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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Der Weg ins Elend I: 13. Kriminelle "Christen" berauben+enteignen die halbe Welt

13.14. Portugal mit Landraub und Hunger-Massenmord in Afrika: Mosambique+Angola

Portugal mit rassistischen Kolonien in Afrika: "Konzessionssystem" - Rassistisch-"christliche" Siedler in Mosambique: "gehöre eine Fläche, die grösser als ganz Portugal sei, einer Handvoll Familien" (S.357) - Angola: Afros werden "in die unfruchtbaren Gegenden des Südens abgedrängt" (S.358) - Details aus dem Bericht von Henrique Galvao von 1947: Die Verbrechen in Portugals "Kolonien" mit Zwangsarbeit, Tod durch Arbeit, Hungermassenmord - Massenflucht (Bericht von Galvao) - Reformen 1961: neue Hungerpreise+Monopole - Kaffee, Diamanten, Eisen, Erdöl (S.359)

Kriminelle "Christen" räubern um die Wette


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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13. Kriminelle "Christen" berauben+enteignen die halbe Welt: 14. Portugal



Erwähnte Kolonialliteratur

-- Buch von Gilberto Freyre: "Herrenhaus und Sklavenhütte"
-- Buch von Luis Mercier Vega (Buch: Mécanismes du pouvoir en Amérique latine - Paris 1967 [S.541]
-- Buch von Helmut Kalbitzer (Buch: Entwicklungsländer und Weltmächte - Frankfurt 1961 [S.535]
-- Bericht von Henrique Galvao von 1947: "Exposition" (58 Seiten)
-- kurze Zusammenfassung des Berichts von Henrique Galvao von 1947: Report On Native Problems In The Portuguese Colonies 1961 (13 Seiten)



Kriminelle "Christen" berauben+enteignen die halbe Welt: 14. Portugal

13.14. Portugal raubt in der halben Welt: Mosambique+Angola

13.14.1. Portugals Kolonien in Afrika: Konzessionen - Bericht von Galvao 1947 - Deportationen und "auswärtige Kontraktarbeit"+Flucht+hohe Kindersterblichkeit=Entvölkerung

[Kr. Port-"Christen" in Afrika: Landraub per "Definition" - Afros sollen in unfruchtbaren Gegenden verhungern (!) - Deportation von Männern in andere Plantagen provoziert Hungersnot zu Hause - "auswärtiger Kontraktarbeit" - Bericht von Henrique Galvao 1947]

Italien hat freilich nur einen nach Bevölkerungszahl und Wert vergleichsweise bescheidenen Anteil Afrikas unter Kontrolle gehabt. Europas älteste Kolonialmacht, Portugal, kann in jeder Hinsicht mehr bieten.

Auch hier kommt es zu den Exzessen des Konzessionssystems, [mit der kriminellen Börse, die Raub mit steigenden Börsenkursen belohnen], ohne dass ihnen ein noch so bescheidener industrieller Aufschwung entspräche. 1854 stellt ein Bericht des "Übersee-Rats" fest, im Gebiet des [Flusses] Sambesi [Mosambique] gehöre eine Fläche, die grösser als ganz Portugal sei, einer Handvoll [weiss-"christlicher" Siedler]-Familien. Zu entfernte Vergangenheit? Im Distrikt Cabinda (Angola) besitzen die weissen Siedler 100 Jahre später 639.000 Hektar von insgesamt nur 727.000. Und die Vertreibung der afrikanischen Familien aus den Distrikten Cabinda, Benguela [S.357], Luanda und Cuanza-Norte, den fruchtbarsten Angolas, geht weiter [Stand 1954]. Die Neger [AfrikanerInnen] werden in die unfruchtbaren Gegenden des Südens abgedrängt.

Auch in "Portugiesisch-Afrika" [Angola und Mosambique] ergänzen sich Landraub und Zwangsarbeit, um die Bevölkerung im Elend zu halten. Der ehemalige Kolonialbeamte Henrique Galvao (1895-1970 [web01]) hat in seinem Bericht von 1947 auf die folgen aufmerksam gemacht:

"Ganze Grenzgegenden leiden an Entvölkerung. Heute findet man dort nur noch alte Leute, Kranke, Frauen und Kinder."

Galvao stellt nicht nur das gleiche schädliche System eines "forcierten Anbaues hochwertiger Naturprodukte" fest (zum Nutzen europäischer Konzessionsgesellschaften) wie im belgischen Kongo. Er macht auch darauf aufmerksam, dass die Behörden andererseits durch den allgemeinen Missbrauch [Erpressung] von Arbeitskräften Versuche behindern, die Produktion zu steigern:

"Massnahmen der Behörden gegen eingeborene Bauern und Viehzüchter, sowie gegen die Sammler von Bienenwachs und Kautschuk, die bestimmt sind, eine höhere Produktion zu erzielen, sind oft hart. Dieselben Behörden jedoch, die ihrerseits durch Verordnungen, Rundschreiben und Anweisungen der Zentralverwaltung in Atem gehalten werden, zögern nicht, die Eingeborenen von ihrer Arbeit wegzuholen und zu 'Kontraktarbeit' zu verpflichten. Auf diese Art und Weise bestand in der Gegend von Pombo und am Cubango [zentrales Südangola] keinerlei Aussicht auf eine Reisernte: zuerst eine mit aller Macht durchgeführte Kampagne für den Reisanbau, und dann, als alles fertig und der Boden vorbereitet war, ein Befehl an die Reisarbeiter, sich zu auswärtiger Kontraktarbeit zur Verfügung zu stellen." [S.358]


Details aus dem Bericht von Henrique Galvao von 1947: "Exposition"
Die Verbrechen in Portugals "Kolonien" mit Zwangsarbeit, Tod durch Arbeit, Hungermassenmord - Massenflucht

https://www.thefreelibrary.com/The+Galvao+report+on+forced+labor+%281947%29+in+historical+context+and...-a0425350824

Übersetzung mit Deepl:

[Der Bericht "Exposition" (58 Seiten) "verschwindet" aus dem Archiv des Parlaments von Lissabon - es bleiben nur Kopien - Kürzung auf 13 Seiten]

"Der Originalbericht von 1947 und sein erstes Leben (1947-55)

Der achtundfünfzig Seiten umfassende, nummerierte und vom Verfasser unterzeichnete Originaltext wurde am 22. Januar 1947 in den Archiven des portugiesischen Parlaments hinterlegt, nachdem er dem siebzehnköpfigen „Comissao Das Colonias“ in der vierten Legislaturperiode der Assembleia Nacional des Estado Novo (1945-9) vorgelegt worden war und Gegenstand heftiger öffentlicher und privater Debatten wurde. Als ein sehr junger Galvao-Biograph den Originaltext einsehen wollte, fehlte dieser im Archiv, und der zitierte Biograph war gezwungen, eine Kopie zu verwenden, die in Galvaos privatem Nachlass gefunden wurde. (36)

Die ursprüngliche Fassung trägt keinen offiziellen Titel und wird einfach als „Exposition“ bezeichnet. Bei einer späteren Veröffentlichung im Jahr 1961 erhielt der übersetzte, redigierte und auszugsweise wiedergegebene, viel kürzere Text (von nur dreizehn Seiten) den seltsamen Titel „Report On Native Problems In The Portuguese Colonies“. (37)

[Warnung von Galvao: Die Wahrheit des Massenmords wird die ewige Kolonialpropaganda einholen
1. Massenflucht - 2. hohe Kindersterblichkeit+Bevölkerungseinbruch - 3. Hungerlöhne - 4. Chaos - 5. kommunistische Agenten - 6. Rebellen haben Erfolge in Grenzgebieten - 7. Portugals Kolonialverwaltung will keine Probleme lösen sondern nur kassieren]


Der Bericht ist wie folgt gegliedert: Er beginnt mit einem kurzen Vorwort, in dem der Autor feststellt, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist und die Regierung jetzt entschlossen handeln muss, um die gravierenden Probleme zu lösen. Wenn nicht entschlossen und schnell gehandelt wird, werden die Portugiesen nach „fünf Jahrhunderten des Ruhms“ in ihrer „Mission als moderne Kolonisatoren in Afrika“ „tragisch scheitern“. Der Bericht befasst sich nur mit den Verhältnissen in den drei „Eingeborenenstatut“-Kolonien Angola, Guinea/Bissau und Mosambik. Statistiken, so fügt der Autor hinzu, können die kritische, wahre Geschichte in ihrer „alarmierenden Nacktheit“ (in Anlehnung an ein berühmtes Zitat von Eca de Queiros) nicht wiedergeben, und ein Übermass an Statistiken, von denen einige gefälscht sind, sei nicht hilfreich. Koloniale Funktionäre, die sich vor den Konsequenzen fürchteten, waren nicht bereit, die Wahrheit zu einem Thema einzugestehen, das von der offiziellen Propaganda überlagert wurde.

Es folgt der Hauptteil des Berichts, in dem sieben kritische Schlüsselprobleme der „Eingeborenenfrage“ (afrikanische Frage) umrissen werden, wobei einige Details hinzugefügt wurden.

1. Schwere Bevölkerungsverluste durch heimliche Auswanderung in benachbarte Kolonien, insbesondere in den letzten fünfzehn Jahren.

2. Demografische Verluste durch den körperlichen Verfall der Afrikaner aufgrund schlechter medizinischer Versorgung, schlechter Ernährung, hoher Kindersterblichkeit und niedriger Geburtenraten.

3. Die Arbeitssituation ist katastrophal und kann nicht aufrechterhalten werden.

4. Die afrikanische Gesellschaft in unseren Kolonien ist unorganisiert und ungeordnet.

5. Unterwanderung durch Agenten der sozialen Subversion aus den Nachbarkolonien, vor allem aus Nordangola und Guinea/Bissau.

6. Die Grenzgebiete von Angola und Mosambik werden aufgegeben.

7. Unsere Kolonialverwaltung ist nicht in der Lage, diese Probleme zu lösen [sondern sie wollen nur kassieren, so wie sie es bereits 500 Jahre lang gemacht haben].


[Die Massenflucht aus Angola und Guinea in die Nachbarkolonien, wo die Lebensbedingungen besser sind - Portugals Kolonien ohne medizinische Hilfe oder soziale Dienste]

Es gibt, so Galvao, sieben Hauptursachen für die schweren demographischen Verluste (vor allem bei den Afrikanern in Angola und Guinea), die entstehen, wenn immer mehr Afrikaner heimlich in die angrenzenden Kolonien auswandern.

1. Bessere Löhne für afrikanische Arbeitskräfte in den Nachbarkolonien

2. Bessere Organisation des afrikanischen Handels in den Nachbarkolonien

3. Bessere Arbeitsbedingungen in den Nachbarkolonien

4. Bessere medizinische Versorgung in den Nachbarkolonien

5. Weniger belastende Steuern für Afrikaner in benachbarten Kolonien

6. Propaganda lockt unsere Afrikaner effektiv in die Nachbarkolonien

7. Unseren afrikanischen Häuptlingen fehlt es an Prestige; die afrikanische Gesellschaft ist in Unordnung.

Wie der Autor feststellt, ist „ein grosser Teil der [afrikanischen] Bevölkerung auf der Flucht“ (38) aus unseren Kolonien in benachbarte Kolonien. Es folgt eine kurze Geschichte darüber, wie sich die portugiesische Herrschaft in Afrika nachteilig auf die afrikanische Gesellschaft in den portugiesischen Kolonien ausgewirkt hat, in denen es kaum medizinische Hilfe oder soziale Dienste gibt. Als Ausnahmefälle werden zwei private Unternehmen angeführt, DIAMANG in Angola und Sena Sugar in Mosambik, die einige Dienstleistungen für afrikanische Arbeitskräfte anbieten.

[Portugiesische Kolonien haben nun Personalmangel]

In dem Bericht wird dann jedes der sieben oben genannten Schlüsselprobleme eingehender analysiert, beginnend mit den demografischen Verlusten. Seine Erörterung des kritischen Arbeitsproblems ist für diesen Aufsatz am relevantesten; seine Hauptthese lautet darin, dass der Mangel an afrikanischen Arbeitskräften das Hauptproblem ist, denn ohne eine Masse an Arbeitskräften in Reserve kann die koloniale Wirtschaft nicht funktionieren. Während das Problem in Guinea/Bissau und Mosambik erheblich ist, ist der Mangel in Angola „katastrophal“. Nachdem er Statistiken über die Anzahl der Arbeiter in jeder Kategorie zitiert hat, behauptet Galvao, dass es keine Reserve an Arbeitskräften gibt, sondern einen „Mangel an 15.000 Arbeitern“. (39)

[Portugiesische Kolonien: Zwangsarbeit mit brutalsten Methoden, auch gegen Frauen, Kinder, Alte und Kranke - bis zu 35% Sterblichkeit erlaubt - Warnungen seit 10 Jahren nützen NICHTS - kriminelle Katholiken machen einfach "weiter so"]

Angesichts des Arbeitskräftemangels sind die Kolonisten schuld daran, dass sie versuchen, den Mangel mit den brutalsten Methoden zu beheben, einschliesslich der Rekrutierung von Frauen, Kindern, Alten und Kranken zur Arbeit. Galvao schliesst diesen Abschnitt mit einer Zeile, die in der Übersetzung 1961, wenn nicht schon früher, berühmt wurde: „[In unseren Kolonien, vor allem aber in Angola und Mosambik] sind nur die Toten wirklich von der Zwangsarbeit befreit“. (40) Ein Hauptproblem besteht darin, dass die Regierung in Angola viel offener als in Mosambik „frei und bewusst“ sowohl afrikanische Arbeitskräfte anwirbt als auch verteilt. Die Kolonisten wenden sich an das Ministerium für einheimische Angelegenheiten und bitten um die Bereitstellung von Arbeitskräften. Nach portugiesischem Recht, so Galvao, ist diese Praxis zwar verboten, aber die Zwangsarbeit für private Arbeitgeber wird in der Tat durch „vertrauliche“ Anordnungen und Rundschreiben durchgesetzt, und dies „entehrt die [Kolonial-]Verwaltung“. (41)

Der einfache Ausweg für die Regierung, so Galvao, besteht darin, diesen Arbeitgebern afrikanische Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen, während sie heuchlerisch von „Menschlichkeit“ predigen. Zwangsarbeit sei „grausamer“ als „reine Sklaverei“, denn in der Sklaverei habe man sich um den Sklaven als Besitz besser gekümmert als um den Zwangsarbeiter heute. Wenn ein Zwangsarbeiter stirbt, fordert der Arbeitgeber einfach einen neuen Arbeiter bei der Regierung an. Um die hohen menschlichen Kosten des Zwangsarbeitssystems zu verdeutlichen, weist Galvao darauf hin, dass die Arbeitgeber eine Sterblichkeitsrate von 35 Prozent bei ihren Zwangsarbeitern unter „Vertrag“ haben können, und er warnt, dass „[D]iese Politik nicht fortgesetzt werden kann“. (42) Er schliesst diesen Abschnitt ab, indem er wiederholt, dass er die Regierung seit zehn Jahren über diese Krise informiert hat.

[Die kriminellen Katholiken machen einfach "weiter so"].

[Die Zwangsrekrutierungen: Afrikanische Häuptlinge helfen mit (!) - Sterblichkeit 20 bis 30% - Entvölkerung schlimmer als bei Seuchen - Strassenbau ohne Bezahlung+ohne Verpflegung - Hungerlöhne+Zahlung mit Verspätung]

Galvao fährt mit einer detaillierten Erklärung der Funktionsweise der Zwangsrekrutierung von Arbeitskräften fort, die von den Kolonialbehörden veranlasst und von der „Willkür“ der afrikanischen Häuptlinge (sobas) unterstützt wird. Er beschreibt, wie das System der „Vertragsarbeit“ funktioniert, ein System mit einer Sterblichkeitsrate von 20 bis 30 Prozent, ein System, „das nur durch das Eingreifen des Staates möglich ist“. (43) In einem weiteren denkwürdigen Satz der Verurteilung stellt der Autor fest:

   Wahrhaftig, dieser „Vertrag“, der nur durch das Eingreifen des Staates möglich macht, führt dazu, dass die [afrikanische] Bevölkerung durch Tod, Krankheit und Flucht [fugas oder Abwanderung], mehr Verluste als bestimmte endemische Krankheiten. (44)

Der Afrikaner ist in der Tat zwischen zwei Übeln gefangen, dem „Staatsvertrag“ und den „privaten Verträgen“, und der Afrikaner zieht den privaten Vertrag vor. Wenn der Staat Zwangsarbeiter für öffentliche Arbeiten einsetzt, werden häufig Frauen sowie schwache und unfähige Personen rekrutiert, z. B. für Strassenarbeiten, bei denen keine Bezahlung oder Verpflegung vorgesehen ist. In abgelegenen Gebieten im Landesinneren werden weiterhin Zwangsarbeitskräfte für den Staat eingesetzt. Wenn der Lohn gezahlt wird, dann schlecht oder sehr spät.

[Baumwollplantagen zerstören die lokale Landwirtschaft für die Afros - Folter mit Strafen+Peitsche verbessert nichts - Flucht]

Im folgenden Abschnitt geht Galvao auf das System der „Einflusszonen“ und den obligatorischen Baumwollanbau unter Afrikanern ein. Dieses System des obligatorischen Baumwollanbaus hat zwar die Baumwollproduktion erhöht, ist aber in Bezug auf seine Auswirkungen auf die afrikanischen Bauern ein Misserfolg. Das koloniale System der „Hilfe“ für die afrikanische Landwirtschaft funktioniert nicht. Die Verwaltung scheint sich des Desasters des Baumwollprogramms nicht bewusst zu sein, was eine der Ursachen für die Abwanderung von Afrikanern in benachbarte Kolonien ist und das System der Zwangsarbeit mit der gewaltsamen Behandlung der Arbeiter kennzeichnet.

[1. Diskriminierung+Folter sind "normal" - 2. Folter bis zum Tod - 3. Verachtung - 4. Arbeiter haben Verhaltensprobleme - 5. Klimazonenwechsel - 6. Weisse rauben AfrikanerInnen aus - 7. Miserable Wohnverhältnisse - 8. Weisser "Ausrottungsgeist"]

Galvao beschreibt, wie der Staat bei seiner Aufgabe, die afrikanischen Arbeiter zu schützen, versagt hat, und führt an, wie private Arbeitgeber und Arbeitsvermittler die Arbeiter missbrauchen. Es werden acht Punkte aufgeführt:

1. Widerstand mit allen Mitteln gegen eine gerechte Wirtschafts- und Sozialpolitik gegenüber afrikanischen Arbeitskräften.

2. Missbräuchliche Behandlung von Afrikanern und Gleichgültigkeit gegenüber den schlechten physischen und moralischen Bedingungen der Arbeiter, einschliesslich des Todes von Arbeitern.

3. Verachtung der Arbeit, als ob es Arbeiter im Überfluss gäbe (und nicht in Knappheit). (43,44)

4. Mangelnder Charakter der Anwerber

5. Versäumnis der Arbeitgeber, bei der Beförderung von Arbeitskräften die Auswirkungen der verschiedenen Klimazonen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer zu berücksichtigen.

6. Raubüberfälle von Kaufleuten auf Afrikaner

7. Gleichgültigkeit gegenüber den Wohnverhältnissen der Afrikaner

8. Verbleibender „Ausrottungsgeist“ der Kolonisten gegenüber den Afrikanern, eine Haltung, die Ende des XIX. und Anfang des XX. Jahrhunderts vorherrschte.

[Afros in Port-Kolonien: Die Stämme lösen sich auf - "Entstammung"]

Dieses Problem ist der Verwaltung seit zehn Jahren bekannt, aber es wurde keine einzige gute Massnahme ergriffen, um es zu lösen. Galvao fährt fort, andere wichtige Probleme zu erörtern, darunter den Prestigeverlust der afrikanischen Häuptlinge, die soziale Differenzierung der afrikanischen Gesellschaft und die Entstammung. Zu den Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, gehört der Kontakt mit Afrikanern aus den benachbarten Kolonien in Angola, d. h. Belgisch-Kongo, Nordrhodesien und Südwestafrika (Namibia), und ein Faktor, der dazu beiträgt, ist die „soziale Subversion“ durch Afrikaner, die Einfluss auf die angolanischen Afrikaner haben. Als Beweis führt er gewaltsame antikoloniale Unruhen in Matadi und Leopoldville, Belgisch-Kongo, im Jahr 1945 an.

[Weisse "Präsidenten" von Portugal kennen die Bedingungen in den Kolonien gar nicht]

Als Nächstes erörtert der Autor ein grundlegendes, aber heikles Thema: die inzwischen übliche Politik Lissabons zur Einsparung und zum Ausgleich der kolonialen Haushalte, das Herzstück der Strategie der Finanzverwaltung von Diktator Salazar. In einer Mischung aus Lob und direkter Kritik an der Politik des Ausgleichs der kolonialen Haushalte, die, wie Galvao meint, eine der Wurzeln der kolonialen Krise ist und dem kolonialen System schadet, und ohne „Namen zu nennen“, lobt er die Leistungen des Regimes, kommt aber zu dem Schluss, dass die betroffenen afrikanischen Kolonien sehr unter den ausgeglichenen Haushalten und den Führern gelitten haben, die die kolonialen Bedingungen nicht kennen. Ohne Premier Salazar direkt für die Krise verantwortlich zu machen, deutet der Autor an, dass der Diktator die Kolonien nicht kennt und nicht über das System des ausgeglichenen Haushalts hinausgegangen ist, um das koloniale System zu verbessern. Die Kolonialverwaltung ist inkompetent und ignorant und will nicht zugeben, dass die „Eingeborenenpolitik“ ein Misserfolg ist. Dieser Misserfolg reicht mindestens fünfzig Jahre zurück.

Das Hauptproblem, so Galvao, ist die Diskrepanz zwischen der Theorie und den fehlenden Mitteln; die vielen Gesetze und Dekrete werden zu toten Buchstaben. Mit Blick auf seine eigene Persönlichkeit und Rolle stellt Galvao dann fest, dass „Männer der Tat“ in einem kolonialen System wie dem von ihm beschriebenen keine Chance haben. Ausserdem sei die Kolonialherrschaft in ihrer jetzigen Form aufgrund der fehlenden Mittel, der Mittelmässigkeit des Kolonialpersonals und der Schwäche des Systems nicht reformfähig.

[Fake-Schwärmerei für Folter und Hungermord]

In einem letzten Abschnitt der „Exposition“ beruft sich Galvao auf die traditionelle portugiesische Kolonialmystik und -rhetorik, eine Doktrin, die er persönlich in den 1930er Jahren für das Regime mitbegründet und ausgearbeitet hat (was ich als „kolonialen Exzeptionalismus“ beschrieben habe), um die Aufmerksamkeit der Leser zu lenken und mit einer hoffnungsvolleren Note zu enden. Es ist eine Tatsache, behauptet er, dass „die Eingeborenen trotz allem [wie oben im Bericht dargestellt] unsere Herrschaft [soberania] bevorzugen, was sicherlich von einer angeborenen Eignung der Portugiesen für die Kolonisierung herrührt“. „Sogar die portugiesischen [Afrikaner] Emigranten [die jetzt in den benachbarten Kolonien wohnen, nachdem sie aus Angola, Mosambik und Guinea ausgewandert sind]“, fügt er hinzu, „die sich definitiv im Ausland niedergelassen haben, verhehlen nicht ihre Freude über die Aussicht, nach Angola, Mosambik und Guinea zurückzukehren, wenn sich die Bedingungen dort ändern würden“. (45)

[Bericht von Galvao 1947: Die Liste der Sofortmassnahmen und Gesetzesänderungen]

Um diese Bedingungen zu ändern, und da keine Zeit zu verlieren ist, fordert Galvao die sofortige Einleitung von Sofortmassnahmen. Eine Liste solcher Massnahmen füllt die letzten Seiten des Dokuments und schliesst mit einer Liste von Gesetzen, die überarbeitet werden sollen, und anderen spezifischen Aktionen. Die wichtigsten vorgeschlagenen Massnahmen sind:

1. Schaffung eines Untersekretariats im Kolonialministerium oder eines „Hohen Kommissars für Eingeborenenangelegenheiten“ in Lissabon und Ernennung einer Person, die in der Lage ist, auf eine Weise zu handeln, die „agil, schnell, produktiv und mächtiger“ ist als die lokale Kolonialverwaltung. Dieser neue Posten - sah Galvao sich selbst in diesem Amt? - sollte die geplante neue „Kolonisierung“ durch Portugiesen und Afrikaner überwachen.

2. In Angola und Mosambik wird ein „Direktorat für einheimische Dienste und Angelegenheiten“ geschaffen.

3. Schaffung eines Fonds für die Wiederbesiedlung oder Kolonisierung bestimmter verlassener oder verlassener Grenzregionen in den drei Kolonien mit „Eingeborenenstatut“ (indigenato), der durch die Einführung neuer Steuern aufgebracht würde: eine Arbeitgeber- oder Patronatssteuer, eine Kolonisierungssteuer für alle portugiesischen Steuerzahler sowohl in der Metropole als auch in den Kolonien, die eine Nachbildung der derzeitigen „Eingeborenensteuer“ wäre. Die letztgenannte Steuer wäre gerechtfertigt, da die portugiesischen Steuerzahler tatsächlich vom Imperium („dem kolonialen Unternehmen“) profitieren. Die Höhe oder der Satz der Kolonisationssteuer würde 50 Prozent der Einheimischensteuer betragen.

An der Spitze der siebzehn spezifischen Massnahmen, die der neue Hochkommissar für Eingeborenenangelegenheiten vorschlägt und durchführen soll, steht die „Überarbeitung des Arbeitsgesetzes der Eingeborenen und des Zivil- und Strafrechtes der Eingeborenen“; zu den weiteren Massnahmen, die genannt werden, gehören die Verbesserung der medizinischen Versorgung in den Grenzgebieten, die Überarbeitung des obligatorischen Baumwollanbausystems, Festlegung eines „gerechten Lohns“, Überwachung der Arbeit der Eingeborenen, Betonung der freiwilligen (freien) Arbeit, Einführung einer stärkeren Kontrolle in den Grenzregionen, Verbesserung des Status, einschliesslich der Gehälter, der afrikanischen Häuptlinge, Einrichtung einer Schule für Eingeborenenhäuptlinge, Schaffung spezieller Dörfer für Eingeborenenhäuptlinge entlang der kolonialen Grenzen (Zitat).

Was war das Schicksal des Berichts und die Hauptmerkmale seiner verschiedenen nachfolgenden „Leben“? War die Abfassung und Verbreitung des Berichts im „Ausschuss für die Kolonien“ der Nationalversammlung und die ablehnende, wütende Reaktion von Mitgliedern der herrschenden Gruppe der Hauptfaktor, der Galvao in die aktive Opposition zur Diktatur trieb? Oder war dies nur einer von mehreren Faktoren, die zum Bruch führten? Wie wirkten sich der Bericht und die Reaktionen darauf auf die wichtigsten afrikanischen Kolonien und auf die erörterten ernsten Probleme aus? Die Antworten auf diese Fragen müssen hier kurz sein."

Fussnoten:
(36) Montoito, Henrique Galvao, 102.

(37) Montoito, Henrique Galvao, 102. This biographer was obliged to use a copy of 1947 report from the family private archives of Galvao, in a work by Henrique Galvao entitled "Documentos Fidedignos da Verdadeira Obra de Salazar" (Agosto de 1949)

(38) Galvao, "Exposicao," 22. Galvao, "Exposicao," 27.

(39) Galvao, "Exposicao," 26.

(40) Galvao, "Exposicao," 26.

(41) Galvao, "Exposicao," 27.

(42) Galvao, "Exposicao," 27.

(43) Galvao, "Exposicao," 29.

(44) Galvao, "Exposicao," 29.

(45) Galvao, "Exposicao," 49. (46) Henrique Galvao and Carlos Selvagem, Imperio ultramarino portugues (Lisboa: Empresa Nacional de Publicidade, 1950-3).


13.13.2. Portugal in Afrika: Zwangsarbeit in Baumwollplantagen - Hungerpreise - Arbeitsverbote - lizensierte Aufkäufer - Kaffee, Diamanten, Eisen, Erdöl

[Kr. Port-"Christen" in Mosambique und Angola mit Baumwollplantagen-Zwangsarbeit - Zwangsverkauf zu Hungerpreisen - Monopole+Arbeitsverbote für andere Arbeiten - De-facto-Landenteignung - Massen-Hungermord]

Zwangskulturen werden besonders in Mosambique betrieben (Baumwolle), aber auch in Angola sind 6 grosse Landstreifen zum gleichen Zweck an Konzessionsgesellschaften übertragen. Zahlreiche afrikanische Bauern - mehr als eine halbe Million - Müssen die Baumwolle anbauen. Die Gesellschaft gibt ihnen die Saat und nimmt ihnen die Ernte zu einem Preis ab, der weit unter dem normalen liegt. Da der Bauer die Ernte keinem anderen verkaufen darf, und da in diesem Gebiet jede Lohnarbeit für andere Zwecke verboten ist, ist dies ein perfektes Beispiel für die Kombination von Zwangsarbeit mit Landenteignung.

"Portugiesisch-Afrika" ist arm. Wenn gewaltige Anbauflächen der Nahrungsmittelerzeugung entzogen werden, muss es auch hier zu Versorgungskrisen kommen. In der Tat finden sich auch hier Zeugnisse für Hungerkatastrophen, darunter die Aussage des [Jesus-Fantasie]-Bischofs von Beira (Küstenstadt in Mosambique [web02]). Der [Jesus-Fantasie]-Bischof macht darauf aufmerksam, dass die Afrikaner in manchen Gegenden, wo sie Baumwolle anbauen müssen, mit anderen Kulturen bis zu 80mal mehr verdienen könnten. 1956 verdienen die 519.000 Baumwollbauern an der Ernte eines ganzen Jahres im Durchschnitt nur etwas über 40 Mark! [S.358].

[1961: "Reformen" werden verkündet - "freie AfrikanerInnen" dürfen Baumwollprodukte nur an portugiesisch-lizenzierte Aufkäufer verkaufen - wieder nur Hungerlohn - neue "Reformen" 1965]

Nach Jahrzehnten des Raubbaus an Mensch und Land verkünden die Portugiesen 1961 Reformen, die mit anderen Missständen auch den Baumwoll-Zwangsanbau abschaffen sollen. Die Pflanzer werden nun im Prinzip "unabhängig". Allerdings dürfen sie ihre Ernten nur an Aufkäufer verkaufen, die eine Regierungslizenz haben. 1963 sieht ein Berichterstatter des Londoner "Economist" in Angola nach und stellt fest: Es gibt dort überhaupt nur zwei solchermassen lizenzierte Käufer. Also haben die Neger [AfrikanerInnen] weiterhin keine Wahl, und ein Monopol scheint nur durch ein anderes ersetzt worden zu sein.

[Die kriminellen Katholiken-"Christen" lieben das Rauben, Lügen, Fälschen, Foltern - und den Massenmord gegen andere Rassen sowieso].

Etwa zwei Jahre später endlich berichtet der "Economist" (27. August 1965), wenigstens in Mosambique scheine sich das neue System nun zugunsten der Eingeborenen auszuwirken, nach heftigen Auseinandersetzungen des amtlichen "Baumwollinstituts" in Lourenço Marques mit den örtlichen früheren Konzessionären, die noch 1964 die Reform zu sabotieren suchten. Aber ob ähnliche Fortschritte in Angola erzielt sind, möchte der "Economist" nicht sagen.

[Kr. Port-"Christen" in Angola mit Massenraub: Kaffee, Diamanten, Eisen, Erdöl - Portugal reinstalliert die eigene Landwirtschaft nicht]

Hingegen kann man noch 1968 das typische Bild der kolonialen Raubwirtschaft feststellen. Die Portugiesen forcieren in Angola (worauf "Le Monde" am 26. November 1968 aufmerksam macht) mit allen Mitteln den Kaffee-Diamanten- und Eisenexport, seit einiger Zeit auch die Ölindustrie (am Golf von Cabinda) (Nord-Angola-Enklave [web03]). Der Reichtum Angolas im Dienst der Weissen...

Was sieht der staatliche Entwicklungsplan für die Angolesen selbst vor, für fast sechs Millionen Menschen, von denen nach wie vor die überwältigende Mehrheit (89 Prozent im Jahr 1960) Landbevölkerung ist? [Die französische Elite-Zeitung] "Le Monde" [berichtet]:

"Gerade diese bedeutende Mehrheit vernachlässigt der laufende Entwicklungsplan, und das Missverhältnis wird noch dadurch verschärft, dass der Abschnitt IV des Plans - Entwicklung auf dem Land - überhaupt keinen Budgetkredit zugeteilt bekommt."

Die Landwirtschaft erhält nur 9 Prozent der vorgesehenen Investitionen. Wie entwickelt sich dabei der "Reichtum" der Angolesen? Nationalprodukt pro Kopf im Jahr 1963: 550 Mark. Schätzung für 1970: 800 Mark.

(Ergänzung:
Die kriminellen Katholiken-"Christen" von Portugal konsumieren aus ihren Kolonien seit 1450 und stellen ihre Rassisten-Mentalität nicht um. Angola wurde erst 1975 unabhängig [web04]).


13.13.3. Kriminell-"christliches" Portugal in Brasilien mit Landraub ohne Grenzen

[Kr. Port-"Christen" in Brasilien: gigantische Landgüter nur mit Zuckerrohr- und Tabakplantagen-Monokulturen mit viel zu wenig Nutztieren - Fleischmangel und Mehlmangel - Zwang zu Maniokanbau - 1000 Manioks pro Sklave pro Jahr]

Das portugiesische Kolonialsystem ist eben auch nicht geeignet, Lebensstandard und Ernährung eingeborener Bauernbevölkerung zu entwickeln. Das hat sich ja schon Jahrhunderte vorher in Lateinamerika gezeigt. So, wie die Spanier in ihrer Hälfte dieses Kontinents, hinterlassen die Portugiesen in der andere, in Brasilien, zwei verhängnisvolle Erbschaften. Die eine ist der Riesen-Grundbeseitz, die andere die Monokultur. Jede für sich sorgt gewöhnlich schon für Ernährungsschwierigkeiten. Die Kombination von beiden macht die Sache sehr viel schlimmer. In seinem Buch "Herrenhaus und Sklavenhütte" gibt Gilberto Freyre ein anschauliches Beispiel aus dem Brasilien der portugiesischen [Jesus-Fantasie-Massenmord]-Zeit.

Das Gebiet von Bahía [Küstenprovinz in Nordbrasilien] war ein typisches Beispiel für die Latifundienwirtschaft einerseits und die intensiv betriebene Viehzucht andererseits; ein ausgedehnter Teil des Landes gehörte praktisch nur zwei Familien [S.359].

Es ist bekannt, dass die Grossgrundbesitzer von Bahía es vermieden, auf ihren ausgedehnten Gütern Haustiere zu halten, um ihre Zuckerrohr- und Tabakpflanzungen nicht zu gefährden. Schafe und Ziegen wurden als unnütze Geschöpfe betrachtet, Schweine waren schwer zu halten, weil sie leicht verwilderten, wenn man sie frei herumlaufen liess, und das Rindvieh reichte nicht aus für die Versorgung der Pflanzungen, den Bedarf der Schlachthäuser und die Verproviantisierung der Schiffe.

In der landwirtschaftlichen Zone von Bahía wurde ausser Zuckerrohr und Tabak jede andere Anpflanzung derart vernachlässigt, dass es im 18. Jh. mit all seinem Aufwand zu einem aussergewöhnlichen Mangel an Mehl kam; deshalb bestimmten die Kapitanatsgouverneure von 1788 an, dass die Landverleihungen eine Klausel enthalten müssten, wonach der Grundbesitzer 'für jeden seiner Sklaven, den er in der Landarbeit beschäftigte, 1000 Stück Maniok' zu pflanzen hätte." [S.360]


13.13.4. Kr. Sp-"Christen" mit Massenraub in Mexiko

[Kr. Sp-"Christen" in Mexiko mit Massenraub: Alles Land soll "Kronland" sein - und wer es besetzt, bekommt den Zuschlag - kr. "Christen"-Siedler "kaufen" Boden - Ureinwohner zerbrechen an den hohen "christlichen" Steuern - Schuldensklaverei]

Im spanischen Kolonialreich verläuft die Entwicklung kaum anders. Ich zitiere aus Parkes "Histoire du Mexique":

"Nach spanischem Gesetz war das gesamte Land in Mexiko königliches Eigentum - und nur ein königliches Dekret konnte das gesetzliche Eigentum vergeben. Da die meisten der Indianerdörfer nie ein solches Dekret erwirkt hatten, war es für die Kreolen [Nachkommen der Afro-Sklaven] leicht, allmählich die Grenzen ihrer Ländereien auszudehnen und zu behaupten, die nähmen nur einen Teil des Kronlandes in Besitz. Wenn ein solcher Fall lange genug geduldet worden war, wurde er häufig von der Regierung legalisiert. Andere [kr."christlich"-darwinistische] Siedler kauften billig Boden, den ihnen die Indianerdörfer verkauften - trotz der Gesetze, die verhindern sollten, dass die Indianer [UreinwohnerInnen] übers Ohr gehauen würden. Diese waren ständig in Geldnot wegen der Steuern, die die Krone verlangte und wegen der häufig ungenügenden Ernten.

So hatten sich durch diesen langsamen, andauernden Prozess die relativ kleinen Besitze der ersten Konquistadoren allmählich in immense Haziendas [haciendas - Landgüter] verwandelt, die den grössten Teil der fruchtbaren Täler Zentralmexikos bedeckten. Ein beträchtlicher Teil der eingeborenen Bevölkerung, wahrscheinlich mehr als ein Drittel, war gezwungen, als Tagelöhner auf diesen Haciendas zu arbeiten. Deren Besitzer gewährten ihnen Lohnvorschüsse, die sie nie zurückzahlen konnten. Und so wurden sie Péons, fielen in eine Art Schuldensklaverei, und ihre Schulden wurden durch Generationen hindurch weitergegeben."

Dieses System ist in allen spanischen Gebieten Latein-"Amerikas" gleich.

[Auch die kriminellen "Christen" aus Spanien sind Meister im Rauben].


13.13.5. Unabhängigkeiten in Latein-"Amerika": Die grossen Landgüter bleiben bestehen - die armen bleiben arm

[Bericht von Robert J. Alexander: Die Halb-Leibeigenschaft oder Halb-Sklaverei auf Landgütern geht weiter - keine Mechanisierung der Ldw. - Export-Plantagen auf fruchtbaren Böden - Import von Lebensmitteln für die Bevölkerung - kein Geld für Industrialisierung vorhanden (!)]

Spanier und Portugiesen haben Lateinamerika aufgeben müssen. Geblieben sind die Latifundien [Grossgutsbesitzer], die vier bis fünf Jahrhunderte lang die latein-"amerikanische" Landwirtschaft weitgehend monopolisiert haben. Mit welcher Wirkung, hat [der "US"-Amerikanische Aktivist und Schriftsteller] Robert J. Alexander (1918-2010 [web05]) sehr deutlich gemacht:

"Da sie von Bauern bestellt werden, die wenig oder kein Geld verdienen [S.360], begrenzen sie sehr den Markt für Fertigwaren. Und so verlangsamen sie Industrialisierung und andere Formen wirtschaftlicher Entwicklung. Entgegen der Zeittendenz halten sie einen grossen Teil der Bevölkerung in einem Zustand von Halb-Leibeigenschaft oder Halbsklaverei. In Brasilien halten Grossgrundbesitz und antiquierte Produktionsmittel schätzungsweise 40 der 70 Millionen Menschen des Landes aus dem Markt heraus. Sie verdienen so wenig, dass sie praktisch nichts kaufen ... in Chile werden beträchtliche Teile des fruchtbaren Zentraltals aus der Produktion herausgehalten."

Der Grossgrundbesitz, der für den Export arbeitet, vernachlässigt den Heimatmarkt. Das in Verbindung mit der Monokultur zwingt diese Länder, Lebensmittel einzuführen. Das wieder vermindert die Möglichkeiten, mit den Devisen, die durch die Ausfuhr verdient werden, die Industrialisierung zu finanzieren.


[Bauern ohne Land sind keine Bauern mehr - die kr. weissen "Christen" geben den Bauern vom Gewinn NICHTS ab - die Anbaumethoden bleiben im Mittelalter stehen]

Luis Mercier Vega (Buch: Mécanismes du pouvoir en Amérique latine - Paris 1967 [S.541]) macht auf eine weitere traurige Folge des Latifundienwesens aufmerksam, die meist nicht genug beachtet wird:

"Zuckerrohrschneiden, Kaffeepflücken, Obsternten unter Bedingungen des Tagelohns oder gar des 'hauseigenen' Arbeiters, dem vielleicht auf dem Boden des Herrn ein winziger Fleck Land überlassen wird, diese Bedingungen bringen keineswegs einen 'Bauern' hervor, sei es auch einen noch so kleinen, mit Bindung an seinen Boden, Interesse an der Produktivität und einer Beziehung zur Umwelt. Wenn also von der notwendigen Landreform in Südamerika gesprochen wird, muss auch überlegt werden, wie man dort überhaupt eine Bauernschicht heranbilden kann."

Eine ähnliche Erwägung findet sich bei Helmut Kalbitzer (Buch: Entwicklungsländer und Weltmächte - Frankfurt 1961 [S.535]). In den Agrarländern, wo der feudale Grossgrundbesitz seit Jahrhunderten herrscht - wie im Iran, in Pakistan, Malaya und Latein-"Amerika", wo noch 70 Prozent der Bauern Pächter oder Landarbeiter sind - "lohnt sich keine Intensivierung der Produktion, weil sie in erster Linie für den Grundbesitzer Renten herauswirtschaften müssen. Hierdurch wird jedes wirtschaftliche Interesse der Bauern an der Verbesserung ihrer Anbaumethoden vernichtet und höhere Rentabilität, sollte sie dennoch erwirtschaftet werden, kommt nicht den Bauern zugute, sondern wird von den Feudalherren für Luxuskonsum verbraucht."


[Latein-"Amerika" nach den Unabhängigkeiten: Zahlen Landwirtschaft - Zahlen Grossgrundbesitzer]

Nun noch ein paar Zahlen, um zu zeigen, auf eine wie verhängnisvolle Bahn die von den Spaniern und den Portugiesen eingeleitete Entwicklung den gesamten lateinamerikanischen Kontinent gebracht hat.
-- In Mexiko arbeiten 57 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in der Landwirtschaft,
-- in Brasilien 60%,
-- in Venezuela 41%,
-- in Peru 62%,
-- in Chile fast 30%,
-- in Argentinien 95%.

Diese Zahlen stammen zwar aus dem Jahr 1950, aber die Grössenordnungen haben sich nicht geändert und die Abhängigkeit dieser Länder von Monokulturen, die den oft bösen Launen des Weltmarkts unterworfen sind, auch nicht [S.361]

Für den Anfang der sechziger Jahre hat Jacques Chonchol (chilenischer Agronom und Politiker - 1926-2023 [web06]) folgende Berechnung aufgestellt:
-- Landbevölkerung Lateinamerikas: 111 Millionen Menschen.
-- Wirtschaftlich aktive Bauernschicht: etwas mehr als 30 Millionen.
Aber 65 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche gehört nur 100.000 Grossgrundbesitzern, von denen viele in der Stadt leben. [S.362]

[Chonchol ist eine Stadt im Süden von Chile, wo noch die Ureinwohner der Mapuche leben. Chonchol hat auch ein Mapuche-Museum].


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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Henrique_Galvão
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Beira
[web03] https://de.wikipedia.org/wiki/Cabinda
[web04] https://de.wikipedia.org/wiki/Angola
[web05] https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_J._Alexander
[web06] https://es.wikipedia.org/wiki/Jacques_Chonchol

Fotoquellen


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