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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"
Die ["christlichen"] Sadisten II: 12. Folterknechte: Folter und falsche Geständnisse
Kriminelle "Christen" foltern um die Wette
5. Kriminell-"christliche" Deutsche foltern in der Welt herum: Togo, Kamerun, Namibia, Tansania+Burundi etc.
D in Togo: Willkür, Zwangsarbeit in Ketten, keine Differenzierung von leichten und schweren Verbrechen, Prügelstrafe, keine Gleichheit vor dem Recht (S.304) - D in Kamerun: "Polizeitruppe Kamerun": krankhafte Grausamkeit, Peitschenstrafe, Misshandlungen, Strafen auf Verdacht, grausame Hinrichtungen - Strafexpeditionen, Häuser abfackeln, Felder verwüsten, Massenmorde - Kollektivstrafe gegen Dahomey-Frauen (Afrikanerinnen): Frauen auspeitschen (S.304) - D in Deutsch-Ostafrika (Tansania): "friedliche Geschäfte betrieben wurden, [von deutschen Schiffen] bombardiert, eingeäschert werden und Szenen von Totschlag und Verwüstung stattfinden" (S.304)
aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970
präsentiert von Michael Palomino (2024)
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12.5. Kriminell-"christliche" Deutsche foltern in der Welt herum:
Togo, Kamerun, Namibia, Tansania+Burundi etc.
Inhalt
Deutsche "Christen" foltern in der Welt herum:
1. Togo
2. Kamerun mit "Polizeitruppe Kamerun"
3. Namibia (Deutsch-Südwestafrika): 1904 Herero-Aufstand + Nama-Aufstand - Völkermord unter Lothar von Throta
mit der ausdrücklichen Erlaubnis des Heereskommandos (Schlieffen) und des deutschen [Repto]-Kaisers
4. Tansania+Burundi etc. (Deutsch-Ostafrika):
-- 1888-1889: Araberaufstand mit Rebellenführer Buschiri
-- Ende 1888ca.: Aufstand der Useguha mit Häuptling Bana Heri
-- 1.7.1890: Aufstand im Sultanat Witu
-- 17.8.1891 bis 1898: Aufstand der Wahehe bei Rugaro
-- 1905-1906: Maji Maji-Aufstand
Erwähnte Kolonialliteratur
-- Bericht von Karl Vietor (zum Togo)
-- Bericht von Gustav Noske (zu Kamerun)
-- Bericht / Memoiren von Gouverneur Theodor Gotthilf Leutwein über Namibia (Deutsch-Südwestafrika):
"Elf Jahre Gouverneur in Deutsch-Südwestafrika." Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906, ISBN 99916-40-07-X.
-- Bericht von Dr. Bamberger über Tansania+Burundi etc. (Deutsch-Ostafrika)
12.5. Kriminell-"christliche" Deutsche foltern in der Welt herum: Afrika
Togo - Kamerun - Namibia - Tansania+Burundi etc.
12.5.1. Togo
[D-"Christen" foltern in Togo: Warnung von Kaufmann Karl Vietor (Bremen): Zwangsarbeit - Ketten - keine Differenzierung der Delikte - Prügel]
Aber siehe da - in den deutschen Kolonien geht es auch nicht gemütlicher zu.
"Togo seufzt unter der Willkür der Soldaten.
Warum Zwangsarbeit in Ketten?
Warum keine Differenzierung von leichten und schweren Verbrechen?
Warum wird geprügelt?
Fordert Gleichheit [S.303] vor dem Recht!"
Diese Beschwerde bringt 1904 der Bremer Karl Vietor zu Papier. Aus Erfahrung wissen wir, dass allerhand passieren muss, bis ein Weisser an der Behandlung Anstoss nimmt, die seinesgleichen den Farbigen zuteil werden lässt.
(Karl Vietor (1861-1934,: deutscher Kaufmann und Unternehmer in Bremen [web01]).
12.5.2. Kamerun
[D-"Christen" foltern in Kamerun: Warnung von Gustav Noske (Berlin) vor Täter Wehlan in der "Polizeitruppe Kamerun": krankhafte Grausamkeit - Peitschenstrafe - Misshandlungen - Strafen auf Verdacht - Hinrichtungen in grausamster Weise]
Die "Polizeitruppe Kamerun" - Peitschen gegen Frauen - der Fall Leist: Gewisse preussische Gouverneure und Vizes installierten in Kamerun eine gemischte "Polizeitruppe Kamerun" mit Afros aus anderen Ländern, zum Teil Söldner, zum Teil aber auch freigekaufte Sklaven aus dem Königreich Dahomey (Nord-Namibia). Diese fremd-afrikanischen Gruppen formten die "Polizeitruppe Kamerun" und wurden gegen die Kameruner aufgehetzt. Es entfaltet sich ein grausames Strafregime gegen die Kamerun-Afros mit Strafen wegen fast gar nichts, Grausamkeiten, Misshandlungen, Peitschenstrafen, Folter, Kettenfolter, Sippenhaft, Strafe auf Verdacht, Massenraub, Dörfer und Felder abfackeln und Massenmord. Als die Dahomey-Sklaven der Polizeitruppe einmal streikten, meinte ein Heinrich Leist, der Vertreter des Gouverneurs Zimmerer, eine Kollektivstrafe mit Peitschen gegen ihre Frauen könnte Wirkung haben. Die Dahomey (Männer und Frauen zusammen) antworteten gegen Leist - der auch Vergewaltigungsvorwürfe am Hals hatte - mit dem Dahomey-Aufstand von 1893. Der Aufstand wurde mit deutschen Kanonenbooten und Truppen im Januar 1894 gnadenlos niedergeschlagen, weil die Dahomey bei der lokalen Bevölkerung - den Kamerun-Afros - keinen Rückhalt hatten - die Dahomeys hatten ja die Kameruner durch die "Polizeitruppe Kamerun" jahrelang terrorisiert gehabt. In Kamerun wurde dann eine "Schutztruppe Kamerun" installiert und die "Polizeitruppe Kamerun" mit westafrikanischen Söldnern neu formiert, erst ab 1900 wurden auch Kameruner aufgenommen.
Der Text von Gert Paczensky:
Gustav Noske [SPD-Politiker in Berlin] erzählt:
"Die tollsten Grausamkeiten und Gewalttätigkeiten gegen Eingeborene hatte sich auf seinen Zügen in Kamerun der Assessor Wehlan (Gerichtsdiener von Heinrich Leist [web04]) zuschulden kommen lassen. Im Reichstag fasste am 13. März 1896 der Berichterstatter Prinz von Arenberg (1849-1907 [web05]) das Urteil der Budgetkommission über Wehlan dahin zusammen: Er erscheine im Licht eines ungewöhnlich brutalen, jeder Menschlichkeit baren und geradezu von einer krankhaften Grausamkeit beseelten Menschen Es stehe fest, dass er Geständnisse erzwungen habe durch Anwendung der grausamsten Peitschenstrafe und durch die unmenschlichsten Misshandlungen, dass er Verdachtsstrafen verhängt habe, wohl wissend, dass es sich nur um einen Verdacht handle, dass er einfache Schuldner zur Zahlung ihrer Schuld durch Peitschenhiebe gezwungen habe, endlich, dass er seinen Soldaten Gefangene zur Hinrichtung übergeben habe, wissend, dass diese Hinrichtung in denkbar grausamster Weise vor sich gehen würde."
Deutsch-Kamerun: Die kriminelle "Polizeitruppe Kamerun" aus Afro-Söldnern+Afro-Sklaven
mit kriminellen deutsch-preussischen Kommandanten
Die deutschen Gouverneure von Kamerun waren
-- vom 15. April 1891 bis 13. August 1895 ein gewisser Eugen von Zimmerer (1843–1918) [web03]
-- vom 13. August 1895 bis 9. Mai 1907 ein gewisser Jesko von Puttkamer (1855–1917) [web03]
-- Heinrich Leist (1859-1910) war gemäss Berichten von Journalist Bartholomäus Grill ab 1890 in der deutschen Kolonialverwaltung [web02]
-- Heinrich Leist agierte in Kamerun gemäss Journalist Bartholomäus Grill zusammen mit seinem Gerichtsassessor Ernst Wehlan mit einer Terrortruppe ["Polizeitruppe Kamerun"] gegen "rebellische Regionen und gegen afrikanische Konkurrenten der deutschen Händler": Strafexpeditionen, Häuser abfackeln, Felder verwüsten, Massenmorde. [web02]
-- diese Terrortruppe bestand aus Afrikanern aus Deutsch-Westafrika (Namibia) [web04]
"Zur Sicherung der deutschen Herrschaft in Kamerun wurde am 16. Oktober 1891 formal die Polizeitruppe Kamerun gebildet. Von vornherein hatte die Reichsregierung von einer Rekrutierung von Polizeisoldaten in der Kolonie selbst abgesehen, da die dortige Bevölkerung politisch als nicht zuverlässig im Sinne der deutschen Kolonialherrschaft galt." [web04]
Die deutsche Kolonialverwaltung von Kamerun kaufte in Namibia 370 Sklaven und Sklavinnen aus dem Königreich Dahomey (Sklaven wurden freigekauft, 280 bis 320 RM pro Sklavenperson), aber davon 199 nach Kamerun deportiert und zur Zwangsarbeit verpflichtet, als Träger, Feldarbeiter, und auch Polizeidienst und Militärdienst. Die deutsche Verwaltung wollte Gratis-Polizisten und Gratis-Soldaten haben - Kosten sparen. Das waren 5-Jahres-Verträge, Verpflegung und Bekleidung wurden gestellt, mit Bleiberecht in Kamerun. Es folgten zwei weitere solche Freikauf-Zwangsarbeits-Verträge
-- am 29. August 1891 in Weidah mit 45 "freigekauften" SklavInnen (nicht aus Dahomey)
-- am 1. September 1889 in Klein-Popo (Aného) mit 89 "freigekauften" Männern und 37 "freigekauften" Frauen (nicht aus Dahomey) [web04].
Bis Ende 1893 starben 2/3 der Dahomey-Zwangsarbeiter an Krankheiten, v.a. an Pocken [web04].
Ein Teil der "freigekauften" Dahomey-Männer aus Namibia wurde in die "Polizeitruppe Kamerun" eingestellt, sie mussten die Freikaufsumme "abdienen" [Lohnsklaverei]. Im Dezember 1893 bestand die "Polizeitruppe Kamerun" noch aus 100 Mann,
-- davon 55 Dahomey-Zwangsarbeiter,
-- die anderen 45 waren Söldner aus Westafrika (Kru, Vai / Wey aus Liberia+Sierra Leone, ausserdem Haussa aus Togo). [web04]
Innerhalb dieser "Polizeitruppe Kamerun" herrschte also eine Zweiklassengesellschaft zwischen Ex-Sklaven (Dahomey aus Namibia) und Söldnern (Westafrika und Togo mit 20 bis 30 RM Monatslohn). Die Ex-Sklaven blieben ohne Lohn und das Plündern war ihnen verboten [web04].
Von Juni 1893 bis Februar 1894 vertrat Heinrich Leist den Gouverneur Eugen von Zimmerer. Leist missbrauchte seine Macht, indem er gegen streikende Afro-Soldaten (vom Stamme der Dahomey) die Kollektivstrafe gegen deren Frauen Afrikanerinnen anwandte: Er liess sie nackt auspeitschen (am 15. Dezember 1893 [web04]):
Die deutschen Vorgesetzten behandelten die Schwarzen in brutalster Weise, mit Zwangsarbeit und es waren Angaben über Vergewaltigungen durch Heinrich Leist an Soldatenfrauen im Umlauf [web04].
"Die Frauen wurden durch den Gefreiten John Cold mittels einer Nilpferdpeitsche vor den Augen ihrer Ehemänner geprügelt. Zu diesem Zeitpunkt stand die Polizeitruppe unter dem Kommando von Premierleutnant (Oberleutnant) Walter Haering (1862–1929), der seinen Dienst allerdings erst am 1. Oktober 1893 aufgenommen hatte." [web04].
Diese Peitschenfolter an Frauen verursachte den Dahomey-Aufstand [web02].
"Der Dahomey-Aufstand, zeitgenössisch als Dahomey-Meuterei bezeichnet, war eine Rebellion deutscher Polizeisoldaten westafrikanischer Herkunft in der Kolonie Kamerun im Dezember 1893. Er wurde durch das Kanonenboot Hyäne niedergeschlagen, wobei ein großer Teil der Ortschaft Joßplatte (heute ein Teil von Douala) zerstört wurde. Im Deutschen Reich löste die Rebellion einen Kolonialskandal aus, in dessen Folge die bisherige Polizeitruppe Kamerun aufgelöst wurde." [web04].
Details zum Dahomey-Aufstand: Deutsche Preussen-Idioten waren nicht mehr erwünscht - aber die Dahomey waren ohne Freunde
Zitat:
"Noch am Abend des 15. Dezember 1893 entschlossen sich die Dahomey-Soldaten zum Aufstand mit dem Ziel, Leist zu töten und die deutsche Herrschaft in der Kolonie zu beenden. Sie setzten sich in den Besitz von modernen Karabinern, zwei Maxim-Maschinengewehren und zwei Schnellladekanonen und reichlich Munition und wählten den Polizeisoldaten Mamadu zum Anführer. Dieser hatte sich selbst bereits früher einmal als Dammeheadman (Dahomey-Führer) bezeichnet. An dem Aufstand beteiligten sich 47 von 55 Dahomey-Soldaten sowie 43 Dahomey-Frauen.Trotz völliger waffentechnischer und personeller Überlegenheit und dem Überraschungseffekt auf ihrer Seite gelang es den Aufständischen nicht, das deutsche Verwaltungspersonal festzusetzen, das sich im Gouvernementsgebäude der Joß-Platte verschanzt hatte. Aufforderungen zu Verhandlungen lehnten sie ab. Aus Versehen erschossen die Rebellen den Assessor Riebow, den sie mit Leist verwechselt hatten. Das deutsche Führungspersonal wurde durch die beiden Regierungsdampfer Nachtigal und Soden unterstützt, die über Schnellladekanonen verfügten. Mit Beibooten der Dampfer wurden die Belagerten am 16. Dezember 1893 evakuiert und nach Hickorytown (heute ebenfalls ein Teil Doualas) verbracht.
Weiterhin konnten die Rebellen nicht die telegrafische Benachrichtigung des Kanonenboots SMS Hyäne verhindern, das zu diesem Zeitpunkt Stationär der „Westafrikanischen Station“ der Kaiserlichen Marine war und sich gerade in der portugiesischen Kolonie São Thomé aufhielt. Bereits am 20. Dezember 1893 traf die Hyäne unter Kapitänleutnant Wilhelm Reincke (1855–1922) vor der Joß-Platte ein und nahm sie unter Beschuss. Trotzdem wurde der Widerstand der Aufständischen nicht gebrochen, so dass schließlich am 23. Dezember ein Landungskommando des Kanonenboots zusammen mit loyalen Polizeisoldaten die Stellungen der Rebellen stürmte und den größten Teil festnahm, während ein Teil der Aufständischen in den umliegenden Urwald flüchtete. Ein großer Teil der Geflüchteten wurde in den darauffolgenden Wochen gefasst; die Männer wurden hingerichtet, die Frauen zur Zwangsarbeit eingesetzt.
Die Reichsregierung beschloss zur Sicherung der Kolonie am 9. Januar 1894, eine Kompanie des 2. Seebataillons aus Wilhelmshaven unter Führung von Hauptmann Oltwig von Kamptz nach Kamerun zu entsenden. Die Seesoldaten wurden in Cuxhaven auf dem Schnelldampfer Admiral eingeschifft und trafen am 28. Januar 1894 in Kamerun ein. Die Kompanie wurde zur Verfolgung von flüchtigen Aufständischen sowie zum Wach- und Patrouillendienst eingesetzt und Ende März wieder aus der Kolonie abgezogen, nachdem sich die Reichsleitung zu einer vollständigen Neuorganisation von Polizei und Militär in der Kolonie entschlossen hatte." [web04]
Der Leist-Skandal war Thema in ganz Deutscheland - dann wurde eine "Schutztruppe" und eine neue "Polizeitruppe Kamerun" aufgebaut
Zitat:
"Die Niederlage der Aufständischen war aufgrund ihrer spezifischen sozialen Situation und der geographischen Lage des Aufstandsgebiets praktisch vorprogrammiert. Sie besaßen weder unter den Söldnern der Polizeitruppe noch in der einheimischen Bevölkerung Verbündete. Auch konnten sie nicht in das Hinterland ausweichen, da die dortige Bevölkerung wiederum im Gegensatz zur Küstenbevölkerung stand und die Dahomey-Soldaten an militärischen Expeditionen gegen die Bevölkerung im Hinterland eingesetzt worden war. Auch konnten die Aufständischen die Kolonie nicht auf dem Seeweg verlassen, da sie weder die technischen Mittel dazu besaßen noch ein Exil aufsuchen konnten. Der Aufstand war daher keine rationale Strategie zur Beendigung einer Kolonialherrschaft, sondern entstand spontan aus dem konkreten Anlass der Misshandlung der Ehefrauen der Polizeisoldaten heraus. Obwohl die Rebellen auch nach deutschen Berichten militärisch geschickt operierten, befanden sie sich ab dem Eintreffen der Hyäne in einer unhaltbaren Position, die ihnen keinerlei Spielraum, z. B. für Verhandlungen, ermöglichte.
Eine von dem Legationsrat Friedrich Wilhelm Rose geleitete Untersuchungskommission stellte fest, dass die gegen Leist erhobenen Vorwürfe im Wesentlichen zutrafen, was zu einer scharfen Kritik vor allem von sozialdemokratischer, aber auch liberaler Seite an der deutschen Kolonialpolitik führte. Der Fall Leist entwickelte sich zu einem Kolonialskandal; Leist selbst wurde 1895 aus dem Dienst entlassen, konnte jedoch aufgrund der damaligen Rechtslage nur disziplinarisch und nicht strafrechtlich belangt werden. Auch Gouverneur Eugen von Zimmerer, der während des Aufstands nicht in der Kolonie anwesend war, wurde abberufen, da er für die Duldung der Verhältnisse verantwortlich gemacht wurde.
Als Folge des Aufstands wurde die alte Polizeitruppe aufgelöst und nach dem Vorbild der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika in die Schutztruppe für Kamerun umgewandelt; zusätzlich wurde eine neue Polizeitruppe Kamerun aufgebaut. Auch diese Truppen rekrutierten sich in den nächsten Jahren vorzugsweise aus westafrikanischen Söldnern, bis nach 1900 vermehrt auch Personal aus dem Kolonialgebiet selbst eingestellt wurde.
Der Einsatz der Hyäne hatte erneut demonstriert, dass die Stationäre der Auslandsstationen der Kaiserlichen Marine, in der Regel ältere Kanonenboote und Kleine Kreuzer, eine wichtige militärstrategische Rolle in der Aufrechterhaltung der Kolonialherrschaft im Aufstandsfall bildeten, da die Besatzungen der Kriegsschiffe als loyal und gut ausgebildet galten."
12.5.3. Namibia
[D-"Christen" foltern in Deutsch-Südwestafrika (Namibia): Deutsche werden wegen Gewalt gegen AfrikanerInnen verurteilt (!)]
1904 Herero-Aufstand + Nama-Aufstand - die Vernichtung unter Lothar von Throta: 1904 machten die Hereros und Namas einen Aufstand gegen immer mehr deutsche "Siedler". Hereros und Nama wurden fast komplett vernichtet, den Oberbefehl dazu hatte Lothar von Trotha mit ausdrücklicher Genehmigung des Deutschen Heereskommandos (Schlieffen) und des deutschen [Repto]-Kaisers. 2004 waren es 60.000 bis 80.000 Hereros, die sich in die Wüste abdrängen liessen, die deutsch-afrikanischen Truppen sperrten mit Waffengewalt die Wasserstellen ab, und die Überlebenden starben zu 50% in KZs. 1911 gab es noch 20.000 Hereros - und von den Namas, die den Guerillakrieg wagten, waren 1911 noch 10.000 da.
Der Text von Gert Paczensky:
Aus "Deutsch-Südwestafrika" berichtet der deutsche Gouverneur Leutwein (1849-1921 [web06]) über die Verurteilungen Deutscher wegen Gewalttätigkeit gegen Eingeborene, ein häufig vorkommendes Delikt. Aber die Gerichte - weisse [kriminelle "Christen"] natürlich - nehmen das nicht so tragisch.
Deutscher Terror in Namibia: Gouverneur Leutwein
-- Theodor Gotthilf Leutwein (1849-1921) war ein Badener (geboren in Strümpfelbrunn, gestorben in Freiburg im Breisgau) [web06]
-- er war kein Preusse, machte aber die preussische Militärkarriere im Zweiten Deutschen Kaiserreich, u.a. mit dem Sieg gegen Frankreich von 1871, und am Ende hiess er "preussischer Generalmajor der Kaiserlichen Schutztruppe" und "Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika" [web06]
-- ab 16.11.1893 wurde Leutwein zum Auswärtigen Amt abkommandiert (geplant waren 4 Monate) und Ende 1893 nach Deutsch-Südwestafrika entsandt, er sollte dort den Landeshauptmann Curt von François unterstützen, sein Kommando wurde ab März 1894 um ein Jahr verlängert und er bekam die Geschäftleitung der Kolonie mit dem Auftrag, die deutsche Macht gegen die Eingeborenen zu festigen [web06]
-- Leutwein liess Artillerie gegen schutzlose, kaum bewaffnete AfrikanerInnen einsetzen, er liess Dörfer vernichten und liess Häuptlinge hinrichten, wenn diese die "bedingungslose Unterwerfung verweigerten" - Häuptlinge mit bedingungsloser Unterwerfung wurden dort belassen und als Verbündete gebraucht, ihre Soldaten wurden in die Schutztruppen miteingebunden [web06]
-- "Bis Ende 1894 hatte er Süd- und Zentralnamibia formell der deutschen Herrschaft unterworfen." [web06]
-- radikal-rassistisch-"christliche" Siedler meinten, Leutwein sei zu "eingeborenenfreundlich" [web06]
-- Anfang 1895 wurde er der klare Nachfolger von François und Kommandeur der Schutztruppe, er terrorisierte damit die Afros ohne Ende mit "bewaffneten Feldzügen" [web06]
-- er unterwarf die Nama-Afros (Führer: Hendrik Witbooi) und zwang sie zu einem Schutz- und Beistandsvertrag, der auch fast 10 Jahre lang erfüllt wurde [web06]
-- der Schutzvertrag mit den Hereros in Okahandja (Häuptling: Samuel Maharero) wurde "wiederbelebt" und "fortgeführt" [web06]
-- Leutwein erkundete mit Samuel Maharero zusammen den Norden von Namibia [web06]
-- 1896 halfen die Hereros der deutschen "Schutztruppe" unter Leutwein bei der Niederwerfung des Aufstands der Mbanderu / Ost-Hereros [web06]
-- 1898 wurde er zum "Gouverneur des Schutzgebietes" ernannt [web06]
Namibia: Leutwein und Zivilrecht
-- Gouverneur Leutwein installiert ein rassistisches Zivilrecht mit Privilegien für ["christliche"] Weisse [web06]
-- Mischehen gab es nicht, sondern Misch-Verbindungen gab es nur als Konkubinat, so wurden die deren Kinder nie als Deutsche anerkannt und das fand er gut [web06]
-- der finanzielle Profit ("das gute Geschäft") war im Vordergrund, die weisse Rasse sucht den Vorteil, wie man die Ureinwohner ausnützen kann und alle Hoffnungen der UreinwohnerInnen werden enttäuscht (in: Elf Jahre, S.541) [web06]
-- das Kalkül der Kolonialherrschaft ist also die Erhaltung der Ureinwohner, um ihre Arbeitskraft in Minen und in der Landwirtschaft auszunützen (in: Elf Jahre, S.545-546) [web06]
-- Gouverneur Leutwein verschickte auch gerne afrikanische Kultgegenstände nach Deutschland. Das Völkerkundemuseum in Freiburg im Breisgau erhielt auf seine Veranlassung hin
-- Ende 1899 eine Sammlung mit 22 Gegenständen der Herero und Damara zugeschickt
-- Anfang 1900 eine weitere Sammlung mit 50 Gegenständen der Herero und Damara zugeschickt.
Namibia: Herero-Aufstand 1904: Leutwein will sie NICHT vernichten
-- Anfang 1904 beim Herero-Aufstand zeigt sich Gouverneur Leutwein zu wenig radikal gegen die Hereros, denn er wollte sie nicht vernichten sondern als Wirtschaftsfaktor behalten. Das sah die rassistisch-"christliche" Kaiser-Regierung in Berlin anders und so wurde Leutwein am 16.5.1904 seiner Stellung als Kommandeur der Schutztruppen in Namibia enthoben und durch Generalleutnant Lothar von Trotha ersetzt, der dann den rassistischen Vernichtungskrieg und Völkermord an den Hereros realisierte [web06]
-- im November 1904 wurde Leutwein dann auch als Gouverneur von Namibia vertrieben, danach beantragte er Urlaub, wurde am 22.4.1905 noch schnell Generalmajor, aber schon im August 1905 wurde er in den "Ruhestand" versetzt, bekam im Oktober 1905 noch die Erlaubnis für einen "Silvesterorden" und genoss die Pensionierung u.a. noch 16 Jahre lang (!) in Überlingen am Bodensee [web06]
-- Leutwein starb am 13.4.1921 in Freiburg im Breisgau und liegt dort auf dem Hauptfriedhof [web06]
Deutscher Terror in Namibia: Lothar von Trotha: Aufstand+Völkermord an Hereros+Namas
Januar 1904: Rebellion der Hereros - offene Schlacht - Abdrängen in die Wüste+Wüstentod
-- im Januar 1904 hatten die Herero und Nama "Existenzängste", es waren 60.000 bis 80.000 Hereros [web07]
[die Hereros und Nama meinten wohl, dass es zu viele deutsche, weiss-"christliche" Siedler geben würde, die laufend Schwarze in Zwangsarbeit nehmen, und nach Deutschland konnten sie ja auch nie reisen, sondern die Deutschen blockierten den deutschen Pass für Mischlingskinder, diese ewige Diskriminierung durch deutsche Ausländer trug wohl auch zum Aufstand bei]
-- Lothar von Trotha realisierte die Vernichtung der Hereros, indem er sie in die Wüste abdrängte.
Details:
-- die Gruppe der Ovahereros unter Samuel Maharero griff deutsche Einrichtungen und deutsche Siedler-Farmen an [web07]
-- die Regierung in Berlin stockte die Schutztruppe auf und Generalleutnant Lothar von Trotha liess mit ca. 15.000 Soldaten den Herero-Aufstand bis zum August 1904 niederwerfen [web07]
-- die Hereros flohen zum grossen Teil in die Omaheke-Wüste, die auf Befehl von Trotha abgeriegelt wurde, und die Wasserstellen wurden militärisch besetzt, so dass die Hereros gar keinen Wasserzugang mehr hatten und alle verdursteten samt ihren Rinderherden, Lothar von Trotha gab dabei einen "Vernichtungsbefehl" heraus: Hereros sind jetzt Feinde:
"Die Herero sind nicht mehr Deutsche Untertanen. […] Innerhalb der Deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auch auf sie schießen. [1]" [web07]
-- Lothar von Trotha hatte schon in einem Brief an General Schlieffen klar geschrieben, was das Ziel seiner Kriegsführung sei:
„Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muß“[2]
-- gewisse Historiker meinen, das sei der erste Völkermord im 20. Jahrhundert.[3][4][5][6][7][8][9][10][11]
-- Lothar von Trotha hatte dabei die volle Unterstützung des deutschen Generalstabschef Alfred Graf von Schlieffen, den den "Rassenkampf" beschwört, und von Kaiser Wilhelm II.[12] [web07] - [und plötzlich war die Schutzherrschaft zu Ende]
Oktober 1904: Rebellion der Nama: Guerillakrieg bis 1907 - Unterwerfungsverträge - KZs für die restlichen Hereros und Namas mit fast 50% Todesrate
-- dann folgte im Oktober 1904 die Rebellion der Nama mit ihren Häuptlingen Hendrik Witbooi und Jakob Morenga, sie lernten vom Schicksal der Hereros, eine offene Schlacht gegen deutsche Soldaten zu vermeiden, sie machten einen Guerillakrieg [web07]
-- die deutschen "Christen"-Soldaten mussten gegen die Nama fast 3 Jahre lang den Guerillakrieg erwidern, deren Häuptlinge wurden ermordet Witboois und Morengas [web07]
-- am 31.3.1907 waren die Nama-Gruppen am Ende und fügten sich den deutschen Unterwerfungsverträgen und der Aufstand wurde für beendet erklärt [13], die Reste der Herero und Nama wurden in KZs interniert, wo fast 50% starben [14] [web07]
Stand 1911: Völkermord 1904 bis 1907 - die Zahlen
-- 1911 lebten noch 20.000 Hereros, es waren 1904 60.000 bis 80.000 gewesen [15] [web07], und die Namas wurden um 10.000 reduziert [7,12,16,17,18,19] [web07]
-- die Ureinwohner haben ihre Gedenktage für diesen Völkermord, den "Hererotag" (Link), und die Hama (Witboois) haben den "Heldentag" bei Gibeon (Link) [web07]
-- die Merkel-Regierung war im August 2012 noch unwissend über den Völkermord [20,21], erst am 10.7.2015 wurde vom Auswärtigen Amt der "Völkermord" als solcher erwähnt [22] [web07]
[1] Jan-Bart Gewald: The Great General of the Kaiser. In: Botswana Notes and Records. Band 26 (1994), S. 67–76, hier: S. 74, JSTOR:40959182.
[2] Brief an Generalstabschef Graf von Schlieffen, 5. Oktober 1904. In: Michael Behnen: Quellen zur deutschen Außenpolitik im Zeitalter des Imperialismus 1890–1911. Darmstadt 1977, S. 292.
[3] Jürgen Zimmerer, Joachim Zeller (Hrsg.): Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialkrieg (1904–1908) in Namibia und seine Folgen. Links, Berlin 2003, ISBN 3-86153-303-0.
[4] Tilman Dedering: The German-Herero War of 1904: Revisionism of Genocide or Imaginary Historiography? In: Journal of Southern African Studies. Band 19, Nr. 1, 1993, S. 80.
[5] Dominik J. Schaller: «Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muss»: Kolonialkrieg und Völkermord in «Deutsch-Südwestafrika» 1904–1907. In: Journal of genocide research. Band 6, 2004, Ausg. 3, ISSN 1462-3528, S. 395–430, hier: S. 385, doi:10.1080/1462352042000265864.
[6] Reinhart Kößler, Henning Melber: Völkermord und Gedenken. Der Genozid an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika 1904–1908. In: Irmtrud Wojak, Susanne Meinl (Hrsg.): Völkermord. Genozid und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (= Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Bd. 8). Campus, Frankfurt am Main 2004, S. 37–76.
[7] Medardus Brehl: »Diese Schwarzen haben vor Gott und Menschen den Tod verdient« Der Völkermord an den Herero 1904 und seine zeitgenössische Legitimation. In: Irmtrud Wojak, Susanne Meinl (Hrsg.): Völkermord. Genozid und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (= Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Bd. 8). Campus, Frankfurt am Main 2004, S. 77–97.
[8] George Steinmetz: Von der „Eingeborenenpolitik“ zur Vernichtungsstrategie: Deutsch-Südwestafrika, 1904. In: Peripherie: Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt. Band 97–98, 25. Jg., 2005, S. 195–227, hier: S. 195 (PDF; 418 kB; 7. November 2016, abgerufen am 27. Mai 2019).
[9] Rachel J. Anderson: Redressing Colonial Genocide Under International Law: The Hereros’ Cause of Action Against Germany. In: California Law Review. Band 93, Nr. 1155, 2005, papers.ssrn.com (PDF; 2,1 MB).
[10] Jörg Wassink: Auf den Spuren des deutschen Völkermordes in Südwestafrika. Der Herero-/Namaufstand in der deutschen Kolonialliteratur. Eine literarhistorische Analyse. Meidenbauer, München 2004, ISBN 3-89975-484-0.
[11] Mihran Dabag, Horst Gründer, Uwe-Karsten Ketelsen: Kolonialismus, Kolonialdiskurs und Genozid. Fink, Paderborn/München 2004, ISBN 3-7705-4070-0.
[12] Dominik J. Schaller: «Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muss»: Kolonialkrieg und Völkermord in «Deutsch-Südwestafrika» 1904–1907. In: Journal of genocide research. Band 6, 2004, Ausg. 3, ISSN 1462-3528, S. 395–430, hier: S. 398, doi:10.1080/1462352042000265864.
[13] Florian Fischer Nenad Cupic: Die Kontinuität des Genozids. Aphorisma.
[14] Dominik J. Schaller: «Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muss»: Kolonialkrieg und Völkermord in «Deutsch-Südwestafrika» 1904–1907. In: Journal of genocide research. Band 6, 2004, Ausg. 3, ISSN 1462-3528, S. 395–430, hier: S. 422 Anm. 19, doi:10.1080/1462352042000265864.
[15] Isabel V. Hull: Absolute Destruction. Military Culture and the Practices of War in Imperial Germany. Cornell University Press, Ithaka NY 2004, ISBN 0-8014-4258-3, S. 7, 88.
[16] Torben Jorgensen, Eric Markusen: The Genocide of the Hereros. In: Israel W. Charny (Hrsg.): Encyclopedia of Genocide. Band 1, 1999, S. 288.
[17] Samuel Totten, Paul Robert Bartrop, Steven L. Jacobs: Genocide of Herero People. In: Dictionary of Genocide: A–L. 2008.
[18] Jon Bridgman, Leslie J. Worley: Genocide of the Hereros. In: Samuel Totten, William S. Parsons: A Century of Genocide: Critical Essays and Eyewitness Accounts. 2008, ISBN 0-415-99084-X, S. 25.
[19] Walter Nuhn: Sturm über Südwest. Der Hereroaufstand von 1904 – Ein düsteres Kapitel der deutschen kolonialen Vergangenheit Namibias. Bernard & Graefe, Bonn 1989, ISBN 3-7637-6273-6.
[20] Bundesregierung: Deutschland hat keinen Völkermord an Herero und Nama begangen. In den detaillierten Antworten auf eine kleine Anfrage (PDF; 163 kB) heißt es, „Wenn der Begriff [Genozid] als völkerrechtlicher Terminus verwendet wird, […] gilt, […] dass die Konvention vom 9. Dezember 1948 über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes nicht rückwirkend angewendet werden kann. Bewertungen historischer Ereignisse unter Anwendung völkerrechtlicher Bestimmungen, die [… noch nicht] in Kraft waren, werden von der Bundesregierung nicht vorgenommen.“
[21] Vgl. Bettina Vestring: Kolonialverbrechen in Deutsch-Südwestafrika: „Jeder Herero wird erschossen“. (Bericht anlässlich eines Antrags der Linksfraktion im Bundestag).
[22] Deutsche Kolonialverbrechen: Bundesregierung nennt Herero-Massaker erstmals „Völkermord“. In: Spiegel Online, 10. Juli 2015.
12.5.4. Tansania+Burundi etc.
[D-"Christen" foltern in Deutsch-Ostafrika (Tansania+Burundi etc.): Die Ostafrikanische Gesellschaft streut überall Gewalt]
Tansania: Aufstände der Bevölkerung gegen die "christlichen", deutschen Landbesetzer (Deutsch-Ostafrika):
-- 1888-1889: Araberaufstand mit Rebellenführer Buschiri auch mit Indern, die die Kreditgeber waren (1888-1889): Die deutsch-"christliche" Ostafrika-Gesellschaft pachtet in einem Vertrag mit dem Sultan von Sansibar den 10km breiten Küstenstreifen von Tansania und nimmt dortigen Arabern und Indern alle Handelsrechte und Zollrechte weg und verbietet den arabischen Sklavenhandel. Da machen die Araber und Inder unter Rebellenführer Buschiri samt Verhetzung der Bevölkerung gegen "Ungläubige" einen Aufstand und zerstören alle Handelsstationen bis auf zwei - Hermann Wissmann organisiert deutsch-afrikanische Truppen, alle Handelsstationen werden militärisch durch Mithilfe von GB-Schiffen (Seeblockade) zurückerobert und Buschiri im Hinterland geschlagen und mit Todesstrafe gehängt
-- Ende 1888ca.: Aufstand der Useguha mit Häuptling Bana Heri: Die Aufständischen Useguha verschanzten sich in Sadani und Uwindje unter Häuptling Bana Heri -- im Januar 1889 ermordeten die Useguha einen englischen Jesus-Fantasie-Missionar Mr. Brooks -- im Juni 1889 zog Wissmann mit 500 deutsch-afrikanischen Truppen gegen befestigte Küstenlager mit Bombardierungen durch deutsche Kriegsschiffe und Säuberungen, im November 1889 nochmals, aber sie fanden das Hauptquartier von Bana Heri nicht -- erst Ende Dezember 1889 fand ein deutsches Expeditionskorps unter Rochus Schmidt in der Rebion Membule (Mbulu?) das Hauptquartier von Häuptling Bana Heri, Stürmung am 4.1.1890, Bana Heri zog sich nach Palamakaa zurück, Stürmung am 8./9. März 1890 unter Wissmann - am 6.4.1890 musste sich Bana Heri mittellos unterwerfen, der Aufstand im Norden war vorbei
-- 1.7.1890: Aufstand im Sultanat Witu gegen Teutsche, als das Sultanat unter Sultan Achmed (Simba=der Löwe) per neuem Vertrag von deutscher Oberhoheit in die englische Oberhoheit zurückwechselt [als Belohnung für die GB-Schützenhilfe beim Araberaufstand?]: Raub und Morde an deutschen "Siedlern", Bismarck fordert von GB Schadenersatz, der nie geleistet wird
-- 17.8.1891 bis 1898: Aufstand der Wahehe bei Rugaro: 4 deutschen Kompanien geraten in einen Hinterhalt, werden überfallen, Kommandeur Zelewski wird samt 9 Europäern und 150 Askari ermordet -- 1893-1894 erfolgt eine deutsche "Expedition" und "Unterwerfung" der Wahehe und Wadschagga unter Gouverneur von Scheele, aber der Aufstand der Wahehe endete erst 1898 mit dem Fall von Sultan Quawa
-- 1905-1906: Maji Maji-Aufstand gegen eine Steuererhöhung die mit Plantagen-Zwangsarbeit abgearbeitet werden soll, schwere Kämpfe der Afros gegen die "Schutztruppen" und die Polizeitruppen, Ende mit geschätzt rund 75.000 ermordeten Afros, auf deutsch-"christlicher" Seite sind 345 ermordete Askaris und 23 ermordete Europäer registriert.
Der Text von Gert Paczensky:
Über die Ostafrikanische Gesellschaft urteilt [nach der Niederschlagung des Araberaufstands? (1888-1889)] der Reichstagsabgeordnete Dr. Bamberger:
"Die Erfolge dieser Gesellschaft waren die, dass jetzt jene Küsten, wo friedliche Geschäfte betrieben wurden, [von deutschen Schiffen] bombardiert, eingeäschert werden und Szenen von Totschlag und Verwüstung stattfinden. Die Erfolge dieser Kompanie sind ferner die, dass der deutsche Name ein Schreckensruf geworden ist für die dortige Bevölkerung."
[Und nun kann man diese Aufstände in Deutsch-Ostafrika (Tansania+Burundi etc.) noch speziell untersuchen,
Deutscher Terror in Tansania+Burundi etc.: Der Araberaufstand+Bomben+Feuer+Folter+ Morde
Literatur u.a.:
-- zuerst kamen die Portugiesen nach Tansania 1498 [web08]
- „Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwestafrika – Auf Grund amtlichen Material bearbeitet von der Kriegsgeschichtlichen Abteilung I des Großen Generalstabes“ Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1906 Band I und II.
- „Deutschlands Kolonien“ von Rochus Schmidt Verlag des Vereins der Bücherfreunde Schall & Grund 1898
-- dann kamen die Araber 1696 nach Tansania [web08] und entwickelten Handel und Sklavenhandel, sie hörten auch nicht mit dem Sklavenhandel auf, als er weltweit schon verboten war [web11]
-- am 28.3.1884 wurde in Berlin die "Gesellschaft für deutsche Kolonisation" gegründet, von Dr. Peters und Graf Behr-Bandelin, mit der Aufgabe, geeignete Gebiete für deutsche Kolonien zu "erwerben", für deutschen Ackerbau und Handel (Ackerbaukolonie und Handelskolonie) UND deutsche Auswanderung dorthin zu "lenken" [web10]
-- der Plan war die Besetzung von Südafrika, was aber aufgegeben wurde, als Adolf Lüderitz die "Lüderitzbucht" ("Angra Pequeñas") besetzte, was später zu Deutsch-Südwestafrika wurde [web10]
-- im Oktober 1884 fuhr die Gesellschaft für deutsche Kolonisation" mit Dr. Peters und seiner Gang nach Ostafrika, schloss mit dortigen Häptlingen "Schutzverträge" ab und bald darauf folgten "weitere Erwerbungen", die mit ["christlich"]-kaiserlichem Schutzbrief bestätigt wurden [web10] - kurz: 1884 wurde Tansania+Burundi etc. deutsch proklamiert [web09]
"Die deutsche Einflussnahme auf die Region begann 1884 mit dem Erwerb verschiedener ostafrikanischer Gebiete durch die „Gesellschaft für deutsche Kolonisation“." [web09]
-- Tansania wurde in juristischer Form abgesichert mit einer Kommanditgesellschaft mit dem Firmennamen "Karl Peters u. Gen." mit den persönlich haftenden Gesellschaftern "Dr. Peters, Dr. Fr. Lange, Konsul Roghé und Hofgartendirektor Jühlke", mit einem Direktorium von 5 Mitgliedern, die Geschäftsführung lag bei Dr. Peters [web10]: [das Geschäftsmodell war: erpressen besetzen rauben töten]
-- deutsch-"christliche" Soldaten kamen 1885 [web08], das Deutsche Reich schloss Verträge mit dem Sultan von Sansibar, mit England und Portugal ab, um Tansania als "Deutsch-Ostafrika" zu schützen [web10]
-- der Sultan Achmed vom Sultanat Witu (genannt Simba = der Löwe, 2/3 Landfläche des Deutschen Kaiserreichs) stellte sich unter die Schutzherrschaft des Deutschen Kaiserreichs, so dass ein "Deutsch-Witu" entstand, und ernannte Clemens Dehnhardt als seinen Bevollmächtigten - die Witu-Gesellschaft kaufte unter Führung von Dehnhardt 25km2 Land - der Kaufpreis war: "50 Gewehre, Tuch, Glasperlen und einige 1000 Maria-Theresien-Taler" [web13]
-- am 7. August 1885 musste die deutsche Seite Stärke mit ein paar Schiffen zeigen, um den Sultan zu überzeugen, dass er nicht mit dem englischen Konsul Sir John Kirk paktieren solle [web13]
-- am 7.September 1885 wurde [in Deutschland] die Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt mit Sitz in Berlin mit Generalvertretung in Sansibar bis 1905 [web10], zur "Erschliessung" der "erworbenen Gebiete" wurde die "Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft" gegründet [web09], kurz: DOAG, die Generalversammlung genehmigte den Beschluss zur AG am 14.12.1885, der Direktionsvorsitzender wurde Dr. Peters mit 2 Direktoren und einem Direktionsrat von 21 bis 27 Mitgliedern [web10]
-- das Kapital bestand aus Anteilen von 10.000 RM, insgesamt 3.727.600 RM, Ziel war die Landeshoheit, alle Einrichtungen bauen, die Zivilisierung durch Siedler und Handel installieren, Landerwerb, Bewirtschaftung und Verwertung, die Oberaufsicht hatte Reichskanzler Otto von Bismarck [web10]
-- Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika (Tansania+Burundi etc.) wurde Daressalam [web10], der Hauptsitz der AG-Gesellschaft an der Küste war Bagamojo [web11]
-- die AG-Gesellschaft entwickelte ihre Stützpunkte an "bedeutenden Plätzen" des "Schutzgebiets", ausserdem auf Sansibar, in Entebbe (Uganda), in Ibo (Mosambique), und auf Madagaskar in Nossibe, Majunga und Annanalava [web10]
-- die AG-Gesellschaft entwickelte Plantagen ("Pflanzungen") [web10]
-- Gesellschaftsgliederung: Vorstand - Verwaltungsrat - Hauptversammlung [web10]
-- Gesellschaftskapital: 8 Mio. RM, aufgeteilt in Anteile zu 1000 RM, voll eingezahlt, die Option des Verwaltungsrats lautete, 1000RM-Anteile bis zu 20 Mio.RM auszugeben [web10]
-- Beteiligungen der AG-Gesellschaft DOAG: an der "Deutsch-Ostafrikanischen Bank, der Handelsbank für Ostafrika, der Deutschen Tanganjika-Gesellschaft, der Rheinischen Handei-Plantagengesellschaft, der Zentralafrikanischen Bergwerksgesellschaft, der Ngomeni-Pflanzungsgesellschaft m. b. H., der Ostafrika-Kompagnie, der Lindi-Handels- und Pflanzungsgesellschaft, der Deutschen Holzgesellschaft für Ostafrika, dem Usambara-Magazin u. a." [web10]
-- am 26.2.1886 wurde die DOAG mit Karl von der Heydt als Vorsitzenden "neu konstituiert" [web13]
-- am 1. November 1886 schlossen D+GB einen Vertrag "über die gegenseitigen Interessengrenzen in Sansibar und Ostafrika" ab [web13]
-- am 24. November 1886 gründete die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft eine "Deutsch-Ostafrikanische Plantagengesellschaft" genannt "Lewa". Tabakanbau misslingt, aber Kautschuk (mit Manihot Glac.) geht gut. Es war die erste deutsche Planage in Deutsch-Ostafrika, Leiter war der "Sumatrapflanzer Köhler" [web13]
-- am 30. Dezember 1886 legten die deutschen und portugiesischen "Christen" einfach so eine deutsch-portugiesische Grenze fest (heute zwischen Tansania und Mosambique) [web13] [die AfrikanerInnen wurden wohl nie gefragt]
-- am 27.3.1887 bekam die AG-Gesellschaft DOAG vom König Wilhelm I. von Preussen die Korporationsrechte verliehen für das Landrecht [web10]
-- am 30. Juli 1887 schlossen der Sultan Said Bargash und die AG-Gesellschaft DOAG mit Vertreter Carl Peters einen Vertrag ab: Peters wird die Küste vom Umba-Fluss bis zum Rovuma-Fluss überlassen und die DOAG kann dort machen, was sie will ("zwecks Weiterübertragung an die DOAG) [web13]
1888: Vertrag mit dem Sultan von Sansibar mit den Küstenrechten - Vertreibung der Araber+Inder von der Küste - der Araberaufstand
Die führenden Personen im Kriegstheater:
-- "Reichskommissar" Hermann Wissmann
-- Häuptling Buschiri
-- Häuptling Bana Heri
-- Sultan Quawa der Wahehe
-- 28. April 1888: Die AG-Gesellschaft DOAG konnte mit dem Sultan von Sansibar einen "Zoll- und Küstenvertrag" abschliessen, der im August 1888 in Kraft trat [web10]: Damit sollten die Küsten von Tansania in deutsche Hände fallen mit Verwaltung und Zöllen - und die Araber sollten vertrieben werden [web11]. Die AG-Gesellschaft DOAG sollte vom Sultan von Sansibar einen 10 Meilen breiten Küstenstreifen pachten können, um dort die Macht auszuüben [web13].
Die Araber sahen voraus, dass die Deutschen es nicht bei einer deutschen "Verwaltung" belassen würden, sondern dass da bald "eine völlige Unterwerfung" des Sultans von Sansibar bevorstehen würde, und sie fürchteten, Handelsrechte zu verlieren, u.a. ihren Sklavenhandel, einer der Haupteinnahmequellen, sowie der Handel mit Elfenbein und Kautschuk [web11]
-- dabei galt für die Araber die Angst vor europäischer Konkurrenz, und die meisten waren von Indern in Ostafrika abhängig. Die Inder waren Kreditgeber der Araber und unterstützten heimlich den Aufstand mit Lieferungen von Waffen und Munition [web11]
-- dem Aufstand schlossen sich bestimmte Gutsbesitzer von Küstenplätzen an, die bisher Nebeneinnahmen durch Karawanen-Wegezoll gehabt hatten [web11]
-- Propagandisten gingen ins Hinterland und machten ausserdem Propaganda gegen die deutschen "Christen" als "Ungläubige" [web11]
-- die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft hatte die Sultanstruppen zur Verfügung, die von Walis und Akiden befehligt wurden, aber ein erheblicher Teil wechselte bald die Seite zu den Arabern und Indern [web11]
-- ca. im April 1889 verliess Carl Peters die DOAG und unternahm ab 17.Juni 1889 die Rettungsaktion für Emin Pascha (Emin-Pascha-Expedition) in den Sudan (bis 6.7.1890) [web13,web14]
-- Mitte August 1888 nach Inkrafttreten des Sultan-Vertrags und dem Hissen der Flagge der AG-Gesellschaft [web11] kam es somit zum "Araberaufstand" [web10, web11] an den Küstenplätzen, die Muslime und Inder griffen samt der Urbevölkerung die deutschen Handelsstationen an [web11]
-- als der Stationschef von Pangani die Landung einer grösseren Pulvermenge verbot, setzte die Bevölkerung die Gesellschaftsbeamten gefangen, Truppen des Sultans von Sansibar befreiten sie einige Tage später [web11]
-- der Rebellenführer Buschiri zog sodann "mit 800 Mann" von Pangani über Sadani nach Bagamojo, vereinigte sich mit den aufständischen Jumben der Region [web11]
-- die Handelsstation von Tanga wurde von der Bevölkerung besetzt und vom deutschen Kreuzer "Möve" mit Waffengewalt befreit [web11]
-- in Bagamojo wurde die Belagerung unter Buschiri mit dem Kreuzer S.M.S. Leipzig zurückgeschlagen und die Station hielt sich bis zur Ankunft Wissmanns [web11]
-- Rebellenführer Buschiri verschanzte sich beim Dorf Kaule "und brandschatzte von hier aus die Umgebung" [web11]
-- Angriffe auf Handelsstationen der AG-Gesellschaft erfolgten auch in Daressalam, deutsche Kriegsschiffe schlugen die Rebellen zurück [web11]
-- in Pugu bei Daressalam wollten drei "christlich"-katholische Jesus-Fantasie-Missionare sich trotz Warnungen nicht zurückziehen und wurden dann [von der muslimischen Küstenbevölkerung?] ermordet [web11]
-- im Hinterland wurden viele Handelsstationen von der Bevölkerung besetzt und aufgegeben, teilweise konnten die Aufständischen deutsch-"christliche" Geschütze und Gewehre übernehmen [web11]
-- die AG-Gesellschaft meldete die ["christliche"] Notlage nach Berlin [web11]
-- Mitte Dezember 1888: in den südlichen Küstenstädten Lindi und Mikindani retteten sich die Gesellschaftsbeamten, in der südlichen Küstenstadt Kilwa aber wurden die AG-Vertreter in ihrem Haus belagert und dann umgebracht [web11]
-- im November 1888 schloss das Kaiserreich mit GB und Portugal ein Abkommen, die Küste deutsch kontrollieren zu dürfen: Einfuhr von Kriegsmaterial blockieren, Ausfuhr von Sklaven blockieren [web11]
-- am 2.12.1888 entschloss sich Bismarck zu einem Abkommen mit GB für die AG-Gesellschaft in Deutsch-Ostafrika: Ein GB-Geschwader blockierte die Küste gegen Waffeneinfuhr und Sklavenausfuhr [web13]
Ende 1888ca.: Aufstand der Useguha:
Die Aufständischen Useguha verschanzten sich in Sadani und Uwindje unter Häuptling Bana Heri [web11]
-- Januar 1889: Die Useguha unter Häuptling Bana Heri ermordeten einen englischen Jesus-Fantasie-Missionar Mr. Brooks, der vom Landesinnern in Richtung Küste wanderte [web11]
-- am 30.1.1889 wurde in Berlin ein Betrag von 2 Millionen RM bewilligt, um "deutsche ["christliche"] Interessen" zu verteidigen und den Sklavenhandel zu unterdrücken, und ab sofort konnten gewisse deutsche Militärs durch die Niederschlagung des Aufstands neue Karriere machen, z.B. der Leiter der Niederschlagung Premierleutnant (Hauptmann [web13]) Hermann Wissmann, der nun auch ein "Reichskommissar" wurde: Reichskommissar in Deutsch-Ostafrika 1888-1891 und dortiger Gouverneur 1895-1896 - er hatte bereits durch 3 Expeditionen Afrika-Erfahrung [web11]
1889: Die Niederwerfung des Araberaufstands an der Küste von Tansania - die Jagd auf die Rebellenführer Buschiri und Bana Heri
Der Aufstand wurde mit Truppen des Deutschen Kaiserreichs "niedergeworfen" [web10]. Wissmann stellte aber eine "bunte Truppe" zusammen:
-- 650 Sudanesen aus Ägypten -- 350 Sulus aus Mosambique -- ca. 80 Eingeborene Askaris, die in Bagamojo und Daressalam stationiert waren und bei der AG-Gesellschaft im Dienste waren -- 40 Somalis als Mannschaft für die Flottille [web11]
-- Karriere machten 25 deutsche Offiziere, Ärzte und Beamte, 7 Deckoffiziere und 56 Unteroffiziere, die bei Wissmann direkt unterschrieben [web11]
-- er kaufte in Deutschland 4 kleine Dampfschiffe für Truppentransporte zwischen der Küste und Sansibar [web11]
-- das deutsche Blockadegeschwader unter Admiral Deinhard unterstützte die Operation auf Antrag von Wissmann [web11]
-- die AG-Gesellschaft hatte nur noch die Stationen in Bagamojo und Daressalam, Wissmann übernahm die Stationen und herrschte mit Soldaten und Schiffen nun über die ganze Küsutenlinie, die Zollverwaltung verlieb bei der AG-Gesellschaft [web11]
-- am 6.5.1889 versammelte Wissmann seine Truppen in Bagamojo, erstes Ziel war der Hauptrebellenführer Buschiri, der Angriff auf "das feste Lager" von Buschiri erfolgte am 8.5.1889 mit Unterstützung von 200 [deutsch-"christlichen"] Marinesoldaten, das gestürmt wurde, Buschiri selbst konnte aber ins Landesinnere fliehen und er zerstört im Landesinneren weitere Stationen, z.B. die von Mpapua [web11]
-- Mitte Mai 1889 wurde Daressalam besetzt und in mehreren Gefechten die Rebellen "zerstreut" und die Region um die Handelsstation wurde "beruhigt" [web11]
-- im Juni 1889 nahm Wissmann mit 500 Mann deutschen und afrikanischen Truppen die Useguha unter Häuptling Bana Heri in Sadani und Uwindje ins Visier, zuerst zerstörten deutsch-"christliche" Kriegsschiffe (SMS Möwe, Leipzig, Schwalbe und Pfeil) vom Meer aus die Befestigungen das Lager bei Sadani, das danach gestürmt und zerstört wurde, ebenso fiel Uwindje am selben Tag nach geringem Widerstand [web11]
-- Wissmann zog mit seinen "christlichen" Truppen gegen Norden und besetzte am 9.Juli 1889 Pangani, am 10.Juli 1889 wurden mit einem Landungskorps die Aufständischen aus Tanga vertrieben und beide Orte erhielten nun befestigte Stationen der AG-Gesellschaft und so waren die nördlichen Küstenplätze ebenfalls "im wesentlichen beruhigt" [web11]
-- Wissman liess nun die Verkehrswege ins Landesinnere säubern, in der Region Bagamojo die immer noch aufständischen Jumben, dann erfolgte ein Marsch nach Mpapua, wo die von Buschiri zerstörte Station neu aufgebaut wurde, die nun zur Sicherung des ["freien"] Handels eine "grössere Besatzung" erhielt [web11]
-- Buschiri seinerseits fand im Landesinneren bei den Mafiti neue Anhänger und marschierte mit ihnen in Richtung Küste, aber ein deutsch-"christliches" Expeditionskorps von ca. 90 Mann unter von Gravenreuth besiegte seine Gruppe in der Kingani-Ebene unter grossen Verlusten und Buschiri musste erneut nach Norden flüchten, er hatte nur noch wenige treue Leute, die mit ihm waren [web11]
-- Anfang Dezember 1889 wurde Buschiri in Kwamkoro von Einheimischen verhaftet und an die deutschen "Christen" ausgeliefert, wo er zum Tode verurteilt wurde, am 15. Dezember 1889 wurde er [auf "christliche" Art und Weise] gehängt [und die deutsch-"christliche" Kolonialmacht krallte sich die GESAMTE Küstenlinie samt Handelsrechten und Zollrechten, Teilen mit den UreinwohnerInnen oder mit den Arabern und Indern war NICHT vorgesehen [web11]
-- Rebellenführer Bana Heri hatte im Hinterland von Sadani eine neue Rebellengruppe um sich geschart und machte die Region unsicher [web11]
-- im November 1889 war Wissmann wieder an der Küste und liess ["christliche" deutsche und fremde schwarze Armeeteile] gegen den Häuptling Bana Heri und seine Guerillagruppen kämpfen, aber das Hauptquartier mit Bana Heris wurde nie gefunden [war wohl unterirdisch] [web11]
-- Ende Dezember 1889 fand ein deutsches Expeditionskorps unter Rochus Schmidt in der Region Membule (Mbulu? [web12]) die starken Befestigungen von Rebellenführer Bana Heri, Wissmann liess mit 500 Mann angreifen, davon 40 Europäer und 5 Geschütze, der Kampf dauerte bis 4.1.1890 [web11]
-- am 4.1.1890 nahmen die "christlichen" Truppen unter Wissmann die Festung Membule ein, Häptling Bana Heri zog sich nach Palamakaa zurück [web11]
-- am 8. und 9. März 1890 schlug die Armee unter Wissmann den Häuptling Bana Heri und er musste sich am Ende mittellos am 6. April 1890 unterwerfen und somit war der Aufstand im Norden niedergeschlagen [web11]
-- Wissmann war noch nicht fertig, warb 600 neue Sudanesen an, um den Süden Tansanias zu unterwerfen, "friedliche Verhandlungen" waren nur in Mikindani und Sassudi erfolgreich, in Kilwa-Kiwindje und Lindi herrschten noch die Aufständischen, was Wissmann veranlasste mit 3 Bataillonen gegen Kilwa vorzurücken:
-- Ab dem 1.5.1890 bombardierte das Kriegsschiff "Carola" die Küstenstadt, so dass die Rebellen beschlossen, sich ins Hinterland zurückzuziehen [web11]
-- Die Truppen kamen mit 3 Schiffen von Daressalam am 4. Mai 1890 nach Kilwa Kissiwani, und drangen "unter fortwährenden Gefechten" auf Kilwa Kiwindje vor, das leer vor ihnen lag: Die Station wurde schnell neu befestigt und dort 2 Kompagnien und 2 Geschütze installiert [web11]
-- am 10.5.1890 trafen die ["christlichen"] Truppen unter Wissman in Lindi ein und wurde nach geringem Widerstand der Bewohner "besetzt", eine befestigte Station angelegt und 2 Kompagnien sowie 6 Geschütze installiert [web11]
-- MItte Mai 1890 war auch im Süden des "Schutzgebiets" der Aufstand "niedergeschlagen", und in der folgenden Zeit "gelang es den Leitern der Küstenstationen, auch die Bewohner des Hinterlandes durchweg auf friedlichem Wege zur Unterwerfung zu bringen." [web11]
Deutsch-"christliche" Dominanz in Tansania von der Küste bis zum Viktoriasee
-- 1888 bis 1889: Dr. Carl Peters schloss mit eingeborenen Sultanen und Häptlingen Vertrage ab, aber ohne Auftrag der Kaiser-Regierung in Berlin [web13]
-- Mai 1889: Bismarck teilte London mit, dass Dr. Carl Peters seine Verträge ohne Auftrag aus Berlin abgeschlossen habe. Dr. Peters wird eingeschränkt und dessen Grossreichpläne in Afrika waren ab sofort nicht mehr realisierbar, weil Bismarck im Notfall immer auf England zählen musste: Aktenstück am 23. Juli die Randbemerkung: „Bisher brauchen wir England, wenn der Friede noch etwas erhalten werden soll.“ [web13]
1.7.1890: Aufstand im Sultanat Witu gegen Teutsche
-- 1. Juli 1890: D+GB verfügten im Helgoland-Sansibar-Vertrag über das Sultanat Witu: Es kam nun neu unter die "Schutzherrschaft" von GB zurück [als Belohnung für die GB-Schützenhilfe beim Araberaufstand?]. Für das Kaiserreich haben Reichskanzler Caprivi und Legationsrat Krauel unterschrieben. Die Folge ist, dass im Gebiet des Sultanats Witu die deutsch-"christlichen" Bewohner angegriffen, beraubt und teilweise ermordet werden - ein Rache-Aufstand der UreinwohnerInnen [web13] [beim Araberaufstand wurde dasselbe mit den Ureinwohnern gemacht, es ist eine Racheaktion gegen preussische Teutsche...]
-- am 4.7.1889 bekam die AG-Gesellschaft vom Bundesrat die Rechte einer Reichskorporation verliehen [web10]
-- am 23.7.1890 startet der erste Reichspostdampfer der Deutschen Ostafrikalinie DOAL von Hamburg in Richtung Sansibar, wo am 27.8.1890 eine deutsche Postagentur eröffnet wird [web13]
-- am 10.9.1890 beendete eine englische Gesellschaft die Verlegung des Seekabels zwischen Sansibar und dem Festland mit Bagamoyo und Daressalam. Die Telegrafenverbindungen funken nach Bagamoyo ab 18.9. und nach Daressalam ab 22.9.1890. Am 4.10.1890 wurden an beiden Orten auch Postagenturen mit Fachbeamten eröffnet [web13]
-- am 8.11.1890 erklärte Berlin an London, dass der Aufstand in Witu gegen "christliche" Teutsche mit erheblichem Schaden mit Angriffen und Raub wohl eine Entschädigungszahlung der britischen Seite nach sich ziehen sollte. GB gibt nur "eine unklare Zusage, die nicht gehalten wird" [web13]
20.11.1890: Berlin mit deutsch-"christlicher" Herrschaft - die AG-Gesellschaft mit einer 10-Millionen-Anleihe und Zinszahlungen etc.
-- am 20.11.1890 übernahm das Deutsche Kaiserreich die Verwaltung und Zollerhebung im "Schutzgebiet" [Tansania etc.], und die AG-Gesellschaft musste sich zur Aufnahme einer Anleihe von über 10 Millionen RM verpflichten (10,556.000 RM), mit einem Zinssatz von ca.5% pro Jahr (600.000 RM jährlich) und mit Abzahlung der Anleihe ("amortisieren") - PLUS: Die Gesellschaft konnte vom Sultan von Sansibar die Küstengebiete für 4 Mio. RM abkaufen, wobei die Küstengebiete ans Deutsche Kaiserreich fielen - PLUS: Die AG-Gesellschaft bekam in "bestimmten Gegenden des Schutzgebiets" auf "herrenlosen Grundstücken" ein "Okkupationsrecht", das Vorrecht fÜr den Eisenbahnbau, Errichtung einer Bank mit Notenausgabe, Privilegien in Sachen Bergbau und Minen, Münzen (Rupien) prägen [web10] - 1 Rupie war bis 1904 64 Pesa - ab 1905 war 1 Rupie 100 Heller - 1 Rupie entsprach ca. 1,33 RM [web13]
-- Handel: Exporte: "Ausgeführt werden unbearbeitetes Elfenbein, roher Kautschuk, Sesam, Kopal, fossiles und Baumharz, Kokosnüsse, Matten, einheimische Bauhölzer, Hörner, Kopra, Kaffee, Tee, Kakao, Flusspferdzähne, Tabak etc. Gesamtwert der Ausfuhr 1897: 3.736.197 Rupien oder 5.146.611 Mark und 36 Pfennig." [web13]
-- Handel Importe: "Eingeführt werden Baumwollwaren, geschälter Reis, Eisen und Eisenwaren, Wein, Mtama und Mawele, Butter, Schmalz, Käse, Schinken, Speck, Fleisch, Bier, Mineralöl, Gemüse und Obst, Mehl, Tabak, Spirituosen etc. Wert der Einfuhr 1897: 6.840.781 Rupien oder 9.423.106 Mark und 95 Pfennig." [web13]
-- 1890er Jahre: Die AG-Gesellschaft war die Hauptanteilseignerin der Eisenbahngesellschaft für Deutsch-Ostafrika (Usambarabahn), es wurde die Eisenbahnstrecke Tanga-Muhesa gebaut - und in Usambara wurde haufenweise Land besetzt und ging "in fiskalischen Besitz über" [Steuern einziehen] [web10]
-- es wird eine Deutsch-Ostafrikanische Bank gegründet [web10]
-- 1890: Verlegung des Gouvernementssitzes von Bagamoyo nach Daressalam [web13]
-- 1890: das Schutzgebiet Deutsch-Ostafrika (Tansania+Burundi etc.) bekommen die "Rinderpest" [web13]
-- 1891 wurde Tansania+Burundi etc. zur "deutschen Kolonie" hochgestuft [web08].
-- am 1.1.1891 wurde der zurückberufene Reichskommissar Wissmann durch einen "Zivilgouverneur" ersetzt [web13]
-- am 22.3.1891 wurde die Wissmanntruppe in eine "reguläre Kaiserliche Schutztruppe" umgewandelt, die dem "Reichsmarineamt" unterstellt war, ab 9.4.1891 mit Kommandeur Leutnant von Zelewski [web13]
17.8.1891: Aufstand der Wahehe bei Rugaro
-- am 17.8.1891 wurden 4 Kompanien der Schutztruppe von den Wahehe in einen Hinterhalt gelockt und überfallen. Kommandeur Zelewski wird samt 9 Europäern und 150 Askari ermordet [web13]
-- am 5.5.1892 wurde die Telegrafenlinie von Bagamoyo nach Sadani eröffnet - bis 1914 waren 3000km Telegrafenleitungen in Betrieb [web13]
1895:
-- am 5.12.1892 wurde in Tanga die erste deutsch-"christliche" Regierungsschule eröffnet, mit 50 SchülerInnen, in einem Kaufladen [web13]
-- 1892/93 ging die Rinderpest zurück, aber der Viehbestand von vor der Rinderpest wird erst um 1913 wieder erreicht, dann aber überschritten [web13]
-- 1893: erfolgreicher Anbau der Sisalagave (Sisalhanf) aus Mexiko [web13]
-- 1893: Bau eines Krankenhauses für Inder und Einheimische in Daressalam: das Sewa-Hadji-Krankenhaus, gestiftet von einerm Inder [web13]
-- ab 1.7.1893: Ausgabe von deutschen Briefmarken aus "Deutsch-Ostafrika" mit Wert in Pesa (1 Rupie = 64 Pesa) [web13]
1893-1894: Deutsche "Expedition" und "Unterwerfung" der Wahehe und Wadschagga
-- unter Gouverneur von Scheele [web13]
-- der Aufstand der Wahehe endete erst nach 5 Jahren im Jahre 1898 mit dem Fall von Sultan Quawa [web13]
16.10.1884: 14km Eisenbahnbau vonTanga nach Pongwe eröffnet
Es wird weiter gebaut bis auf 129km Länge, 1895 eingeweiht [web13]
-- Eröffnung des Gouvernementskrankenhauses in Daressalam [web13]
-- Eröffnung der Eisenbahn von Tanga ins Landesinnere mit 129km Länge [web13]
-- 1895 konnte die deutsch-"christliche" Regierungsschule mit 100 SchülerInnen ins Regierungs-Schulhaus einziehen, mit Rektor Blank [web13]
1896
-- am 5.Juni 1896 trat in Deutsch-Ostafrika die "Kronlandsverordnung" der Reichsregierung Belrin in Kraft. Nun gibt es also "Kronland": Es kann nur Land an Europäer abgegeben werden, das zuvor zum "Kronland" erklärt wurde - wo keine Rechte Dritter mehr bestehen [web13]
-- ab 1896: Ausgabe von deutschen Briefmarken mit der Schrägschrift "Deutsch-Ostafrika" [web13]
1897
-- 1.1.1897: Eröffnung des Eingeborenen-Spitals in Daressalam, benannt nach seinem indischen Stifter Sewa Hadji [web13]
-- 1897 ist in Pangani eine Zuckerfabrik in Planung, der Bau begann aber erst im Jahr 1900[web13]
1898: Ende des Wahehe-Aufstands
-- am 19. Juli 1898 fiel der Sultan Quawa der Wahehe. Damit endete der Aufstand der Wahehe [web13].
1899: "Deutsch-Ostafrikanische Zeitung"
wird ab 1899 in Daressalam herausgegeben, Herausgeber und Schriftleiter ist Wilhelm (Willy) von Roy-Quadendorf [web13]
-- ab 1.8.1899: Schulunterricht in Tanga für alle Buben (täglich 2 Stunden), das Bezirksamt erteilt den Befehl [web13]
1900
-- "Einführung der Kautschukkultur (Manihot Glaciovii), die sich jedoch erst ab 1905 stärker entwickelte" [web13]
1901
-- in Pangani wurde im Jahre 1901 nach Baubeginn im Jahre 1900 eine Zuckerfabrik fertiggestellt, die Fabrik arbeitet aber mit grossen Verlusten und die Firma wird 1902 liquidiert, weil man "nicht durchhalten will" [web13]
-- ab 1901: Ausgabe von Briermarken mit Schiffszeichnung und Rupie- und Pesa-Angaben [web13]
1902
-- 1902: "Einführung des Baumwollanbaues durch das kolonialwirtschaftliche Komitee, dessen mustergültige Organisation zum Vorbild für gleiche Einrichtungen in den englischen und französischen Kolonien Afrikas wird" [web13]
-- Juni 1902: "Gründung des Kaiserlichen landwirtschaftlich-biologischen Institutes in Amani in Ostusambara (920 m hoch) als Ergänzung des in Daressalam bestehenden Kulturgarten" [web13]
-- am 15.11.1902 wurde die eigene Münzprägung "gegen anderweitige Entschädigung" aufgegeben und ging an das Deutsche Reich bzw. Schutzgebiet über [web10]
ab 1903: Die kriminelle Pharma darf in Deutsch-Ostafrika gegen Pocken "impfen" [und verbreitet so Pocken] [web13]
1904
1904: Aufhebung der Sklaverei für Kinder - aber die Haushaltssklaverei soll erst 1920 völlig aufhören
"Aufhebung der Sklaverei. Es wird bestimmt, dass alle nach dem 31. Dezember 1905 geborenen Kinder der Sklaven entschädigungslos frei sein sollen. Die Haussklaverei soll nach dem Reichstagsbeschluss, der dieser Verordnung zugrunde liegt, im Jahre 1920 völlig aufhören." [web13]
1904
1905
-- "Die erste Baumwollversuchsstation wird in Mpanganya am Südufer des Rufijiflusses mit Schulbetrieb gegründet." [web13]
-- 28.2.1904: Die Berliner Reichsregierung erlässt per Verordnung, dass in Deutsch-Ostafrika 1 Rupie nun 100 Heller ist, 1 Rupie wird mit einem festen Kurs festgelegt = 1,333 RM - und Briefmarken werden nun mit Heller bedruckt [web13]
-- 1.9.1904: Eröffnung des Höhensanatoriums Wuguri im Nordosten des Landes, gestiftet von einem Kolonialfreund Lienhardt mit einem Kapital von 100.000 RM [web13]
-- 1.10.1904: Mombo erhält Stadtrechte - von dort erfolgt der Aufstieg nach Wilhelmstal in Westusambara und die Eisenbahn zwischen Tanga und Mombo ist fast fertig [web13]
-- die Regierung von Deutsch-Ostafrika gibt 1905 Faltblätter zur Auswanderung für deutsche "christliche" Siedler in Westusambara und Moschi heraus, Voraussetzung sind 9000 RM - das schreckt aber viele Leute ab, die gerne auswandern würden [web13]
-- ein Adliger besucht Deutsch-Ostafrika, der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg [web13]
-- Januar 1905: Gründung der Deutsch-Ostafrikanischen Bank, sie bekommt das Recht der Notenausgabe, erste 5-Rupien-Noten erfolgen ab Dezember 1905 [web13]
-- Februar 1905: Die Eisenbahn von Tanga erreicht Mombo [web13]
-- 1. Februar 1905: Spatenstich für die Eisenbahnstrecke von Daressalam nach Morogoro - eröffnet 1907 [web13]
-- am 1.11.1905 wechselte die Generalvertretung der AG-Gesellschaft von Sansibar nach Daressalam [web10]
1905-1906: Maji Maji-Aufstand
-- nach einer Steuererhöhung mit dem gleichzeitigen Angebot der Abarbeitung der Steuererhöhung in Plantagen organisieren die Afros den "Maji Maji-Aufstand", schwere Kämpfe der Afros gegen die "Schutztruppen" und die Polizeitruppen [web13]
1906: Ende des Maji Maji-Aufstands
-- es werden rund 75.000 ermordete Afros geschätzt [web13]
-- es werden auf deutsch-"christlicher" Seite 345 ermordete Askaris und 23 ermordete Europäer registriert [web13]
1907: Trennung von Zivilverwaltung und Schutztruppe
"Die Loslösung der Zivilverwaltungsaufgaben (Bezirksämter) von der Schutztruppe wird zum größten Teil durchgeführt." [web13]
1907
-- am 12.5.1907 beginnt Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg eine Expedition quer durch Afrika von Ost nach West - mit seinen Begleitern Hauptmann Weiss und Oberleutnant von Wiese und Kaiserwaldau, mit weiteren Fachgelehrten [und vielen Sklaventrägern]. Die Expedition endet 1908 "erfolgreich" [web13] [Tote Träger und abgebrannte Dörfer zählen nicht].
-- 19.8.1907:Eröffnung der Reichstelegrafenstation in Moschi [web13]
-- 23.9.1907: Reisebüro und Privatreisen: "Die erste Privatreisegesellschaft des Reisebüros Carl Stangen kommt in das Schutzgebiet." [web13]
-- 5.10.1907: Eisenbahnlinie eröffnete von Daressalam nach Morogoro bis zur Station Mikeke, dann am 16.12.1907 bis Morogoro [web13].
-- 1907-1910: Expedition mit Afrika-Durchquerung im Automobil: Oberleutnant Paul Graetz von der ostafrikanischen Schutztruppe (1902-1904) brauchte dafür von 1907 bis 1910 3 Jahre - sein Name bei den Ureinwohnern in Kisuaheli-Sprache war "Bwana Tucke-Tucke", das Motorengeräusch imitierend [web13]
23. November 1907
Um die Ausbreitung der Sisalhanfkultur besonders in Britisch-Ostafrika zu verhindern, wird ein Ausfuhrzoll für Sisalpflanzgut eingeführt.
1908
-- Beginn der Goldminengesellschaft "Kironda" in Sekenke, das Gold ist in Quarzgängen, pro Tonne Erz im Schnitt 45g Gold, später nur 14 bis 25g Gold. Die Eisenbahn ist 200km südlich entfernt, die Transporte von Maschinen etc. sind sehr schwierig [web13]
-- 1908-1912: Die Gewinne der AG-Gesellschaft DOAG:
"Die D.-O.-A. G. hatte in 5 Jahren (1908/12) einen Gewinn von 526.510,97 Mark, 723.321,11 Mark, 978.217,31 Mark, 1.004.650 Mark und 1.106.083 Mark erzielt und eine Dividende von 5, 6, 8, 8 und 9 % verteilt. 1913 wurden ebenfalls 9 % gezahlt." [web10]
[Und nur DARUM geht's: um die GEWINNE für die Aktionäre in Deutschland, die Afrika NIE gesehen und noch NIE mit einem Afrikaner gesprochen haben. Afrikaner, die "im Weg" sind, kann man totschiessen].
1909-1911
"Forschungsexpedition zur Ausgrabung von Riesensauriern am Tendaguruberge, nordwestlich von Lindi unter Leitung von Dr. W. Janensch sowie unter Mitarbeit der Herren Dr. E. Hennig, Dr. von Staff und Sattler. Die Arbeiten werden 1912 wieder aufgenommen." [web13]
1900
-- heftige Pockenepidemie im Norden und im Gebiet der Zentralbahn [web13]
1910
-- 1910 wurde die erste deutsche Kautschukplantage (mit Sumatrapflanzer Köhler) an eine englische Gesellschaft verkauft [web13]
-- der Autofahrer Paul Graetz erreicht nach 3 Jahren quer durch Afrika von Deutsch-Ostafrika aus die Westküste [web13]
-- heftige Pockenepidemie im Norden und im Gebiet der Zentralbahn - die kriminelle deutsche Pharma verteilt 1 Million Pockenschutzimpfungen [web13]
1911
"Vertrag zwischen Deutschland und Belgien über die gegenseitigen Grenzansprüche in Deutsch-Ostafrika. Es wird der Kiwusee und der Lauf des Russissi als Grenze zwischen deutschem und belgischem Schutzgebiet festgelegt." [web13]
1911-1912
-- Oberleutnant Paul Graetz durchquert mit einem Motorboot Afrika quer von Ost nach West, wobei das Motorboot [von Afro-Trägern] weite Strecke geschleppt werden musste [web13]
1912/13: "In Daressalam wird ein Institut für Seuchenforschung eingerichtet." [web13]
-- 1913 erreichte der Viehbestand in Deutsch-Ostafrika "nach Schätzung 12 Millionen Rinder, 5 Millionen Stück Kleinvieh" [web13]
-- bis 1913 sind fast 50% der Einheimischen gegen Pocken geimpft [die kriminelle Pharma zockt die Reichskasse ab, bevor gegen Pocken geimpfte Deutsche kamen, gab es NIE Pocken in Deutsch-Ostafrika] [web13]
9. März 1913: "Gründung eines Freiwilligenkorps von Usambara unter Hauptmann a. D. von Prince in Wilhelmstal." [web13]
20. März 1913: "In Daressalam wird eine Funktelegrafenstation eröffnet." [web13]
20. März 1913: "Vereinbarung zwischen Deutschland und Portugal über die Rovuma-Inseln." [web13]
1. April 1913: Im "Schutzgebiet" werden deutsche Masse und Gewichte eingeführt [web13]
1. Oktober 1913: "Einführung der Zeit von Moschi am Kilimandscharo als Einheitszeit für das ganze Schutzgebiet." [web13]
3. Dezember 1913: "Tanga erhält eine Städteordnung." [web13]
12. Dezember 1913: "Oberstleutnant von Lettow-Vorbeck wird an Stelle des Oberstleutnants von Schleinitz Kommandeur der Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika." [web13]
[1914-1918 bekämpfen sich auf afrikanischem Boden von "Deutsch-Ostafrika" die kriminellen "Christen"
-- aus Deutschland,
-- aus GB (Grossbritannien mit England, Wales und Schottland)
-- und Belgien.
Es sind doch fast IMMER die kriminellen "Christen", die die Kriege auf der Welt anzetteln. OHNE "Christen" fast KEINE Kriege].
-- 1918/1919: Der "Friedensvertrag von Versailles" entschied, Tansania an GB, Burundi+Ruanda an B, das Konga-Dreieck an Mosambik (Portugiesisch-Ostafrika) [web09]
1919
-- "Anfang 1919: Die Reichpost in Berlin gibt am Sammlerschalter die letzten Deutsch-Ostafrika-Briefmarken aus." [web13]
-- "2. März 1919: Einzug der deutschen Schutztruppe mit Gouverneur Schnee, Generalmajor von Lettow-Vorbeck und Kapitän zur See Looff durch das Brandenburger Tor in Berlin." [web13]
-- "7. Mai 1919: Das Deutsche Reich verliert mit dem Versailler Vertrag nun auch völkerrechtlich die Kolonie in Ostafrika an Belgien und Großbritannien." [web13]
-- 1920/1921 wurde Tansania GB-Mandat [web08] und Burundi+Ruanda wurden Belgien-Mandat [web09]
-- "1920/23 Ruanda und Burundi, seit 1916 von Belgien besetzt, werden offiziell belgisches Völkerbundsmandat." [web13]
[1939-1945 sind die Kriege in Afrika weniger, weil das Dritte Reich keine Afrika-Kolonien mehr hat. Aber die Achsenmacht mit dem "christlichen" Italien wird von den "christlichen" Briten in Äthiopien und Eritrea bekämpft, ebenso in Libyen. OHNE kriminelle "Christen" gibt es fast KEINE Kriege auf der Welt].
-- "1945: Großbritannien übernimmt Tanganyika als Treuhandgebiet. Ruanda und Burundi werden belgisches Treuhandgebiet." [web13]
-- 1961 wurde Tansania etc. "unabhängig" als "Republik Tansania] [web08]
-- "9. Dezember 1961: Proklamation der Republik Tanganyika, Nyerere wird erster Premierminister." [web13]
-- "1. Juli 1962: Ruanda erlangt die Unabhängigkeit, erste Republik unter Präsident Grégoire Kayibanda." [web13]
-- "10. Dezember 1963: Die Insel Sansibar (seit 1890 britisches Protektorat) wird unabhängig." [web13]
-- 1964 kam die Insel Sansibar hinzu [web08]
-- "26. April 1964: Zusammenschluss von Tanganyika und Sansibar zur Vereinigten Republik Tansania mit (Verfassung von 1965)." [web13]
-- wie die Foltermethoden und Mordmethoden während der vielen Aufstände waren
-- wie die Folter und Zwangsarbeit während des Eisenbahnbaus war].
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[S.304]
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^Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Vietor
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Leist
[web03] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Gouverneure_der_deutschen_Kolonie_Kamerun
[web04] https://de.wikipedia.org/wiki/Dahomey-Aufstand
[web05] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_von_Arenberg
[web06] https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Leutwein
[web07] https://de.wikipedia.org/wiki/Völkermord_an_den_Herero_und_Nama
[web08] https://zuendholzschachteln.de/tanganjika.htm
[web09] https://www.bundestag.de/resource/blob/480270/2110a58d99490fc9a02aae2ccfee1cc4/wd-1-001-17-pdf-data.pdf
[web10] https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/deutsch-ostafrikanische-gesellschaft-d-o-a-g/
[web11] https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/araberaufstand-in-deutsch-ostafrika/
[web12] https://en.wikipedia.org/wiki/Mbulu
[web13] https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/projekte/kolonien/deutsch-ostafrika/
[web14] https://de.wikipedia.org/wiki/Emin_Pascha
Fotoquellen