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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Raubbau am Menschen II: 9.10. Zwangsarbeit im "christlichen" GB-Südafrika

GB-Südafrika mit Eisenbahnbau: 500km nach Transvaal - "Der Bau kostete viele Menschenleben" (S.240) - GB-Südafrika mit Hungerfolter und Goldminen: "die Afrikaner können Reservate, die ihnen nicht das Existenzminimum sichern, meist nur verlassen, wenn sie einen Kontrakt für die Goldminen unterzeichnen" - "dass unter normalen Bedingungen seine Ausbeutung weit davon entfernt wäre, sich wirtschaftlich zu lohnen" (S.241) - "unterirdischen Galerien aus. Diese gehen bis in 2300 Meter Tiefe hinab; die Temperatur ist dort zwischen 32 und 43, in manchen Schächten sogar 50 Grad" (S.241) - "Schächte sind nicht hoch genug, um eine sitzende Haltung zu erlauben" (S.241) - der Lohn für Schwarze beträgt "etwa 5 Prozent des Durchschnittslohns für Weisse" (S.241) - Monatslohn "etwas über 80 Mark" (S.241) - Landarbeiter Jahreslohn "zwischen 100 und 400 Mark" (S.241) - die Kolonialpropaganda: "Sicherheit von Leben und Eigentum, Schutz gegen Seuchen und Gelegenheit zum Erwerb und zur Bildung" (S.242)

Kriminelle "Christen" zwangsarbeiten um die Wette


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Erwähnte Literatur

-- Burenkriegs-Tagebuch des deutschen Arztes Dr. Hero Thielemann (1908)
-- Buch von GB-Historiker Perry Anderson geb. 1938 [web02]: Le Portugal et la fin de l'Ultra-Colonialisme - Paris 1963



Raubbau am Menschen II: 9.10. Zwangsarbeit im "christlichen" GB-Südafrika
Die kriminellen "Christen" zwangsarbeiten um die Wette: in Schutzgebieten und Kolonien

["Christliches" GB-Südafrika: Eisenbahnbau mit 1000en Morden]

Eine lange Tradition hat die Zwangsarbeit in der "Südafrikanischen Union". Aus dem 1908 erschienenen Burenkriegs-Tagebuch des deutschen Arztes Dr. Hero Thielemann [?]:

"Pretoria, den 15. Januar [ohne Jahr]. Endlich in Transvaal! 500km hatten wir von Lourenco-Marquez bis hierher zu fahren. Die Bahn, 1895 fertig geworden, führt streckenweise durch sumpfiges malariaverseuchtes 'Buschfeld'. Der Bau kostete viele Menschenleben. Man erzählte mir, wenn man die Leichen der Länge nach aneinanderreihte, würde die Reihe der Toten so lang sein wie der Schienenstrang nach Pretoria."


["Christliches" GB-Südafrika: Hungerfolter im "Reservat" und Zwangsvertrag für unrentable Goldminen im Rand-Gebirge - alles ist nur Terror und Erpressung gegen Afrikaner]

Der Hauptplatz für farbige Zwangsarbeit in dieser Weltgegend sind die südafrikanischen Bergwerke [Goldminen und Diamantminen]. Offiziell ist von Zwangsarbeit natürlich nicht die Rede. Aber die Afrikaner können Reservate, die ihnen nicht das Existenzminimum sichern, meist nur verlassen, wenn sie einen Kontrakt für die Goldminen unterzeichnen.

Das Goldvorkommen des Rand (Gebirge Witwatersrand [web01]) ist so schwach und sitzt so tief unter der Erde, dass unter normalen Bedingungen seine Ausbeutung weit davon entfernt wäre, sich wirtschaftlich zu lohnen. Um eine Tonne Gold zu erhalten, müssen [S.240] - etwa 160.000 Tonnen Erz bearbeitet werden. Perry Anderson:

(Buch von GB-Historiker Perry Anderson geb. 1938 [web02]: Le Portugal et la fin de l'Ultra-Colonialisme - Paris 1963 [S.529])

"Reichere und leichter zugängliche Minen in Australien oder den Vereinigten Staaten, wo die Arbeiter Kollektivverträge erzwingen können, sind aufgegeben worden. Es gibt nur einen Grund, der erklärt, warum unter solchen Umständen Südafrika die grösste Goldindustrie der Welt hat: ein gigantischer Terror-Apparat garantiert, dass stets eine möglichst billige Arbeitermasse zur Verfügung ist."

["Christliches" GB-Südafrika: Goldminen in über 2km Tiefe - bis 50ºC Hitze - Schächte nur ca.1m hoch - Schwarze verdienen ca. 5% vom weissen Lohn - Monatslohn ca. 80 DM]

Die Arbeitsbedingungen hat André Gorz (österreichisch-französischer Soziologe+Publizist - 1923-2007 [web03]) eindrucksvoll geschildert in "Les Temps Modernes" Nr. 169/70. Andere Aussagen bestätigen es. Die Bergwerke beschäftigen mehr als 400.000 Personen, davon mehr als 85 Prozent Afrikaner. Die afrikanischen Arbeiter halten nicht länger als 18 Monate hintereinander in der erstickenden Atmosphäre der unterirdischen Galerien aus. Diese gehen bis in 2300 Meter Tiefe hinab; die Temperatur ist dort zwischen 32 und 43, in manchen Schächten sogar 50 Grad. Die Goldadern sind unregelmässig, schwach. Die Schächte sind nicht hoch genug, um eine sitzende Haltung zu erlauben. Die Arbeiter arbeiten auf dem Rücken liegend, ihre Füsse gegen den pneumatischen Hammer gestemmt. Der Arbeitstag dauert 8 Stunden. Der (theoretische) Lohn eines afrikanischen Vorarbeiters beträgt 4 Shilling 3 Pence pro Tag (etwas über 2 Mark); der Durchschnittslohn der afrikanischen Grubenarbeiter ist 47 Pfund (etwa 460 Mark) im Jahr - etwa 5 Prozent des Durchschnittslohns für Weisse.

Während seines Aufenthalts im Bergwerk sieht der afrikanische Arbeiter keinen Pfennig. Er ist in kargen und unhygienischen Schlafgebäuden untergebracht. Er wird von der [Minen]-Gesellschaft ernährt, gewaschen, ausgerüstet, "unterhalten". Er kann sich in der Kantine überflüssiges Zeug besorgen - der Preis dafür wird später von seinem Lohn einbehalten. Obwohl er nicht immer ausdrücklich "Ausgehverbot" hat, kann der afrikanische Bergarbeiter - von seiner Familie getrennt, Analphabet, kaserniert am Rand einer grossen Stadt, in der er keine Seele kennt, und ohne Geld - praktisch das Gelände des Bergwerks nicht verlassen. Wenn ihn die Gesellschaft nach 9, 12 oder 18 Monaten in sein Reservat zurückschickt, bekommt er im Durchschnitt nach Abzug seiner Schulden und als Schlussabrechnung einen Lohn von 100 Francs (etwas über 80 Mark).

Streikvergehen werden mit drei Jahren Gefängnis oder 500 Pfund Geldstrafe (knapp 5000 Mark) bestraft.

Bei solchen Löhnen können die Goldminen rentabel sein.

["Christliches" GB-Südafrika: Löhne für Landarbeiter 100-400 Mark pro Jahr]

Der Lohn "freier" afrikanischer Landarbeiter beträgt nicht einmal 40 Pfennig am Tag (9 Pence). Das Jahres-"Einkommen" dieser Landarbeiter schwankt zwischen 100 und 400 Mark [S. 241].



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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Witwatersrand
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Perry_Anderson_(Historiker)
[web03] https://de.wikipedia.org/wiki/André_Gorz


Fotoquellen


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