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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Der Weg ins Elend III: 15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten Armut+Proletarier

15.5. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle - F im Französisch-Kongo+Elfenbeinküste

F im Französisch-Kongo: "Schlafkrankheit" - Zwangsarbeit, Zwangslieferungen, Arbeiten für die [an der kriminellen Börsen notierten] Konzessionsgesellschaften (S.400) - ["christliche"] Milizsoldaten: "viele Frauen umgebracht und unsere Töchter vergewaltigt" (S.400) - "junge Mädchen, die sich gegen die Vergewaltigung wehrten, gefesselt und in Hütten geworfen, die sie dann anzündeten. Die Mädchen sind alle bei lebendigem Leib verbrannt." (S.400) - "Fast alles ist in den belgischen Kongo geflohen" (S.400) - Abrechnungsbetrug mit "Übergewicht" / "Zusatzgewicht" (S.401) - "eines Verwaltungsbeamten, der seinen Untergebenen ankündigt, er werde sie künftig nach der Höhe der eingetriebenen Steuer beurteilen" (S.402) - Fake-Handel: 1 Gewehr für 200kg Elfenbein + 5fache Preise für Salz+Baumwolle (S.403) - "Kopfsteuer", Steuer auf "Salzhütten" (S.403) - Raub aller Getreideerlöse "als Steuerzahlung für die Dörfer" (S.403)

F in der Elfenbeinküste: Steuerhölle in Bingerville - "Gegenwert von 1200 Arbeitstagen" - Gouverneur Angoulvant Massenräuber verlangt Gewehrsteuer und dann klaut er alle Gewehre (S.403) - Schulden+Aufstände+Kriegsbussen (S.403) - Die Belastung nimmt nie ab, sie wächst immer (S.403)

F mit Kolonien im 2Wk: F-Kolonien: Blockaden, Vernachlässigung, Deportationen in den Krieg, Lohnproletariat, Aufstände gegen Ausbeutung (S.404)



aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Erwähnte Literatur

-- Buch von Marcel Homet über die Zustände im Französisch-Kongo unter "christlich"-französischer Herrschaft: Congo - terre de souffrances - Paris 1934
-- Buch von Jean Suret-Canale: "Afrique Noire, l'ère coloniale 1900-1945" - Paris 1964
-- Casement Report über den Belgisch-Kongo 1904 ("Correspondence and Report from his majesty’s consul at Boma respecting the administration of the Independent State of the Congo. 1904)
-- Buch von Charles-Robert Ageron: Les Algériens musulmans et la France 1871/1919 - 2 Bände - Paris 1968
-- Buch von Georges Balandier: Sociologie actuelle de l'Afrique noire - Paris 1955/1963



Der Weg ins Elend III: 15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten Armut+Proletarier


15.5. Kr. F-"Christen" züchten Armut mit Steuerhölle in den Kolonien - Belgisch-Kongo+ Elfenbeinküste

15.5.1. Kr. F-"Christen" mit Steuerhölle: Französisch-Kongo - Flucht in den Belgisch-Kongo

[Kr. F-"Christen" mit Steuerhölle im Französisch-Kongo: Kautschukpreis steigt - Steuern steigen - Bevölkerung sinkt - Steuern steigen weiter - "christliche" Milizsoldaten vergewaltigen und bringen ganze Dörfer um]

Immer wieder bestätigen weisse Zeugen, dass die Überbewertung der Einwohnerzahlen zu erdrückenden Steuerbelastungen führt. Homet

(Buch von Marcel Homet: Congo - terre de souffrances - Paris 1934 [S.534])

erzählt 1934, wie er am Kongo einen Häuptling erstaunt fragt, ob er wirklich nicht die Steuern für sein Dorf zahlen könne, und zur Antwort erhält:

"Hör zu! Vor 20 Jahren musste der Vater meines Vaters für 185 Männer und 250 Frauen Steuern zahlen. Die Steuer betrug zwei Francs pro Person. Nach dem Krieg (Erster Weltkrieg) ist die Steuer auf 5 Francs gestiegen. Aber da gab es in meinem Dorf nur noch 400 Männer und Frauen anstatt 435. Nichtsdestoweniger haben wir 2075 Francs bezahlt. Dann ist später der Kautschukpreis sehr gestiegen. Als der Gouverneur sah, dass wir viel Geld verdienten, hat er unsere Steuer verdoppelt. Aber unseren dauernden Bevölkerungsrückgang hat er nicht berücksichtigt. Bei uns lebten nur noch 350 Menschen. Aber wir haben 4350 Francs bezahlt. Dann wurden viele krank - Schlafkrankheit und anderes - dann gab es Zwangsarbeit, Zwangslieferungen, Arbeiten für die [an der kriminellen Börsen notierten] Konzessionsgesellschaften. Dann hat der Capitaine in alle Dörfer Milizsoldaten geschickt - die haben viele Frauen umgebracht und unsere Töchter vergewaltigt."

(Homet bemerkt dazu: "Es ist interessant, zu diesem Thema die Gerichtsprotokolle des Assisengerichts von Brazzaville aus dem Jahre 1925 zu konsultieren. Man wird dort die Verurteilung eines Verwalters zu einem Jahr Gefängnis mit Bewährung sehen, der zu Repressalien in das Gebiet von Lobaye geschickt worden war und seine ["christlichen"] Milizsoldaten nicht überwacht hatte. Diese hatten junge Mädchen, die sich gegen die Vergewaltigung wehrten, gefesselt und in Hütten geworfen, die sie dann anzündeten. Die Mädchen sind alle bei lebendigem Leib verbrannt.")

"Fast alles ist in den belgischen Kongo geflohen. Ich hatte nur noch 215 Personen, die Steuern zahlen konnten. Aber - und obwohl wir nun für Kautschuk und Baumwolle fast nichts mehr bezahlt bekommen - der Gouverneur hat die Steuern wieder verdoppelt - wir zahlen jetzt 8700 Francs für 85 Männer. Mehr als 100 Francs pro Kopf. Wie sollen wir das schaffen? Wir haben nicht einmal mehr Zeit, um für uns [im eigenen Garten] zu arbeiten." [S.400]


[Kr. F-"Christen" im Französisch-Kongo: Immer mehr Zwangsarbeit mit weniger Leuten - wer die Wahrheit sagt, wird ins Gefängnis gesteckt]

"Aber was machen denn deine Leute?

"Ein Dutzend ist jeden Monat für Dienstleistungen unterwegs. Sie bekommen kein Geld dafür. Zwanzig meiner Frauen sind das ganze Jahr hindurch beschäftigt, die Wege instandzuhalten, die durch mein Gebiet gehen. Auch sie bekommen nichts. Und der Capitaine verlangt immer mehr, denn die Strassen werden jedes Jahr länger. 10 Männer sind jeden Tag damit beschäftigt, die Äste zu zerhacken, die der Wind auf die Wege geworfen hat. Was verdienen sie? Nichts. Nur manchmal eine Gefängnisstrafe - wenn der eilige und aufgehaltene Reisende ein 'Kommandant' ist, ein Verwalter, der nicht warten mag."

"Du hast mir gesagt (fährt der schwarze Häuptling fort), dass dein Land viel Geld für Kautschuk, die Palmkerne, die Baumwolle zahlt. Wo ist es denn? Wer hier im Kautschuk arbeitet, verdient keine 10 Francs im Monat. Bei der Baumwolle nicht einmal 2 Francs. Wie willst du, dass wir unter diesen Bedingungen Geld für die Steuern auftreiben sollen. Es ist unmöglich."

"Aber hast du denn nicht dem Capitaine gesagt, dass ..."

"Ich habe es ihm gesagt." - "Und?" - "Er hat mich ins Gefängnis gesteckt. Ich hätte schlechten Willen gezeigt. Nach 15 Tagen habe ich, um wieder herauskommen zu können, in meinem Dorf die 100 Francs Geldstrafe zusammenkratzen lassen müssen, zu der ich verurteilt worden bin ..."

Homet erzählt von einer anderen Gegend, in der 15.000 Menschen für Steuern herangezogen werden, die auf der Grundlage von 35.000 Einwohnern berechnet worden sind.


[Kr. F-"Christen" im Französisch-Kongo: Abrechnungsbetrug mit Unterschlagung von Einnahmen durch "Übergewicht" / "Zusatzgewicht" - die Afros sehen das - die "Christen" regieren mit Maschinengewehren]

Eines Tages entdeckt Homet im Abrechnungsbuch eines Versteigerers, wie eine Gesellschaft von den Eingeborenen am Markttag 41,5 Tonnen Palmkerne kauft, aber nur 35 bezahlt. Dieser Trick nimmt sich auf den Abrechnungen, die von immer höheren Beamten und Chargen bescheinigt, abgestempelt werden, dann so aus:

"Einkauf 35 Tonnen = 14.000 frs.
Festgestelltes Übergewicht 6,5 t - Gesamtmenge des exportierten Produkts 41,5 t."
Der Preis, 14.000, bleibt natürlich gleich. Ein einfacher Betrug.

Natürlich wissen die Eingeborenen, dass sie betrogen werden. Homet: "Aber die Chicotte und die Furcht vor den Maschinenpistolen werden natürlich auch der Hartnäckigsten Herr." Und er berichtet, dass das System des Betrugs-"Zusatzgewichts" für Palmkerne in der Gegend des "Französischen Kongo", die er beobachtet hat, mindestens bis 1933 fortgesetzt wird, zuweilen mit "Erfolgen" von 25 t pro Versteigerungstag.


[Kr. F-"Christen" in der "Fremdenlegion": verkaufen Ramsch an die Bevölkerung - verkaufen Lebensmittel zu Wucherpreisen]

General Hilaire [?] erwähnt in seinen Memoiren einen früheren Bezirkschef, einen Offizier der Fremdenlegion, der den von ihm Verwalteten nicht nur allen möglichen Ramsch verkauft habe - mit 100 Prozent Gewinn. "Er verkaufte auch, sogar während der Hungersnot, an die Frauen der Tirailleure und Wachposten [S.401] für 2,50 Francs pro Kilo Steuer-Hirse, die den Eingeborenen einige Monate vorher für 0,05 Francs pro Kilo abgeknöpft worden waren - ihre letzten Vorräte.


[Kr. F-"Christen" in der AEF: Deportationen+Zwangsarbeit provozieren die Vernachlässigung der eigenen Felder im Dorf - Hungersnot provozieren - Bevölkerung reduzieren]

In dieser Gegend (Tschad und Sudan) wütet 1913/14 eine besonders schwere Hungersnot. General Hilaire schätzt, dass die Bevölkerung des Bezirks Ouadai dadurch von 700.000 Menschen im Jahre 1912 auf 400.000 im Jahre 1914 schrumpft. Nach anderen Berichten sogar um die Hälfte. Ein Siedler schreibt damals an die französische Verwaltung:

"Während der Hungersnot von 1898 bis 1899 hat der Sultan seine Untertanen ernährt. Sie haben sie krepieren lassen! Dass die Beherrschung durch die Araber leichter zu ertragen war, ist unzweifelhaft. Was für grosse Dörfer gab es doch bei unserer Ankunft, reich bevölkert, reich an Vieh, an Hirse-Vorräten. Sie sind zusammengeschrumpft, verschwunden."

Auf die Hungersnot von 1913/14 folgen Epidemien 1916, 1917 und 1918. Der Bevölkerungsverlust steigt bis zu 60 Prozent an.

Ergänzung:
Kr. F-"Christen" mit Bevölkerungsreduktion - und Sp-"Christen" in Latein-"Amerika" ebenso: Land ausrauben ohne Bevölkerung
Das Massenmorden durch provozierte Hungersnot gefällt den kriminellen "Christen", denn sie wollen allen Reichtum Afrikas OHNE die Bevölkerung. Dasselbe gilt für Latein-"Amerika" z.B. in der Karibik und in den Anden: Entvölkern und in Besitz nehmen - immer für den Börsenkurs der Konzessionsgesellschaft (Gründung der Börse in London 1698, dann immer mehr auch mit jüdischen Bankiers). Erst als nach 300 Jahren "christlicher" Massenmörderei die Berichte der Inspektoren an die Königshäuser warnen, dass es keine Leute mehr für die Plantagen und Minen gebe, hören die kriminellen "Christen" mit der Bevölkerungsreduktion auf. Ab der Unabhängigkeit der "USA" 1776 kommen die Unabhängigkeitsbewegungen gegen die kriminellen Europa-"Christen" weltweit in Gang. Die Muslime lehnen die Börse ab und kennen keine solche Vernichtungsstrategien gegen Bevölkerungen.



[Kr. F-"Christen" mit Steuerhölle in der AEF: Steuern als Sachleistung - ab 1902 Kopfsteuer - Steuer in Libreville gegen "Salzhütten"]

Die gründlichste bisher vorliegende Untersuchung des Systems, mit dem in "Französisch-Schwarzafrika" die Eingeborenen mit "fiskalischen" Mitteln besonderer Art ausgepresst werden, stammt [aus dem Buch] von Jean Suret-Canale: "Afrique Noire, l'ère coloniale 1900-1945" (Paris 1964 [S.540]).  Dieses Buch ist eine ausgesprochene Pflichtlektüre für jeden, der sich ernsthaft für die Wirkungen des Kolonialismus interessiert. Die folgenden Passagen stützen sich im wesentlichen auf Suret-Canale.

Zunächst wird die Steuer auch hier in Naturalien eingetrieben. Der erste Zweck ist weniger, die Verwaltung zu finanzieren, als vielmehr den Konzessionsgesellschaften Einnahmen zu verschaffen [für den Börsenkurs an der Börse in Paris]. In Ober-Sangha [?] zum Beispiel werden 1000 Eingeborene auf 1000kg Kautschuk und 20 Elefantenzähne veranlagt. 1902 wird die Kopfsteuer auf drei Francs festgesetzt, 1907 auf fünf. Sie kann zunächst in Kautschuk bezahlt werden. Erst allmählich wird Barzahlung verlangt, aber oft zusätzlich zu Kautschuklieferungen.

In Libreville werden die Tam-Tams besteuert, und zwar mit 5 Francs. Entlang der [frz.]-kongolesischen Küste gibt es eine Steuer erst von 200, dann von 100 Francs auf "Salzhütten", um die Eingeborenen zur Aufgabe ihrer herkömmlichen Salzgewinnung zu veranlassen. Sie sollen das Salz bei den Konzessionsgesellschaften kaufen. 1904 beträgt das Steueraufkommen der Eingeborenen in "Französisch-Kongo" schon mehr als eine halbe Million Francs.


[Kr. F-"Christen" mit Steuerhölle im Frz.-Kongo: Verwaltung verkündet: Je mehr Steuern eingetrieben werden, desto besser ist der Steuereintreiber - Fake-Handel: 1 Gewehr für 200kg Elfenbein + 5fache Preise für Salz+Baumwolle]

Ähnlich, wie es Casement (GB-IR-Diplomat - 1864-1916 [web01]) aus dem belgischen Kongo-Staat berichtet,

(Casement Report über den Belgisch-Kongo 1904 [web01])

gibt es auch in der französischen Kolonie [Französisch-Kongo] das Rundschreiben eines Verwaltungsbeamten, der seinen Untergebenen ankündigt, er werde sie künftig nach der Höhe der eingetriebenen Steuer beurteilen (Commissaire Gentil, 19.3.1903). Auch hier Preisbetrug an den [S.402] Eingeborenen: Für eine Rückstossflinte, die in Europa 8 bis 10 Franken kosten würde, werden 200 Kilo Elfenbein verlangt. Salz und Baumwolle werden an die Eingeborenen zum fünffachen Preis verkauft.


[Kr. F-"Christen" im Frz.-Kongo: mit "Freihandel" ab 1911 erhalten die Afros plötzlich gerechtere Preise (!)]

Wie die Konzessionsgesellschaften ihre Monopolgebiete ausbeuten, zeigt sich, als in Ober-Ubangi [am Fluss Ubangi] 1911 der Freihandel eingeführt wird. Plötzlich bekommt der Neger [AfrikanerInnen] für ein Kilo Kautschuk 5 Franken anstatt bisher 0,25; für ein Huhn 2 Francs anstatt 0,60. Und für eine Traglast zahlt man ihm 1,20 Francs anstatt wie bisher 2 Teelöffel Salz.


[Kr. F-"Christen" im Frz.-Kongo: Ernte wird abgeliefert und NICHTS bezahlt - alles bekommt die Steuerbehörde - Massenraub durch "christliche" Truppen]

Ein französischer [Jesus-Fantasie]-Priester, Père Daigre (Joseph Daigre - 1881-1952 [web01]), berichtet über eine Kautschukablieferung in der Nähe der Grenze zum "Belgisch-Kongo". Als die Eingeborenen die Ernte im Bezirksposten abliefern, zahlt der Aufkäufer der Konzessionsgesellschaft den Erlös nicht an die Dorfältesten aus, sondern an die Steuerbehörde als Steuerzahlung für die Dörfer. So haben die Dorfbewohner neun Monate gearbeitet, ohne einen Pfennig dafür zu sehen [und unternommen hat er scheinbar nichts sondern nur seine Fantasien gebetet!].

Ein französischer Kreiskommandant beschwert sich in einem Rundschreiben, dass die Dörfer ständig aufgefordert würden, durchziehende Truppen kostenlos zu verpflegen.


15.5.2. Kr. F-"Christen" züchten Armut mit Steuerhölle: Elfenbeinküste

[Kr. F-"Christen" in der Elfenbeinküste: Steuerhölle und Zwangsarbeit - und Massenraub durch Gouverneur Angoulvant (1908-1916)]

Die Dorfbewohner der Umgebung von Bingerville [Küstenort in der Elfenbeinküste] müssen in einem Monat für die Verwaltung den Gegenwert von 1200 Arbeitstagen leisten. Bezahlt werden sie nicht dafür. An der "Elfenbeinküste" werden Strassen gebaut - die Arbeiter, die dafür requiriert worden sind, bekommen keinen Lohn.

Der Gouverneur [Gabriel] Angoulvant (Elfenbeinküste 1908-1916 - geb.1872, gest.1932 [web02]) führt am 20. Juli 1908 eine Steuer von 5 Francs auf jedes Gewehr ein, das die Eingeborenen besitzen. Sobald das Geld einkassiert ist, müssen sie ihre Gewehre abliefern.


Beispiel eines "christlichen" Massenräubers ("Kolonialverwalter"): Gabriel Louis Angoulvant

Gabriel Louis Angoulvant (1872-1932) war ein französischer Kolonialverwalter, der in mehreren Ländern Asiens und Afrikas stationiert war, dann Generalgouverneur in AEF und AOF.

Frühes Leben und Studium
Gabriel Angoulvant wurde am 8. Februar 1872 in Longjumeau im Département Essonne geboren. Er war der Sohn von Ernest Angoulvant, einem Schneider, und dessen Frau Marie Laidel [1].
Als Jahrgangsbester von 1891 an der École coloniale, Inhaber eines Zeugnisses der Verwaltungsabteilung, studierte er auch Chinesisch und Annamitisch an der École des langues orientales, bevor er eine Karriere in der Kolonialverwaltung begann [2].

Karriere
Er war Residenzkanzler in Tonkin [Nordvietnam], Vizekonsul in China und dann Generalsekretär der französischen somalischen Küste (deren amtierender Gouverneur er von Januar bis Dezember 1900 war). Anschließend veröffentlichte er das Buch "Dschibuti, Rotes Meer, Abessinien" (1902). Der Rest seiner Karriere führte ihn in den [Französisch]-Kongo und nach Guadeloupe, dann nach Saint-Pierre-et-Miquelon und Französisch-Indien [Indochina] (1906), dessen Gouverneur er wurde.

Am 25. April 1908 wurde er zum Gouverneur der Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) ernannt, wo er acht Jahre lang blieb. In diesem Land war der Widerstand gegen die koloniale Durchdringung stark (der bekannteste Fall ist der Aufstand der Abès oder Abbey). Um Frankreichs Autorität über das Territorium schnell und endgültig zu etablieren, entschied sich Angoulvant für die erzwungene Beschleunigung der Kolonisierung:

    „Ich wünsche mir, dass es von nun an keine Zweifel mehr über die zu verfolgende politische Linie gibt. Diese Linie muss für die gesamte Kolonie einheitlich sein. Wir haben zwei Möglichkeiten, sie in die Praxis umzusetzen: Entweder warten wir darauf, dass unser Einfluss und unser Beispiel auf die uns anvertraute Bevölkerung wirken; oder wir wollen, dass die Zivilisation mit großen Schritten voranschreitet, um den Preis einer Aktion... Ich habe mich für das zweite Verfahren entschieden. [3]“.

Zur Zeit des Aufstands der Abès und anderer Baoulé, Bétés an der Elfenbeinküste (1908-1910) unternahm er die „Befriedung“ des Landes: Militäroperationen, Internierungen, Kriegsstrafen, Zusammenlegung von Dörfern und Deportation der „tête-de-fil“ Abès und anderer. Seine Bilanz legt er im Buch "La Pacification de la Côte d'Ivoire, 1908-1915: méthodes et résultats" (1916) dar.
("Die Befriedung der Elfenbeinküste 1908-1915: Methoden und Resultate")

Am 15. Mai 1917 wurde er Generalgouverneur von Französisch-Äquatorialafrika.

Als der Gouverneur von Französisch-Westafrika (AOF) Joost van Vollenhoven am 11. Januar 1918 zurücktrat und am 20. Juli 1918 auf dem Feld der Ehre starb, blieb Gabriel Angoulvant bis zum 30. Juli 1919 im Amt. Danach übernahm Auguste Brunet für einige Wochen das Amt, bis Martial Merlin ernannt wurde.

Während sein Vorgänger Van Vollenhoven sich grundsätzlich gegen eine erneute Rekrutierung von senegalesischen Schützen ausgesprochen hatte, unterstützte der frisch beförderte Gouverneur im Gegenteil die Aktion von Blaise Diagne :

    „La France d'abord, la victoire avant tout“ (Frankreich zuerst, der Sieg zuerst). Eine offensichtliche Begeisterung wurde in einer großen Zahl einheimischer Kreise durch die Anwesenheit eines Rassenbruders ausgelöst, der eine hohe Stellung im Land erreicht hatte." [4]

[ab 1920: "Ruhestand" nach all seinen Massenmorden und Massenraub]

1920 ging er in den Ruhestand und kehrte nach Frankreich zurück. Er war Mitglied der Anti-Sklaverei-Kommission des Völkerbunds (SDN). Er wurde zum Generalkommissar der Internationalen Kolonialausstellung in Paris ernannt - die für 1925 geplant war, aber erst 1931 stattfand -, musste dieses Amt jedoch aufgeben, als er bei den Parlamentswahlen vom 11. Mai 1924 zum Abgeordneten für Französisch-Indien [Indochina] gewählt wurde. Er schloss sich der radikalen Linken an und interessierte sich weiterhin für koloniale Angelegenheiten, nahm an Ausschüssen teil und beteiligte sich an verschiedenen Projekten, die für die Kolonien von Bedeutung waren.

Am 26. Juni 1901 wurde er in die Loge „France et Colonies“ im Pariser Orient eingeweiht. [5]

Er war Mitglied des ersten Verwaltungsrats der Hauptkoloniegesellschaft ("Compagnie générale des colonies") (Tochtergesellschaft der Paris-Holland-Bank ("Banque de Paris et des Pays-Bas").

Roger Sargos, ein einflussreicher Kolonialförster, übte heftige Kritik an ihm und schrieb über ihn: „Als wilder Geschäftsmann machte er ziemlich zynisch seine eigenen Geschäfte und nebenbei auch die seiner armen Kolonie; bald ließ er die Verwaltung zugunsten von Geschäften und sogar der Politik fallen“.

Er starb am 15. Oktober 1932 in Paris.

Und für sein "christliches" Zerstörungswerk wird der Massenräuber Angoulvant auch noch "christlich" ausgezeichnet:

Der Massenräuber Angoulvant feiert seinen "christlichen" Terror gegen UreinwohnerInnen auch noch in eigenen Büchern:
  • Djibouti, Mer Rouge, Abyssinie (en collaboration avec Sylvain Vignéras), Paris, 1902, 415 p. (texte intégral sur Gallica [1] [archive])
  • Textes relatifs à la formation et à la réorganisation des cadres indigènes en Afrique occidentale française, Impr. du Gouvernement général, 1916
  • La Pacification de la Côte d’Ivoire, 1908-1915 : méthodes et résultats (lettre-préface du général Galliéni), Paris, Larose, 1916, 395 p. + 32 cartes (texte intégral sur Gallica [2] [archive])
  • L'Exposition coloniale interalliée de Paris en 1925, Impr. de Vaugirard, Paris, 1921
  • Les Indes néerlandaises : leur rôle dans l'économie internationale (préface d'Édouard Herriot), Le Monde nouveau, Paris, 1926, 2 volumes
  • Étapes asiatiques. Indochine, Chine, Mandchourie, Corée, Transsibérien, etc., Les Éditions du Monde Moderne, Paris, 1930, 301 p. (préfacé par Octave Homberg)

Fussnoten
[1] « Archives départementales de l'Essonne, 4E/1848 (NMD Longjumeau. 1868-1872), vue 180 : acte de naissance de Louis Gabriel Angoulvant (9 février 1872) [archive] » (consulté le )
[2] Ernest Moutoussamy, Les députés de l'Inde française à l'Assemblée nationale sous la IVe République, L'Harmattan, 2003, p. 15-16.
[3] Angoulvant, lettre circulaire aux Administrateurs de cercle, chefs de services, Bingerville, 26 novembre 1908 (extrait) in Histoire de la Côte d'Ivoire, Pierre Kipré (dir.), éditions AMI, Nathan, Abidjan, 1992, N°éditeur 10070598-(I)-(30)-OSBA 80 P. 72.
[4] Rapport du gouverneur général Angoulvant au Ministre, 26 septembre 1918, cité par Christian Roche, Histoire de la Casamance. Conquête et résistance : 1850-1920, Karthala, Paris, 1985, p. 334
[5]
Patrice Morlat, La République des frères, Perrin, , 844 p.



[Kr. F-"Christen" in der Elfenbeinküste: Expedition gegen das Dorf Osrou - Schulden und Kriegsbusse - Aufstände und "Kriegsbussen" + Entwaffnung]

Das Dorf Osrou [Elfenbeinküste westlich von Abijan] wird auf 14.600 Francs Abgabe veranlagt. Eine Kolonne von 300 Mann zieht hin, um das Dorf für saumselige Bezahlungen zu bestrafen (sprich: verwüsten) und das Geld einzutreiben. Nach vollzogener Tat wird das Dorf zu einer "Kriegsbusse" von 100.000 Francs verurteilt, zahlbar innerhalb von acht Tagen. Woher nehmen? Es finden sich Händler, die den Betrag als Vorschuss auf die nächsten Ernten vorstrecken. Das Dorf wird also nun auch für seine Ernten nichts mehr bekommen ...

Unter diesen Umständen bricht schliesslich unter den besonders schwer bedrückten Stämmen, zumal bei den Abbeys, ein Aufstand aus. Er wird mit all der Brutalität unterdrückt, deren die weissen Kolonisatoren fähig sind. Anschliessend werden wieder "Kriegsentschädigungen" eingetrieben:
-- Osrou: 75.000 Francs,
-- der Distrikt Dabou: 66.676 Francs,
-- die Abbeys: 79.700,
-- die Akoue: 44.850,
-- die Attie: 18.200 Francs.

Und wieder einmal müssen alle Flinten abgeliefert werden. Dies bedeutet, so schätzt man, für die Eingeborenen einen zusätzlichen Verlust von 2,8 Millionen Francs.

Die Belastung nimmt nie ab, sie wächst immer. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg [S.403] sind die Bauern "Französisch-Westafrikas" nach Angaben des Generalgouverneurs Delavignette wie folgt tributpflichtig (Gesamtbevölkerung zwischen 15 und 16 Millionen):

-- 175 Millionen Francs Steuern pro Jahr, dazu
-- 21 Millionen Arbeitstage Dienstleistungen,
-- schliesslich müssen sie 12.000 Soldaten stellen.
-- Hinzu kommen zahlreiche Wünsche ausser der Reihe: Requisitionen von Lebensmitteln etc.


Beispiel eines "christlichen" Massenräubers ("Kolonialverwalter"): Robert Delavignette
https://francearchives.gouv.fr/fr/findingaid/8bfb9c9a3e67e42b56fa89864ceecf39edf40f9f

Robert Delavignette - Biografie oder Geschichte

Robert Delavignette wurde am 29. März 1897 in Sainte-Colombe-sur-Seine geboren. Er absolvierte seine Sekundarschulbildung am Lycée Carnot in Dijon. 1916 wurde er mobilisiert und beendete den Krieg als Leutnant der Artillerie.

FOA
1920 wurde er zum Commis des Affaires indigènes in Französisch-Westafrika (FOA) ernannt und arbeitete im Kabinett des Generalgouverneurs in Dakar. 1921 wird er in die École coloniale aufgenommen. Ab 1922 diente er im Niger (FEA) als Commandant de cercle, wie die Kolonialverwalter genannt wurden. Bis 1930 wurde er Chef de Subdivision in Obervolta.

FOA
1931 wurde er zum leitenden Verwaltungsbeamten der Wirtschaftsagentur von Französisch-Westafrika ernannt, war für die Information der politischen und wirtschaftlichen Kreise zuständig und beteiligte sich an der Organisation der Kolonialausstellung von 1931. Als die Volksfront 1936 an die Macht kam, wurde er Kabinettschef von Marius Moutet, dem Minister für Überseefrankreich. 1937 wurde er Chefverwalter und Direktor der Französischen National-Universität für Übersee (École nationale de la France d'Outre-Mer - ENFOM), die er bis 1946 leitete. 1943 wurde er in die Académie des Sciences d'Outre-Mer (Akademie der Überseewissenschaften) gewählt.

Kamerun
In den Jahren 1946 und 1947 bekleidete er das Amt des Hochkommissars in Kamerun. Im März 1947 wurde er zum Generalgouverneur befördert und zum Direktor für politische Angelegenheiten im Ministerium für Frankreich in Übersee ernannt, das erneut von Marius Moutet geleitet wurde.

Rücktritt wegen Indochina - und dann "Professor" - dann rebelliert er gegen Folter
1951 trat er aufgrund seiner Uneinigkeit mit der Politik in Indochina zurück. Er wurde daraufhin Professor für „Droit et coutumes d'Outre-Mer“ (Recht und Bräuche in Übersee) an der ENFOM.

Am 21. April 1956 unterzeichnete er in „Le Monde“ den Aufruf zur Gründung der Union pour le salut et le renouveau de l'Algérie française (Union für die Rettung und Erneuerung Französisch-Algeriens). Am 7. Mai 1957 wurde er vom Ratspräsidenten Guy Mollet zum Mitglied der „Ständigen Kommission zum Schutz der Rechte und Freiheiten des Einzelnen“ ("Commission permanente de sauvegarde des droits et libertés individuelles") ernannt. Er veröffentlichte einen vernichtenden Bericht über die Anwendung von Folter und trat zurück. 1962 ging er als Professor in den Ruhestand. Er starb am 4. Februar 1976 in Paris.



[Kr. F-"Christen" mit Kolonien 1940-1945: Boykotte und Blockaden der Exporte - in Afrika kommt Massenarbeitslosigkeit und Lohnproletariat]

Dann kommt der Zweite Weltkrieg, und die Kolonialverwaltungen ziehen die Schrauben weiter an. In den Vichy-treuen Kolonien, weil sie von jeder Einfuhr abgeschnitten werden. Die "gaullistischen", weil die Alliierten sich nicht um sie kümmern und auch weil de Gaulle Wert darauf legt, dass sie möglichst viel zur Kriegsanstrengung der Alliierten beitragen [Afro-Männer werden mit Deportationen haufenweise eingezogen bis nach Europa oder sterben im Kampf]. Es bedeutet eine Rückkehr zur Raubwirtschaft der allerersten Kolonialzeit. Und nach dem Krieg dauert es noch lange, bis die Raubwirtschaft wieder abklingt.

Die Gegenden, die als "Reservoir von Arbeitskräften" gelten, wie Teile Gabuns und des mittleren Kongo, sind besonders [von den Blockaden] betroffen. [Albert Schweitzer in Gabun hat diese Blockade beschrieben - und viele Afros werden in Truppen bis nach Europa eingezogen]. Ihre Männer, die aus der traditionellen Landwirtschaft herausgerissen werden, bilden ein Lohnproletariat, das unter den Weltwirtschaftskrisen besonders leidet. In diesen Gegenden kommt es auch von Zeit zu Zeit zu Aufständen gegen die Ausbeutung. Wie schlecht es dort geht, zeigt sich schon 1931, als der stellvertretende Gouverneur des mittleren Kongo versucht, Ankäufe einheimischer Produkte zu Preisen zu veranlassen, die, "obwohl sie äusserst niedrig sind, den Eingeborenen wenigstens einige Mittel verschaffen werden". Und was sollen sie dann mit diesen "Mitteln" anfangen? "Ihre Steuern bezahlen ..."

Ergänzung: Indochina unter Japan erlebt eine angenehme Pause
Indochina unter Japan erlebte 1940-1945 eine Produktionspause und Folterpause. Die Plantagen und die Bevölkerungen in Vietnam, Laos und Kambodscha konnten sich erholen. Dies förderte auch die Unabhängigkeitsbewegungen ab 1945. Die kriminellen "Christen"-Franzosen waren ab 1945 derart verhasst, dass De Gaulle den Ersten Vietnamkrieg startete und 1000e Alt-Nazis aus ganz Europa in der "Fremdenlegion" gegen Vietnam einsetzte. Das kriminell-"christliche" Räuber-Frankreich verlor damit noch mehr Geld und Reputation - was im "christlichen" dtv-Geschichtsatlas natürlich unterschlagen wird. Sie hatten gegen die Tunnelsysteme der Vietnamesen KEINE Chance, wie dann auch die "USA" mit Kanada und Australien KEINE Chance hatten...


[Kr. F-"Christen" mit Kolonien 1945-1970: Der Massenraub geht weiter]

Die Ausplünderung, sei es durch Regierungen und Kolonialverwaltungen, sei es durch weisse Firmen und Händler, geht bis in die Gegenwart weiter. Der Krieg ist vorbei, die Entkolonisierung kommt - aber der Eingeborene wird auch weiterhin als ein Objekt betrachtet, das nur dazu da ist, zum Gewinn der Weissen ausgepresst zu werden. [S.404]

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Quellen
[web01] http://spiritains.forums.free.fr/defunts/daigrej.htm
[web02] https://fr.wikipedia.org/wiki/Angoulvant


Fotoquellen


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