Erwähnte Kolonialliteratur
Kolonien D
-- SPD-Zeitung "Vorwärts"
-- Buch von Gustav Noske:
Kolonialpolitik und Sozialdemokratie (1914) - das Buch
ist online pdf Link
-- Buch von Helmut Bley: Kolonialherrschaft und
Sozialstruktur in Deutsch-Südwestafrika 1894/1914 -
Hamburg 1968
Kolonien B
-- Buch von Hans A. de Boer: Unterwegs notiert - Kassel
1966 [S.530]
Kolonien Port
-- Buch von Eric Axelson: Portugal and the Scramble for
Africa 1875/1891 - Johannesburg 1967 [S.529]
-- Buch von Patrice Lumumba: Congo my Country - London
1962
Kolonien F
-- Buch von Victor Schoelcher: Esclavage et Colonisation -
Paris 1948
Kolonien GB
-- Bücher von Doris Lessing, britische Schriftstellerin
Die Sadisten I: 11. Die
Peitsche - und Peitschenstrafen
Zur Sklaverei, zur Zwangsarbeit gehört ein System von
Strafen.
Die Weissen, die ihre Unterworfenen wie Tiere behandeln,
strafen sie auch so: mit der Peitsche.
[Wenn Pferde mit der Peitsche "angetrieben" werden, dann
werden auch Sklaven und Zwangsarbeiter mit der Peitsche
"angetrieben", denn Ureinwohner gelten bei den kriminellen
"Christen" nicht als Menschen, sondern als Halbtiere - so
geht die "christliche" Kolonialpropaganda...]
11.1. "Christen" peitschen die Welt -
sadistische Folter ohne Ende im Namen des Fantasie-Jesus
- Ausrüstung und Beispiele
Wörter für Peitsche: Knute (Knotenpeitsche) -
Nilpferdpeitsche: Sjambok / Schambok (Südafrika), Chicotte
(Kongo), Kiboko (Ostafrika)
["Christen" peitschen die Welt: Knute, Kiboko,
Chicotte, Schambok - der "christliche" Adel peitscht die
halbe Welt, nicht nur ein Herzog aus Mecklenburg]
Der edle Weisse, fürstlichen Geblüts [Reptos wie Prinzen,
Könige, Herzoge etc.], reitet durch das Land der
Schwarzen. Er ist Gast eines anderen Weissen, weniger
feiner Herkunft zwar, aber doch mächtig genug, um folgende
Szene zu ermöglichen.
"Unseren Pferden gingen stets zwei Leute mit Knuten
(Peitschen, Knotenpeitschen [web01]) voraus, zwei andere
folgten, und wer bei unserem Nahen nicht sofort auf den
Knien lag und den Kopf beugte, machte eine wenig
erbauliche Bekanntschaft mit dem Kiboko (Nilpferdpeitsche
in Ostafrika [web02]). Und was die beiden Leute vor uns
begannen, vollendeten die Nachfolgenden."
Dies ist beileibe keine Szene aus einem Hollywood-Film
über das Mittelalter. Sie ist echt, und des Weissen Herz
lacht. Er trägt die Szene sogar in sein Tagebuch ein. So
furchtbar lange her ist dies nicht- rund 60 Jahre [1910].
Schauplatz: das damals britische Nord-Nigeria. Der
erfreute Besucher: Der Herzog zu Mecklenburg.
(Adolf Friedrich zu Mecklenburg machte seine zweite
Afrika-Expedition 1910-1911 quer durch Afrika vom
Kongofluss bis zum Nil [web03]).
Die Knute ... Die Peitsche ... Der Kiboko ... Die Chicotte
... Der Schambok.
(Knute (Knotenpeitsche) - Nilpferdpeitsche: Sjambok
(Südafrika), Chicotte (Kongo), Kiboko (Ostafrika) [web01,
web02])
Wie immer das Instrument heisst, mit dem Farbige geprügelt
werden: für die Weissen ist es ein Bestandteil ihrer
Kolonial-Philosophie. Der Farbige darf, ja, er muss von
Zeit zu Zeit geschlagen werden Das meinen die Weissen auch
noch, als sich der Strafvollzug an ihresgleichen längst
von der Prügelstrafe als unwürdig und unmenschlich
verabschiedet hat, als die Psychologen darauf aufmerksam
zu machen beginnen, welche dauerhaften Schäden Prügel
selbst bei Kindern auslösen können - bei weissen Kindern
natürlich.
[Ergänzung:
Schwarze gelten in der weiss-rassistischen
Kolonialpropaganda als "unempfindlich" gegen Schläge
[web04], und blaue Flecken sieht man bei ihnen nicht, also
schlagen viele kriminellen weiss-"christlichen"
Sklavenbesitzer, Vorarbeiter und Siedler die Schwarzen um
die Wette. "Christen" schlagen in Europa auch ihre Kinder
tot, das ist ein Standard bis in die 1970er Jahre - nicht
nur in Deutschland - siehe die Zeitungsmeldungen in den
Mikrofilmarchiven der Universitäten].
["Christen" peitschen die Welt: Ureinwohner gelten
nicht als Menschen - AfrikanerInnen sollen eine
Lederhaut haben - man soll sie besonders foltern -
geisteskranke, beschränkte "Christen" können ihre
"sadistischen Instinkte austoben"]
Ist der Farbige überhaupt ein Mensch? Der ["christliche"!]
Weisse neigt dazu, es zu verneinen. Hat der Farbige nicht
eine Haut aus Leder? Ist er nicht unempfindlich gegen
Schmerzen? Das werden wir doch mal sehen, sagen die
Weissen und ziehen daraus die Konsequenz, dass man den
Farbigen ganz besonders schmerzhaft und nachdrücklich
quälen muss.
Es handelt sich dabei keineswegs, wie es die weisse
Kolonialliteratur gern darstellt, um das flüchtige,
geradezu väterliche Übers-Knie-Legen des ungeratenen
[S.258] Sohnes. Das wäre ohnehin eine Unverschämtheit: das
Verhältnis zwischen der weissen und der farbigen Welt ist
nicht das von Eltern zu Kindern, sondern von Unterdrückern
zu Opfern. Es handelt sich vielmehr darum, dass hier der
Weisse endlich einmal, unter dem Schutz der eigenen Macht,
an wehrlosen Opfern
seine sadistischen Instinkte
austoben kann. Dieses Phänomen spielt in der
Kolonialgeschichte eine bedeutende Rolle - aber wo ist es
schon systematisch untersucht worden? Nirgends.
["Christen" peitschen die Welt: Die sadistischen
"Christen" kommen nach Afrika+Asien+"Amerika" und
verprügeln alle UreinwohnerInnen - die "christliche"
Barbarei]
Es fällt schwer, sich ein richtiges Bild zu machen, was
die Prügelstrafe für die Entwicklung und die Mentalität
der Kolonialvölker bedeutet hat. Stellen wir uns der
Einfachheit halber vor, unser Regierungschef, unser
Bürgermeister und die Kreisvorsitzenden aller unserer
Parteien würden von einem brutalen Besatzer öffentlich
ausgepeitscht - dann haben wir ziemlich genau einen, aber
nur einen Aspekt erfasst. Noch näher kommen wir der Sache,
wenn wir uns als ein System, in dem wir leben, in dem
unsere Eltern gelebt haben (und verprügelt worden sind)
und unsere Kinder leben werden (mit
Prügel durch
den Fremden).
Heutzutage ist es nicht mehr nötig, Expertisen zu bemühen,
um zu beweisen, dass ein Neger [AfrikanerIn], Inder,
Indianer (Indigene) sich unter der Prügelstrafe nicht
wohler fühlt als ein Weisser. Ihre Haut ist auch nicht aus
Leder. Literarische Zeugnisse von farbigen Opfern dieser
Barbarei
sind freilich selten. So scheint es mir, um besseres
Verständnis für dieses Thema zu erzeugen, ausnahmsweise
legitim, auf das Zeugnis eines weissen Opfers
zurückzugreifen.
[Ein "Christ" wird Opfer der Peitschenstrafe: Lawrence
von Arabien in Deraa - die Auspeitschung mit Schmerzen
mit Blut und Ohnmacht]
Einer der berühmtesten Weissen ist nämlich, ganz
ausnahmsweise natürlich, das Opfer einer Auspeitschung
geworden - von Leuten, die ein Weisser als Farbige
bezeichnet: "
Lawrence von Arabien", der Held
und Verfasser der "Sieben Säulen der Wahrheit". Der Mann,
der während des Ersten Weltkriegs unter erheblichem
persönlichem Einsatz der britischen Illusion dient,
arabische Einigungsbestrebungen den Londoner Empire-Plänen
dienstbar machen zu können.
Lawrence von Arabien: Ein Archäologe mit
Sprachkenntnissen und Helfer der
Araber+Beduinen gegen die Osmanen
Daten aus der Mossad-Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/T._E._Lawrence
-- Thomas Edward Lawrence (1888-1935),
englisch-irisches Kind, Vater von 5 Kindern
-- Archäologe an der Uni Oxford, dann im Nahen
Osten bei Ausgrabungen unterwegs, lernte auch
Arabisch
-- dann wurde er Agent im britischen
Geheimdienst "Secret Intelligence Service (SIS)
mit anderen Archäologen, Verbindungen zu
Beduinen, ab Dezember 1914 Mitglied im
"Arabischen Büro" in Kairo, die Briten
finanzierten 1916 die "Arabische Revolte" gegen
das Türkische Reich, Lawrence wurde wegen seiner
Sprachkenntnisse zum Verbindungsoffizier mit
Verbindungen zum Emir und einem seiner Söhne
Faisal I. Lawrence und andere instruierten die
Beduinen im Guerillakrieg mit Hinterhalten und
Überraschungsaktionen gegen osmanische
Militärposten, Sprengung von Eisenbahnlinien und
Wasserleitungen (Nadelstiche). Nach der Einnahme
von Akaba im Juli 1917 war die Sache gelaufen.
Lawrence liess Al-Wadschh zum Hauptstützpunkt
für Faisal I. ausbauen. Damaskus fiel am
1.10.1918 mit arabischen Rebellen und der
GB-Armee
-- Lawrence wusste ab 1916 vom
Sykes-Picot-Abkommen, dass die kriminellen
"Christen" von Frankreich und England sich den
Nahen Osten aufteilen würden und die
Unabhängigkeitsbewegung von Arabien nur ein Fake
war. Er zog sich aus der Politik zurück.
|
Lawrence wird während eines Erkundungsgangs in
Deraa
[heute an der Grenze von Syrien zu Jordanien] von den (mit
den Deutschen verbündeten) Türken gefangengenommen. Er
weigert sich, auf besondere Wünsche des "Bey" einzugehen.
Es bekommt ihm schlecht: Der Bey
"zog seinen Pantoffel aus und schlug mich damit wiederholt
ins Gesicht; der Korporal musste meinen Kopf an den Haaren
zurückziehen, damit mich die Schläge auch richtig trafen.
Man stiess mich knuffend auf den Flur hinaus und legte
mich auf eine Bank bei der Treppe. Zwei Mann knieten sich
auf meine Knöchel und hielten mir die Beine fest, während
zwei andere mir die Handgelenke umdrehten, bis sie
krachten, und dann die Handgelenke [S.259] und den Hals
gegen das Holz der Bank pressten. Der Korporal war die
Treppe hinuntergerannt; jetzt kam er mit einer
Tscherkessenpeitsche zurück, ein Strang aus geschmeidiger,
schwarzer Lederhaut, sich verjüngend von dem etwas
daumendicken, silberbeschlagenen Griff bis zu einer
harten, etwa bleistiftstarken Spitze.
Als der Korporal mich erschauern sah (was meiner Ansicht
nach teils von der Kälte kam), liess er mir die Peitsche
um die Ohren pfeifen und rief höhnisch, ich würde noch vor
dem zehnten Schlag um Gnade heulen und beim zwanzigsten um
die Zärtlichkeiten des Bey betteln; und dann begann er wie
verrückt kreuz und quer aus aller Kraft auf mich
loszupeitschen. Ich biss die Zähne zusammen, um das zu
ertragen, was wie ein glühender Draht über meinen Körper
leckte. Um mich in der Gewalt zu behalten, zählte ich die
Schläge, aber nach dem zwanzigsten konnte ich nicht mehr
weiterzählen. Ich fühlte nur noch den Druck eines
ungeheuren, aber nicht bestimmbaren Schmerzes; es war
nicht, als ob scharfe Klauen mir die Haut aufrissen
(worauf ich gefasst gewesen war), sondern wie ein
allmähliches Auseinanderbersten meines ganzen Ichs.
Nachdem der Korporal aufgehört hatte, begannen die
Soldaten sehr bedachtsam, mir der Reihe nach die gleiche
Anzahl Schläge zu geben. Dazwischen trat immer eine Pause
ein, während der sie miteinander stritten, wer als
nächster drankommen sollte, um ohne jeden Zwang auf
unsagbare Weise ihr Wesen mit mir zu treiben. Das
wiederholte sich entsprechend oft und mochte etwa 10
Minuten dauern. Immer beim Beginn einer neuen Serie von
Schlägen wurde mir der Kopf so gedreht, dass ich sehen
konnte, wie eine harte weisse Spur, gleich einem
Bahngleis, die sich langsam rot färbte, bei jedem Schlage
auf meiner Haut aufsprang; immer wo zwei Spuren sich
kreuzten, entstand eine Blutblase. Je länger die Prozedur
dauerte, desto mehr alte Striemen traf die Peitsche, und
dort, wo sie getroffen hatte, wurde die Haut dunkler und
feuchter, bis mein Fleisch von dem rasenden Schmerz und
dem Entsetzen vor dem nächsten Schlag zitterte. Das
besiegte bald meinen Entschluss, nicht zu schreien, aber
da mein Wille meine Lippen noch beherrschte, schrie ich
nur auf arabisch, und später beendete eine Ohnmacht mein
Herausgestosse.
Als ich schliesslich vollkommen erledigt war, schienen sie
befriedigt...
Ich erinnere mich, dass der Korporal mit seinen
Nagelschuhen [S.260] nach mir stiess... und dann, dass er
seinen Arm hob und mir mit der ganzen Länge der Peitsche
über die Scham schlug. Das warf mich um; ich schrie oder
versuchte vielmehr vergeblich zu schreien; denn nur ein
Gurgeln kam aus meinem Munde... Dann folgte ein zweiter
Hieb. Ein Brausen, und mir wurde schwarz vor Augen."
[Portugal-"Christen" prügeln mit Stock in Moçambique:
auf Hände und Füsse mit Bastinado-Schlägen]
Ob dies eine so weit zurückliegende Geschichte ist, dass
man sie lieber endlich vergessen sollte? Hier ein paar
Zeilen im Februar 1959 von einem Sonderkorrespondenten des
Londoner "Observer" verfasst. Ort der Handlung:
"Portugiesisch-Afrika", Moçambique:
"Disziplin ist das wichtigste. Der Postenchef in einem
nördlichen Gebiet, das ich besuchte, bestrafte Afrikaner,
die ihm nicht den angemessenen Respekt zeigten und ihn auf
der Strasse nicht grüssten, indem er ihnen
50
Bastinado-Schläge auf die Hände und Füsse
verordnete."
(Bastinade=Stockschlegi, im arabischen Raum auch "Falaka"
genannt [web06]).
Lawrence ist eine Ausnahme. Die Regel sind farbige Opfer.
In allen Kolonien wird geprügelt und gepeitscht.
["Christen" peitschen die Welt: mit der Zeit auch
andere weisse "Christen"]
Aber ebenso wie bei den anderen Brutalitäten, die Weisse
gegen Farbige verüben, kann man nicht annehmen, dass es
für die Psyche nicht nur der Gequälten, sondern auch für
die Quäler selbst ohne Folgen bleibt. In der Tat: Eines
Tages finden es die Weissen wieder normal, dass sie das,
was sie lange Zeit nur Farbigen angetan haben,
auch
anderen Weissen zufügen. Für die farbigen
Opfer ist das natürlich kein Trost.
11.2. "Christen" peitschen die Welt:
Deutschland (Zweites Kaiserreich) in Afrika
Wörter für Peitsche: Knute (Knotenpeitsche) -
Nilpferdpeitsche: Sjambok / Schambok (Südafrika), Chicotte
(Kongo), Kiboko (Ostafrika)
[D-"Christen" peitschen die Welt: Carl Peters - 25
Peitschenhiebe gegen den Diener Buana Mku]
Wenn sich die Deutschen auch dagegen wehren, als führende
Prügler eingestuft zu werden - zurückgehalten haben sie
sich nicht. Besonders wenig natürlich Deutschlands
"Kolonialheld" Nummer eins - Carl Peters (der "Gründer"
von Deutsch-Ostafrika - 1865-1918 [web07]).
"Ich musste doch theoretisch einsehen, wie unmöglich es
ist, einem Charakter wie dem dieser Neger [Afrikaner]
gegenüber ohne Anwendung von Körperstrafen vorzugehen ...
Sich selbst zum Gegenstande eingeborener Unverschämtheiten
zu machen, das muss die Schwarzen ja in ihren niedrigen
Charaktereigenschaften nur weiter befestigen und
insbesondere unsere Rasse in ihren Augen herabsetzen."
[Die weissen "Christen" mit Peitschenstrafen erweisen sich
als die "niedrigste" Rasse].
Oder:
"Ich hatte ein kleines Strafgericht über meinen Diener
Buana
Mku zu verhängen. Ich hatte mir am Abend
vorher ein halbes Huhn zu meinem Abendessen aufbewahrt,
welches ich jetzt von ihm forderte, um es zu verzehren.
'Das halbe Huhn?' sagte Buana Mku. 'Das hast du ja schon
gestern Abend gegessen', erwiderte er mit dreister Stirn,
indem er vermutete, dass ich den Tatbestand bereits
vergessen habe. Diese Frechheit, mir ins Gesicht zu lügen,
veranlasste mich doch, Buana Mku wieder einmal darzutun,
dass unter allen Umständen die Wahrheit das Vorzuziehende
im Leben ist.
25 Peitschenhiebe
veranlassten ihn, sich ebenfalls dieser Überzeugung mehr
und mehr zuzuwenden."
[D-"Christen" peitschen die Welt: Carl Peters wird
Vorbild - Peitschenstrafen in Kamerun wegen "geringen
Anlässen" - Hauptmann Kannenberg]
Wie sehr Prügel-Peters Schule macht, damit setzt sich
gelegentlich die sozialdemokratische [S.261] Fraktion im
deutschen Reichstag auseinander. Gustav Noske
(SPD-Politiker - 1868-1946 [web07]) berichtet aus den
Debatten:
[Die rassistische Kolonialliteratur vermittelt, dass
Schlagen "Erziehung" sei]:
"Bebel besprach die lächerlichen Erlasse des
Vizegouverneurs von Wrochem in Ostafrika (Tansania+Burundi
etc. -
Hans von Wrochem war dort nicht mal
ein Jahr von 15.9.1893 bis Juli 1894ca. [web26])
betreffend das Herumlaufen von Hunden und die Art, wie
Offizier und Beamte zu grüssen seien. Scharf verurteilte
der Redner die besonders in [der deutschen Kolonie]
Kamerun
häufige Verhängung der Prügelstrafe über Eingeborene,
wobei er sich auf den Weltreisenden Friedrich Kallenberg
berief, der an die "Augsburger Abendzeitung" geschrieben
hatte:
'Ich habe wahrgenommen, dass der jüngste Unteroffizier wie
der jüngste Beamte das Recht hat oder es sich wenigstens
ungestraft herausnimmt, bei oft ganz
geringfügigen
Anlässen die ihnen
untergebenen
Schwarzen mit der Nilpferdpeitsche durchprügeln
zu lassen oder in anderer Weise grausam mit ihnen zu
verfahren. Zahllos sind hierfür die Beispiele aus meiner
eigenen Anschauung und Erkundung.'
In Kamerun hatte der
Hauptmann Kannenberg,
als er bei Häuptlingen Sprachstudien anstellte, geglaubt,
es werde ihm Widerstand bereitet. Das beste Mittel, diesen
zu brechen, erschien ihm die Verabfolgung von Prügel. Wie
er dabei verfuhr, geht aus einem Gerichtsurteil hervor,
nach dem er für schuldig befunden wurde der vorsätzlichen
Körperverletzung mit tödlichem Ausgang [fahrlässige
Tötung] sowie der gefährlichen Körperverletzung, beide
Straftaten begangen bei Ausübung seines Amtes. Er hatte
also einen Menschen totgeschlagen und wurde trotzdem nur
mit Dienstentlassung und drei Jahren Gefängnis bestraft."
(Kannenberg soll auch wegen einem weinenden Baby eine
Mutter und ihr Kind erschossen haben [web08]:
"Der Hauptmann Kannenberg ist zur Dienstentlassung und 3
Jahren Gefängnis verurteilt worden. [...] Der Redner fragt
schliesslich noch, was mit dem Hauptmann Kannenberg
geschehen sei, der Nachts durch das Schreien eines Kindes
gestört, aufgesprungen sei und Mutter und Kind erschossen
habe.").
[D-"Christen" peitschen Kamerun: Gustav Noske
beschreibt im Kapitel "Prügeljustiz": Todesurteile,
Gefängnisstrafen, Prügel-System - SPD-Bebel spricht von
"amtlicher Prügelei" - Berliner Reichstag 1894 bekommt
Nilpferdpeitschen präsentiert - KEINE Massnahmen (!)]
Noske hat diesem traurigen und schimpflichen Aspekt der
Kolonialpolitik ein ganzes Kapitel gewidmet, das in seinen
wesentlichen Teilen der Vergangenheit entrissen werden
sollte. Er überschreibt es [mit dem Titel]: Prügeljustiz.
(Buch von Gustav Noske: Kolonialpolitik und
Sozialdemokratie (1914) - das Buch ist online pdf
Link
[web09])
Hier einige seiner 1914 veröffentlichten Bemerkungen:
"Die Strafrechtspflege an den Eingeborenen gehört zu den
unerfreulichsten Erscheinungen der deutschen
Kolonialpolitik und bedarf recht bald einer gesetzlichen
Regelung. Wegen ihrer barbarischen Formen gab sie dauernd
zur schärfsten Kritik Anlass. Eine Anzahl der Beamten mit
richterlichen Befugnissen sind offenbar auch heute noch
der Meinung, dass den eingeborenen Gesittung und Kultur
durch drakonische Strafen beigebracht werden kann.
Ziemlich
häufige Todesurteile, langjährige Gefängnisstrafen und
ein widerliches Prügel-System zeichnen die
deutsche Kolonialjustiz sehr zu ihrem Nachteil vor
derjenigen anderer Kolonialländer aus.
Von den allerersten Anfängen der deutschen Kolonialpolitik
an isst in barbarischer Weise auf die Neger
[AfrikanerInnen] losgeprügelt worden, so dass Kamerun bald
an der ganzen Westküste von Afrika den Namen
"Fünfundzwanzigerland" erhielt und bis auf den heutigen
Tag behalten hat. Die Kunde von wüsten Prügelszenen drang
bald nach Deutschland und gab den Anlass zu Erörterungen
im Reichstag. Als
Bebel (Ferdinand August
Bebel, SPD-Politiker - 1840-1913 [web10]) im Februar 1894
von der
amtlichen Prügelei [S.262] in
Kamerun sprach, antwortete ihm der Reichskanzler von
Caprivi:
'In dem Bericht des Gouverneurs, also in dem einzigen
amtlichen Anhalt, den ich habe, steht von der Anwendung
der Peitsche nichts. Es ist an sich auch unwahrscheinlich,
ass sie in Kamerun gebraucht sein sollte.'
Darauf legten noch im Jahre 1894 die sozialdemokratischen
Abgeordneten auf den Tisch des Hauses
Nilpferdpeitschen
nieder,
die Arbeiter aus Kamerun mitgebracht hatten.
Diese fürchterlichen Instrumente, mit denen die
Prügelstrafe vollzogen wurde, erregten geradezu Entsetzen
im Reichstag. Die Regierung unternahm jedoch gegen den
barbarischen Brauch nichts."
[D-"Christen" peitschen Afrika: SPD-Bebel reklamiert
1900 - Kolonialdirektor Buchka zitiert die Gouverneure:
"dass sie ohne dieses Zuchtmittel zur Zeit noch nicht
auskommen könnten!" - Zahlen: 1000e gerichtlich
angeordnete Prügelstraffen in deutsch-"christlichen"
Kolonien]
"Als im Februar 1900 [der SPD-Politiker] Bebel abermals
auf die vielen Fälle amtlicher Verhängung von Prügelstrafe
zu sprechen kam, antwortete der Kolonialdirektor von
Buchka:
(Gerhard Friedrich Ludwig Ernst Anton von Buchka
1851-1935, Mecklenburg-Vorpommern, deutscher Jurist,
Richter, Reichstagsabgeordneter und Direktor der
Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes [web11])
'Ich bin mit ihm (Bebel) darin einverstanden, dass in der
Tat viel zu viel geprügelt wird. Ich habe, nachdem die
Statistiken zu meiner Kenntnis gekommen, Veranlassung
genommen, die Gouverneure darauf hinzuweisen, dass das
nicht der richtige Weg sei, um die Eingeborenen zur
deutschen und [Jesus-Fantasie]-christlichen Kultur zu
erziehen, dass vielmehr nur möglichst selten von der
Prügelstrafe Gebrauch gemacht werden dürfe. Die
Gouverneure ... haben sämtlich erklärt,
dass sie
ohne dieses Zuchtmittel zur Zeit noch nicht auskommen
könnten!'
In Ostafrika [Tansania mit Burundi etc.] wurden im
Verwaltungsjahr 1912/13 auf Grund gerichtlicher Urteile
oder amtlicher Verfügungen in nicht weniger als 8057
Fällen Prügelstrafen vollstreckt, das sind 2213 Fälle mehr
als im Vorjahr. In Südwestafrika [Namibia] ist trotz der
geringen Zahl der Eingeborenen 1713 mal geprügelt worden,
58 Fälle mehr als im Vorjahr. In Kamerun stieg die Zahl
der amtlichen Prügelfälle auf 4800; die Zunahme beträgt in
einem Jahre 2000 Fälle. In Togo wurde die Prügelstrafe
832mal verhängt. Es ist ebenso empörend wie widerlich,
dass in diesen vier deutschen Kolonien von Amts wegen in
nicht weniger als 15.392 Fällen Eingeborenen das bisschen
Menschenwürde ausgeprügelt wurde. Dazu kommt noch die
viele Prügelei, die sich Privatpersonen leisten dürfen."
[Ob auch Ohren abgeschnitten oder Hände abgehackt wurden,
kann nur vermutet werden].
[D-"Christen" peitschen Afrika: Das Gutachten von Arzt
Dr. Waldow: Schläge mit der Nilpferdpeitsche "Kiboko"
provozieren blaue Striemen]
In seiner Fernseh-Dokumentation "Heia Safari" zitiert
Ralph Giordano aus dem Gutachten des Regierungsarztes
Dr.
Waldow an das Gouvernement von Kamerun, Duala,
19. August 1908 - Reichskolonialamt Nr. 5379, Blatt 178:
"Es muss sehr auf die Entfernung des Schlagenden vom
Gesäss des Geschlagenen geachtet werden, bei grösserer
Entfernung und nur mit der Spitze des Kibokos
[Nilpferdpeitsche in Ostafrika] sind die Schläge von
leichter Wirkung, sie erzeugen 'Striemen' von 1 bis 2cm
Breite, d.h. Quetschungen der Haut mit Blutaustritt in die
Lederhaut und die obersten Schichten der Unterhaut. Je
mehr mit der 'Stärke' des Kiboko geschlagen wird, desto
tiefer gehen die Blutunterlaufungen und desto
schmerzhafter sind sie." [S.263]
[D-"Christen" peitschen im Togo: Hauptmann Wegner und
Freiherr von Rotberg ermorden Afrikaner mit
Peitschenhieben]
Andere Beispiele aus Ralph Giordanos Sammlung (Reportage:
Heia Safari - 1966):
"Nachdem in Togo bereits der
Hauptmann Wegner
einige Eingeborene derart mit Prügel bestraft hatte, dass
zwei oder mehr gestorben waren, ist jetzt wieder ein
solcher Fall mit dem
Freiherrn von Rotberg
passiert, der auf dem Marsch nach Atakame im April des
Jahres bei grosser Hitze einen desertierenden Träger mit
25 und fünf bis sechs weiteren Hieben bestraft hatte. Der
Träger starb bald darauf."
[Es kann angenommen werden, dass die afrikanischen Träger
schon tagelang nichts mehr zu Essen bekommen haben und
auch an kalkuliertem Hunger gestorben sind - kalkulierte
Morde].
[D-"Christen" peitschen in Namibia in Windhuk: Ohne
Prügelstrafe fühlen sich "christliche" Siedler nicht
mehr "sicher" und der Kapitalismus sei gefährdet (!) -
denn Schwarze sind keine Menschen]
[aus Ralph Giordanos Sammlung: Reportage: Heia Safari -
1966]:
"Da wir nun in der
Aufhebung der Prügelstrafe bei
Schwarzen eine ernstliche
Bedrohung der
gesunden wirtschaftlichen Entwicklung unserer Kolonie
sehen, so halten wir es für unsere Pflicht, die
Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes sehr ergebenst zu
bitten, der Gefahr vorzubeugen, welche unseren Kolonien
durch Aufhebung der Prügelstrafe drohen würde" (Gesuch der
weissen Einwohner von Windhuk, "Deutsch-Südwestafrika",
21. Juli 1900)
Die Begründung (zitiert bei Helmut Bley):
(Buch von Helmut Bley: Kolonialherrschaft und
Sozialstruktur in Deutsch-Südwestafrika 1894/1914 -
Hamburg 1968 [S.530])
"Unsere Eingeborenen leben seit Urzeiten in Faulheit,
Rohheit und Stumpfsinn in den Tag hinein; je schmutziger
sie sind, desto wohler fühlen sie sich.
Für jeden
Weissen, der unter Eingeborenen gelebt hat, ist es
nicht gut möglich, dieselben als Menschen im
europäischen Sinne anzusehen; sie müssen erst
mit endloser Geduld, Strenge und Gerechtigkeit im Laufe
der Jahrhunderte dazu erzogen werden."
[D-"Christen" peitschen in Kamerun: Gouverneur Leist
lässt 1893 Afro-Frauen auspeitschen - Aufstand - der
Bericht im SPD-Blatt "Vorwärts"]
(Karl Theodor Heinrich Leist (1859-1910), deutscher Jurist
und Kolonialbeamter, liess in Kamerun 1893 Afro-Frauen von
Afro-Dienstverweigerern auspeitschen, was einen
bewaffneten Aufstand provozierte [web12]).
Der Text von Gert Paczensky:
Mindestens eine Revolte im deutschen Kolonialbereich geht
auf die Prügelei zurück: in Kamerun. Dort lässt der
amtierende Gouverneur,
Leist, Frauen von
Dahomey-Soldaten auspeitschen (die Männer hatte
Deutschland ein paar Jahre vorher in Dahomey für 320 Mark
pro Kopf "erworben", um aus ihnen Polizeisoldaten für die
Eroberung Kameruns zu machen. Für ihre Frauen sind 280
Mark gezahlt worden). Leist zwingt die Männer, der
Verprügelung der Frauen zuzusehen. Im "
Vorwärts"
vom 9.2.1894 liest man:
"Die Weiber der Daohmeyer wurden gepeitscht - unter den
empörenden Umständen, die wir kennen.
Die Hiebe
wurden verabreicht mit gedrehten Peitschen aus
Nilpferdhaut, wie sie dort im Gebrauch sind.
Wir haben einige Exemplare hier."
"
Jeder Schlag mit diesem fürchterlichen
Folterinstrument zerreisst die Haut - und zieht eine
fingerdicke blutende Strieme." Der Bericht in
dem sozialdemokratischen Parteiblatt trägt die
Überschrift: "Die Kamerunschande".
Leists Verhalten treibt die Schwarzen 1893 zur Revolte,
und es gibt genug Deutsche, die das wissen. Hat nun jemand
Verständnis dafür, dass die bis aufs Blut gereizten Neger
[AfrikanerInnen] zu den Waffen greifen? Natürlich nicht.
Die Rebellen gelten, wie immer in solchen Fällen, als
Verbrecher.
[Klassische, satanistische Täter-Opfer-Umkehr].
Gelegentlich versuchen Behörden und einzelne Beamte, die
Prügelei einzudämmen So ergeht 1906 eine Anweisung an die
Residenten, Häuptlinge nicht entwürdigenden Strafen
auszusetzen, die ihre Autorität mindern könnten (denn auf
die Autorität von Häuptlingen als Verbindungsglied zu den
Unterworfenen [S.264] ist die Kolonialmacht oft
angewiesen). Und kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs
[ca. 1913] fordert der Gouverneur von Ruanda-Urundi seine
Residenten auf, gegen Tutsis nur in Ausnahmefällen die
Prügelstrafe zu verhängen - ein Tutsi halte sie für
besonders entwürdigend und werde sie nie vergessen. Worauf
einer der Residenten dem Gouverneur schriftlich antwortet,
genau das sei ja erwünscht, es beweise, dass es die
richtige Strafe sei.
*
11.3. "Christen" peitschen die Welt:
Holländer in Südafrika, Deutsche in Namibia
Wörter für Peitsche: Knute (Knotenpeitsche) -
Nilpferdpeitsche: Sjambok / Schambok (Südafrika), Chicotte
(Kongo), Kiboko (Ostafrika)
[Weisse "Christen" peitschen Schwarze in Südafrika: als
"Erziehungsmethode"]
So finster die deutsche Prügelbilanz sein mag - dass ein
barbarischer Brauch, der mit dem Mittelalter hätte
aufhören sollen, noch in unserer Gegenwart fortgesetzt
wird, ist anderen Weissen zuzuschreiben. Anderen weissen
Kolonialmächten, darunter den Südafrikanern.
"Erst gestern sah ich, wie an einem Kaffern, der seinem
Baas weggelaufen war, Gericht geübt wurde", notiert am 3.
April 1900 in Pretoria der deutsche Arzt Dr. Hero
Tilemann. "Zwei Polizeikaffern zogen den Deserteur über
eine Holzkiste, ein Weisser verabreichte ihm mit einem
breiten Lederriemen zwanzig Schläge über den Rücken."
Mehr als ein halbes Jahrhundert später wird in Südafrika
immer noch geprügelt. Helmut Kalbitzer hat Auszüge aus
Gerichtsprotokollen zitiert, die beweisen, dass es sich
nicht nur um Strafen handelt, die von Gerichten verhängt
werden. Nein: Grundsätzlich masst sich ja jeder Weisse das
Recht an, einen Neger [AfrikanerIn] zu verprügeln wie
einen Hund. In seiner Reiseschilderung "Unterwegs notiert"
verzeichnet de Boer folgende Szene - Schauplatz Südafrika:
(Buch von Hans A. de Boer: Unterwegs notiert - Kassel 1966
[S.530])
"Als ich von meinem Spaziergang zurückkehrte, sehe ich,
wie ein Weisser, ein alter Herr, vor der Wohnung, genauer
gesagt, vor der elenden Wellblechhütte des schwarzen
Hausungen steht und heftig auf ihn einredet. Ich kann
nicht verstehe, was er sagt, aber der Eingeborene duckt
sich ängstlich und wagt es kaum, den erzürnten weissen
Mann anzuschauen. Plötzlich hebt dieser die Faust und
schlägt ein paar mal zu. Der schwarze Boy taumelt, aber er
wagt kein Widerwort, mit keiner Geste begehrt er auf. Ich
sehe schweigend zu und wende mich ab; aber beim Abendessen
bringe ich die Unterhaltung vorsichtig auf diesen Vorfall.
'Was hatte der Schwarze verbrochen?'
'Der? Nichts Besonderes. Es ist immer dasselbe. Sie sind
faul wie die Sünde, und anders kann man sie nicht zur
Arbeit bringen. Sie wollen gar nicht anders behandelt
werden. Das ist die einzige
Erziehungsmethode.'
Ich bin tief empört und kann mir die Bemerkung nicht
verkneifen:
'Glauben Sie, dass man einen erwachsenen Menschen durch
Schläge erziehen kann? Sträubt sich in Ihnen nichts
dagegen, einen Menschen brutal zu schlagen wegen
irgendeiner Belanglosigkeit?' [S.265]
Aber ich begegne nur Kopfschütteln.
'Das verstehst du nicht. In einem Vierteljahr wirst du
genau so denken wie wir.'"
[Weisse D-"Christen" peitschen in Namibia: Das
"christliche" Gesetz erlaubt 15 Stockhiebe -
Polizeistation bei Windhook]
De Boer ist nicht zu bewegen, so zu denken wie die
südafrikanischen Herren mit der [kolonialen]
Nazi-Mentalität. Dafür beschliesst er, noch besser
aufzupassen, und bald danach notiert er empört:
"Auf einer
Polizeistation in der Nähe von Windhuk
[Namibia] werde ich Zeuge eines Vorgangs, der mir deutlich
zeigt, wie es um die Rechte der Farbigen bestellt ist. Von
weitem schon vernehme ich laute Schreie, und als ich
näherkomme, sehe ich, wie ein eingeborener von einem
Polizisten 10 Stockhiebe erhält.
Bis zu 15
Stockhiebe können verhängt werden. Zwar muss
ein weisser Arzt anwesend sein, aber was ändert das an der
mittelalterlich anmutenden Gerichtsmethode? Man sagt mir,
die Prügelstrafe sei in Südwest gesetzlich,
und auch ein Weisser könne dazu verurteilt werden. Ob es
aber je geschehen ist, kann ich nicht sagen."
[Weisse D-"Christen" peitschen in Südafrika:
Selbstjustiz gegen Angestellte, die "Kaffir" (Tölpel,
Dörfler) gemobbt werden - Apartheid mit Peitschenstrafe]
Und noch einmal de Boer:
"Fast täglich werde ich Zeuge von Misshandlungen an
Schwarzen. Hier jagt man einen Einheimischen vom
Bürgersteig, dort schlägt man ihm den Handschuh ins
Gesicht, nur weil er auf eine Frage keine Antwort wusste.
Bei einem Autounfall, in den ein Weisser und ein Schwarzer
verwickelt sind, macht sich die Polizei nicht erst die
Mühe, den genauen Tatbestand zu erforschen, sondern
schlägt bereits an der Unfallstelle auf den Schwarzen ein.
Ein Bure erzählt mir, dass er seine 'Kaffir' ("Tölpel",
"Dörfler" [web13]) immer selbst bestrafe. 'Ein Gericht ist
zu umständlich! Ich mache das selbst und ohne Zeugen ab.
Wenn sie sich hinterher beschweren wollen, dann glaubt
ihnen doch kein Mensch!'"
Auch Erich Lüth bestätigt nach seiner Südafrikareise
Anfang der sechziger Jahre, dass Farbige dort noch heute
ausgepeitscht werden. Freilich - in dem sogenannten
Kulturland Südafrika kann ein Farbiger ja schon zu
Gefängnis und/oder Prügelstrafe verurteilt werden, wenn er
auf der Post durch die Tür geht, die Weissen vorbehalten
ist, oder wenn er sich auf dem Bahnhof auf eine Bank mit
der Aufschrift
"Nur für Weisse" setzt -
oder gar im Zug in ein Abteil "
Nur für Weisse".
["Christen" peitschen in Südafrika herum - aber in den
Mossad-Medien werden immer nur "die Nazis" beschuldigt]
Es gehört zu den interessanten Verdrängungs- und
Heuchelei-Leistungen der weissen Welt nach dem Zweiten
Weltkrieg, dass sie sich zwar gelegentlich über die
winzige Zahl ehemaliger Nazis erregt, die in der
arabischen Welt Unterschlupf gefunden haben - einer Welt,
die sich seit Jahrhunderten durch ihre rassische Toleranz
auszeichnet. Über die Tatsache,
dass in Südafrika
teilweise Verhältnisse herrschen, die denen der Nazis
direkt entsprechen, hält man hingegen
sorgfältig den Mund.
Nicht weniger pikant ist es, die anderen Kolonialmächte zu
betrachten, soweit [S.266] sie Kriegsgegner der Nazis
waren: also alle. Haben ihre Führer, ihre Regierungen,
ihre Politiker nicht stets die geeigneten Parolen von der
Gleichheit und Brüderlichkeit aller Menschen im Mund
geführt - und von der Barbarei der Nazis? Aber genau das,
was sie den Deutschen vorwerfen: die Unterdrückung, die
Ausrottung, die Misshandlung als minderwertig bezeichneter
Völker - das alles betreiben sie in ihren Kolonialgebieten
ebenfalls [seit 1492]. Blättern wir einige Seiten ihrer
Prügelbilanz auf.
11.4. "Christen" peitschen die Welt:
Belgisch-Kongo
Wörter für Peitsche: Knute (Knotenpeitsche) -
Nilpferdpeitsche: Sjambok / Schambok (Südafrika), Chicotte
(Kongo), Kiboko (Ostafrika)
[Weisse B-"Christen" peitschen den Belgisch-Kongo:
Gründung der "Internationalen Kongogesellschaft" [mit
Börsenkurs!] - mit der Peitsche werden Afros in die
Plantagen gezwungen - Flucht wird mit 100
Peitschenhieben bestraft - der Anführer 600 und tot]
Im sogennanten "Belgischen Kongo" wird "die Chicotte
[Nilpferdpeitsche], die Grundlage des Systems, das die
Schwarzen entwürdigt, täglich zweimal verabreicht", sagt
Guy de Bosschère, nämlich um 6.00 und um 14.00 Uhr. Der
Graf von Briey hält die Peitsche "für die sowohl
humanitärste als auch wirkungsvollste Strafe", die man dem
Neger [AfrikanerInnen] verpassen kann, und beruft sich
darauf, dass auch die Missionare, "die natürlichen
Beschützer des Schwarzen", dieser Auffassung seien. Die
Internationale
Kongogesellschaft, die König Leopold II. mit
sehr menschenfreundlichem Pathos gegründet hat, betätigt
sich in grossem Stil als Sklavenhalterin - und dazu gehört
natürlich die Peitsche.
Entflohene und wieder
eingefangene Sklaven werden zu hundert
Schambokschlägen [Peitschenschlägen] verurteilt.
Ein Anführer bekommt 600 - und stirbt dabei
(Axelson).
(Buch von Eric Axelson: Portugal and the Scramble for
Africa 1875/1891 - Johannesburg 1967 [S.529])
"Dass nicht alle Weissen Rohlinge sind, ist eine Tatsache
- aber Tatsache ist auch, dass im belgischen Kongo
Brutalitäten an der Tagesordnung sind", schreiben die
"Cahiers Socialistes" (Brüssel) nach dem Zweiten Weltkrieg
in einer Sondernummer "Congo 1947". "Die öffentliche
Meinung Belgiens weiss das nicht. So, wie sie auch nichts
über den Aufruhr von Luluaburg, Masisi und anderswo weiss
und über die Repressalien, bei denen Hunderte von
Schwarzen umgekommen sind - getötet durch Schläge mit dem
Gewehrkolben oder der Chicotte [Peitsche] zur
Palmkern-,
Pyrethrum- (natürliches Insektizid [web14])
oder
Kaffee-Ernte gezwungen werden.
In einem Bericht eines Distriktkommissars kann man
folgendes lesen: 'Es gibt viel zu viele Prügelstrafen, die
ungenügend begründet sind. So erhielten am 16. November
1943 vierzig Häftlinge je acht Peitschenschläge nur mit
der Begründung: Disziplinlosigkeit.' Wenn ein Afrikaner
seine Steuern nicht bezahlen kann, bekommt er 27
Peitschenhiebe."
[Weisse B-"Christen" peitschen den Belgisch-Kongo: Erst
1960 wird die Peitschenstrafe abgeschafft (!!!) - das
Verbot der Peitschenstrafe gegen hohe Afrikaner von 1947
wird nicht beachtet]
Erst 1960, zehn Wochen vor der Unabhängigkeit, schaffen
die belgischen Verwaltungsbehörden die Peitschenstrafe
formal ab. Sicher nicht so sehr, weil es die Führer der
Eingeborenen schon lange vorher verlangt haben, sondern
mehr wegen der Furcht, nun könne sich die
Weltöffentlichkeit besser als bisher über die wahren
Zustände am Kongo informieren - über die bisherigen
Schranken schamlos paternalistischen belgischen
"Journalismus" und schönfärberischer Kommuniqués hinweg.
Aber es bleibt ein Zeitdokument, was [S.267]
Patrice
Lumumba in einem Buch geschrieben hat, das zu
seinen Lebzeiten keinen belgischen Verleger fand:
(Buch von Patrice Lumumba: Congo my Country - London 1962
[S.536])
"Das Rundschreiben No 1/ Just., datiert
31. August
1947, verbietet das Auspeitschen von
eingeborenen Beamten und Richtern, Unteroffizieren der
'Force Publique', eingeborenen
[Jesus-Fantasie]-Geistlichen und 'entwickelten' Beamten.
Ich habe feststellen können - durch Berichte aus erster
Hand und durch eigenen Augenschein, dass dieses Verbot ein
toter Buchstabe geblieben ist ... obwohl die vorgesetzten
Behörden häufig auf diese Instruktionen aufmerksam gemacht
haben."
Lumumba schreibt in seinem Plädoyer an die Belgier, der
Kongo dürfe nicht das einzige afrikanische Land sein, "wo
die Eingeborenen weiterhin gnadenlos verprügelt werden".
Aber natürlich ist der "Belgisch-Kongo" gar nicht das
einzige Land. So lange die ["christlichen"] Weissen über
Afrikaner herrschen, prügeln sie auch, ob im Süden, ob am
Kongo oder - nächstes Beispiel - im sogenannten
"Portugiesisch-Afrika".
11.5. "Christen" peitschen die Welt:
Portugiesen in Angola
Wörter für Peitsche: Knute (Knotenpeitsche) -
Nilpferdpeitsche: Sjambok / Schambok (Südafrika), Chicotte
(Kongo), Kiboko (Ostafrika)
[Weisse Port-"Christen" peitschen in Angola: der
Dienstbote in der Polizeistation - das Vorrecht auf dem
Bürgersteig - wenn die Polizei auf die Plantage kommt]
Der englische Autor Basil Davidson (1914-2010 -
Historiker, Schriftsteller, Publizist und Afrikakenner,
spezialisiert auf portugiesische Kolonien [web15])
verzeichnet nach einer Reise durch Angola:
"Ein europäischer Bewohner des Landes, der schon seit
vielen Jahren dort lebte, erzählte mir: 'Wenn es meiner
Frau einfällt, sich über ungebührliches Betragen eines
unserer
Dienstboten zu beschweren, und ich
bringe ihn zur
Polizei, dann wird er dort
erbarmungslos geschlagen - auf Hände, Arme, Gesicht, wohin
es gerade trifft. Ohne Gnade wird er windelweich
geprügelt.
Auspeitschen ist noch immer allgemein
zulässig.'
(Bücher von Basil Davidson:
-- Report on Southern Africa - London 1952
-- Erwachendes Afrika - Zürich 1957 (London 1955)
-- The African Past - London 1964
-- Vom Sklavenhandel zur Kolonialisierung - Reinbek 1966
[S.532])
Derselbe Europäer fügte hinzu: 'Sollte es einem
Eingeborenen einfallen, politische Ansichten zu haben,
dann werden sie ihm im wahrsten Sinne des Wortes aus dem
Kopf geschlagen'"
Eine Ausnahme? Peter Grubbe (deutscher Jurust+Publizist -
1913-2002 [web16]) in der Hamburger Zeitung "Die Welt" vom
20.8.1960:
"Portugal beherrscht die Eingeborenen so, dass der
Schwarze noch heute vom
Bürgersteig
unaufgefordert zur Seite tritt, wenn ein weisser Mann ihm
entgegenkommt, dass es keine höhere Autorität für den
schwarzen Mann im Lande gibt als den
Chef des
Polizeipostens, der über sein Hab und Gut,
über seine Freiheit, ja unter Umständen über sein Leben
verfügt, ohne dass es eine Berufung gegen seinen Spruch
gibt.
Ich muss an die Frau eines deutschen Pflanzers denken, die
50 Kontraktarbeiter durch den Chef des
Gendarmeriepostens kräftig verprügeln liess, weil sie
nicht arbeiten wollten, wie sie mir selbst erzählte."
Noch einmal Basil DAvidson:
"Ich fragte, was geschähe, wenn ein Zwangsarbeiter die
Arbeiter verweigere. Senhor Monteiro sah mich etwas
erstaunt an.
'O, aber sie arbeiten doch. Das tun sie immer.'
'Angenommen, sie würden sich tatsächlich einmal weigern.'
[S.268]
'Dann schicken wir sie zur Polizeistation.'
'Und was macht die Polizei mit ihnen?'
'Mit Leuten, die nicht arbeiten wollen? Die sperrt man
natürlich ins Gefängnis.'
[Wobei auf Plantagen Hungerlöhne gezahlt und oft
verdorbenes Essen geboten werden].
Jawohl, man sperrt sie ins Gefängnis - und peitscht sie
aus.
11.6. "Christen" peitschen die Welt: Die
"palmatória" - die Handpeitsche in Latein-"Amerika" und
Spanien
[Diese hölzerne Handpeitsche "palmatória" kommt vom Wort
"la palma", auf Spanisch: "Handfläche". "Palmatória"
heisst also wörtlich: "schlimmes Ereignis für die
Handfläche"].
Das Schlagen wird gewöhnlich mit einer Peitsche aus
Tierhaut, genannt Chicotte besorgt. Ausserdem gibt es noch
die "palmatória". Ein durchaus vertrauenswürdiger
Europäer, der nicht mehr in Angola lebt, beschrieb mir die
palmatória, die er vor gar nicht so langer Zeit in Aktion
gesehen hatte. 'Es war eine Art Poloschläger, aus einem
Stück harten Holzes angefertigt, mit einem 25 bis 30cm
langen Stiel. Der Kopf war wie eine Diskusscheibe geformt,
er hatte einen Durchmesser von 7,5cm und war vier
Zentimeter dick. An jeder Seite dieser Scheibe befanden
sich fünf spitz zulaufende Löcher. Sie waren in der Art
der fünf Punkte auf einem Würfelspiel angeordnet. Dieses
Folterwerkzeug wurde auf folgende Art und Weise
angewendet:
Das Opfer streckt eine Hand aus, mit der Handfläche nach
oben. Der mit der Durchführung der Strafe Beauftragte
lässt die palmatória mit einem scharfen, kräftigen Schlag
auf die ausgestreckte Handfläche niedersausen. Unter der
Wucht des Schlages wird das Fleisch in die Löcher gesogen.
Die sich verjüngenden Enden der Löcher kneifen das
eingepresste Fleisch zusammen und verursachen einen
stechenden Schmerz. Dann streckt das Opfer die andere Hand
aus, und die Prozedur wiederholt sich. Das wird so lange
abwechselnd fortgesetzt, bis das befohlene Strafmass an
Schlägen erzielt ist.'
Die Afrikaner haben für die palmatória einen anderen
Namen, den man mit 'Die Qual' übersetzen könnte. Ein
abgehärteter Mensch ist unter Umständen in der Lage, vier
oder fünf Schläge schweigend hinzunehmen, danach aber kann
er die Schmerzensschreie nicht mehr unterdrücken. Im Büro
eines Verwaltungsbeamten (eines Mannes, der wegen seiner
Grausamkeit bekannt war) habe ich mit eigenen Ohren
gehört, wie er sich auf diese Weise während der Dienstzeit
vergnügte, da ich im Vorzimmer wartete, um einige
Dokumente abstempeln zu lassen. Es war ein Erlebnis von
unvergesslicher Widerwärtigkeit. Ein schwerer Schlag, als
würde mit einer Axt auf einen Holzblock gehauen, ein
Schrei tödlicher Angst und Schmerzen, und dann folgte
Schlag auf Schlag, wie das Ticken einer Höllenmaschine in
einer Erzählung von Edgar Allan Poe. Der arme Sekretär
verging beinahe vor Scham, weil ein Fremder Zeuge eines
nationalen Zeitvertreibs wurde."
Diese Darstellungen werden auch von anderen Autoren
bestätigt.
Die spanische
Mossad-Wikipedia gibt über die Handpeitsche
"palmatória" folgendes an (Übersetzung mit
Deepl):
"Die Bedeutung von "palmatória" [schlimmes
Ereignis für die Handfläche] in Bezug auf das
Schulsystem und die Erziehung ist praktisch
verloren gegangen. Es handelte sich dabei um
ein kleines, gelochtes Brett mit einem Griff,
mit dem man durch Schläge auf die Handflächen
bestraft werden konnte. Eine von den Schülern
gefürchtete Waffe, die als solche bereits im
zweiten Kapitel des Buscón von Francisco de
Quevedo (spanischer Schriftsteller 1580-1645
[web17]) auftaucht. Ebenso war "ganar la
palmatoria" das Privileg desjenigen, der
zuerst in die Klasse kam, die Strafe an seinen
bestraften Mitschülern zu vollziehen (eine Art
Übertragung der Exekutiv- oder in diesem Fall
der Exekutivgewalt)."
|
11.7. "Christen" peitschen die Welt:
Spanier und Portugiesen in Brasilien, Kolumbien und
Panama
[Weisse Port-"Christen" peitschen in Brasilien und
Sp-"Christen" in Kolumbien: UreinwohnerInnen "jagen"]
Seit 1968 zeigt die europäische Presse gelegentlich
Interesse an der barbarischen Behandlung von Indianern
(Indigenen) in Lateinamerika. Ein paar Tage lang [S.269]
erscheinen Berichte über die Verbrechen, deren sich der
"Eingeborenen-Dienst" in Brasilien schuldig gemacht hat,
über die Treibjagden, die Weisse in Kolumbien auf die
farbigen Ureinwohner veranstalten. Es ist das erste mal
seit einem halben Jahrhundert, dass das "Abendland"
praktische Beispiele für das [kriminelle] Auftreten seiner
weissen ["christlichen"] Vertreter in Lateinamerika zur
Kenntnis nehmen kann. Die Berichte verpuffen natürlich
angesichts des ungeheuren, geradezu ostentativen
Desinteresses, mit dem sie von dem grössten Teil der
weissen ["christlichen"] Öffentlichkeit aufgenommen
werden.
[Denn "Christen" sind doch "unfehlbar", so ist immer noch
die kriminelle Mentalität in Europa in der "Elite" in den
1960er Jahren].
[Weisse Sp-"Christen" peitschen in Kolumbien: Eine
englisch-spanische Kautschukgesellschaft in der Provinz
Putumayo]
Was 1968 enthüllt wird, setzt aber nur eine "Tradition"
fort, die zu Beginn unseres Jahrhunderts ebenfalls schon
Anstoss erregte, wenigstens bei dem britischen
Generalkonsul Roger Casement. Er ist nicht nur mit einem
berühmten Bericht über die Kongo-Greuel hervorgetreten -
seine Regierung hat ihn bald danach, von seinem damaligen
Posten in Rio de Janeiro aus, zu einer ähnlichen
Inspektionsfahrt nach Peru [und Kolumbien] geschickt. Dort
geht es um Missstände einer peruanisch-englischen
Kautschukgesellschaft im Bezirk
Putamayo
(im Grenzgebiet zu Kolumbien). Hier einige Auszüge aus
Casements Bericht:
[Ergänzung: Putamayo und Kolumbien
Putamayo ist eine Südprovinz im heutigen Kolumbien
[web18]. Scheinbar war die Peru-Reise von Casement auch
eine Kolumbien-Reise. Das ursprüngliche Peru ging aber bis
Panama und Kolumbien war lange ein Bestandteil des
gigantischen "Vizekönigreichs Peru", dann hiess Kolumbien
zusammen mit Panama "Vizekönigreich Neugranada". Kolumbien
wurde schliesslich 1810 unabhängig [web19] und die "USA"
manipulierten Panama von Kolumbien weg, um die Herrschaft
über den Panamakanal auszuüben. Der Begriff "Peru" kann
also immer verschiedene Territorien umfassen, und wenn man
da nicht genau schreibt, was man meint, dann muss man den
Begriff "Peru" eben selber interpretieren: Das Giga-Peru
vom Anfang von Chile bis Panama oder das reduzierte Peru
von 1885 etc.].
Weitere im Text von Gert Paczensky: Der Bericht von
Casement über die Kautschukgesellschaft in Putamayo:
"Das Auspeitschen von Indianern [Indigenen] wird hier so
oft in Zusammenhang mit der Methode der
Gummibeschaffung
im Putamayo erwähnt, dass es einige
Erklärungen notwendig macht. Viele britische Angestellte
der Gesellschaft gaben mir während der Verhöre zu, dass
sie zusammen mit anderen 'peones' [Hilfsarbeiter] oder
'racionales' (Angestellte)
gezwungen gewesen
seien, Indianer [UreinwohnerInnen] zu prügeln.
[Weisse Sp-"Christen" peitschen in
Giga-Peru: Beziehungen mit "Ungläubigen" werden mit
100 Peitschenschlägen bestraft]
Casement erinnert an die uralte Tradition der
["christlichen"] Peitsche für Indianer [UreinwohnerInnen]
in Peru:
"Wir lesen in den Akten der spanischen
["christlich"-kriminellen] Herrschaft, dass der
Vizekönig
Don Francisco de Toledo unter anderen
Gesetzen, die den Rest des Inkavolkes zivilisieren
sollten, verordnete: '
Jeder Indianer [Indigene], der
eine Freundschaft mit einer ungläubigen Indianerin
[Indigene] beginnt, soll beim ersten Vergehen
100 Peitschenschläge bekommen, denn das ist
die Strafe, die sie am meisten verabscheuen.'"
[Weisse
Sp-"Christen" peitschen in Panama in La Chorrera -
in Kolumbien in der Kautschukplantage - Kinder,
Jungen und Mädchen, Häuptlinge und ihre Frauen -
Jungen, Kinder von 10 oder 12 Jahren - Striemen,
Narben und Wunden bei 90% der UreinwohnerInnen]
Casement:
"Die Indianer [UreinwohnerInnen], die ich 1910 in den
Stationen der Agentur La Chorrera (Stadt in Zentral-Panama
[web20]) traf, zeigten die gleiche Abneigung gegen die
Peitsche. Sie war ein mächtiges Mittel, sie dazu zu
überreden, Gummi zu ernten oder sich mehr anzustrengen,
falls sie den Ansprüchen ihrer zivilisierten Herren nicht
genügt hatten."
Casement schätzt, dass er während seines Aufenthalts in
dieser Gegend (fast acht Wochen) rund 1600 Urwald-Indianer
(die Arbeiter der Kautschukgesellschaft) gesehen hat. Da
sie nackt sind, kann er leicht feststellen, ob ihre Körper
Peitschenspuren zeigen. "In der grossen Mehrzahl der
Fälle, die ich betrachtete, waren Peitschenspuren mehr
oder weniger sichtbar. Diese Narben waren nicht auf Männer
beschränkt. Alle Klassen der eingeborenen Bevölkerung -
jung und alt, Frauen und
Kinder, Jungen und
Mädchen, Häuptlinge und ihre Frauen - waren
gezeichnet. Manche nur leicht, andere mit [S.270] breiten,
oft schrecklichen Striemen. Manche dieser Narben waren
alt, manche recht frisch, und mehr als einmal wurden mir
junge Leute gebracht, die offene Striemen auf ihrem
Hinterteil hatten, damit ich heilende Salbe darauf täte.
Einige der am schlimmsten gezeichneten waren ganz kleine
Jungen,
Kinder von 10 oder 12 Jahren, wenn ich
schätzen soll.
Ein Ortsansässiger, der seit fast 6 Jahren in der Gegend
ist und mir selbst zugab, dass er ständig Indianer
[Indigene] auspeitsche - Frauen wie Männer -, sagte mir,
dass
gut 90 Prozent der gesamten Bevölkerung Spuren
dieser Schläge trügen. Weniger als 6 Wochen
vor meinem Besuch war ein Indianerhäuptling zu Tode
geprügelt [gepeitscht] worden. In vielen Fällen, wenn ein
indianischer Gummiarbeiter bei der Ablieferung und beim
Wiegen sah, dass die Nadel nicht die richtige Stelle
erreichte (er wusste ungefähr, was von ihm erwartet
wurde), warf er sich gleich selbst zu Boden und wartete
auf die unausbleiblichen Schläge."
[DAS ist "christliche" Nächstenliebe - selbstverständlich
OHNE Lohn und fast OHNE Essen - alles Zwangsarbeit für die
weiss-"christliche" Herrenrasse aus Europa].
Der Konsul (Casement war Konsul der Hafenstadt Maputo in
Moçambique [web21]) beschreibt, wie dann die Szene
weitergeht:
"Dann kommt der Chef oder ein Untergebener, beugt sich
nieder, packt den Indianer [UreinwohnerIn] an den Haaren,
schlägt ihn, zerrt den Kopf hoch, wirft ihn mit dem
Gesicht nach unten auf die Erde, und
wenn das
Gesicht geschlagen und getreten und mit Blut bedeckt
ist, wird der Indianer [Indigene] ausgepeitscht."
Casement weist übrigens aus gutem Grund darauf hin, dass
er zu viele Aussagen dieser Art gesammelt habe, als dass
sie als "Ausnahmen" oder "Übergriffe einzelner" abgetan
werden könnten. Und weiter:
[Weisse Sp-"Christen" peitschen in Kolumbien: oft Mord
durch Peitsche - wer eiternde Wunden bekommt, wird
erschossen (!) - Mütter werden ausgepeitscht, wenn deren
Kinder zu wenig Kautschuk bringen - Folter von
Erwachsenen an den Handgelenken aufgehängt]
"
Oft wurden Indianer [UreinwohnerInnen] zu Tode
gepeitscht. Mir wurden Fälle berichtet, in
denen Männer oder Frauen wirklich unter der Peitsche
starben, aber das scheint nicht häufig gewesen zu sein.
Der
Tod als Folge der Auspeitscherei tritt im allgemeinen
ein paar Tage später ein, und nicht immer in
der Station, in der das Opfer die Peitsche bekam, sondern
auf dem Weg zurück in den Wohnort der Unglücklichen. In
vielen Fällen, in denen Männer oder Frauen so grausam
gepeitscht worden waren, dass die
Wunden
vereiterten, wurden die Opfer von einem der
racionales (Angestellte, sic.) auf Anweisung des
Sektionschefs oder sogar von diesem selbst
erschossen.
Ein Engländer erzählte mir, er habe oft gesehen,
wie
Mütter ausgepeitscht wurden, weil ihre kleinen Söhne
zu wenig Kautschuk gebracht hatten. Die Jungen
galten als zu klein für die Strafe. Und so sah der kleine
Junge entsetzt und schreiend zu, wie seine Mutter 'nur ein
paar Streiche' bekam, damit er besser arbeite.
Männer
und Frauen wurden an den Armen aufgehängt -
die oft hinter ihrem Rücken an den Handgelenken
zusammengebunden waren - und dann in dieser qualvollen
Haltung geschlagen."
[Opfer an den Handgelenken aufhängen ist die "christliche"
Folter der Inquisition im kriminell-christlichen Europa
von 1291 bis ca.1800].
[Ergänzung: Die heutigen "Christen" sollen endlich
erkennen, was hinter dem "Christentum" steckt
So, und in Europa war es mit der Kindererziehung nicht
besser, da wurde dann aber eher das Kreuz selber als
Schlaginstrument und Vergewaltigungsinstrument benutzt. Es
wäre an der Zeit für alle "Christen" aufzuwachen und sich
von ihrem Jesus-Fantasie-Gott-Aberglauben loszusagen. Hier
wird klar beschrieben, was das "Christentum" für eine
kriminelle Basis hat - und dass die Ureinwohner dieses
"Christentum" eigentlich hassen wie die Pest. All das wird
in den europäischen Geschichtsbüchern NICHT ERWÄHNT, weil
der kriminelle Jesus-Fantasie-Vatikan zusammen mit den
kriminellen Moses-Fantasie-Zionisten alle Schulbücher in
Europa zensiert...]
11.8. "Christen" peitschen die Welt:
Franzosen in der Karibik
[Weisse Sp-"Christen" peitschen auf Guadeloupe und
Martinique]
Selbstverständlich spielt die Peitsche schon zur
Sklavenzeit eine grosse Rolle. "Prügelstrafe kann vom
Haushälter, vom Verwalter und vom [weiss-"christlichen"]
Herren verhängt werden", berichtet Victor Schoelcher,
einer der berühmten Vorkämpfer gegen [S.271] die
Sklaverei. "Wie viele Schläge, hängt vom einzelnen
Vergehen ab. Aber auf keinen Fall, jedenfalls nach dem
[kriminell-"christlichen"] Gesetz, dürfen es mehr als 29
sein. So ist die Rechtsprechung in Guadeloupe (frz. Inseln
in der Karibik) und Martinique (frz. Insel in der
Karibik).
Die Gerichte [Französisch]-Guayanas wollten dem nicht
folgen. Sie behaupteten, dass der [Fantasie]-Herr das
Recht habe, seinen Sklaven so oft zu schlagen, wie es ihm
passt. Und das Mutterland [das kriminell-"christliche"
Frankreich] lässt sie gewähren."
(Buch von Victor Schoelcher: Esclavage et Colonisation -
Paris 1948 [S.539] - Victor Schoelcher (1804-1893) war ein
französischer Politiker und gegen die Sklaverei [web23])
Schoelcher erwähnt den Fall einer 66 jährigen Frau, die
ausgepeitscht wurde: 5 Hiebe, weil sie beim Appell fehlte,
9, weil sie den Verwalter beschimpft habe, 29, weil sie
den (selben) Verwalter bedroht habe.
11.9. "Christen" peitschen die Welt:
Engländer in Singapur, Malaya, Kenia, Rhodesien
[Weisse GB-"Christen" peitschen die Welt: in
Singapur+Malaya wird die Peitschenstrafe 1919 wieder
eingeführt (!) - öffentliche Auspeitschung in Kenia an 3
Kikuyus]
Alte Geschichten - direkt aus der verstaubten Chronik des
17. Jahrhunderts? Keineswegs. Durch Verordnung vom 24.
September 1919 führt das englische Gouvernement
in
Singapur und Malaya die körperlichen Strafen
wieder ein, die 1902 abgeschafft worden waren [!].
Ein Jahrzehnt vorher erregt der Präsident der
Siedlervereinigung in
Kenia Aufsehen, indem
er
drei Kikuyu-Diener vor dem
Gerichtsgebäude von Nairobi öffentlich auspeitschen lässt.
Graue Vorzeit?
[Weisse GB-"Christen" peitschen in Rhodesien:
Peitschenschläge auf einer Maisfarm sind billiger als
die Geldstrafe]
Doris Lessing erzählt einen Vorfall, der sich Mitte
unseres Jahrhunderts, als sie noch ein Kind ist, in
Rhodesien zuträgt [Quelle fehlt]:
(Bücher von Doris Lessing, britische Schriftstellerin
(1919-2013): Romane, Theaterstücke, Katzengeschichten,
Gedichte, Reiseberichte, Essays [web24])
"Es war auf einer Maisfarm. Einer der Farmarbeiter wollte
vor Ablauf seines Monatskontrakts weg: er war mit den
Arbeitsbedingungen nicht zufrieden. Sie waren: 12/6 d Lohn
im Monat (etwa sieben Mark), dazu eine Ration aus Maismehl
und Bohnen; eine Lehmhütte als Unterkunft, schwere
körperliche Arbeit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends -
mit einer Stunde Pause. Eines Morgens kam dieser Mann eine
Stunde zu spät zur Arbeit - nach einem Bierabend. Der
Farmer legte ihm eine Geldbusse von 2 Shilling auf - ein
Sechstel des Monatslohns. Also wollte er kündigen. Der
Farmer sagte nein; er hatte nicht genug Arbeiter. Darauf
lief der Arbeiter weg. Unglücklicherweise wurde er auf dem
Gelände eines Farmers in der Nachbarschaft gesehen, und
der schickte ihn zurück. Nun ist es verboten, dass Weisse
ihre Angestellten schlagen. Sie tun es natürlich dennoch.
Aber das korrekte Verfahren ist, den Missetäter zur
nächsten Polizeistation zu bringen: dort kann er wählen
zwischen Prügel (durch den afrikanischen Polizeibeamten)
oder einer Geldstrafe, wahrscheinlich 10 Shilling (beinahe
ein Monatslohn).
Er zieht oft die Prügel vor - sie
sind viel billiger."
(Natürlich ist es heute besser als früher, sagt die
Verfasserin: Landarbeiter können drei oder vier Pfund pro
Monat verdienen (36 bis 48 Mark), und oft bekommen sie zu
ihrer Maismehl-Mahlzeit auch Fleisch).
"Und nun entspann sich eine bemerkenswerte Unterhaltung"
(Doris Lessing):
"Ich war damals zwölf ... Da sass der Farmer auf seinem
Stuhl auf der Veranda, und vor ihm stand der Schuldige,
bewacht vom Boy des Bosses [S.272].
'Elias: so geht das nicht. Das weisst du!'
'Baas?'
'Ich habe zu tun. Es ist Regenzeit, und ich kann es mir
nicht leisten, den Nachmittag mit der Fahrt zur
Polizeistation zu verbringen.'
'Baas.'
'Wenn ich dich jetzt zur Polizei bringe, kommt dein Name
ins Strafregister. Ist dir das klar?'
'Baas.'
'Wir machen ein Geschäft [einen Deal]! Du lässt mich dem
boss-boy befehlen, dir eine gute Tracht Prügel zu geben,
und wir vergessen das ganze. Hey?'
'Nein, Baas. Bring mich zur Polizeistation.'
'Verdammt, Mann, jedesmal, wenn ich die Farm für eine
halbe Stunde verlasse, kostet mich das Hunderte von Pfund.
Kaum drehe ich euch den Rücken, hört ihr schwarzen
Schweine zu arbeiten auf.'
'Baas.'
'Elias: der boss-boy ist schon hier. In 5 Minuten ist
alles vorbei. Was sagst du dazu?'
'Baas, wenn du mich schlägst, sage ich es der Polizei, und
du kriegst eine Geldstrafe.'
'Was?' (zu seiner Frau): 'Da - hast du's gehört? Das ist
der Einfluss dieser Kaffernliebhaber in Westminster! Wenn
sie doch bloss begreifen würden, dass die Peitsche die
einzige Sprache ist, die der Neger [Afrikaner] versteht.'"
[Wie viel Lohn haben die Plantagen-Sklaven? NULL. Wieso
sollen sie da arbeiten?]
11.10. "Christen" peitschen die Welt:
Frankreich in Afrika - es wird eine Quote von 33%
behauptet
Mitte des vergangenen Jahrhunderts [1950ca.] schreibt der
Franzose Granier de Cassagnac (frz. Publizist, Journalist,
Politiker, Historiker [web25]) (zitiert von Aimé Césaire):
"Nichts ist so lächerlich übertrieben wie das, was die
Philanthropen über das reden und Veröffentlichen, was sie
die Prügelstrafe nennen. Im allgemeinen kann man sagen,
dass auf 150 Neger [AfrikanerInnen] mindestens 100 kommen,
die noch nie in ihrem Leben einen Peitschenhieb erhalten
haben."
Wollen wir einmal ausrechnen, wie viele Deutsche
(Franzosen, Engländer, Portugiesen etc.) verprügelt werden
müssten, um ein solches Zahlenverhältnis zustande zu
bringen? Es gibt 60 Millionen Bürger der Bundesrepublik
[Stand 1970] - also müsste es 20 Millionen Misshandelte
geben - und so fort für andere weisse Länder. [S.273]
[Ich habe doch immer gesagt: Die kriminellen "Christen"
sind die schlimmsten Tiere auf dem Planet].