Erwähnte Kolonialliteratur
Literatur Frankreich
--
André Marti: "Mission Marchand"
-- Bulletin du Comité de l'Afrique Française
-- Buch von Jean Suret-Canale:
Afrique Noire Occidentale et Centrale -
Paris 1961
Afrique noire, l'ère coloniale
1900-1945 - Paris 1964
-- Buch von Guy de Bosschère: Autopsie de la colonisation
- Paris 1967
-- André Gides: Kongo-Tagebuch (Voyage au Congo, 1927)
-- Georges Toqué: Bericht "Die Massaker im Kongo: Das
Land, das lügt, das Land, das tötet"
(frz.orig.: "Les Massacres du Congo: la terre qui ment, la
terre qui tue")
Literatur Belgien:
-- Belgien mit Belgisch-Kongo: "amtliche ständige
Kommmission zum Schutz der Eingeborenen"
Literatur GB
-- Roger Casement: Congo Report 1903 (The Eyes of Another
Race: Roger Casement's Congo Report and 1903 Diary)
Literatur D (Zweites Kaiserreich)
-- Buch von Gustav Noske: Kolonialpolitik und
Sozialdemokratie - Stuttgart 1914
-- Buch der Schutztruppe für Kamerun: Groß-Schnellen
Expedition unter der Führung von Hauptmann von Besser
Juni-September 1900
-- Buch von Carl Peters:
Gesammelte Schriften, 3 Bände - München 1944
Expeditionsbericht der Emin-Pascha-Expedition
(1891)
-- Rochus Schmidt (deutscher Kolonialpionier):
Geschichte des Araberaufstandes in
Ost-Afrika. Frankfurt an der Oder: Trowitzsch, 1892.
Deutschlands koloniale Helden und
Pioniere der Kultur im schwarzen Kontinent. 2 Bände,
Braunschweig: Limbach, 1896.
Deutschlands Kolonien. 2 Bände, Berlin:
Verlag des Vereins der Bücherfreunde Schall & Grund,
1898. (Reprint durch Weltbild Verlag. Augsburg 1998)
Hermann von Wissmann. Berlin:
Verlagsbuchhandlung, 1906. (Mitautor)
Aus kolonialer Frühzeit. Berlin:
Safari-Verlag, 1922.
Hermann von Wissmann und Deutschlands
koloniales Wirken. Berlin-Grunewald: Klemm, 1925."
-- Buch: Die deutsche Emin-Pascha-Expedition - Leipzig
1891 - 560 Seiten - von Merka bis zum Victoriasee - das
Buch ist online: Link:
https://books.google.de/books/about/Die_deutsche_Emin_Pascha_expedition.html?hl=de&id=xIQLAAAAYAAJ
-- Buch von Paul von Lettow-Vorbeck: Heia Safari! -
Leipzig 1920
Raubbau am Menschen
III: 10. Die Lasttiere
Schweiss ist billiger als Benzin, sagt der weisse
Kolonisator.
Die Weissen behandeln Menschen, als seien es Tiere:
Lasttiere.
10.1. Weisse "Christen" wollen NIE etwas
tragen - Beispiele
[Gepäckträger an Flughäfen - 20kg oder 30kg Freigepäck
- die kriminellen weissen "Christen" tragen ihr Gepäck
nur bis zum Auto]
Zu den aussterbenden Berufen in der weissen Welt gehört
der des Gepäckträgers. Da, wo es diese Wesen noch gibt,
also an einigen Bahnhöfen und Flugplätzen, haben sie sich
allerlei rollende Hilfsmittel besorgt, vornehmlich Karren,
mit deren Hilfe sie die Koffer der Reisenden vom Bus oder
Taxi zum Abteil oder zum Check-in-Counter bewegen (oder
umgekehrt). Gemessen an früheren Zeiten muss der Beruf des
Gepäckträgers heute geradezu ein Vergnügen sein - zumal
kaum jemand so trinkgeldfreudig ist wie der weisse
Reisende, den der Gedanke, er müsse seine zwei oder drei
Koffer selbst 50 bis 100 Meter weit tragen, zutiefst
entsetzt.
Sind Sie schon oft geflogen? Dann wissen Sie, dass das
Freigepäck in der Touristenklasse 20 Kilogramm beträgt, in
der ersten Klasse 30 Kilogramm [Stand 1970]. Haben Sie
schon oft Gepäckzuschlag bezahlt, wegen Übergewicht? Nein?
Dann wissen Sie also, dass 20 oder 30kg schon recht viel
sind.
Die Millionen Autobesitzer der weissen Länder befördern
ihr Gepäck natürlich mit dem Wagen, ebenso wie sich
selbst. Manchmal erblicken sie menschliche Wesen, die
wirklich einen Koffer in der Hand tragen, vielleicht gar
zwei. Aber das bedeutet nur, dass dieses Wesen sein
Gepäck, im Gesamtgewicht zwischen 10 und 25kg, bis zur
nächsten Strassenbahn- oder Autobushaltestelle trägt,
meinetwegen sogar zum Bahnhof. Irgendwo, nie in sehr
weiter Entfernung, hört die Schlepperei auf.
[Gepäck tragen: Den Fernseher in der Wohnung
herumtragen - den Fernseher die Treppe hinauftragen -
Distanzbeispiele in Europa - das Träger-Unwesen]
Haben Sie schon einmal Ihren Fernsehapparat getragen? Von
einer Ecke Ihrer Wohnung in die andere, also, sehr
grosszügig gerechnet, etwa 10 bis 15 Meter weit? Ganz
schön anstrengend, nicht wahr? Vielleicht haben Sie den
Apparat gar schon vom Laden zum Auto schleppen müssen, und
dann vom Wagen in die Wohnung, eventuell gar Treppen
hinauf, ohne Fahrstuhl. Dann hätten Sie schon eine
wichtige Voraussetzung erfüllt, um wirklich begreifen zu
können, was Kolonialismus ist. [S.243]
Deutsche [deutschsprachige] Leser: Stellen Sie sich vor,
die Besatzungsmacht [von 1945] (welche auch immer) habe
Ihnen 1945 einen Fernseher auf den Rücken geladen und Sie
gezwungen, das Ding zu Fuss von Hamburg nach München zu
tragen, oder von Berlin nach Warschau, oder von Stuttgart
nach Paris. Wie lange Sie jeden Tag, mit dem Fernseher auf
dem Kopf oder auf dem Rücken, auf den Beinen sein sollen,
erzähle ich gleich.
Französische [französischsprachige] Leser: Stellen Sie
sich Ähnliches vor. Der deutsche Besatzer zwingt Sie
[1940], Ihren Fernseher von Lille nach Marseille zu
bringen - à pied [zu Fuss (!)] natürlich. Belgier: Von
Brüssel nach Wien! Engländer: Von Dover nach Edinburgh.
Ich brauche diese Beispiele sicher nicht ins Uferlose
auszuspinnen. Immerhin - irgendwie muss man ja versuchen,
sich klarzumachen, was für die Farbigen und besonders für
die Neger [AfrikanerInnen] in Afrika eine typische
Erscheinung des weissen [kriminell-"christlichen"]
Kolonialismus bedeutet haben mag: das Trägerwesen. Oder
besser gesagt: Das Träger-Unwesen.
[Träger-Unwesen: Die Folter mit schwerer
Körperverletzung - ein Fernseher wiegt um 1970 ca. 30kg]
Bevor wir in weitere Erörterungen dieser Frage eintreten -
Sie werden den Fernseher doch nicht "gern" schleppen? 40
Tagesmärsche oder länger? Ich sage noch gar nicht, unter
welchen Bedingungen? Aber die Russen werden dann sagen,
wenn Sie Deutscher sind -
die Deutschen, wenn Sie Franzose sind...
Die Engländer, wenn Sie Ire sind...
Die Nordamerikaner, wenn Sie Südamerikaner sind -
"Das ist aber ein faules Gesindel! Was kann man nur
machen, um es zur Arbeit zu erziehen?" Alles mögliche
bietet sich an: Verprügeln. Hungern lassen. In Ketten
legen. In den Hintern treten. Ohrfeigen. Alles mögliche.
Was immer wir uns an dieser Stelle ausdenken könnten - die
Weissen haben es gegenüber den Farbigen [Afros, Asiaten
und Ureinwohner in "Amerika"] angewandt, um sie zu
Tragtieren zu machen!
10.2. Die Hetze der kriminellen "Christen"
gegen Farbige, die das Tragen schwerer Lasten über weite
Strecken verweigern
Die umfangreichen Zeugnisse, die es dafür gibt, könnten
weisse Leser ermüden? Hoffentlich nicht mehr, als damals
die Lasten der Weissen die farbigen Träger ermüdet haben.
Immerhin muss ich klarmachen, dass es hier nicht um
Ausnahmen geht, um untypisches Verhalten, um "Auswüchse",
sondern um Zwangsarbeit, die mit dem System der Woermann
und Peters, der Pizarro und Cortes, Hastings, Cecil
Rhodes, Brazza, Marchand etc. eng verbunden ist. Nebenbei
- meine fiktiven Beispiele würden ja nur Länder und Leute
betreffen, die sich wohlausgebauter Strassen und bequemer
Fusswege erfreuen. Dass ich nichts Prinzipielles erfinde,
wird gleich das erste Zitat erweisen - ein Bericht
André
Martis über die "Mission Marchand". Ich möchte
nur noch vorausschicken, dass ein europäisches
Fernsehgerät normaler Grösse etwa 30 Kilo wiegt. Nun also:
[Menschliche Lasttiere für "Christen": Marti rufmordet
alle AfrikanerInnen: Sie seien "faul, indolent und
diebisch"]
"Die Mission wird 12.000 Lasten à 30kg zu transportieren
haben! Nicht [S.244] nur soll sie das unbekannte Afrika
durchqueren. Sie soll ja, da und dort, kleine Posten
errichten, die über die Interessen Frankreichs zu wachen
haben. Sie soll diese Posten versorgen, aber auch
diejenigen, die sie auf dem Weg schon vorfindet. Und dann
soll sie ja auch die Eingeborenen noch durch Geschenke
verführen, um von ihnen Nahrungsmittel, Bündnisverträge
und noch mehr Träger zu erhalten - denn der Transport all
dieser Ladung ist ein ernstes Problem ... In einem Land
ohne Strassen und mit Flüssen, die dauernd durch
Stromschnellen unterbrochen werden, wirft das Trägerwesen
schwierige Probleme auf. Die Neger sind zwar im
allgemeinen sehr stark, aber faul, indolent [gleichgültig
gegenüber Schmerzen] und diebisch." Soweit
André
Marti, der Franzose.
[Erklärung: Kriminelle weisse "Christen" haben Spass an
Folter+MASSENMORD
Tja, wieso gehen denn die kriminellen weissen "Christen"
genau in Gegenden mit Afros, die dieser kriminelle weisse
"Christ" als eher faul und diebisch beschreibt? Wieso will
der kriminelle, weisse "Christ" diese Afros zur Arbeit
"antreiben" und ihn systematisch überlasten? Es gibt nur
EINE Erklärung: Die kriminellen weissen "Christen" haben
Spass an der Folter, an der TODESfolter, die kriminellen
weissen "Christen" haben Spass am MASSENMORD (!)]
[Menschliche Lasttiere für "Christen": Daye meint,
Afro-Träger seien wie eine Eisenbahn in Europa]
Der Belgier
Pierre Daye findet in den
zwanziger Jahren:
"Die Trägerei abschaffen zu wollen, weil sie bedauerliche
Übel auslöst - das wäre ebenso absurd, als wollte man in
Europa die Eisenbahnen abschaffen unter dem Vorwand, dass
sie manchmal schreckliche Unfälle verursachen."
Der Vergleich hinkt sehr! Jedenfalls wäre das sicher kein
Job für uns Weisse! Aber auch die Farbigen werden nicht
gerade gern als Gepäckträger durch Urwald und Wüste
bereitstehen. Es ist unübersehbar, dass sie nicht die
mindeste Lust dazu haben [den kriminellen "Christen" mit
Schiessgewehr in der einen und Jesus-Fantasie-Bibel in der
anderen Hand gratis zu dienen, nur weil die jetzt
"gekommen" sind und der kriminelle Papst behauptet,
"Christen" dürften sich die Welt aufteilen].
[Menschliche Lasttiere für "Christen": Deutsche
"Afrika-Expedition" von 1910-1911 vom Frz.-Kongo bis zum
Tschadsee: Es kommen nur 7 statt 25 Träger - Bericht von
H. Schubotz - er fordert mehr Soldaten, die afrikanische
Dörfer abfackeln]
(Der Tschadsee liegt auf 280m ü.M. [web36]).
Hier ein Stück aus dem Reisebericht von
H. Schubotz,
Mitglied der Afrika-Expedition des Herzogs zu Mecklenburg
1910/11:
"
Meine Träger hatten wieder das Weite gesucht,
und der Häuptling konnte, so versicherte er mir, nur
sieben Mann stellen. 25 waren mir nötig. Da empfand ich
eine grosse Bitterkeit. Nicht gegen die Eingeborenen, die
nicht tragen wollen. Wer will es ihnen verdenken? Das
Geld, das sie dabei verdienen, hat für sie kaum Wert ...
Nein, gegen die Bureaukraten empfand ich eine grosse
Bitterkeit, die in ihren behaglichen Arbeitszimmern sitzen
und vom grünen Tisch aus die Humanität predigen."
Das Verständnis des Herrn Schubotz für die Eingeborenen
ist eben doch nur sehr relativ:
"
Wer kolonisieren will, darf sich vor
Gewaltmassnahmen nicht scheuen. Hundertmal lehrt es
die Geschichte. Durch freundliches Zureden
bringt man keinen Sara-[Afrikaner] dazu, einen Blechkoffer
zu tragen. Er muss wissen, dass, wenn er es nicht tut, die
Soldaten kommen, seine Hütten verbrennen und ihn beim
Kragen nehmen. Aber leider gab es hier viel zu wenig
Soldaten."
[Die offizielle
Darstellung der deutschen
"Afrika-Expedition" von 1910-1911: Der
schwarze Widerstand wird UNTERSCHLAGEN
Der Hochadlige Adolf Friedrich zu Mecklenburg
(1873-1969 [web01]) war ein begeisterter
Wanderer in fremden Urwäldern in Afrika. Die
Mossad-Wikipedia sagt:
"1910/11 leitete der Adolf Friedrich erneut
eine Expedition, die zum Tschadseebecken und
zu den nördlichen Kongozuflüssen bis zum Nil
(in den heutigen Sudan) führte. Dabei
bereisten Adolf Friedrich und seine Begleiter
das noch wenig bekannte Urwaldgebiet an den
rechten Kongo-Nebenflüssen und das Becken des
Tschadsees. Einzelne Gruppen dehnten ihre
Untersuchungen bis zum Bahr-el-Ghazal im
Einzugsbereich des oberen Nil aus, andere bis
nach Südkamerun und zu den Inseln im Golf von
Guinea. Das anschließend veröffentlichte
zweibändige Werk Vom Kongo zum Niger und Nil
(siehe unten) gilt auch noch heute wegen
seiner über 500 Abbildungen[19] als
interessant. Adolf Friedrich wurde in
Anerkennung seiner Verdienste zum
Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft für
Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte
ernannt." [web01]
Die Expedition verlief nicht ganz reibungslos:
von Frz.-Kongo bis zum Tschadsee. Der Bericht
der Webseite lokalgeschichte.de:
"Im Juli 1910 trat
er [Adolf Friedrich zu Mecklenburg] seine
zweite afrikanische Forschungsreise an, die
namentlich der Erkundung unbekannter Gebiete
in Französisch-Kongo gelten und ihn durch
Kamerun und das französische Tschadseegebiet
bis zum ägyptischen Sudan führen sollte. Aber
die Unruhen in Wadai und der Wunsch der
französischen Verwaltung, die Expedition möge
nicht durch Dar-Kuti ziehen, da für die
Sicherheit der Kolonne in diesen Gebieten
angesichts der Gärung unter den Eingeborenen
keine Garantie übernommen werden könne,
nötigten den Herzog zu wesentlicher Änderung
des Planes. Die Expedition löste sich
schließlich in drei selbständig vorgehende
Abteilungen auf. Der Herzog selbst wählte sich
als Arbeitsgebiet die Gegend des Tschadsees um
Bagirmi, die zweite Abteilung widmete sich der
Erforschung Südkameruns, die dritte hatte
Auftrag, über Rafai, Semio und die Länder der
Niam-Niam den oberen Nil zu erreichen."
[web16]
Hermann Schubotz (1881-1955) war ein Zoologe
der Expedition. "Von 1905 bis 1907 war er als
Assistent am zoologischen Institut der
Humboldt-Universität zu Berlin angestellt.
1907/08 und 1910/11 war er Teilnehmer der von
Adolf Friedrich zu Mecklenburg organisierten
Expeditionen durch Zentralafrika. Anschließend
war er als Mitherausgeber der
wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition
von 1907/08 tätig." [web02].
|
[Menschliche Lasttiere für "Christen": Schwarze
flüchten vor dem Adolf von Mecklenburg]
Weiter mit Gert Paczensky:
Wir können sicher sein, dass dort, wo es genug
[weiss-kriminell-"christliche" Soldaten] gibt, durchaus
nach dem Schubotzschen Rezept verfahren wird [Leute mit
Gewehr bedrohen, eventuell auch ganze Dörfer abfackeln].
Auch der hohe Expeditionschef, der Herzog [Adolf Friedrich
zu Mecklenburg], muss gelegentlich berichten:
"
Mein Abmarsch verzögerte sich, da mein Verlangen
nach Trägern mit einer fluchtartigen Entleerung aller
Dörfer beantwortet wurde. Es bedurfte noch
einiger Tage Geduld und schliesslich energischer
Massregeln, um wenigstens einen Teil der gewünschten Leute
zu erhalten ... [S.245]
Am folgenden Morgen fehlten wieder neun Träger. Der
Häuptling, den ich aufforderte, mir neue zu beschaffen, da
ich sonst energisch eingreifen würde, gab mir zur Antwort,
ich könne mit ihm anfangen, was ich wolle; er sei nicht
imstande, mir zu helfen, kein Mensch gehorche ihm ... Nach
einstündigem Warten brachten unsere Senegalesen
[Senegal-Soldaten] neue Leute, so dass wir abmarschieren
konnten."
10.3. Menschliche Lasttiere für
"Christen": Die Daten einer deutschen "Expedition"
1910/1911 des Herzogs zu Mecklenburg
[Menschliche Lasttiere für "Christen": offiziell 30kg
Last + 5kg Verpflegung pro Person zu tragen - in der
Praxis bis zu 75kg + Brückenbau + Seiltanz auf
Hängebrücken - Verlust von viel Gepäck]
Man versteht diese und die folgenden Schilderungen besser,
wenn man sich gelegentlich vorzustellen versucht, man sei
selbst in der Lage des Trägers. Das deutsche
Koloniallexikon zitiert
deutsche Vorschriften aus
Kamerun, die Höchstlast dürfe "30 kg, dazu fünf kg für
die Verpflegung" betragen. Die deutschen
Anforderungen unterscheiden sich nicht wesentlich von
denen anderer Weisser, aber für die Afrikaner ist es eher
eine Glückssache, ob das Höchstgewicht nicht doch
überschritten wird.
Es gibt Berichte über Lasten
von 50, 60, ja 75 Kilogramm!
Nun hat man seine Träger, nun marschieren sie los.
Marschieren? Wenn man das so nennen will. Der Hauptmann
von Wiese, ebenfalls aus der Expedition des Herzogs zu
Mecklenburg, berichtet (deutsche
Expedition vom
Frz.-Kongo bis zum Tschadsee 1910-1911 [web16]):
"In den ersten Tagen versuchte ich, über die
angeschwollenen Flüsse durch gefällte Bäume Übergänge
herzustellen. Ich kam aber bald davon ab, da es einerseits
sehr viel Zeit erforderte, andererseits auch oft
gefährlicher war, auf solchen Notbrücken den Fluss zu
überschreiten, als ihn zu durchschwimmen. Einige Male
bauten wir hoch oben in den Bäumen Hängebrücken, indem wir
die Lianen von Baum zu Baum warfen und miteinander
verflochten. Natürlich gehörte eine gewisse
Seiltänzer-Gewandtheit dazu, eine solche
schwankende
Luftbrücke zu passieren, ohne herunterzufallen.
Wenn auch die Träger mit geradezu bewunderungswürdiger
Ruhe und Geschicklichkeit alle Hindernisse überbrückten,
so ereignete es sich doch alle Augenblicke, dass einer mit
der Last ins Wasser flog. Mit wenigen Ausnahmen konnten
wir zwar die Menschen retten, die Lasten aber waren
unwiederbringlich verloren. Besonders das Verschwinden
einer Kiste, die meine gesamten photographischen Aufnahmen
enthielt, verdarb mir tagelang den Appetit."
[Tja, 1) Man verteilt das Risiko wertvoller Sachen immer
auf mehrere Kisten und 2) Wieso hat er die Kiste nicht
selber getragen, der gute deutsche Hochadel-"Christ" Adolf
von Mecklenburg?]
Die beiden letzten Sätze zeigen sehr gut die Fähigkeit des
Hauptmanns, Wesentliches vom Unwesentlichen zu
unterscheiden.
[Menschliche Lasttiere für "Christen": Schon die
"Christen" haben zu wenig zu essen - Disziplin ist eine
"Magenfrage" - Geld zählt im Urwald nicht]
Wenn schon ein solcher Tagesmarsch offensichtlich eine
fürchterliche Strapaze ist, werden die Träger doch sicher
sehr gut verpflegt.
Hugo Zöller
(Forschungsreisender und Journalist - 1852-1933 [web04],
der uns schon bekannte journalistische "Kolonialpionier":
"Wenn ich nur Fett gehabt hätte, um die zähen Kakadus und
Papageien, die bei jedem Bratversuch halb verkohlten,
geniessbarer machen zu können! Für einen
Expeditionsführer, der es mit den im allgemeinen doch
recht materiell gesinnten Farbigen zu tun hat, ist das
Hungern seiner Leute eines der peinlichsten unter vielen
peinlichen [S.246] Dingen."
Wie wenig "materiell" muss man denn sein, um keinen Hunger
mehr zu verspüren und dem weissen Supermann dadurch
wenigstens eine Peinlichkeit zu ersparen? Auch
Deutschlands Kolonialheld
[Carl] Peters
("Begründer" von Deutsch-Ostafrika (Tansania+Burundi etc.)
- 1865-1918 [web03]) bestätigt:
"In Afrika wie überall ist die Disziplin in erster Linie
eine
Magenfrage. Kann man seine Leute nicht
gut ernähren, zumal im Anfang der Expedition, so gehen sie
eben ab, und man kann ihnen dies auch eigentlich nicht
verdenken."
Eigentlich nicht - eigentlich doch, wenn man die Klage des
französischen Majors
Lamy (frz. Kolonialist
François Joseph Amédée Lamy - 1858-1900 [web38]) liest:
"Während des ganzen Weges gezwungen zu sein, all diese
Leute füttern zu müssen - das ist natürlich keine geringe
Sorge, und wir hatten da mehrfach Schwierigkeiten.
Geld
zählt ja hier nicht. Also ist man
verpflichtet, Säcke voll Reis, Salz, Fisch etc.
mitzunehmen. Abgesehen von vielen Warenlasten, um bezahlen
zu können, was man an Ort und Stelle kauft. Deswegen
braucht man so viele Träger, wenn man mehrere Monate in
den Busch reist."
(Ergänzung: Über den Kolonialist Lamy sind 3 Bücher
angegeben:
-- Armand Mesplé, Le Commandant Lamy (1858-1900), Édition
de la Nouvelle revue, Paris, 1903.
-- Commandant Reibell, Le Commandant Lamy d'après sa
correspondance, Hachette, Paris, 1903.
-- Robert Maestri, Commandant Lamy : un officier français
aux colonies, Paris, Maisonneuve et Larose, 2000 [web39])
[Dass man in den Flüssen fischen kann, haben die
Kolonialisten nicht gewusst? Angelruten haben sie nicht
mitgenommen, damit die Eingeborenen fischen können?]
10.4. Menschliche Lasttiere für
"Christen": Sie sollen ihr Essen selber suchen (!) - und
frieren (!) - und verhungern und sterben (!)
Wenn die Herren schon solche Gedanken niederschreiben,
kann man vermuten, dass diese lästige Sache keineswegs
immer geglückt ist - und in der Tat steht fest, dass
Lastenträger oft drauf angewiesen waren, sich selbst um
ihre Verpflegung zu kümmern. Um sie sorgt sich keine
Gewerkschaft, keine [Jesus-Fantasie]-Kirche, und die
Verfügungsgewalt des weissen Herrn wird selten durch
Verantwortungsgefühl gebremst. Weisse Nutzniesser jammern
wohl zuweilen, wie wir gleich am Beispiel von André Gide
(französischer Schriftsteller - 1869-1951 [web05]) sehen
werden. Aber im allgemeinen nimmt man diese Unbilden in
Kauf. Hier eine Reihe von Beispielen:
[Menschliche Lasttiere für D-"Christen": Afros frieren
und leiden für Carl Peters - und er lässt sich tragen]
(Bücher und Berichte von Carl Peters von seinen
Afrika-Kolonialtouren: Gesammelte Schriften, 3 Bände -
München 1944 [S.538]):
"
Das Thermometer sank in dieser Nacht auf zwei Grad
unter Null, in der Tat das wirkliche
Weihnachtswetter für die Festzeit, welche herannahte.
Die
leicht bekleideten Leute schrien vor Kälte und
Schmerz, und auch ich, trotzdem ich in vier
wollene Decken eingehüllt war, wollene Unterhosen und
wollene Hemden trug und meinen Winterüberzieher über mich
ausbreitete, erwachte von jetzt ab regelmässig zwischen
drei und vier Uhr, schüttelnd vor Frost. Des Morgens, wenn
wir durch das bereifte Gras marschierten, schnitt die
Kälte förmlich in die Füsse hinein, trotzdem wir wollene
Strümpfe und Kniestiefel trugen." (Carl Peters)
Wir? Die Träger trugen natürlich weder wollene Strümpfe
noch Kniestiefel.
"
Ich befahl, des Nachts um 12 Uhr abzumarschieren
... Diese nächtlichen Märsche haben das Angenehme, dass
man sich behaglich auf der Tragbahre befördern lassen
kann, wozu ich bei Tage niemals die Geduld hatte". (Carl
Peters)
"Es war ein Marsch auf Leben und Tod. Nachdem ich am 18.
September [ohne Jahr] den letzten Ochsen geschlachtet
hatte, waren wir drei Tage lang ohne jede Nahrung, und
dabei waren wir täglich der Gefahr des Verdurstens
ausgesetzt. Ich [S.247] liess jetzt von fünf Uhr morgens
bis Sonnenuntergang fortdauernd marschieren." (Carl
Peters)
[Menschliche Lasttiere für GB-"Christen": Roger
Casement berichtet von Kautschuk-TrägerInnen angeblich
in Peru - ganze Familien mit Kindern - Kautschuk-Lasten
angeblich bis 70kg - Hunger ohne Ende - tödliche
Erpressung - die Orte stimmen nicht]
Roger Casement (irischer Diplomat -
1864-1916 [web06]) berichtet, wie Indianer [indígenas] in
Peru für eine englisch-peruanische Kautschukgesellschaft
schuften müssen:
(Buch von Roger Casement: Congo Report 1903 (The Eyes of
Another Race: Roger Casement's Congo Report and 1903
Diary)
"Die Tagesleistung, die jedem Träger aufgezwungen wurde,
lag nicht unter 60 Meilen, in manchen Fällen
möglicherweise weiter, auf denkbar schlechtestem Pfad -
schon für einen Unbeladenen, der gut zu Fuss war, ein
ermüdender Weg. Zwei Tage lang - nämlich von
Matanzas
bis
Entre Rios [beide Orte sind in Peru
nicht auffindbar] - bin ich mit dieser Karawane sehr
unglücklicher Menschen mitgegangen - Männer mit enormen
Gummiladungen, die, glaube ich,
manchmal bis zu 70
Kilo wogen, begleitet von ihren Frauen, die
auch mit Gummi beladen waren, und ihren Söhnen und
Töchtern bis herunter zu ganz kleinen Dingern, die
höchstens noch ein kleines Cassava-Brot [Maniok-Brot]
tragen konnten ... Bewaffnete 'Muchachos' [Burschen] mit
Winchesterbüchsen waren auf die lange Kolonne verstreut,
und hinten trieb einer der 'Racionales' von Matanzas, ein
Mann namens Adan Negrete, die Nachzügler mit Schlägen
an...
Ein Nachzügler kam am 21. Oktober [ohne Jahr] gegen Mittag
in Entre Rios an, unter seiner Gummiladung schwankend, als
Mr. Fox und ich uns gerade zum Mittagessen setzten. Der
Mann kam durch die heisse Sonnenglut über den
Stationsplatz und brach vor unseren Augen am Fuss der
Leiter zusammen, die zu der Veranda hinaufführte, wo wir
mit dem Sektionschef O'Donnell sassen. Wir liessen ihn in
den Schatten tragen und mit Whisky wiederbeleben, dann mit
etwas Suppe und Essen von unserem Tisch stärken. Es war
ein junger Mann mit sehr dünnen Armen und Beinen. Seine
Gummiladung war keineswegs eine der grössten, die ich
gesehen hatte. Ich liess sie sofort wiegen - es waren
genau 50 Kilogramm. Dieser Mann hatte keinen Krümel zu
essen bei sich.
[Kontrolle:
-- Matanzas (Massenmorde) gibt es viele, aber keines in
Peru -
Link
-- Entre Ríos (Zwischen den Flüssen) gibt es viele, aber
keines in Peru -
Link.
Da Peru sich ab 1864 kaum noch geographisch verändert hat,
scheint Roger Casement hier etwas verwechselt zu haben.
Vielleicht fand er es "spannend", den Namen "Matanzas"
(Massenmorde) in seine Geschichte aufzunehmen].
Ich sah viele dieser Leute ein paar Tage später nach Hause
zurückkehren, nachdem ihre Ladungen in die Leichterin
Puerto
Peruano verladen worden waren. Sie waren
fusskrank und aufs äusserste erschöpft ...
[Kontrolle:
Einen "Puerto Peruano" ("peruanischer Hafen") gibt es in
Iquique (
Link),
das 1884 chilenisch wurde (
Link).
Zur Zeit von Casements Reise dürfte Iquique bereits
chilenisch gewesen sein und mit Peru nichts mehr zu tun
gehabt haben. Es scheint so, dass Casement nur symbolische
Namen erfunden hat, um den Ort der Massenfolter durch
Überlastung von Trägern durch die
englisch-kriminell-"christlichen" Kautschuk-Bosse zu
vertuschen].
Sie hatten nichts zu essen bei sich, und auch in Entre
Rios nichts bekommen. Ich hielt viele von ihnen an und
inspizierte die kleinen Stoff- oder Fellbeutel, die sie
trugen - kein Mensch hatte irgendwelche Nahrungsmittel
übrig. Womit sie vor einer Woche losgezogen waren, hatten
sie längst aufgegessen. Die letzten Tage hatten sie sich
mit Wurzeln und Blättern und Beeren wilder Bäume ernährt.
Señor Tizon erzählte mir, dass 'Hunderte'
von Indianern [indígenas] bei der Zwangsschlepperei von
Gummi von den entfernteren Gebieten nach
La
Chorrera umgekommen seien. Die Gesellschaft
gibt diesen Unglücklichen für diese Zwangsmärsche, die
dreimal im Jahr stattfinden, keinerlei Verpflegung."
[S.248]
[Kontrolle:
-- La Chorrera liegt nicht in Peru, sondern in Panama oder
Kolumbien, Anfangs hiess aber halb Latein-"Amerika" "Peru"
-
Link.
-- leider fehlt bei für diese Hungerfolter für Träger, die
bis zu 70kg tragen müssen, der Name der Gesellschaft, und
das ist wirklich peinllich
-- und es fehlt die Quelle selbst, wo Casement das
geschrieben hat - schade].
[Menschliche Lasttiere für D-"Christen": Peters macht
Witze über abgemagerte Träger, die von Löwen gefressen
werden]
Anscheinend ist nichts normaler, als dass sterben muss,
wer nicht in die Vorstellung der Weissen vom Trägerwesen
passt. Carl Peters [der Gründer von Deutsch-Ostafrika,
heute Tansania+Burundi lacht über erschöpfte Träger in
seinem Expeditionsbericht der Emin-Pascha-Expedition
(1891) etc.[web37]:
"Ich blieb in Odagalla Montag, den 23., liegen, weil einer
meiner Leute immer noch nicht von der Steppe aus
eingetroffen war, ein gewisser Amdurabi, welcher die Last
mit meinen Privatdecken trug. Dieser erschien erst am 26.
September [ohne Jahr],
abgemagert und dreiviertel
tot. Leider blieb an diesem Abend einer meiner
Träger aus Dar-es-Salam, Amdallah, zurück. Er hatte lange
an der
Auszehrung gelitten und ich hatte
ihn längst von seiner Last befreit. Die
Löwen,
welche des Nachts lauter denn sonst hinter uns brüllten,
liessen über das
Schicksal des Armen leider
keinen Zweifel übrig."
[Menschliche Lasttiere für D-"Christen": Peters lässt
entlaufene TrägerInnen erschiessen]
Offenbar ist es normal, den mit dem Tode zu bestrafen, der
nicht mehr tragen will. [Carl Peters]:
"Nogola meldete, dass
8 Träger mit ihren Weibern
soeben ausgerissen seien. Ich liess sofort die
Somalis zusammentreten, von denen ich nun meinerseits
unmittelbar 6 auf einem Boote den Tana-[Fluss] hinunter
nach Mitole zurückschickte mit dem Befehl, die über Land
herankommenden Träger entweder zu fangen oder
niederzuschiessen. Da es ihnen nicht gelang, die im
Morgengrauen herankommenden Träger zum Stehen zu bringen,
erschossen sie zwei von ihnen, deren Leichen in den
Fluss geworfen wurden."
Gibt es jemanden, der das nicht Mord nennen würde?
[Menschliche Lasttiere für F-"Christen": Bericht von
Georges Toqué: Träger brechen reihenweise tot zusammen]
Hier ein französischer Bericht - verfasst von
G.
Toqué (Georges Toqué, französischer
Kolonialverwalter - 1879-1920 [web07]), einem Mann, der
selbst eines Tages vor Gericht gestellt wird, weil er
Kolonialgreuel verübt hat:
"Schliesslich brachten die Weissen dies grausame
Folterinstrument der Trägerei mit, das zerschmettert,
tötet, dezimiert; ein schreckliches Übel, das den Menschen
aus seiner Wohnung herausreisst, um ihn auf die Strasse zu
zerren und
unter dem Gewicht einer Traglast zu
erdrücken.
Die Toten waren nicht mehr
zu zählen. Diese Fron war von 1000
todbringenden Übeln begleitet -
Hunger, Krankheit,
Gefangenschaft."
Georges Toqué: "Die Massaker
im Kongo" ("Les Massacres du Congo") (1907)
bei Amazon kaufen Link
Georges Toqué verfasste einen
Bericht "Die Massaker im Kongo: Das Land,
das lügt, das Land, das tötet"
(frz.orig.: "Les Massacres du Congo: la
terre qui ment, la terre qui tue")
Die Beschreibung auf
Mossad-Wikipedia (Übersetzung mit Deepl)
[web07]:
Das Memoirenbuch von Georges Toqué: Die Massaker
im Kongo.
Georges Toqué war Kolonialverwalter. Im Jahr
1903 übernahm er sein Kommando in Ubangi Chari,
das damals der Kolonie Französisch-Kongo
angegliedert war. Im April 1900 trafen die drei
Missionen Saharienne, Zentralafrika und Kongo am
Ufer des Chari zusammen. Der Sieg von Kousseri
am 22. April markiert den Beginn der
französischen Niederlassung im Tschad unter der
Leitung des Regierungskommissars Emile Gentil.
Die Zeitungen sind voll von den Waffentaten der
glorreichen Eroberer, all das lockt zahlreiche
Militärs und Zivilisten nach Äquatorialafrika.
Gentil schlägt dem 22-jährigen
Verwaltungsbeamten Toqué vor, sich ihm
anzuschließen. Nach der glorreichen Zeit kommt
die Zeit der Verwaltung und Versorgung der
vorderen Truppen, deren Zahl und Bedarf ständig
wächst.
Als Verwalter eines Postens an der
Portage-Route, mit Stellvertretern, deren Fehler
und Übergriffe er zu vertuschen versucht, wird
Toqué in einen politisch-journalistischen
Strudel hineingezogen. Am Ende sind seine Taten,
seine Person und sogar der Kongo nicht mehr von
großer Bedeutung. Als er aus dem Gefängnis
entlassen wird, interessiert sich kaum noch
jemand für sein 1907 erschienenes Buch, da die
Ereignisse im Kongo längst aus den Nachrichten
verschwunden sind.
|
[Menschliche Lasttiere für
F-"Christen": Die "Expedition Marchand" 14 Monate zu
Fuss quer durch das tropische Afrika]
Nicht rosig ist auch das Schicksal der Träger in der
Kolonne der Träger in der Kolonne des berühmten Marchand
[die Zitate sind wohl aus dem Buch von
André Marti: "Mission
Marchand"].
1897-1898: Die "christliche"
"Expedition Marchand"
Die "Expedition Marchand" fand 1897 bis 1898
im nördlichen Zentralafrika statt und ging
quer durch Afrika vom damaligen Kongo bis an
den Oberlauf des Nil in Fashoda (heute Kodok
[web09]). Die Rahmendaten der Mossad-Wikipedia
(Übersetzung mit Deepl):
"Die Marchand-Expedition brach 1897 in
Libreville (im heutigen Gabun) auf und
durchquerte 14 beschwerliche Monate lang
weitgehend unerforschte Regionen im nördlichen
Zentralafrika. Am 10. Juli 1898 erreichten sie
schließlich die Festung von Fashoda am oberen
Nil und hissten die französische Flagge. Am
18. September traf eine Flottille britischer
Kanonenboote unter der Führung von Horatio
Kitchener in Fashoda ein. Kitchener hatte
gerade die Truppen des Mahdi in der Schlacht
von Omdurman besiegt und war im Begriff, den
Sudan im Namen des ägyptischen Khediven
zurückzuerobern. Die Konfrontation zwischen
den Franzosen und den Briten war herzlich,
aber beide Seiten bestanden auf ihrem Recht
auf den Ort Fashoda." [web08]
|
[Und WAS geschah mit den TrägerInnen dieser Expedition?
Sie wurde von Senegal-Soldaten "begleitet" und Flüchtende
wurden erschossen. Einer der Senegal-Schützen soll einen
"Brief" geschrieben haben]:
Ein Unteroffizier der senegalesischen Schützen schreibt
seinen Eltern:
"Ich hatte wenig Spass mit diesen 200 Trägern, die wir mit
Gewalt geholt hatten und die bei der kleinsten Gelegenheit
zu fliehen versuchten. Man konnte noch so viele von denen,
die man fasste, erschiessen oder aufhängen - die anderen
versuchten es doch immer wieder. Die Lasten wären
zurückgeblieben, wenn ich nicht die Geduld gehabt hätte,
mit vier oder fünf Schützen in die Dörfer der Umgebung zu
gehen und dort die Männer und Frauen zusammenzutreiben,
die wir trafen - sie bekamen ihre 30 Kilo auf den Kopf,
und ich konnte den Weg mit allen Lasten fortsetzen.
Manchmal flohen alle Leute aus einem Dorf, dann steckte
ich eine oder zwei Hütten in Brand. Im Allgemeinen hat das
Mittel gewirkt. Oder man zwang den Ältesten, Sklaven zu
stellen, die dann die Lasten trugen. Manchmal kam niemand,
dann liessen wir [S.249] alles wegtragen, was in den
Hütten oder Speichern war, und wir verteilten es an die
anderen Schwarzen des Konvois, die vor Hunger umkamen.
Nachts musste man all diese Leute bewachen. Aber sie
machten alle auf einmal Fluchtversuche, es war schwer,
alle umzubringen."
[Quelle fehlt].
[Menschliche Lasttiere für D-"Christen" 1900:
Gross-Schnellen-Expedition und ABSICHTLICHER
Hungermassenmord an 60 bis 70 Trägern]
Eine nicht weniger scheussliche Geschichte aus dem
deutschen Bereich hat Gustav Noske (SPD-Politiker -
1868-1946 [web10]) zu erzählen:
(Buch von Gustav Noske: Kolonialpolitik und
Sozialdemokratie - Stuttgart 1914 [S.537])
"Ein
Leutnant Graf von Rittberg erstattete
Anzeige gegen den
Hauptmann von Besser. In
seinem Bericht hiess es unter anderem: 'Im Feldlager von
Nsskape in der Zeit von Anfang Juni bis Mitte August 1900
sind von den zur [Gross-Schnellen]-Expedition des
Hauptmanns von Besser, bei der ich mich als ältester
Offizier befand, gehörenden
Träger etwa 60 oder 70
vor Hunger gestorben. Lebensmittel waren aus
der Nachbarschaft leicht zu erlangen. Auf unsere
Vorstellungen erwiderte der Herr Hauptmann,
er
wolle gerade, dass 'die Schweine verrecken'.
Besser erhielt einige Monate Festungshaft."
[Es wurde ihm nicht mal ein Ohr abgeschnitten, so wie es
gegen Afrikaner "üblich" war!]
(Buch der Schutztruppe für Kamerun: Groß-Schnellen
Expedition unter der Führung von Hauptmann von Besser
Juni-September 1900 [web11])
[Menschliche Lasttiere für F-"Christen": Das Prinzip
der Regierung in Paris: Truppen ohne nichts in
"Kolonien" schicken - alles rauben - alles erpressen -
Träger tragen und verhungern lassen - Beispiel
Madagaskar - Myre de Vilers]
-- der französische Schriftsteller
Paul Vigné
d'Octon (1859-1943 [web14]) wettert in Paris
im Parlament "
Palais Bourbon" gegen die
französischen Kolonialverbrechen
-- der Abgeordnete
Myre de Vilers
(Ex-Generalresident von Madagaskar) stimmt ihm zu und gibt
ein Beispiel, wie Kolonien ausgeraubt und Träger
massengemordet wurden
Der Text von Gert Paczensky:
Hier noch ein französisches, aber allgemeingültiges Zitat
(vom belgischen Journalisten Guy de Bosschère - 1924-2003
[web12]):
"In seiner Antwort an
Paul Vigné d'Octon,
der die Verbrechen der Eroberungszeit geisselte, erklärt
während einer Parlamentsdebatte im
Palais Bourbon
der Abgeordnete
Myre de Vilers
(Kolonialbeamter und früherer 'Resident' auf
Madagaskar)
im Wesentlichen: 'Unser ehrenwerter Kollege greift die
ausführenden Beamten an - ich meinerseits klage die
Regierungen an. Sie können sich nicht darüber im unklaren
sein wenn sie
Truppen mehrere Tausende von
Kilometern von ihrem Stützpunkt entfernt wegschicken,
ohne Transportmittel, ohne Lebensmittel, ohne
Tauschwaren, dann sind die Truppen gezwungen,
von der Bevölkerung zu leben,
zahllose Träger zu
requirieren, die dann die Pfade mit ihren Leichen
übersäen werden. Einer unserer verdientesten
Forscher, Schwadronschef der Artillerie, sagte mir: '
Ein
Träger, der zur Fron herangezogen wird, sieht sein
Dorf niemals wieder: entweder stirbt er
unterwegs, oder man überlässt ihn am Zielort sich selbst,
ohne Nahrung, ohne Geld, ohne Mittel zu leben.'" (Guy de
Bosschère).
(Buch von Guy de Bosschère: Autopsie de la colonisation -
Paris 1967 [S.530])
[Ergänzung:
Myre de Vilers (1833-1918): er hiess
Charles-Marie Le Myre de Vilers und war ein französischer
Marineoffizier, dann im Kolonialgeschäft: 1879-1882
Gouverneur der Kolonie Cochinchina [die Südspitze von
Vietnam], dann 1886-1888 Generalresident von Madagaskar,
dann 1889-1902 in Paris Mitglied der französischen
Nationalversammlung, wo er Cochinchina vertrat [web13]
Genügt das? Der Weisse sagt immer sehr schnell, er sei der
Beispiele überdrüssig, und es seien doch nur bedauerliche
Ausnahmen. Aber die Barbarei des Trägerwesens, der Fron,
ist eben die "Regel".
10.5. Menschliche Ruderer für "Christen":
Kühle Nächte provozieren Krankheiten
[Träger und Ruderer für F-"Christen" in Fort Lamy
(N'Djaména, Tschad): zu wenig Maniok-Nahrung, kalte
Nächte ohne Kleider, Rebellion]
Es wäre eine Unterlassungssünde, nicht deutlich zu machen,
welche Fülle von Berichten und Zeugenaussagen es dazu
gibt, über die Träger und über ihre "Kollegen" auf den
Flüssen, die Ruderer.
Berühmte Leute wie André Gide haben sich der Sache
angenommen. Aus Gides Kongo-Tagebuch (Voyage au Congo,
1927 [S.533]):
"
Krise unter den Trägern. Sie wollen alle weg,
wenigstens die 60, die von der Verwaltung rekrutiert
worden sind. Man hat gestern für sie eine grosse Menge
Bananen gebracht, aber
sehr wenig Maniok,
was heftige Unzufriedenheit hervorruft. [und ans Fischen
denkt keiner] [S.250]
Auf der Sandbank richten sich unsere Ruderer für die Nacht
ein, die kalt zu werden verspricht. 20 Grad Unterschied
zwischen Tag und Nacht. Und ich spreche von der Temperatur
im Schatten; sie aber arbeiten und mühen sich unter der
prallen Sonne ab und sind vollkommen nackt. Ich verstehe
nicht, wie sie es aushalten. (Einzelne unter ihnen halten
es auch nicht aus). Die Feuer sind angezündet, und sie
lagern sich darum, breiten sich aus oder kauern sich
zusammen, den Bauch möglichst nahe am Feuer. Die gleiche
Matte deckt immer zwei von ihnen, die Rücken an Rücken
sitzen, jeder einem Feuer zugewandt. Sie graben Löcher in
den Sand, um sich hineinzustecken, und bedecken mit Sand
die Ränder der Matten, um besser gegen den Wind - der
glücklicherweise nicht allzu heftig ist - geschützt zu
sein. Wenn er stärker werden sollte, würden sie wohl alle
Schaden nehmen. Man wird mir nicht vormachen, dass diese
Leute, die 'gar keine Bedürfnisse haben', nicht Decken
kaufen würden, wenn da irgendein Laden wäre, der solche
führte.
[Ruderer für F-"Christen" in Fort Lamy (N'Djaména,
Tschad): husten in der Nacht "ununterbrochen" - am Feuer
"gehustet, gespuckt und geröchelt" - und André Gide
greift zu Ohropax (!)]
Die Stachelruderer auf dem weiten Hof vor dem Posten
haben die ganze Nacht ununterbrochen gehustet.
Es ist nicht sehr kalt, aber der Wind bläst. Der Gedanke
an ihre Bedürftigkeit, für die ich mich indirekt
verantwortlich fühle, lässt mich nicht schlafen. wie froh
bin ich jetzt, für unsere Boys in
Fort Lamy
(seit 1973: N'Djaména [web15]) noch weitere Wolldecken
gekauft zu haben. Aber es ist ungeheuerlich, dass all
diese armen Leute da nackt herumliegen, den Rücken vereist
von der Brise, während die Flammen den Bauch rösten, so
dass sie nicht einzuschlafen wagen, aus Angst, sich zu
verbrennen (einer von ihnen hatte heute die Bauchhaut ganz
versenkt und mit Blattern bedeckt), nachdem sie doch den
ganzen Tag hart gearbeitet haben. Heute morgen zeigt das
Thermometer hat Grad.
Die Sara haben bis in die
Nacht hinein gehustet, gespuckt und geröchelt.
Trotz der '
Ohropax'-Kugeln habe ich ihren
pfeifenden, brodelnden Atem gehört. Noch zwei solche
Nächte, und sie werden es nicht mehr aushalten.
Auf 13 Insassen meines Bootes kommen vier Kranke.
Sie spucken und husten unaufhörlich, rau und hohl. Ein
neuer Fall von Lungenentzündung unter der Besatzung."
10.6. Menschliche Lasttiere für
"Christen": Mobbing, Frauen+Kinder, müde Leprakranke -
Zusammenbrüche, Flucht+Klau - die "Christen"
betrügen+klauen Lohn+Essen (!) etc.
[Träger für kriminelle "Christen" in Kolonien: Die
kriminellen weissen "Christen" mobben sie noch
zusätzlich]
Selten treffen die Afrikaner auf einen so
verständnisvollen und mitleidigen Mann, wie es André Gide
gewesen ist. Im allgemeinen schimpfen die weissen Herren
und treiben an. Und wenn sie jammern, dann über
Widrigkeiten wie die, dass man auf dem Tragesessel, der
auf den Schultern von 4 Trägern ruht, zu sehr
durchgeschüttelt wird. Oder, im Sommer, dass die
schwitzenden Neger [AfrikanerInnen] stinken.
[Träger für kriminelle "Christen" in Kolonien: auch
Frauen und Kinder mit dabei]
Während die offizielle Legende will, dass nur kräftige,
gesunde Männer zur Trägerfron herangezogen werden (wie es
gelegentlich in amtlichen Anweisungen steht),
werden
auch Frauen und Kinder eingespannt.
[Menschliche Lasttiere für D-"Christen": Die deutsche
Expedition des Herzogs von Mecklenburg von Frz.-Kongo
zum Tschadsee 1910-1911: müde Leprakranke als Träger -
Zusammenbrüche, Flucht+Klau - dann wird noch mehr Last
aus die verbleibenden Träger verteilt (!)]
Auch sonst ist das "Material" oft so, dass es dem Weissen
zu denken geben müsste, aber das will [S.251] er ja nicht.
Hier wieder der Herr Hauptmann von Wiese,
Expeditionsgefährte des Herzogs zu Mecklenburg
(die Expedition verlief
ja nicht ganz reibungslos: von Frz.-Kongo bis zum
Tschadsee 1910-1911 [web16]):
"... erhielt ich ... 22 Akare-[Afrikaner] als Träger. Beim
Anblick dieser Akare sank meine Begeisterung für den
Landmarsch allerdings bedeutend, denn es präsentierten
sich mir wahre Bilder des Jammers.
Es waren total
unterernährte, von Schlafkrankheit und Lepra befallene
Leute, von denen ich keine besondere Marsch-
und Trageleistung erwarten konnte."
Dennoch zieht der tapfere Hauptmann mit diesen
Unglücklichen los. Wiese:
"Von den 22 Akareträgern brachen bereits wenige Kilometer
hinter dem Posten
zwei Mann ohnmächtig zusammen,
zwei erkrankten im ersten Lager, und drei rissen
unterwegs im Busch aus, einer davon unter Mitnahme
eines Segeltuchsackes, enthaltend mein
gesamtes Bettzeug, Moskitonetz, meinen einzigen warmen
Mantel und verschiedene Stiefel. Es war wenig angenehm für
mich, die nächste Zeit bei den feuchtkalten Nächten ohne
Bett und Moskitonetz zubringen zu müssen."
Hauptmann von Wiese hat keine Lust, weiter so zu leiden:
"Erst nach energischem Einschreiten gegen einen Asandachef
... gelang es mir, ... Ersatzträger zu erhalten. Ich
führte den widerspenstigen Häuptling so lange mit mir, bis
sein Sohn die verlangten Träger mit meinen Lasten
nachbrachte."
Normalerweise treffen unangenehme Überraschungen nur die
Farbigen.
"
Ausserdem musste ich die Trägerlasten bis auf 75
Pfund [ca.37kg] erhöhen. Begreiflicherweise
litt dadurch die Stimmung der Leute noch mehr. Aber ich
musste hart sein." (Rochus Schmidt [Quelle fehlt]).
[Ergänzung:
Rochus Schmidt war ein "deutscher
Kolonialpionier" (1860-1938) und hat mehrere
verherrlichende Bücher über sein "Wirken"
geschrieben, wo über Afrikaner wohl nur
gelästert wird [web17].
"Schmidt war Autor zahlreicher
kolonialpatriotischer bzw. -revisionistischer
Texte. Schriften (Auswahl):
Geschichte des
Araberaufstandes in Ost-Afrika. Frankfurt an
der Oder: Trowitzsch, 1892.
Deutschlands koloniale
Helden und Pioniere der Kultur im schwarzen
Kontinent. 2 Bände, Braunschweig: Limbach,
1896.
Deutschlands Kolonien. 2
Bände, Berlin: Verlag des Vereins der
Bücherfreunde Schall & Grund, 1898.
(Reprint durch Weltbild Verlag. Augsburg 1998)
Hermann von Wissmann.
Berlin: Verlagsbuchhandlung, 1906. (Mitautor)
Aus kolonialer Frühzeit.
Berlin: Safari-Verlag, 1922.
Hermann von Wissmann und
Deutschlands koloniales Wirken.
Berlin-Grunewald: Klemm, 1925."
|
[Menschliche Lasttiere für weisse D-"Christen": Die
"Christen" betrügen+klauen Lohn+Essen (!) - Carl Peters
1891 am Victoriasee agiert mit Ketten und Peitsche gegen
die Flucht (!)]
Die Härte der Weissen besteht darin, die Farbigen noch
mehr leiden zu lassen. Wer will den Trägern, die meistens
betrogen worden sind (gewöhnlich wird ihnen
eine
viel kürzere Strecke vorgespiegelt und oft genug
werden sie um Bezahlung und Nahrung geprellt),
verdenken, dass sie lieber davonlaufen? Ein echter
Kolonialpionier weiss, wie man sich dagegen schützt. Carl
Peters [mit seinen Zwangsmassnahmen gegen die Flucht der
Afros während seiner "Emin-Pascha-Expedition" 1891
[web18]:
"Nacht für Nacht stürzten Giessbäche vom Himmel, und bald
rissen Krankheiten bei meinen Kamelen ein, die in kurzer
Zeit nacheinander bis auf die Zahl 10 zurückgebracht
wurden. Auch meine Leute wurden krank, und das Fortlaufen
einzelner von ihnen hielt dauernd an, bis ich mich dazu
entschloss, alles, was von ihnen unsicher war, ein für
allemal in Ketten zu legen und Tag und Nacht unter
Bewachung zu stellen...
[Für Ketten hat er Platz im Gepäck??!!]
Um weiteren Ausreissereien vorzubeugen, liess ich sie
abends zusammentreten, nahm ihnen ihre Flinten ab und
legte die verdächtigen Elemente noch einmal wieder in
Ketten. Trotzdem ward mir am anderen Morgen
gemeldet, dass wiederum einer von ihnen nach Kawirondo
(Stammesgebiet der Kavirondo im heutigen Kenia [web18])
zurückgelaufen sei ...
Die Kavirondo sind einer der
Bantu-Stämme am Victoriasee, heute in
West-Kenia:
"Bantu Kavirondo ist die frühere Bezeichnung
einiger Bantu-Völker im Westen Kenias (z. B. der
Luhya und Kisii) unter dem frühen Kolonialregime
von Britisch-Ostafrika. Der Golf von Kavirondo
(Golf von Winam [im Nordosten des Victoriasees
[web19]) und die Region "Kavirondo" leiten sich
vom gleichen Namen ab. Sie wurden als
"Bantu"-Kavirondo bezeichnet, im Gegensatz zum
"Nilotischen Kavirondo" (Luo)." [web18]
|
Es gelang mir, einen Träger festzustellen, welcher am 3.
Juli seine Last in ein Maisfeld geworfen hatte und nach
Hindi zurückgelaufen war. Ich liess in [S.252] in Ketten
legen und vor allen Leuten
auspeitschen.
Ebenso wurden einige andere Leute bestraft, von denen ich
beweisen konnte, dass sie am Tage vorher keine Lasten
getragen hatten."
[Wegeführer für weisse D-"Christen": Carl Peters 1891
lässt sie als Geiseln in Ketten legen, damit er für die
nächste Etappe weitere Wegeführer bekommt]
Unter Carl Peters geht es nicht nur den Trägern, sondern
auch den eingeborenen Wegführern nicht sehr rosig. "Am 18.
erschienen acht mir von den Gallas-[Afrikanern] gestellte
Wegführer, welche ich der Sicherheit halber sofort in
Ketten legen liess. - Ich hatte mir zwei Wegeführer von
Kidori (heute Tansania [web20]) mitgenommen, welche mich
ursprünglich nur bis Oda führen sollten.
Sobald ich
erkannte, dass ich von hier aus weitere Wegeführer
nicht erhalten werde, sah ich mich gezwungen, sie in
Ketten zu legen und sie durch die Steppe mitzunehmen.
Die gemachten Erfahrungen veranlassten mich indes, alles,
was ich noch an Leuten aus der Lamugegend besass, an
Stricke zu legen und unter besonderer Bewachung bis nach
Oda-Boru-Ruwa hinaufzuführen."
(Buch: Die deutsche Emin-Pascha-Expedition - Leipzig 1891
- 560 Seiten - von Merka bis zum Victoriasee [web21]
Das rassistische Buch ist online lesbar digitalisiert
[gescannt] 2007:
Kapitel
In Deutschland S.1
Kapitel
In Banzibar und im Blockadegebiet
S.19
Kapitel
Im Sultanat Wiku
S.73
Kapitel
Am oberen Tana nach Kikuyu
S.143
Kapitel
Durch die Maſſais über das LeikipiaPlateau zum
Baringofee S.201
Kapitel
In Uganda S.268
Anhang
S.197
Ramen und
Sachverzeichnis
[Also die Logik für den Erz-Rassisten Carl Peters aus
Berlin war folgende: Für Ketten und Stricke hat Carl
Peters Koffer frei - aber für Angelruten gab es keinen
Platz??!!]
10.7. Menschliche Lasttiere für
"Christen": für Kriegsspiele in Afrika "Christen" gegen
"Christen" (!)
Auch im Kriege spannen die Weissen die Farbigen für
ihre Zwecke ein - als müssten diese sich die
Streitigkeiten der [weiss-"christlich"-rassistischen]
Herren zu eigen machen. Lettow-Vorbeck (deutscher General
in Afrika und Schriftsteller - 1870-1964 [web22])
beschreibt in seinen Memoiren mit der gebotenen Kürze, wie
ein
deutscher Sabotagetrupp versucht, einen
englischen Zug in die Luft zu sprengen.
[Für Sprengstoff hatte es also Platz im Koffer??!! - alles
nur für die Sensationsmeldungen in der Rothschild-Presse
und für den Börsenkurs...]:
(Buch von Paul von Lettow-Vorbeck: Heia Safari! - Leipzig
1920 [S.536])
"Sie hatten sich ihre Aufgabe genau eingeteilt. Einer
sollte beim Herannahen des Zuges die Sprengkapsel an die
Schienen legen, einer sollte im Gebüsch verborgen auf den
Pfiff des ersten die elektrische Zündung andrehen. Der
dritte stand weiter abseits bei den Trägern, um
aufzupassen, dass diese nicht davonliefen." Später rühmen
sich dann die Deutschen der angeblichen Treue ihrer
schwarzen Hilfstruppen.
10.8. Menschliche Lasttiere für
"Christen": Dörfer werden von der Strasse wegverlegt -
einsperren über Nacht - Bewachung in Ketten
[Kriminelle "Christen": Passiver Widerstand der
AfrikanerInnen gegen tödliche Trägerarbeit wird als
"Faulheit" bezeichnet - Afros im Frz.-Kongo verlegen
Dörfer+Felder weit weg von "christlichen" Strassen (!)]
Die "Helden" der Himmelfahrtskommandos, vermutlich später
mit Orden reich verziert - was wären sie ohne die
afrikanischen Träger? Doch die, denen der erzwungene
Dienst ohnehin weder richtig entlohnt noch gedankt wird,
entziehen sich ihm, wo sie können. Die Kolonialliteratur
ist voll vom Lamento der ["christlichen"] Weissen, dass
sich nicht genug Träger fänden, dass die Häuptlinge nicht
genug Autorität hätten,
Träger zu stellen
etc. etc. Es gehört die ganze Unverschämtheit weissen
Rassedünkels dazu, diese Abneigung der Farbigen als "
Faulheit"
zu charakterisieren, wie es immer wieder geschieht. Hier
unser Hauptmann von Wiese, zur Abwechslung aus
Französisch-Kongo (deutsche Expedition vom Frz.-Kongo bis
zum Tschadsee 1910-1911 mit dem Herzog von Mecklenburg
[web16]):
"Gern verrichten die arbeitsunlustigen Eingeborenen den
Trägerdienst nicht. Es bedarf stets eines nicht gelinden
Nachdrucks seitens der Verwaltungsbehörde, um die Leute
heranzubringen. Diesen Nachdruck darf man getrost als
gewaltsame Anwerbung bezeichnen. Dass die Milizsoldaten
bei dieser Anwerbung in den Ortschaften gerade sanft
verfahren, kann man nicht behaupten. Es ist daher
kein
Wunder, dass sich die Eingeborenen durch Verlegung
ihrer Dörfer und Felder weit von der Verkehrsstrasse
dem Trägerdienst zu [S.253] entziehen suchen.
Wer die grosse Route Posel-Crampel entlang marschiert,
kann glauben, sich in völlig unbesiedeltem Gebiet zu
befinden.
[Menschliche Lasttiere für weisse D-"Christen":
Afro-TrägerInnen werden über Nacht in Hütten ohne WC
eingesperrt - Bewachung blockiert Forschungsarbeit -
Träger haben Ketten am Hals in 5er- oder 6er-Gruppen]
Oder (immer noch von Wiese):
"In Gubere [?] begann wieder die Not, neue Träger
zusammenzubringen, und es half nur die sehr energische,
wenn auch nicht ausführbare Drohung, den Häuptling sofort
nach dem 200 km entfernten französischen Posten zu
transportieren. Ich bekam wirklich 50 Leute. Am 9. Juli
[1910] trat ich den Marsch nach der Bahr-el-Ghazal-Grenze
an, indem ich meine Träger streng bewachte. Im Lager
wurden die Leute stets in Hütten eingesperrt [ohne
WC??!!]. Auf dem Marsch und im Lager
fortwährend
nur damit beschäftigt, auf diese Kerle aufzupassen,
konnte ich leider nichts sammeln, keine Studien machen
und nicht auf Jagd gehen. Ausserdem waren in
den Dörfern alle Bewohner entflohen, da sie fürchteten,
ebenfalls zu [tödlichen] Trägerdiensten herangezogen zu
werden."
Wieses Expeditionskollege Schubotz [der Botaniker]:
"Auch der Trägermangel machte sich hier noch einmal
fühlbar. Trotzdem mit Vorderladern bewaffnete Boten,
sogenannten Pistoniers, nach allen Himmelsrichtungen
ausgeschickt waren, fanden sich am anderen Morgen ganze 40
Träger ein. Ich hatte aber 100 nötig. So blieb mir nur
übrig,
mit den Kettengefangenen als Träger
abzureisen, Verbrechern, die, zu fünf oder sechs mit
einer Kette um den Hals zusammengekoppelt, im Posten
Zwangsarbeit verrichten mussten. sie wurden
von zwei Soldaten bewacht."
[Ochsen-Lasttiere für weisse D-"Christen": Der Herzog
zu Mecklenburg motzt über Ochsen]
Besonders hochmütige, kalte, unmenschliche Bemerkungen zu
diesem Thema verdanken wir dem Mann, um dessen
"humanitäres Wesen" später in Deutschland hübsche Legenden
gewoben worden sind: dem Herzog zu Mecklenburg (der die
Expedition 1910-1911 organisierte [web01]). Hier ein
Beispiel:
"Das ... Beladen der Tiere [hier: Ochsen] erfordert hier
regelmässig eine Geduldsprobe. Unter anderthalb Stunden
Vorbereitungen setzt sich die Karawane niemals in Marsch,
während man mit gut geschulten Trägern in einer halben
Stunde unterwegs ist. Die Tiere - Ochsen - ermüden bald,
die schwachen fallen auf den schlechten Wegen, die in der
Trockenzeit mit einem gefrorenen Sturzacker grosse
Ähnlichkeit haben, die Lasten werden durch überhängende
Birnenzweige heruntergerissen usw. Dadurch entstehen
Aufenthalte, die das Reisen nicht gerade angenehmer
machen. Aber die französische 'Humanität' verbietet die
Trägerarbeit in allen Gegenden, wo Tiere Ersatz schaffen
können! Vielleicht bricht auch in Europa noch einmal das
goldene Zeitalter heran, wo den Menschen jede [unbezahlte
Sklaven]-Arbeit aus Humanitätsgründen verboten wird!"
*
10.9. Menschliche Lasttiere für
"Christen": Verkehrsnetze verweigern (!) - Träger
schuften lassen, bis es keine mehr gibt (!)
[Menschliche Lasttiere für weisse B-"Christen": Tod
durch Arbeit hat System - "Schweiss ist billiger als
Benzin" - Verkehrsnetz wird absichtlich erst spät
entwickelt
"
Am Kongo ist Schweiss billiger als Benzin."
Dieser Ausspruch des belgischen Generalgouverneurs
Ryckmans gilt für die ganze Koloniale Welt. Er [S.254]
erklärt auch, warum in den Kolonien relativ spät damit
begonnen wurde, ein ordentliches, modernes Verkehrsnetz zu
bauen, Strassen für Autos, Eisenbahnen, um die Träger
überflüssig zu machen.
Der perverse "Christ" Pierre Ryckmans
1891-1959: Generalgouverneur in Belgisch-Kongo
1934-1946
Die Mossad-Wikipedia sagt (Übesetzung mit
Translator.eu):
"Pierre Ryckmans (* 23. November 1891 in
Belgien; † 18. Februar 1959 ebenda) war ein
belgischer Beamter, der von 1934 bis 1946
Generalgouverneur der wichtigsten afrikanischen
Kolonie Belgiens, Belgisch-Kongo, war. Ryckmans
begann seine Karriere 1915 im Kolonialdienst und
verbrachte auch einige Zeit im belgischen Mandat
Ruanda-Urundi. Seine Amtszeit als
Generalgouverneur von Belgisch-Kongo fiel mit
dem Zweiten Weltkrieg zusammen, in dem er
maßgeblich daran beteiligt war, die Kolonie nach
der Niederlage Belgiens im Mai 1940 auf Seiten
der Alliierten in den Krieg zu bringen. Er war
auch ein produktiver Autor über koloniale
Angelegenheiten. 1962 wurde er posthum in den
Adelsstand des belgischen Adels erhoben."
[web23]
Tja, wie nennt man das, wenn man die Massenmorde
durch Arbeit im Kolonialismus nicht erwähnt:
Irreführung!
"Am Kongo ist Schweiss
billiger als Benzin."
Hitler hat dann ab 1933 nur nachgemacht, was die
kriminell-"christlichen" Kolonialstaaten ihm
vorgemacht haben!
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10.10. Menschliche
Lasttiere für "Christen": Lasten für kriminelle
"Christen" gratis oder für Hungerlöhne herumtragen -
Beispiele in Afrika
[Menschliche Lasttiere für weisse "Christen": ohne
Essen, ohne Bezahlung - passiver Widerstand+Rebellion
sind vorprogrammiert]
Trageleistungen werden verlangt - besonders bei der
Ablieferung von Naturaliensteuern oder Verpflegung an die
Verwaltung oder an die Agentur einer
Konzessionsgesellschaft -
für die man den
Eingeborenen nicht einmal die Verpflegung stellt oder
bezahlt, obwohl sie oft weite Wege zurücklegen
müssen. Manchmal gibt es ausser dem Essen - gelegentlich
an Stelle der Verpflegung - auch Lohn. Man muss kein
Gewerkschafter sein, um über die Tarife zu staunen, selbst
wenn es nicht zu solchen Extremen kommt, von denen [der
Botaniker] Schubotz berichtet (Mitglied der
Afrika-Expedition des Herzogs zu Mecklenburg 1910/11):
"160 Männer, die am nächsten Morgen bereitstanden, meine
80 Lasten nach dem eine Tagesreise entfernten Dorf Nguru
zu tragen. Ich belohnte den Sultan Bangassu (Sultanat in
Zentralafrika [web24]) mit ein paar Kilo Salz, zwei
Bechern Schwarzpulver und 50 Zündhütchen, den hierzulande
begehrtesten Artikeln, und trat sehr vergnügt meinen
Weitermarsch an."
[Menschliche Lasttiere für weisse "Christen" in der
grossen französischen Kolonie AEF: theoretisch
verschiedene Trägerlöhne]
André Gide vermerkt, dass er auf seiner Reise durch den
Kongo und den Tschad, also im französischen West- und
Äquatorialafrika, je nach Region verschiedene Lohnsätze
vorgefunden habe.
Französisch-Kongo: "Die Träger erhalten
einen Franc (etwa 55 Pfennig) am Tag, von der Verwaltung
50 Centimes, wenn sie nicht auf dem Marsch sind, und 25
pro Tag für die Rückkehr. Für die letztere wird in der
Regel die Hälfte der Hinreisezeit angenommen."
Im Tschad wiederum will der Gouverneur für
das Tragen nur 1,25 Francs pro Tag bezahlen, und für die
Rückreise überhaupt nichts. "1 Fr. 25 für 30 Kilometer,
mit 25 Kilo Gepäck auf dem Kopf und ohne Essen. Sie müssen
also mit dieser minimalen Vergütung noch für ihren
Unterhalt aufkommen. Und, man verstehe mich recht: Die
Rückreise wird ihnen nicht bezahlt. Man kann sich ungefähr
vorstellen, was ihnen übrigbleibt, wenn sie nach Hause
kommen."
In Kamerun, so beobachtet André Gide, zahlt
man "beträchtlich" besser: "1 Fr. 75 (etwa 95 Pfennig) pro
Trägertag und 50 Centimes pro Tag für die Rückreise ohne
Gepäck. Das Reglement verlangt, dass der Träger hiervon
seine Nahrung bezahlen müsse."
[Zentralafrika]: Expeditionär von Wiese
berichtet aus Ubangi (später die Zentralafrikanische
Republik [web25]) sogar: "Der übliche Lohnsatz für die
Ruderer am Ubangi-(Fluss in Zentralafrika [web26]) betrug
zwei Franken täglich und freie Verpflegung."
[Tschad]: Wie fürstlich müsste die Bezahlung
sein, um eine Belästigung aufzuwiegen, die Gide an einem
Beispiel wie folgt schildert:
"Die 75 in Lere (Léré, an der Südgrenze des Tschad
[web27]) Rekrutierten zeigten grossen Widerwillen gegen
das Abreisen. Man kann es ihnen nachfühlen. Sie haben eben
ihre Steuern erledigt und glaubten, jetzt frei zu sein.
Die Ernte war gut gewesen. Sie möchten etwas Ruhe haben.
Keine Spur! [S.255] Ihr habt 30km am Tag zu machen, mit 20
oder 25 Kilo Traglast auf dem Kopf, zur Zeit des Ramadan
(sie machen nicht alle die Fastenzeit mit) und während der
drückendsten Hitze; ihr müsst weg aus eurem Dorf, mehr als
12 Tagesreisen weit - und dies alles für 1 Fr. 25 am Tag.
Unterhalt zu euren Lasten -, für die Rückkehr überhaupt
nichts!"
[Menschliche Lasttiere für weisse
F-"Christen" in Mandja (AEF): das Trägersoll für ein
das Mandscha-Volk von 16-18.000: 12.370 Träger-Tage -
80 Tage pro Jahr "unterwegs"]
Hier ist nicht von etwas die Rede, was nur sehr wenige
Farbige betroffen hat, wenn auch Statistiken darüber nicht
gerade zahlreich sind. Im Jahr 1903 müssen zum Beispiel
die
Mandja (Mandscha, ein Volk in
Zentralafrika [web28]), eine
Bevölkerung von 16.000
bis 18.000 Menschen in der Umgebung des Fort
Crampel (heute Kaga-Bandoro - im Zentrum der
Zentralafrikanischen Republik [web29]),
12.370
Träger-Tage ableisten. Insgesamt werden im
"Französischen Kongo" 1903 Stämme mit insgesamt 120.000
Menschen zu Trägerdiensten herangezogen
[deportiert+erpresst]. Sie leisten 1902 112.000
Träger-Tage, 1903 rund 101.000 (Suret Canale). Da Frauen,
Kinder, Greise, Häuptlinge und Würdenträger normalerweise
davon befreit sind, schätzt das "
Bulletin du Comité
de l'Afrique Française", dass es in
Wirklichkeit 12.000 Träger gegeben habe - rund 10 % der
Bevölkerung. Diese 12.000 müssen durchschnittlich "nur" 10
Tage pro Jahr als Träger Frondienst leisten. Aber da sie
meist einen weiten Anmarschweg zur "Verladestelle" und
einen weiten Rückweg haben, schätzt das Bulletin, dass sie
im Durchschnitt mindestens
80 Tage des Jahres
unterwegs sind.
Buch von Jean Suret-Canale:
-- Afrique Noire Occidentale et Centrale - Paris 1961
-- Afrique noire, l'ère coloniale 1900-1945 - Paris 1964
[S.540]
Diese Statistik betrifft nur einen winzigen Teil Afrikas,
aber man kann sie getrost als repräsentativ ansehen.
[Menschliche Lasttiere für weisse GB-"Christen" in
Tansania 1924: Es werden 400.000 Träger-Tage befohlen]
Schliesslich besagen Berichte aus Tanganyika (Tansania,
Deutsch-Ostafrika ohne Ruanda+Burundi [web29]), dass
allein 1924 in diesem damaligen britischen Mandatsgebiet
nicht weniger als 400.000 Träger-Tage geleistet werden
müssen. Es handelt sich, wohlgemerkt, um erzwungene
Trägerleistungen [deportiert und erpresst], nicht etwa um
die Tätigkeit von "Berufsträgern", von denen es nicht
viele gibt.
[Menschliche Lasttiere für weisse F-"Christen" in
Zentralafrika und im Tschad: 1 Franc pro 25km mit 30kg
Last - dann gar kein Lohn mehr]
Suret-Canale zitiert einen Bericht über die Zwangsträgerei
auf der Piste von Ubangi-Chari (Zentralafrika [web30])
nach dem Tschad: "Die Subdivisionen, durch die der Weg
verlief, waren beauftragt, Träger zu stellen. Die
Arbeitsbedingungen waren hart: Traglast 30 Kilo, Etappen
von 25 Kilometern, Lohn 1 Franc. ... Verpflegung war nicht
vorgesehen, und die meisten Träger mussten ihre 80 oder
100 km von Hunger geplagt zurücklegen. Später ging man
sogar so weit, ihren mageren Lohn einzubehalten, um ihn
auf das Steuerkonto ihres Dorfes anzurechnen."
[Madagaskar]: Entsprechende Kunde haben wir
aus Madagaskar aus der Zeit der französischen Besetzung.
Pierre Boiteau berichtet, dass Ende des vergangenen
Jahrhunderts [1890ca.] für die Piste Tamatave (Toamasina,
Hafenstadt auf 0m ü.M. [web31])-Tananarive (die Hauptstadt
im Gebirge auf 1339m ü.M. [web32]) mehr als 20.000
Zwangsträger ständig eingesetzt sind, 10.000 für die von
Fianarantsoa (auf 1374m ü.M. [web33]), 5000 für die nach
Majunga (Küstenstadt an der andern Seite der Insel
[web34]).
[Menschliche Lasttiere für weisse B-"Christen" im
Belgisch-Kongo: Hungermärsche gehen weiter: absichtlich
KEINE Strassen bauen - absichtlich KEINE Fahrzeuge
organisieren - aber Millionen mit Kupferminen in der
Provinz Katanga abkassieren (!)]
[Belgisch-Kongo]: Belgien hat "nur" eine
Kolonie von Bedeutung - aber was für eine.
"Belgisch-Kongo" ist in allen Wettbewerben um die Palme
für kolonialistische [S.256] Sünden gut placiert. Also
steht es hinter niemandem zurück, wenn es um die
Trägerfron geht. 1919 bemängelt die amtliche ständige
Kommission zum Schutz der Eingeborenen, die Trägerei -
besonders in der Ostprovinz - sei für die Eingeborenen
eine sehr schwere Belastung, im Ersten Weltkrieg sogar
eine "unerträgliche" gewesen.
Die Kommission äussert den Wunsch, wenn die Trägerei schon
nicht ganz abgeschafft werden könne, solle man die Träger
wenigstens besser behandeln. Vier Jahre später stellt die
Kommission fest, dass das Trägerunwesen zugenommen hat.
Inzwischen
"gibt es zwar Strassen, aber keine Fahrzeuge" - warum?
Träger sind billiger! Und siehe da,
ausgerechnet von einer Kolonie, die ihren Besitzern schon
durch die
Kupferminen Katangas (Provinz im
Süd-Kongo [web35]) Milliardengewinne verschafft und sich
eine Zeitlang auch vor der Umwelt mit ihrer Modernisierung
brüstet wie keine zweite, muss einer ihrer Gouverneure
1936 erklären:
"Allein für die Baumwoll- und Palmkernindustrie müssen die
Eingeborenen jedes Jahr an die Fabriken oder
Einkaufsstellen etwas ein Dutzend Millionen Traglasten
anliefern. Wenn man fünf Kilometer Entfernung für Hin- und
Rückweg rechnet, stellt der Abtransport von drei Ladungen
einen harten Arbeitstag dar - das würde 13.000
Träger-Jahre bedeuten. Wenn man 20 km rechnet,
dann
braucht man fast so viele Tage, um die Baumwolle zu
transportieren, wie um sie zu produzieren."
Im Jahre 1938 beklagt die Kommission wieder die
misslichen
Auswirkungen der Trägerei, besonders für Frauen und
Kinder.
[Drittes Reich kopiert die Hungermärsche]:
Zu diesem Zeitpunkt sind die Nazis, die die Welt in
Herren- und Sklavenrassen einteilen wollen, schon 5 Jahre
an der Macht.
[Diese Einteilung haben die kriminellen "Christen" im
Kolonialismus schon seit 1492 so gemacht - und Hitler war
nichts anderes als ein weiterer krimineller
Jesus-Fantasie-Katholik].
Sie [die Nazis im Dritten Reich] sind eifrige Schüler, die
genau studiere, was anderen Weissen schon alles
eingefallen ist, wenn es sich um die Ausbeutung anderer
Rassen handelt [und das KZ-System haben sie beim
Massenmörder Stalin vom russischen Gulag kopiert].
[Und all die Hungermärsche, die die kriminellen "Christen"
in Asien und "Amerika" gegen die dortigen EinwohnerInnen
organisieren, sind NICHT erwähnt].
10.11. Menschliche Lasttiere für
"Christen": verbreiten Krankheiten in ganz Afrika, was
vor dem Kolonialismus nie so war
Das Kapitel über die Trägerfron kann man nicht
abschliessen, ohne zu betonen, dass sie zusätzlich zu der
im vorigen Kapitel beschriebenen Zwangsarbeit abverlangt
wurde. Und man muss darauf hinweisen, dass die "Portage"
erheblich zur
Ausbreitung ansteckender Krankheiten
beigetragen hat, unter denen Afrika, bevor die Weissen
seine Ordnung und sein Gefüge umstürzten, keineswegs in
diesem Ausmass gelitten hat. Es ist eine beliebte, aber
irrige Vorstellung, dass der weisse Mann in die Dritte
Welt gekommen sei, dort die vielen furchtbaren Krankheiten
gesehen, alsbald Heilmittel gegen sie produziert und
dadurch Kontinente von ihrem jahrhundertealten Fluch
erlöst habe. In Wirklichkeit hat er die auf ziemlich eng
begrenzte Gebiete konzentrierten Krankheiten erst durch
seine Trägerkolonnen im ganzen Kontinent ausbreiten
lassen. [S.257]
[Siehe die Arbeit von Albert Schweitzer mit Operationen
und Heilungen von AfrikanerInnen in Gabun -
Link].