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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Raubbau am Menschen II: 9.1. Zwangsarbeit in Portugals Kolonien Angola+Moçambique

"Nur die Toten sind wirklich von der Zwangsarbeit ausgenommen" (S.217) - "Die Kindersterblichkeit erreicht 60 Prozent" (S.217) - "Arbeitern selbst ist eine Sterblichkeitsquote von 40 Prozent nicht selten" (S.217) - "ist die Lage schlechter als zur Zeit der richtigen Sklaverei" (S.217)


Kriminelle "Christen" zwangsarbeiten um die Wette


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Inhalt

9.1.1. Raubbau am Menschen II: 9. Zwangsarbeit - allgemeine Angaben
9.1.2. Zwangsarbeit in den Kolonien von Portugal: Angola
9.1.3. Portugal-Zwangsarbeit: Die Zwangsarbeitsverordnung von 1899 für Angola+Moçambique
9.1.4. Portugal-Zwangsarbeit: Massenmord mit Angola-Afros auf den Kakao-Inseln San Tomé+Principé vor Kamerun
9.1.5. Portugal-Zwangsarbeit in Moçambique: alle Männer weg - Frauen müssen die Gratis-Pflichtarbeit machen
9.1.6. Portugal-Zwangsarbeit und Löhne: praktisch kein Lohn (!)
9.1.7. Portugal-Zwangsarbeit und "Rekrutierung"
9.1.8. Portugal-Zwangsarbeit in Angola: Diamanten und Profite von De Beer mit Aktionären in Europa
9.1.9. Portugal-Zwangsarbeit: Widerstand
9.1.10. Portugal und Zwangsarbeit: Die Minen von Südafrika und Rhodesien rauben viele Männer aus Moçambique weg
9.1.11. Widerstand gegen das kriminell-"christlich"-katholische Portugal: Unabhängigkeitskriege



Erwähnte Literatur

-- Buch von James Duffy: A Question of Slavery - Oxford 1967
-- Buch von James Duffy: Portugal in Africa - London 1962
-- Buch von Perry Anderson: Le Portugal et la fin de l'Ultra-Colonialisme - Paris 1963
-- Buch von Odette Guitard: Peulples colonisés - Link
-- Buch von Odette Guitard: L'Apartheid - Link




9.1.1. Raubbau am Menschen II: 9. Zwangsarbeit - allgemeine Angaben
Die kriminellen "Christen" zwangsarbeiten um die Wette: in Schutzgebieten und Kolonien

Der Sieg der Antisklaverei-Bewegung bedeutet nicht, dass der weisse Herr in der Kolonialwirtschaft nun plötzlich darauf verzichten will, die Arbeitskraft der Farbigen für seine Zwecke einzuspannen. Nein - dieses wichtige Kapital der kolonialen Welt wird weiter ausgeplündert, und in mancher Beziehung noch rücksichtsloser und grausamer als zuvor: in der Zwangsarbeit. Es gibt kaum eine Kolonie, in der sie nicht angewendet würde - und das noch in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts.

[Die Zwangsarbeit ist oft noch schlimmer als die Sklaverei - weil nun der Kapitalismus mit Börsenkursen und Dividenden dahintersteht]

Der Übergang vom einen zum anderen System ist fast nahtlos. Die Raubwirtschaft in der Dritten Welt geht weiter. Die Folgen für Gesundheit, soziale und politische Entwicklung sowie die Wirtschaft sind fast noch schlimmer als die der Sklaverei.

Um die Kolonien so zu erschliessen, wie es die Weissen verstehen, braucht man Arbeitskräfte [Strassenbau und Eisenbahnbau]. Es ist niht damit getan, dass die Weissen sich das Acker- und Weideland nehmen, die Wälder, die Bodenschätze. Nun muss gearbeitet werden, viel und billig, damit die Konzessionsgesellschaften oder auch die einzelnen weissen Kolonisten möglichst schnell möglichst hohe Gewinne erzielen und Dividenden verteilen können.

Die Eingeborenen wollen nicht. Warum sollten sie auch? Unter der Subsistenzwirtschaft, unter der sie bis zum Beginn der weissen Kolonisation lebten, produzierten und ernteten sie nur, was sie selbst brauchten. Es ist heute erwiesen, dass auf diese Weise weite Gegenden Afrikas und Asiens ausgeglichen lebten. Nicht üppig, aber ausreichend.

[Zwangsarbeit in den Tropen von Afrika: mit hohen Todesraten für die Afrikaner - Massenmord]

Unter diesem System werden die Kräfte des Einheimischen geschont - gerade dort, wo ihm der Boden oder die Jagd keine besonders reiche Nahrung erlaubt. Und gerade dort, wo das Klima eine besondere Belastung fúr den menschlichen Körper ist: in den tropischen Regionen mit ihren Temperaturschwankungen, ihrem Übermass an Hitze, Dürre oder Feuchtigkeit.

Dort erscheinen nun die Weissen [kriminelle "Christen", die meinen, weil sie ein Gewehr in der Hand haben, könnten sie eine Fahne hissen und behaupten, das sei nun "christliches" Jesus-Fantasie-Land]. Auch sie finden, dass das Klima anstrengend [S.207] ist. Sie sagen sich gleich, dass sie hier wohl keine körperliche Arbeit leisten werden. Ihr Blick fällt auf den Eingeborenen. Nanu: Er tut auch nichts? Er schont sich? Ein Faulpelz! Er muss das Klima doch gewöhnt sein - wir werden ihn zur Arbeit zwingen [mit dem Gewehr in der einen und mit der Jesus-Fantasie-Bibel in der anderen Hand].

Schon um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts gibt es zwar aus den ungesünderen Gegenden der "amerikanischen" Südstaaten Zeugnisse dafür, dass die Farbigen schwere Arbeit in einem ungünstigen Klima keinen Deut besser vertragen als die Weissen, aber es wäre wohl geschäftsschädigend, das zur Kenntnis zu nehmen. Als die Weissen in den Tropen später sehen, dass die farbigen Arbeiter an manchen Bauplätzen in Scharen sterben, ziehen sie daraus keine Konsequenzen. Farbige Arbeitskraft ist billig ...

[Zwangsarbeit: AfrikanerInnen und AsiatInnen sollen länger arbeiten als die Weissen im "Westen"]

Zunächst braucht man die entsprechende Organisation. Auf dem Weg zur Zwangsarbeit grossen Stils gibt es Etappen, Vorbedingungen. Man muss überhaupt erst eine "Arbeitsmoral" erfinden, mit der man dann einen Kult treiben kann. Besonders die Portugiesen überschlagen sich förmlich dabei (nein, nein: nicht die Deutschen). Es beginnt eine seltsame Entwicklung. Während die Arbeiterschaft der westlichen Welt schon davon träumt, höchstens so kurze Arbeitszeiten zu haben wie die Afrikaner und ein Teil der Asiaten vor 100 Jahren [1870], wird das den Farbigen als unerhörte Faulheit angekreidet. Und wenn die weissen Arbeiter, angeführt von den "amerikanischen", heute schon absehen können, dass ihr Traum tatsächlich in nicht allzu ferner Zeit verwirklicht werden könnte, dann verdanken sie das zu einem wesentlichen Teil der Tatsache, dass Afrikaner und Asiaten zur Arbeit getrieben werden.

[Zwangsarbeit: Die kriminellen "Christen" zerstören die afrikanischen, ökonomischen Systeme - und führen europäisches Geld und Waren ein]

Vor 100 bis 300 Jahren, je nach Kolonie, beginnen die weissen Kolonisatoren, die Menschen "ihrer" Kolonie über deren persönliche Bedürfnisse hinaus zur Arbeit zu bewegen. Hand in Hand damit geht eine zweite Unternehmung. Die Eingeborenen sollen Abnehmer von Waren aus den weissen Ländern werden. Sie haben kein Geld, um zu bezahlen Hier das Rezept: Man legt ihnen Steuern auf, setzt aber ihre eigene, bisher übliche Währung ausser Kraft. Um das Geld der Weissen zu bekommen, müssen sie arbeiten - für die Weissen.

[Zwangsarbeit: Die kriminellen "Christen" lassen die AfrikanerInnen für Hungerlöhne arbeiten - "Rohmaterial" (Tote) spielen keine Rolle - Zwangsarbeits-Sklaverei für "christliche" Grossprojekte]

Nach dem ersten genialen Gedanken kommen schnell weitere. Würde man die Arbeit des Eingeborenen bezahlen müssen wie die eines Weissen, auch des schlechtestbezahlten - das ganze System müsste ins Wanken geraten. So setzen die Weissen für die Farbigen Löhne fest, die mehr symbolischen Charakter haben. Diese Löhne versetzen die Farbigen vielleicht in die Lage, die ganz willkürlich erhobenen Steuern zu bezahlen und noch einigen Ramsch, sie erlauben den Eingeborenen aber nicht, etwas Wesentliches für sich selbst zu tun. Gewinn haben nur die Dienstherren, ob staatliche Behörden oder private Unternehmer. Für sie wird fest umsonst gearbeitet, was sich bei den Produktionskosten [S.208] sehr vorteilhaft auswirkt. Das Rohmaterial ist ja meist auch umsonst, aber darauf kommen wir noch, ebenso auf das immer mehr vervollkommnete System von Lasten, Anforderungen, Leistungen, Abgaben und des Lohn- und Preisbetrugs, das dazu dienen wird, aus dem Eingeborenen für den Weissen und sein Wirtschaftssystem mehr und mehr herauszupressen.

Der Eingeborene arbeitet nur so lange, wie er muss, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, Verpflichtungen zu erfüllen oder ein Ziel zu erreichen, das er sich gesteckt hat. Dann hört er wieder auf. Das ist nicht im Sinn der Eroberer [kriminelle weisse "Christen" mit Schusswaffen, Fahne und Jesus-Fantasie-Bibel[, und sie zeigen, dass sie Eroberer sind. Die Mächte, die zum Teil unter lautstarker Verdammung der Sklaverei in die farbige Welt gekommen sind, führen sie nun in der abgewandelten Form der Zwangsarbeit wieder ein. Daran findet niemand mehr etwas auszusetzen. Einer der britischen "Kolonialpioniere", Lord Lugard (GB-Kolonialbeamter in Indien 1858-1949 [web01]), den die Engländer gern als liberal und menschenfreundlich feiern, hält Arbeitszwang für durchaus "gerechtfertigt", wo Arbeiter für öffentliche Arbeiten wesentlicher und dringlicher Art auf andere Weise nicht beschafft werden können". Man ahnt gar nicht, was alles in öffentlichem Interesse liegen wird: in erster Linie natürlich das Gedeihen der [weiss-"christlichen"] Privatbetriebe [mit Aktien an der Börse].

*

9.1.2. Zwangsarbeit in den Kolonien von Portugal: Angola

[Zwangsarbeit durch Portugal-"Christen": ab 1570 - Gewinne für "portugiesische" Gesellschaften - Investitionen aus Europa und "USA"]

Das Land, das in seinen Kolonien am längsten Zwangsarbeit betreibt, ist Portugal. Es hat sich schon vor 300 Jahren in Afrika etabliert. Aber so sehr es auch afrikanische Bodenschätze und Arbeitskraft ausnutzt - reich ist es dabei nicht geworden. Nun fliessen allerdings beachtliche Teile der Gewinne, den "portugiesische" Gesellschaften aus den Kolonien ziehen, in andere Länder. Europäisches und "amerikanisches" Kapital ist ebenfalls beteiligt - vielleicht erklärt das, warum "Portugiesisch-Afrika", obwohl es der älteste Kolonialskandal der Welt ist, in diesen Ländern so weitgehend gegen jede Kritik abgeschirmt wird. Ein Grund mehr, unsere Übersicht über die Zwangsarbeit in der kolonialen Welt mit Portugal zu eröffnen.

[Portugal-Zwangsarbeit in Angola 1938: Afrikaner machen Strassenarbeit am Strick - 1958: Die Bezeichnung ändert von "Sklave" in "Kontraktarbeiter"]

"Die Eingeborenen in Angola sind treue und brauchbare Arbeiter, noch recht ursprünglich, von den Portugiesen an ziemlich diktatorische Behandlung gewöhnt. Sie sind [Stand 1970] noch nicht allzu lange frei aus der Sklaverei, und auch heute [Stand 1970] sieht man sie noch, in endloser Reihe an einen Strick gebunden, Strassenarbeit tun; so dienen sie ihre Steuern ab, und ohne den Strick würden sie weglaufen. Ein peinlicher Anblick bleiben diese angebundenen Menschen für einen Deutschen doch" (Sofie von Uhde in: "Köhlers Kolonialkalender" 1938).

Zwei Jahrzehnte später schreibt Basil Davidson [3 Bücher] über "Porgugiesisch-Afrika":

Basil Davidson:
-- Report on Southern Africa - London 1952
-- Erwachendes Afrika - Zürich 1957 (London 1955)
-- The African Past - London 1964 [S.532]

"Nur bei vollkommener Sprachverdrehung ist es möglich, dieses System anders als Sklaverei zu bezeichnen. Die vergangenen 50 Jahre mögen [S.210] hier und da Verbesserungen gebracht haben; die Auswirkungen sind die gleichen geblieben. Nevinson [?] stellte im Jahre 1904 fest, dass der Verkauf von Sklaven an der Küste gang und gäbe war. Wenn das auch aufgehört hat, so verkauft man heutzutage statt dessen 'Kontraktarbeiter'."

[Portugal-Zwangsarbeit generell: Sklaverei-Abschaffungsbeschluss 1859: Ab 1878 soll die Sklaverei abgeschafft sein - Beschluss 1869 für "libertos" - oft wird gar nichts kontrolliert und der Terror geht für die Portugal-Afros einfach weiter so]

Nun also ein bisschen portugiesische Kolonial-Arbeitsgeschichte. Im Jahr 1858 erlässt die portugiesische Regierung das Dekret, das festsetzt, die Sklaverei werde aufhören ... im Jahre 1878. Um den Übergang in dieser zwangzigjährigen Periode zu erleichtern, werden 1869 alle Sklaven zu "libertos" erklärt - Sklaven, die zwar noch nicht frei sind, aber doch bis zu ihrer Freilassung schon wie normale Arbeiter bezahlt und behandelt werden sollen. "Es ist möglich, dass der zweideutige Status des 'liberto' in das Gehirn der Behörden [kriminelle "christliche" Kapitalisten-Bosse mit Aktien und Golddepots] den Keim zu der Idee legte, dass ein Sklave auch ohne Sklaverei Sklave sein könnte", schreibt James Duffy (Buch: A Question of Slavery - Oxford 1967 [S.532]). "Denn dies war ganz gewiss das Bestreben aller weiteren Gesetzgebung, die gleichzeitig dem Afrikaner seine Unabhängigkeit und dem Europäer die notwendige Versorgung mit Arbeitskräften zu garantieren versuchte. Für die rauen Siedler von Angola und Mozambique war solche Haarspalterei überflüssig, da die meisten weiterhin sämtliche Gesetze ignorierten, die die Eingeborenenarbeit regulieren sollten."


9.1.3. Portugal-Zwangsarbeit: Die Zwangsarbeitsverordnung von 1899 für Angola+Moçambique

[Portugal-Zwangsarbeit generell: Afrikaner sollen zur Arbeit "moralisch verpflichtet" sein - Zwangsarbeitsverordnung von 1899: Strafarbeit und Schulden abarbeiten (Moçambique)]

Die weitere Gesetzgebung, bis in die sechziger Jahre unseres Jahrhunderts hinein, erfindet demzufolge nur neue Namen für die alte Sklaverei und eine neue Rechtfertigung. Sie lautet: Jeder Neger [AfrikanerIn] ist moralisch zur Arbeit verpflichtet. Daraus wird eine Verordnung (1899): Jeder Eingeborene sei "moralisch und gesetzlich" zur Arbeit verpflichtet. Wenn er nicht arbeite, könne dazu gezwungen werden. Diese Zwangsarbeit wird in Kategorien eingeteilt:

-- Erstens: Straf-Arbeit. Dazu wird man verurteilt, wenn man gegen die Gesetze verstossen hat - in Moçambique aber auch, wenn die Kopfsteuer nicht bezahlt wird.

[Portugal-Zwangsarbeit: Strassen, Hafen, Eisenbahn, Ausschachtungen etc. - für alle zwischen 14 und 60 - auch Frauen - ohne Lohn, Essen, Geräte]

-- Zweitens: Pflicht-Arbeit. Dienst für die "Öffentlichkeit" (Strassenbau, Hafenarbeiten, Bahnbau, Ausschachtungen) - was immer die örtliche Behörde braucht oder will. Jeder kann dazu herangezogen werden, es sei denn, er ist noch nicht 14 Jahre oder schon über 60, krank oder Invalide - oder schon in Arbeit. Frauen dürfen theoretisch nicht herangezogen werden. In Wirklichkeit, so berichten mehrere Augenzeugen übereinstimmend, werden gerade beim Strassenbau oft Frauen eingesetzt. Die Pflicht-Arbeiter werden nicht bezahlt und bekommen auch kein Essen. Oft müssen sie sogar die Arbeitsgeräte selbst mitbringen.

[Portugal-Zwangsarbeit: werden von "Posten-Chefs" requiriert - Befreiung: 6 Monate Arbeit pro Jahr - 50 Stück Vieh - Ldw-Geräte - Einzug bei: ohne Wehrdienst - Steuern nicht bezahlt - schlechte Familienverhältnisse]

-- Drittens: Kontraktarbeit. Es ist die bei weitem wichtigste und meistverbreitete Form, zugleich diejenige, die mit geringen Abwandlungen der Sklaverei am meisten ähnelt. An die Stelle des Kaufs durch den Sklavenhändler [S.210] tritt ein Kontrakt mit dem Häuptling oder auch dem Betroffenen selbst - aber das ist kaum von Bedeutung, denn man wird sowieso zur Kontraktarbeit gezwungen. Kontraktarbeiter - "contratados" - kann, ganz abgesehen vom Staat, jeder Arbeitgeber anfordern, was besonders die grossen unter ihnen ausnutzen, seien es Pflanzer oder Bergwerksdirektoren. Die örtlichen "Posten-Chefs" sorgen dafür, dass die Leute zusammenkommen.

Zur Kontraktarbeit kann jeder geschickt werden, der nicht nachweist, dass er im Verlauf des vorhergegangenen Jahres mindestens sechs Monate gearbeitet hat, oder Landwirt mit mindestens 50 Stück Vieh ist oder eine Bestätigung hat, er sei "agricultar africano". Die Bestätigung gibt es nur, wenn er Pflüge und anderes landwirtschaftliches Gerät besitzt, was die meisten nicht haben. Oder er muss nachweisen, dass er erst vor höchstens einem Jahr vom Wehrdienst zurückgekommen ist. Es geht aber auch "anders herum": Zur Kontraktarbeit kann auch gezwungen werden, wer seine Steuern nicht bezahlt, wer "anscheinend" seine Familie und sich selbst nicht ordentlich ernähren und wohnen lassen kann - man beachte, wie vage das ist. Diese Bestimmungen erlauben, eher mehr als weniger Leute heranzuziehen. Billige Arbeiter braucht man immer.

[Portugal-Zwangsarbeit: "Freiwillige" gemeldet statt requiriert - in der Nähe des Wohnorts]

-- Viertens: Freie oder "freiwillige" Arbeit. Die Anführungszeichen sind durchaus berechtigt. Wer nicht arbeitet, wird zur Kontraktarbeit geholt. Dann schon lieber selbst Arbeit suchen, bei einem Arbeitgeber, den man vielleicht kennt, der jedenfalls in der Nähe ist. Denn das ist der Hauptvorteil: der "freiwillige" Arbeiter kann bei seiner Familie und in seinem Dorf bleiben, oder jedenfalls in der Nähe. Der Kontraktarbeiter wird oft sehr weit weggebracht. Aber dass dieser Vorteil auch etwas wert ist, dass weiss auch der Arbeitgeber des "Freiwilligen". Also zahlt er ihm manchmal weniger als dem Kontraktarbeiter, was nicht heisst, dass der viel bekäme.

[Portugal-Zwangsarbeit: Lohn in Mozambique: 90 Pfennig]

Nach offiziellen Statistiken beträgt der durchschnittliche Tagesverdienst eines Landarbeiters in Mozambique im Jahr 1953 etwa 90 Pfennig.

[Portugal-Zwangsarbeit: Baumwolle anbauen - dann kommt die "Konzessionsgesellschaft"]

-- Eine fünfte Kategorie: Zwangsanbau gewisser Kulturen. In einer bestimmten Gegend müssen die Eingeborenen Baumwolle anbauen, ob sie wollen oder nicht. Die Pflanzen liefert die Konzessionsgesellschaft [mit Börsenkursen in Europa]. Ihr muss die Ernte abgeliefert werden. Andere Arbeit ist den betreffenden Eingeborenen in diesem Gebiet verboten.

[Portugal-Zwangsarbeit: in den Minen von Südafrika+Rhodesien: höhere Löhne als in Moçambique - und Portugal bekommt Prozente vom Lohn (!)]

-- Sechstens schliesslich: Die Verpflichtung zur Arbeit in reicheren Nachbarländern, in den Bergwerken Südafriks und Rhodesiens. Da die Löhne dort über den portugiesischen liegen, ist diese Rekrutierung gar nicht so unbeliebt. Allerdings bekommt der Arbeiter nur einen Teil dieses Lohns zu sehen. Und gelegentlich muss auch hier nachgeholfen werden, damit [S.211] genug "Freiwillige" zusammenkommen. Denn auf die Einhaltung der Quote legt die portugiesische Kolonialverwaltung grossen Wert: sie kassiert mit.

[Portugal-Zwangsarbeit ist "Zivilisation" zu Hungerlöhnen ohne Ende - Sklaven werden zu Zwangsarbeitern]

Mit diesen sechs Methoden werden die Afrikaner unter portugiesischer Herrschaft zur Arbeit gezwungen, wenn auch nicht zum Wohlstand und zur "Zivilisation", die nach offizieller <lesart den Eingeborenen gar nicht anders gebracht werden können.

Zuvorkommende Anordnungen der Behörden ermöglichen es Sklavenhaltern, ihren Bestand an Sklaven einfach unter neuem Namen - mit Kontrakten - zu behalten.


9.1.4. Portugal-Zwangsarbeit: Massenmord mit Angola-Afros auf den Kakao-Inseln San Tomé+Principé vor Kamerun

[San Tomé+Principé: Massenmord mit AfrikanerInnen aus Angola - 2000-4000 Afros aus Angola jedes Jahr (!)]

Lange Zeit (so lange, dass es wieder einmal einen der seltenen internationalen Skandale gibt) werden "contratados" sogar mit Schiffen abtransportiert, wie vorher die Sklaven - viele von ihnen kehren nie wieder zurück. Das Ziel: [die Inseln] San Tomé und Principé [vor Kamerun], die Kakao-Inseln.

Schon 1865 werden in Portugal und England Proteste dagegen laut, dass Neger [AfrikanerInnen] nach diesen Inseln verfrachtet werden. 1903 enthüllt der Gouverneur von Portugiesisch-Guinea, Judice Biker (Joaquim Pedro Vieira Júdice Biker, Gouverneur 1900-1903 [web02]), das Verfahren: Man kauft die Arbeiter im Inneren Angolas. Man bringt sie in Ketten nach Benguela oder Novo Rodondo. Dort lässt man sie als Kontraktarbeiter registrieren - und dann ab mit ihnen nach San Tomé! Der Kontrakt lautet auf 5 Jahre - aber merktwürdigerweise kommt nach 5 Jahren keiner zurück. In dem ungesunden, feuchten Klima der Insel, bei schlechter Ernährung und brutaler Behandlung, sterben viele - wie im echten Sklavenzeitalter. Die anderen werden dabehalten. Angola muss jedes Jahr zwei- bis viertausend Neger [AfrikanerInnen] als Nachschub nach San Tomé und Principé schicken.

[Ich habe es doch gesagt: Die "Christen" sind die schlimmsten Tiere auf dem Planet - in diesem Fall die Jesus-Fantasie-Katholiken aus Portugal].

[San Tomé+Principé: Massenmord aufgedeckt von Journalist Henry W. Nevinson 1906 - GB boykottiert die Kakao-Inseln, Kakao aus Ghana - John Harris 1913 präsentiert die Rechnung: bis 1908 wurden 70.000 bis 100.000 Afros aus Angola ermordet]

1906 bestätigt ein bekannter "amerikanischer" Journalist, Henry W. Nevinson (GB-Journalist, 1865-1941 [web03]), in einer Reportage die Enthüllungen des Gouverneurs. Nevinson weiss sein Publikum zu erschüttern. Hier eine Episode: Eine junge afrikanische Mutter klettert aus einem Boot mit "contratados" mühsam über eine schwankende Strickleiter auf das Schiff, auf dem sich Nevinson befindet. "Endlich erreichte sie das Deck, durchnässt bis auf die Haut. Ihre Decke war ins Wasser gefallen. Ihr buntes Gewand, zerrissen, hing in Streifen herab. Das Baby auf ihrem Rucken, noch ganz faltig und rosig, schrie leise, wie ein blindes Katzenjunges. Sie schwang es herum, an ihre Brust. Und dann ging sie bescheiden und ohne ein Wort der Klage zu ihrem Platz in der Reihe, die auf die Untersuchung durch den Arzt wartete. In meinem ganzen Leben habe ich nichts so Höllisches gehört wie die Lachsalven, mit denen die Damen und Herren der ersten Klasse zusahen, wie die Sklavenfrau sich aufs Deck hochmühte."

Nevinsons Berichtelösen einen Sturm der Entrüstung aus. Die Portugiesen beschimpfen ihn, ohne ihn widerlegen zu können. Er regt einen Boykott des [S.212] Kakaos aus San Tomé durch die englischen Schokoladenfirmen an. Und in der Tat  Cadbury's haben schon 1901 auf die schlechten Verhältnisse auf der Insel aufmerksam gemacht. William Cadbury versucht mehrmals, bei den Portugiesen etwas zu erreichen, und fährt schliesslisch selbst in die Kolonie. In der trüben Geschichte der Ausbeutung der Farbigen durch den Weissen endlich einmal ein Lichtblick: Cadbury, zwei weitere englische Firmen und auch ein deutsches Unternehmen beginnen tatsächlich einen Boykott. Vielleicht wird der Entschluss dadurch erleichtert, dass die Inseln gerade von der Goldküste (heute Ghana [web04]) in der Kakao-Erzeugung überholt werden.

Der Streit geht weiter. 1913 veröffentlicht John Harris (GB-Anti-Sklaverei-Aktivist 1874-1940 [web05]) die heftigste Anklage von allen. Harris zufolge sind bis 1908 zwischen 70.000 und 100.000 Angolesen nach den Kakao-Inseln verfrahtet worden - und keiner davon zurückgekehrt.

[San Tomé+Principé: Verbesserung 1917 - aber bald geht es wieder los: Massen-"Rekrutierung" aus Angola bis 5000 pro Jahr]

Schliesslich machen die englischen Proteste doch einigen Einruck, und auch an Ort und Stelle haben die Kolonialbehörden ein Einsehen: 1917 sind (wie Duffy sagt) (Buch: Portugal in Africa - London 1962 [S.532]) so gut wie alle noch lebenden Arbeiter repatriiert. Aber - schon 1924 ist es wieder wie früher. Als sich Basil Davidson (GB-Historiker 1914-2010 [web06]) Mitte unseres Jahrhunderts [1950ca.] in "Portugiesisch-Afrika" umsieht, sind Verschiffungen nach San Tomé längst wieder im Gang und Rekrutierungen für die Kakao-Inseln gesetzlich erlaubt. Ein Dekret vom 8. Mai 1946 setzt ein jährliches "Exportmaximum" von 5000 angolesischen Arbeitern nach San Tomé fest. Ein Informant Davidsons schätzt die Zahl der Arbeiter auf der Insel im Jahr 1954 auf mehr als 10.000.

Basil Davidson:
-- Report on Southern Africa - London 1952
-- Erwachendes Afrika - Zürich 1957 (London 1955)
-- The African Past - London 1964 [S.532]

[Portugal-Zwangarbeit in Angola: Horror-Zahlen bis 190.000 im Jahr 1960 - Portugals Katholen-Regierung fälscht Zahlen nach unten]

Die Kontraktarbeit ist also, nach der recht theoretischen Abschaffung der Sklavenarbeit, ihrebeliebteste Nachfolgerin. DIe offizielle Statistik ist da natürlich vage und neigt zur Untertreibung. Die letzte Zahl (bei Duffy für 1959/60) lautet: 125.000 Kontraktarbeiter in Angola. Duffy, der sie amtlichen Statistiken entnommen hat, macht darauf aufmerksam, dass wesentlich mehr Lizenzen zur Rekrutierung von Kontraktarbeitern ausgegeben worden seien - 1959 180.000, 1960 190.000. Und die Erfahrung lehre, dass die Rekrutierungsagenten eher mehr Arbeiter beschaffen als weniger. Basil Davidson und Perry Anderson nennen höhere Zahlen, die auf amtlichen Unterlagen in Luanda beruhen, aber teilweise Bedarfszahlen sind. Immerhin ist kaum zweifelhaft, dass der Bedarf immer gedeckt wird. Demnach hat Angola 379.000 Zwangsarbeiter.

Die Portugiesen haben diese Zahl bestritten, die für den Anfang der fünfziger Jahre gilt. Es seien im Jahr 1953 142.674, für 1954 99.771. Als offizielle Zahl für 1958 geben sie 130.141 an. Anderson (Buch: Le Portugal et la fin de l'Ultra-Colonialisme - Paris 1963 [S.529]) sagt mit Recht, dass nicht der mindeste Grund besteht, den poortugiesischen Behörden mehr zu vertrauen als Davidson. Ihre Fähigkeit, mit Zahlen und Begriffen zu jonglieren (abgesehen [S.213] vom Schicksal ihrer Unterworfenen) ist notorisch und ein roter Faden ihrer Kolonialgeschichte.

Davidson und Anderson addieren zu dieser Ziffer von 379.000 auch noch die der "Volontarios", der "Freiwilligen": weitere 400.000. Mit gewissem Recht, denn diese Arbeit wird gewöhnlich durch die Furcht vor der Kontraktarbeit erzwungen.


9.1.5. Portugal-Zwangsarbeit in Moçambique: alle Männer weg - Frauen müssen die Gratis-Pflichtarbeit machen

[Portugal-Zwangarbeit in Moçambique: Kontraktarbeiter und "freiwillige" Arbeiter sind so viele, dass für Pflichtarbeit die Frauen herhalten müssen]

Die Ziffern für Moçambique sind noch eindrucksvoller: 100.000 Kontraktarbeiter in der Kolonie, 400.000 Kontraktarbeiter anderswo (zum grössten Teil in Rhodesien und Südafrika). Dazu 519.000 Arbeiter in die Baumwoll-Zwangskultur eingespannt. Das macht rund eine MIllion, während der gesamte Arbeiterbestand derKolonie im Jahr 1954 mit knapp 2,1 Millionen angegeben wird. Rund die Hälfte aller Arbeiter sind also Zwangsarbeiter.

Die Rekruteure, die Lizenzen für die Anwerbung von Kontraktarbeitern bekommen, erhalten eine Prämie von rund 150 Mark pro Kopf - ein Grund mehr zu der Annahme, dass sie stets ihr möglichstes tun werden, um ihre Lizenzen voll auszunutzen. Und siehe da: 1954 beschwert sich der [Jesus-Fantasie]-Bischof von Beira (Küstenstadt in Zentral-Moçambique [web07]), annähernd 80 Prozet der Männer seiner [Jesus-Fantasie]-Diözese seien gewöhnlich von ihrer Familie und ihrem Land abwesend, entweder in Südafrika, Rhodesien oder in Arbeitsstätten [Plantagen] innerhalb Moçambiques.

Wenn nun so viele Eingeborene schon in der Kontraktarbeit oder, um ihr zu entgehen, in der "freiwilligen" Arbeit verschwinden, bleiben oft nicht genug fÜr die andere Form der Zwangsarbeit übrig, die ganz besonders "öffentlichen" Zwecken und Interessen dienen soll: Der Pflicht-Arbeit, Strassenbau, Bahnbau usw. Die Vorschriften verbieten es, Frauen heranzuziehen. Aber das kann man bei solchem Arbeitermangel natürlich nicht einhalten.


9.1.6. Portugal-Zwangsarbeit und Löhne: praktisch kein Lohn (!)

[Portugal-Zwangsarbeit in Moçambique: Hunger wird normal]

Pflichtarbeiter werden nicht bezahlt und müssen für ihre Ernährung selbst sorgen. Was verdienen die anderen? Die Arbeiter, auf denen ein ganzes Wirtschaftssystem beruht, und der Gewinn einiger Konzessionsgesellschaften, die nicht immer rein portugiesisch sind? Die vorliegenden Zahlen sind selbst für unser abgebrühtes Zeitalter [1970 mit Massenmord im Vietnamkrieg] erschreckend. Odette Guitard (Afrika-Historikerin [web08]) gibt das durchschnittliche Monatseinkommen eines "contratado" in Angola mit knapp 17 Francs, also 14 Mark an, das eines "freien" Arbeiters mit 34 Francs, etwas über 27 Mark. Die Neger [AfrikanerInnen] brauchen nicht viel? Kilopreis für Grunnahrungsmittel zur selben Zeit: Mais oder Maniok 0,50, Bohnen 0,65, Dörrfleisch 0,65, Palmöl pro Liter 1,50. Im Jahr 1956 verdienen die 519.000 Afrikaner in Moçambique, die zwangsweise Baumwolle oder Reis anbauen müssen (und nichts anderes anbauen dürfen), fÜr die Arbeit des ganzen Jahres im Durchschnitt 70 Francs = 56 DM, nach Perry Anderson gar nur 44 DM.

[Portugal-Zwangsarbeit in Moçambique: Baumwollplantagen zerstören Gemüsefelder - Hunger wird normal]

Unmöglich? Übertrieben? Dann würde der [Jesus-Fantasie]-Bischof von Beira wohl nicht berichten: "Ich kenne eine Gegend, die früher fÜr die vom Hunger bedrohnte [S.214] Gebiete eine Vorratskammer war. Seit dort Baumwolle angebaut wird, haben die fruchtbaren Felder aufgehört, die Nahrung fÚr die Nachbargebiete zu produzieren, und nun haben auch die Bewohner dieser Gegend begonnen, an Hunger zu leiden." Get es denn wenigstens den Kontraktarbeitern besser, die bei den portugiesischen Landwirten und Pflanzern arbeiten? Der [Jesus-Fantasie]-Bischof sagt nein.

[Portugal-Zwangsarbeit in Moçambique: Hunger durch 300% Inflation - Lohnerhöhung nur ca. 33% (!)]

Noch eine Zahl aus Angola: 1928 beträgt der Tagessatz für einen Landarbeiter zwischen 33 und 40 Pfennig. 1954 ist er auf 55 Pfennig gestiegen - die Lebenshaltungskosten freilich haben sich um 300 Prozent erhöht. Basil Davidson:

"Es hat keinen Zweck, Schätzungen über den Grad der Armut dieser Leute anzustellen, denn ihre Armut ist absolut. Sie leben direkt auf der Grenze zwischen Verhungern und einfachem Dahinvegetieren."

[Portugal-Zwangsarbeit in Angola: Die Kopfsteuer kommt noch dazu - den Afros bleibt kaum noch Geld - Flohmarktkleider]

Und dann darf man auch die Kopfsteuer nicht vegessen. Sei beträgt zwischen 100 und 280 Escudos (DM 14,80-41,25) jährlich und verschlingt den grössten Teil dessen, was ein angolesischer 'Kontraktarbeiteer' am Ende seiner Dienstzeit ausgezahlt bekommt. Davidson:

"Ich traf eines Tages auf einen Burschen, der gerade von einer zweijährigen Dienstverpflichtung in einem Fischereibetrieb aus Porto Alexandre zurückkehrte. Nachdem er von seiner Lohnabrechnung, die er am Ende der zwei Jahre erhielt, seine Steuern ebzahlt hatte, blieb ihm gerade noch so viel Geld übrig, dass er sich eine gebrauchte Hose und eine gebrauchte Jacke kaufen konnte. Ein anderer junger Mann, der mit demselben Schub nach einer vierjährigen Dienstzeit in diesem Fischereibetrieb zurückkehrte, hatte nach Bezahlung seiner Steuern (für vier Jahre) noch genau 250 Escudos, also etwas mehr als 37 Mark übrig."


9.1.7. Portugal-Zwangsarbeit und "Rekrutierung"

[Portugal-Zwangsarbeit: Der Posten-Chef, der Häuptling, der Dorfvorsteher, die Polizei - sie kollaborieren ALLE]

Wie wird rekrutiert? Nach allen vorliegenden Berichten brauht ein Plantagenbesitzer (oder ein Bergwerksdirektor), der Arbeitskräfte benötigt, nur die Behörden zu verständigen. Die Anforderung wird dem Posten-Chef weitergegeben, der sich an den Häuptling oder Dorfvorsteher wendet. Wenn dieser nicht genug Leute zusammentreibt, kommt die Polizei und hilft nach.

[Portugal-Zwangsarbeit: Eine "Zeit" von 1961 berichtet - Familien zerstört - Männer werden deportiert - die Quoten: 33 Zwangsarbeiter auf 100 Hektar Plantage - wer 2000 Kaffeebäume hat, muss offiziell keine Zwangsarbeit leisten - sie holen ihn trotzdem und seine Ernte verdirbt]

"Selbst verheiratete Männer werden manchmal nachts aus ihrem Haus gerissen und für 9 oder 12 Monate zur Arbeit an irgendeinem fernen Ort geschickt. Sie können am Ende ihres Kontrakts sofort durch einen neuen gebunden werden." Der Staat billigt den Pflanzern im allgemeinen eine Quote von 33 Arbeitern pro 100 Hektar Pflanzung zu. Farbige Pflanzer, die über mindestens 2000 Kaffeebäume verfügen, sind von Kontraktarbeit befreit.

[Ich hab es doch gesagt: Die kriminellen "Christen" sind die kriminellsten Tiere auf dem Planet - in diesem Fall katholische Jesus-Fantasie-Portugiesen].

"Oft jedoch kommt es vor, dass ein schwarzer Pflanzer seine 2000 Bäume anmeldet und eine entsprechende Bescheinigung verlangt, die Ortsbehörde aberdie Zählung siener Bäume und die Ausstellung des Dokuments absichtlich oder unabsichtlich so lange verbummelt, bis er schliesslich von der Rekrutierung erfasst wird. Während er dann auf der Pflanzung des weissen Mannes Kaffee erntet [S.215], verkommt seine eigene Ernte auf dem Strauch" (Christa Armstrong in "Die Zeit", Hamburg, 5.5.1961).

[Portugal-Zwangsarbeit: Die Erpressung gegen Häuptlinge oder Dorfälteste]

Sollte sich ein Häuptling oder Dorfältester weigern, die Anforderung von Menschen zu erfüllen, oder auch nur zu saumselig zu sein, riskiert er eine Strafe.


9.1.8. Portugal-Zwangsarbeit in Angola: Diamanten und Profite von De Beer mit Aktionären in Europa

[Portugal-Zwangsarbeit in Luanda (Angola): Zwangsarbeit in jüdischen Diamantminen von De Beer - Monatslohn 1947: 10 Mark - 1954: 12 Mark - und die Aktionäre in Europa kassieren ab]

Davidson

Basil Davidson:
-- Report on Southern Africa - London 1952
-- Erwachendes Afrika - Zürich 1957 (London 1955)
-- The African Past - London 1964 [S.532]


macht auch arauf aufmerksam, dass es in der Provinz Luanda einen alles überragenden Arbeiter-Abnehmer gibt: Die Diamantenminen, die zum [jüdischen] De Beer-Konzern (mit Sitz in London in GB [web10]) gehören. Er besitzt laut Davidson die ausschliesslichen Schürfrehte in fünf Sechsteln der gesamten Kolonie und das Monopol an den Arbeitskräften im grössten Teil der Provinz, die halb so gross wie England ist [wahrscheinlich hat De Beer auch noch viele Schürfrechte in Südafrika für Diamanten und ev. auch in Kolumbien für Smaragde]. "Fast in der ganzen Provinz Luanda gibt es nur eine Möglichkeit, Geld in die Hand zu bekommen: durch Arbeit bei der Diamang, wie die Firma genannt wird. In diesem wichtigen Fall besteht also ein Unterschied zwischen 'freien' und Zwangsarbeitern nur in der Bezeichnung."

Im Jahr 1947 bezahlt diese Gesellschaft ihren rund 17.500 farbigen Arbeitern einen durchschnittlichen Monatslohn von sage und schreibe 10 Mark. Sie schüttet eine Dividende von 32 Prozent aus. 1954 ist der Durchschnittslohn auf 12 Mark gestiegen. Dafür braucht sie dann auch keine Steuern zu zahlen. Basil Davidson, der dies aus "Skinners Mining Yearbook" ausgegraben hat:

"In diesem Zusammenhang ist es interessant zu wissen, dass medizinisch ausgebildete [Jesus-Fantasie]-Missionare in Angola - vorwiegend "Amerikaner" und Kanadier - nicht nur nicht von der Importsteuer auf Gegenstande wie stählerne Fensterrahmen für Krankenhäuser befreit sind, sondern sogar auf importierte Verbandstoffe und Medikamente Zoll bezahlen müssen. An diesem Musterbeispiel zeigt sich die ganze doppelbödige Wahrheit der weit und breit vorhandenen AUffassung, Afrika sei 'arm'. Es gibt nichts Armseligeres als die Provinz Luanda: sie ist tatsächlich eine Art Wüste. Für nichts ist Geld vorhanden, es reicht kaum für die Gehälter der schlecht bezahlten portugiesischen Distriktsbeamten. Es gibt so gut wie keine Schulen, so gut wie keine sozialen Einrichtungen. Und dennoch ... die Arbeit von Afrikanern in dieser Provinz Luanda genügt, um den ausländischen Diamantenaktionären [in Europa] Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt ihre Profite zu sichern. Diese Aktionäre bezahlen noch nicht einmal die Importsteuern, die von den überarbeiteten und in ärmlichen Verhältnissen lebenden [Jesus-Fantasie]-Missionaren verlangt werden. Einige Leute nennen das 'Erschliessung Afrikas'."


9.1.9. Portugal-Zwangsarbeit: Widerstand

[Widerstand: Flucht hat keine Chance, weil die koloniale Polizei immer mit den kriminellen Portugal-"Christen" und mit den europäischen Aktiengesellschaften kollaboriert]

Angesichts dieses Systems drängt sich die Frage auf: laufen Zwangsarbeiter nicht weg? Es nützt ihnen ja nichts, es sei denn, sie wohnen in der Nähe der Grenze. Wer nicht mit einem Papier, das er ständig bei sich tragen muss, einen Arbeitsplatz oder einen anderen Befreiungsgrund nachweisen kann, wird sofort wieder aufgegriffen. Jeder weisse Beamte hat das Recht, ihn nach seinen [S.216] Papieren zu fragen. Der Flüchtling würde nur ein ausgesprochen unangenehmes Zwischenspiel bei der Polizei riskieren - darüber mehr in dem Kapitel, das die Prügelei behandelt.

Widerstand in Portugal: Henrique Galvão

-- Offizier, 1917 und 1926 Putschist gegen die Demokratie, dann auch Autor und Oppositioneller über Portugals Afrika-Kolonien [web09]
-- Opposition gegen die Salazar-Diktatur, 1952 verhaftet, Flucht nach Brasilien, Putschversuch 1961 gegen die Diktatur [web09]

[Widerstand: Aktivist Henrique Galvao - Bericht 1947 wird geheimgehalten - Rede 1948 - Verhaftung 1952 - Flucht nach Südamerika 1959 - Publikation des Afrikaberichts 1959: Zwangsarbeit=schlechter als die Sklaverei mit 60% Kindersterblichkeit+40% normale Sterblichkeit]

Es gibt Portugiesen, die gegen solche Zustände zu Felde ziehen. Viele sind es allerdings nicht, und sie werden gewöhnlich schnell mundtot gemacht

[durch "christliche" Agenten der portugiesischen Regierung und wahrscheinlich auch durch Agenten von Rothschild, der Oberboss der weltweit agierenden, jüdischen Aktiengesellschaften].

Der berühmteste unter ihnen ist Henrique Galvao (Galvão, 1895-1970 [web09]) geworden, seinerzeit Inspektor der Kolonialverwaltung und Abgeordneter für Angola im sogenannten "Parlament" in Lissabon. Er verfasst 1947 einen alarmierenden Bericht. die Regierung hält ihn geheim. Im nächsten Jahr macht Galvao seinem Herzen im Parlament Luft. Das beendet seine Karriere. 1952 wird er verhaftet. Sein Versuch, eine Opposition zu gründen, passt nicht in Salazars Konzept [Salazar ist wohl ein Agent vom Roten Schild, um die Aktiengewinne der Diamantengesellschaften und Kleiderfirmen zu schützen]. Die nächsten Jahre verbringt Galvao im Gefängnis oder auch in Hospitälern - bis er 1959 nach Südamerika fliehen kann (ins ex-portugiesische Brasilien [web09]).

Galvaos Afrikabericht wird 1959 von der portugiesischen Widerstandsbewegung veröffentlicht. "Nur die Toten sind wirklich von der Zwangsarbeit ausgenommen", heisst es da, "oder diejenigen, die ihr durch Flucht nach Rhodesien oder in die Südafrikanische Union entkommen können" - zusätzlich zu denen, die unter Kontraktarbeit dorthin gelangen. Galvao findet keinen Unterschied zwischen Zwangsarbeit udn "freiwilliger Arbeit" - der Unterschied liege nur in der Form der Anwerbung. Er kritisiert, dass es in Portugiesisch-Afrika kaum einen Gesundheitsdienst gibt. "Die eingeborene Bevölkerung ist physisch heruntergekommen - eine Wirklichkeit, die nicht übersehen werden kann, selbst von einem gleichgültigen Beobachter nicht. Die Kindersterblichkeit erreicht 60 Prozent. Unter den Arbeitern selbst ist eine Sterblichkeitsquote von 40 Prozent nicht selten. In mancher Hinsicht ist die Lage schlechter als zur Zeit der richtigen Sklaverei. Da wird der Eingeborene wenigstens wie ein Tier gekauft, sein Herr zieht es vor, ihn in einem guten Zustand zu erhalten, wie ein Pferd oder einen Ochsen. Aber hier wird der Eingeborene nicht gekauft. Er wird an den Staat vermietete, obwohl man ihn einen freien Menschen nennt. Und sein Arbeitgeber macht sich wenig Sorgen darüber, ob er krank wird oder stirbt. Denn wenn er krank wird oder stirbt, braucht der Herr ja nur Ersatz anzufordern."

[Bericht von De Beers über Diamantminen in Angola 1953+1954: Sterblichkeit 15-20%]

Die Angola-Diamantenkompanie (jüdische Diamantenfirma De Beer in London [web10]) macht in ihren Geschäftsberichten 1953 und 1954 - also sieben Jahre nach Galvao - ebenfalls auf den bedenklichen Gesundheitszustand der farbigen Arbeiter aufmerksam. U)nd schon 1902 hat Roger Casement, damals britischer Konsul am Kongo-[Fluss], nach einem Besuch von einer Woche auf einer Fazenda [Landgut] in Angola berichtet, die meisten der 220 Kontrakt-Arbeiter auf dieser Farm (meist Frauen und Kinder) seien krank. Die Sterblichkeit betrage 15 bis 20 Prozent im Jahr.

[Bericht von Perry Anderson über Angola: Zwangsarbeit ist schlimmer als die Sklaverei vorher]

Perry Anderson (Buch: Le Portugal et la fin de l'Ultra-Colonialisme - Paris 1963 [S.529]) schätzt, schon der Sklavenhandel habe Angola eine Entvölkerung um rund 4 Millionen [S.217] Menschen gebracht. "Aber das portugiesische System der Zwangsarbeit, das den Mangel an Arbeitskräften beheben sollte, hat ihn noch verschärft."


9.1.10. Portugal und Zwangsarbeit: Die Minen von Südafrika und Rhodesien rauben viele Männer aus Moçambique weg

[Portugal-Zwangsarbeit: auf Madagaskar + in Minen von Südafrika+Rhodesien - Tod in den Minen und auf Transporten]

Zur Entvölkerung trägt weiter das System der Wanderarbeit, der Emigrantenarbeit, bei. Laut Verträgen zwischen den Regierungen schickt "Portugiesisch-Afrika", besonders Moçambique, Hunderttausende von Arbeitern in die Goldminen Südafrikas und die Bergewerke Rhodesiens. Dies Verfahren hat eine lange "Tradition". Es beginnt vor der Jahrhundertwende, als die Minen ihren Bedarf an Arbeitern nicht mehr im eigenen Land decken können. Auch schon vorher arbeiten Neger [Afrikaner] aus Moçambique auswärts - auf Madagaskar, in Natal [Ost-Südafrika], in den Diamantenminen von Kimberley [zentrales Südafrika]. Ursprünglich müssen sie auch dafür zwangsrekrutiert werden, zumal die Sterblichkeit hoch ist - am Anfang unseres Jahrhunderts fast sieben Prozent Arbeiter, die auf dem Hintransport sterben, muss die portugiesische Kolonialverwaltung kostenlos ersetzen.

[Hab es doch gesagt: Die kriminellen "Christen" sind die kriminellsten Tiere auf dem Planet - in diesem Fall die kriminellen Katholiken von Portugal].

["Wanderarbeiter": Das kriminell-katholische Portugal hat Verträge mit Rhodesien und Südafrika (GB!), wie viele Afros aus Moçambique dort arbeiten müssen (!)]

Galvao schätzt in seinem Geheimbericht, dass etwa zwei Millionen Afrikaner aus den portugiesischen Gebieten anderswo arbeiten und leben - zum grössten Teil in den erwähnten beiden Industrien. Der heutige portugiesische Ministerpräsident Gaetano [Stand 1970] hat die Zahl einmal mit einer Million angegeben (Duffy), sie ist also beträchtlich. Die jährliche Quote, wie viel für Rhodesien und Südafrika rekrutiert werden kann, ist in Regierungsvereinbarungen festgelegt. In den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg schwankt Südafrikas jährlicher Anteil zwischen 75.000 und 100.000, spätere Vereinbarungen bewirken, dass Südafrika und Rhodesien zusammen jährlich rund 160.000 bekommen, bei einer Vertragsdauer von 18 Monten - die Verträge können aber erneuert werden.

[Portugal-Zwangsarbeit in den Minen von Rhodesien + Südafrika: Lohn praktisch ohne Lohn - Portugal 1) kassiert die Lohnsteuer, 2) kassiert die Hälfte der Löhne in Devisen, 3) kassiert das Kopfgeld alleine (!)]

Dies könnte alles als normal erscheinen. Auch aus anderen Ländern emigrieren Menschen zur Arbeit - wenn nicht die portugiesische Verwaltung gleich mehrfach an diesen Arbeitern verdienen würde.
-- Einmal besteuern die Portugiesen die Arbeiter, deren Lohn nicht eben fürstlich ist: im Durchschnitt 1,60 DM pro Tag für einen Bergarbeiter "vor Ort", 1,10 für einen über Tage. (Die Zahlen gelten für das Ende der 50er Jahre).
-- Die Portugiesen kassieren die Hälfte der Löhne in Devisen, um sie dem Arbeiter (wenn er zurückkommt) nach seiner Rückkehr in Landeswährung auszuzahlen - zweiter Profit.
-- Sodann beziehen sie Kopfgeld. Für jeden "gelieferten" Arbeiter beträgt es unter der Konvention von 1901 mit der "Witwatersrand Native Labour Association", die das Rekrutierungsgeschäft betreibt, 13 Shilling pro Kopf, nach damaligem Kurs 13 Mark. Diese Konvention wird mehrfach geändert. Zu Beginn der 60er Jahre kassieren die Portugiesen an Kopfgeld rund 20 DM pro Person. Das ist noch immer nicht aller Gewinn aus diesem Geschäft, das wohl genügend Voraussetzungen erfüllt, um Menschenhandel genannt zu werden.

[Portugal mit Tauschhandel mit Südafrika: Exporte und Importe über den Hafen Laurenzo Marques (heute Maputo)]

Die Südafrikaner sind ihrerseits verpflichtet, einen nennenswerten [S.218] Teil ihrer Exporte und Importe durch Laurenzo Marques (heute Maputo [web11], Hafen in Süd-Moçambique [web12]), zu leiten, wodurch sich dieser Hafen zu einem der grössten am Indischen Ozean entwickeln kann.

Portugal hat eigentlich nur die Rekrutierungskosten ... aber selbst die werden so weit wie möglich auf die afrikanischen Häuptlinge abgewälzt. Man bezahlt sie mehr mit Provilegien als mit Geld [Bestechung ist das ewige katholisch-"christliche" Spiel].

[Kriminelles katholisch-"christliches" Portugal: bringt KEINE "Zivilisation", sondern der Massenmord und Stagnation wird mit der Zwangsarbeit noch schlimmer]

Gegen die Massenabwanderung gibt es auch portugiesische Proteste und Warnungen, selbst von Kolonialgouverneuren - mit Recht fürchten sie böse soziale Folgen für die Familien, den Ruin der Dorfgemeinschaften, in denen nur Frauen, Kinder, Arbeitsunfähige zurückbleiben, und wirtschaftliche Stagnation des ganzen Gebiets. Beides tritt auch ein - ganz im Gegensatz zu der häufigen Versicherung des Weissen, er bringe Zivilisation, Kultur und Weiterentwicklung.

[Widerstand: Flucht von Moçambique nach Südafrika oder Rhodesien]

Gelegentlich brüstet man sich damit, dass Emigrationsarbeiter sich freiwillig nach Südafrika oder Rhodesien meldeten. Das ist nur ein weiterer Beweis für das System der Zwangsarbeit. Diese Arbeiter flüchten vor den noch schlimmeren Arbeitsbedingungen, vor den noch schlechtern Lebensverhältnissen in ihrer Heimat.


9.1.11. Widerstand gegen das kriminell-"christlich"-katholische Portugal: Unabhängigkeitskriege

[weil die Zwangsarbeit einfach nie aufhört - die kriminellen Katholiken in Lissabon lügen mit dem Wort "radikal" abgeschafft]

Eines Tages versucht auch ein getretenes, schwaches Volk, gegen Tyrannei und Ausplünderung aufzustehen. Fraglos haben die Portugiesen die Keime für die Unabhängigkeitesbewegung und den Krieg, den die Farbigen Anfang der 60er Jahre gegen sie beginnen, selbst gelegt. Unter dem Eindruck der "Rebellion" (denn Menschen, die sich in ihrer eigenen Heimat gegen den weissen Unterdrücker wehren, sind für ihn stets nur Rebellen und Verbrecher) bequemt sich Lissabon (auf dem Papier) zu drastischen "Verbesserungen" der Arbeitsbedingungen. Und - die Zwangsarbeit wird "radikal" abgeschafft.
-- So radikal, dass noch 1962 eine Kommission des Internationalen Arbeitsamts nicht schwören möchte, dass es wirklich überall geschehen sei.
-- So radikal, dass ausländische Reisende (Hélène Tournaire und Robert Bouteaud) noch immer "Contratados" finden;
-- so radikal, dass Ende 1963 noch rund 23.000 Kontraktarbeiter zugegeben werden.

Jedenfalls hat noch bis in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts hinein ein weisser Staat, ein stolzer Vertreter des Abendlands, ein katholischer [Jesus-Fantasie]-Staat, ein Mitglied der [Zion]-NATO, Raubbau an afrikanischen Menschen treiben können - und die Belieferung der umliegenden Länder mit Menschen geht weiter. Unter der Verantwortung einer Regierung, die in der Welt zwa rmit bombastischen Worten als Vorkämpferin gegen den Kommunismus auftritt - aber in ihren Kolonien den Hunger nicht nur duldet, sondern züchtet.

(Die Unabhängigkeit von Angola kam erst am 11.11.1975 [web13]).

[Die kriminellen Jesus-Fantasie-"Christen" sind die kriminellsten Tiere auf dem Planet - in diesem Fall im korrupten Jesus-Fantasie-Portugal].

[Und die geschlagenen Schwarzen bekommen keine blauen Flecken, weil man sie auf der schwarzen Haut nicht sieht. Die kriminellen Jesus-Fantasie-"Christen" lieben die Peitschenorgie ohne Ende].

*

[S.219]


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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Frederick_Lugard,_1._Baron_Lugard
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kolonialgouverneure_von_Portugiesisch-Guinea
[web03] https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_Nevinson
[web04] https://de.wikipedia.org/wiki/Goldküste_(Kolonie)
[web05] https://en.wikipedia.org/wiki/John_Harris_(anti-slavery_campaigner)
[web06] https://de.wikipedia.org/wiki/Basil_Davidson
[web07] https://de.wikipedia.org/wiki/Beira_(Mosambik)
[web08] Bücher von Odette Guitard:
-- https://www.amazon.fr/s?k=odette+guitard&__mk_fr_FR=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=2RD2185KHGTS9&sprefix=odette+guitard%2Caps%2C85&ref=nb_sb_noss
-- Buch von Odette Guitard: Peulples colonisés: https://www.amazon.fr/Bandoung-peuples-colonisés-Odette-Guitard-ebook/dp/B07MDLGYRW/
-- Buch von Odette Guitard: L'Apartheid: https://www.amazon.fr/LApartheid-Odette-Guitard/dp/2130475078/

[web09] https://de.wikipedia.org/wiki/Henrique_Galvão
[web10] https://de.wikipedia.org/wiki/De_Beers
[web11] https://www.google.ch/maps/place/Maputo,+Mozambique/@-25.8961655,32.4458653,11z/data=!3m1!4b1!4m6!3m5!1s0x1ee69723b666da55:0x42497f579a6bb442!8m2!3d-25.969248!4d32.5731746!16zL20vMGZxYnk?entry=ttu

[web12]
-- Hafen an der Delagoa Bay: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-642-94188-7_20.pdf
-- Delagoa Bay = heute: Maputo Bay: https://en.wikipedia.org/wiki/Maputo_Bay

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