Erwähnte Kolonialliteratur
Buch von Bartolomé de las Casas:
1. Geschichte der westindischen Länder
(Historia general de las Indias)
2. Kurzfassung: Kurzbericht von der
Verwüstung der westindischen Länder (Brevísima relación de
la destrucción de las Indias occidentales) 1552
[web07]
Die ["christlichen"] Sadisten II: 12.
Folterknechte: Folter und falsche Geständnisse
12.1.
Kriminell-"christliche" Spanier foltern in der Welt
herum: Karibik und Philippinen
Die Weissen erniedrigen sich nicht nur, indem sie andere
Menschen schlagen. Sie gehen noch weiter (zurück):
Die Weissen foltern. Nicht heimlich und selten, in
Ausnahmefällen, sondern massenhaft und offen.
12.1.1. Folterknechte: Die "christlichen"
Kolonialisten waren das Vorbild für Hitler und das
Dritte Reich
["Christen" foltern um die Wette: Hitler hat nur das
gemacht, was der Kolonialismus vorgemacht hat]
Noch heute laufen Filme und Fernsehstreifen, hauptsächlich
in Amerika, die nazistische Folterknechte bei der Arbeit
zeigen. Die Deutschen hören und sehen das nicht gern, und
zuweilen gelingt ihnen bei ihrem amerikanischen
Verbündeten sogar ein wirkungsvoller Protest. Lasst
Vergangenes begraben sein, sagen sie, weil es schon ein
Vierteljahrhundert her ist und (wenn man nur den Krieg
rechnet) knapp sechs, im ganzen nur zwölf Jahre gedauert
hat.
Aber siehe da, ob man Polen, Juden, Russen, Amerikaner
oder Franzosen fragt: die Missetaten der Nazis sind nicht
verziehen (ich würde auch sagen: nicht verzeihlich) und
auch keineswegs vergessen. Die ehemaligen Opfer oder ihre
Angehörigen werfen den Deutschen mit Recht vor, zu schnell
vergessen zu haben, welche Barbarei in deutschem Namen
verübt worden ist. Die Umwelt vergisst nicht so schnell,
das Opfer nicht so schnell wie der Täter.
Daher ist es an der Zeit, dass sich die gesamte weisse
Welt einmal deutlich vor Augen führt, wie wenig man Hitler
und sein Verbrecherregime als Ausnahmefall betrachten
kann. Er ist nur in drei Bereichen über das
hinausgegangen, was die Weissen während der letzten
Jahrhunderte als selbstverständlich taten:
1. seine Ausrottungspolitik gegenüber fremden Völkern traf
auch die weisse Rasse, und da wurde diese aufmerksam - ja:
sie spannte sogar die Farbigen ein, um Hitler loszuwerden;
2. er bediente sich einer höher entwickelten Technik, als
sie bisher im Rassenkampf angewendet worden war. Das
Totschlagen und Aushungern jedes einzelnen dauerte zu
lange - daher wurden Gaskammern und andere technische
Mittel eingesetzt [Tod im Bunkerbau]. Und damit schafften
es die Nazis, [S.274]
3. innerhalb kurzer Zeit eine Rekordzahl von Menschen
umzubringen. Die Deutschen und die Israelis zählen da
meist nur die ermordeten Juden. Ich möchte auch die
ermordeten Polen, Russen, Rumänen, Jugoslawen, Tschechen,
Holländer, Franzosen, Dänen, Norweger, Belgier usw. - und
Deutschen ausdrücklich mit einschliessen.
Nur auf die Dauer seiner Herrschaft bezogen, hat Hitler
einen Rekord geschafft. Das Prinzip: Herrenrasse
unterjocht und vernichtet sogenannte Minderwertige - nach
diesem Prinzip hat die weisse Welt jahrhundertelang so
gehaust wie Hitler in Osteuropa. Das schlimme ist: so hat
sie in der farbigen Welt noch gehaust, als Hitler schon
wieder verschwunden war.
["Christen" foltern um die Wette: Hollywood vertuscht!]
Die Filme und Fernsehstücke über nazistische Folterknechte
haben immerhin einen Vorteil: sei machen einen Teil des
westlichen Publikums mit der Tatsache bekannt, dass der
Weisse ein Barbar sein kann. In diesen Filmen noch, weil
er andere Weisse quält. Sie sind ja auch nur ein Anfang.
In der farbigen Welt gibt es schon heute andere Filme, und
es werden immer mehr werden. Es wäre klug, wenn sich die
Weissen einmal damit vertraut machen würden, warum.
In meiner Jugend habe ich ein eindrucksvolles Kinostück
gesehen, in dem farbige Barbaren edle englische
Zivilisationsverteidiger (diese schlanken Gestalten! diese
langen Schädel! diese blonden Haare!) foltern. Gemach, es
war ein amerikanischer Film. Wann werden unsere Völker
lernen, dass es genau umgekehrt war? Dass der Weisse als
Folterknecht und Henker der Welt aufgetreten ist? Wenn das
einmal - sehr selten - zugegeben wird, dann schnell und
vorsorglich mit dem abgeklapperten Argument verbunden, die
Weissen seien eben damals noch Opfer mittelalterlicher
Bräuche gewesen. Der Zeitgeist! Aber die Antwort darauf
ist leicht. Was die Weissen mit den Farbigen anstellten,
ist niemals allgemein akzeptiertes, weil noch auf "rauere
Sitten" zurückführbares Verhalten gewesen. es hat während
der Kolonialgeschichte immer Alternativen gegeben, und sie
sind immer gezeigt worden - meist, aber keineswegs
ausschliesslich, von Kirchenmännern. Nichts hat die
Weissen gezwungen, sich so barbarisch zu benehmen, wie sie
es getan haben, und weder die Verantwortlichen und
Handelnden des 16. noch die des 20. Jahrhunderts können zu
ihrer Entlastung behaupten, sie hätten es nicht besser
gewusst. Man hat schon immer gequält und gefoltert? Ja -
aber schon immer wurde auch dagegen protestiert.
12.1.2. Katholische Spanier-"Christen"
foltern und morden in der Karibik
["Christen" foltern um die Wette: Folter und Mord in
der Karibik auf Hispaniola und auf Kuba]
Eines der frühesten Beispiele liefert uns der
[Jesus-Fantasie]-Dominikaner Las Casas (1484-1566 [web01])
in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
-- zuerst war Las Casas ab 1502
selber einer der Kolonisten auf Haiti / Santo
Domingo und auf Kuba
-- ab 1514 drehte er in seinen Schriften in
Richtung Menschlichkeit für die UreinwohnerInnen
Zitat:
"Las Casas hielt sich ab 1502 zunächst als
Kolonist auf den von Spanien annektierten Inseln
Hispaniola und Kuba auf, wurde ab 1514 dann aber
einer der schärfsten und meistbeachteten
Kritiker der Conquista sowie Streiter für die
Würde der Indigenen Völker Amerikas in den
eroberten Gebieten. Er verfasste detaillierte
historische Abhandlungen über die Ereignisse in
der Zeit zwischen 1492 und 1536, deren
Augenzeuge er in vielen Fällen war, und
Streitschriften für die Rechte der Indianer. Er
wurde auch als „Apostel der Indianer“
bezeichnet." [web01]
Buch von Bartolomé de las Casas:
1. Geschichte der westindischen Länder (Historia
general de las Indias)
2. Kurzfassung: Kurzbericht von der Verwüstung
der westindischen Länder (Brevísima relación de
la destrucción de las Indias occidentales)
1552 [web07]
|
Weiter im Text von Gert Paczensky:
In einem seiner Berichte von der Insel Hispaniola (heute
Haiti / [Santo Domingo]) beschreibt er, wie die Indianer
[Indigenen] vor den Spaniern fliehen [S.275] und ihre
Frauen und Kinder verstecken, damit sie von den Eroberern
nicht vergewaltigt werden, wie die Spanier schwangeren
Indianerinnen den Bauch aufschneiden - (unappetitlich? Und
was dachte das Opfer dabei?) -, wie die Spanier Wettspiele
veranstalten, wer einen Indianer [indígena] mit einem
einzigen Schwertstreich spalten kann, oder ob man ihm
wirklich mit einem Streich den Kopf abschlagen kann. Sie
werfen kleine Kinder gegen Felsen, andere in Flüsse, sie
verbrennen ihre Opfer auf Scheiterhaufen, manchmal auf
richtigen Grill-Anlagen ... einmal schreien die Opfer so,
dass der spanische Kapitän befiehlt, sie mitten im Feuer
zu erwürgen, aber der Sergeant, der das Feuer schürt,
findet es besser, ihnen einen Knebel in den Mund zu
stopfen, damit man sie nicht mehr hört, sich aber weiter
an ihren Leiden weiden kann. Die [kriminell-katholischen]
Spanier dressieren Hunde, um flüchtige Indianer
[UreinwohnerInnen] in Stücke zu reissen.
[Vor Kolumbus gab es kaum Hunde in "Amerika", das waren
alles Jagdbestien aus Europa, die sich dann unkontrolliert
vermehrten und kreuzten und seither in freien Rudeln
herumlaufen - ideal zum Ureinwohner "jagen" - eine
absolute Katastrophe!].
12.1.3. Katholische Spanier-"Christen"
foltern auf den Philippinen
Das ist immerhin 400 Jahre her, und die Verteidiger der
Kolonialtaten behaupten, Las Casas habe seine Berichte
über die Grausamkeit der Spanier stark übertrieben. Wie
mag es zu erklären sein, dass die Spanier auf einem ihrer
späteren Herrschaftsgebiete, den Philippinen, nur knapp
ein Jahrhundert von uns entfernt, noch nicht zivilisierter
sind? Zu den Verhörmethoden der Besatzungsgerichte dort
gehört es, die an den Füssen aufgehängten Opfer mit dem
Kopf in schmutzige Brunnen herunterzulassen, bis sie
ersticken, wenn sie nicht schon vorher totgeprügelt worden
sind (haarsträubende Schilderungen davon gibt Jozé Rizal
in "Noli me tangere", zitiert in "Crapouillot", Januar
1936) oder sie in winzigen Löchern ersticken zu lassen.
Öffentliche Hinrichtungen sind wahre Volksfeste. Nicht im
Mittelalter, sondern Ende des 19. Jahrhunderts. Es gelingt
den Spaniern nicht, den Filipinos mit Prügel und Tortur
Zuneigung zur iberischen Besatzungsmacht einzubleuen. Im
Gegenteil: Ein Aufstand folgt dem anderen. Die
[kriminell-"christlichen" Katholiken]-Spanier werden
schliesslich verjagt. Dabei helfen den Filipinos die
["christlichen"] "Amerikaner", die von der
Unabhängigkeitsbewegung zunächst auch als Befreier
begrüsst werden.
Aber - die "amerikanischen" Truppen benehmen sich nicht
besser als die spanischen. Sie plündern, sie morden, sie
vergewaltigen, sie foltern. Freilich ist fraglich, ob man
in diesem Stadium der Geschichte wirklich schon von
"Amerikanern" sprechen kann. Es sind doch frisch
ausgewanderte Europäer und ihre direkten Nachkommen,
sozusagen die "normalen Weissen" aus Europa. Warum sollten
sie sich plötzlich besser benehmen? [S.276]