Kolonialismus
mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen -
die wahre Geschichte des Kolonialismus"
Der Weg ins Elend III: 15. Kriminelle
"Christen" diskriminieren+züchten Armut+Proletarier
15.6. Kr.
"Christen" züchten Armut mit Steuerhölle - F in
Algerien+Marokko
F in
Algerien: Zeitung "Vigie Algérienne" - "dieses
Land ins totale Elend herabzudrücken" (S.405) - "so gut
wie nichts zugute kommt" (S.405) - 1954
besitzen die Algerier "die mageren restlichen
10%" (S.405) - "Proletarisierung" der Massen
(S.405) - Vertreibung auf schlechte Böden,
Hungersnöte, Verschuldung, Wucherzinsen
"Stellenweise zu 20 % Zinsen die Woche, also
1100 Prozent im Jahr!" (S.405) - "Es wird
beschlagnahmt, bis nichts mehr da ist, oder
fast nichts, was noch enteignet werden könnte"
(S.406) - "systematischen Landenteignung der
Eingeborenen" (S.406)
F in Marokko: "45 Jahre haben genügt, um eine
Million Marokkaner in Proletarier zu
verwandeln" (S.407)
aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky -
Hoffmann und Campe - Hamburg 1970
-- Buch von H. de Peyerimhoff: Enquête
sur les résultats de la colonisation officielle de 1871 à
1898, 2 Bände - Algier 1906
-- Rede von Messali Hadj auf dem Antikolonial-Kongress von
Brüssel 1927
-- Buch von Thomas Oppermann: Die algerische Frage -
Stuttgart 1959
-- Buch von Jean-Paul Sartre: Situations V, Colonialisme
et Néocolonialisme - Paris 1964
Der Weg ins Elend III:
15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten
Armut+Proletarier
15.6.
Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle in den
Kolonien - Algerien+Marokko
15.6.1.
Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle:
Beispiel Algerien
[Kr. F-"Christen" in Algerien: Kriminelles Steuersystem
lässt die überlebende Muslim-Bevölkerung verarmen - und
Aufstände mit "Kriegsbussen" - Zeitung "Vigie
Algérienne"]
Besonders verheerend wirkt sich die französische
Steuerpolitik in Algerien aus. Als wenn es nicht schon
genug französische Massnahmen gäbe, um dieses Land ins
Elend zu treiben, kommt als Krönung ein ausserordentlich
kompliziertes, aber unerbittliches Steuersystem hinzu.
Charles-Robert Ageron zeigt in seiner ausserordentlich
gründlichen Studie über die wirtschaftliche Ausbeutung
Algeriens durch die Franzosen, dass es nicht einmal den
französischen Steuerbehörden gelingt, wirklich korrekt und
umfassend den Anteil der Moslems am Steueraufkommen zu
berechnen. Ihre Leistungen aller Art werden vom Direktor
der Steuerbehörde für 1876 auf rund 30,5 Millionen Francs
geschätzt. Also etwa 16,5 Francs pro Kopf
gegenüber rund 50 Francs pro Kopf für die
um ein Vielfaches, nicht etwa nur dreimal reicheren
französischen Bewohner des Landes. Aber zur Steuerlast
kommen allein in den Jahren 1871 [S.404] bis 1881 fast 44
Millionen Francs "Kriegsbusse" und
Rückkaufskosten für beschlagnahmte Ländereien hinzu.
An Stelle einer starken Dosis Statistik möchte ich lieber
aus der [Zeitung] "Vigie Algérienne" [online
Link],
einer des Antikolonialismus unverdächtigen Zeitung, den
Satz übernehmen: "Wenn ein solches System permanenter
Ausbeutung in einem europäischen Land praktiziert würde,
und sei es auch im reichsten von allen, würden ein paar
Jahre genügen, um dieses Land ins totale Elend
herabzudrücken" (23.3.1882, zitiert von
[Algerien-Historiker] Ageron).
(Buch von Charles-Robert Ageron: Les Algériens musulmans
et la France 1871/1919 - 2 Bände - Paris 1968 [S.529])
-- geboren in Lyon [1]
-- Geschichtsstudium in Lyon u.a. bei
Henri-Irénée Marrou [3]
-- 1947 Geschichtsstudium abgeschlossen mit
"Agrégation d'Histoire" [2]
-- erster Unterricht am Gymnasium Gautier in
Algier 10 Jahre lang, Beginn mit Forschungen zur
Kolonialgeschichte Algeriens
-- politisch war er bei denLiberalen, die für
eine Reform des Kolonialsystems plädierten und
an eine Versöhnung der Volksgruppen glaubten [3]
-- er war "linker Christ", übernahm die
Gedankenstrukturen seines Geschichtsprofessors
Henri-Irénée Marrou
-- er lehnte die "Politik der Stärke" von Guy
Mollet ab, so wie die Befreiungsfront FLN den
Mollet ebenso ablehnte
-- er war einer der ersten Intellektuellen mit
öffentlicher Anprangerung von Folter (u.a. in
der Zeitschrift "Esprit") [4]
-- 1957 wurde er in Frankreich am Gymnasium
Lakanal in Sceaux bei Paris angestellt
-- er analysiert weiter die Kolonialgeschichte
und entwickelt sich zu "einem der ersten grossen
Spezialisten" für Algerien [5,6]
-- 1959-1961 Forschungsassistent am
National-wissenschaftlichen Forschungszentrum
CNRS ("Centre national de la recherche
scientifique"), dann Assistent und später
Oberassistent an der Universität Sorbonne [in
Paris] - er lehrte dort bis 1969 lehrte
-- "Dort verteidigte er 1968 unter der Leitung
von Charles-André Julien seine Staatsthese über
die muslimischen Algerier und Frankreich von
1871 bis 1919, die „wegen ihres
quasi-enzyklopädischen Umfangs auffiel.“" [7]
Publikationen
Histoire de l'Algérie
contemporaine : 1871-1954,
Presses universitaires de France, 1964.
La guerre d'Algérie et
les Algériens, 1954-1962 : actes de
la table ronde, Paris, 26-27 mars 1996,
Paris, Armand Colin, ,
340 p.
(ISBN978-2-200-01895-5).
[Kr. F-"Christen" in Algerien: Steuern fliessen nach
Frankreich - die Algerier haben NICHTS davon+bleiben
arm]
Es dauert auch in Algerien nicht lange. Objektiverweise
macht die [Zeitung] "Vigie" darauf aufmerksam, dass den
Eingeborenen von der Steuerlast, die sie erdrückt, so
gut wie nichts zugute kommt. Für sie wird
nichts Nennenswertes getan. Darin ändert sich viele
Jahrzehnte lang nichts. Ganz entsprechend den
Verhältnissen in "Französisch-Schwarzafrika", wo das
System der Konzessionsgesellschaften "die Eingeborenen
enteignet, ohne eine wie immer geartete Erschliessung von
Bedeutung zu vollbringen", wie eine amtliche
[Jesus-Fantasie]-Mission konstatiert (zitiert bei
Balandier).
(Buch von Georges Balandier: Sociologie actuelle de
l'Afrique noire - Paris 1955/1963 [S.529])
Georges Balandier, französischer
Ethnologe und Soziologe
https://fr.wikipedia.org/wiki/Georges_Balandier
Übersetzung:
-- geboren in Aillevillers-et-Lyaumont
(Haute-Saône) 21.12.1920, gestorben 5.10.2016 in
Paris [1]
Jugend und Studium
-- Georges Léon Émile Balandier, sein Vater war
Eisenbahner bei der SNCF und sozialistischer
Aktivist [2]
-- Balandier studierte Philosophie mit Abschluss
und war auch am Institut für Ethnologie des
Menschheitsmuseums (Musée de l'Homme) [2]
-- im 2Wk war er in der Résistance der
Haute-Saône [2], arbeitete 1945 im
Menschheitsmuseum, ging 1946 nach Dakar, liess
sich dem Schwarzafrikanischen Institut zuteilen
(Institut français d'Afrique noire), das unter
Leitung von Théodore Monod stand [2]
-- er war Mitglied der sozialistischen
Internationale (SFIO) und liess sich 1946 in
Guinea stationieren,
-- 1947 musste er Guinea verlassen [Grund nicht
angegeben], kehrte nach Paris zurück und wurde
Mitherausgeber der Zeitschrift "Présence
africaine" zusammen mit Alioune Diop [2]
-- 1948 bekam er den Auftrag, in Brazzaville
(Hauptstadt des Französisch-Kongo) eine
Abteilung für Soziologie des ORSTOM aufzubauen
-- er schrieb in den "Soziologischen Heften"
("Cahiers de sociologie") seine Berichte [2]
-- 1952 wurde Balandier auf Empfehlung von
Claude Lévi-Strauss Lehrbeauftragter am "Pariser
Institut für politische Studien" ("Institut
d'études politiques de Paris" - IEP [3]), wo er
bis 1962 blieb
-- ab 1952 schrieb er klare zugunsten der
Unabhängigkeiten der afrikanischen Kolonien
-- 1952 definierte Balandier zusammen mit Alfred
Sauvy den Begriff "Dritte Welt" [4]:
Zitat (Übersetzung):
"Zusammen mit Alfred Sauvy definierte er 1952
den Begriff der „Dritten Welt [4], um Länder zu
bezeichnen, die ‘ein wenig dem Dritten Stand der
Französischen Revolution ähnelten"
-- Balandier liess mit seinen Schlussfolgerungen
ein neues Forschungsfeld der Anthropologie
entstehen [5,6,7]
-- 1954 wurde er zum Studiendirektor an der
"Hochschule für angewandte Studien" ernannt ("École pratique des hautes études"
- EPHE) [2]
-- 1955 veröffentlichte er sein Werk "Sociologie
des Brazzavilles noires" [8,9]
-- 1962 wurde er zum Professor an der
Universität Sorbonne in Paris ernannt, er war
der erste Professor für Soziologie und
Ethnologie Schwarzafrikas [2]
-- er gründete das Zentrum für Afrikanische
Studien (Centre d'études africaines) sowie die
Afrikanischen Studienhefte (Cahiers d'études
africaines)
-- sowie zusammen mit Michel Wieviorka die
Internationalen Soziologiehefte (Cahiers
internationaux de sociologie)
-- Bei Puf wurde er Nachfolger von Georges
Gurvitch für die Leitung der Reihe "Zeitgemässe
Soziologiebibliothek" ("Bibliothèque de
sociologie contemporaine" [2]
-- 1982 gründete er mit Michel Maffesoli das
"Studienzentrum über aktuelle und
zeitgenössische Themen" ("Centre d'études sur
l'actuel et le quotidien."
-- er starb am 5.10.2016 [10]
Anmerkung
Nur die afrikanischen Regierungsfamilien konnte
er nicht überzeugen, die in Genf von der
Weltbank gesprochenen Entwicklungsgelder
weiterzugeben. Denn die Entwicklungsgelder
landeten meistens wieder in Genf auf
Privatbanken und blieben dort. Auch das
Schuldensystem konnte Balandier scheinbar nicht
durchbrechen, weil er keine Ahnung von Banken
hatte. Wirkliche Verbesserungen für Afrika kamen
erst mit der Permakultur.
[F-"Christen" mit Steuerhölle in Algerien 1954:
Algerier besitzen nur 10% des Reichtums - Verarmung und
"Proletarisierung"]
Der Anteil der Algerier an den leicht messbaren Steuern
ist schon 1900 fast so hoch wie der der Franzosen (41
Millionen gegen 44 Millionen). Aber 1954, als der
Unabhängigkeitskrieg beginnt, besitzen die Franzosen, die
noch nicht 10 Prozent der Bevölkerung stellen, 90% des
Reichtums im Lande und die Moslems, mehr als 90% der
Bevölkerung, haben die mageren restlichen 10%.
In diesem Jahr tragen sie zu einigen wichtigen
Steuereinnahmen wie folgt bei:
Indirekte Konsumsteuern (die in erster Linie von den
Moslems aufgebracht werden): 54 Milliarden alte Francs
(rund 650 Millionen DM). Einkommen und Lohnsteuern: 16
Milliarden. Kapitalsteuer (wird überwiegend von Franzosen
gezahlt): 5,5 Milliarden.
Das Missverhältnis zwischen den Summen, die aus den
Algeriern herausgepresst werden, und den "Leistungen2 der
Franzosen wird erst richtig deutlich, wenn man es vor dem
Hintergrund der unaufhörlichen Proletarisierung
sieht, die Algeriens Massen verelendet.
Die umfangreichen Landenteignungen, die Vertreibung der
Herden aus den Wäldern und von den fruchtbaren Weiden, die
erzwungene Abwanderung der algerischen
Eingeborenen-Landwirtschaft auf immer schlechteren Boden
setzen Mitte des 19. Jahrhunderts einen Prozess in Gang,
der nur zu Hungerkrisen führen kann - und auch sehr
schnell führt: 1867, 1877/78, 1887/88 (verstärkt durch
eine ausserordentliche Heuschreckenplage). Verarmung und
Not bringen Verschuldung. Auch in Algerien beginnen die
Wucherer ihr verhängnisvolles Geschäft zu treiben.
[Die jüdische Wuchergewohnheit von jüdischen
Geldverleihern wird von kriminell-"christlichen"
Geldverleihern kopiert, oder die französische Regierung
stellt jüdische Geldverleiher mit Wucherzinsen an -
Untersuchung fehlt].
Stellenweise zu 20 % Zinsen die Woche, also 1100
Prozent im Jahr! Die Regierung prüft, ob sie
etwas dagegen unternehmen [S.405] soll, und dabei bleibt
es.
Ab 1900 häufen sich die amtlichen Berichte über den
"ununterbrochenen Abstieg aller Klassen, denen es früher
gut ging, zu einem immer niedrigeren Lebensstandard,
dessen zwangsläufige Endstation offenbar das Proletariat
sein muss" (zitiert bei Ageron). Ein französischer Beamter
bemerkt prophetisch:
"Der Abstieg der Eingeborenen ins Proletariat bedeutet für
uns eine grosse Gefahr für die Zukunft. Er würde uns das
mächtigste Druckmittel gegen die besiegte Rasse nehmen:
die Furcht vor der Enteignung. Er würde in
der Kolonie eine soziale Frage schaffen, die um so
schärfer wäre, als sie zu den Abneigungen der Rasse und
der Religion hinzukommen würde."
[Kolonialismus: Die "Christen" aus Europa mit Rassismus-Darwinismus hassen andere Rassen+erfinden "Untermenschen"+berauben sie, bis sie "unten" sind. Dieses Spiel geht ab 1492 fast 500 Jahre lang. Die "Christen" sind sich bis heute (2024) meist KEINER Schuld bewusst...].
So geschieht es. Es wird beschlagnahmt, bis nichts
mehr da ist, oder fast nichts, was noch enteignet
werden könnte. Die weissen "Siedler" sehen
diesen Prozess nicht mit Bangen, sondern möchten ihn
beschleunigen. "Wir brauchen ja Proletarier, Tagelöhner",
erklärt vor einem Parlamentsausschuss im Jahre 1900 der
Advokat Saurel. Und ein Bürgermeister namens Casanova fügt
hinzu: "Man kann ihnen nicht um jeden Preis ihr Eigentum
lassen. In Wirklichkeit müssen die Eingeborenen
Landarbeiter sein."
[F-"Christen" in Algerien: rauben so viel, dass die
Bevölkerung klauen muss, um zu überleben]
Die Enteignung, die Proletarisierung der algerischen
Bauern führt teilweise dazu, dass diese sich um so mehr an
ihre alten Boden zu klammern suchen: als Pächter oder als
Tagelöhner. Schliesslich, so denken jedenfalls die
Franzosen, als "Tagediebe". "Gruppen hungriger
Proletarier, denen kaum noch etwas anderes übrigbleibt,
als Banditen zu werden - um zu leben und um sich an den
Europäern zu rächen, die sie durch die Enteignung ins
Elend getrieben haben. Sie verbringen ihre Zeit damit,
Ernten zu stehlen, Schober [Scheunen] anzuzünden, Vieh zu
stehlen" (de Peyerimhoff, zitiert von Achmed C. Sahli).
(Buch von H. de Peyerimhoff: Enquête sur les résultats de
la colonisation officielle de 1871 à 1898, 2 Bände -
Algier 1906 [S.538])
[Messali Hadj beschreibt sie Situation im Jahre 1927 in
Brüssel am Antikolonial-Kongress]:
Also: "Wir haben periodische Hungersnöte, und jedes Jahr
sterben Tausende von Eingeborenen vor Hugner und Kälte.
Jedermann hat im Jahre 1922 und 1923 festgestellt und wird
auch jetzt noch feststellen können, wie die Eingeborenen
in den städtischen Siedlungen jeden Morgen aus dem Abfall
ihre Nahrungsmittel heraussuchen. Diese periodische
Hungersnot ist die Folge der systematischen
Landenteignung der Eingeborenen, die auch
ihrer sonstigen Güter beraubt werden. Mehr und mehr werden
sie auf die Hochebene zurückgedrängt, wo der Ackerbau
ihnen nicht genügend Erträgnisse liefert, um ihren
Lebensunterhalt sicherzustellen."
So spricht Messali Hadj auf dem
Antikolonial-Kongress von Brüssel 1927. Es ist die Art
Rede, die das weisse Publikum langweilig findet und für
"masslos übertrieben" hält.
Ahmed Messali,
genannt Messali El-Hadj - forderte seit 1927
die Unabhängigkeit Algeriens
https://fr.wikipedia.org/wiki/Messali_Hadj
Ahmed Messali, genannt Messali El-Hadj
(arabisch: مصالي الحاج), geboren am 16. Mai 1898
in Tlemcen (Algerien) und gestorben am 3. Juni
1974 in Gouvieux (Oise), war ein algerischer
Politiker, der eine Vorreiterrolle im Prozess
zur Unabhängigkeit Algeriens spielte, die er
seit 1927 forderte. In dieser Funktion war er
der Gründer der Partei des algerischen Volkes
(Partie du Peuple Algérien - PPA [1937]), der
Bewegung für den Triumph der demokratischen
Freiheiten (Mouvement pour le triomphe des
libertés démocratiques - MTLD [1946]) und der
Nationalen Bewegung Algeriens (Mouvement
National Algérien - MNA [1954]). Messali Hadj
gründete die MNA vor dem Hintergrund des
Bruderkampfes, der gegen die Nationale
Befreiungsfront (Front Libération National -
FLN) um die Führung des bewaffneten Kampfes
geführt wurde. Bereits 1957 wurde die MNA von
der FLN entmachtet und Messali Hadj jeder
politischen Rolle in den Führungsgremien des
bewaffneten Kampfes für die Unabhängigkeit
Algeriens beraubt.
[Ahmed Messali forderte eine Unabhängigkeit ohne
Kommunismus].
Werdegang
Als Pionier der Unabhängigkeitsidee [1,2,3] und
Vater des algerischen Nationalismus
[4,5,6,7,8,9] wird er von vielen maghrebinischen
und europäischen Persönlichkeiten [10],
insbesondere Habib Bourguiba [11], auch als
Vater des nordafrikanischen Nationalismus
angesehen. Messali Hadj ist der Gründer der
ersten algerischen Unabhängigkeitsorganisationen
[12] und wird zum Sekretär des Nordafrikanischen
Sterns (ENA) ernannt. Nach deren Auflösung
gründete Messali 1937 die Parti du peuple
algérien (PPA).
Nach ihrem Verbot durch Frankreich gründete er
1946 die Bewegung für den Triumph der
demokratischen Freiheiten (Mouvement pour le
triomphe des libertés démocratiques, MTLD), ein
Zentrum, aus der die Kader für den nationalen
Befreiungskampf hervorgehen sollten, und er
wurde nationaler Führer der Organisation
spéciale, des bewaffneten Arms der PPA im
Untergrund, der auf dem Kongress der MTLD
gegründet wurde. Der Kongress beauftragte
Mohamed Belouizdad, für die Rekrutierung und
Ausbildung von Männern für den Kampf für die
Unabhängigkeit Algeriens verantwortlich zu sein
[13].
Er gründete 1954 die Nationale Bewegung
Algeriens (Mouvement National Algérien) und
stellte sich militärisch gegen die Nationale
Befreiungsfront. Das Geld der Arabischen Liga
diente dazu, den Kampf gegen die MNA in
Frankreich zu führen. 1957 rief Messali Hadj zur
Einstellung der Anschläge auf und forderte seine
Anhänger auf, die Waffen niederzulegen. Die
Bellounis-Affäre veranlasste mehrere Anhänger
der MNA, sich der FLN anzuschließen.
Nach der Unabhängigkeit wirft die FLN „einen
schamhaften Schleier“ über diesen Krieg zwischen
der MNA und der FLN. Offiziell wird Messali Hadj
nicht vor Gericht gestellt [14]. Er beantragte
und erhielt 1965 die algerische
Staatsbürgerschaft [14], aber sein algerischer
Pass, der ihm dreimal verweigert worden war,
wurde ihm erst Ende April 1974 gewährt, als sich
sein Gesundheitszustand verschlechterte [15].
Als er 1974 starb, wurde er repatriiert und am
7. Juni in Tlemcen beerdigt.
Biografie - Herkunft und Bildung
Messali Hadj ist der Sohn von Hadj Ahmed Messali
und Ftéma Sari Ali Hadj-Eddine. Sein Großvater
mütterlicherseits war Kadi und Mitglied der
Derkaoua-Bruderschaft. Sein Vater ist von
koulougli [16]. Seine Mutter stammte aus einer
Familie mit andalusischen Wurzeln [17].
Das Haus der Messalis befand sich in Tlemcen
nicht in dem für die Koulouglis reservierten
Viertel, sondern in Bab El Djiyad in der Nähe
der französischen Bastion, dem ehemaligen
türkischen Bordj (Kontrollkaserne); es bestand
nur aus einem fensterlosen Raum. Die Messalis
lebten von den Einkünften eines vier Hektar
großen Grundstücks in Saf Saf, das mehreren
Familien gehörte. Messali Hadj arbeitete in
jungen Jahren auf dem Land und konnte nach der
Arbeit spielen. Sein Vater war ziemlich streng,
seine Mutter fromm. Messalis Vater war
Schuhmacher [18]. Die Familie achtete die
Tradition, die Feste und die Ausübung der
muslimischen Religion.[Quelle fehlt].
Mit sieben Jahren wurde er in eine französische
Grundschule eingeschult. Sein Vater lehnt die
Koranschule ab, weil er meint, dass sein Kind,
wenn es Französisch lernt, sich gegenüber den
Franzosen verteidigen können soll, um seine
Rechte einzufordern.
Messali Hadj hat eine ausgeprägte Beobachtungs-
und Merkfähigkeit [19].
1916 verließ er die Schule; er war dem Sport und
der Musik zugetan. Er besuchte weiterhin die
Zaouïa Derkaoua. 1917 leistete er seinen
Militärdienst in Frankreich in Bordeaux ab.
Werdegang in der Kommunistischen Partei
Frankreichs
Nach dem Ersten Weltkrieg wanderte er nach Paris
aus, verkehrte in der Kommunistischen Partei
Frankreichs (PCF) und lernte die französische
Anarcho-Syndikalisten-Aktivistin Émilie Busquant
[20] kennen, die bis zu ihrem Tod 1953 seine
Lebensgefährtin blieb; das Paar hatte zwei
Kinder: Ali (1930-2008) und Djanina (1938-).
Nordafrikanischer Stern
Bereits 1926 wurde er zum Präsidenten gewählt
[21] und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des
Nordafrikanischen Sterns (ENA); er prangerte die
Willkür an, der das algerische Volk ausgesetzt
war, und stellte das Problem der nationalen
Unabhängigkeit zur Diskussion.
Zusammen mit Hadj Ali Abdelkader und anderen
Landsleuten legte Messali Hadj 1927 die
Grundlage für ein - wenn auch umfangreicheres -
Programm, das sich wie folgt zusammenfassen
lässt:
Die vollständige
Unabhängigkeit der drei nordafrikanischen Länder
„Algerien, Tunesien und Marokko“ ;
Die Einheit des Maghreb ;
Das Land den Fellachen;
Einsetzung einer
verfassungsgebenden Versammlung nach allgemeinem
Wahlrecht;
Die vorrangige Übergabe der
Banken, Bergwerke, Eisenbahnen, Häfen und aller
öffentlichen Dienstleistungen, die Frankreich
besaß, an den Staat [22].
Bildung der Partei des algerischen Volkes
Trotz der Schikanen der französischen
Verwaltung, die ihn mehrfach inhaftierte und
deportierte, setzte er seine Aktivitäten nach
der Auflösung der NAK durch die Volksfront im
Januar 1937 fort. Daraufhin beteiligte er sich
am 11. März 1937 an der Gründung der Algerischen
Volkspartei (Parti du peuple algérien, PPA). Bei
der Gründung der Partei wurde er zu ihrem
Vorsitzenden gewählt [23].
Bei der Parade am 14. Juli 1937, die von der
Kommunistischen Partei Algeriens (KPA) im Namen
der französischen Volksfront organisiert wurde,
wurde die von Frau Messali angefertigte
algerische Flagge zum ersten Mal in den Straßen
von Algier entrollt [24]. Unter dem Einfluss von
Chekib Arslan wandte er sich von der
Kommunistischen Partei ab, die der Idee der
Unabhängigkeit ablehnend gegenüberstand. 1941
wurde er zu Zwangsarbeit verurteilt und die
Demonstrationen, die seine Freilassung
forderten, waren einer der Gründe für die
Proteste in Sétif im Mai 1945, die gewaltsam
niedergeschlagen wurden.
Algerische Flagge
Hocine Benachenhou, ein Mitglied der ENA, wählte
die Farben der grün-weiß-roten Flagge bei einem
Treffen in seinem Haus in Paris 1934. Die Flagge
symbolisiert den Nordafrikanischen Stern. Die
algerische Flagge mit dem roten Halbmond und dem
Stern wurde von Messali Hadjs Lebensgefährtin
Émilie Busquant am 14. Juli 193725 angefertigt.
Am 14. Juli 1939 fand eine imposante Parade der
PPA hinter der algerischen Flagge statt,
angeführt von Émilie Busquant, Mohamed Douar,
Mohamed Khider [26].
Émilie starb am 2. Oktober 1953 in Algier;
Messali Hadj durfte nicht an ihrer Beerdigung
teilnehmen. Am 9. hielt er am Grab seiner Frau
in Neuves-Maisons in Lothringen eine Rede an die
Algerier und Franzosen, „um eine menschlichere,
gerechtere Gesellschaft aufzubauen, in der
Freiheit kein leeres Wort sein wird." [27]
Die algerische Flagge wurde am 3. April 1962 von
der Provisorischen Regierung der Algerischen
Republik (GPRA) angenommen und durch das Gesetz
vom 25. April 1963 offiziell eingeführt.[ref.
nécessaire].
Messali Hadj, das Vichy-Regime,
Nazi-Deutschland und der Antisemitismus
Die PPA wurde von der französischen Regierung,
den Kommunisten und den Reformern des
Muslim-Kongresses an den Rand gedrängt. Laut
Laskier argumentierten die PPA-Führer, dass die
Juden Frankreich schwächten, dass das
Crémieux-Dekret die algerischen Juden in ein
weiteres privilegiertes Element verwandelt und
sie gegenüber der arabisch-berberischen
Bevölkerung zu Feinden manipuliert habe [28].
Messali Hadj, der Gründer der algerischen
Volkspartei, wurde von den Franzosen, ebenso wie
seine Anhänger, aufgrund seiner Verbindungen zu
Nazi-Deutschland als Kollaborateure bezeichnet
[29].
1936 streckte die antirassistische Vereinigung
LICA, die in ihrem Kampf alle Milieus brüderlich
vereinen wollte, Messali Hadj die Hand entgegen,
doch die ENA verlangte vor einer möglichen
Zusammenarbeit eine antizionistische
Vorbedingung. Hadj nahm an einer gemeinsamen
Veranstaltung unter dem Vorsitz von Bernard
Lecache am 5. Februar 1937 in der Mutualité [30]
teil, wo er seine Anhänger, die die
Veranstaltung gestört hatten, aufforderte,
„immer in Übereinstimmung mit uns im
Rassemblement populaire contre l'antisemitisme
et contre le racisme zu bleiben und immer mit
den Christen und Juden vereint zu sein“ [31] .
Doch angebliche Gerüchte über Messali Hadjs
Antisemitismus in den folgenden Monaten
„brachten Unruhe in die LICA“ und möglicherweise
die Verbundenheit der Juden mit der
französischen Autorität, gegen die die Algerier
kämpften, veranlassten die LICA 1938 dazu, sich
endgültig von Hadj zu distanzieren [31].
Laut dem Historiker Benjamin Stora beteiligte
sich Messali Hadj, der weiterhin die PPA
leitete, von seinem Gefängnis aus, in dem er
sich seit August 1937 befand, an der Debatte
über die Ausrichtung gegenüber den Achsenmächten
und unterstützte die Fraktion, die jegliche
Zusammenarbeit mit Nazideutschland ablehnte
[32].
Drei Tage vor dem Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs, am 26. August 1939, wurde die PPA
verboten. Nach der Niederlage Frankreichs im
Juni 1940 schloss sich die europäische
Bevölkerung Algeriens Marschall Pétain an. Kaum
befreit, schrieb Messali Hadj im Gegensatz zu F.
Abbas, der sich unter die französische Flagge
stellte, in El Ouma: „Nordafrika ist durch kein
Gefühl mit Frankreich verbunden, außer durch den
Hass, den hundert Jahre Kolonialisierung in
unseren Herzen geschaffen haben. Im Namen der
Französischen Republik erleiden 60 Millionen
Menschen die schändlichste Knechtschaft. Unser
Vaterland ist der Maghreb und wir sind ihm bis
zum Tod ergeben. Wenn der Wunsch, als freie
Menschen zu leben, bedeutet, antifranzösisch zu
sein, dann sind wir es und werden es immer sein.
Vielleicht wird der französische Kolonialismus
bei uns aufhören zu existieren, ohne andere
Spuren als die Erinnerung an einen Albtraum
zu hinterlassen.
Messali Hadj selbst enthüllte in einem
Interview, das am 26. Juli 1946 in Combat
erschien, dass er 1940 von verschiedenen
Regierungen, darunter auch von der
Vichy-Regierung, um Unterstützung gebeten worden
war. In seiner Messali Hadj gewidmeten
Biografie, die seiner Doktorarbeit entnommen
ist, betont Benjamin Stora: „Es ist nun sicher
erwiesen, dass Vichy Messali aufforderte, mit
der Regierung Pétain zusammenzuarbeiten.
Hauptmann Schœn vom nordafrikanischen
Verbindungsdienst war mit diesen Operationen
beauftragt. Messali verteidigte seine
Überzeugungen entschieden: „Du wirst Schœn
sagen, dass ich meine Erklärung vor dem
Militärgericht abgeben werde“. [33]
Auch Hitlers Vorstöße waren nicht von Erfolg
gekrönt. Der Gesandte der Deutschen, El Mahdi,
kehrte mit leeren Händen nach Berlin zurück.
Omar Oussedik bestätigte dies: „Für uns bestand
die Rolle von Lamine Debaghine darin, den
Aufstand vorzubereiten, aber wir erkennen
Messalis Rolle als Führer unbestreitbar an. Und
das aus zwei Gründen: seine Einsicht in die
Weigerung, der Achse zu folgen, und seine
Zustimmung zum bewaffneten Kampf." [34,35]
Der Kontext des 8. Mai 1945
1944 wurde Messali Hadj freigelassen und unter
Hausarrest gestellt, der 1945 nach Brazzaville
verlegt wurde [36]. Die Verhaftung löste in den
Kreisen der algerischen Nationalisten große
Aufregung aus. Der 1. Mai sowie der 8. Mai waren
eine Gelegenheit für das Volk, die Freilassung
Messalis zu fordern. „Die radikalsten fordern
die Unabhängigkeit durch den bewaffneten Kampf".
[37]
Bewegung für den Triumph der demokratischen
Freiheiten
Die Partei wurde durch eine interne Krise
zerrissen und es entstanden mehrere Strömungen,
darunter die Messalisten, die Zentristen und die
Neutralisten. Nach dem Scheitern der
Neutralisten schlossen sich die Zentristen und
Neutralisten in der FLN zusammen, um eine
Versöhnung herbeizuführen. Die Messalisten
gruppieren sich um die MNA. [Quelle fehlt]
Algerische Nationalbewegung und Kampf gegen
die FLN
1954 gründete er die Mouvement National Algérien
(MNA), die sich der FLN entgegenstellte und als
einzige sozialistisch inspirierte Partei nicht
in der für die Unabhängigkeit kämpfenden Front
aufging. Der Bruderkampf zwischen „Messalisten“
und „Frontisten“ innerhalb der
Befreiungsbewegung selbst ist äußerst blutig,
sowohl in Algerien als auch in der
Einwanderungsgesellschaft des Mutterlandes.
Messali Hadj wurde in Angoulême (Charente) unter
Hausarrest gestellt und verlor nach und nach
seinen Einfluss. Die französische Regierung
versuchte jedoch, von den internen Rivalitäten
innerhalb der algerischen Nationalbewegung zu
profitieren, indem sie versuchte, die MNA in die
ab 1961 stattfindenden
Unabhängigkeitsverhandlungen einzubeziehen. Die
FLN lehnte dies ab, was zu weiteren Abrechnungen
zwischen den Anhängern der beiden Organisationen
führte. [Quelle fehlt]
Die Weigerung der MNA, sich in der FLN
aufzulösen, führte zum Bruch zwischen den beiden
Organisationen. Abane Ramdane, der eine
entscheidende Rolle bei der Organisation der
FLN-Netzwerke spielt, drohte den Messalisten
später in einem Flugblatt:
„Das Gericht der ALN wird
gegenüber Verrätern und Feinden des Vaterlandes
unbarmherzig sein." [38]
Abane befahl[Wann?] Yacef Saadi, ein Kommando zu
bilden, um Benyoucef Benkhedda zu töten [39].
Bei der Verhaftung von Terbouche Mourad, dem
ersten Leiter der FLN-Föderation in Frankreich,
ergab die Untersuchung, dass Boudiaf, Ali Mahsas
und Yacef Saadi bei einem Treffen am 23. Mai
1955 in Zürich beschlossen hatten, die
wichtigsten Führer der MNA, angefangen mit
Messali Hadj, zu liquidieren. [39]
Abane Ramdane gab Amirouche Aït Hamouda den
Befehl, die Maquis der MNA (Bouira, Draâ El
Mizan, les Ouadhia, Guergour, Guenzet) zu
liquidieren [40]. Zur gleichen Zeit im Mai 1955
fand der Prozess gegen Mostefa Ben Boulaïd im
Militärgericht von Algier statt, er wurde zum
Tode verurteilt. Ein Komitee in Paris für seine
Freilassung wurde mit der Unterstützung der MNA
gebildet [39].
Messali Hadj wurde 1958 aus dem Gefängnis
entlassen und entschied sich für einen Wohnsitz
in Frankreich [41], stand aber weiterhin unter
polizeilicher Überwachung. Am 18. September 1959
entging er während eines Joggings mit seinen
Leibwächtern in Chantilly nur knapp einem
Attentat, wobei die Angreifer laut Messali Hadj
Algerier waren [42]. Messali beugte sich am 22.
Januar 1961 der FLN und wies seine Partei an,
die FLN die Verhandlungen mit der Provisorischen
Regierung der Algerischen Republik führen zu
lassen [43]. Auf dem Höhepunkt der Spannungen
zwischen den beiden Unabhängigkeitsbewegungen
kam es immer häufiger zu gezielten Tötungen.
1956 wurde Choaïb Belbachir, Enkel eines Kadi
und Messaliste aus Tlemcen, von Ben Bella
persönlich mit dem Tod bedroht. Er floh nach
Frankreich und ließ sich in Marokko nieder. Die
Bilanz des Bruderkriegs zwischen der MNA und der
FLN sind 10.000 Tote und 25.000 Verletzte auf
beiden Seiten [44].
Messali und Ben Boulaïd
Gemäss der Filmversion versuchte Mostefa Ben
Boulaïd, der Mitglied des Zentralkomitees des
Mouvement pour le triomphe des libertés
démocratiques (MTLD) war, zusammen mit Salah
Maiza und Hamoud el Hachemi vergeblich, Messali
davon zu überzeugen, seine Differenzen mit der
Parteiführung zu verschweigen und die MTLD auf
den Weg des bewaffneten Kampfes zu bringen. Zu
diesem Zweck reiste er nach Niort, um Messali zu
sehen, und führte vom 23. bis 26. Februar 1954
täglich lange Gespräche mit ihm. [Quelle fehlt]
Mohammed Harbi hingegen weist darauf hin, dass
Mostefa Ben Boulaïd im Namen Messalis zum Kampf
aufrief und dass es am 2. November die
Messalisten (ehemalige Mitglieder von Messalis
Partei) waren, die Algerien aufgebaut haben
[strittig] [43]. Messali war dem Aufstand nicht
feindlich gesinnt, denn er bereitete den
Aufstand mit dem CNR vor, der aus dem Kongress
von Hornu hervorgegangen war, an dem 360
Mitglieder teilnehmen sollten, außer Mostefa Ben
Boulaïd, der neutral bleiben sollte. Letzterer
musste Messali Hadj, dem nationalen Chef der
Spezialorganisation, dem geheimen bewaffneten
Arm der MTLD, Bericht erstatten, da Mostefa Ben
Boulaïd in Algerien für diese Organisation
verantwortlich war. Mostefa Ben Boulaïd
berichtete Messali Hadj von seiner Absicht, im
Juli 1954 den bewaffneten Kampf zu führen.
Messali wies ihn darauf hin, dass der Kampf nach
der UNO-Tagung geplant sei, und wies ihn auf die
tiefe Krise und die Neugründung der MTLD [45]
hin. Doch Mohamed Boudiaf überstürzte die
Ereignisse, da er von Nasser dazu gedrängt
wurde, die bewaffnete Aktion der Messalisten
erfolgreich zu torpedieren. Messali Hadjs
Entfernung vom nationalen Boden und vom
Parteiapparat tagen ihr Übriges, um den weiteren
Verlauf der Revolution zu zerreißen, denn die
Spaltung der PPA und der MTLD stellte die
gesamte Protestbewegung Algeriens in Frage. Die
revolutionäre Bewegung wurde in drei Tendenzen
gespalten. [46]
Verurteilung durch die stalinistische Linke,
Unterstützung durch Camus
Plakat der Versammlung, auf der die Freilassung
insbesondere von Messali Hadj, der politischen
Gefangenen und Internierten aus Madagaskar,
Marokko, Tunesien, Algerien und Schwarzafrika
gefordert wurde, in Anwesenheit von Albert
Camus, 24. Juni 1954.
Albert Camus war ein Freund von Messali Hadj. Er
prangerte die Angriffe der FLN auf algerische
Gewerkschafter an, die Messalisten nahestanden.
Albert Camus und Messali Hadj waren gemeinsam in
der Kommunistischen Partei Frankreichs und
Algeriens aktiv. Als es in Frankreich zum
Bruderkrieg zwischen der MNA und der FLN kam,
begann die Zeitschrift La Révolution
prolétarienne (Die proletarische Revolution).
Camus setzte sich dafür ein, dass die
französischen Kolonialbehörden die Verfolgung
von Messali Hadj einstellten, und prangerte
dessen Ausweisung aus Frankreich im Oktober 1954
und seine Verhaftung in Algerien an. [47] Camus
war der Meinung, dass die französischen
Kolonialbehörden die Verfolgung von Messali Hadj
einstellen sollten.
Umgekehrt unterstützten die Sartre nahestehenden
Intellektuellen, die insbesondere von Francis
Jeanson vertreten wurden, eindeutig die FLN und
führten eine Kampagne gegen Messali Hadj und die
MNA. So argumentierte Jeanson, dass Messali der
„Saboteur“ des Befreiungskampfes sei, „der
Organisator der Erpressung von Händlern“, „das
blinde Werkzeug der Trotzkisten und der
Verbündete der französischen Polizei und
Soustelle“.
Laut dem Historiker Jacques Simon, der selbst im
Kampf der MNA engagiert war, zielte Jeansons
„Virulenz der Angriffe“ darauf ab, „die Massaker
an messalistischen Kadern durch Yacef Saadis aus
der Unterwelt rekrutierte Killer zu
verschleiern, zu Repressionen der Ordnungskräfte
gegen die MNA aufzurufen und den Frieden in
Algerien allein mit der FLN auszuhandeln."
[48,49] Diese Vorwürfe ähneln denen des Anwalts
von Messali Hadj, Yves Dechezelles, in La
Révolution prolétarienne, der L'Algérie hors la
loi von Francis und Colette Jeanson (Freunde von
Sartre) kritisiert und „die bedingungslose
Unterstützung der FLN durch die Linke
missbilligt. Es ist wichtig, daran zu erinnern,
dass Francis Jeanson der Autor der Kritik an
L'Homme révolté in Les Temps modernes war. Diese
hatte zum Bruch mit Sartre geführt. Mit großer
Klarheit weist Dechezelles anhand langer Zitate
nach, dass Francis und Colette Jeanson nur das
Ziel verfolgten, Messali Hadj zu diskreditieren,
dem sie gegen jede Realität vorwarfen, keinen
Einfluss zu haben, mit der französischen
Kolonialpolizei zu kooperieren und schließlich
Trotzkist zu sein. Mit diesen diffamierenden
Äußerungen folgten Jeanson und Sartre einer
eindeutig orthodoxen und stalinistischen Linie."
[50,51]
"[Der Historiker Mohammed Harbi] wird sagen,
dass die Mitglieder der MNA für die FLN die
Rolle der Trotzkisten gespielt haben, die
verfolgt, ermordet und des Verrats beschuldigt
wurden. Mit De Gaulle zu verhandeln bedeutete
von ihrer Seite Verrat, von Seiten der FLN, die
Zukunft Algeriens, den Sozialismus, zu retten."
[52]
Nach der Unabhängigkeit
Messalis PPA wurde von der FLN im Juni 1962 [53]
aus der Kampagne für das Referendum über die
Unabhängigkeit Algeriens ausgeschlossen.
Messali Hadj erhielt erst 1965 die algerische
Staatsbürgerschaft [Quelle fehlt].
Seine Rolle bei der Gründung des algerischen
Nationalismus wird von den heutigen algerischen
Behörden immer noch heruntergespielt [Quelle
fehlt].
Er starb am 3. Juni 1974 in Gouvieux, ohne sein
Heimatland wiedersehen zu können. Er wurde am 7.
Juni in Tlemcen beigesetzt [Quelle fehlt].
Chronologische Zusammenfassung
In diesem Abschnitt werden die Quellen nicht
ausreichend zitiert (August 2023). Die Jahre der Militanz
Im Alter von zehn Jahren war Messali Hadj
Schüler in der Medersa der Zaouïa Derkaouia von
Scheich Benyelles [54,55]. Dort wurde er mit dem
Geist der Bruderschaft vertraut gemacht, der ihn
sein ganzes Leben lang leiten wird: „das Gute
verteidigen, das Böse bekämpfen“ [nicht
relevant].
1918 leistete er drei Jahre lang Militärdienst
in Bordeaux, der zu seinem politischen Erwachen
beitrug [56].
1921 kehrte er nach Tlemcen zurück. In einem
Café der Stadt, das von französischen Offizieren
besucht wurde, kletterte er auf einen Tisch und
rief lauthals: „Vive Mustapha Kemal Pascha!“ und
verherrlichte damit Atatürk, das Idol der
muslimischen Massen zu dieser Zeit. Dies brachte
ihm eine Vorladung zur Polizeiwache ein. [56,57]
1923 zog er nach Paris und lernte Emilie
Busquant kennen. Er trat der unpolitischen
Vereinigung Fraternité musulmane bei, die auch
von dem Maler Nasreddine Étienne Dinet besucht
wurde, wo seine Intervention zur Verteidigung
der Rechte des algerischen Volkes einen Skandal
auslöste.
1924 freundete sich Messali Hadj mit Abdelkader
Hadj Ali an, einem Aktivisten der
Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF).
1925 trat er der PCF und der Confédération
générale du travail unitaire bei.
1926 wurde er Gründungsvorsitzender des
Nordafrikanischen Sterns (Étoile
nord-africaine).
1927, Propagandajahr in den algerischen Cafés in
der Pariser Region, um die Vereinigung zu
vervollkommnen und ihre militante Basis zu
erweitern. Am 27. Februar 1927 nahm er in
Brüssel am Kongress für den
antiimperialistischen Kampf und für die
Unabhängigkeit der unterdrückten Völker teil.
Alle fünf Kontinente waren durch Delegationen
hochrangiger Persönlichkeiten vertreten. In
seiner Rede legte Messali Hadj das politische
Programm der ENA in Bezug auf Algerien dar und
forderte zunächst die Gleichbehandlung mit den
Franzosen und schließlich die Unabhängigkeit des
Landes.
1929 wurde die NAK per Gerichtsbeschluss
aufgelöst (am 24. April 1929). Trotz der
Auflösung organisierten Messali und seine
Freunde eine Versammlung in der Rue de la Grange
aux Belles, auf der sie der Kolonialisierung den
Prozess machten und die Maskerade der
Hundertjahrfeier der Eroberung anprangerten.
1930 verschlechtert sich die Beziehung zur KPF.
Senden einer Denkschrift an den Völkerbund, in
der ein Jahrhundert der Unterdrückung und
Ausbeutung angeprangert und das Problem der
Unabhängigkeit aufgeworfen wird. Im Oktober
erscheint die erste Ausgabe der Zeitung El Ouma.
1933 richtete die NAK ihren Hauptsitz in der Rue
Daguerre 19 im vierzehnten Arrondissement in
Paris ein.
1934 organisierte er trotz Verbots durch die
Präfektur mehrere nationalistische
Propagandaveranstaltungen in Paris, in der
Provinz und in Belgien. Am 5. August 1934 nahmen
mehr als 800 Algerier an einer
Generalversammlung der NAK teil, bei der zum
ersten Mal die algerische Flagge gezeigt wurde.
Am 1. November 1934 wurde Messali Hadj wegen der
Wiedergründung einer aufgelösten Liga verhaftet
und im Gefängnis La Santé inhaftiert.
1935 war das Jahr, in dem die Volksfront [FLN]
bei den Kommunalwahlen in Frankreich siegte. Als
Mitglied einer Delegation der Front nahm Messali
am Islamisch-Europäischen Kongress in Genf teil.
Er trifft Chekib Arslan, der ihn mehrmals
empfängt. Er gerät wegen der ENA-Affäre in
Konflikt mit der Justiz, die ihm auch vorwirft,
unter seinen Landsleuten militärischen
Ungehorsam geweckt zu haben. Er geht in den
Untergrund.
Am 18. Januar 1936 Abreise in die Schweiz. In
Genf nutzt er die Beziehungen von Chekib Arslan,
um seine Kontakte zu arabischen Nationalisten zu
vergrößern. Nach seiner Begnadigung kehrte er am
18. Juni 1936 aus dem Exil zurück und richtete
zwei Forderungshefte an die Volksfrontregierung.
Ende Juli teilte er den Mitgliedern der
Delegation des Algerischen Muslimischen
Kongresses mit, dass er mit ihren an die
französischen Behörden gerichteten
assimilationistischen Forderungen nicht
einverstanden sei. Am 2. August 1936 ergriff
Messali Hadj im Stade Municipal in Algier auf
einer vom Kongress organisierten Versammlung,
auf der über seine Mission in Frankreich
berichtet wurde, das Wort und bekräftigte seinen
Kampf für die Unabhängigkeit des Landes. Dies
führte dazu, dass er unter polizeiliche Aufsicht
gestellt wurde. Das Ende des Jahres war von
einer Krise mit der Vereinigung der algerischen
Ulema gekennzeichnet. Nach Tlemcen reiste
Messali durch die Oranie und Constantinois, um
das Programm der NAK zu erklären und ihre
Strukturen in Algerien zu stärken.
Am 25. Januar 1937 wird der Nordafrikanische
Stern von der Regierung Léon Blums aufgelöst.
Die Aktivisten setzen ihre politischen
Aktivitäten unter dem Deckmantel eines Vereins
„Les Amis d'el Ouma“ fort. Am 11. März 1937 wird
die Parti du peuple algérien (Partei des
algerischen Volkes) gegründet. Messali Hadj ist
ihr Vorsitzender. Er kehrte nach Algerien
zurück, wo die PPA bei den Kommunalwahlen im
Sommer 1937 ihre ersten Erfolge erzielte.
Versammlungen, Paraden und Propagandatouren
stehen auf dem Programm, aber am 27. August 1937
wird er verhaftet und in Maison-Carrée
inhaftiert. Nach einem zehntägigen Hungerstreik
wurde ihm der Status eines politischen
Gefangenen zuerkannt. Obwohl er inhaftiert war,
nahm er dennoch an den Kantonswahlen im Oktober
teil. Er wird in den Generalrat der Hauptstadt
gewählt, aber die Verwaltung annulliert seine
Wahl.
1939 wurde er im Gefängnis von Parteiaktivisten
kontaktiert, um mit Deutschland, das sich auf
den Krieg vorbereitete, in Verbindung zu treten;
Messali lehnte ab. Er wurde am 27. August 1939
freigelassen. Auflösung der PPA am 26. September
1939. Die Zeitungen El Ouma und die im Gefängnis
hergestellte zweiwöchentliche Zeitschrift Le
Parlement algérien werden verboten. Am 4.
Oktober 1939 wird er erneut verhaftet. Die PPA
ging während des gesamten Krieges (1939-1945) in
den Untergrund.
Messali Hadj wurde 1941 erneut verurteilt und
zwei Jahre später freigelassen, musste aber bis
194658 unter Hausarrest stehen.
1945 wird auf dem Kongress der Freunde des
Manifests und der Freiheit (AML), zu dem Ferhat
Abbas und gewählte Vertreter, die Ulema und die
PPA gehören, ein Antrag angenommen, in dem die
Freilassung von Messali gefordert wird, der als
„unbestrittener Führer des algerischen Volkes“
anerkannt wird. Am 18. April 1945 kommt es zu
Unruhen in Ksar Chellala. Am 1. Mai 1945 und 8.
Mai 1945 arteten Demonstrationszüge in mehreren
algerischen Städten unter der Losung der
Unabhängigkeit des Landes und der Freilassung
von Messali Hadj und seinen Gefährten in Mord
und Totschlag aus.
Nach dem Krieg wurde Messali 1946 eine Amnestie
gewährt und zog im Oktober in Bouzaréah ein, da
ihm der Zugang zu Algier verwehrt war. Er übte
Druck auf das Zentralkomitee der PPA aus, um sie
dazu zu bringen, der Teilnahme an den Wahlen zur
Französischen Nationalversammlung zuzustimmen.
Zu diesem Zweck wurde im November eine neue
Partei gegründet, die Mouvement pour le triomphe
des libertés démocratiques (Bewegung für den
Triumph der demokratischen Freiheiten), deren
Vorsitzender er wurde. Die MTLD ist rechtlich
gesehen die Fortsetzung der aufgelösten PPA,
daher die Bezeichnung PPA-MTLD. Seine
persönliche Kandidatur wird abgelehnt, aber die
Partei erhält fünf Sitze.
Auf dem ersten Kongress der MTLD am 15. Februar
1947 wurde die Gründung der Organisation
Spéciale, der bewaffneten Fraktion der Partei,
beschlossen.
1950 beginnt eine Krise in der MTLD. Auf einer
Sitzung des Zentralkomitees der Partei im März
wurde Messalis Hoffnung auf eine
„Präsidentschaft auf Lebenszeit“ und ein
„Vetorecht“ durch eine Abstimmung zu seinen
Ungunsten zunichte gemacht.
1951 untersuchte eine Parteikommission unter dem
Vorsitz von Messali Hadj die Situation der OS,
die durch die Verhaftung zahlreicher Aktivisten
geschwächt war, und bekräftigte, dass das
Prinzip des bewaffneten Kampfes und der OS
unbestreitbar beibehalten werde. Es kam zu einem
Streit an der Spitze der Partei über das weitere
Vorgehen, der zum Rücktritt mehrerer
Vorstandsmitglieder führte, die die
autokratische Haltung des Vorsitzenden
anzweifelten. Messali Hadj unternahm eine
Pilgerreise nach Mekka, wo er vom
Wahabiten-Herrscher empfangen wurde, und
anschließend nach Kairo, wo er den
Generalsekretär der Arabischen Liga traf.
1952 kam er auf einer Tournee durch Algerien am
14. Mai 1952 in Orléansville an. Die
Ordnungskräfte eröffneten während seiner Rede
das Feuer, wobei zwei Menschen getötet und
zahlreiche weitere verletzt wurden59. Am späten
Abend wurde Messali Hadj entführt und nach
Frankreich deportiert, wo er unter
Zwangsaufenthalt gestellt wurde59. Bei
Demonstrationen des MTLD gegen die Repression
vom 14. Mai und die Deportation von Hadj
reagierte die Polizei in Montbéliard, Le Havre
und Charleville gewaltsam, wobei drei Menschen
getötet und Hunderte verletzt wurden59.
1953 kam es zu einem Konflikt zwischen Messali
Hadj, der sich immer noch in Niort aufhielt, und
dem Zentralkomitee der MTLD, da Messali Hadj
sich hartnäckig weigerte, den bewaffneten Kampf
als letztes Mittel zur Erreichung der
Unabhängigkeit zu akzeptieren. Er wurde von den
wichtigsten Köpfen der algerischen Revolution im
Stich gelassen60.
Am 23. März 1954 wurde das Comité
Révolutionnaire pour l'Unité et l'Action (CRUA)
gegründet, aus dem später die FLN hervorging.
Vom 13. Juli 1954 bis zum 15. Juli 1954 halten
die Anhänger Messalis einen Kongress in Hornu
(Belgien) ab; die Spaltung von den Zentralisten
ist endgültig. Der 1. November 1954 markiert den
Beginn der bewaffneten Aktionen im Namen der
FLN. Im Dezember gründete Messali Hadj die MNA
(Movement National Algérien).
Die Monate Januar, Februar und März 1955 waren
geprägt von Verhandlungen zwischen der FLN und
der MNA in Algier, Kairo und in den Maquis. Im
Sommer 1955 scheiterten diese
Vermittlungsversuche zwischen FLN und MNA
jedoch.
Im Februar und März 1956 beginnt die bewaffnete
Konfrontation zwischen „messalistischen“ und
„frontistischen“ Maquis.
Am 1. September 1957 ruft Messali zu einem
Waffenstillstand mit der FLN auf. Im Oktober,
November 1957 wird die Führung der MNA in
Frankreich enthauptet. Die FLN gewinnt in
Frankreich und Algerien die Oberhand.
Am 5. Juni 1958 schließt sich Messali den
Vorschlägen von General de Gaulle zur
Selbstbestimmung an.
Im Mai 1961 versuchten die französischen
Behörden, Messali in die Verhandlungen von Évian
einzubeziehen.
[11] La
guerre d'Algérie des Messalistes
1954-1962, Jacques Valette, p. 122 [archive]
[12] Pour
une histoire critique et citoyenne Le
cas de l’histoire franco-algérienne,
Session thématique « Résistances
anticoloniales et nationalisme :
l’avant 1954 » [archive],
21 juin 2006, 9 h-11 h, Amphithéâtre
[13] Jacques Simon, Algérie:
le passé, l'Algérie française, la
révolution, 1954-1958, p. 167
[14] Bélaïd Abane, L'Algérie
en guerre: Abane Ramdane et les fusils
de la rébellion, p. 336
[15] Ce passeport, refusé
en 1962, 1964 et 1968 fut délivré sur
accord du président Boumediene -
Témoignage rapporté en annexe de Roger
Vétillard Sétif, mai 1945, massacres
en Algérie, éd. de Paris 2008, p. 518.
[16] Messali avant
Messali: l'invention de la nation
algérienne, Jacques Simon, p. 17
[17] Omar Carlier,
Raphaëlle Nollez-Goldbach, Le corps du
leader: Construction et représentation
dans les pays du Sud, L'Harmattan,
Paris, 2008, p. 266
[18] Mohand Amara, Kamal
Ahmane, Laïmèche Ali: L'Irréductible
Révolutionnaire, p. 104.
[19] Jacques Simon, Messali
avant Messali: l'invention de la nation
algérienne, p. 53
[20] René Gallissot,
« Émilie Busquant, dite Mme
Messali », Insaniyat, nos 25-26,
2004, p. 151
(lire en ligne [archive])
[31] Emmanuel Debono,
« Le
rapprochement judéo-musulman en
Afrique du Nord sous le Front
populaire. Succès et limites »,
Archives Juives, vol. 45,
no 2,
, p. 89 (ISSN0003-9837
et 1965-0531,
DOI10.3917/aj.452.0089,
lire
en ligne [archive],
consulté le )
[32] Benjamin Stora, Messali
Hadj (1898-1974) - pionnier du
nationalisme algérien, éditions
Rahma, 1991, Alger. p. 184-185-186.
[33] Interview de
Mezerna, cité par Mohamed Harbi, Aux
origines du FLN, p. 163
[34] M. Harbi, Aux
origines du FLN, Bourgois,
1975, p. 164
[35] Algérie : le
passé, l'Algérie française, la
révolution, 1954-1958, par Jacques
Simon, p. 474. [36]
Cahiers
Reconstruction : pour un
socialisme démocratique, pour une
culture sociale : comité de
direction : Pierre Ayçoberry,
Albert Detraz, Marcel Gonin, Paul
Vignaux, s.n., (lire en ligne [archive])
[37] Benjamin
Stora : En
France, « certains n’ont toujours
pas accepté la décolonisation » [archive],
propos recueillis par Caroline Venaille,
lemonde.fr, le 21 mai 2010
[38] Le
MNA: le Mouvement national algérien
(1954-1956) [archive]
par Nedjib Sidi Moussa, Jacques Simon, p. 40.
[39] Algérie: le
passé, l'Algérie française, la
révolution, 1954-1958 Par
Jacques Simon, p. 489 [40] Algérie: le
passé, l'Algérie française, la
révolution, 1954-1958, Jacques Simon
p, 489
[51] Yves Dechezelles,
« À propos d’un livre sur
l’Algérie : lettre ouverte à Francis
et Colette Jeanson »,
dans la Révolution prolétarienne,
no 403,
2/1956, p. 45.
[52] Les Individus
face aux crises du XXe siècle :
l'histoire anonyme par Marc Ferro, p. 291.
[53] Nedjib
Sidi Moussa, « La
« reconversion » du
Mouvement national algérien
(mars-juillet 1962) :
entre le succès d’une
prophétie et l’échec d’un
prophète », Les
indépendances au Maghreb -
Crasc,
(lire
en ligne [archive]) [54] Messali
Hadj, Mémoires 1898-1938, Ed. ANEP,
Alger 2006
[55] Khaled Merzouk, Messali
Hadj, Éditions El Dar Othmania, Alger,
2008
[56] Messali Hadj, Mémoires
1898-1938, éd. ANEP, Alger,
2006
[57] Khaled Merzouk, Messali
Hadj, éditions El Dar Othmania, Alger,
2008
[58] Thénault,
Sylvie, (1969- ...)., Auteur., Une drôle de justice
(ISBN978-2-7071-9558-6
et 2-7071-9558-8,
OCLC1153446815,
lire
en ligne [archive])
[59] Maurice Rajsfus,
1953. Un 14 juillet sanglant, Agnès
Viénot Ed., Paris, 2003, p. 40-41
[60] http://www.algerian-history.info/benboulaid.htm [archive]
[Kr. F-"Christen" in Algerien: fast alles
enteignet+Industrialisierung verhindert - von 9
Millionen arbeiten nur 290 in Industrie, Bergbau und
Transport]
In dem Masse, in dem das Proletariat in Algerien wächst,
die Arbeiter nicht von der französischen mechanisierten
Landwirtschaft absorbiert werden können, wäre Massenelend
nur durch Schaffung zahlreicher, starker Industrien zu
vermeiden, durch "Entwicklung". Aber gerade das machen die
Franzosen nicht [S.406], ebensowenig wie die anderen
weissen Mächte in ihren Kolonialgebieten. Wie wenig, lässt
sich schon daran ablesen, dass 1948 in einer
Gesamtbevölkerung von rund 9 Millionen Moslems nur
290.000 in der Industrie, im Bergbau und
Transportwesen arbeiten, dazu 170.000 im
Handel (Thomas Oppermann).
(Buch von Thomas Oppermann: Die algerische Frage -
Stuttgart 1959 [S.538])
Eine noch deprimierendere Zahl führt Jean-Paul Sartre an:
1953 sind nur 143.000 Lohnempfänger offiziell registriert,
die mehr als 90 Tage gearbeitet haben, also im
Durchschnitt nur jeden vierten Tag. Sartre: "Nichts zeigt
besser die zunehmende Schärfe des Kolonialregimes.
Zunächst besetzt man das Land. Dann nimmt man Grund und
Boden und beutet die früheren Besitzer zu Hungerlöhnen
aus. Dann wird diese billige Arbeitskraft seit der
Mechanisierung noch zu teuer; so raubt man den
Eingeborenen schliesslich sogar das Recht auf Arbeit. Der
Algerier braucht in seiner Heimat, in einem Land, das in
voller Blüte steht, nur noch Hungers zu sterben."
(Buch von Jean-Paul Sartre: Situations V, Colonialisme et
Néocolonialisme - Paris 1964 [S.539])
Nur weil rund 400.000 algerische Arbeiter während dieser
Zeit im Ausland arbeiten (überwiegend in Frankreich) und
Geld nach Hause schicken können, ist das Elend nicht
grösser. Für die Mehrheit ist das natürlich kein Ausweg,
und der Lebensstandard Algeriens sinkt und sinkt.
Das unabhängige Algerien wird Jahrzehnte benötigen, um
wiedergutzumachen, was die Franzosen in mehr als einem
Jahrhundert verwirtschaftet haben.
15.6.2. Kr. "Christen" züchten Armut mit
Steuerhölle: Beispiel Marokko
Die beiden anderen nordafrikanischen Länder unter
französischer Herrschaft haben das Glück, dass die
Franzosen bei ihnen nur ein paar Jahrzehnte so hausen
können, als gehöre ihnen alles, nur nicht die
Verantwortung. Doch man tut, was man kann. 45 Jahre
haben genügt, um eine Million Marokkaner in
Proletarier zu verwandeln. Die Kaufkraft der
marokkanischen Arbeiter sinkt von 1938 bis 1951 um die
Hälfte.
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[S.407]
Marokko und die "christlichen"
Franzosen
https://de.wikipedia.org/wiki/Marokko#Neuzeit
-- 1912 wurde Marokko in ein französisches
"Protektorat" und ein spanisches "Protektorat"
aufgeteilt, der Sultan blieb formal
-- 1923 wurde Tanger eine eigene "Tanger-Zone"
mit "internationalem Status, der Sultan blieb
formal
-- Berberstämme rebellierten immer gegen die
"christliche" Herrschaft der Franzosen und gegen
die Spanier, im November 1914 erleiden die
Franzis eine schwere Niederlage bei ihren
"Befriedungsaktionen" mit 613 toten
französischen Soldatis
-- die Aufstände gingen auch nach 1918 weiter,
1921 mit einem Aufstand in der spanischen Zone,
der Aufstand "erfasste" auch die französische
Zone, 1926 von Frankreich "niedergeschlagen"
-- ab August 1940 war Marokko unter
Vichy-Frankreich
-- nach der Landung von GB+"USA" in Casablanca,
Oran und Algier am 8.11.1942 kam Marokko unter
britisches Recht, die Vichy-Franzis waren bald
geschlagen und Unabhängigkeitsbewegungen gegen
die kriminellen "Christen"-Franzosen kamen nun
überall auf
-- 1944 gründete sich die "Partei der
Unabhängigkeit" (Al-hizb al-istiqlal)
--
-- "Anfang der 1950er Jahre kam es aufgrund
der wachsenden Unabhängigkeitsbestrebungen zu
Spannungen zwischen dem Sultan und der
französischen Protektoratsverwaltung"
-- im August 1953 entschieden die kr.
"Christen"-Franzosen, den Sultan nach
Madagaskar zu verbannen, und der Onkel
Muhammad Mulay ibn Arafah wurde als Sultan
eingesetzt
-- das liess sich kein Marokkaner mehr bieten,
die Empörungswelle kam und die kriminellen
Franzki-"Christen" und Spanier-"Christen"
mussten flüchten:
"Daraufhin wurde das Land von einer Welle
nationaler Empörung gegen die Fremdherrschaft
erfasst. Frankreich und Spanien konnten ihre
Protektoratsmacht nicht mehr aufrechterhalten.
Muhammad V. konnte im Jahr 1955
zurückkehren."
-- Unabhängigkeit 1956, aber die Städte Ceuta,
Melilla blieben bei Spanien, Sidi Ifni bis
1969.
-- Frauenwahlrecht 1959 ins Gesetz
aufgenommen, 1963 erstmals praktiziert.