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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Der Weg ins Elend I: 13. Kriminelle "Christen" berauben+enteignen die halbe Welt

13.10. Deutschland mit Landraub und Hunger-Massenmord: in Afrika in Kamerun+Namibia

Namibia: Hottentotten im Namaland - England definiert "Wilde" (S.344) -  "Kronlandverordnung" garantiert Landraub mit Waffengewalt - "Schutzvorschriften" nicht eingehalten - Hirten- und Jägervölker werden beraubt, weil sie Landstriche brach lassen - "herrenlos" (S.345) - Das "Erschliessen" von Land wird nicht eingehalten - die Regierung beschlagnahmt das Land zurück (S.345) - Kamerun 1914: Die deutsche Regierung kauft Gebiete von Konzessionsgesellschaften zurück (S.345) - Deutsche "Kamerungesellschaften" ab 1899 - mit 80.000 und 72.000 km2+Kautschukmonopol (S.345) - Kr. D-"Christen" in Südwestafrika: Aufstand der Hereros und Hottentotten (S.346)

Kriminelle "Christen" räubern um die Wette


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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13. Kriminelle "Christen" berauben+enteignen die halbe Welt: 10. Deutschland in Kamerun+Namibia



Erwähnte Kolonialliteratur

-- Buch von Helmut Bley: Kolonialherrschaft und Sozialstruktur in Deutsch-Südwestafrika 1894/1914 - Hamburg 1968 [S.530]




Kriminelle "Christen" berauben+enteignen die halbe Welt: 10. Deutschland in Kamerun+Namibia

13.10.1. Deutschland raubt mit Kolonien in der ganzen Welt: Allgemeine Angaben

["Christlicher" Darwinismus-Rassismus: Ureinwohner sollen "Wilde" sein]

Zwei Weisse streiten um afrikanisches Land. Der eine: der deutsche Kaufmann Lüderitz. Der andere: der Sekretär des Gouverneurs der Kap-Regierung. Lüderitz' Landwünsche im Südwesten des Kontinents sind gerade mit den englischen zusammengestossen. Lüderitz bezweifelt, dass die englischen Ansprüche reell seien. Von wem haben sie denn das Land erworben? Ein deutsches, arg patriotisches Buch schildert den weiteren Dialog so:

"Gekauft hat England das Land natürlich nicht. Das Gebiet war ja "no man's land" ["Niemandsland"]. Jede Macht konnte es also ohne weiteres annektieren. Lüderitz war sprachlos über so viel Unverfrorenheit. Und die Hottentotten, fragte er, wissen Sie denn nicht, dass das ganze Namaland den Hottentotten gehört? Der Engländer blieb gänzlich ungerührt: Hottentotten? Die zählen natürlich nicht. Die betrachtet England lediglich als Wilde." [S.344]


[Kr. D-"Christen" mit Kolonien: "Kronlandverordnung" garantiert Landraub mit Waffengewalt - "Schutzvorschriften" nicht eingehalten - Hirten- und Jägervölker werden beraubt, weil sie Landstriche brach lassen - "herrenlos"]

Es dauert gar nicht lange, dann stehen auch die Deutschen auf dem Standpunkt, dass sie über alles Land in den Kolonien verfügungsberechtigt seien. Kronlandverordnungen und ähnliche Erlasse schaffen die "Rechtsgrundlage". Und selbst dort, wo sich die Deutschen aufraffen, den Eingeborenen wenigstens theoretische Ansprüche zuzubilligen, sieht die Praxis unfreundlicher aus.

Eine Reihe von Schutzvorschriften, die den Farbigen vor allzu krasser Übervorteilung schützen sollen, stehen nur auf dem Papier. Auch in den deutschen Gebieten werden weite Landstriche, die für die Existenz der einheimischen Hirten- und Jägervölker notwendig sind, als "herrenlos" nach Belieben beschlagnahmt.


[Kr. D-"Christen" mit Kolonien: Das "Erschliessen" von Land wird nicht eingehalten - die Regierung beschlagnahmt das Land zurück]

Die Konzessionsgesellschaften [mit Quotierung an der Börse und mit dem Zwang, laufend nur steigende Börsenkurse zu "produzieren"], die unter dem System bedient werden, sind theoretisch verpflichtet, das Land zu "erschliessen", wirtschaftliche Unternehmen zu gründen [mit UreinwohnerInnen als Sklaven]. Gustav Noske (SPD) erzählt:

"Nachgerade wurde allgemein erkannt, ein wie schwerer Fehler mit der Erteilung der grossen Konzessionen gemacht worden war. Nicht nur, dass die Gesellschaften fast ausnahmslos nichts für die Entwicklung der ihnen überlassenen Ländereien taten, sie hinderten auch Erschliessungsmassnahmen der Regierung, wie in Südwestafrika [Namibia] den Bau einer Eisenbahn.

[Es galt die Einstellung: Schwarze sollen von Hand arbeiten und zu Fuss Transporte abwickeln, und wenn sie dabei sterben, kann das dem Weissen nur nützen. So machte es auch Frankreich im Französischen Kongo mit dem Bau einer Eisenbahn - die Firmenleitung lachte über die Afros als "Bananenmotor"].

Man war sich darüber einig, dass im Wege der Gesetzgebung gegen diejenigen Gesellschaften vorgegangen werden könne, von denen die eingegangenen Verpflichtungen ganz oder zum Teil nicht erfüllt worden waren. Mit dieser Waffe in der Hand gelangte die Regierung zum Abschluss von Verträgen, durch die dem Fiskus grosse Landgebiete und Bergrechte von erheblicher Bedeutung zurückgewonnen wurden. Je nachdem von den Gesellschaften grössere oder geringere Aufwendungen zur wirtschaftlichen Förderung ihrer Gebiete gemacht worden waren, beliess man ihnen Landflächen. In Südwestafrika erhielt die Verwaltung das Verfügungsrecht über rund 10 Millionen Hektar zurück.


13.10.2. Deutschland beraubt Afrika: Kamerun

[Kr. D-"Christen" in Kamerun 1914: Die deutsche Regierung kauft Gebiete von Konzessionsgesellschaften zurück]

Der wirtschaftliche Wert von Neukamerun, das Frankreich an Deutschland abtrat, wurde auch deswegen als gering angesehen, weil grosse Teile des Landes zur Ausnutzung an Konzessionsgesellschaften vergeben waren. Die Kolonialverwaltung hat, wie es auch von sozialdemokratischer Seite gefordert worden war, sich bemüht, den grössten Teil des Konzessionsgebietes zurückzuerlangen. Mit vier kleineren, wenig kapitalkräftigen Gesellschaften, die aber doch zusammen 3.906.000 Hektar Land besassen, sind zu dem Zwecke Verträge im Jahre 1914 abgeschlossen worden."

[Deutsche "Kamerungesellschaften" ab 1899 - mit 80.000 und 72.000 km2+Kautschukmonopol]

Vier Millionen Hektar in einem "kleinen" Fall! In Kamerun bekommt die "Nord-West-Kamerungesellschaft", die am 31. Juli 1899 gegründet wird, rund 80.000 km2 zugeteilt; die erwähnte Süd-Kamerun-Gesellschaft 72.000 km2. Die "Südkamerun", die das Kautschukmonopol in ihrem Gebiet ohne irgendwelche Gegenleistung erhält, gerät durch Aktienverkäufe übrigens unter belgische Kontrolle. [S.345]



13.10.3. Deutschland beraubt Afrika: Südwestafrika (Namibia)

[Kr. D-"Christen" in Südwestafrika: Aufstand der Hereros und Hottentotten]

Die Deutschen bekommen verhältnismässig schnell zu spüren, was ihre Landraub-Politik bei den Eingeborenen anrichtet. Wohl nirgends erhalten sie eine so fürchterliche Quittung wie in Südwestafrika. Aber auch die Eingeborenen müssen im Herero- und im Hottentotten-Aufstand für ihre Notwehr einen ungeheuren Preis bezahlen. Diese beiden Ausrottungskriege der Deutschen gegen Völker, die ihr Heimat- und Lebensrecht verteidigen, habe ich in einem anderen Kapitel beschrieben. Hier interessiert uns in erster Linie, warum sie ausbrechen.

Der Gouverneur Leutwein schreibt vor dem Aufstand nach Berlin, er sei sicher, dass gegenwärtig durch das Hereroland eine gewisse Gärung gehe. "Das Volk sieht sich von allen Seiten in seinem Besitzstande bedroht und weiss nicht mehr, wohin mit seinen gewaltigen Viehherden. In ihm handelt es sich schliesslich um nicht mehr und nicht weniger als um die Existenzfrage, und diese ganz ohne Schwertstreich zu lösen, wird sich als ein recht schweres Stück Arbeit erweisen."

Lange, nachdem die Kriege gegen Hereros und Hottentotten vorbei sind, lässt sich die Reichsregierung, wie Bley berichtet, von zwei Geographen (Jaeger und Waibel) 1914 ein Gutachten über das Wirtschaftssystem Südwestafrikas machen.

(Buch von Helmut Bley: Kolonialherrschaft und Sozialstruktur in Deutsch-Südwestafrika 1894/1914 - Hamburg 1968 [S.530])

Bley: "Sie hielten das Nomadisieren der Stämme auf der Grundlage des gemeinsamen Stammeseigentums für 'die beste extensive Nutzung des Weidefeldes'. Diese sei aber 'nur möglich bei gemeinsamem Besitz riesiger Länderstrecken'. In Südwestafrika habe man aber von deutscher Seite das 'Land an viele Besitzer in einzelnen Farmen aufgeteilt und damit das Nomadisieren unmöglich gemacht'." [S.346]


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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/William_Hobson

Fotoquellen


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