-- Buch von Gustav Noske:
Kolonialpolitik und Sozialdemokratie - Stuttgart 1914
-- Buch von Ralph Giordano: Heia Safari. Manuskript einer
Fernsehsendung - Köln 1966
-- P. Ritter in "Köhlers Kolonialkalender" 1938
Der Weg ins Elend III:
15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten
Armut+Proletarier
15.3.
Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle -
Deutschland in Namibia+Tansania
Steuerhölle mit Hüttensteuer (Grundsteuer)
- Wucherpreise - Hungerlöhne - Verschuldung - Beraubung
- Destabilisierung der Stammesstrukturen und Entstammung
- Aufstände - Krankheiten - Geschlechtskrankheiten -
Geschlechtertrennung - Entvölkerung
15.3.1. Kr. "Christen" mit Steuerhölle
gegen Afros: D in Tansania
[Kr. D-"Christen" erfinden Steuerhölle in Tansania:
Hüttensteuer - Aufstand: 3 Häuptlinge, 16
Unterhäuptlinge und 2000 Afros ermordet]
Die zweifelhafte Ehre, durch erdrückende Steuern
Eingeborene in Kolonien bis zum Aufstand getrieben zu
haben, können sich mit den Spaniern die Deutschen teilen.
Das gilt besonders für das sogenannte "Deutsch-Ostafrika"
[Tansania mit Ruanda und Burundi]. Die deutsche
Kolonial-Memoiren-Literatur stimmt darin überein, dass die
"Kolonialpioniere" nicht mit dem Wunsch dorthin gehen,
Zivilisation zu treiben, sondern um so schnell wie möglich
so viel wie möglich au sder Kolonie herauszupressen.
Das Lieblingskind des deutschen Steuersystems in den
Kolonien ist die
Hüttensteuer.
"Die rücksichtslose Art und Weise, in der die
Distriktsbeamten die Eintreibung der neuen Hüttensteuer
erzwingen - in Distrikten, deren Einwohner aufgrund der
Trockenheit und der Heuschreckenplage schon an
Lebensmittelknappheit litten -, brachte 1899 neue
Unruhen", heisst es in der "History of East Afrika". "Im
Jahr 1900 erreichten Deutschland hässliche Gerüchte über
die brutale Behandlung der Eingeborenen. Im Gebiet des
Kilimandscharo wurden
drei Häuptlinge und 16
Unterhäuptlinge hingerichtet. Es wurde
behauptet, dass
2000 Afrikaner, die sich
gegen die Hüttensteuer gewehrt hätten,
getötet
worden seien."
(Buch: History of East Africa)
[Kr. D-"Christen" mit Steuerhölle in Tansania: Aufstand
1905 gegen
Zwangsarbeit+Hüttensteuer+Prügelstrafe+Zeitnot für den
eigenen Garten+ Hungerlöhne]
Im März 1901 wird der Gouverneur Liebert abberufen. Bald
darauf bricht ein neuer, wesentlich
heftigerer und
gefährlicherer Aufstand aus. Gustav Noske:
(Buch von Gustav Noske: Kolonialpolitik und
Sozialdemokratie - Stuttgart 1914 [S.537])
"Ein Unglück kommt selten allein, konnte die
Kolonialverwaltung ausrufen, als in der zweiten Hälfte des
Jahres
1905, also zur Zeit, als in
Südwestafrika [deutsches Namibia] 14.000 deutsche Soldaten
gegen die Hereros und die Hottenotten im Felde standen,
die Meldung von einem
gefährlichen Aufstand in dem
ostafrikanischen Schutzgebiet [
Tansania]
kam. Ende September war der ganze Süden des
Schutzgebietes, etwa ein Drittel des ganzen Landes, mit
Ausnahme einiger grosser Stämme, aufständisch. Die
Regierung behauptete, dass eingeborene Zauberer die
Erhebung angezettelt hätten. Die wirklichen Ursachen waren
-- die
Einführung des Arbeitszwanges,
-- die
rigorose Eintreibung der Hüttensteuer
[bei Nichtbezahlung wird geraubt, vergewaltigt, enteignet
oder abgebrannt] und
-- die häufige Verhängung der
Prügelstrafe
[normalerweise mit Peitsche] [S.395]
Weil die Eingeborenen sich nicht in so grossen Scharen zur
Verfügung stellten, wie notwendig war, um grosse
[MONO]-Plantagen betreiben zu können, hatten die
Bezirksamtmänner von Kilwa und Lindi den eingeborenen die
Verpflichtung auferlegt, 24 bis 52 Tage in den
Baumwollplantagen zu arbeiten. Die gewährte Entlohnung war
eine ganz minimale. Zur Erbitterung der Neger
[AfrikanerInnen] trug noch besonders der Umstand bei, dass
die ihnen auferlegte
Zwangsarbeit zum Teil in einer
Zeit geleistet werden sollte, wo sie auf ihren eigenen
Feldern tätig sein mussten.
Die Haupteinnahme des Schutzgebietes floss aus der
Hüttensteuer, die im Jahre 1898 eingeführt worden war und
in verschiedener Höhe je nach der Beschaffenheit der
Häuser zur Erhebung gelangte. Bei dem Mangel an Bargeld,
der Schwierigkeit für die Eingeborenen, etwas von ihren
Produkten verkaufen zu können, und bei den gezahlten
geringen Löhnen war die Steuer in vielen Fällen eine sehr
drückende Belastung."
15.3.2. Kr. "Christen"
mit Steuerhölle gegen Afros: D in Namibia
[Kr. D-"Christen" mit Steuerhölle und Zwangsarbeit in
allen "Schutzgebieten" ausser Namibia - Namibia mit
Diamanten - Wucherpreise plus Hungerlöhne - 1 Gewehr für
12 Ochsen in Namibia]
Noske bestätigt an anderer Stelle:
"Die Zunahme der Einnahmen in allen Schutzgebieten -
Südwestafrika
[Namibia] ausgenommen, wo die
Diamanten
grosse Summen bringen - ist fast ausschliesslich auf das
Konto der Eingeborenen zu setzen [mit Zwangsarbeit]. Bei
einem Teile derselben ist infolge der veränderten
Wirtschaftsverhältnisse die Möglichkeit zweifellos
gegeben, mässige Steuern zahlen zu können. Mit dem
zunehmenden Verbrauch europäischer Produkte und der
dadurch hervorgerufenen Wareneinfuhr sind die
Zolleinnahmen gestiegen. Auch von seiten der Verwaltung
ist wiederholt anerkannt worden, dass die Eingeborenen
nahezu vollständig die Träger der Finanzwirtschaft der
tropischen Schutzgebiete sind."
Aber das sind sie auch noch, weil jene anderen Mittel der
Ausbeutung funktionieren,
-- der Betrug durch schmähliche Entlohnung,
-- der Betrug durch zu hohe Preise.
So sagt Giordano:
(Buch von Ralph Giordano: Heia Safari. Manuskript einer
Fernsehsendung - Köln 1966 [S.533])
"Amtliche Lohnbuchprüfungen ergeben fast durchweg Betrug
zugunsten der Weissen."
Rückwirkend wird man wohl auch über die
[deutsch-"christlichen"] "
Preisberechnungen"
staunen, die dem Handel mit Eingeborenen zugrunde liegen.
Das folgende Beispiel ist aus "Deutsch-Südwestafrika":
"Erst mit sieben Jahren ist ein Damaraochse ausgewachsen;
wenn also ein
Gewehr als vornehmstes
Tauschobjekt
zwölf Ochsen kosten sollte, so
verstand sich von selbst, dass es 'Gewehrochsen' waren,
also grosse, ausgewachsene siebenjährige." (P. Ritter in
"Köhlers Kolnoialkalender" 1938). Also muss ein Herero
sieben Jahre lang
12 Damara-Ochsen züchten
und pflegen, um sie schliesslich gegen ein einziges Gewehr
tauschen zu können.
[Kr. D-"Christen" mit Wucherpreisen: wollen die Afros
neidisch auf europäische Produkte machen: "bei den
Hereros Bedürfnisse wecken" - Ziel ist die totale
Verschuldung, Beraubung und Entstammung der Afros ohne
einen Schuss]
Helmut Bley
(Buch von Helmut Bley: Kolonialherrschaft und
Sozialstruktur in Deutsch-Südwestafrika 1894/1914 -
Hamburg 1968 [S.530])
schildert, wie sich der Gouverneur von Südwestafrika
[Namibia], Leutwein, ursprünglich die Sache denkt:
"Der Lebensstil der im Stammesgebiet ansässigen Europäer,
der ständige Verkaufsdruck, der auch ohne die Missbräuche
[S.396] kolonialen Händlertums entstand, alles sollte
bei
den Hereros Bedürfnisse wecken.
Geldbedarf erzeugen, Vieh- und Landbesitz der Herero
angreifen, die traditionellen Wirtschaftsformen aushöhlen
und damit die Sozialreformen bis zur
schleichenden
Auflösung der Stämme vorantreiben [die Entstammung].
Der 'Druck der Zivilisation' sollte die militärische
Eroberung überlüssig machen ...
[Kr. D-"Christen" mit Massenraub nach Aufständen: wird
als "sachgemäss entlasten" dargestellt]
Bis 1896/97 half die Landeshauptmannschaft durch
Viehkonfiskationen im Anschluss an Aufstände einer solchen
Entwicklung kräftig nach. Leutwein argumentierte immer
wieder, man müsse die Stämme von ihrer als unökonomisch
gross betrachteten Zahl des Viehs "
sachgemäss
entlasten". Sachgemäss entlasten - das ist es.
[Kr. D-"Christen" rauben, um ihren "weissen
Lebensstandard" zu installieren: Wein Bier, Kognak,
Diener, Wäscherin etc.]
Die "Entlaster" selbst legen durchaus Wert auf weissen
Lebensstandard, wie der folgenden Aufstellung aus "Köhlers
Kolonialkalender" des Jahres 1907 zu entnehmen ist:
"Der Lebensunterhalt stellt sich bei bescheidenen
Ansprüchen verschieden, doch dürften folgende Angaben für
Ostafrika auch für die anderen Schutzgebiete mit Ausnahme
des teuren Südwestafrika gelten. Ein höherer Beamter hat
danach in der [Jesus-Fantasie]-Messe für Verpflegung ohne
Getränke den Tag 3 Rupien = 1095 Rupien zu zahlen. Wein zu
3 Mahlzeiten je 1/2 Flasche für den Tag 2 Rupien, macht
730 R.
Andere Getränke für den Tag: 2 Flaschen Bier (zu je 0,8
Liter zu je 1 Rupie), Sauerbrunnen, Sodawasser, Kognak pp.
für den Tag 2 Rupien, macht 1460 Rupien.
Diener und Waschlohn kosten 547 Rupien, zusammen 3832
Rupien zum Kurse von 1 Rupie = 1,40 Mark = 5355 Mark.
Für einen mittleren Beamten rechnet man 4088 Mk, für einen
Unterbeamten 2320 Mk."
[Kr. D-"Christen" lassen Afros in Armut: mit
Aasverwertung - Wurmkrankheiten - Geschlechtskrankheiten
- Unfruchtbarkeit]
Nun der Farbige. Womit kann er rechnen? Bley:
"Auf 31 von 43 untersuchten Farmen des mittleren
Hererolandes lag nach den Untersuchungen von Gad aus dem
Jahre 1912 (veröffentlicht 1915) der Eiweiss- und
Kaloriengehalt der vom Farmer als wesentlicher Teil des
Lohnes ausgegebenen Kost unter der von der damaligen
Ernährungsphysiologie bezeichneten 'Mindestgrenze'.
Sammel- und Jagdtätigkeit im Busch oder Viehraub,
Viehvergiftung und
Aasverwertung mussten
zur lebenswichtigen Ergänzung der Ernährung in Qualität
und Quantität eine nach der Aussage Gads 'bedeutende
Rolle' spielen."
"Überall herrschen Seuchen, wie die
Wurmkrankheit",
berichtet Zache.
(Buch von Hans Zache (Hrsg.): Das deutsche Kolonialbuch -
Berlin 1925 [S.541])
"Die Arbeiter-Karawanen verschleppen sie. An der Küste
gibt es gefährliche
Geschlechtskrankheiten.
Die Heimkehrenden stecken ihre Weiber an und
Unfruchtbarkeit
ist die Folge."
Der Staatssekretär Dr. Solf sagt damals im Reichstag:
"Das, was ich auf [S.397] den Landstrassen gesehen habe,
hat mich aufs tiefste bekümmert. Das Familienleben geht
zugrunde. Es werden keine Kinder mehr geboren, da die
Frauen den grössten Teil des Jahres von ihren Männern
getrennt sind. Es ist ein grauriger Zustand zu sehen, wie
Dörfer von Männern entvölkert werden und Weiber und Kinder
Lasten tragen."
[Das "christliche" Deutschland kopiert Frankreich und
Belgien - alles gleiche Folter - und der Hitler hat es
gegen seine "Untermenschen" nur nachgemacht].
Dies sind wohlgemerkt Bekundungen aus der Schlussphase der
deutschen Kolonialzeit. [S.397]