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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

4. Plünderung - en détail
4.4. Kriminelle weisse "Christen" plündern in Afrika

4.1.1. Deutschland (Tansania und Kamerun)
4.1.2. Belgien (Belgisch-Kongo)

4.1.3. Frankreich (Französisch-Kongo, Senegal bis Niger, Madagaskar, Vietnam+Kambodscha, Algerien: Hände+Füsse wegen Reifschmuck abhacken, ohne Haus erfrieren lassen)

Kriminelle "Christen" plündern um die Wette

  F in Algerien: Frauen Hände und Füsse abhacken, um ihnen Armreifen und Beinreifen zu rauben [S.110] -- F in Algerien: trunken von Blut und Gemetzel [S.110]
F in Algerien: breitete sich
Asche und Tod aus [S.110]
F in Algerien: Sie behielten nur die Augen, um damit zu weinen [S.111]. -- F in Algerien:
Auf 25 Meilen im Umkreis hat er alles dem Erdboden gleichgemacht [S.111]
F in Algerien: Von allen Seiten setzt es Gewehrschüsse auf die Elenden, die überrascht worden sind, ohne sich verteidigen zu können [S.111]
F in Algerien:
Man tötet, man erdolcht [S.111] - F in Algerien: alles, was sich ihnen entgegenstellte, dem Erdboden gleichgemacht, verbrannt, verjagt [S.112]
F in Algerien:
"Alle Dörfer, etwas 200, sind verbrannt worden, alle Gärten verwüstet, die Olivenbäume umgelegt." (1851) [S. 112]
F in Algerien: "Wir haben ihnen übel mitgespielt, mehr als 100 ziegelgedeckte Häuser verbrannt und mehr als 1000 Olivenbäume umgehackt." (1851) [S.112]

F in Algerien: Überlebende der Massaker erfrieren [S.109, 112]

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4. Plünderung - en détail


Die Weissen haben ihre Herrschaft errichtet.
Sie zeigen sich nicht von einer feinen Seite.
Die Weissen sind brutale Besatzer.
Die Weissen plündern.


4.4. Kriminelle weisse "Christen" plündern in Afrika: Deutschland, Belgien

4.4.1. Deutsche "Christen" in Afrika mit Massenraub und Dörfer abfackeln

Deutsch-Ostafrika (Tansania)

[Deutsche "Christen" plündern in Deutsch-Ostafrika: Carl Peters in Deutsch-Ostafrika beurteilt den Raub von Reislager der Wapokomo durch Tiedemann unter "Kriegsrecht" als legal - Peters nimmt 3 Häuptlinge in Tacharra als Geiseln - und Verhaftung eines Sultans für Mais-Erpressung]

Auch so gut wie alles, was der deutsche "Kolonialpionier" Carl Peters (deutscher Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika 1856-1918 [web08]) anstellt, würde nach den Strafgesetzen selbst halbzivilisierter Völker mit schweren Strafen geahndet werden. Die Berufung des Deutschen auf ein angebliches "Kriegsrecht" ist ähnlich unverfroren, wie es sein würde, wenn Gangster für die Ermordung von Polizisten "Kriegsrecht" in Anspruch nähmen. Ein Mann wie Peters, fast seine ganze Nation, fast der ganze "weisse Kulturkreis", finden nichts Besonderes, nichts Anomales, nichts Anfechtbares in eine Verhalten, das den anderen Rassen wie das einer Bande von Räubern und Plünderern vorgekommen sein muss. Einige Zitate:

"Herr von Tiedemann (deutscher Offizier 1865-1915 [web07]) hatte mir zu melden, dass er ein arabisches Reismagazin von 20 bis 30 Lasten entdeckt habe. Da das Reislager in eine Gebiet lag [S.104], wo vor einigen Wochen Herr von Tiedemann gezwungen war, sich gegen kriegerische Vergewaltigungen zu wehren, so erklärten wir es für gute Beute nach Kriegsrecht, und nun schwelgte meine ganze Kolonne zum ersten Mal nach den Leiden des Hungers im Überfluss...

Da auf meine wiederholte Aufforderung die Wapokomo, deren Rausch nun verflogen sein mochte, aus ihren Waldverstecken nicht wieder erschienen, so war ich gezwungen, mir eine grosse schöne Miau (Boot) ohne ihre ausdrückliche Zustimmung zu leihen, indem ich zum Pfand eine meiner kleineren mitgebrachten Miaus in Buro zurückliess. Am folgenden Tage in Tacharra sah ich mich veranlasst, alle drei Häuptlinge des Ortes gleich nach meinem Eintreffen in Gewahrsam zu nehmen, bis genügend Getreide für meine Kolonne geliefert sei...

Es war mir am Morgen bereits geglückt, einigen Mais von der gegenüberliegenden Insel zu beschaffen, und hier hatte ich zu meinem Bedauern wieder das System, den [Mohammed-Fantasie]-Sultan bei seinem Besuch in Ketten zu legen, anwenden müssen, weil meine Kolonne sonst tatsächlich der Gefahr des Verhungerns ausgesetzt war...

[Deutsche "Christen" plündern in Deutsch-Ostafrika: Peters raubt Mais bei den Gallas + Tiedemann macht noch eine "Razzia auf Getreide" in der Nacht - ca. 80 Bootsladungen Getreide geraubt]

Da ich gar nicht wissen konnte, wie sich die Gallas zu unserer Ankunft stellen würden, so beorderte ich sofort das eine der Boote zu den Maisfeldern, um es mit Getreide zu füllen ... Um der fortwährend bestehenden Gefahr des Verhungerns zu begegnen, liess ich in der nächstfolgenden Nacht durch Herrn von Tiedemann mit drei Booten noch einmal eine Razzia auf Getreide vornehmen, welche vollständig glückte...

Ich musste auch einsehen, dass es nun wahrscheinlich nicht mehr möglich sein werde, Getreide durch Kauf von den Gallas zu erstehen, und bemächtigte mich noch in der Nacht der sämtlichen vorgefundenen Vorräte, zu denen ich in den nächsten Tagen immer noch weitere Bootsladungen voll zu mir herüberholen liess. Im ganzen gelang es mir, gegen 80 Bootsladungen Getreide in meinem Lager anzuhäufen...

[Deutsche "Christen" in Deutsch-Ostafrika: Peters fackelt die leeren Dörfer der Wadsagga ab - Massenraub und Erpressung gegen die Busiba]

Ich wandte mich nun in die benachbarten Dörfer der Wadsagga, um noch vor Einbruch der Nacht den Leuten eine ernstliche Lektion zu erteilen. Bei unserem Abmarsch wurden auch die Dörfer schnell verlassen. Ich befahl, alles, was für uns von Wert war, schnell herauszuräumen und liess dann nacheinander sechs von diesen Dörfern in Brand stecken. Was an Dörfern der Wadsagga erreichbar war während des Marsches, wurde in Brand gesteckt ...

Um den Leuten von Busiba zu zeigen, dass es nicht unsere Gewohnheit sei, uns von den Schwarzen hinhalten zu lassen, liess ich sofort alles, was an Viehherden in Sicht war, zusammentreiben und in Besitz nehmen und drohte ihnen, falls sie sich nicht noch am Abend unterwürfen, ihnen die benachbarten Dörfer anzustecken..." [S.104]

[Deutsche "Christen" plündern in Deutsch-Ostafrika: Carl Peters wandte die Politik der "verbrannten Erde" an - Ralph Giordano hat's gesagt]

Was Carl Peters in verhältnismässig kleinem Stil betreibt, macht auch die Kolonialverwaltung. Kein Wunder, dass Ralph Giordano in seiner Fernsehsendung "Heia Safari" (Fernsehsendung in Köln 1966 [S.533]) über den Aufstand in "Deutsch-Ostafrika" sagen kann:

"Was immer die Ursachen dieser grössten Bauernrevolte gegen die koloniale Fremdherrschaft in Afrika vor 1914 sein mochten - die Masse der Opfer fordert nicht der im März 1906 beendete Krieg, sondern die Politik der verbrannten Erde durch die Kolonialmacht:
-- die Felder werden abgeerntet und dann vernichtet,
-- der Anbau neuer Feldfrüchte systematisch verhindert,
-- die Wohnstätten niedergemacht..."

[Deutsche "Christen" plündern Deutsch-Ostafrika 1907: Der Krieg nach dem Krieg mit Seuchen und Kindersterblichkeit]

Im amtlichen Jahresbericht von 1907 heisst es: "Was dem Maji-Maji-Aufstand folgte, war schlimmer als offene Kämpfe - wen Krieg und Hunger verschonten, fiel Seuchen zum Opfer. Den schlecht genährten Müttern versagte die Milch, die Kindersterblichkeit war enorm. Insgesamt ein unsagbar trauriges Bild."


Kamerun

[Deutsche "Christen" plündern in Kamerun an der Küste bei den Batanga: Bericht von Gustav Noske: Bewohner verjagen, alles klauen, Dörfer abfackeln]

"Die Südkamerun-Gesellschaft erhebt gegen ihre Konkurrenten, die Batangafirmen, unter anderem folgende anklagen: Die Karawanen der Batangafirmen verwüsteten ganze Dörfer der Eingeborenen, indem sie die Bewohner verjagten, von ihren Hütten Besitz ergriffen und das vorhandene primitive Hausgerät zu Feuerungszwecken benutzten, berichtet Gustav Noske (Buch: Kolonialpolitik und Sozialdemokratie 1914 [S.537]).


Deutsch-Ostafrika (Tansania)

[Deutsche "Christen" in Deutsch-Ostafrika 1914-1918: werden von GB-Truppen vertrieben - aber zuvor werden den AfrikanerInnen noch viele Ernten geraubt - Bericht von Paul von Lettow-Vorbeck]

[Wenn Europäer gegen andere Europäer im Ausland gegeneinander Kriege und Massenmorde durchführen, dann handelt es sich meistens um kriminelle "Christen": in Afrika, in Asien, in "Amerika"].

Der Text:

Die deutsche Koloniallegende ist eng verknüpft mit dem Namen [Paul von] Lettow-Vorbeck (Generalmajor während des 1Wk in Deutsch-Ostafrika [web09]). Man rühmt ihn, weil er so "ritterlich" gekämpft habe. Damit ist allerdings sein Kampf gegen Engländer und Portugiesen gemeint. Wie steht es mit den Farbigen? Als die deutschen Truppenreste unter Lettow-Vorbeck sich in "Deutsch-Ostafrika" nicht mehr gegen die Engländer halten können, fallen sie in die benachbarte portugiesische Kolonie ein. Der edle Ritter berichtet selbst:

"Die Eingeborenen waren verständig und freundlich und wussten von früher, dass sie von deutschen Truppen nichts zu fürchten hatten. Trotzdem hatten sie ihre Verpflegungsvorräte im Busch versteckt.

Unsere Leute aber hatten längst gelernt, einen verdächtig aussehenden Baumstumpf genauer zu untersuchen und festzustellen, dass er künstlich aufgestellt und sein Inneres mit Vorräten angefüllt war.

Andere stachen mit dem Stock in den lockeren Boden eines frisch angelegten Gartenbeetes und fanden darunter die vermuteten Erntevorräte vergraben.

Kurz, eine grosse Menge solcher Verstecke wurden entdeckt, und als wir in einer grossen Weihnachtshütte beim Weihnachtsfest zusammensassen, da waren wir von der drückenden Verpflegungssorge befreit." Die hatten nun die Eingeborenen

*

[S.106]


4.4.2. Belgische "Christen" im Kongo mit Massenraub und Dörfer abfackeln

[Belgische "Christen" plündern im Kongo

Es ist schwer, eine Hierarchie aufzustellen: Wer hat mehr geplündert, mehr Raublust gezeigt, mehr Raubwirtschaft getrieben? Wer war brutaler? An prominenter Stelle unter den Kandidaten steht zweifellos Belgien.

Selbst ein deutscher Kolonialbeamter wie der frühere Gouverneur Schnee (Kolonialbeamter Heinrich Schnee 1871-1949 [web10]) kann schreiben:

"Die ganze Welt hallte jahrelang wider von den entsetzen-erregenden Berichten über die belgischen Kongogreuel."

[Belgische "Christen" plündern und morden im Kongo: Eine "Expedition" mit 17 Morden+Massenraub - der Kongo-Bericht von GB-IR-Diplomat Roger Casement von 1903/1904]

Konsul Roger Casement (britisch-irischer Diplomat 1864-1916 [web11]), der im Auftrag der britischen Regierung die Zustände im belgischen Kongogebiet untersucht, berichtet Anfang des Jahrhunderts wenig Erspriessliches (Kongo Report: The Eyes of Another Race 1903, veröffentlicht 1904 [web11]). Zum Beispiel:

"Der kommandierende Offizier des Bezirks G. zog an der Spitze einer Horde von Soldaten durch einen Teil des Distrikts, in dem die Eingeborenen, die an die von ihnen erwarteten Pflichtarbeiten noch nicht gewöhnt waren, mit der Lieferung von Ziegen und Geflügel im Rückstand waren. Das Ergebnis dieser Expedition (die gegen Ende des Jahres 1900 stattfand):
-- in 14 kleinen Dörfern verschwinden 17 Mann
-- 16 Mann - ich bekam die Namen - wurden von den Soldaten getötet; ihre Leichen wurden von Freunden geboren
-- ein weiterer wurde als vermisst gemeldet
-- von den Getöteten waren elf Männer, drei Frauen und ein Junge von 5 Jahren...
-- ausserdem wurden 48 Ziegen weggenommen und 225 Stück Geflügel
-- mehrere Häuser wurden verbrannt, ein Tel des Besitzes ihrer Eigner entweder geplündert oder zerstört.

Für die geschädigten Dorfbewohner wurden beim Staatsinspektor in Léopoldville Vorstellungen erhoben. Er bedauert sehr, was seine Untergebenen für Exzesse begangen haben ... Schliesslich wurden dem Dorf 950 Francs Entschädigung bezahlt ... Freilich wurde auch diese Summe wieder als Abgabe von den Eingeborenen eingetrieben." Soweit Casement. (Kongo Report: The Eyes of Another Race 1903, veröffentlicht 1904 [web11]).

[Ergänzung zu Roger Casement: Die Mossad-Wikipedia sagt [web11]:
-- Roger Casement bekam von der britischen Regierung den Auftrag, den Belgisch-Kongo zu untersuchen, und 1903/1904 kam sein "Kongo-Bericht" heraus
-- es wurden katastrophale Bedingungen im Kongo beschrieben, was international in den Medien kam, so dass König Leopold II. eine Untersuchungskommission einberufen musste
-- Roger Casement und Journalist Edmund Dene Morel gründeten zusammen die "Congo Reform Association", Casement bekam in GB den Adelstitel verliehen "Knight Commander of St. Michael and St. George" - aber in Irland wurde er als Verräter 1917 mit dem Tode bestraft [web11]
-- Buch 1: The Eyes of Another Race: Roger Casement's Congo Report and 1903 Diary: Roger Casement's Congo Report and 1903 Diary - Hardcover [web14]
-- Buch 2: The Casement Report; from His Majesty's Consul at Boma Respecting the Administration of the Independent State of the Congo [and Further Correspondence [web15].

Weiter im Text:

[Belgische "Christen" plündern und morden im Kongo: Sie sollen einen "Zivilisations"-Auftrag erfüllen - und das "Gesetz der Arbeit" lernen - und man soll "fest und väterlich" sein - Grenzbevölkerungen fliehen in Kolonien, die NICHT belgisch sind]

Der belgische Souverän [König Leopold II.?] schreibt am 16. Juni 1897 an seine Statthalter im Kongo:

"Die Aufgabe, welche die Staatsagenten im Kongo zu erfüllen haben, ist edel und gross. Es obliegt ihnen, das Werk der Zivilisierung Äquatorial-Afrikas fortzusetzen, geleitet durch die Prinzipien, die in den Resolutionen von Berlin und Brüssel niedergelegt sind. Angesichts primitiver Barbarei und im Kampf gegen schreckliche tausendjährige Bräuche ist es ihre Pflicht, diese Bräuche allmählich zu ändern. Sie haben die Bevölkerung neuen Gesetzen [und der Fantasie-Bibel mit dem Fantasie-Jesus] zu unterstellen, von denen das heilsamste gewisslich das Gesetz der Arbeit ist. In unzivilisierten Ländern bedarf es, wie ich weiss, einer festen Autorität, um die Eingeborenen mit den Praktiken der Zivilisation vertraut zu machen, die all ihren Gewohnheiten zuwiderlaufen. Daher ist es nötig, gleichzeitig fest und väterlich zu sein."

Fest und väterlich ... So sehr, dass die Bewohner der Grenzgebiete aus dem Kongostaat in die benachbarte Kolonie der anderen Weissen fliehen, die, bei ihnen jedenfalls, noch keinen so schlechten Ruf haben wie die Belgier.


4.4.3. Französische "Christen" im Französisch-Kongo mit Massenraub und Dörfer abfackeln

"Christliche" Franzosen im Französisch-Kongo

[Französische "Christen" plündern und morden im Französisch-Kongo: Stadtgründer de Brazza ist Gouverneur gegen Gewalt und hält es nur 2 Jahre aus 1886-1888]

Es dauert freilich nicht lange, dann merken mindestens die [S.107] zum "Französischen Kongo" Übergetretenen, dass sie von einer Traufe in die andere gekommen sind. Die Franzosen gehen auch nicht behutsamer mit Leben und Eigentum der Menschen um, in deren Gebiet sie sich häuslich niederlassen.


Für [den italienischen Afrikareisenden Graf Pierre Savorgnan] de Brazza, dem sie ihren Besitz am Kongo verdanken, ist das eine herbe Enttäuschung. (Nach de Brazza ist "Brazzaville" benannt [web12]). Er gehört zu den wenigen Kolonisatoren, die es ablehnen, das Verhältnis zu den Farbigen auf Gewalt zu gründen, und die deswegen von den robusteren Belgiern oder von Männern wie Stanley oder Carl Peters verachtet werden. Brazza, der 1886 Gouverneur des "Französischen Kongo" wird, ist so enttäuscht von der Entwicklung dieser Kolonie, von der Ausplünderung der Eingeborenen durch Behörden und Konzessionsgesellschaften, von Terror und Zerstörung, dass er schon nach zwei Jahren seinen Abschied nimmt.


Senegal bis Niger

[Französische "Christen" plündern und morden von Senegal bis Niger: General Faidherbe gegen die Knasso-Afrikaner - der Inspektionsbericht: Soldaten überweisen bis zum 10-Fachen ihres Sold nach Frankreich]

Die traurigen Erfahrungen der Afrikaner mit den Franzosen beschränken sich keineswegs auf das Gebiet am Kongo. Zwischen Senegal und Niger ist einer der anderen "Kolonialpioniere" am Werk. [Der französische General] Faidherbe (1818-1898 [web13]) säubert das Knasso-Gebiet. Er verbrennt fast 100 Dörfer und treibt den Viehbestand der Neger [Afrikaner] fort. Wie erfolgreich bei den angeblich so primitiven Eingeborenen geplündert werden kann, geht aus einem französischen Inspektionsbericht hervor: Manche Soldaten schaffen es, "per Postanweisung bis zum zehnfachen Betrag ihres Soldes nach Frankreich zu überweisen". Leider hat nie jemand berechnet, was diese Art Ausplünderung für die fragile, aber vor dem Eintreffen der Weissen doch ausgeglichene Wirtschaft der Farbigen bedeutet.

[Ergänzung zu Faidherbe: Die Mossad-Wikipedia sagt über den "christlichen" Schlächter-General Faidherbe [web13]:
-- Faidherbe war ein Student der Polytechnischen Schule (École polytechnique), ab 1840 Militärschule (Pioniere) in Metz
-- 1844-1945 Genie-Offizier in Algerien, 1848-1849 Capitaine auf Guadeloupe, 1852 in Algerien Teilnehmer an "Expeditionen" u.a. gegen die Kabylen
-- 1852 ebenso im Senegal als Unterdirektor des Geniewesens, 1854 steigt er zum Chef de bataillon auf und wird Gouverneur der Kolonie Senegal
-- 1855 Expeditionen gegen mehrere Afrika-Völker ["Rebellen"]+"organisiert" die Waalo als französische Provinz, 1857 stellt er im Senegal Scharfschützenregimenter auf (Tirailleurs sénégalais), 1858 unterwirft er die maurische Bevölkerung bei Trarza, 1861 unterwirft er den König von Cayor, Besetzung des rechten Ufers des Senegal bis über Bathel de Medina hinaus].


Weiter im Text:

Madagaskar

[Französische "Christen" plündern und morden auf Madagaskar: Im 17. Jh. über 50 Dörfer abgefackelt]

Ganz besonders hat die Insel Madagaskar zu leiden, und zwar schon seit langer Zeit. Schon im 17. Jahrhundert gibt es Berichte darüber, wie die Franzosen dort plündern. Einer von ihnen berichtet selbst: "Wir sind bald gezwungen gewesen, ein Dorf anzugreifen, bald wiederum einen ganzen Kanton ... Innerhalb von zwei Jahren wurden mehr als 50 Dörfer ausgeplündert und verbrannt."

[Französische "Christen" plündern und morden auf Nord-Madagaskar an der Küste bis zur Bucht Diego Suarez: 1880ca. alle erreichbaren Dörfer abgefackelt]

Mehr als 200 Jahre später, am 11. Juni 1884, sagt der Commandant Boutet [nicht auffindbar] in Paris aus:

"Admiral Caliber hat mir Befehl gegeben, die Küste entlang bis zur Bucht von Diego Suarez vorzudringen und grösstmöglichen Schaden anzurichten. Ich habe in Brand gesteckt, was ich nur konnte."

[Ergänzung zur Bucht Diego Suarez in Nord-Madagaskar: Die Mossad-Wikipedia sagt [web16]:
-- im 15.Jh. wurde sie portugiesisch besetzt
-- Ende 17. Jh. wurde sie französisch besetzt und eine französische Piratenkolonie installiert namens "Libertalia"
-- am 17.12.1885 unterzeichnet Frankreich einen "Vertrag", der Frankreich die Besetzung des Gebietes von Diego-Suarez erlaubt und "Anlagen seiner Wahl" zu errichten, französische Truppen installieren sich in Cap Diego, dann auch in Antsiranana
-- 1886 gründen die französischen Besatzer die Stadt Diego-Suarez
-- die Königin von Madagasker Ranavalona III. lässt die Franzosen von der Festung Ambohimarina vertreiben, die Franzosen besetzen die Festung am 28.8.1895 zurück].


"Christliche" Franzosen in Vietnam+Kambodscha

[Französische "Christen" plündern und morden in Asien: Saigon (Vietnam) 1858: alle Reisvorräte verbrannt+Massenmord durch Hungermord]

Plünderer von der Art, wie sie in Madagaskar am Werk sind, hausen auch im Fernen Osten. Eine französisch-spanische Flotte unter dem Franzosen Admiral Rigault de Genouilly (1807-1873 [web19]) erscheint 1858 an der Küste Indochinas [Vietnam, Kambodscha]. In der Hauptstadt Cochinchinas [Südvietnams], Saigon [heute Ho-Chi-Minh-Stadt - englisch Ho Chi Minh City - kurz HCMC], lagern die Reisvorräte des ganzen Landes. Der Admiral verbrennt sie. Man schätzt, dass daraufhin ein bis zwei Millionen Annamiten verhungert sind.

[Der Fehler der Vietnamesen: Man lagert nicht alle Vorräte an einem einzigen Ort].


[Französische "Christen" plündern in Asien: Anghkor in Kambodscha: Schrifsteller Malraux klaut sich zwei Statuen und wird erwischt]

Damit beim Thema "Plündern" die individuelle Note nicht zu kurz kommt - werfen wir einen Blick auf die geheimnisvolle Ruinenstadt Anghkor in Kambodscha [S.108]. Ihre Denkmäler führen immer wieder touristische Plünderer in Versuchung. Einer von diesen ist der Schriftsteller André Malraux (1901-1976 [web17]) (später de Gaulles Kulturminister). Er ist schon mit zwei wertvollen Tevoda-Statuen (Statuen vom Tempel "Tevoda" [web18]) auf dem Rückweg, als der (französische) Konservator der Anghkor-Ruinen, Marchal, ihn festhalten lässt und zwingt, die Statuen zurückzugeben. Für so selbstverständlich halten die Weissen, dass sie nehmen oder zerstören können - je nach Laune -, was ihnen nicht gehört, dass auch der feinnervige Dichter nichts dabei findet, in fremden Kultstätten Statuen loszuhacken.

*

"Christliche" Franzosen in Algerien

[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: in Algier 1830 acht Tage lang - Zeuge Commandant Persat]

Das "zivilisierte" Frankreich verübt auch an den Algeriern Akte der Barbarei, die verblüffend geringen Niederschlag in der weissen Geschichtsschreibung oder Publizistik gefunden haben. "Wir kommen, um Eure Tyrannen zu vertreiben, die Türken", sagt das französische Manifest an die Algerier vor der Landung im Jahre 1830, "die Türken, die Euch verfolgen, Eure Güter stehlen und nicht aufhören, Euer Leben zu bedrohen." Aber diesen guten Worten folgt, kaum ist die Stadt [Algier] erobert, eine gewaltige Plünderung. Die Kasbah (Zitadelle [web20]) "wurde acht Tage lang der schändlichsten Plünderung überlassen", berichtet ein Augenzeuge, Commandant [Maurice] Persat (1788-1858 [web21]). (Buch von Commandant Persat: Mémoires du commandant Persat 1806-1844, Paris 1910 [S.538] - pdf [web25])

[Das Buch wird erst über 60 Jahre nach seinem Tode publiziert].

[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: aber der Widerstand ist gross - Feldmarschall Bugeaud mit Politik der "verbrannten Erde": Saatgut, Ernte, Weiden, Massenmord durch Hunger - Beispiel Beni-Nasseur in Aïn Defla: Die Überlebenden ohne Hütte erfrieren]

Nach der Einnahme Algiers und der ersten grossen Plünderung zögern die Franzosen eine Weile: sollen sie nun wirklich das ganze Land militärisch unterwerfen? Aber wenn sie nicht selbst wieder hinausgeworfen werden wollen, müssen sie. Sie befinden sich einem Volk gegenüber, das sich nicht so ohne weiteres zu beugen gedenkt. Der Kampf weitet sich also aus. Er dauert viele Jahre, wobei sich die Algerier unter ihrem Anführer Abd el Kader (Emir Abdelkader ibn Muhieddine 1808-1883 [web22]) so lange erfolgreich verteidigen, dass man schier geneigt ist, an der technischen Überlegenheit der Franzosen zu zweifeln.

Der Mann, der Abd el Kader schliesslich bezwingt, heisst [Thomas Robert] Bugeaud (Feldmarschall aus Limoges, 1784-1845 [web23]). Aber um zu siegen, führt er einen Verheerungskrieg. Er sagt:

"Man muss nicht hinter den Arabern herlaufen. Man muss sie daran hindern, zu säen, zu ernten, zu weiden."

Die Gebiete, die sich nicht unterwerfen, verurteilt er zu systematischer Zerstörung [Völkermord]. Schlächterei, Brandschatzung, Plünderung - die Korrespondenz Saint-Arnauds (des späteren Marschalls) überliefert und ein Bild von Bugeauds "Befriedungskampagnen". Er schreibt am 5.4.1842:

"Wir haben alles verbrannt, alles zerstört. Ach, dieser Krieg. Wie viele Frauen und Kinder an Kälte und Elend gestorben sind." [erfrieren]

Ein paar Monate später (5.Juni 1842):

"Man verwüstet, man verbrennt, man plündert, man zerstört Häuser und Bäume."

8. Februar 1843:

"Vor zwei Stunden ist der Gouverneur aufgebrochen. Die Feuer, die im Gebirge brennen, zeigten mir den Weg seiner Kolonne [S.109] an... Haufen von Leichen, eine gegen die andere gepresst, in der Nacht erfroren. Das war die unglückliche Bevölkerung der Beni-Nasseur (in Aïn Defla, ca.80km östlich von Algier auf ca.830m ü.M. [web24]) - jene, deren Dörfer ich verbrannt, die ich vor mir hergejagt habe."


[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: Die Franzosen ZERSTÖREN ALLES + verarmen Algerien]

Alexis de Tocqueville (frz. Publizist, Politiker und Historiker 1805-1859 [web26]) erklärt 1847:

"Überall haben wir uns der Einkommen der religiösen Stiftungen bemächtigt. Wir haben die Wohlfahrtseinrichtungen zerstört, die Schulen zerfallen assen, die Priesterseminare in alle Winde zerstreut. Um uns herum sind die Lichter ausgegangen. Wir haben die mohammedanische Gesellschaft viel elender gemacht, viel mehr in Unordnung gebracht, viel unwissender und viel barbarischer, als sie war, bevor sie uns kennenlernte."


Kriminelle "Christen"-Franzosen in Algerien: Hände und Füsse abhacken, um Armreifen und Beinreifen zu rauben:

[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: Die Franzosen zerstören die Kabylei östlich von Algier+verstümmeln Frauen: Hände und Füsse abhacken, damit die geraubten Beinreife und Armreife intakt bleiben - Asche und Tod]

Wie man so haust, dass man ein ganzes Land in kurzer Zeit verelendet und unglücklich macht, beschreibt Baudicourt (frz. Publizist 1815-1883 [web27]) (zitiert von Nevill Barbour (BBC-Journalist 1895-1972 [web28]) an einem Beispiel aus der Kabylei (frz.: Kabylie [web29], die Küstenregion östlich von Algier [web30]) (Buch von Nevill Barbour: A Survey of North West Africa, London 1959 [S.530]): 

"Unsere Leute schämten sich selbst, als sie von der Expedition zurückkamen. Etwa 1800 Bäume waren umgelegt, Häuser waren niedergebrannt, Frauen, Kinder, Greise umgebracht worden Besonders die unglücklichen Frauen erregten die Habgier: sie trugen silberne Ohrringe, Beinreife und Armbänder. Diese Ringe haben keine Schlösser wie die französischen. Sie werden in der Jugend an den Gliedern der Mädchen befestigt - wenn sie erwachsen sind, kann man sie nicht wieder abmachen. Um sie abzubekommen, mussten unsere Soldaten ihnen die Glieder [Hände und Füsse] abschneiden und sie verstümmelt liegen lassen."

Auch kolonial-enthusiastische Werke wie etwa [Pierre] Jalabert's "Histoire de l'Afrique du Nord" [web31] (Dichter und Historiker [web32], Paris 1945 [S.535]) können nicht umhin, Bugeaud zu bescheinigen:

"Wo er durchzieht, breitet sich eine Wüste von Asche und Tod aus."

[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: Marschall Armand Leroy de Saint-Arnaud: alles abfackeln, Ernten und Bäume vernichten, Brunnen+Wasserquellen zustopfen, köpfen+foltern+vergewaltigen - "trunken von Blut und Gemetzel"]

Louis Bertrand (Romancier und Essayist [web33]) in seinem Buch über "Le Maréchal de Saint-Arnaud" (Paris 1941 [S.530]):

Ergänzung über den frz. Marschall Armand Leroy de Saint-Arnaud 1798-1854 [web34]
-- er liess Algerien französisch besetzen und belästigte Algerien über 13 Jahre lang
-- er wurde im Oktober 1851 zum "Kriegsminister" von Frankreich ernannt und "sorgte für den Erfolg des Staatsstreichs vom 2. Dezember 1851"
-- im Dezember 1852 zum Marschall befördert, befehligte er im Krimkrieg 1854 die "Armee des Orients" und bekam eine "Auszeichnung" für die Schlacht von Alma
-- stirbt am 29.9.1854 an der Cholera mit 56 Jahren weg].

Der Romancier Louis Bertrand war scheinbar mit dabei, wie sie Algerien ins Elend stürzten:

"Wenn wir auf einem rebellischen Stamm stiessen, war die Rache grausam. Man verbrannte seine Zelte, seine Ernte, man legte seine Obstbäume um, man plünderte oder zerstörte seine Vorräte, man schüttete seine Brunnen zu, man verstopfte seine Wasserquellen. Man köpfte, man verübte alle Grausamkeiten der Eingeborenen. Wir führten einen grausamen Krieg, einen Krieg der Plünderungen, der Massaker und der Zerstörungen ... und verwüsteten dabei nach Gutdünken ein Land, das sich davon nie wieder erholt hat."

[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: Constantine]

Nach der Einnahme von Constantine [Ost-Algerien ca.50km von der Küste entfernt] wird die Stadt geplündert. "Saint-Arnaud wollte über die Szenen des Chaos und der Plünderung einen Schleier werfen. Er gibt zu, dass es schwer war, den Soldaten zu zähmen, der so viel gelitten hatte, der trunken von Blut und Gemetzel war. Aber er ist gezwungen, zuzugeben, dass die Offiziere dem Beispiel der Soldaten gefolgt sind. Er fügt sogar hinzu, dass sich der Generalstabschef den Löwenanteil gesichert hat."

Voller Bedauern meint Bertrand, wenn sich Saint-Arnaud an der Plünderung beteiligt hätte, hätte er wenigstens seine Gläubiger befriedigen können [S.110].


[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: in West-Algerien Region Oran - Sie behielten nur die Augen, um damit zu weinen - Auf 25 Meilen im Umkreis hat er alles dem Erdboden gleichgemacht - die Berichte von Oberst Lucien de Montagnac]

Kein Dossier über die Ausplünderung und Verwüstung Algeriens durch die Franzosen, über die Greuel bei der Besetzung wäre vollständig ohne die Briefe, die einer der "Kolonisatoren" in stattlicher Zahl schreibt: Oberst Lucien de Montagnac. Hier ein paar Auszüge:

"Oran, 30. Oktober 1840:
"Um halb sechs morgens stossen wir auf einen Teil des Stammes der Carabs. Er wurde überrascht, in die Falle gefangen, ausgeplündert: 943 Ochsen, 3000 Hammel und Ziegen, 300 Esel, 60 Pferde, drei Maultiere, 20 Kamele, viele Hühner, aber auch viele Teppiche, Zelte, Gerste, Weizen, Silber etc., sieben Frauen und einige Männer (wer sich nicht retten konnte, wurde getötet) - ich glaube, man kann kaum eine vollständigere Razzia machen. Sie behielten nur die Augen, um damit zu weinen."

Oran, 22. März 1841:
"Unser kleiner General kommt allmählich ziemlich in Verlegenheit. Auf 25 Meilen im Umkreis hat er alles dem Erdboden gleichgemacht - nun weiss er nicht mehr, wo er noch hin soll, um etwas zu finden."


[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: Berichte von Oberst Lucien de Montagnac: in West-Algerien Region Mascara in Schluchten, oder 59 Dörfer auf einmal mit General Lamoricière - überlebende Kinder erfrieren in der Nacht ohne Hütte]

Mascara [Region Oran, ca.70 km von der Küste entfernt], 19. Dezember 1841 - 2. Februar 1842:
"Bei Tagesanbruch stossen wir auf einen Stamm, der sich in seinen Höhlen und steilen Schluchten ganz sicher wähnt. Das Spahi-Regiment greift an, unsere zwei Elitebataillone, die die Vorhut bilden, stürzen sich in all diese Brüche, die fast uneinnehmbar sind. Zwei Stunden später führen wir mit uns 614 Ochsen, 684 Hammel, 400 Esel, 60 Pferde und Maultiere, dazu 180 Gefangene - Männer, Frauen und Kinder. Wir haben rund 50 Individuen getötet.
Diese Art Expedition ist ziemlich bizarr und führt gleichzeitig zu sehr peinlichen Szenen. Sobald man weiss, wo der Stamm ist, stürmt jeder in irgendeiner Richtung davon, man verteilt sich. Man langt bei den Zelten an, deren Bewohner, aufgeweckt durch die Ankunft der Soldaten, im Wirrwarr, mit ihrem Vieh, ihren Frauen, ihren Kindern herauskommen. Sie alle fliehen in alle Richtungen. Von allen Seiten setzt es Gewehrschüsse auf die Elenden, die überrascht worden sind, ohne sich verteidigen zu können. Männer, Frauen und Kinder werden verfolgt, sehr schnell umstellt und von ein paar Soldaten eingesammelt, die sie abführen. Die Ochsen, die Hammel, die Ziegen, die Pferde, also all das Vieh, das flieht, ist schnell wieder eingefangen.
Schliesslich geht jeder aufgeputzt von dannen: beladen mit Teppichen, mit Wollknäueln, Buttertöpfen, Hühnern, Waffen und vielen anderen Sachen, die man in diesen oft reichen Douars [Maghreb-Dörfern] oft findet. Dann wird alles in Brand gesteckt, was man nicht mitnehmen kann, und Vieh und Leute werden zur Kolonne geführt."

Mascara, 31. März 1842:
"Plötzlich sind wir mit der Kavallerie inmitten von 59 Douars [Maghreb-Dörfer] von je 15 bis 20 Zelten, aus denen man in allen Richtungen flieht, Frauen, Kinder, Hunde, Lasttiere, und eine gewaltige Beute zurücklässt. Man tötet, man erdolcht; die Schreie der Erschreckten, der Sterbenden vermischen [S.111] sich mit dem Lärm des Viehs, das von allen Seiten brüllt, blökt - es ist eine Hölle.
Jeder Soldat kommt mit ein paar armen Frauen oder Kindern an, die er, wie Tiere, vor sich hertreibt... (im Lager) hört man nur noch das Blöken der Hammel und die Schreie einiger unglücklicher Kinder, die wir mitgenommen haben und die in den Armen ihrer Mütter vor Kälte sterben [erfrieren].
General Lamoricière (1806-1865 [web35]) nutzte unseren Aufenthalt in Frendjah [Frenda, Region Oran, 100km landeinwärts], um von einer Kolonne von 400 Leuten das Vieh suchen zu lassen, das wir am Vorabend am Wege zurückgelassen haben. Diese Kolonne stiess in allen Richtungen auf Leichen - von Männern, Frauen und Kindern. Die Armseligen waren, nachdem sie all ihre physischen Kräfte erschöpft hatten, entkräftet zusammengebrochen."

Mascara, 3.-7. April 1841:
"Es ist unmöglich, sich vorzustellen, in welche äusserste Not wir dieses unglückliche Volk gebracht haben. Innerhalb von vier Monaten haben wir ihnen alle ihre Weizen- und Gerste-Vorräte weggenommen. Wir haben ihre Herden genommen, ihre Zelte, ihre Teppiche, all ihre Haushaltssachen - in einem Wort: Alle ihre Habe."


[Französische "Christen" plündern und morden in Algerien: Berichte von Marschall Saint-Arnaud in der Region Mascara: "verbrannt und zerstört" - "dem Erdboden gleichgemacht" - 200 Dörfer auf einmal "verbrannt" - über 1000 Olivenbäume umgehackt]

Vom (späteren Marschall) Saint-Arnaud (Marschall Armand Leroy de Saint-Arnaud [1798-1854 [web34]) sind ähnliche Briefe überliefert.

"Mascara muss, wie ich Dir schon sagte, eine schöne und bedeutende Stadt gewesen sein. Marschall Clauzel (1772-1842 [web36]) hat sie 1835 zum Teil verbrannt und zerstört."

"Zwei schöne Armeen reichen sich in der Mitte Afrikas brüderlich die Hände. Die eine ist am 14. von Mostaganem [West-Algerien] aufgebrochen, die andere am 22. von Blidah [zentrales Algerien] - und sie haben alles, was sich ihnen [in den algerischen Küstenregionen dazwischen] entgegenstellte, dem Erdboden gleichgemacht, verbrannt, verjagt." (1842)

"Alle Dörfer, etwas 200, sind verbrannt worden, alle Gärten verwüstet, die Olivenbäume umgelegt." (1851)

"Wir haben ihnen übel mitgespielt, mehr als 100 ziegelgedeckte Häuser verbrannt und mehr als 1000 Olivenbäume umgehackt." (1851)

Soweit Saint-Arnaud, später [Mörder]-Marschall von Frankreich.

[Algerien: Redensart "gleich kommt Bouchou"]

Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts sagen algerische Mütter auf dem Land, wenn sie ihre Kinder erschrecken und zur Ruhe bringen wollen:

"Sei still! Gleich kommt Bouchou!" Das soll Bugeaud sein, der Verwüster von einem Jahrhundert vorher ("lettre d'un Algérien Musulman à Albert Camus", [In]: Preuves, September 1958). [S.112]

(Preuves: L'éveil de l'Afrique noire - Les Mardis de Preuves - Paris 1958 [S.542])


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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Zemun
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Ni%C5%A1
[web03] https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Eroberung_Perus
[web04] https://de.wikipedia.org/wiki/Niederländische_Ostindien-Kompanie
[web05] https://de.wikipedia.org/wiki/Ambon_(Insel)
[web06] https://de.wikipedia.org/wiki/Murad
[web07] https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_von_Tiedemann
[web08] https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Peters
[web09] https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Lettow-Vorbeck
[web10] https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Schnee

[web11] https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Casement
[web12] https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Savorgnan_de_Brazza
[web13] https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Faidherbe
[web14] https://www.abebooks.co.uk/9781900621984/Eyes-Another-Race-Roger-Casements-1900621983/plp
[web15] https://www.goodreads.com/book/show/68041592-the-casement-report-from-his-majesty-s-consul-at-boma-respecting-the-ad
[web16] https://fr.wikipedia.org/wiki/Baie_de_Diego-Suarez
[web17] https://fr.wikipedia.org/wiki/André_Malraux
[web18] https://de.wikipedia.org/wiki/Chau_Say_Tevoda
[web19] https://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_Rigault_de_Genouilly
[web20] https://fr.wikipedia.org/wiki/Kasbah

[web21] https://fr.wikipedia.org/wiki/Maurice_Persat
[web22] https://fr.wikipedia.org/wiki/Abdelkader_ibn_Muhieddine
[web23] https://fr.wikipedia.org/wiki/Thomas_Robert_Bugeaud
[web24]
https://dz.geoview.info/beni_nasseur,2504602
https://www.tageo.com/index-e-ag-v-00-d-m662661.htm
https://www.google.ch/maps/place/A%C3%AFn+Defla,+Argelia/@36.1795353,2.3013648,9z/data=!4m6!3m5!1s0x1285b7c05a98ecaf:0xe32cf70b4a3bc224!8m2!3d36.2552144!4d1.9562997!16zL20vMGI5ZDBx?entry=ttu
[web25] https://archive.org/details/mmoiresducomman00persgoog
[web26] https://de.wikipedia.org/wiki/Alexis_de_Tocqueville
[web27] https://fr.wikipedia.org/wiki/Louis_de_Baudicour
[web28] https://en.wikipedia.org/wiki/Nevill_Barbour
[web29] https://fr.wikipedia.org/wiki/Kabylie
[web30] https://es.wikipedia.org/wiki/Cabilia#/media/Archivo:Kabylie_topographic_map-fr.svg

[web31] https://www.amazon.fr/Histoire-lAfrique-Nord-JALABERT-Pierre/dp/B006VBVNTE/ref=sr_1_9?__mk_fr_FR=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=2CC8J4AKJPJMU&dib=eyJ2IjoiMSJ9.DTUBY0skx9GB7whWJB5be_Tbraeu5VtvyDReLWVqLVEk7hrw_QRuwjW6Vi-dAmzXx7M4avx0wUWoneNxMpakDx56OY9oswxoKcBrS9ceTE8acqtzasvjeSWdGAFtMBFL1pDpeDy9WpU7UJG-KU7x-40IQH_gyEHpWiPlEj8D124yFtNeRYv7OiFRckmXiO6SuuKCEX8JvZyAeY3whwr2uqh6xElyxVPrXgq4joY7AhTb2lizvts3_TmSFnrJ7Ctcf8b0TQeuVtTzkVPfSc5ugZX-PQQWhk-e5D7HxTj1sKQ.BkXlqq-ms-EZsyuuLdptPwFmVYQTE-wOeDahY53hckQ&dib_tag=se&keywords=%22pierre+jalabert%22&qid=1711022087&sprefix=pierre+jalabert%22%2Caps%2C71&sr=8-9
[web32] https://fr.wikipedia.org/wiki/Jalabert
[web33] https://fr.wikipedia.org/wiki/Louis_Bertrand_(écrivain)
[web34] https://fr.wikipedia.org/wiki/Armand_Leroy_de_Saint-Arnaud
[web35] https://fr.wikipedia.org/wiki/Louis_Juchault_de_Lamoricière
[web36] https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrand_Clausel

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