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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Der Weg ins Elend III: 15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten Armut+Proletarier

15.6. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle - F in Algerien+Marokko

F in Algerien: Zeitung "Vigie Algérienne" - "dieses Land ins totale Elend herabzudrücken" (S.405) - "so gut wie nichts zugute kommt" (S.405) - 1954 besitzen die Algerier "die mageren restlichen 10%" (S.405) - "Proletarisierung" der Massen (S.405) - Vertreibung auf schlechte Böden, Hungersnöte, Verschuldung, Wucherzinsen "Stellenweise zu 20 % Zinsen die Woche, also 1100 Prozent im Jahr!" (S.405) - "Es wird beschlagnahmt, bis nichts mehr da ist, oder fast nichts, was noch enteignet werden könnte" (S.406) - "systematischen Landenteignung der Eingeborenen" (S.406)

F in Marokko: "45 Jahre haben genügt, um eine Million Marokkaner in Proletarier zu verwandeln" (S.407)


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Erwähnte Literatur

-- Buch von H. de Peyerimhoff: Enquête sur les résultats de la colonisation officielle de 1871 à 1898, 2 Bände - Algier 1906
-- Rede von Messali Hadj auf dem Antikolonial-Kongress von Brüssel 1927
-- Buch von Thomas Oppermann: Die algerische Frage - Stuttgart 1959
-- Buch von Jean-Paul Sartre: Situations V, Colonialisme et Néocolonialisme - Paris 1964



Der Weg ins Elend III: 15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten Armut+Proletarier


15.6. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle in den Kolonien - Algerien+Marokko

15.6.1. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle: Beispiel Algerien

[Kr. F-"Christen" in Algerien: Kriminelles Steuersystem lässt die überlebende Muslim-Bevölkerung verarmen - und Aufstände mit "Kriegsbussen" - Zeitung "Vigie Algérienne"]

Besonders verheerend wirkt sich die französische Steuerpolitik in Algerien aus. Als wenn es nicht schon genug französische Massnahmen gäbe, um dieses Land ins Elend zu treiben, kommt als Krönung ein ausserordentlich kompliziertes, aber unerbittliches Steuersystem hinzu. Charles-Robert Ageron zeigt in seiner ausserordentlich gründlichen Studie über die wirtschaftliche Ausbeutung Algeriens durch die Franzosen, dass es nicht einmal den französischen Steuerbehörden gelingt, wirklich korrekt und umfassend den Anteil der Moslems am Steueraufkommen zu berechnen. Ihre Leistungen aller Art werden vom Direktor der Steuerbehörde für 1876 auf rund 30,5 Millionen Francs geschätzt. Also etwa 16,5 Francs pro Kopf gegenüber rund 50 Francs pro Kopf für die um ein Vielfaches, nicht etwa nur dreimal reicheren französischen Bewohner des Landes. Aber zur Steuerlast kommen allein in den Jahren 1871 [S.404] bis 1881 fast 44 Millionen Francs "Kriegsbusse" und Rückkaufskosten für beschlagnahmte Ländereien hinzu.

An Stelle einer starken Dosis Statistik möchte ich lieber aus der [Zeitung] "Vigie Algérienne" [online Link], einer des Antikolonialismus unverdächtigen Zeitung, den Satz übernehmen: "Wenn ein solches System permanenter Ausbeutung in einem europäischen Land praktiziert würde, und sei es auch im reichsten von allen, würden ein paar Jahre genügen, um dieses Land ins totale Elend herabzudrücken" (23.3.1882, zitiert von [Algerien-Historiker] Ageron).

(Buch von Charles-Robert Ageron: Les Algériens musulmans et la France 1871/1919 - 2 Bände - Paris 1968 [S.529])


Charles-Robert Ageron, französischer Algerien-Historiker - 1923-2008
https://fr.wikipedia.org/wiki/Charles-Robert_Ageron

-- geboren in Lyon [1]
-- Geschichtsstudium in Lyon u.a. bei Henri-Irénée Marrou [3]
-- 1947 Geschichtsstudium abgeschlossen mit "Agrégation d'Histoire" [2]
-- erster Unterricht am Gymnasium Gautier in Algier 10 Jahre lang, Beginn mit Forschungen zur Kolonialgeschichte Algeriens
-- politisch war er bei denLiberalen, die für eine Reform des Kolonialsystems plädierten und an eine Versöhnung der Volksgruppen glaubten [3]
-- er war "linker Christ", übernahm die Gedankenstrukturen seines Geschichtsprofessors Henri-Irénée Marrou
-- er lehnte die "Politik der Stärke" von Guy Mollet ab, so wie die Befreiungsfront FLN den Mollet ebenso ablehnte
-- er war einer der ersten Intellektuellen mit öffentlicher Anprangerung von Folter (u.a. in der Zeitschrift "Esprit") [4]

-- 1957 wurde er in Frankreich am Gymnasium Lakanal in Sceaux bei Paris angestellt
-- er analysiert weiter die Kolonialgeschichte und entwickelt sich zu "einem der ersten grossen Spezialisten" für Algerien [5,6]
-- 1959-1961 Forschungsassistent am National-wissenschaftlichen Forschungszentrum CNRS ("Centre national de la recherche scientifique"), dann Assistent und später Oberassistent an der Universität Sorbonne [in Paris] - er lehrte dort bis 1969 lehrte
-- "Dort verteidigte er 1968 unter der Leitung von Charles-André Julien seine Staatsthese über die muslimischen Algerier und Frankreich von 1871 bis 1919, die „wegen ihres quasi-enzyklopädischen Umfangs auffiel.“" [7]

Publikationen
  • Histoire de l'Algérie contemporaine : 1871-1954, Presses universitaires de France, 1964.
    • 1830-1966, PUF, 1966 (2e éd.).
    • 1830-1969, PUF, 1969 (3e éd.).
    • 1830-1970, PUF, 1970 (4e éd.).
    • 1830-1973, PUF, 1974 (5e éd.).
    • 1830-1976, PUF, 1977 (6e éd.).
    • 1830-1979, PUF, 1980 (7e éd.).
    • 1830-1982, PUF, 1983 (8e éd.).
    • 1830-1988, PUF, 1990 (9e éd.) (ISBN 2-13-042159-8).
    • 1830-1994, PUF, 1994 (10e éd.) (ISBN 2-13-042159-8).
    • 1830-1999, PUF, 1999 (11e éd.) (ISBN 2-13-042159-8).
  • Les Algériens musulmans et la France (1871-1919), PUF, 1968.
  • Politiques coloniales au Maghreb, PUF, 1972.
  • L’anticolonialisme en France de 1871 à 1914, PUF, dossier clio 67, 1973
  • France coloniale ou parti colonial ?, Paris, Presses universitaires de France, coll. « Pays d'outre-mer » (no 2), , 302 p. (ISBN 2-13-035340-1, présentation en ligne [archive]), [présentation en ligne [archive]].
  • L'Algérie algérienne de Napoléon III à de Gaulle, Sindbad, 1980.
  • Histoire de la France coloniale, Armand Colin, 1990.
  • Charles Ageron, L'Algérie des Français, Paris, Éditions du Seuil, (ISBN 978-2-02-020303-6).
  • La décolonisation française, Armand Colin, 1991 (ISBN 2-200-21576-2).
  • De l'Algérie « française » à l'Algérie algérienne, Bouchene, 2005 (ISBN 2-912946-68-9).
  • Genèse de l'Algérie algérienne, Bouchene, 2005 (ISBN 9789961966273).
  • Le Gouvernement du général Berthezène à Alger en 1831, Bouchene, (ISBN 2-912946-50-6).
  • L'Afrique noire française : l'heure des indépendances, Paris, CNRS Éditions, , 797 p. (ISBN 978-2-271-07052-4).
  • La guerre d'Algérie et les Algériens, 1954-1962 : actes de la table ronde, Paris, 26-27 mars 1996, Paris, Armand Colin, , 340 p. (ISBN 978-2-200-01895-5).

Fussnoten
[1] État civil sur le fichier des personnes décédées en France depuis 1970 [archive]
[2] Les agrégés de l'enseignement secondaire. Répertoire 1809-1960 [archive].
[3] a+b:
Thomas Wieder, « Charles-Robert Ageron », Le Monde,‎ .
[4]
« Diverses personnalités font part de leur inquiétude devant certaines méthodes employées en Algérie », Le Monde,‎ .
[5] a+b:
Corinne Bensimon, « Je suis toujours rattrapé par l’Algérie », Libération,‎ (lire en ligne [archive]).
[6] André Pautard, « La guerre de sept ans », L'Express,‎ (lire en ligne [archive]).
[7] In memoriam. Charles-Robert Ageron (1923-2008) [archive], Guy Pervillé, publié dans le n° 360-361 d’Outre-mers, 2e semestre 2008, pp. 373-380, 6 septembre 2008
[8] (en) Martin Evans, « Obituary: Charles-Robert Ageron, Leading historian of colonial Algeria [archive] », The Guardian, .
[9] « Charles-Robert Ageron, historien », Le Monde.fr,‎ (lire en ligne [archive], consulté le )



[Kr. F-"Christen" in Algerien: Steuern fliessen nach Frankreich - die Algerier haben NICHTS davon+bleiben arm]

Es dauert auch in Algerien nicht lange. Objektiverweise macht die [Zeitung] "Vigie" darauf aufmerksam, dass den Eingeborenen von der Steuerlast, die sie erdrückt, so gut wie nichts zugute kommt. Für sie wird nichts Nennenswertes getan. Darin ändert sich viele Jahrzehnte lang nichts. Ganz entsprechend den Verhältnissen in "Französisch-Schwarzafrika", wo das System der Konzessionsgesellschaften "die Eingeborenen enteignet, ohne eine wie immer geartete Erschliessung von Bedeutung zu vollbringen", wie eine amtliche [Jesus-Fantasie]-Mission konstatiert (zitiert bei Balandier).

(Buch von Georges Balandier: Sociologie actuelle de l'Afrique noire - Paris 1955/1963 [S.529])


Georges Balandier, französischer Ethnologe und Soziologe
https://fr.wikipedia.org/wiki/Georges_Balandier

Übersetzung:

-- geboren in Aillevillers-et-Lyaumont (Haute-Saône) 21.12.1920, gestorben 5.10.2016 in Paris [1]

Jugend und Studium
-- Georges Léon Émile Balandier, sein Vater war Eisenbahner bei der SNCF und sozialistischer Aktivist [2]
-- Balandier studierte Philosophie mit Abschluss und war auch am Institut für Ethnologie des Menschheitsmuseums (Musée de l'Homme) [2]
-- im 2Wk war er in der Résistance der Haute-Saône [2], arbeitete 1945 im Menschheitsmuseum, ging 1946 nach Dakar, liess sich dem Schwarzafrikanischen Institut zuteilen (Institut français d'Afrique noire), das unter Leitung von Théodore Monod stand [2]
-- er war Mitglied der sozialistischen Internationale (SFIO) und liess sich 1946 in Guinea stationieren,
-- 1947 musste er Guinea verlassen [Grund nicht angegeben], kehrte nach Paris zurück und wurde Mitherausgeber der Zeitschrift "Présence africaine" zusammen mit Alioune Diop [2]
-- 1948 bekam er den Auftrag, in Brazzaville (Hauptstadt des Französisch-Kongo) eine Abteilung für Soziologie des ORSTOM aufzubauen
-- er schrieb in den "Soziologischen Heften" ("Cahiers de sociologie") seine Berichte [2]
-- 1952 wurde Balandier auf Empfehlung von Claude Lévi-Strauss Lehrbeauftragter am "Pariser Institut für politische Studien" ("Institut d'études politiques de Paris" - IEP [3]), wo er bis 1962 blieb
-- ab 1952 schrieb er klare zugunsten der Unabhängigkeiten der afrikanischen Kolonien
-- 1952 definierte Balandier zusammen mit Alfred Sauvy den Begriff "Dritte Welt" [4]:
Zitat (Übersetzung):
"Zusammen mit Alfred Sauvy definierte er 1952 den Begriff der „Dritten Welt [4], um Länder zu bezeichnen, die ‘ein wenig dem Dritten Stand der Französischen Revolution ähnelten"
-- Balandier liess mit seinen Schlussfolgerungen ein neues Forschungsfeld der Anthropologie entstehen [5,6,7]
-- 1954 wurde er zum Studiendirektor an der "Hochschule für angewandte Studien" ernannt ("École pratique des hautes études" - EPHE) [2]
-- 1955 veröffentlichte er sein Werk "Sociologie des Brazzavilles noires" [8,9]
-- 1962 wurde er zum Professor an der Universität Sorbonne in Paris ernannt, er war der erste Professor für Soziologie und Ethnologie Schwarzafrikas [2]
-- er gründete das Zentrum für Afrikanische Studien (Centre d'études africaines) sowie die Afrikanischen Studienhefte (Cahiers d'études africaines)
-- sowie zusammen mit Michel Wieviorka die Internationalen Soziologiehefte (Cahiers internationaux de sociologie)
-- Bei Puf wurde er Nachfolger von Georges Gurvitch für die Leitung der Reihe "Zeitgemässe Soziologiebibliothek" ("Bibliothèque de sociologie contemporaine" [2]
-- 1982 gründete er mit Michel Maffesoli das "Studienzentrum über aktuelle und zeitgenössische Themen" ("Centre d'études sur l'actuel et le quotidien."
-- er starb am 5.10.2016 [10]

Anmerkung
Nur die afrikanischen Regierungsfamilien konnte er nicht überzeugen, die in Genf von der Weltbank gesprochenen Entwicklungsgelder weiterzugeben. Denn die Entwicklungsgelder landeten meistens wieder in Genf auf Privatbanken und blieben dort. Auch das Schuldensystem konnte Balandier scheinbar nicht durchbrechen, weil er keine Ahnung von Banken hatte. Wirkliche Verbesserungen für Afrika kamen erst mit der Permakultur.


[F-"Christen" mit Steuerhölle in Algerien 1954: Algerier besitzen nur 10% des Reichtums - Verarmung und "Proletarisierung"]

Der Anteil der Algerier an den leicht messbaren Steuern ist schon 1900 fast so hoch wie der der Franzosen (41 Millionen gegen 44 Millionen). Aber 1954, als der Unabhängigkeitskrieg beginnt, besitzen die Franzosen, die noch nicht 10 Prozent der Bevölkerung stellen, 90% des Reichtums im Lande und die  Moslems, mehr als 90% der Bevölkerung, haben die mageren restlichen 10%. In diesem Jahr tragen sie zu einigen wichtigen Steuereinnahmen wie folgt bei:

Indirekte Konsumsteuern (die in erster Linie von den Moslems aufgebracht werden): 54 Milliarden alte Francs (rund 650 Millionen DM). Einkommen und Lohnsteuern: 16 Milliarden. Kapitalsteuer (wird überwiegend von Franzosen gezahlt): 5,5 Milliarden.

Das Missverhältnis zwischen den Summen, die aus den Algeriern herausgepresst werden, und den "Leistungen2 der Franzosen wird erst richtig deutlich, wenn man es vor dem Hintergrund der unaufhörlichen Proletarisierung sieht, die Algeriens Massen verelendet.


[F-"Christen" zerstören Algerien: Vertreibung auf schlechte Böden - Hungersnöte - Schulden - "christlicher" Wucher - Enteignung]

Die umfangreichen Landenteignungen, die Vertreibung der Herden aus den Wäldern und von den fruchtbaren Weiden, die erzwungene Abwanderung der algerischen Eingeborenen-Landwirtschaft auf immer schlechteren Boden setzen Mitte des 19. Jahrhunderts einen Prozess in Gang, der nur zu Hungerkrisen führen kann - und auch sehr schnell führt: 1867, 1877/78, 1887/88 (verstärkt durch eine ausserordentliche Heuschreckenplage). Verarmung und Not bringen Verschuldung. Auch in Algerien beginnen die Wucherer ihr verhängnisvolles Geschäft zu treiben.

[Die jüdische Wuchergewohnheit von jüdischen Geldverleihern wird von kriminell-"christlichen" Geldverleihern kopiert, oder die französische Regierung stellt jüdische Geldverleiher mit Wucherzinsen an - Untersuchung fehlt].

Stellenweise zu 20 % Zinsen die Woche, also 1100 Prozent im Jahr! Die Regierung prüft, ob sie etwas dagegen unternehmen [S.405] soll, und dabei bleibt es.

Ab 1900 häufen sich die amtlichen Berichte über den "ununterbrochenen Abstieg aller Klassen, denen es früher gut ging, zu einem immer niedrigeren Lebensstandard, dessen zwangsläufige Endstation offenbar das Proletariat sein muss" (zitiert bei Ageron). Ein französischer Beamter bemerkt prophetisch:

"Der Abstieg der Eingeborenen ins Proletariat bedeutet für uns eine grosse Gefahr für die Zukunft. Er würde uns das mächtigste Druckmittel gegen die besiegte Rasse nehmen: die Furcht vor der Enteignung. Er würde in der Kolonie eine soziale Frage schaffen, die um so schärfer wäre, als sie zu den Abneigungen der Rasse und der Religion hinzukommen würde."

[Kolonialismus: Die "Christen" aus Europa mit Rassismus-Darwinismus hassen andere Rassen+erfinden "Untermenschen"+berauben sie, bis sie "unten" sind. Dieses Spiel geht ab 1492 fast 500 Jahre lang. Die "Christen" sind sich bis heute (2024) meist KEINER Schuld bewusst...].

So geschieht es. Es wird beschlagnahmt, bis nichts mehr da ist, oder fast nichts, was noch enteignet werden könnte. Die weissen "Siedler" sehen diesen Prozess nicht mit Bangen, sondern möchten ihn beschleunigen. "Wir brauchen ja Proletarier, Tagelöhner", erklärt vor einem Parlamentsausschuss im Jahre 1900 der Advokat Saurel. Und ein Bürgermeister namens Casanova fügt hinzu: "Man kann ihnen nicht um jeden Preis ihr Eigentum lassen. In Wirklichkeit müssen die Eingeborenen Landarbeiter sein."


[F-"Christen" in Algerien: rauben so viel, dass die Bevölkerung klauen muss, um zu überleben]

Die Enteignung, die Proletarisierung der algerischen Bauern führt teilweise dazu, dass diese sich um so mehr an ihre alten Boden zu klammern suchen: als Pächter oder als Tagelöhner. Schliesslich, so denken jedenfalls die Franzosen, als "Tagediebe". "Gruppen hungriger Proletarier, denen kaum noch etwas anderes übrigbleibt, als Banditen zu werden - um zu leben und um sich an den Europäern zu rächen, die sie durch die Enteignung ins Elend getrieben haben. Sie verbringen ihre Zeit damit, Ernten zu stehlen, Schober [Scheunen] anzuzünden, Vieh zu stehlen" (de Peyerimhoff, zitiert von Achmed C. Sahli).

(Buch von H. de Peyerimhoff: Enquête sur les résultats de la colonisation officielle de 1871 à 1898, 2 Bände - Algier 1906 [S.538])

[Messali Hadj beschreibt sie Situation im Jahre 1927 in Brüssel am Antikolonial-Kongress]:

Also: "Wir haben periodische Hungersnöte, und jedes Jahr sterben Tausende von Eingeborenen vor Hugner und Kälte. Jedermann hat im Jahre 1922 und 1923 festgestellt und wird auch jetzt noch feststellen können, wie die Eingeborenen in den städtischen Siedlungen jeden Morgen aus dem Abfall ihre Nahrungsmittel heraussuchen. Diese periodische Hungersnot ist die Folge der systematischen Landenteignung der Eingeborenen, die auch ihrer sonstigen Güter beraubt werden. Mehr und mehr werden sie auf die Hochebene zurückgedrängt, wo der Ackerbau ihnen nicht genügend Erträgnisse liefert, um ihren Lebensunterhalt sicherzustellen."

So spricht Messali Hadj auf dem Antikolonial-Kongress von Brüssel 1927. Es ist die Art Rede, die das weisse Publikum langweilig findet und für "masslos übertrieben" hält.


Ahmed Messali, genannt Messali El-Hadj - forderte seit 1927 die Unabhängigkeit Algeriens
https://fr.wikipedia.org/wiki/Messali_Hadj

Ahmed Messali, genannt Messali El-Hadj (arabisch: مصالي الحاج), geboren am 16. Mai 1898 in Tlemcen (Algerien) und gestorben am 3. Juni 1974 in Gouvieux (Oise), war ein algerischer Politiker, der eine Vorreiterrolle im Prozess zur Unabhängigkeit Algeriens spielte, die er seit 1927 forderte. In dieser Funktion war er der Gründer der Partei des algerischen Volkes (Partie du Peuple Algérien - PPA [1937]), der Bewegung für den Triumph der demokratischen Freiheiten (Mouvement pour le triomphe des libertés démocratiques - MTLD [1946]) und der Nationalen Bewegung Algeriens (Mouvement National Algérien - MNA [1954]). Messali Hadj gründete die MNA vor dem Hintergrund des Bruderkampfes, der gegen die Nationale Befreiungsfront (Front Libération National - FLN) um die Führung des bewaffneten Kampfes geführt wurde. Bereits 1957 wurde die MNA von der FLN entmachtet und Messali Hadj jeder politischen Rolle in den Führungsgremien des bewaffneten Kampfes für die Unabhängigkeit Algeriens beraubt.

[Ahmed Messali forderte eine Unabhängigkeit ohne Kommunismus].

Werdegang

Als Pionier der Unabhängigkeitsidee [1,2,3] und Vater des algerischen Nationalismus [4,5,6,7,8,9] wird er von vielen maghrebinischen und europäischen Persönlichkeiten [10], insbesondere Habib Bourguiba [11], auch als Vater des nordafrikanischen Nationalismus angesehen. Messali Hadj ist der Gründer der ersten algerischen Unabhängigkeitsorganisationen [12] und wird zum Sekretär des Nordafrikanischen Sterns (ENA) ernannt. Nach deren Auflösung gründete Messali 1937 die Parti du peuple algérien (PPA).

Nach ihrem Verbot durch Frankreich gründete er 1946 die Bewegung für den Triumph der demokratischen Freiheiten (Mouvement pour le triomphe des libertés démocratiques, MTLD), ein Zentrum, aus der die Kader für den nationalen Befreiungskampf hervorgehen sollten, und er wurde nationaler Führer der Organisation spéciale, des bewaffneten Arms der PPA im Untergrund, der auf dem Kongress der MTLD gegründet wurde. Der Kongress beauftragte Mohamed Belouizdad, für die Rekrutierung und Ausbildung von Männern für den Kampf für die Unabhängigkeit Algeriens verantwortlich zu sein [13].

Er gründete 1954 die Nationale Bewegung Algeriens (Mouvement National Algérien) und stellte sich militärisch gegen die Nationale Befreiungsfront. Das Geld der Arabischen Liga diente dazu, den Kampf gegen die MNA in Frankreich zu führen. 1957 rief Messali Hadj zur Einstellung der Anschläge auf und forderte seine Anhänger auf, die Waffen niederzulegen. Die Bellounis-Affäre veranlasste mehrere Anhänger der MNA, sich der FLN anzuschließen.

Nach der Unabhängigkeit wirft die FLN „einen schamhaften Schleier“ über diesen Krieg zwischen der MNA und der FLN. Offiziell wird Messali Hadj nicht vor Gericht gestellt [14]. Er beantragte und erhielt 1965 die algerische Staatsbürgerschaft [14], aber sein algerischer Pass, der ihm dreimal verweigert worden war, wurde ihm erst Ende April 1974 gewährt, als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte [15].

Als er 1974 starb, wurde er repatriiert und am 7. Juni in Tlemcen beerdigt.

Biografie - Herkunft und Bildung

Messali Hadj ist der Sohn von Hadj Ahmed Messali und Ftéma Sari Ali Hadj-Eddine. Sein Großvater mütterlicherseits war Kadi und Mitglied der Derkaoua-Bruderschaft. Sein Vater ist von koulougli [16]. Seine Mutter stammte aus einer Familie mit andalusischen Wurzeln [17].

Das Haus der Messalis befand sich in Tlemcen nicht in dem für die Koulouglis reservierten Viertel, sondern in Bab El Djiyad in der Nähe der französischen Bastion, dem ehemaligen türkischen Bordj (Kontrollkaserne); es bestand nur aus einem fensterlosen Raum. Die Messalis lebten von den Einkünften eines vier Hektar großen Grundstücks in Saf Saf, das mehreren Familien gehörte. Messali Hadj arbeitete in jungen Jahren auf dem Land und konnte nach der Arbeit spielen. Sein Vater war ziemlich streng, seine Mutter fromm. Messalis Vater war Schuhmacher [18]. Die Familie achtete die Tradition, die Feste und die Ausübung der muslimischen Religion.[Quelle fehlt].

Mit sieben Jahren wurde er in eine französische Grundschule eingeschult. Sein Vater lehnt die Koranschule ab, weil er meint, dass sein Kind, wenn es Französisch lernt, sich gegenüber den Franzosen verteidigen können soll, um seine Rechte einzufordern.

Messali Hadj hat eine ausgeprägte Beobachtungs- und Merkfähigkeit [19].

1916 verließ er die Schule; er war dem Sport und der Musik zugetan. Er besuchte weiterhin die Zaouïa Derkaoua. 1917 leistete er seinen Militärdienst in Frankreich in Bordeaux ab.

Werdegang in der Kommunistischen Partei Frankreichs
Nach dem Ersten Weltkrieg wanderte er nach Paris aus, verkehrte in der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) und lernte die französische Anarcho-Syndikalisten-Aktivistin Émilie Busquant [20] kennen, die bis zu ihrem Tod 1953 seine Lebensgefährtin blieb; das Paar hatte zwei Kinder: Ali (1930-2008) und Djanina (1938-).

Nordafrikanischer Stern
Bereits 1926 wurde er zum Präsidenten gewählt [21] und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Nordafrikanischen Sterns (ENA); er prangerte die Willkür an, der das algerische Volk ausgesetzt war, und stellte das Problem der nationalen Unabhängigkeit zur Diskussion.

Zusammen mit Hadj Ali Abdelkader und anderen Landsleuten legte Messali Hadj 1927 die Grundlage für ein - wenn auch umfangreicheres - Programm, das sich wie folgt zusammenfassen lässt:

    Die vollständige Unabhängigkeit der drei nordafrikanischen Länder „Algerien, Tunesien und Marokko“ ;
    Die Einheit des Maghreb ;
    Das Land den Fellachen;
    Einsetzung einer verfassungsgebenden Versammlung nach allgemeinem Wahlrecht;
    Die vorrangige Übergabe der Banken, Bergwerke, Eisenbahnen, Häfen und aller öffentlichen Dienstleistungen, die Frankreich besaß, an den Staat [22].

Bildung der Partei des algerischen Volkes
Trotz der Schikanen der französischen Verwaltung, die ihn mehrfach inhaftierte und deportierte, setzte er seine Aktivitäten nach der Auflösung der NAK durch die Volksfront im Januar 1937 fort. Daraufhin beteiligte er sich am 11. März 1937 an der Gründung der Algerischen Volkspartei (Parti du peuple algérien, PPA). Bei der Gründung der Partei wurde er zu ihrem Vorsitzenden gewählt [23].

Bei der Parade am 14. Juli 1937, die von der Kommunistischen Partei Algeriens (KPA) im Namen der französischen Volksfront organisiert wurde, wurde die von Frau Messali angefertigte algerische Flagge zum ersten Mal in den Straßen von Algier entrollt [24]. Unter dem Einfluss von Chekib Arslan wandte er sich von der Kommunistischen Partei ab, die der Idee der Unabhängigkeit ablehnend gegenüberstand. 1941 wurde er zu Zwangsarbeit verurteilt und die Demonstrationen, die seine Freilassung forderten, waren einer der Gründe für die Proteste in Sétif im Mai 1945, die gewaltsam niedergeschlagen wurden.

Algerische Flagge
Hocine Benachenhou, ein Mitglied der ENA, wählte die Farben der grün-weiß-roten Flagge bei einem Treffen in seinem Haus in Paris 1934. Die Flagge symbolisiert den Nordafrikanischen Stern. Die algerische Flagge mit dem roten Halbmond und dem Stern wurde von Messali Hadjs Lebensgefährtin Émilie Busquant am 14. Juli 193725 angefertigt.

Am 14. Juli 1939 fand eine imposante Parade der PPA hinter der algerischen Flagge statt, angeführt von Émilie Busquant, Mohamed Douar, Mohamed Khider [26].

Émilie starb am 2. Oktober 1953 in Algier; Messali Hadj durfte nicht an ihrer Beerdigung teilnehmen. Am 9. hielt er am Grab seiner Frau in Neuves-Maisons in Lothringen eine Rede an die Algerier und Franzosen, „um eine menschlichere, gerechtere Gesellschaft aufzubauen, in der Freiheit kein leeres Wort sein wird." [27]

Die algerische Flagge wurde am 3. April 1962 von der Provisorischen Regierung der Algerischen Republik (GPRA) angenommen und durch das Gesetz vom 25. April 1963 offiziell eingeführt.[ref. nécessaire].

Messali Hadj, das Vichy-Regime, Nazi-Deutschland und der Antisemitismus
Die PPA wurde von der französischen Regierung, den Kommunisten und den Reformern des Muslim-Kongresses an den Rand gedrängt. Laut Laskier argumentierten die PPA-Führer, dass die Juden Frankreich schwächten, dass das Crémieux-Dekret die algerischen Juden in ein weiteres privilegiertes Element verwandelt und sie gegenüber der arabisch-berberischen Bevölkerung zu Feinden manipuliert habe [28]. Messali Hadj, der Gründer der algerischen Volkspartei, wurde von den Franzosen, ebenso wie seine Anhänger, aufgrund seiner Verbindungen zu Nazi-Deutschland als Kollaborateure bezeichnet [29].

1936 streckte die antirassistische Vereinigung LICA, die in ihrem Kampf alle Milieus brüderlich vereinen wollte, Messali Hadj die Hand entgegen, doch die ENA verlangte vor einer möglichen Zusammenarbeit eine antizionistische Vorbedingung. Hadj nahm an einer gemeinsamen Veranstaltung unter dem Vorsitz von Bernard Lecache am 5. Februar 1937 in der Mutualité [30] teil, wo er seine Anhänger, die die Veranstaltung gestört hatten, aufforderte, „immer in Übereinstimmung mit uns im Rassemblement populaire contre l'antisemitisme et contre le racisme zu bleiben und immer mit den Christen und Juden vereint zu sein“ [31] . Doch angebliche Gerüchte über Messali Hadjs Antisemitismus in den folgenden Monaten „brachten Unruhe in die LICA“ und möglicherweise die Verbundenheit der Juden mit der französischen Autorität, gegen die die Algerier kämpften, veranlassten die LICA 1938 dazu, sich endgültig von Hadj zu distanzieren [31].

Laut dem Historiker Benjamin Stora beteiligte sich Messali Hadj, der weiterhin die PPA leitete, von seinem Gefängnis aus, in dem er sich seit August 1937 befand, an der Debatte über die Ausrichtung gegenüber den Achsenmächten und unterstützte die Fraktion, die jegliche Zusammenarbeit mit Nazideutschland ablehnte [32].

Drei Tage vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, am 26. August 1939, wurde die PPA verboten. Nach der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 schloss sich die europäische Bevölkerung Algeriens Marschall Pétain an. Kaum befreit, schrieb Messali Hadj im Gegensatz zu F. Abbas, der sich unter die französische Flagge stellte, in El Ouma: „Nordafrika ist durch kein Gefühl mit Frankreich verbunden, außer durch den Hass, den hundert Jahre Kolonialisierung in unseren Herzen geschaffen haben. Im Namen der Französischen Republik erleiden 60 Millionen Menschen die schändlichste Knechtschaft. Unser Vaterland ist der Maghreb und wir sind ihm bis zum Tod ergeben. Wenn der Wunsch, als freie Menschen zu leben, bedeutet, antifranzösisch zu sein, dann sind wir es und werden es immer sein. Vielleicht wird der französische Kolonialismus bei uns aufhören zu existieren, ohne andere Spuren als die Erinnerung an einen Albtraum zu hinterlassen.

Messali Hadj selbst enthüllte in einem Interview, das am 26. Juli 1946 in Combat erschien, dass er 1940 von verschiedenen Regierungen, darunter auch von der Vichy-Regierung, um Unterstützung gebeten worden war. In seiner Messali Hadj gewidmeten Biografie, die seiner Doktorarbeit entnommen ist, betont Benjamin Stora: „Es ist nun sicher erwiesen, dass Vichy Messali aufforderte, mit der Regierung Pétain zusammenzuarbeiten. Hauptmann Schœn vom nordafrikanischen Verbindungsdienst war mit diesen Operationen beauftragt. Messali verteidigte seine Überzeugungen entschieden: „Du wirst Schœn sagen, dass ich meine Erklärung vor dem Militärgericht abgeben werde“. [33]

Auch Hitlers Vorstöße waren nicht von Erfolg gekrönt. Der Gesandte der Deutschen, El Mahdi, kehrte mit leeren Händen nach Berlin zurück. Omar Oussedik bestätigte dies: „Für uns bestand die Rolle von Lamine Debaghine darin, den Aufstand vorzubereiten, aber wir erkennen Messalis Rolle als Führer unbestreitbar an. Und das aus zwei Gründen: seine Einsicht in die Weigerung, der Achse zu folgen, und seine Zustimmung zum bewaffneten Kampf." [34,35]

Der Kontext des 8. Mai 1945
1944 wurde Messali Hadj freigelassen und unter Hausarrest gestellt, der 1945 nach Brazzaville verlegt wurde [36]. Die Verhaftung löste in den Kreisen der algerischen Nationalisten große Aufregung aus. Der 1. Mai sowie der 8. Mai waren eine Gelegenheit für das Volk, die Freilassung Messalis zu fordern. „Die radikalsten fordern die Unabhängigkeit durch den bewaffneten Kampf". [37]

Bewegung für den Triumph der demokratischen Freiheiten

Die Partei wurde durch eine interne Krise zerrissen und es entstanden mehrere Strömungen, darunter die Messalisten, die Zentristen und die Neutralisten. Nach dem Scheitern der Neutralisten schlossen sich die Zentristen und Neutralisten in der FLN zusammen, um eine Versöhnung herbeizuführen. Die Messalisten gruppieren sich um die MNA. [Quelle fehlt]

Algerische Nationalbewegung und Kampf gegen die FLN
1954 gründete er die Mouvement National Algérien (MNA), die sich der FLN entgegenstellte und als einzige sozialistisch inspirierte Partei nicht in der für die Unabhängigkeit kämpfenden Front aufging. Der Bruderkampf zwischen „Messalisten“ und „Frontisten“ innerhalb der Befreiungsbewegung selbst ist äußerst blutig, sowohl in Algerien als auch in der Einwanderungsgesellschaft des Mutterlandes. Messali Hadj wurde in Angoulême (Charente) unter Hausarrest gestellt und verlor nach und nach seinen Einfluss. Die französische Regierung versuchte jedoch, von den internen Rivalitäten innerhalb der algerischen Nationalbewegung zu profitieren, indem sie versuchte, die MNA in die ab 1961 stattfindenden Unabhängigkeitsverhandlungen einzubeziehen. Die FLN lehnte dies ab, was zu weiteren Abrechnungen zwischen den Anhängern der beiden Organisationen führte. [Quelle fehlt]

Die Weigerung der MNA, sich in der FLN aufzulösen, führte zum Bruch zwischen den beiden Organisationen. Abane Ramdane, der eine entscheidende Rolle bei der Organisation der FLN-Netzwerke spielt, drohte den Messalisten später in einem Flugblatt:

    „Das Gericht der ALN wird gegenüber Verrätern und Feinden des Vaterlandes unbarmherzig sein." [38]

Abane befahl[Wann?] Yacef Saadi, ein Kommando zu bilden, um Benyoucef Benkhedda zu töten [39]. Bei der Verhaftung von Terbouche Mourad, dem ersten Leiter der FLN-Föderation in Frankreich, ergab die Untersuchung, dass Boudiaf, Ali Mahsas und Yacef Saadi bei einem Treffen am 23. Mai 1955 in Zürich beschlossen hatten, die wichtigsten Führer der MNA, angefangen mit Messali Hadj, zu liquidieren. [39]

Abane Ramdane gab Amirouche Aït Hamouda den Befehl, die Maquis der MNA (Bouira, Draâ El Mizan, les Ouadhia, Guergour, Guenzet) zu liquidieren [40]. Zur gleichen Zeit im Mai 1955 fand der Prozess gegen Mostefa Ben Boulaïd im Militärgericht von Algier statt, er wurde zum Tode verurteilt. Ein Komitee in Paris für seine Freilassung wurde mit der Unterstützung der MNA gebildet [39].

Messali Hadj wurde 1958 aus dem Gefängnis entlassen und entschied sich für einen Wohnsitz in Frankreich [41], stand aber weiterhin unter polizeilicher Überwachung. Am 18. September 1959 entging er während eines Joggings mit seinen Leibwächtern in Chantilly nur knapp einem Attentat, wobei die Angreifer laut Messali Hadj Algerier waren [42]. Messali beugte sich am 22. Januar 1961 der FLN und wies seine Partei an, die FLN die Verhandlungen mit der Provisorischen Regierung der Algerischen Republik führen zu lassen [43]. Auf dem Höhepunkt der Spannungen zwischen den beiden Unabhängigkeitsbewegungen kam es immer häufiger zu gezielten Tötungen. 1956 wurde Choaïb Belbachir, Enkel eines Kadi und Messaliste aus Tlemcen, von Ben Bella persönlich mit dem Tod bedroht. Er floh nach Frankreich und ließ sich in Marokko nieder. Die Bilanz des Bruderkriegs zwischen der MNA und der FLN sind 10.000 Tote und 25.000 Verletzte auf beiden Seiten [44].

Messali und Ben Boulaïd
Gemäss der Filmversion versuchte Mostefa Ben Boulaïd, der Mitglied des Zentralkomitees des Mouvement pour le triomphe des libertés démocratiques (MTLD) war, zusammen mit Salah Maiza und Hamoud el Hachemi vergeblich, Messali davon zu überzeugen, seine Differenzen mit der Parteiführung zu verschweigen und die MTLD auf den Weg des bewaffneten Kampfes zu bringen. Zu diesem Zweck reiste er nach Niort, um Messali zu sehen, und führte vom 23. bis 26. Februar 1954 täglich lange Gespräche mit ihm. [Quelle fehlt]

Mohammed Harbi hingegen weist darauf hin, dass Mostefa Ben Boulaïd im Namen Messalis zum Kampf aufrief und dass es am 2. November die Messalisten (ehemalige Mitglieder von Messalis Partei) waren, die Algerien aufgebaut haben [strittig] [43]. Messali war dem Aufstand nicht feindlich gesinnt, denn er bereitete den Aufstand mit dem CNR vor, der aus dem Kongress von Hornu hervorgegangen war, an dem 360 Mitglieder teilnehmen sollten, außer Mostefa Ben Boulaïd, der neutral bleiben sollte. Letzterer musste Messali Hadj, dem nationalen Chef der Spezialorganisation, dem geheimen bewaffneten Arm der MTLD, Bericht erstatten, da Mostefa Ben Boulaïd in Algerien für diese Organisation verantwortlich war. Mostefa Ben Boulaïd berichtete Messali Hadj von seiner Absicht, im Juli 1954 den bewaffneten Kampf zu führen. Messali wies ihn darauf hin, dass der Kampf nach der UNO-Tagung geplant sei, und wies ihn auf die tiefe Krise und die Neugründung der MTLD [45] hin. Doch Mohamed Boudiaf überstürzte die Ereignisse, da er von Nasser dazu gedrängt wurde, die bewaffnete Aktion der Messalisten erfolgreich zu torpedieren. Messali Hadjs Entfernung vom nationalen Boden und vom Parteiapparat tagen ihr Übriges, um den weiteren Verlauf der Revolution zu zerreißen, denn die Spaltung der PPA und der MTLD stellte die gesamte Protestbewegung Algeriens in Frage. Die revolutionäre Bewegung wurde in drei Tendenzen gespalten. [46]

Verurteilung durch die stalinistische Linke, Unterstützung durch Camus
Plakat der Versammlung, auf der die Freilassung insbesondere von Messali Hadj, der politischen Gefangenen und Internierten aus Madagaskar, Marokko, Tunesien, Algerien und Schwarzafrika gefordert wurde, in Anwesenheit von Albert Camus, 24. Juni 1954.

Albert Camus war ein Freund von Messali Hadj. Er prangerte die Angriffe der FLN auf algerische Gewerkschafter an, die Messalisten nahestanden. Albert Camus und Messali Hadj waren gemeinsam in der Kommunistischen Partei Frankreichs und Algeriens aktiv. Als es in Frankreich zum Bruderkrieg zwischen der MNA und der FLN kam, begann die Zeitschrift La Révolution prolétarienne (Die proletarische Revolution). Camus setzte sich dafür ein, dass die französischen Kolonialbehörden die Verfolgung von Messali Hadj einstellten, und prangerte dessen Ausweisung aus Frankreich im Oktober 1954 und seine Verhaftung in Algerien an. [47] Camus war der Meinung, dass die französischen Kolonialbehörden die Verfolgung von Messali Hadj einstellen sollten.

Umgekehrt unterstützten die Sartre nahestehenden Intellektuellen, die insbesondere von Francis Jeanson vertreten wurden, eindeutig die FLN und führten eine Kampagne gegen Messali Hadj und die MNA. So argumentierte Jeanson, dass Messali der „Saboteur“ des Befreiungskampfes sei, „der Organisator der Erpressung von Händlern“, „das blinde Werkzeug der Trotzkisten und der Verbündete der französischen Polizei und Soustelle“.

Laut dem Historiker Jacques Simon, der selbst im Kampf der MNA engagiert war, zielte Jeansons „Virulenz der Angriffe“ darauf ab, „die Massaker an messalistischen Kadern durch Yacef Saadis aus der Unterwelt rekrutierte Killer zu verschleiern, zu Repressionen der Ordnungskräfte gegen die MNA aufzurufen und den Frieden in Algerien allein mit der FLN auszuhandeln." [48,49] Diese Vorwürfe ähneln denen des Anwalts von Messali Hadj, Yves Dechezelles, in La Révolution prolétarienne, der L'Algérie hors la loi von Francis und Colette Jeanson (Freunde von Sartre) kritisiert und „die bedingungslose Unterstützung der FLN durch die Linke missbilligt. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass Francis Jeanson der Autor der Kritik an L'Homme révolté in Les Temps modernes war. Diese hatte zum Bruch mit Sartre geführt. Mit großer Klarheit weist Dechezelles anhand langer Zitate nach, dass Francis und Colette Jeanson nur das Ziel verfolgten, Messali Hadj zu diskreditieren, dem sie gegen jede Realität vorwarfen, keinen Einfluss zu haben, mit der französischen Kolonialpolizei zu kooperieren und schließlich Trotzkist zu sein. Mit diesen diffamierenden Äußerungen folgten Jeanson und Sartre einer eindeutig orthodoxen und stalinistischen Linie." [50,51]

"[Der Historiker Mohammed Harbi] wird sagen, dass die Mitglieder der MNA für die FLN die Rolle der Trotzkisten gespielt haben, die verfolgt, ermordet und des Verrats beschuldigt wurden. Mit De Gaulle zu verhandeln bedeutete von ihrer Seite Verrat, von Seiten der FLN, die Zukunft Algeriens, den Sozialismus, zu retten." [52]

Nach der Unabhängigkeit
Messalis PPA wurde von der FLN im Juni 1962 [53] aus der Kampagne für das Referendum über die Unabhängigkeit Algeriens ausgeschlossen.

Messali Hadj erhielt erst 1965 die algerische Staatsbürgerschaft [Quelle fehlt].

Seine Rolle bei der Gründung des algerischen Nationalismus wird von den heutigen algerischen Behörden immer noch heruntergespielt [Quelle fehlt].

Er starb am 3. Juni 1974 in Gouvieux, ohne sein Heimatland wiedersehen zu können. Er wurde am 7. Juni in Tlemcen beigesetzt [Quelle fehlt].


Chronologische Zusammenfassung

In diesem Abschnitt werden die Quellen nicht ausreichend zitiert (August 2023).
Die Jahre der Militanz
Im Alter von zehn Jahren war Messali Hadj Schüler in der Medersa der Zaouïa Derkaouia von Scheich Benyelles [54,55]. Dort wurde er mit dem Geist der Bruderschaft vertraut gemacht, der ihn sein ganzes Leben lang leiten wird: „das Gute verteidigen, das Böse bekämpfen“ [nicht relevant].

1918 leistete er drei Jahre lang Militärdienst in Bordeaux, der zu seinem politischen Erwachen beitrug [56].

1921 kehrte er nach Tlemcen zurück. In einem Café der Stadt, das von französischen Offizieren besucht wurde, kletterte er auf einen Tisch und rief lauthals: „Vive Mustapha Kemal Pascha!“ und verherrlichte damit Atatürk, das Idol der muslimischen Massen zu dieser Zeit. Dies brachte ihm eine Vorladung zur Polizeiwache ein. [56,57]

1923 zog er nach Paris und lernte Emilie Busquant kennen. Er trat der unpolitischen Vereinigung Fraternité musulmane bei, die auch von dem Maler Nasreddine Étienne Dinet besucht wurde, wo seine Intervention zur Verteidigung der Rechte des algerischen Volkes einen Skandal auslöste.

1924 freundete sich Messali Hadj mit Abdelkader Hadj Ali an, einem Aktivisten der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF).

1925 trat er der PCF und der Confédération générale du travail unitaire bei.

1926 wurde er Gründungsvorsitzender des Nordafrikanischen Sterns (Étoile nord-africaine).

1927, Propagandajahr in den algerischen Cafés in der Pariser Region, um die Vereinigung zu vervollkommnen und ihre militante Basis zu erweitern. Am 27. Februar 1927 nahm er in Brüssel am Kongress für den antiimperialistischen Kampf und für die Unabhängigkeit der unterdrückten Völker teil. Alle fünf Kontinente waren durch Delegationen hochrangiger Persönlichkeiten vertreten. In seiner Rede legte Messali Hadj das politische Programm der ENA in Bezug auf Algerien dar und forderte zunächst die Gleichbehandlung mit den Franzosen und schließlich die Unabhängigkeit des Landes.

1929 wurde die NAK per Gerichtsbeschluss aufgelöst (am 24. April 1929). Trotz der Auflösung organisierten Messali und seine Freunde eine Versammlung in der Rue de la Grange aux Belles, auf der sie der Kolonialisierung den Prozess machten und die Maskerade der Hundertjahrfeier der Eroberung anprangerten.

1930 verschlechtert sich die Beziehung zur KPF. Senden einer Denkschrift an den Völkerbund, in der ein Jahrhundert der Unterdrückung und Ausbeutung angeprangert und das Problem der Unabhängigkeit aufgeworfen wird. Im Oktober erscheint die erste Ausgabe der Zeitung El Ouma.

1933 richtete die NAK ihren Hauptsitz in der Rue Daguerre 19 im vierzehnten Arrondissement in Paris ein.

1934 organisierte er trotz Verbots durch die Präfektur mehrere nationalistische Propagandaveranstaltungen in Paris, in der Provinz und in Belgien. Am 5. August 1934 nahmen mehr als 800 Algerier an einer Generalversammlung der NAK teil, bei der zum ersten Mal die algerische Flagge gezeigt wurde. Am 1. November 1934 wurde Messali Hadj wegen der Wiedergründung einer aufgelösten Liga verhaftet und im Gefängnis La Santé inhaftiert.

1935 war das Jahr, in dem die Volksfront [FLN] bei den Kommunalwahlen in Frankreich siegte. Als Mitglied einer Delegation der Front nahm Messali am Islamisch-Europäischen Kongress in Genf teil. Er trifft Chekib Arslan, der ihn mehrmals empfängt. Er gerät wegen der ENA-Affäre in Konflikt mit der Justiz, die ihm auch vorwirft, unter seinen Landsleuten militärischen Ungehorsam geweckt zu haben. Er geht in den Untergrund.

Am 18. Januar 1936 Abreise in die Schweiz. In Genf nutzt er die Beziehungen von Chekib Arslan, um seine Kontakte zu arabischen Nationalisten zu vergrößern. Nach seiner Begnadigung kehrte er am 18. Juni 1936 aus dem Exil zurück und richtete zwei Forderungshefte an die Volksfrontregierung. Ende Juli teilte er den Mitgliedern der Delegation des Algerischen Muslimischen Kongresses mit, dass er mit ihren an die französischen Behörden gerichteten assimilationistischen Forderungen nicht einverstanden sei. Am 2. August 1936 ergriff Messali Hadj im Stade Municipal in Algier auf einer vom Kongress organisierten Versammlung, auf der über seine Mission in Frankreich berichtet wurde, das Wort und bekräftigte seinen Kampf für die Unabhängigkeit des Landes. Dies führte dazu, dass er unter polizeiliche Aufsicht gestellt wurde. Das Ende des Jahres war von einer Krise mit der Vereinigung der algerischen Ulema gekennzeichnet. Nach Tlemcen reiste Messali durch die Oranie und Constantinois, um das Programm der NAK zu erklären und ihre Strukturen in Algerien zu stärken.

Am 25. Januar 1937 wird der Nordafrikanische Stern von der Regierung Léon Blums aufgelöst. Die Aktivisten setzen ihre politischen Aktivitäten unter dem Deckmantel eines Vereins „Les Amis d'el Ouma“ fort. Am 11. März 1937 wird die Parti du peuple algérien (Partei des algerischen Volkes) gegründet. Messali Hadj ist ihr Vorsitzender. Er kehrte nach Algerien zurück, wo die PPA bei den Kommunalwahlen im Sommer 1937 ihre ersten Erfolge erzielte. Versammlungen, Paraden und Propagandatouren stehen auf dem Programm, aber am 27. August 1937 wird er verhaftet und in Maison-Carrée inhaftiert. Nach einem zehntägigen Hungerstreik wurde ihm der Status eines politischen Gefangenen zuerkannt. Obwohl er inhaftiert war, nahm er dennoch an den Kantonswahlen im Oktober teil. Er wird in den Generalrat der Hauptstadt gewählt, aber die Verwaltung annulliert seine Wahl.

1939 wurde er im Gefängnis von Parteiaktivisten kontaktiert, um mit Deutschland, das sich auf den Krieg vorbereitete, in Verbindung zu treten; Messali lehnte ab. Er wurde am 27. August 1939 freigelassen. Auflösung der PPA am 26. September 1939. Die Zeitungen El Ouma und die im Gefängnis hergestellte zweiwöchentliche Zeitschrift Le Parlement algérien werden verboten. Am 4. Oktober 1939 wird er erneut verhaftet. Die PPA ging während des gesamten Krieges (1939-1945) in den Untergrund.

Messali Hadj wurde 1941 erneut verurteilt und zwei Jahre später freigelassen, musste aber bis 194658 unter Hausarrest stehen.

1945 wird auf dem Kongress der Freunde des Manifests und der Freiheit (AML), zu dem Ferhat Abbas und gewählte Vertreter, die Ulema und die PPA gehören, ein Antrag angenommen, in dem die Freilassung von Messali gefordert wird, der als „unbestrittener Führer des algerischen Volkes“ anerkannt wird. Am 18. April 1945 kommt es zu Unruhen in Ksar Chellala. Am 1. Mai 1945 und 8. Mai 1945 arteten Demonstrationszüge in mehreren algerischen Städten unter der Losung der Unabhängigkeit des Landes und der Freilassung von Messali Hadj und seinen Gefährten in Mord und Totschlag aus.

Nach dem Krieg wurde Messali 1946 eine Amnestie gewährt und zog im Oktober in Bouzaréah ein, da ihm der Zugang zu Algier verwehrt war. Er übte Druck auf das Zentralkomitee der PPA aus, um sie dazu zu bringen, der Teilnahme an den Wahlen zur Französischen Nationalversammlung zuzustimmen. Zu diesem Zweck wurde im November eine neue Partei gegründet, die Mouvement pour le triomphe des libertés démocratiques (Bewegung für den Triumph der demokratischen Freiheiten), deren Vorsitzender er wurde. Die MTLD ist rechtlich gesehen die Fortsetzung der aufgelösten PPA, daher die Bezeichnung PPA-MTLD. Seine persönliche Kandidatur wird abgelehnt, aber die Partei erhält fünf Sitze.

Auf dem ersten Kongress der MTLD am 15. Februar 1947 wurde die Gründung der Organisation Spéciale, der bewaffneten Fraktion der Partei, beschlossen.

1950 beginnt eine Krise in der MTLD. Auf einer Sitzung des Zentralkomitees der Partei im März wurde Messalis Hoffnung auf eine „Präsidentschaft auf Lebenszeit“ und ein „Vetorecht“ durch eine Abstimmung zu seinen Ungunsten zunichte gemacht.

1951 untersuchte eine Parteikommission unter dem Vorsitz von Messali Hadj die Situation der OS, die durch die Verhaftung zahlreicher Aktivisten geschwächt war, und bekräftigte, dass das Prinzip des bewaffneten Kampfes und der OS unbestreitbar beibehalten werde. Es kam zu einem Streit an der Spitze der Partei über das weitere Vorgehen, der zum Rücktritt mehrerer Vorstandsmitglieder führte, die die autokratische Haltung des Vorsitzenden anzweifelten. Messali Hadj unternahm eine Pilgerreise nach Mekka, wo er vom Wahabiten-Herrscher empfangen wurde, und anschließend nach Kairo, wo er den Generalsekretär der Arabischen Liga traf.

1952 kam er auf einer Tournee durch Algerien am 14. Mai 1952 in Orléansville an. Die Ordnungskräfte eröffneten während seiner Rede das Feuer, wobei zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden59. Am späten Abend wurde Messali Hadj entführt und nach Frankreich deportiert, wo er unter Zwangsaufenthalt gestellt wurde59. Bei Demonstrationen des MTLD gegen die Repression vom 14. Mai und die Deportation von Hadj reagierte die Polizei in Montbéliard, Le Havre und Charleville gewaltsam, wobei drei Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden59.

1953 kam es zu einem Konflikt zwischen Messali Hadj, der sich immer noch in Niort aufhielt, und dem Zentralkomitee der MTLD, da Messali Hadj sich hartnäckig weigerte, den bewaffneten Kampf als letztes Mittel zur Erreichung der Unabhängigkeit zu akzeptieren. Er wurde von den wichtigsten Köpfen der algerischen Revolution im Stich gelassen60.

Am 23. März 1954 wurde das Comité Révolutionnaire pour l'Unité et l'Action (CRUA) gegründet, aus dem später die FLN hervorging. Vom 13. Juli 1954 bis zum 15. Juli 1954 halten die Anhänger Messalis einen Kongress in Hornu (Belgien) ab; die Spaltung von den Zentralisten ist endgültig. Der 1. November 1954 markiert den Beginn der bewaffneten Aktionen im Namen der FLN. Im Dezember gründete Messali Hadj die MNA (Movement National Algérien).

Die Monate Januar, Februar und März 1955 waren geprägt von Verhandlungen zwischen der FLN und der MNA in Algier, Kairo und in den Maquis. Im Sommer 1955 scheiterten diese Vermittlungsversuche zwischen FLN und MNA jedoch.

Im Februar und März 1956 beginnt die bewaffnete Konfrontation zwischen „messalistischen“ und „frontistischen“ Maquis.

Am 1. September 1957 ruft Messali zu einem Waffenstillstand mit der FLN auf. Im Oktober, November 1957 wird die Führung der MNA in Frankreich enthauptet. Die FLN gewinnt in Frankreich und Algerien die Oberhand.

Am 5. Juni 1958 schließt sich Messali den Vorschlägen von General de Gaulle zur Selbstbestimmung an.

Im Mai 1961 versuchten die französischen Behörden, Messali in die Verhandlungen von Évian einzubeziehen.


Fussnoten

[1] Repères sur l’historiographie algérienne de la guerre, par Benjamin Stora, p. 2 [archive]
[2] www.algerie-dz.com [archive]
[3] L’amnésie algérienne, par Benjamin Stora [archive]
[4] [PDF] LES MARQUEURS DU NATIONALISME, Les clubs sportifs musulmans dans l’Algérie coloniale, Youssef Fatès, p. 124 [archive]
[5] Les identités régionales et la dialectique sud-sud en question, Nadir Marouf, p. 52 [archive]
[6] Vie partisane : 36e anniversaire du décès de Messali Hadj, vitaminedz.com [archive]
[7] Fondation Messali Hadj: 30 ans après, L'expressiondz (Quotidien) [archive]
[8] Hommage à Messali Hadj: Pour une réconciliation de l’Algérie avec son histoire, Magazine en ligne city-dz.com [archive]
[9] 1954, la guerre commence en Algérie [archive], Mohammed Harbi, p. 183.
[10] Algérie - Messali Hadj est le plus victime des héros, sur algérie-monde.com [archive]

[11] La guerre d'Algérie des Messalistes 1954-1962, Jacques Valette, p. 122 [archive]
[12] Pour une histoire critique et citoyenne Le cas de l’histoire franco-algérienne, Session thématique « Résistances anticoloniales et nationalisme : l’avant 1954 » [archive], 21 juin 2006, 9 h-11 h, Amphithéâtre
[13] Jacques Simon, Algérie: le passé, l'Algérie française, la révolution, 1954-1958, p. 167
[14] Bélaïd Abane, L'Algérie en guerre: Abane Ramdane et les fusils de la rébellion, p. 336
[15] Ce passeport, refusé en 1962, 1964 et 1968 fut délivré sur accord du président Boumediene - Témoignage rapporté en annexe de Roger Vétillard Sétif, mai 1945, massacres en Algérie, éd. de Paris 2008, p. 518.
[16] Messali avant Messali: l'invention de la nation algérienne, Jacques Simon, p. 17
[17] O
mar Carlier, Raphaëlle Nollez-Goldbach, Le corps du leader: Construction et représentation dans les pays du Sud, L'Harmattan, Paris, 2008, p. 266
[18] Mohand Amara, Kamal Ahmane, Laïmèche Ali: L'Irréductible Révolutionnaire, p. 104.
[19] J
acques Simon, Messali avant Messali: l'invention de la nation algérienne, p. 53
[20] René Gallissot, « Émilie Busquant, dite Mme Messali », Insaniyat, nos 25-26, 2004, p. 151 (lire en ligne [archive])

[21] Laïmèche Ali: L'Irréductible Révolutionnaire Par Mohand Amara, Kamal Ahmane, p. 104
[22] M
essali Hadj ou les enjeux politiques de la falsification de l'histoire, Par M.Boukherissa Kheiredine, Le Quotidien d'Oran [1] [archive]
[23] Dictionnaire biographique de militants nationalistes algériens, Benjamin Stora, p. 62.
[24] Messali Hadj, Mémoires 1898-1938, Ed. ANEP, Alger 2006. p. 260-261
[25] Dictionnaire biographique de militants nationalistes algériens [archive], Par Benjamin Stora, p. 74
[26] Algérie: le passé, l'Algérie française, la révolution, 1954-1958 Par Jacques Simon, p. 474
[27] Dictionnaire biographique de militants nationalistes algériens Par Benjamin Stora, p. 79-80
[28]
(en) A Comparative Study of Anti-Semitic Attacks in Algeria in the 1920s and 1930s, Par Zack, Lizabeth, p. 25 [archive]
[29] Sétif, mai 1945 : massacres en Algérie, Éditions de Paris [archive]
[30] APP, HA 26, rapport, 12 mars 1937

[31] Emmanuel Debono, « Le rapprochement judéo-musulman en Afrique du Nord sous le Front populaire. Succès et limites », Archives Juives, vol. 45, no 2,‎ , p. 89 (ISSN 0003-9837 et 1965-0531, DOI 10.3917/aj.452.0089, lire en ligne [archive], consulté le )
[32] Benjamin Stora, Messali Hadj (1898-1974) - pionnier du nationalisme algérien, éditions Rahma, 1991, Alger. p. 184-185-186.
[33] Interview de Mezerna, cité par Mohamed Harbi, Aux origines du FLN, p. 163
[34] M
. Harbi, Aux origines du FLN, Bourgois, 1975, p. 164
[35] A
lgérie : le passé, l'Algérie française, la révolution, 1954-1958, par Jacques Simon, p. 474.
[36] Cahiers Reconstruction : pour un socialisme démocratique, pour une culture sociale : comité de direction : Pierre Ayçoberry, Albert Detraz, Marcel Gonin, Paul Vignaux, s.n., (lire en ligne [archive])
[37] Benjamin Stora : En France, « certains n’ont toujours pas accepté la décolonisation » [archive], propos recueillis par Caroline Venaille, lemonde.fr, le 21 mai 2010
[38] Le MNA: le Mouvement national algérien (1954-1956) [archive] par Nedjib Sidi Moussa, Jacques Simon, p. 40.
[39] A
lgérie: le passé, l'Algérie française, la révolution, 1954-1958 Par Jacques Simon, p. 489
[40] Algérie: le passé, l'Algérie française, la révolution, 1954-1958, Jacques Simon p, 489

[41] M
essali Hadj, Mémoires 1898-1938,  éd. ANEP, Alger 2006. p. 260-261
[42]
Rétro no 7 : 18 septembre 1959 - 3. Messali Hadj échappe à un attentat [archive], Le Monde, 28/07/2009
[43] B
iographes de Messali Hadj Par Jacques Simon, p. 148
[44] L
'Algérie en guerre: Abane Ramdane et les fusils de la rébellion, Bélaïd Abane, p. 339
[45] N
ovembre 1954: la révolution commence en Algérie, Jacques Simon, p. 129
[46] Les syndicalistes algériens: leur combat de l'éveil à la libération, Boualem Bourouiba, p. 142
[47] Lou Marin (note 5), p. 141 et p. 158
[48] [
PDF] Francis Jeanson : Un mercenaire honoré à la Cité de l'immigration. [archive]
[49] Création de la revue Consciences maghrébines [archive].
[50] Albert Camus et les libertaires : 1948-1960, Écrits rassemblés par Lou Marin, Égrégores éditions, p. 62.

[51] Yves Dechezelles, « À propos d’un livre sur l’Algérie : lettre ouverte à Francis et Colette Jeanson », dans la Révolution prolétarienne, no 403, 2/1956, p. 45.
[52] Les Individus face aux crises du XXe siècle : l'histoire anonyme par Marc Ferro, p. 291.
[53] N
edjib Sidi Moussa, « La « reconversion » du Mouvement national algérien (mars-juillet 1962) : entre le succès d’une prophétie et l’échec d’un prophète », Les indépendances au Maghreb - Crasc,‎ (lire en ligne [archive])
[54] Messali Hadj, Mémoires 1898-1938, Ed. ANEP, Alger 2006
[55] K
haled Merzouk, Messali Hadj, Éditions El Dar Othmania, Alger, 2008
[56] M
essali Hadj, Mémoires 1898-1938,  éd. ANEP, Alger, 2006
[57] K
haled Merzouk, Messali Hadj, éditions El Dar Othmania, Alger, 2008
[58] T
hénault, Sylvie, (1969- ...)., Auteur., Une drôle de justice (ISBN 978-2-7071-9558-6 et 2-7071-9558-8, OCLC 1153446815, lire en ligne [archive])
[59] Maurice Rajsfus, 1953. Un 14 juillet sanglant, Agnès Viénot Ed., Paris, 2003, p. 40-41
[60] http://www.algerian-history.info/benboulaid.htm [archive]



[Kr. F-"Christen" in Algerien: fast alles enteignet+Industrialisierung verhindert - von 9 Millionen arbeiten nur 290 in Industrie, Bergbau und Transport]

In dem Masse, in dem das Proletariat in Algerien wächst, die Arbeiter nicht von der französischen mechanisierten Landwirtschaft absorbiert werden können, wäre Massenelend nur durch Schaffung zahlreicher, starker Industrien zu vermeiden, durch "Entwicklung". Aber gerade das machen die Franzosen nicht [S.406], ebensowenig wie die anderen weissen Mächte in ihren Kolonialgebieten. Wie wenig, lässt sich schon daran ablesen, dass 1948 in einer Gesamtbevölkerung von rund 9 Millionen Moslems nur 290.000 in der Industrie, im Bergbau und Transportwesen arbeiten, dazu 170.000 im Handel (Thomas Oppermann).

(Buch von Thomas Oppermann: Die algerische Frage - Stuttgart 1959 [S.538])

Eine noch deprimierendere Zahl führt Jean-Paul Sartre an: 1953 sind nur 143.000 Lohnempfänger offiziell registriert, die mehr als 90 Tage gearbeitet haben, also im Durchschnitt nur jeden vierten Tag. Sartre: "Nichts zeigt besser die zunehmende Schärfe des Kolonialregimes. Zunächst besetzt man das Land. Dann nimmt man Grund und Boden und beutet die früheren Besitzer zu Hungerlöhnen aus. Dann wird diese billige Arbeitskraft seit der Mechanisierung noch zu teuer; so raubt man den Eingeborenen schliesslich sogar das Recht auf Arbeit. Der Algerier braucht in seiner Heimat, in einem Land, das in voller Blüte steht, nur noch Hungers zu sterben."

(Buch von Jean-Paul Sartre: Situations V, Colonialisme et Néocolonialisme - Paris 1964 [S.539])

Nur weil rund 400.000 algerische Arbeiter während dieser Zeit im Ausland arbeiten (überwiegend in Frankreich) und Geld nach Hause schicken können, ist das Elend nicht grösser. Für die Mehrheit ist das natürlich kein Ausweg, und der Lebensstandard Algeriens sinkt und sinkt.

Das unabhängige Algerien wird Jahrzehnte benötigen, um wiedergutzumachen, was die Franzosen in mehr als einem Jahrhundert verwirtschaftet haben.


15.6.2. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle: Beispiel Marokko

Die beiden anderen nordafrikanischen Länder unter französischer Herrschaft haben das Glück, dass die Franzosen bei ihnen nur ein paar Jahrzehnte so hausen können, als gehöre ihnen alles, nur nicht die Verantwortung. Doch man tut, was man kann. 45 Jahre haben genügt, um eine Million Marokkaner in Proletarier zu verwandeln. Die Kaufkraft der marokkanischen Arbeiter sinkt von 1938 bis 1951 um die Hälfte.

*
[S.407]



Marokko und die "christlichen" Franzosen
https://de.wikipedia.org/wiki/Marokko#Neuzeit

-- 1912 wurde Marokko in ein französisches "Protektorat" und ein spanisches "Protektorat" aufgeteilt, der Sultan blieb formal
-- 1923 wurde Tanger eine eigene "Tanger-Zone" mit "internationalem Status, der Sultan blieb formal
-- Berberstämme rebellierten immer gegen die "christliche" Herrschaft der Franzosen und gegen die Spanier, im November 1914 erleiden die Franzis eine schwere Niederlage bei ihren "Befriedungsaktionen" mit 613 toten französischen Soldatis
-- die Aufstände gingen auch nach 1918 weiter, 1921 mit einem Aufstand in der spanischen Zone, der Aufstand "erfasste" auch die französische Zone, 1926 von Frankreich "niedergeschlagen"
-- ab August 1940 war Marokko unter Vichy-Frankreich
-- nach der Landung von GB+"USA" in Casablanca, Oran und Algier am 8.11.1942 kam Marokko unter britisches Recht, die Vichy-Franzis waren bald geschlagen und Unabhängigkeitsbewegungen gegen die kriminellen "Christen"-Franzosen kamen nun überall auf
-- 1944 gründete sich die "Partei der Unabhängigkeit" (Al-hizb al-istiqlal)
--

-- "Anfang der 1950er Jahre kam es aufgrund der wachsenden Unabhängigkeitsbestrebungen zu Spannungen zwischen dem Sultan und der französischen Protektoratsverwaltung"
-- im August 1953 entschieden die kr. "Christen"-Franzosen, den Sultan nach Madagaskar zu verbannen, und der Onkel Muhammad Mulay ibn Arafah wurde als Sultan eingesetzt
-- das liess sich kein Marokkaner mehr bieten, die Empörungswelle kam und die kriminellen Franzki-"Christen" und Spanier-"Christen" mussten flüchten:
"Daraufhin wurde das Land von einer Welle nationaler Empörung gegen die Fremdherrschaft erfasst. Frankreich und Spanien konnten ihre Protektoratsmacht nicht mehr aufrechterhalten. Muhammad V. konnte im Jahr 1955 zurückkehren."
-- Unabhängigkeit 1956, aber die Städte Ceuta, Melilla blieben bei Spanien, Sidi Ifni bis 1969.
-- Frauenwahlrecht 1959 ins Gesetz aufgenommen, 1963 erstmals praktiziert.





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Quellen
[web01] http://spiritains.forums.free.fr/defunts/daigrej.htm
[web02] https://fr.wikipedia.org/wiki/Angoulvant
[web03]

Fotoquellen


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