-- Deutscher Kolonialkalender von 1907
-- Buch von Peter Fleming: The Siege at Peking - New York
1959 [S.533]
Der Weg ins Elend II:
14. Kriminelle "Christen" mit "weisser Wirtschaft"
"Weisse Wirtschaft" 14. 7. Kr. "Christen" zerstören China mit
MONOpolen
Der Prozess der wirtschaftlichen Unterwerfung Chinas durch
die Mächte (gemeinschaftlich mit Japan) zieht sich, in der
Mitte des vergangenen Jahrhunderts [um 1850] beginnend,
tatsächlich über fast 100 Jahre hin. Zur "richtigen"
kolonialen Unterwerfung kommt es nicht, obwohl es an
Einzelexpeditionen nicht fehlt. Aber die lange Kette von
Demütigungen, denen die stolzen, alle Ausländer als
Barbaren verachtenden Chinesen ausgesetzt sind, und das
herrische Auftreten der Weissen tragen viel dazu bei, in
China Gefühle der Abneigung, wenn nicht gar des
Rachedurstes zu züchten.
[Asiaten sind nicht behaart, und die Europäer vom
Mittelmeer und von England sind mit ihrer starken
Behaarung für Chinesen halbe Affen. DESwegen haben
Chinesen KEIN Interesse an den Europäern. Da nützen keine
Paraden mit Waffen!].
[Kr. Europa-"Christen" führen in China europäisches
Recht ein]
Heute [Stand 1970] wird deren Existenz besonders von den
Völkern bedauert, die damals so kräftig dabei mitgeholfen
haben.
-- Die weissen Mächte erreichen, dass ihre Konsuln in
China Gerichtsbarkeit ausüben können.
-- Sie zerbrechen also die Einheit und Souveränität der
chinesischen Justiz.
-- Sie erzwingen einen Zoll-Einheitstarif auf alle Ein-
und Ausfuhren.
[Kr. Europa-"Christen" installieren eigene
"christliche" Stadtteile]
Sie schneiden sich "Konzessionen" aus China heraus -
Stadtteile in chinesischen Städten, die unter ausländische
Verwaltung gestellt werden:
-- in Schanghai das internationale Settlement (1845) und
die französische Konzession (1849).
-- Im Jahr 1861: britische und französische Konzessionen
in Hankau, Kiukiang, Chinkiang, Amoy, Schameen (Kanton).
-- 1966: internationales Settlement in Tschefu.
-- 1895: deutsche Konzessionen in Tientsin und Hankau.
-- 1896: russische und französische Konzessionen in
Hankau, japanische in Hangtschau.
-- 1897: japanische Konzession in Sutschau.
-- 1898: japanische Konzessionen in Tientsin, Kanton,
Hankau.
-- 1899: japanische Konzessionen in Amoy und Futschau.
-- 1901: russische und belgische Konzessionen in Tientsin,
japanische in Tschungking.
-- 1902: italienische Konzession in Tientsin,
internationales Settlement in Kulangsu (Amoy).
-- 1903: österreichische Konzession in Tientsin.
[Kr. Europa-"Christen" in China: installieren teilweise
ein MONOPOL auf die Flussschifffahrt (!)]
Weiter verschaffen sich die ausländischen Mächte das Recht
nicht nur zum Handel über die Meerhäfen, sondern auch zur
Flussschifffahrt, so dass schliesslich sogar der Transport
chinesischer Waren auf ihre Schiffe angewiesen ist. Die
Ausländer errichten Militärstützpunkte, verschaffen sich
Bahnbaukonzessionen und Bergbaurechte. Sie ergattern sich
weitere Stücke chinesischen Bodens [S.379].
-- So erhalten die Engländer 1894 Weihaiwei und Kaulun als
"Pachtgebiete",
-- die Franzosen 1899 Kwangtschauwan,
-- die Deutschen 1898 den Hafen von Kiautschau,
-- die Russen im gleichen Jahr Port Arthur und den Hafen
von Dairen,
-- die Japaner die Peskadoren (Penghu-Inseln vor Taiwan
[web01]) und Formosa (Taiwan [web02]).
[Kr. Europa-"Christen" in China: installieren ab 1898
ein eigenes "christliches" Postsystem]
Im Jahr 1898 zwingt Frankreich die Ch'ing-Regierung, auch
Ausländer im Postdienst zu beschäftigen. Daraufhin
eröffnen die fremden Mächte in China ihre eigenen
Postämter.
[Kr. Japaner in China: installieren ab 1894 eigene
Fabriken und niedrige Zölle - kr. "Christen" auch]
Im Jahre 1894 erwirken die Japaner das Recht, in
chinesischen Hafenstädten Fabriken zu eröffnen, Material
für sie zum billigen Einheitszoll einzuführen und ihre
Produkte als "Einfuhren" zollgünstig im Land verkaufen zu
können. Aufgrund der Meistbegünstigungsklausel verschaffen
sich die weissen Mächte die gleichen Rechte.
[Kr. Europa-"Christen" in China: erhalten eigenes
Botschafterviertel in Peking - "christliche" Truppen
bewachen Bahnlinien]
1901: Die ausländischen Gesandtschaften in Peking erhalten
ein besonderes Gebiet, das sie gemeinsam verwalten und in
dem sie Truppen stationieren können. Ausserdem können sie
Truppen entlang der Bahnlinie Peking-Tientsin-Shanhaikwan
stationieren.
[Kr. Japaner in China: Sieg 1904 und Raub]
1904 übernehmen die Japaner nach ihrem Sieg über die
Russen Port Arthur, Dairen und den Süden der Mandschurei.
[Kr. D+Ö-"Christen" in China: sind ab 1919 nicht mehr
da]
Die Deutschen und Österreicher verlieren ihre Konzessionen
und Privilegien mit ihrer Niederlage im Ersten Weltkrieg.
Aber die anderen Mächte halten bis in den Zweiten
Weltkrieg hinein an den ihren fest.
[Kr. Europa-"Christen" in China: lenken Chinas
Wirtschaft mit Profiten nach Europa um]
Jedenfalls leuchtet ein, dass sich die ausländischen
Mächte mit diesem soliden Gerippe von Stützpunkten,
Handelslinien und Sonderrechten sehr schnell wesentlicher
Teile der chinesischen Wirtschaft bemächtigen können. Auf
der antikolonialistischen Tagung in Brüssel berichtet 1927
Edo Fimmen, Generalsekretär des
Internationalen Transportarbeiterverbands:
"Britische Interessengruppen kontrollieren
-- 37% des chinesischen Aussenhandels,
-- 38% der chinesischen Schifffahrt,
-- 35% des chinesischen Eisenerzes und
-- 25% der chinesischen Eisenbahnen."
[Kr. Europa-"Christen" in China: zerstören für den
Eisenbahnbau haufenweise chinesische
Friedhöfe+blockieren mit zu niedrigen Brücken Flüsse,
Kanäle und traditionelle Handelsrouten (!)]
Die Rücksichtslosigkeit der [kriminell-"christlichen"]
Weissen [aus Europa für steigende Börsenkurse der
Kolonialgesellschaften] geht über Schranken hinweg, die
man in der weissen Welt nicht verletzen könnte, ohne
lauten Protest auszulösen.
Peter Fleming
macht darauf aufmerksam, dass die Chinesen den
Eisenbahnbau der Fremden nicht nur aus allgemeiner,
abstrakter Feindschaft gegen alles Neue mit Abscheu
betrachten: Da fast überall
chinesische
Beerdigungsstätten [Friedhöfe]
sind, kann "kaum eine Meile Schienenstrang verlegt werden,
ohne die Gräber von irgend jemandes Ahnen zu schänden".
(Buch von Peter Fleming: The Siege at Peking - New York
1959 [S.533])
Es gibt auch handfeste wirtschaftliche Gründe für den
"Fremdenhass", die mit der Rücksichtslosigkeit der
Streckenführung zusammenhängen.
Eisenbahnbrücken
über kleinere Kanäle und Flüsse werden manchmal so
tief angelegt, dass keine Dschunken mehr darunter
passieren können. Fleming: "So wurden
Handelswege unterbrochen, die jahrhundertelang geblüht
hatten." [S.380]
[Kr. Europa-"Christen" in China zerstören die
ausgeglichene Landwirtschaft]
Die chinesische Landwirtschaft ist ursprünglich, die
Grenzgebiete ausgenommen, ziemlich gleichmässig über das
Land verteilt, die wirtschaftliche Struktur des Landes
ziemlich ausgeglichen, bis die ausländischen Siedlungen
kommen. Sie führen zu einer Konzentration wirtschaftlicher
Aktivität in gewissen Gebieten auf Kosten anderer - also
zur Zerstörung des Gleichgewichts. [S.381]