröffnen - wie oft in der Kolonialgeschichte - [Jesus-Fantasie]-Missionare. In Indochina sind es [Jesus-Fantasie]-Jesuiten, französische und portugiesische, die im 16. Jahrhundert am Kaiserhof von Hué [Stadt in Zentral-Vietnam] auftauchen. Sie bringen es dort zu hohem Ansehen. Sie vermitteln ende des 17. Jahrhunderts die ersten Staatsverträge zwischen den Höfen von Frankreich und Annam [Zentral-Vietnam]. Und dann leidet Frankreichs Selbstbewusstsein durch die Misserfolge in Indien [als das protestantische England mit seinen Kanonen kam].

[Französisch-"christlicher" Kolonialismus unter Napoleon III. 1852-1870: Militärische Besetzung von Vietnam und Laos]

Napoleon III. (Kaiser von Frankreich 1852-1870 [web09]) sucht, wo er etwas erobern könnte, ohne England in die Quere zu kommen. Am liebsten einen Zugang zu China...

Im August 1858 erscheint die französische Flotte im Golf von Siam [Golf von Thailand], landet Truppen nahe der Mekong-Mündung [Südvietnam] und besetzt die Zitadelle von Saigon [Südvietnam]. Der Vorwand: Strafexpedition wegen schlechter Behandlung französischer [Jesus-Fantasie]-Missionare. Die völlig überraschten Vietnamesen fügen sich der Übermacht, die laufend aus Europa verstärkt wird (Übermacht hier im waffentechnischen Sinn zu verstehen). Frankreich wird "Protektor", praktisch Besitzer, zunächst von Cochinchina [die Südspitze des heutigen Vietnam]. 1867 nimmt es sich die restlichen Provinzen. Die Fortsetzung - ein 40 Jahre dauernder Schwebezustand zwischen Krieg und Frieden, immer neu unterbrochen von erbitterten Waffengängen, die nach und nach Ordnung, Wirtschaft, Wohlstand und Kultur des Landes völlig zugrunde richten. Annexion Kambodschas, dann der Lao-Fürstentümer, Angriff auf Tonking [heutiges Nordvietnam].

[Indochina ab 1882: Spielball zwischen Frankreich und China - und dann der vietnamesische Dauer-Bürgerkrieg bis 1912 gegen den "christlichen" Franzosen-Terror - Kaiser von Vietnam wird nach Algier deportiert - 2 vietnamesische Regenten werden ermordet]

[Daten aus dem Buch von Hans Henle: "Chinas Schatten über Südostasien" von 1964] [S.534]

Als die Franzosen 1882 [nach der militärischen Niederlage gegen Deutschland von 1871 und nach der Abdankung von Napoleons III.] in den zwangsweise geöffneten Hafen von Hanoi [Nordvietnam] Truppen entsenden, setzen sich die Chinesen in Bewegung. Ein chinesisches Expeditionskorps fängt die Franzosen ab und vernichtet sie. Paris schickt eine stärkere Armee. China schreckt zurück. Es zahlt noch 250 Millionen Taels Busse für die "Einmischung" in Tonking. Die Franzosen verjagen die vietnamesischen Truppen, besetzen Hué [Zentralvietnam] und erklären ganz Indochina [Vietnam+Laos] zu ihrem Protektorat.

Auf dem Papier ist damit die Eroberung beendet. Doch nun bricht in ganz Vietnam ein furchtbarer Kleinkrieg aus [mit dem Bau der ersten Tunnelsysteme von Nord- bis Südvietnam]. "Es nützte nichts, dass die Franzosen reihenweise die alte Mandaringarde hinrichteten, den jungen Kaiser Nam Nghi absetzten und statt seiner eine Marionette von Frankreichs Gnaden auf den Thron hoben. Der junge Kaiser wurde nach Algier deportiert, seine beiden [S.75] Regenten erschossen bzw. vergiftet. Der Kleinkrieg dauerte trotzdem weiter bis 1912 und kostete wenigstens einer Million Vietnamesen das Leben" (Hans Henle [im Buch: "Chinas Schatten über Südostasien" 1964]).

Eine Million Menschenleben - nur, weil die Vietnamesen französische Missionare misshandelt haben? Nein. Capitaine Gosselin, aus erster Hand im Bild, schreibt:

"Unsere Landsleute, die in Geschichte nicht gut Bescheid wissen, glauben, Frankreich habe in Annam [Zentral-Vietnam] lediglich zum Schutz von [Jesus-Fantasie]-Missionaren eingegriffen, oder um feindselige Akte gegen sie und die Verfolgung der katholischen [Jesus-Fantasie]-Religion zu rächen. In Wirklichkeit waren die Missionare nur der Vorwand für unsere Aktion gegen Annam [mit der Hauptstadt Hue]."


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Laos

["Christliche" Franzosen in Laos: Es ist alles nur Provokation, Massenmord und Erpressung]

In einem Fall müssen übrigens nicht [Jesus-Fantasie]-Missionare herhalten, sondern diesmal liefern die Soldaten selbst den Vorwand, nämlich für die Besetzung von Laos. Laos ist unter siamesischer Oberhoheit. Franzosen und Siamesen haben sich geeinigt, eine gemeinsame Kommission solle strittige Grenzfragen klären. Die Kommission ist an der Arbeit. Da hissen die Franzosen ihre Flagge am Grenzposten Pak Hin Boun, südlich Thakhek am Mekong, ein Bereich, in dem sie keinerlei Rechte haben. Die Siamesen schreiten also ein, und die Franzosen erleiden eine örtliche Niederlage. Sie ist willkommen: Nun, sagen sie Franzosen, müssen sie ja ganz Laos besetzen. Sicherheitshalber erscheinen auch zwei französische Kriegsschiffe vor Bangkok und blockieren die Stadt. So erkennt Siam [Thailand] (1893) die annamitische, sprich französische Souveränität über Laos an.


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs in Kambodscha

["Christliche" Franzosen in Kambodscha: Es ist alles Erpressung]

Auf nicht minder drastische Weise hat schon zwei Jahrzehnte vorher der Leutnant Doudart de Lagrée von dem siamesischen Gesandten in Oudong mit gezogenem Revolver erreicht, dass dieser den Verzicht auf das siamesische Protektorat über Kambodscha einleitet. Drei Jahre später - 1867 - erkennt Siam [Thailand] das französische Protektorat über Ostkambodscha in aller Form an, bald danach auch über den Rest.


Kriminell Franzosen-"Christen" in Vietnam: behandeln es wie Algerien

Vietnam ergeht es unter den Franzosen nicht wesentlich besser als Algerien. Auf die blutige Eroberung folgen immer wieder Aufstände, die mit Gewalt unterdrückt werden. Im Zweiten Weltkrieg machen die Japaner der Herrschaft der Franzosen ein Ende. Nach dem Krieg [1945] glauben die Franzosen, noch immer Ansprüche auf Indochina zu haben. Aber die Unabhängigkeitsbewegung hat schon die Regierung übernommen. Nach einigem Hin und Her beginnt Frankreich, sobald es sich stark genug fühlt, seinen zweiten Indochinakrieg, mitten im 20. Jahrhundert [das ist der zweite Vietnamkrieg: mit Hilfe der französischen "Fremdenlegion" mit vielen Alt-Nazis aus ganz Europa drin, die gerne Asiaten abknallen, um sich "gross" zu fühlen].

Sieben Jahre harter Kämpfe bis zum Friedensschluss des Jahres 1954 befreien die Vietnamesen schliesslich von der französischen Herrschaft, beziehungsweise dem Herrschaftsanspruch. Aber der Sieg ist teuer bezahlt: 100.000 Tote und, da sich inzwischen der Kalte Krieg zwischen Ost und West den Kolonialerwägungen überlagert hat, die Teilung des Landes. [S.76]

[Diese vorgesehene Teilung Vietnams zwischen "Kapitalisten" und "Kommunisten" werden die Vietnamesen NIE akzeptieren, sie wollen nicht so wie Deutschland oder Korea geteilt werden].

Bald danach beginnt der dritte Vietnamkrieg, mit dem die Amerikaner ihre Position im Ost-West-Konflilkt verbessern wollen, und der sich bis in die Gegenwart [Stand 1970] hinzieht. Die Amerikaner bestreiten entrüstet, dass dieser mit einem Kolonialkrieg vergleichbar sei. Auf jeden Fall stimmt, dass er ohne den zweiten, für den allein die Franzosen verantwortlich sind, nicht denkbar wäre.

[Die Zionisten mit ihren Rothschild-Banken und Rothschild-Börsen profitieren vom langen Vietnamkrieg durch hohe Goldpreise und Rüstungsaktien. Die Vietnamesen gewinnen aber JEDEN Vietnamkrieg dank ihrer geheimen Tunnelsysteme, wo die dicken Ami-Soldaten und Australier nicht hineinkriechen können - und auch Agent Orange und Entlaubung und Zerstörung von Urwäldern nützt den kriminell-"christlichen" NATO-Truppen unter Führung der "Amerikaner" NICHTS].


Falsche weisse Helden: "Christlicher" Mörder-Kolonialismus Frankreichs auf Madagaskar

Gemessen an der Leidensgeschichte Indochinas ist die Eroberung Madagaskars geradezu eine Burleske. Freilich nur, wenn man sie aus grossem Abstand betrachtet und vergisst, dass Frankreich den Madegassen zwei grosse Blutbäder bereitet hat, in denen je rund 100.000 Menschen umgekommen sind. Aber das ist nach der Besetzung. Die französischen militärischen Expeditionen gegen die Insel, die schliesslich, nach vielen Jahren, mehreren Versuchen und einigen Mühen zur Unterwerfung führen, sind grossenteils nur wegen der Leichtfertigkeit der französischen Führung und ihrer Prahlsucht interessant.

[Madagaskar: "Christliche" Franzosen zerstören die Hafenstadt Majunga der Hova-Afrikaner und besetzen sie]

Am 17. Mai 1883 bombardiert eine französische Flotte den madegassischen Hafen Majunga, aus sicherer Entfernung natürlich. Sehr schnell steht der Ort in Flammen. Die 2500 Angehörigen des Hova-Stammes, gegen die sich der französische Feldzug diesmal richtet, suchen das Weite. Gegen 3 Uhr morgens landen ein paar 100 französische Matrosen und Marinefüsiliere. Ohne auf Widerstand zu stossen, bemächtigen sie sich Majungas. Geschossen wird dabei nicht. Grund genug für den kommandierenden Admiral, einen stolzen Tagesbefehl zu erlassen. Und der Chronist der Feldzüge in Madagaskar, de Corley, sagt gar:

"Die Eroberung dieser Stadt durch die Marinesoldaten des Admirals Pierre ist eine der glorreichsten Erinnerungen unserer Flotte."

[Madagaskar: "Christliche" Franzosen zerstören die Hafenstadt Tamatave und besetzen sie]

Der Feldzug ist damit nicht zu Ende. Der tapfere Konteradmiral ankert am 31. Mai 1883 an der Ostküste vor Tamatave. Er schickt der Königin Ranavalona ein Ultimatum: Annahme des Protektorats oder Bombardierung Tamataves, anschliessend Besetzung durch die Franzosen. Am 9. Juni [1883] kommt die Ablehnung. Die fünf französischen Schiffe eröffnen die Kanonade. Am 11. Juni besetzen 800 Franzosen das Fort, und dann verdrängen sie die Hovas auch aus ihren Stellungen im Nordosten der Insel.

[Madagaskar: "Christliche" Franzosen wollen die ganze Insel besetzen - da kommt die Malariamücke und killt fast alle kriminellen "Christen" weg]

So glorreich die französischen Züge gegen Madagaskar sich anlassen - sie sind sehr ungesund. Der Admiral Pierre stirbt wenige Monate nach seinen ruhmvollen Siegen im Marseiller Quarantänelazarett. Und die nächste grosse Kampagne der Franzosen - diesmal zur Unterwerfung der ganzen Insel - bringt 6000 Soldaten des Expeditionskorps den Tod. Nur sieben von ihnen sterben an erlittenen Verwundungen, die übrigen 5993 an Tropenfieber (Malaria [web10]).

[Ergänzung:
Silberwasser oder CDL gegen Malaria war damals noch unbekannt, und die Ureinwohner werden von den Tropenmücken kaum oder gar nicht gestochen. Die Tropenmücken sind also ein Alliierter der Ureinwohner in tropischen Gebieten gegen die kriminellen weissen "Christen" aus Europa].

[Madagaskar: Königin Ranavalona III. will das Protektorat beibehalten wegen Handelsverträgen mit GB+"USA" - da sind die "Christen" aus F dagegen]

Die Königin, Ranavalona III., erklärte sich mit einem Protektorat einverstanden. Im Januar 1896 unterschreibt sie noch ein Papier, in dem sie alle [S.77] "Folgen" anerkennt - ausser der Verwandlung des Protektorats in eine gewöhnliche Kolonie. Das finden die Franzosen "unerträglich", weil das Protektorat die Handelsverträge beibehält, die Madagaskar seinerzeit mit England und den Vereinigten Staaten abgeschlossen hatte. So wird die Insel eine Kolonie.

*

[S.78]

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Quellen
[web01] Jean Rodhain war ein französischer Kaplan, später Kriegsgefangener in Deutschland und Gründer von Secours catholique, heute Caritas Frankreich.
https://www.josephcardijn.com/en/item/409
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Rifkrieg_(1921%E2%80%931926)
[web03] https://www.jstor.org/stable/1523685
[web04] https://www.proquest.com/openview/0406709b0ce9cdbecf205ad8cf438359/1.pdf?pq-origsite=gscholar&cbl=18750
[web05] https://en.wikipedia.org/wiki/Gbaya_people
[web06] https://fr.wikipedia.org/wiki/Sarh
[web07] https://de.wikipedia.org/wiki/Schubotz
[web08] https://de.wikipedia.org/wiki/Dupleix
[web09] https://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_III.
[web10] https://de.wikipedia.org/wiki/Malaria

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