Erwähnte Kolonialliteratur
-- New York Daily Tribune von 1857 (über Folter während
des Sepoy-Aufstands in Indien)
-- Blaubücher für das Unterhaus über die Folter in
Ost-Indien 1856 und 1857
-- Zeitung "The Times" mit Korrespondent Russel
-- Casement Report von 1903
12.4.
Kriminell-"christliche" Briten foltern in der Welt
herum:
12.4.1. GB-"Christen" foltern in Indien
[GB-"Christen" foltern
Ziemlich früh schon machen die Engländer [dem belgischen
König] Leopold II. wegen der unmöglichen Zustände am Kongo
schwere Vorwürfe. Der König ist entrüstet - und sogar mit
gewissem Recht. Nicht so sehr wegen seines eigenen
Gewissens, von dem wir nur vermuten können, dass es
ziemlich unempfindlich für die Leiden der Schwarzen ist,
wenn auch offenbar empfindlicher für Takt- und Moralfragen
unter Weissen. Aber Leopold macht durchaus richtig darauf
aufmerksam, dass die britische Weste, was diesen Punkt
anbelangt, doch wohl kaum sauberer sei ...
[GB-"Christen" foltern in Indien: Die Berichte von
Journalist Karl Marx in New York]
In der Tat sind die Greueltaten, die englische Beamte,
Offiziere und Soldaten beispielsweise in Indien verüben
oder veranlassen, ebenso barbarisch. Man kann natürlich
anerkennend bestätigen, dass die Proteste gegen solches
Gebaren in England selbst sehr früh einsetzen, dass
englische Kolonialmissetaten weit mehr, als es in anderen
Ländern der Fall ist, auch eine englische Opposition
[S.298] entgegentritt - aber die Misshandelten haben
leider nichts davon. Immerhin - in London kann man immer
erfahren, was in Kolonien los ist, heute wie vor 100
Jahren. Zu den Publizisten, die sich das zunutze gemacht
haben, gehört einer, der im Grunde wegen ganz anderer
Dinge berühmt geworden ist, aber die Kolonialgeschichte
doch durch bemerkenswerte Artikel bereichert hat.
Geschrieben wurden sie in London, veröffentlicht in der
New Yorker Zeitung "
New York Daily Tribune".
(Buch von Marx & Engels: On colonialism - Moscow
Foreign Publishing House [ohne Jahr] [S.537])
Dieser Korrespondent heisst
Karl Marx, und
was er seinem amerikanischen Publikum etwa über den
Sepoy-Aufstand
(gegen die Ostindien-Kompanie im Gangestal 1857 [web01])
mitteilt - veröffentlicht am 16.9.1857 -, ist durchaus
wert, der Vergangenheit entrissen zu werden:
"Die Gewalttaten der aufrüherischen Sepoys in Indien sind
in der Tat schrecklich, entsetzlich, unbeschreiblich - wie
man auf sie nur in Aufstandskriegen gefasst ist, in
Nationalitätenkriegen, Rassenkriegen udn vor allem
Religionskriegen [kriminelle "Christen" sind
standardgemäss immer brutalsten]; in einem Wort: Wie sie
das ehrbare [kriminell-"christliche"] England beklatschte,
wenn sie von den Vendéern gegen die 'Blauen', von den
spanischen Guerillas gegen die untreuen Franzosen, von
Serben gegen ihre deutschen und ungarischen Nachbarn, von
Kroaten gegen Wiener Rebellen, von Cavaignac's 'Garde
Mobile' an den Söhnen und Töchtern des proletarischen
Frankreich verübt werden. Wie schändlich das Verhalten der
Sepoys auch sein mag - es ist in konzentrierter Form nur
der Reflex von Englands eigenem Benehmen in Indien,
nicht nur während der Gründerzeit seines östlichen
Empires, sondern sogar während der letzten 10 Jahre
gesicherter Herrschaft. Um diese Herrschaft zu
charakterisieren, genügt es zu sagen, dass die Folter eine
organische Einrichtung ihrer Finanzpolitik gewesen ist."
[Ergänzung: Kriminelle "Christen" feiern sich in Europa
in Weiss mit "klassischer Musik" und Kaffeehaus
Das kriminelle "Christentum" feierte seine Völkermorde auf
der Welt dann zu Hause in Europa dann immer in weisser
Kleidung mit "klassischer Musik" und mit Kaffee im
"Kaffeehaus". Einige der "Komponisten" haben die
Massenmorde auf der Welt sogar mit eigenen Musikstücken
vergöttert, im Extremfall sogar mit Pistolenschüssen und
Kanonendonner. Und die kriminell-"christliche" Elite
klatscht dazu noch Beifall...].
[GB-"Christen" foltern in Indien beim Sepoy-Aufstand
von 1857: Frauen vergewaltigen, Kinder aufspiessen,
ganze Dörfer "rösten" - Massenmord bei Peschawar am
Indus mit "in den Stromschnellen zu ertrinken"]
Weiter Karl Marx:
"In der menschlichen Geschichte gibt es so etwas wie
Vergeltung; und es ist eine Regel der historischen
Vergeltung, dass ihr Instrument nicht vom Opfer, sondern
vom Missetäter selbst geschmiedet wird. Der erste Schlag
gegen die frranzösische Monarchie wurde vom Adel geführt,
nicht von den Bauern. die indische Revolte beginnt nicht
mit den indischen Bauern, die von den Engländern
gefoltert, entehrt, bis aufs letzte Hemd ausgezogen worden
sind, sondern mit den Sepoys [indische GB-Soldaten], die
von ihnen gekleidet, ernährt, verwöhnt, gemästet und
verhätschelt worden sind. Um Parallelen zu den
Grausamkeiten des Sepoys zu finden, brauchen wir nicht -
wie manche Londoner Zeitungen vorgeben - aufs Mittelalter
zurückzugreifen oder auch nur vor die Geschichte des
zeitgenössischen England zurückzugehen. Es genügt, den
ersten chinesischen Krieg zu studieren, sozusagen ein
Ereignis von gestern. Damals beging die englische
Soldateska Abscheulichkeiten einfach aus Spass; ihre
Leidenschaften waren weder durch religiösen Fanatismus
geweiht noch durch Hass gegen eine anmassende und
herrschende Rasse aufgestachelt, noch durch Widerstand
eines heroischen Feindes provoziert.
Die
Vergewaltigungen von Frauen, das Aufspiessen von
Kindern [S.299], das Rösten ganzer Dörfer
waren da blosse Ausgelassenheiten - verzeichnet übrigens
nicht von Mandarinen, sondern von britischen Offizieren
selbst.
Auch in der gegenwärtigen Katastrophe wäre es falsch
anzunehmen, dass alle Grausamkeit auf Seiten der Sepoys
ist und alle Milch menschlicher Freundlichkeit auf der
Seite der Engländer fliesst. Die Briefe der britischen
Offiziere strahlen Bösartigkeit aus. Ein Offizier, der aus
Peschawar [heute Pakistan] schreibt,
schildert die Entwaffnung der 10th Irregular Cavalry, weil
sie nicht gefolgt hatte, als man ihr den Angriff gegen die
55. Native (Eingeborene) Infantry befahl. Er triumphiert,
dass die Sepoys nicht nur entwaffnet wurden, sondern auch
ihre Jacken und Stiefel ausziehen mussten. Dann, nachdem
sie jeder 12 Pennies bekommen hatten, wurden sie zum Ufer
geführt, in Boote gesetzt und den Indus herabgeschickt.
Der Schreiber ist entzückt bei dem Gedanken, dass jeder
Mutter Sohn eine Chance haben wird,
in den
Stromschnellen zu ertrinken ..."
[GB-"Christen" foltern in Indien beim Sepoy-Aufstand
von 1857: Blaubücher im Unterhaus - Bericht der
Folter-Kommission von Madras: Folter für Steuern -
ebenso Berichte von Gouverneur Lord Dalhousie]
Karl Marx lässt diesem Bericht einen weiteren folgen
(gedruckt in der "New York Daily Tribune" vom 17.
September 1857), um seine Bemerkungen über dei britische
Vorgeschichte des Aufstands noch etwas zu vertiefen,
"und um zu zeigen, dass die britischen Herrscher Indiens
keineswegs so milde und fleckenlose Wohltäter des
indischen Volkes sind, wie sie die Welt gern glauben
machen möchten. Zu diesem Zweck werden wir auf die
offiziellen
Blaubücher zum Thema Folter in
Ostindien zurückgreifen, die dem
Unterhaus
während der Sitzungen 1856 udn 1857 vorgelegt wurden. Man
wird sehen, dass das Beweismaterial von einer Art ist, die
nicht bestritten werden kann.
Zunächst haben wir den
Bericht der
Folter-Kommission von Madras [Küstenstadt in
Südost-Indien], die erklärte, sie halte die Folter zu
Steuererhebungszwecken für allgemein verbreitet. Sie
bezweifelt, dass auch nur entfernt so viele Personen
jährlich wegen krimineller Dinge gefoltert werden wie für
das Versäumnis, Steuern zu zahlen ...
Auch
Lord Dalhousie (der Gouverneur)
schreibt im September 1855 an die Direktion der
Ostindienkompagnie, er habe 'seit langem aufgehört, daran
zu zweifeln, dass von den niederen Beamten in jeder
britischen Provinz Folter in der einen oder anderen Form
angewendet wird'.
Auf diese Weise wird offiziell zugegeben, dass in
Britisch-Indien die Folter als eine Finanz-Institution
besteht."
Lord Dalhousie (1812-1860): Generalgouverneur
in Indien 1848-1856: Massenraub, Besetzungen
und Steuerfolter
aus Mossad-Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Britisch-Indien#Lord_Dalhousie_und_der_Weg_zum_gro%C3%9Fen_Aufstand_1857
https://de.wikipedia.org/wiki/James_Broun-Ramsay,_1._Marquess_of_Dalhousie
Der Sepoy-Aufstand kam nicht nur durch Folter
durch die GB-"Christen", sondern:
-- er vernichtete Freiheiten in der Verwaltung,
was er als "Strasse Ordnung im Land" bezeichnete
-- er installierte das Recht des Gouverneurs,
adoptierte indische Thronfolger zu blockieren
(Einspruchsrecht)
-- da einige Fürstentümer dann ohne Nachfolger
dastanden, nahm sich Lord Dalhousie das "Recht",
diese Gebiete für GB zu unterwerfen
-- er monierte in Avadh (heute Teil von Uttar
Pradesh) eine "Misswirtschaft" - da befahl
London die Besetzung und er liess es 1856
besetzen
-- er liess ohne Ausgleich rund 20.000
Grundstücke enteignen, "teils unter
zweifelhaften Ansprüchen"
-- er liess Weideland der Bauern besteuern und
wie Ackerland behandeln
-- er liess in Gefängnissen die Kastentrennung
aufheben und liess alle am selben Tisch essen
-- er führte "moderne westliche Erziehung" ein
und die Brahmanen mussten sich einen neuen Job
suchen
Man sieht also: Der Sepoy-Aufstand in Indien von
1857 war nicht nur durch die Folter einzelner
GB-"Christen" verursacht, sondern der
kriminelle, "christliche" Gouverneur Dalhousie
installierte einen "christlichen" Massenraub und
Steuerterror.
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[GB-"Christen" foltern in Indien:
wegen Steuern: Folter bei Nichterfüllung 3 Monate
Steine tragen 3 Monate lang - GB-Armee verköstigen
gratis, sonst Folter]
Karl Marx zitiert dann Beispiele für die Beschwerden von
Eingeborenen [Indern], die die verlangten Steuern nicht
zahlen konnten:
"Wir wurden in die Sonne geführt. Dann mussten wir uns
bücken und bekamen Steine auf den Rücken geladen.
Wir mussten in dem heissen Sand stehenbleiben. Nach 8 Uhr
liess man uns zu unserem Reis gehen. Diese Behandlung
dauerte
drei Monate lang."
Ein anderer Zeuge:
"Wenn ein Regiment - europäisch oder eingeboren -
durchkommt, werden alle Landleute bedrängt [S.300],
Nahrungsmittel
zu bringen - umsonst. Sollte einer von ihnen
Bezahlung verlangen, wird er schwer misshandelt."
Ein anderer erzählt, wie er von einem Dutzend Leuten
schwer
misshandelt wurde, weil er sich geweigert
hatte, umsonst Material für einen Brückenbau zu liefern.
[Die kriminellen GB-"Christen" foltern in Indien - und
die indische Bevölkerung beginnt sich zu wehren]
Und
Lord Dalhousie sagt über einen
britischen Distriktskommissar:
"Wir haben unwiderlegliche Beweise, dass dieser Beamte
sich jedes einzelnen Punktes in dem schweren Katalog von
Unregelmässigkeiten und Gesetzwidrigkeiten, den ihm der
Oberkommissar vorgehalten hat, schuldig gemacht hat.
Dadurch ist auf einen Teil der britischen Verwaltung
Schande gekommen, und eine grosse Zahl britischer
Untertanen wurde grossen Ungerechtigkeiten ausgesetzt -
willkürlicher Einsperrung und grausamer Folter ..."
[Indien Sepoy-Aufstand 1857: Berichte von Lord
Dalhousie+Russel (Times): Sikhs foltern+morden Sepoys
mit Bajonett und Scheiterhaufen]
Wesentlich stärkeren Tobak enthalten die Berichte des
"Times"-Korrespondenten Russel:
"Eine Gruppe Sikhs stürzte sich in die Ruinen. Einige der
Sepoys atmeten noch. Man machte sie nieder - das war
Gnade. Aber (warum, hat man niemals geklärt) einer der
Unglücklichen wurde an den Beinen aus den Trümmern
herausgezogen. Man zerrte ihn über den Sand bis zu einer
Stelle, die für die Operation, die vorbereitet wurde,
bequemer sein würde. Dort hielten ihn einige seiner Henker
fest, andere spickten ihm das Gesicht und den Körper mit
Bajonettstichen,
während wieder andere mit ziemlicher Mühe einige
Holzstücke zusammensuchten, mit denen sie eine Art kleinen
Scheiterhaufen machten. Als alles fertig
war, wurde
dieser Mann lebendig verbrannt.
Mehr als ein Engländer beobachtete diese grausame Szene,
mehr als ein Offizier war Zeuge. Niemand schritt ein. Der
Unglückliche versuchte, schon halb verbrannt, sich von der
Folter zu befreien. Mit plötzlicher Anstrengung sprang er
aus der Glut heraus. Fetzen qualmenden Fleisches hinter
sich herziehend, kam er noch ein paar Schritte weit, aber
man packte ihn von neuem. Von neuem wurde er auf sein
Flammenbett gelegt, und dort hielt man ihn nun mit den
Bajonettpitzen fest, bis ihn der Tod selbst festnagelte.
'Ich werde nie vergessen', sagte mir der Freund, der mir
diese fürchterliche Szene erzählte, 'wie dieser Mann
geschrien hat. Das grässliche Bild seiner Qual wird mich
bis zu meiner letzten Stunde begleiten'. - Und sie haben
nicht versucht, einzugreifen? - 'Ich habe es nicht gewagt.
Die Sikhs waren rasend'."
[So geht "Zivilisation" unter GB-Recht].
12.4.2. GB-"Christen" foltern in Kenia -
oder lassen foltern+morden
[GB-"Christen" foltern in Kenia im Mau-Mau-Aufstand
1959: mit "Schockbehandlungen": Afro-Wärter prügeln
"Mau-Mau"-Verdächtige "zu Tode"]
Graue Vorzeit? Springen wir ein Jahrhundert und einen
Kontinent. Im August 1959 empfiehlt eine
Untersuchungskommission, die sich die Internierungslager
im damals britischen Kenia angesehen hat, "mit
Gewaltanwendung als Schockbehandlung aufzuhören". In einem
dieser Lager, in dem
Mau-Mau-Verdächtige
zusammengetrieben sind, prügeln Wärter eines Tages elf
Häftlinge zu Tode. Afrikanische Wärter, natürlich. Die
weissen Vorgesetzten, also Verantwortlichen, sagen
wahrscheinlich: Der Neger [Afrikaner] ist nun mal
grausam... [S.301]
12.4.3. GB-"Christen" foltern im Jemen -
oder lassen foltern+morden
[GB-"Christen" im Jemen 1966: Folter in Aden im
"Verhörzentrum" - Warnungen des Rechtsberaters der
GB-Komission in Aden werden verschleppt]
Noch ein paar Jahre später, in unserem eigenen Jahrzehnt:
Ende1966 geht aus einer Untersuchung hervor, dass in
Aden,
im "
Verhörzentrum", die Folter angewendet
wird - natürlich, um als "Terroristen" Verdächtige zum
Sprechen zu bringen. Das Besondere an diesem Fall ist (wie
im Londoner "
Economist" vom 24.12.1966
geschildert), dass der
Rechtsberater der britischen
Hohen Kommission in Aden schon im Oktober 1965
berichtet, es gebe Anzeichen dafür, dass
Untersuchungshäftlinge misshandelt würden. Man müsse das
untersuchen.
Im November [1965?] verfasst er zwei weitere Memoranden
und drängt, nun müsse gehandelt werden. Im gleichen Monat
weist auch der Direktor des Gesundheitsdienstes darauf
hin, die Behauptungen, es werde gefoltert,würden auch
durch medizinische Untersuchungsergebnisse gestützt. Wie
kommt man auch bei einem normalen Verhör zu einem
zerrissenen
Trommelfell, um nur eines seiner Beispiele zu
nennen? Aber die zuständige Behörde lässt sich mit der
Untersuchung so viel Zeit, ass nichts dabei herauskommt
[Verschleppungstaktik, Abzug von Tätern etc.]. Überhaupt
muss man bedenken, dass hinter jeder bekanntgewordenen
Affäre der Brutalität eine unbekannte Zahl von
verschwiegenen, geheimgebliebenen, nicht entdeckten steht.
Nur selten gibt es eine öffentliche Buchführung darüber
oder einen neugierigen Journalisten, der sich auch
durchbeissen kann, oder gar eine öffentliche Untersuchung.
Man kann sicher sein, dass die Zahl der unentdeckt
gebliebenen Scheusslichkeiten dieer Art sehr, sehr viel
höher ist als die der bekanntgewordenen Fälle.
12.4.4. GB-"Christen" foltern in Kolumbien
mit einer Kautschukgesellschaft
[GB-"Christen" foltern in Putumayo (Kolumbien, ehemals
Peru): Bericht von Casement: Die Folter und Morde einer
Kautschukgesellschaft - Täter Normand mit Feuermorden,
Scheiterhaufen, Schädel zertrümmern, Bein ab und Arm ab
- Verhungern und Auspeitschen - Verdacht auf "zahllose"
Morde]
1968 und 1969 horcht die Welt einen Moment auf. Aus
Südamerika wird von Greueln berichtet, die ausgerechnet
der "Indianer-Schutzdienst" gegen Indianer [Indigene]
verübt hat, um ganze Stämme auszurotten. Nun, das ist
etablierte weisse Tradition, schon seit dem Erscheinen der
ersten Weissen ["katholischen Christen"] in Lateinamerika.
Auch am Anfang unseres Jahrhunderts, am Vorabend des
Ersten Weltkrieges, wird schon ein amtlicher Bericht über
solche Greuel veröffentlicht. Verfasser: der britische
Generalkonsul in Brasilien,
Roger Casement,
der im Auftrag seiner Regierung die Zustände im
peruanisch-kolumbischen Grenzgebiet untersucht, das im
Machtbereich einer
englisch-peruanischen
Konzessionsgesellschaft liegt. Sie führt, wie
Casement nachweist, ein Schreckensregime, um die Indianer
[Indigenen] zum Kautschuksammeln zu veranlassen. Casement
ist von seiner ähnlichen, nur ein paar Jahre
zurückliegenden Mission im "Nelgischen Kongo" allerhand
gewöhnt, aber hier, im
Putumayo
[Süd-Kolumbien, vormals Peru], staunt er doch. Besonders
über die Missetaten eines angestellten der Gesellschaft
namens
Normand, der mit 20 Prozent am
Ertrag eines Distrikts beteiligt ist - und daher sein
Möglichstes tut, um den Ertrag zu steigern.
Casement:
"Die Verbrechen, die diesem Mann für die Zeit von 1904 bis
1910 vorgeworfen wurden, scheinen fast unglaublich. Dazu
gehören unzählige Morde und Folterungen wehrloser Indianer
[indígenas] - [S.302]
-- Männer und Frauen wurden mit
Kerosin
übergossen und dann angezündet;
-- Männer wurden auf
Scheiterhaufen
verbrannt,
-- Kindern wurden die
Schädel eingeschlagen.
-- Und immer wieder wurden Indianern [indígenas]
Arme
und Beine abgeschnitten.
Diese Anschuldigungen erhoben nicht nur die Leute aus
Barbados, die unter Normand gearbeitet hatten, sondern
auch einige seiner Kollegen. Ein peruanischer Ingenieur im
Dienst der Gesellschaft verbürgte sich für Berichte über
die
eingeschlagenen Schädel von Kindern,
und der Hauptdelegierte der Gesellschaft,
Señor
Tizón, erzählte mir, er glaube, Normand habe
"zahllose"
Morde an Indianern [indígenas] begangen.
Westerman Leavine, den Normand zu bestechen
versuchte, damit er mir keine Aussagen mache, erklärte
schliesslich, dass er wieder und wieder Zeuge dieser
Tatgen gewesen sei - dass er mehr als einmal gesehen habe,
wie Indianer [indígenas] lebendig verbrannt wurden, und
oft, wie ihre Gliedmassen von den Hunden gefressen wurden,
die Normand in der Station Matanzas hielt.
[Die "Station Matanzas" ist im Internet nicht auffindbar.
Der Name der Kautschukgesellschaft wird trotz der
Verbrechen nie genannt].
Es wrude behauptet (ich glaube wahrheitsgemäss), dass
Normand während der fast sechs Jahre, in denen er die
Andokes-Indianer beherrschte, "viele Hunderte" von ihnen
selbst getötet habe. Die indirekten Todesursachen -
Verhungern,
Auspeitschen etc. müssen noch mehr Opfer
gefordert haben."
12.4.5. "Christliches" Foltermittel in
Latein-"Amerika": Balken mit Löchern ("cepo")
[Füsse in Löchern mit 83 bis 91cm Abstand fixieren -
Schmerzen und Vergewaltigung]
Ein weitverbreitetes ["christliches"] Foltermittel sind
die "stocks" -
Balken mit Löchern, durch
die ein oder beide Füsse des Opfers gesteckt werden, in
möglichst unbequemer Haltung. [Casement beschreibt]:
"Langes Verweilen in dieser krampfigen Haltung, die Beine
fest im Griff der unbeweglichen Balken, und für den Körper
als einzige Stütze der harte Boden, muss unerträglich
sein. Wenn man hinzunimmt, dass diese Methode häufig von
wirklichem, bewusstem Aushungern des Opfers begleitet ist,
dann mag schliesslich der Tod wohl eine willkommene
Erlösung gewesen sein", sagt Casement. Ausserdem werden
die Indianer [UreinwohnerInnen] in den stocks, dort "cepo"
genannt, häufig genug ausgepeitscht.
(Übrigens sind dies alles Einrichtungen nicht nur der
einen Gesellschaft in Peru, sondern schon von den
["christlich-katholisch-kriminellen"] Spaniern bei der
Eroberung [von der Inquisition her] mitgebracht und immer
wieder an den Indianern "ausprobiert".). [Siehe das
Foltermuseum in Lima -
Link].
Ein "cepo" hat mehrere Löcher - je weiter man den Abstand
zwischen den Füssen des Opfers macht, desto grösser der
Schmerz. Casement vernimmt Zeugen, die angeben, sie hätten
im "cepo" mit ihren Füssen "fünf Löcher"
auseinandergelegen, was einer Entfernung von 33 bis 36
Zoll entspricht [83-91,4cm], also bis zu 85 Zentimetern.
Und andere Zeugen berichten,
dass Aufseher
gelegentlich Indianerinnen vergewaltigen, die
auf diese Weise in den "stocks" festliegen ... Nun ja,
diese Südamerikaner. [S.303]