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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Der Weg ins Elend III: 15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten Armut+Proletarier

15.7. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle - GB in Indien, auf Nevis, auf Jamaica

GB in Indien: "Opium- und dem Salzmonopol bzw. der Salzsteuer" (S.407) - "Das Salz hingegen, belegt mit einer Steuer von 2400%" (S.407) - bei Nichtbeachten des Salzverbots drohten "schwere Strafen, Verhaftung und Misshandlung" (S.408) - "Über 60.000 Inder wurden in jenen Monaten eingesperrt" (S.408) - "Saltkrieg" (S.408) - die Armut in Indien 1947 ist "unfassbar" - Kriminelle GB-"Christen" wollen die in Indien provozierte Armut vertuschen, indem sie Statistiken verhindern: "Übrigens sind die indischen Zustände tatsächlich nicht messbar, und zwar aus dem guten Grund, weil es keine Statistiken gibt" (S.409) - Bombay: "1940 leben annähernd 100.000 Menschen zu 10 bis 19 in einem einzigen winzigen Zimmer" (S.410) - "Arbeitslager" - "aus Brettern und Zelten aus alten Lumpen", z.B. das Arbeitslager "Matunga" bei Bombay (S.410) - 12 Personen pro Zimmer - 6 Personen pro Hütte (S.410) - Hautkrankheiten (S.411)

GB auf Nevis: "Männer, die das Glück haben, angestellt zu werden, verdienen einen Shilling am Tag, Frauen 6 Pence, also die Hälfte"

GB auf Jamaica: Armut ohne Arbeitslosenkasse


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Inhalt

15.7.1. Kr. GB-"Christen" züchten Armut mit Steuerhölle: GB in Indien mit Salzsteuer+Salzverboten etc.

15.7.2. Kr. GB-"Christen" züchten Armut mit Hungerlohn: GB auf Nevis (Karibikinsel)

15.7.3. Kr. GB-"Christen" züchten Armut mit Steuerhölle: GB auf Jamaica



Erwähnte Literatur

--- Buch von J. Nehru:
   -- Nehru on World History - New York 1942
   -- The Discovery of India - New York 1960

-- Bücher von Tibor Mende:
   -- Begegnung mit der Geschichte von morgen - Frankfurt 1953
   -- Indien vor dem Sturm - Frankfurt 1955 (Paris 1950)
   -- Südamerika heute und morgen - Frankfurt 1953
   -- Gespräche mit Nehru - Hamburg 1956
   -- Südostasien zwischen zwei Welten - Frankfurt 1955



Der Weg ins Elend III: 15. Kriminelle "Christen" diskriminieren+züchten Armut+Proletarier


15.7. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle in den Kolonien - GB

15.7.1. Kr. "Christen" züchten Armut mit Steuerhölle: GB in Indien mit Salzsteuer+Salzverboten etc.

[Kr. GB-"Christen" in Indien mit Steuerhölle: Salzsteuer 2400% und Salzverbote - Krankheiten und Tod bei Menschen und Tieren wegen Salzmangels]

Welch traurige Erbschaft das britische Steuersystem in Indien hinterlassen hat, habe ich schon erzählt [mit Steuereinziehern, die immer viel zu viel Steuern verlangen und einen Teil für sich selbst abzweigen]. Auch die Briten profitieren vom Opium- und dem Salzmonopol bzw. der Salzsteuer. Die beiden bringen dem britisch-indischen Staat 1891 / 92 zusammen fast 28% der Einnahmen. Das Opium-Monopol verliert ab 1907 an Bedeutung, da der Opium-Export nach China unterbunden oder jedenfalls eingeschränkt wird. [Boxer-Aufstand]. Das Salz hingegen, belegt mit einer Steuer von 2400%, verhilft Gandhi, als er nach dem Ersten Weltkrieg aus Südafrika nach Indien zurückkehrt und den gewaltlosen Kampf gegen die Engländer beginnt, zu seinem ersten grossen Erfolg.

Die Höhe der Steuer bedeutet, dass nur noch der Wohlhabende seine Speisen salzen kann, und das ist ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung. De [S.407] Boer:

(Buch von Hans de Boer: Unterwegs notiert - Kassel 1966 [S.530])

"Der Bauer auf dem Land, der Arbeiter auf den Plantagen, der Kuli in den Städten musste sich diesen primitivsten aller Genüsse versagen. Doch das Salz ist nicht Genussmittel, sein Fehlen in der täglichen Nahrung muss gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Die Menschen wurden krank, und das Vieh welkte dahin, weil der Bauer die hohen Summen für Viehsalz nicht erschwingen konnte. Dabei gab es Landstriche, in denen durch ausgetrocknete Seen das Salz buchstäblich auf der Erde lag. Bückte sich der Bauer, um es aufzuheben, führte er sein Vieh heran, damit es am Boden leckte, drohten ihm schwere Strafen, Verhaftung und Misshandlung durch die Soldaten und die Polizei des englischen Königs.


[Kr. GB-"Christen" in Indien: Die Salz-Rebellion von Gandhi 1930 - Massenverhaftung und Folter an über 60.000 InderInnen - 1931 wird die Salzsteuer abgeschafft]

Gandhi teilte der Regierung mit, dass er an dem und dem Tage um die und die Uhrzeit zum Meer hinuntergehen würde, um dort die Salzkristalle frei aufzuheben und zugleich das ganze Volk aufzufordern, das gleiche zu tun. Sein Marsch zur Küste glich einem Triumphzug. Am 5. April 1930 erreichte Gandhi die Küste bei Dandi [bei Bombay] und hob zum ersten Mal das Salz von indischer Erde auf. Damit war das Salzgesetz in aller Öffentlichkeit übertreten, und schon in der darauffolgenden Woche gewannen bei Karatschi 50.000 Menschen ihr Salz aus dem Meer, überall verkauften die Läden das Salz zum angemessenen Preis, ohne die Steuer abzuführen.

Hatte die Regierung bislang noch gezögert, so griff sie nun ein. Es folgte eine schier unübersehbare Welle von Verhaftungen und Misshandlungen [Folter]. Diejenigen, die sich der Gesetzesübertretung schuldig gemacht hatten, wurden oft in brutalster Weise zusammengeschlagen. Trotzdem folgten die indischen Menschen dem Gebot ihres Führers Gandhi und liessen jede Plage, jede Misshandlung, Gewalttat, Verhaftung, Gefängnisstrafe widerspruchslos über sich ergehen. Über 60.000 Inder wurden in jenen Monaten eingesperrt, Gandhi selbst wurde verhaftet und unter den unwürdigsten Verhältnissen gefangengehalten. Dennoch erhob kein Inder eine Waffe oder auch nur die Faust.

Und nun offenbarte sich auch in Indien etwas von der unwiderstehlichen Macht der Gewaltlosigkeit. Ein Volk, das zu den Waffen greift und selbst Unrecht mit Unrecht vergilt, ist zu zügeln, es kann niedergeworfen und bezwungen werden. Gegen die Gewaltlosigkeit aber kämpft auf die Dauer der Mächtigste vergebens. Wenn ein bis an die Zähne bewaffneter Mann einen Waffenlosen niederringt, dann wird ihm sein Sieg selbst zu Schande und Schmach. Immer weitere Wogen schlug der Salzkrieg, der mit so ungleichen Waffen ausgefochten wurde. Die Weltöffentlichkeit begann sich zu empören, und nach einem Jahr hatte England den Krieg verloren. Das machtvolle und damals unbesiegbare [kriminell-"christliche"] Empire musste die Waffen strecken vor einem Volk von Duldern. Gandhi wurde aus der Haft entlassen, und die Regierung gab die Salzgewinnung frei." [S.408]


[Kr. GB-"Christen" in Indien: Verarmung provoziert mehr Bevölkerungswachstum - Zerstörung der Textilindustrie - Stadtflucht - überforderte Böden+Steuerhölle auf dem Land mit Verschuldung - 1950ca. über 70% Bauern]

Erst der kombinierte Effekt des Zoll- und Steuerkampfes gegen die indische Wirtschaft unter britischer Herrschaft hat die Bevölkerungszunahme des Subkontinents so problematisch sie unter allen Umständen gewesen wäre, verhängnisvoll werden lassen. Darauf haben schon viele Fachleute aufmerksam gemacht, aber es wird immer wieder ignoriert. Die Propaganda für Geburtenbeschränkung in Indien ist wichtig und vermutlich gut gemeint. Sie darf aber nicht den Blick dafür verstellen, dass Indien heute [Stand 1970] nicht etwa nur in einer so traurigen Lage ist, weil sich die Inder nicht beherrschen können. Die historische Kette verläuft so:

Der britische Kampf gegen die indische Industrie, besonders die Textilindustrie, treibt einen grossen Teil der ruinierten Stadtbevölkerung zurück aufs Land. Ein ziemlich einzigartiger Fall in einer Welt, die von der Landflucht gepackt ist. In der Mitte des 19. Jahrhunderts leben in Indien etwa 55% der Bevölkerung von der Landwirtschaft, Mitte unseres Jahrhunderts [1950ca.] wird der Anteil wieder auf über 70% geschätzt.

Auf dem Land herrschen die von den Engländern installierten Steuer-Erpresser. Die Verschuldung der Bauern, die Verkleinerung der Besitzflächen, die Erschöpfung des Bodens, der immer mehr für immer mehr Menschen hergeben soll - das alles ist schon im Gang. Gerade, dass man den Indern die Möglichkeit auch nur einer bescheidenen, wirtschaftlich sinnvollen Landflucht nimmt, macht die Zunahme der Bevölkerung zur Katastrophe.


[Kr. GB-"Christen" in Indien: machen das reiche Indien zu einem Entwicklungsland - Zustand bei der Unabhängigkeit 1947]

Nehru:

"Ich möchte gern klarmachen, dass der wahre Grund für den Druck auf das Land in Indien der Mangel an anderen Beschäftigungen ist. Die gegenwärtige Bevölkerung Indiens könnte wahrscheinlich leicht absorbiert werden und gedeihen, wenn es andere Arbeitsplätze und Industrien gäbe."

(Buch von J. Nehru:
-- Nehru on World History - New York 1942
-- The Discovery of India - New York 1960 [S.537])

Als Indien [1947] unabhängig wird, gibt es sie noch kaum. Die Kolonialmacht hat das Ventil verstopft, das den indischen Bevölkerungs-Überdruck mindern könnte. Dieser Überdruck schafft natürlich auch einen Druck auf die Stadt. Westliche Beobachter haben immer wieder bekennen müssen, dass ihnen die Worte fehlen, um die Armut indischer Städte zu beschreiben.

[Kr. GB-"Christen" in Indien: Kriminelle GB-"Christen" wollen die in Indien provozierte Armut vertuschen, indem sie Statistiken verhindern]

Tibor Mende:

(Bücher von Tibor Mende:
-- Begegnung mit der Geschichte von morgen - Frankfurt 1953
-- Indien vor dem Sturm - Frankfurt 1955 (Paris 1950)
-- Südamerika heute und morgen - Frankfurt 1953
-- Gespräche mit Nehru - Hamburg 1956
-- Südostasien zwischen zwei Welten - Frankfurt 1955 [S.537])

"Das Elend, das sich in allen grossen städtischen Zentren Indiens anhäuft, ist über alle Schilderungen hinaus entsetzlich, und sein Umfang ist für den an die Normen des Westens gewöhnten Beobachter unfassbar. Übrigens sind die indischen Zustände tatsächlich nicht messbar, und zwar aus dem guten Grund, weil es keine Statistiken gibt. Wie alles übrige in diesem Land, verliert sich das Elend der Städte in dem unerforschten Grenzgebiet des Fantastischen und Unglaublichen.
Wenn Indien kein Land der Statistiken ist, so liegt die Schuld nicht nur an den Indern. Die Kolonialmächte hegen keine grosse Vorliebe für die Statistik, und die Führer des unabhängigen Indien folgen nur der Tradition ihrer früheren [S.409] Herren, wenn sie die Veröffentlichung der wenigen Tatsachen, deren sie gewiss sind, aus unerklärlichen Gründen verschieben."


[Kr. GB-"Christen" in Bombay: provozieren Armut mit bis zu 19 Personen in einer Einzimmerwohnung - Stand 1940 - "Arbeitslager" mit Hütten+Zelten - Matunga bei Bombay - 12 Personen pro Zimmer - 6 Personen pro Hütte - Hautkrankheiten mit Ausschlag etc.]

Noch ein paar Beispiele (Mende entnommen):
Nach einer Untersuchung von 1949 (veranstaltet von AP-Reportern) leben in Bombay [heute Mumbai] mehr als eine halbe Million Menschen auf der Strasse. Weitere 1 1/2 Millionen Menschen sind obdachlos, hausen also auch unter äusserst fragwürdigen Bedingungen. Die in Bombay vorhandenen Häuser, Baracken, Buden, Räume könnten nur dann die ganze Bevölkerung aufnehmen, wenn man in Räumen von 9 "Quadratmeter je 20 bis 30 Personen unterbringen würde.

Seit 1930 leben drei Viertel der Bevölkerung Bombays in Einzimmerwohnungen, wo kinderreiche Familien kochen, schlafen, Besuche empfangen. 1940 leben annähernd 100.000 Menschen zu 10 bis 19 in einem einzigen winzigen Zimmer. Und seit 1940 haben sich diese Bedingungen natürlich noch weiter verschlechtert.

Tibor Mende:

"Dennoch gibt es noch Schlimmeres; ich meine damit jene Elendszonen, welche die grossen Städte umgeben und den eindrucksvollen Namen 'Arbeitslager' tragen. Sie verdanken ihre Entstehung den kleinen Gruppen von Arbeiterwohnungen, welche die Stadtverwaltung gebaut hat, und die aus Brettern und Zelten aus alten Lumpen - bis das alles zu wahren Anhäufungen tief abstossender Wohnstätten geworden ist, menschlicher Geschöpfe unwürdig, einen Fäulnisgeruch ausströmend, wahre Denkmäler menschlicher Erniedrigung. Das bekannteste dieser Arbeitslager dürfte das von Matunga in der Umgebung von Bombay sein.

Dieses Lager, von der Stadtverwaltung von Bombay auf einem ihr gehörenden Terrain errichtet, hat 750 dunkle, kleine Zimmer. Normalerweise ist vorgesehen, dass jedes Zimmer 5 Personen aufnehmen soll. In Wirklichkeit aber leben 9000 Personen im Lager, somit 12 in jedem Raum. Neben diesen städtischen Gebäuden hat sich ein Dschungel von etwa 1000 Hütten entwickelt, in dem 6000 Menschen leben, wodurch die gesamte Einwohnerzahl des Lagers etwa 15.000 Personen beträgt.

Diese Hütten, oder vielmehr diese Zelte, sind aus alten Stücken verschlissener Matratzen, aus schmutzigem Packpapier, aus Blechabfällen, aus Wellblech gemacht, aus allem, was man in den Kehrichthaufen der Nachbarschaft finden konnte. Diese Schlupfwinkel sind so niedrig, dass ihre Bewohner häufig nur auf allen Vieren hineinkriechen können; sind sie einmal drin, so können sie sich auf dem unebenen Boden nicht immer aufrichten. Die Hütten sind ganz nahe aneinander gebaut, und manchmal bleibt zwischen ihnen gerade nur ein Durchlass von 50cm bis zu einem Meter.

Diese Durchlässe dienen als Freiluftwaschhäuser. Die Bewohner waschen [S.410] sich hier und reinigen hier auch ihr Geschirr. Die Kinder plantschen darin, und das schmutzige Wasser dringt oft in die Hütten ein. Das Lager hat nur eine sehr geringe Zahl von Latrinen; die Spülung funktioniert nicht, und so sind sie in einem unbeschreiblichen Zustand. 13 Latrinenreiniger müssen für die Sauberkeit von 15.000 Menschen benutzten Aborte sorgen.

Das Regenwasser und das Wasser, das aus den ungedeckten Kloaken zwischen den Zelten abfliesst, sammelt sich in grossen Löchern und bildet "Seen" von stehendem Wasser. Im allgemeinen sind sie mit Abfall gefüllt, und in diesen ekelerregend schmutzigen Sümpfen waschen die Einwohner ihre Wäsche, baden und reinigen ihre Geräte. Es kommt auch vor, dass sie sie als Latrinen benutzen.

Der Schmutz, der Gestank, die Fliegen, die Mücken herrschen über diese Scheusslichkeit. Die Frauen und Kinder, die zwischen diesen 'Häusern' umherstreichen, tragen greuliche Hautkrankheiten [Ausschlag] zur Schau. Haufen von Unrat und Abfall liegen zwischen den Hütten, ohne dass sich jemand darum kümmert, und die Abzugsgräben mit kaum abfliessendem Wasser, das von menschlichem Urin und Exkrementen besudelt ist, ziehen sich längs dessen hin, was man die 'Strassen' dieses Dschungels nennen könnte ... Überall in Indien, in allen grossen Städten, gibt es solche Lager und ähnliche, wenn nicht noch schlimmere, befinden sich auch in bestimmten Dörfern."

Dieser Dinge muss ich erinnern, wer die Bilanz der weissen Herrschaft beurteilen will. Indien - das sind heute [Stand 1970] eine halbe Milliarde Menschen. Selbstverständlich hat sich die verhängnisvolle Rolle der Engländer, was Steuern, Zölle, Lohn- und Preisbetrug - kurz den Prozess der Proletarisierung - anbelangt, nicht auf Indien beschränkt.


15.7.2. Kr. "Christen" züchten Armut mit Hungerlohn: GB auf Nevis (Karibikinsel)

[Widerstand auf Nevis gegen die kr. GB-"Christen" 1938: Memo über die Lebenshaltungskosten der Arbeiterschaft]

Die wenigsten Leser werden wissen, wo die "Nevis Agricultural and Commercial Society" sein könnte, die im Oktober 1938 ein Memorandum über die Lebenshaltungssorgen von Arbeitern verfasst. Nevis ist eine winzige "britische" Insel in Westindien [Karibik], die zur Gruppe der Leeward-Inseln gehört, 129 km2 gross ist, 1949 etwas mehr als 11.000 Einwohner zählt und, wie es sich für eine westindische Kolonie gehört, von Rohrzucker und Baumwollausfuhr lebt.

Aber nun das Memorandum:

"Ein Arbeiter braucht zum Leben pro Tag mindestens einen Shilling und drei Pence (etwa 1,2 Mark), nämlich:
-- Frühstück: Brot zwei Pence, Zucker ein Penny;
-- Mittag: Mehl zwei Pence, Kartoffeln 1 Penny, Fleisch oder Fisch 2 Pence, Schmalz oder Butter 1 Penny;
-- Abends: Reis 2 Pence, Erbsen 1 Penny, Fleisch oder Fisch 2 Pence, Schmalz oder Butter 1 Penny. [S.411]

In diesen Schätzungen sind nicht inbegriffen: Unterhaltung der Wohnung oder des Hauses, Kleidung, Ausgaben für die Gesundheit - und sei es auch nur für wichtige Nahrungsmittel wie Milch oder Eier. Ebenso unberücksichtigt sind Haushaltsnotwendigkeiten wie Öl, Streichhölzer, Seife etc. - ganz zu schweigen von Steuern, die auch bezahlt werden müssen.

Die Hauptindustrie, die zwei oder drei Monate lang im Jahr für ein paar Tage der Woche Beschäftigung gibt, ist Baumwolle. Die Zuckerrohrindustrie bietet unter dem gegenwärtigen System sehr wenig Arbeit. Männer, die das Glück haben, angestellt zu werden, verdienen einen Shilling am Tag, Frauen 6 Pence, also die Hälfte. Daher ist klar, dass selbst das Einkommen derjenigen, die Arbeit haben, weit unter dem Existenzminimum liegt."


15.7.3. Kr. "Christen" züchten Armut ohne Arbeitslosenkasse: GB auf Jamaica

Vielleicht noch ein kleines Beispiel aus der gleichen Weltgegend. Ein Hearing in Jamaika, "britische" Insel, am 11. November 1938:

Vorsitzender: "Gibt es hier keine Arbeitslosenunterstützung?"
Antwort: "Nein".
Vorsitzender: "Ja, wie können sie unter solchen Bedingungen leben?"
Antwort: "Das weiss nur [der Fantasie]-Gott..." [S.412]


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Quellen


Fotoquellen


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