-- Buch von John D. Hargreaves (Geschichtsprofessor in
Aberdeen, Schottland - 1924-2015 [web07]): West Africa
- Prentice Hall 1967
-- Buch von Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg: Vom
Kongo zum Niger und Nil. Bericht der deutschen
Zentralafrika-Expedition. 1910/1911. Band 1, F. A.
Brockhaus, Leipzig 1912. Digitalisat. Band 2
Digitalisat (Mitarbeit und Lektorat).
Englischsprachiges Reprint New York 1969. DNB
-- Buch von Lord Hailey: An African Survey
(revised) - London 1956
-- Bücher von Basil Davidson:
-- Report on Southern Africa - London
1952
-- Erwachendes Afrika- Zürich 1957
(London 1955)
-- The African Past - London 1964
-- Vom Sklavenhandel zur Kolonialisierung
- Reinbek 1966
16.10. Die "Christliche Zivilisation"
rufmordet den Rest der Welt: Dort sei keine "Ordnung"
und kein "Gesetz" gewesen
[Kr. "Christen" zerstören die alte Ordnung: bringen
UNordnung und Sklaverei in die ganze Welt]
Es gehört zu den beliebten Koloniallegenden, dass die
Weissen den Kolonialgebieten "Ordnung und Gesetz" gebracht
hätten. Man kann sehr daran zweifeln, dass es einen so
noblen Vorsatz wirklich gegeben hat. Durch die
Verwirklichung nach Kriterien des Weissen wird jedenfalls
sehr oft eine Ordnung zerstört, die nicht unbedingt
schlechter oder gar gesetzloser sein muss. "Selbst in
Westafrika kann die Behauptung, dass Kolonialherrschaft
Ordnung gebracht habe, aus zweierlei Gründen bestritten
werden", sagt
Hargreaves.
(Buch von John D. Hargreaves (Geschichtsprofessor in
Aberdeen, Schottland - 1924-2015 [web07]): West Africa -
Prentice Hall 1967 [S.534])
"Erstens übertreibt sie die Unordnung der vorkolonialen
Zeit. Viele ansehnliche afrikanische Staaten waren
vollkommen in der Lage, ihr Land zu verwalten und
geregelte Handels- und politische Beziehungen zu ihren
Nachbarn zu unterhalten. Zweitens könnte sie auch den
Erfolg kolonialer 'Befriedung' übertreiben."
Die Franzosen haben bis zum Zweiten Weltkrieg damit zu
tun, und danach auch noch, bis zum Ende ihrer
Kolonialherrschaft. [immer alle Länder mit anderen
Kulturen abwerten].
[Kr. "Christen" zerstören die alte Ordnung: zerstören
die alte Ordnung überall, wo andere Kulturen sind - und
Widerstand gegen die kr. "Christen" soll rückständig
sein - Beispiel: Die Preussen-"Christen" und der
Afro-Widerstand]
Selbstverständlich gibt es in den meisten Ländern, die von
den Weissen erobert werden, schon vorher Autoritäten und
Ordnung - so, wie es dort verstanden wird. Die Räuber und
Mörder aus überwiegend despotisch und korrupt regierten
europäischen Ländern, die lange Zeit das Bild der weissen
Rasse gegenüber den Farbigen prägen, sind sicher
zuallerletzt qualifiziert, sich ein Urteil über die
politischen und sozialen Strukturen der Farbigen
anzumassen. Aber sie zerstören diese Strukturen, wo immer
sie können. Besonders Afrika hat sich bis heute nicht
davon erholt.
Weisse Vertreter des Kadavergehorsams und des
Untertanengeistes jammern in Afrika überall dort, wo sie
Despoten vorfinden, über deren Blutrünstigkeit. Aber
überall, wo sie freie, nein: freiheitliche Gesellschaften
antreffen, halten sie dies für
Chaos und
Rückständigkeit. Der Herzog zu Mecklenburg
zetert:
(Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg - 1873-1969 [web08]
- sein Bericht: Vom Kongo zum Niger und Nil, 2 Bände -
Leipzig 1912 [S.537])
"Der Verkehr mit allen diesen primitiven Volksstämmen
bereitet noch mancherlei Schwierigkeiten. Denn einerseits
sind sie mit der Verwaltung spät in Berührung gekommen,
andererseits macht sich das Fehlen einflussreicher
Häuptlinge unangenehm fühlbar.
Die Autorität der einzelnen Dorfältesten, die keiner
einheitlichen Stammesleitung unterstehen, ist ganz
belanglos. Niemand kümmert sich um sie. Würde einer dieser
kleinen Herrscher Gehorsam verlangen oder gar erzwingen
wollen [S.457], so wäre ihm, wie Beispiele zeigen, der Tod
durch Mörderhand sicher. Daher erfordert die
Trägerstellung, die Steuerfrage usw. Geduld und mit Takt
verbundene Energie."
Deutlicher noch des Herzogs treuer Hauptmann von Wiese
(Walther von Wiese und Kaiserswaldau, Begleiter des
Herzogs - 1879-1945 [web09]) [wohl im selben Bericht "Vom
Knogo zum Niger und Nil]):
"Überall stellte es sich stets als sehr schwierig heraus,
für unsere wenigen Leute Verpflegung zu erhalten. Selbst
dringende Ermahnungen an den Chef oder Häuptling änderten
daran nichts.
Die Häuptlinge, deren es im Gebiet der Mandja sehr viele
gibt, haben gar keinen Einfluss auf ihre Untertanen, denn
die Staatsform der Mandja ist die krasseste Demokratie.
Der Chef kann keinen seiner Leute bestrafen und hat
keinerlei Mittel, um sich Gehorsam zu erzwingen."
[Kr. "Christen" zerstören die alte Ordnung: Häuptlinge,
die nicht "spuren", sind nicht für die "Ordnung" der
kriminellen "Christen" zu gebrauchen und müssen ersetzt
werden - neue "Verwalter" werden von den Bevölkerungen
umgebracht]
Die Beschwerde des Weissen über Stammes- und
Dorfdemokratie - wir ahnen schon, was sie alles bedeuten
wird. Ein Häuptling, der keine Träger für die Weissen
zusammentrommeln kann, der ihnen keine Arbeitskräfte
stellt, der nicht requiriert, was sie brauchen - muss
ersetzt werden. Autorität muss her!
Andererseits: Es gibt genug Häuptlinge, Fürsten, Könige,
Dorfälteste unter den Eingeborenen, die über Autorität
verfügen, aber um alles in der Welt nicht einsehen, warum
sie diese in den Dienst der Weissen stellen sollen. Also
wird man auch sie ersetzen.
Ob in französischen, belgischen, portugiesischen,
englischen Gebieten - die bestehende Organisation der
Selbstverwaltung, die Autoritäten werden zerstört oder dem
Weissen mit Gewalt dienstbar gemacht, was sie genauso
diskreditiert. Am liebsten setzen die Weissen neue
Beauftragte ein, die bei der Bevölkerung nur den Kredit
geniessen, den ihnen die Waffen der Weissen verschaffen.
Manchmal nützt selbst das nichts. So wehren sich
beispielsweise im Norden von
Dahomey
(später Benin [web10]) die Menschen gegen die
"Häuptlinge", die ihnen von der französischen Verwaltung
aufgezwungen werden und
bringen sie um.
Ebenso in Guinea. Aber im grossen und ganzen sorgt die
Macht des Weissen natürlich dafür, dass die von ihnen
gestützten und eingesetzten Autoritäten das "Soll"
erfüllen - und dabei immer unrepräsentativer, immer
unbeliebter werden.
Wir verdanken
Lord Hailey (Verwalter in
GB-Indien - 1872-1969 [web10]) die Auskunft, dass auch in
den britischen Gebieten nicht nur Despoten vorgefunden
wurden, die nun einfach für die Weissen eingesetzt oder
von ihnen leicht ersetzt werden können:
(Buch von Lord Hailey: An African Survey (revised) -
London 1956 [S.534])
"In den britischen Kolonien in Afrika lässt sich nur
selten ein Beispiel dafür finden, dass man die früher
übliche Herrschaftsform als autokratisch bezeichnen
könnte. Die Fälle, in denen man von autoritärer Gewalt im
eigentlichen Sinne sprechen kann, sind ebenfalls nicht
häufig."
[Kr. "Christen" zerstören die alte Ordnung: um die
Bevölkerungen für MONOplantagen zu versklaven - die
Häuptlinge muss man kaufen]
Für die indirekte Herrschaft, die die Engländer,
Franzosen, Belgier so gern einführen (jedenfalls pro
forma), ist das nicht gut. Basil Davidson (GB-Historiker
und Afrikanist - 1914-2010 [web11]):
(Bücher von Basil Davidson:
-- Report on Southern Africa - London
1952
-- Erwachendes Afrika- Zürich 1957
(London 1955)
-- The African Past - London 1964
-- Vom Sklavenhandel zur
Kolonialisierung - Reinbek 1966 [S.532])
"Bei einem [S.458] der zahlenmässig starken Völker auf der
Hochebene von Angola stellte ein portugiesischer
Schriftsteller im Jahre 1837 mit Abscheu fest: 'Die
Regierung der Bailundus ist demokratisch. Diese Heiden
vereinigen in sich die unrühmliche Unterwürfigkeit der
Orientalen mit der zügellosen Rohheit des englischen
Volkes in Wahlzeiten. Die Könige bestechen ihre Räte und
schmeicheln ihnen; denn diese sind es, die einem König zum
Thron verhelfen, ihn jedoch auch stürzen.' Abscheuliche
Zustände, zweifellos: aber keine Autokratie. Die "vox
populi" wurde also, wie es scheint, in Afrika gehört.
Durch die indirekte Herrschaft dagegen wurde die "vox
populi" grösstenteils zum Schweigen gebracht. Das hatte
auch seinen Grund. Denn der Zweck der Herrschaft über den
Kongo bestand nicht einzig darin, dieses Land zu
zivilisieren; viel wichtiger war, es zu einer Geldquelle
zu machen. Diese Geldquelle liess sich jedoch nicht
erschliessen, ohne die Sicherstellung hinreichender
afrikanischer Arbeitskräfte, ohne dem afrikanischen
Ackerbau grosse Gebiete zu entziehen, ohne ein
Nomadisieren der Stämme zu verhindern. Diese und andere
Voraussetzungen konnten jedoch nur erfüllt werden, wenn
die Häuptlinge und Stammesältesten in einem Meinungsstreit
zwischen Belgiern und ihren afrikanischen Untertanen den
belgischen Anordnungen gehorchten. Der Verlust des
Ansehens der Häuptlinge und Stammesältesten, und zwar
gerade dort, wo ihr Einfluss von ausschlaggebender
Bedeutung war, konnte nicht ausbleiben.
Hier stösst man auf einen der grundlegenden Widersprüche
in der gesamten europäischen Verwaltung Afrikas: Da ist
einerseits der Wunsch, mit Hilfe ihrer traditionellen
Herrscher die Eingeborenen 'ruhig zu halten' -
andererseits besteht der noch stärkere Wunsch, 'sie
arbeiten zu lehren'. Beide Wünsche liegen im Widerstreit
miteinander, und natürlich muss der erstere dabei
unterliegen. Die afrikanische Autorität stirbt ab, und die
europäische dominiert."
Alle Kolonialmächte bewirken, dass die traditionellen
politischen Eliten bei ihren Völkern unglaubwürdig,
diskreditiert werden. Dass neue Eliten - ausser in sehr
seltenen Ausnahmefällen - nicht herangezogen werden, ja,
dass man sie unterdrückt, wissen wir schon.
[Fall Philippinen unter den "USA": Filipinos dürfen
Berufe erlernen und ausüben - Vietnam unter Frankreich:
Kaiser Bao Dai mit Reformprogramm]
Zu den Ausnahmen gehören die
Philippinen
unter "amerikanischer" Herrschaft. Ein französischer
Beamter, der das Inselreich 1925/26 besucht, wundert sich,
dass alle Beamten, mit denen ein Reisender im allgemeinen
zusammentrifft -
Gesundheitsbehörde, Polizei, Zoll
- Filipinos sind. In den französischen Kolonien wären es
natürlich alles Franzosen.
Immerhin, da und dort gibt es aus unverdächtigem Milieu,
wie den Kolonialherren scheint, Ansätze zur Bildung
"loyaler", "assimilierter" eingeborener Eliten. Aber diese
Kräfte brauchen nur anzudeuten, dass sie die Herrschaft
und die Gedankenwelt der Kolonisatoren nicht 100%ig
übernehmen möchten - schon werden sie unterdrückt. Die
Geschichte ist zwar längst über [S.459]
Bao Dai
hinweggegangen, den früheren Kaiser Vietnams.
(der letzte Kaiser von Vietnam, inthronisiert 1926,
abgedankt 1945, Regierungschef 1949-1955 [web12])
Aber hier soll doch noch einmal festgehalten werden, dass
er einst, vor vielen Jahren, zusammen mit einigen
fortschrittlichen indochinesischen Intellektuellen, sich
von den Andeutungen einiger Kolonialbeamter ermutigt
glaubte und ein ganz bescheidenes
politisches
Reformprogramm ausgearbeitet hatte. Von
Unabhängigkeit oder Autonomie war gar nicht die Rede. Aber
die Berater verschwanden in Gefängnissen und in die
Verbannung und wurden nicht wieder gesehen. Bao Dai
verstand - und liess sich hinfort mit schnellen Autos,
Luxus und flotten Mädchen unterhalten. Ein paar Jahrzehnte
später allerdings war Frankreich Indochina los. Bao
Dai ist kein Einzelfall.
[Kr. "Christen" zerstören Reformbewegungen für die
Gleichberechtigung: ermorden haufenweise Reformer in
"christlichen" Gefängnissen - die Bevölkerungen lernen:
"Demokratie" ist Massenmord - und "Freiheit" ist
Aufstand]
Schon nach dem Ersten Weltkrieg entstehen fast überall
Gruppen, die durchaus bereit sind, mit den Kolonialmächten
zusammenzuarbeiten - falls gewisse Mindestanforderungen
der Menschlichkeit, der Chancen, der
Gleichberechtigung
endlich erfüllt werden. Sie scheitern.
Viele ihrer
Mitglieder sterben in den Gefängnissen der Weissen.
Die höhnische, heftige, brutale, oft blutige Art, in der
die ["christlichen"] Weissen zahlreiche Angebote neuer
eingeborener Schichten zur Zusammenarbeit auf der
Grundlage der Gleichberechtigung ablehnen, beweist allein
schon, dass sie nie freiwillig "entkolonisiert" haben
würden, und dass sie nie auf eine eingeborene, echte Elite
Wert gelegt haben. Deren Erfolg hätte ja, so oder so, den
Anfang vom Ende der Kolonialherrschaft bedeutet.
Auf diese Weise müssen die "Kolonisierten" schliesslich
auch den Respekt vor der Demokratie verlieren. Die
farbigen Völker und Stämme haben sie selbst früher
teilweise praktiziert. Dann haben sie viele Jahre lang von
den ["christlichen"] Weissen eine wahre Karikatur davon
vorgesetzt bekommen. Es muss auf sie als Hohn und Arroganz
wirken, wenn sich dann ein Weisser wie
Lord Lugard
- in England besonders gefeierter "Kolonialpionier" - zu
der Behauptung versteigt:
"Wenn es Unruhe und das Verlangen nach Unabhängigkeit
gibt, so deshalb, weil wir den Wert der Freiheit gelehrt
haben, den diese Völker jahrhundertelang nicht gekannt
haben. Schon ihre Unzufriedenheit ist ein Massstab für den
erreichten Fortschritt."
Somit wäre auch das Geschrei des Gefolterten [im
"christlichen" Gefängnis] der Massstab für die
Fortschrittlichkeit des Henkerknechts.
Der GB-Kolonialbeamte Lord
Lugard - der "Gründer" von Nigeria
Bei der Mossad-Wikipedia stimmt nicht mal der
Geburtsort überein: Deutsche Wikipedia Madras -
englische Wikipedia London:
Frederick John Dealtry Lugard, 1. Baron
Lugard, GCMG, CB, DSO, PC
(* 22. Januar 1858 in Madras, Britisch-Indien; †
11. April 1945 in Abinger, England) war ein britischer
Offizier, Entdecker und Kolonialbeamter. Er
entwickelte mit der Theorie der sogenannten Indirect
rule die zentrale Theorie britischer
Kolonialherrschaft des 20. Jahrhunderts.[web13]
Übersetzung:
Frederick John Dealtry
Lugard, 1. Baron Lugard GCMG CB DSO PC (* 22.
Januar 1858 in London; † 11. April 1945
ebenda), zwischen 1901 und 1928 als Sir
Frederick Lugard bekannt, war ein britischer
Soldat, Söldner, Afrikaforscher und
Kolonialverwalter. Er war Gouverneur von
Hongkong (1907–1912), der letzte Gouverneur
des Protektorats Südnigeria (1912–1914), der
erste Hochkommissar (1900–1906) und der letzte
Gouverneur (1912–1914) des Protektorats
Nordnigeria und der erste Generalgouverneur
von Nigeria (1914–1919). [web14]
2. Januar 2018: Lord Lugard erschuf Nigeria
vor 104 Jahren
(ENGL: Lord Lugard Created Nigeria 104
Years Ago)
Blogbeitrag von Gastblogger für John Campbell
Übersetzung:
Jack McCaslin ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter für afrikapolitische Studien am
Council on Foreign Relations in Washington,
DC.
Am 1. Januar 1914 unterzeichnete Lord
Frederick Lugard, der Gouverneur sowohl des
Protektorats Nordnigeria als auch der Kolonie
und des Protektorats Südnigeria, ein Dokument,
das die beiden zusammenlegte und damit die
Kolonie und das Protektorat Nigeria schuf.
Sechsundvierzig Jahre später, im Jahr 1960,
wurde Nigeria ein unabhängiger Staat.
Jahrestage sind Zeiten der Besinnung, und
angesichts der Tatsache, dass das Land heute,
etwas mehr als 104 Jahre nach der Fusion,
immer noch mit seiner nationalen Identität und
einer wiederbelebten separatistischen Bewegung
ringt, lohnt es sich, darüber nachzudenken,
wie genau Nigeria zu Nigeria wurde.
Bevor die Europäer auf dem Gebiet des heutigen
Nigeria ankamen, existierten eine Reihe
verschiedener Zivilisationen, deren Präsenz
noch heute spürbar ist. Im Norden zum Beispiel
war der Islam vorherrschend. Im neunzehnten
Jahrhundert gab es zwei islamische Reiche, das
Sokoto-Kalifat und das Bornu-Reich. Im
Südwesten lagen zahlreiche
Yoruba-Stadtstaaten, die im Allgemeinen eine
gemeinsame animistische Religion hatten und
nur manchmal vereint waren. Im Südwesten
befand sich ein Igbo-Königreich, Nri, und eine
Ansammlung halbautonomer Städte und Dörfer im
Niger-Delta. Solche Regionen waren sprachlich,
religiös und politisch unterschiedlich.
Während andere Kolonialmächte, wie die
Portugiesen, bereits im 15. Jahrhundert durch
den Sklavenhandel in die Region involviert
waren, kamen die Briten erst im 18.
Jahrhundert in Kraft. Erst 1861 besetzten sie
formell ihr erstes nigerianisches Territorium,
Lagos, um christliche Konvertiten und
Handelsinteressen zu schützen und ihre
Kampagne gegen die Sklaverei voranzutreiben.
1884 besetzten die Briten von 1900 bis 1903
das spätere südliche Protektorat und das
nördliche Protektorat. Bis 1903 kontrollierten
die Briten das Gebiet, das das heutige Nigeria
umfasst, jedoch in drei separaten
Verwaltungsblöcken.
Mit Lord Lugards willkürlicher Vorstellung von
Nigeria im Hinterkopf kann man beginnen, die
vielen und unterschiedlichen Probleme zu
erkennen, die der Kolonialismus in Nigeria, in
Westafrika und auf der ganzen Welt geschaffen
hat. Nicht zuletzt gehörte zu diesen
Problemen, insbesondere für Nigeria, das
Problem einer vereinigenden nationalen
Identität. Es ist kein Wunder, dass
verschiedene Völker, die gewaltsam zu einem
einzigen Staat vereinigt wurden, manchmal zum
Separatismus übergehen. Zeitgenössische
Beispiele reichen von Biafra (Nigeria) über
Ambazonia (Kamerun) bis hin zu Somaliland
(Somalia) und Azawad (Mali).
|
Schliesslich muss man wohl fragen, ob das bisschen
Zivilisation, Kultur, Erziehung - wie immer man es nennen
will - der Dritten Welt nicht auf weniger ruinöse Weise
hätte zuteil werden können. Alles, was die weisse Welt an
Fortschritten zu bieten hatte, hätte sie der farbigen Welt
auch ohne Unterdrückung, Mord und Raub bringen können. Es
ist ein absurder Gedanke, dass die teilweise
hochentwickelten Völker Afrikas und Asiens nicht von
selbst entdeckt haben [S.460] würden, dass und was von den
Weissen zu lernen war. So, wie ein Piastenherzog vor
vielen Jahrhunderten deutsche Kolonisten nach dem späteren
Niederschlesien rief, weil er hoffte, sie könnten zur
technischen und wirtschaftlichen Entwicklung seines
Landesbeitragen, hätten zweifellos auch die Herrscher oder
die Vertretungen farbiger Völker gehandelt. Auch als
Friedrich der Grosse die Hugenotten aus Frankreich nach
Preussen holte, nahm er an, dass sein Land von den
Kenntnissen und Fähigkeiten der Fremden profitieren
könnte. Warum hätte ein solcher Austausch nicht zwischen
der weissen und der farbigen Welt funktionieren sollen?
Der Haken war, dass die weisse Rasse [die kriminellen
"Christen"] nichts geben, sondern nur nehmen wollte.
Ergänzung: Hohe jüdische Bankiers im
Kolonialismus als Faktor - die Kleine
Eiszeit in Europa als Faktor
Und ab der Gründung der Londoner Börse im
Jahre 1698 sitzen auch die "hohen jüdischen
Bankiers" mit am Tisch des Kolonialismus, um
nur von steigenden Aktien und Dividenden zu
profitieren. Das wird in allen Kolonialbüchern
vergessen zu erwähnen. Die jüdischen Bankiers
sind genau dieselben Rassisten wie die
"Christen", die den Kolonialismus ausführen.
Ob das normale Fussvolk-Judentum davon
Kenntnis hat, kann man bezweifeln, denn sie
werden vom Marketing in den gesteuerten Medien
wohl auch im Unwissen gelassen, was in den
"Kolonien" so passiert. Dass "freies
Siedlungsland" aber nie "frei" war, dürfte
eigentlich jeder gewusst haben.
Der Druck zur Auswanderung war in Europa aber
zwischen 1500 und 1850 mit der "Kleinen
Eiszeit" sehr hoch mit 6 Monaten Frost und
kaum Ernten - aber grossem Hunger in Europa.
Und das Grubentreibhaus "Walipini" aus
Bolivien ist erst seit Kurzem bekannt. Die
Kartoffel aus Süd-"Amerika" war dann die
Lösung gegen die ewigen Hungersnöte in Europa,
wurde aber lange nicht in allen Schichten als
Nahrung akzeptiert. Der "christliche"
Repto-"Adel" fühlte sich zu "edel" für die
Kartoffel aus Peru... Link: Kartoffelgeschichte
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