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Steinzeit. Meldungen 01

Pigmentfarben gab es schon in der Steinzeit - der Urmensch aus Sibirien - Wikinger folgten dem Sonnenstein - die gescheckten Pferde der Höhlenmalereien waren real - Hochseefischerei vor 42.000 Jahren - kleineres Gebiss wegen Körnernahrung - die 77.000 Jahre alte Ur-Matratze - Popcorn ist älter als die Töpferei, zumindest in Peru - Verbreitung der Maus auf Wikinger-Schiffen - erste Nutzung von Feuer schon vor 1 Million Jahren, zumindest in Südafrika - der neue Urmensch kommt aus China - vor 3,2 Milliarden Jahren begannen die Kontinentalverschiebungen, so die Isotopen-Analyse - Insekten waren früher viel grösser - Milch ist seit 7000 Jahren Nahrungsmittel - Eiszeitmenschen mit warmem Essen - Urmenschen assen auch Baumrinde -- Meteoriteneinschlag vor 40 Millionen Jahren -- Gemäss Genetik-Analysen wurde "Amerika" in 3 Wellen von Sibirien aus besiedelt -- der "Vormensch" in Australien, ein Skelettfund -- Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren -- bei blutigen Fehden starben auch die Frauen -- Schleswig-Holstein: Gut erhaltenes germanisches Gehöft ausgegraben -- älteste Knochen der Welt liegen in Deutschland -- Stadt der Riesen in Äthiopien gefunden -- 23.8.2017: Die Wüste war früher keine Wüste -- 27.8.2017: Europa soll die Wiege sein -- 24.9.2017: In Schweden werden alle Funde weggeworfen, die nicht ins Schema passen -- Pyramiden im Meer vor den Bermudas

Meldungen,

präsentiert von Michael Palomino (2007)

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14.10.2011: Pigmentfarben gab es schon in der Steinzeit

aus: Financial Times Deutschland online: Archäologie: Steinzeitmenschen benutzten dekorative Farben; 14.10.2011;
http://www.ftd.de/wissen/natur/:archaeologie-steinzeitmenschen-benutzten-dekorative-farben/60115742.html

<Forscher in Südafrika machen ein beispielloser Fund. Ihre Enthüllung zeigt, dass die Menschen schon vor 100.000 Jahren Farbpigment benutzt haben. Unklar ist, wofür sie verwendet wurden.

Die Menschen haben offensichtlich schon vor 100.000 Jahren Farbe hergestellt und zur Dekoration genutzt. Das belegt der Fund einer steinzeitlichen Malwerkstatt in einer südafrikanischen Höhle.

Ein internationales Forscherteam entdeckte dort ockerhaltige Farbreste in zwei Schalen von Meeresschnecken, sowie Knochen, Kohle und Hammersteine, mit denen der Farbmix hergestellt worden sein soll. Die Ergebnisse ihrer Ausgrabung in der Blombos-Höhle bei Kapstadt stellen die Forscher im Fachjournal "Science" vor.

Die Entdeckung präsentiere einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung komplexer menschlicher Wahrnehmung, erläutert das Team um Christopher Henshilwood von der University of the Witwatersrand in Johannesburg. Sie zeige, dass Menschen schon vor 100.000 Jahren dazu fähig waren, bewusst zu planen und zu produzieren. Zudem müssen sie bereits elementare chemische Kenntnisse besessen haben.

Mit Quarzsteinen wurden eisenoxidhaltige Hämatitkristalle zerkleinert und zu einem feinen roten Puder zermahlen, schreiben die Wissenschaftler. Darauf ließen Schleifspuren und Farbreste schließen. Gemischt mit fetthaltigem geriebenen Knochenpulver, Kohle und einer Flüssigkeit sei das Farbgemisch in Schalen der Meeresschnecke Abalone gegossen und vermutlich mit einem Knochen vorsichtig verrührt worden. Zuvor wurden die Atemlöcher in den Schneckenschalen verschlossen, um diese effektiv als Lagergefäße nutzen zu können.

Frühere Funde deuteten bereits auf die Nutzung von Ocker als Farbpigment vor rund 60.000 Jahren hin. Die neuen Ergebnisse geben nun Hinweise darauf, dass dies vermutlich bereits viel früher geschah und die Steinzeit-Menschen die Farbe nicht nur produzierten sondern auch lagerten.

Über die Verwendung des Farbgemischs können die Forscher nur spekulieren. So könnte Ocker als symbolische Körperbemalung oder als Hautschutz verwendet worden sein. Denkbar sei auch die Anfertigung einfacher Kunstwerke. In jedem Fall gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Werkzeuge mehrmals zur Farbherstellung genutzt wurden, es sich also nicht um ein einmaliges Ereignis gehandelt hat. Die beiden als Farbbehälter genutzten Schalen sollen ab diesem Freitag im Iziko Museum in Kapstadt zu sehen sein.>

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Welt online,
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1.11.2011: <Anthropologie: Menschen hatten Sex mit Urmenschen aus Sibirien>

aus: Welt online; 1.11.2011;
http://www.welt.de/wissenschaft/article13691523/Menschen-hatten-Sex-mit-Urmenschen-aus-Sibirien.html

<Eine neue Erbgut-Analyse zeigt: Moderne Menschen paarten sich einst wohl nicht nur mit Neandertalern, sondern auch mit anderen Frühmenschen.

Die Vorfahren der heutigen Bewohner Südostasiens hatten vermutlich Sex mit archaischen Menschen aus Sibirien, den sogenannten Denisova-Menschen. Dies berichten jetzt schwedische Wissenschaftler nach einer umfassenden Erbgut-Analyse.

In der Denisova-Höhle in Sibirien wurden Überreste einer bis dahin unbekannten Urmenschengruppe gefunden. So unterscheidet sich dieser Backenzahn deutlich von dem eines Neandertaler oder eines modernen Menschen. Ein internationales Forscherteam hat nun die Erbinformation der neuen Urmenschenform analysiert und mit dem modernen Menschen verglichen

Die Entwicklungsgeschichte moderner und archaischer Menschen sei vermutlich viel komplexer als bisher angenommen, schreiben sie in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Bisher gingen Experten davon aus, dass es nach der Auswanderung des modernen Menschen aus Afrika mindestens zwei Mal zu einer Vermischung mit archaischen Menschengruppen kam, die bereits auf dem eurasischen Kontinent lebten.

Zum einen zwischen den modernen Menschen und den Neandertalern, zum anderen zwischen den Vorfahren der Bewohner Ozeaniens und den Denisova-Menschen. Von letzteren sind in der namensgebenden Denisova-Höhle in Sibirien nur sehr wenige Überreste gefunden worden: ein Glied eines kleinen Fingers, ein Zahn und ein Zehenglied.

Pontus Skoglund und Mattias Jakobsson von der Uppsala Universität in Schweden untersuchten nun Variationen im Erbgut der Frühmenschen und verglichen sie mit denen von mehr als 1500 heute lebenden Menschen aus aller Welt.

Die Untersuchung ergab, dass es auch auf dem asiatischen Festland, vor allem in Südostasien, zu einer Vermischung von modernen und Denisova-Menschen kam. Im Erbgut der heute lebenden Menschen fanden sich genetische Spuren der archaischen Verwandten.

Bei Menschen aus anderen Teilen der Welt fanden die Forscher diese Spuren nicht. Sie folgern daraus, dass die Vermischung zwischen den beiden Populationen erfolgte, nachdem sich die Wege der Südostasiaten und der Europäer getrennt hatten.

Dieser Zeitpunkt wird auf eine Spanne vor etwa 23.000 bis 45.000 Jahren geschätzt, er könne jedoch auch schon bedeutend früher gelegen haben, schreiben die Wissenschaftler.

Die Überreste der Denisova-Menschen waren erst 2008 von russischen Archäologen in der Höhle in Südsibirien entdeckt worden.

Die Analyse des Erbguts aus den Knochen hatte ergeben, dass diese von einer zuvor unbekannten Urmenschenform stammten. Sie hatte zwar eine gemeinsame Herkunft mit dem Neandertaler, schlug dann aber einen anderen Entwicklungsweg ein.

dpa/oc>


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n-tv
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2.11.2011: Wikinger folgten dem Sonnenstein

aus: n-tv online: Kalkspat soll echt sein: Wikinger folgten Sonnenstein; 2.11.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Wikinger-folgten-Sonnenstein-article4673826.html

<Lange Zeit gilt der so genannte "Sonnenstein" als Sage. Doch wundern sich Wissenschaftler ebenso lange, wie die Wikinger ohne Kompass so weite Entfernungen zurücklegen konnten, ohne die Orientierung zu verlieren.

Der sagenumwobene "Sonnenstein", der die Wikinger selbst unter schwierigen Wetterverhältnissen sicher über die Meere geführt haben soll, ist vermutlich mehr als nur eine Legende. Einer von der britischen Royal Society veröffentlichten Studie zufolge nutzten die legendären Seefahrer vermutlich so genanntes Kalkspat, um die genaue Position der Sonne auszumachen und sich daran zu orientieren. Ein solcher Stein, auch Calcit genannt, war kürzlich in einem vor der britischen Insel Anderley geborgenen Schiffswrack aus dem 16. Jahrhundert gefunden worden.

Bekannt ist, dass die Wikinger mit ihren Schiffen tausende von Kilometern in Richtung Island und Grönland zurücklegten und vermutlich lange vor Christoph Kolumbus Amerika entdeckten. Doch ihre Fähigkeit, selbst unter sehr ungünstigen Umständen – etwa in der Polarnacht oder bei Schneesturm – ohne Kompass so lange Entfernungen zurückzulegen, gab Forschern bisher ein Rätsel auf. Ein Team von französischen, kanadischen und US-Forschern meint nun, die Antwort zu kennen.

Kristall zeigt Sonne genau an

Der Kalkspat sei ein transparenter Stein, der in Skandinavien häufig vorkomme, erläutert Guy Ropars von der Universität Rennes in der Bretagne. Wer durch Kalkspat blicke, sehe zwei unterschiedliche Bündel des Sonnenlichts, einen "ordentlichen und einen außerordentlichen Strahl". Durch Drehen des Steins, der wegen dieser zweifachen Brechung der Lichtbündel auch Doppelspat genannt wird, könne eine Position erreicht werden, in der die Intensität beider Lichtbündel identisch sei. In diesem Moment zeige der Kristall genau die Richtung der Sonne an. Selbst bei geringem Sonnenlicht sei es möglich, mit Hilfe des transparenten Steins die Position der Sonne zu bestimmen.

Nach Überzeugung der Forscher haben die Wikinger diese Methode auch noch verwendet, nachdem der Kompass erfunden wurde. Denn dessen magnetische Wirkung konnte vom Metall in den Schiffen – etwa den Kanonen – beeinträchtigt werden. Die "Sonnensteine", die sozusagen als optische Kompasse verwendet wurden, seien daher für die Wikinger lebenswichtig gewesen.

AFP>

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7.11.2011: Steinzeit: Die gescheckten Pferde der Höhlenmalereien waren real

aus: n-tv online: Wissenschaft: Pferde in der Steinzeit waren getüpfelt; 7.11.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Pferde-in-der-Steinzeit-waren-getuepfelt-article4711401.html

<Washington/Berlin (dpa) - Die gescheckten Pferde, die in einigen steinzeitlichen Höhlen gemalt wurden, sind einer Studie zufolge keine Fantasiegebilde.

Genetische Untersuchungen am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung haben ergeben, dass in Europa bereits vor mehreren Zehntausend Jahren Pferde mit Leopardenmuster existierten. Die Ergebnisse wurden jetzt in den «Proceedings» der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlicht.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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8.11.2011: Beispiele für gescheckte Pferde in der Steinzeit

aus: Fundsache, Nr. 1047: Steinzeit-Pferde waren getüpfelt; 8.11.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/fundsache/Steinzeit-Pferde-waren-getuepfelt-article4707646.html



Höhlenmalerei mit gescheckten Pferden
Höhlenmalerei mit gescheckten Pferden [1]
Geschecktes Pferd heute, eine Dänischer
                            Knabstrupper
Geschecktes Pferd heute, eine Dänischer Knabstrupper [2]

Hier im Bild: ein dänischer Knabstrupper mit Tigerscheckenfärbung. Er sieht seinen steinzeitlichen Verwandten recht ähnlich.

An den Wänden steinzeitlicher Höhlen findet man sie immer wieder: Pferde mit Leopardenmuster. Wissenschaftler hielten sie bisher für imaginäre Figuren. Doch tatsächlich existierten die gepunkteten Gäule schon vor mehreren Zehntausend Jahren.

Die gescheckten Pferde, die in einigen steinzeitlichen Höhlen gemalt wurden, sind einer Studie zufolge keine Fantasiegebilde. Genetische Untersuchungen am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung haben ergeben, dass in Europa bereits vor mehreren Zehntausend Jahren Pferde mit Leopardenmuster existierten. Die Ergebnisse wurden jetzt in den "Proceedings" der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlicht.

Bei der genetischen Analyse der fossilen Überreste von insgesamt 31 Pferden fanden die Wissenschaftler bei sechs Tieren eine genetische Mutation. Diese ist bei modernen Hauspferden für das leopardenähnliche Punktmuster verantwortlich, wie es etwa bei den Rassen Knabstrupper, Appaloosa und Noriker vorkommt. Allerdings konnten die Forscher die genetische Variation nur bei Funden aus West- und Osteuropa, nicht aber bei Fossilien aus Sibirien und von der Iberischen Halbinsel nachweisen.

Keine Schamanen-Symbole

Dies steht im Einklang mit zahlreichen prähistorischen Höhlenmalereien in Frankreich. So sind vor etwa 25.000 Jahren die Bilder von getüpfelten Pferden in der Tropfsteinhöhle von Pech-Merle im Südwesten Frankreichs entstanden. Die DNA-Ergebnisse seien nun der erste Nachweis dafür, dass neben schwarzen und braunen Pferden auch diese gepunkteten Tiere tatsächlich existierten. Demnach reflektieren die Zeichnungen vermutlich die reale Umgebung der Menschen.

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass es sich eher um imaginäre Figuren aus der Hand von Schamanen handelt, die womöglich symbolischen Charakter hatten. Dafür sprach auch die bislang gehegte These, dass derartige Farbvariationen erst im Laufe der Domestikation des Pferdes entstanden seien. Das widerlegen nun die Ergebnisse der Berliner Forscher. Sie vermuten, dass die Mutation den Pferden einen Vorteil gebracht hat: Die Tiere waren so in schneereichen Gebieten womöglich besser getarnt.

dpa>


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24.11.2011: <Wissenschaft: Hochseefischen gab es schon vor 42.000 Jahren> - Reste von Hochseefischen neben 42.000 Jahre altem Angelzubehör gefunden

aus: n-tv online; 24.11.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Hochseefischen-gab-es-schon-vor-42-000-Jahren-article4855831.html

<Canberra (dpa) - Steinzeitmenschen haben schon deutlich früher als bisher vermutet auf dem offenen Meer gefischt. In Osttimor gefundene Fossilien lassen vermuten, dass unsere Vorfahren bereits vor 42 000 Jahren in den Hochseegewässern zwischen Australien und Südostasien auf Fischfang gingen.

Das berichten Forscher im Fachjournal «Science». Während in Küstennähe sowie an Flüssen und Seen schon vor bis zu 140 000 Jahren geangelt wurde, war man bislang davon ausgegangen, dass Menschen erst vor 12 000 Jahren anfingen, auf dem offenen Meer zu fischen.

Das Team um Sue O'Connor von der Australian National University in Canberra entdeckte auf der Insel neben Angelzubehör nun deutlich ältere Reste von Hochseefischen wie Thunfisch. Um die zu fangen, brauche es viel Planung und komplexe Technologien - deswegen glauben O'Connor und ihre Kollegen nicht an Zufallsfunde. Steinzeitmenschen seien schon deutlich eher zur Hochseefischerei fähig gewesen. Bisher wusste man nur, dass Menschen schon vor 50 000 Jahren lange Strecken mit dem Boot zurücklegen konnten. So wurde etwa Australien besiedelt.

Weil die Forscher zwar viel Fisch, aber keine Angeln oder Netze aus der Zeit fanden, bleibt die Frage, wie die frühen Menschen auf Fischfang gingen. Der älteste von einigen auf Timor gefundenen Angelhaken, der aus Knochen geschnitzt wurde, ist maximal 23 000 Jahre alt.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Der
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27.11.2011: Das Gebiss des Menschen wurde kleiner wegen Körnernahrung - und deswegen haben die vielen Zähne heute kaum noch Platz - behaupten ein paar Anthropologen

aus: Der Standard online: Anthropologie: Umstellung vom Jäger zum Ackerbauern bescherte dem Menschen Zahnfehlstellungen; 27.11.2011;
http://derstandard.at/1319183420039/Anthropologie-Umstellung-vom-Jaeger-zum-Ackerbauern-bescherte-dem-Menschen-Zahnfehlstellungen

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Forscherin sieht bäuerliche Lebensweise als mögliche Ursache.

Washington - Die Kiefer- und Zahnfehlstellungen moderner Menschen sind womöglich eine Folge der Umstellung früherer Populationen auf eine bäuerliche Lebensweise. Wie eine britische Wissenschafterin berichtet, verkürzte und verbreiterte sich der Kieferknochen, nachdem die Menschen begonnen hatten, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Vermutlich liege das daran, dass die Nahrung der Bauern stärker verarbeitet und gekocht wurde als bei den Jägern und Sammlern und damit die Belastung der Kiefer nachließ, schreibt Noreen von Cramon-Taubadel von der University of Kent Canterbury/Großbritannien) in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS").

Cramon-Taubadel hatte die Kiefer elf früher menschlicher Populationen aus unterschiedlichen Regionen der Welt anhand von Stücken in Museen analysiert. Sechs hatten eine bäuerliche Lebensweise geführt, fünf waren Jäger-und-Sammler-Gemeinschaften. Die Kiefer der Jäger und Sammler waren länger und schmaler, zudem gab es noch in einigen anderen Merkmalen Unterschiede.

Vermutlich hätten die Bauern weniger lang und intensiv kauen müssen als die Jäger und Sammler. Diese nachlassende biomechanische Belastung habe zur Veränderung der Knochenform geführt, schreibt Cramon-Taubadel. Durch die Verkürzung des Kiefers sei aber schließlich der Platz für die Zähne kleiner geworden. Zahn- und Kieferfehlstellungen - wie sie heute häufig beobachtet würden - seien wohl die Folge. (APA)>

Kommentar

Andere Forscher geben an, ein breiter Kiefer komme, wenn das Baby oft an der Mutterbrust sauge, und bei Flaschennahrung müsse das Baby weniger saugen und deswegen seien dann die Kiefer nicht mehr so breit.

Michael Palomino, 27.11.2011

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9.12.2011: Die Ur-Matratze ist 77.000 Jahre alt und kommt aus Südafrika: Äste, Riedgras, Binsen, Laub

aus: Financial Times Deutschland online: Schlafstatt aus Pflanzen: 77.000 Jahre altes Bett entdeckt; 9.12.2011;
http://www.ftd.de/wissen/leben/:schlafstatt-aus-pflanzen-77-000-jahre-altes-bett-entdeckt/60140034.html

<Das Leben in der Steinzeit war an sich schon hart genug. Kein Wunder also, dass auch schon unsere Vorfahren es in der Nacht bequem haben wollten. Nach einem Fund aus Südafrika muss die Geschichte des Betts neu geschrieben werden.

Steinzeitmenschen haben bereits vor rund 77.000 Jahren auf Matten aus Pflanzen geschlafen und gelebt. Diese Entdeckung haben Forscher unter dem Sibudu-Felsvorsprung nahe Ballito in Südafrika gemacht und damit belegt, dass der frühe Homo sapiens bereits rund 50.000 Jahre früher als bisher angenommen seine Nachtruhe nicht nur auf dem kahlen Boden fand.

Die Mutter aller Betten stammt aus Südafrika

In der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science" berichten Archäologen, darunter Christopher Miller von der Universität Tübingen, über ihre Entdeckung von Pflanzenbetten aus Ästen, Riedgras und Binsen. Als eine Art Matratze diente offenbar eine Lage aus Laub.

"Wir haben festgestellt, dass diese speziellen Blätter durch ihre Inhaltsstoffe wohl auch dazu dienten, Insekten fernzuhalten", sagt Miller. Dazu legten unsere Vorfahren zunächst Äste, dann Gras oder Binsen auf den Boden und bedeckten sie zum Schluss mit den Blättern. "Diese Matten oder Bettungen waren aber noch nicht geflochten oder gewoben", sagt Miller. Reste von Knochen und andere Sedimente belegten, dass die Menschen darauf nicht nur schliefen, sondern ihren Alltag verbrachten. An der Ausgrabungsstelle konnten die Wissenschaftler Matten aus unterschiedlichsten Epochen nachweisen, die etwa 38.000 bis 77.000 Jahre alt sind.>

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Der
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Peru 29.1.2012: <Archäologie: Popcorn ist uralt ... älter als die Töpferei>

aus: Der Standard online; 29.1.2012;
http://derstandard.at/1326503504845/Archaeologie-Popcorn-ist-uralt--aelter-als-die-Toepferei

<Forscher finden Überreste von 6.700 Jahre alten Maiskolben in Peru

Washington - Popcorn mag nach einem Phänomen der Gegenwart klingen, tatsächlich dürfte es sich um einen der ältesten Snacks überhaupt handeln. Wie viele tausend Jahre Menschen schon Puffmais-Körner durch Erhitzen zum Platzen bringen, ist nicht bekannt. Laut WissenschafterInnen des Natural History Museum in Washington dürften es aber mindestens 6.700 Jahre sein - so alt sind nämlich die Überreste von verbrannten Maiskolben, die in Paredones sowie Huaca Prieta im Norden Perus gefunden wurden. Es handelt sich um die ältesten bislang bekannten Maiskolben auf südamerikanischem Boden, wie die BBC berichtet.

Für WissenschafterInnen wie Dolores Piperno, deren Team die prähistorischen Kolben entdeckt hat, ist der Fund vor allem aus einem Grund wichtig: Er zeigt, wie sich Kulturformen über die beiden Amerikas ausgebreitet haben. Mais wurde laut Piperno erstmals vor 9.000 Jahren im Gebiet des heutigen Mexiko kultiviert. Von dort breitete sich der Anbau relativ rasch nach Südamerika aus; es wurden einige Varianten gezüchtet, die zu denen führten, die heute noch im Andenraum verbreitet sind.

Interessant ist auch, dass sich der Maisanbau früher verbreitete als die Töpferei (was nur für die Amerikas gilt - in Asien wurden schon wesentlich früher Keramikgefäße hergestellt). Experimentelles Kochen - wie die Popcorn-Herstellung - war also ursprünglich nicht von "ausgefeilten" Küchengeräten abhängig. (red)

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n-tv
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19.3.2012: Die Maus verbreitet sich auf Wikinger-Schiffen - gratis mitgereist

aus: n-tv online: Eroberung per Schiff: Mäuse reisten mit Wikingern mit ; 19.3.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Maeuse-reisten-mit-Wikingern-mit-article5799601.html

<Kleines Tier auf großer Fahrt: die Maus eroberte per Schiff neue Lebensräume.

Als die Winkinger mit ihren Schiffen auf Fahrt gehen, haben sie Pferde, Schafe und Hühner an Bord. Doch noch ein blinder Passagier hat sich an Bord geschlichen: norwegische Hausmäuse. So erobern sie unter anderem Island und Grönland.

Mit den Wikingern auf großer Fahrt: Hausmäuse aus Norwegen haben mit dem kriegerischen Volk neue Lebensräume erobert. Als die Wikinger Schottland, die schottischen Inseln, Irland und die Isle of Man in der Irischen See kolonisierten, seien die nordischen Nager an Bord der Schiffe mitgereist. Ihre Studie zeige nun, dass die Mäuse (Mus musculus domesticus) auch Island, Grönland und Neufundland auf Wikingerschiffen eroberten.

Das internationale Forscherteam um Eleanor Jones von der University of York hatte das Erbgut von Mäusen verschiedener Regionen und Inseln analysiert und verglichen. Einbezogen wurde auch DNA von Tieren, die im zehnten bis zwölften Jahrhundert gelebt hatten. Genutzt wurde dabei das Erbgut aus Knochen von Mäusen aus jener Zeit. Anhand der Übereinstimmungen erstellten die Wissenschaftler einen Stammbaum der Mäuselinien, an dem sich Ähnlichkeiten ablesen und die Ausbreitung nachvollziehen ließ.

Seit 1000 Jahren festgesetzt

Als die Wikinger im späten achten bis mittleren zehnten Jahrhundert auszogen, um neue Gebiete zu besiedeln, hätten sie Pferde, Schafe, Hühner und andere Nutztiere mitgenommen. Als "blinde Passagiere" seien oft auch Hausmäuse mitgereist und an neuen Ufern von Bord gegangen, erklären die Forscher. In Island hätten sich die Nager erfolgreich seit nun schon rund 1000 Jahren festgesetzt.

Die Analyse für Grönland habe gezeigt, dass "Wikinger-Mäuse" die Insel zwar von Island aus eroberten, später aber wohl wieder ausstarben. Heute lebe eine eingewanderte Population von Mus musculus musculus dort. Die "modernen" neufundländischen Mäuse stammten hingegen wohl von den aus Norwegen nach Island und Grönland eingeschleppten Tieren ab - Proben aus jener Zeit für einen konkreten Nachweis gebe es allerdings nicht.

Die Geschichte menschlicher Besiedlung der vergangenen 1000 Jahre lasse sich an den Gensequenzen von Mäusepopulationen ablesen, schreiben die Wissenschaftler. Die Muster menschlicher Abstammungslinien und der von Hausmäusen stimmten überein. Die Ergebnisse sind im Journal "BMC Evolutionary Biology" nachzulesen.

Quelle: n-tv.de, dpa>

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n-tv
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2.4.2012: Höhle in Südafrika: <Wissenschaft: Mensch nutzte Feuer schon vor einer Million Jahren>

aus: n-tv online; 2.4.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Mensch-nutzte-Feuer-schon-vor-einer-Million-Jahren-article5935016.html

<Berlin (dpa) - Der Mensch hat offenbar bereits vor einer Million Jahren Feuer gezielt genutzt - 600 000 Jahre früher als bislang nachgewiesen. Das zeigen verbrannte Knochen und pflanzliche Aschereste, die Forscher in der Wonderwerk-Höhle in Südafrika entdeckten.

Die Funde lieferten «unzweideutige Beweise» für menschliche Feuer in der Höhle vor etwa einer Million Jahren, schreiben Forscher um Francesco Berna von der Universität Boston (US-Staat Massachusetts) im Wissenschaftsmagazin «PNAS».

Das Team untersuchte Sedimente und archäologische Funde aus der Wonderwerk-Höhle aus der altsteinzeitlichen Kultur Acheuléen. Sie fanden verkohlte Knochenfragmente und die Asche pflanzlicher Überreste. Beide verbrannten den Forschern zufolge offenbar an Ort und Stelle - und wurden nicht nach natürlichen Flächenbränden von Wind in die Höhle getragen. Außerdem entdeckten die Wissenschaftler Feuerspuren an weiteren archäologischen Funden wie Eisenerz-Abschlägen.

Die Knochen und Sedimente seien nicht heißer als 700 Grad Celsius geworden, schreiben die Forscher. Die Menschen hätten Gräser, Zweige und Blätter als Brennmaterial genutzt. Die relativ niedrige Temperatur und das verbrannte Material deuteten zudem darauf hin, dass Menschen das Feuer in der Höhle kontrolliert und erhalten hätten.

Daher wird nach Forscherangaben noch eine weitere These durch die neue Studie untermauert: Vermutlich habe bereits der Homo erectus vor einer Million Jahren erhitzte Nahrung zu sich genommen.

Die Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren, war ein entscheidender Wendepunkt in der menschlichen Evolution. Das kannte man bislang nur vom Homo sapiens sowie den Neandertalern. Es gibt zwar Hinweise darauf, dass der Mensch das Feuer schon vor mehr als einer Millionen Jahre nutzte, viele gelten aber als wenig gesichert.

Zudem gibt es starke Hinweise auf Feuerstellen vor 700 000 bis 800 000 Jahren in Israel. Die Forscher um Naama Goren-Inbar von der Hebräischen Universität in Jerusalem hatten verbrannte Reste von Holz und drei Nahrungspflanzen in Gesher Benot Ya'aqov entdeckt. Sie schlossen in ihrer Studie von 2004 jedoch nicht ganz aus, dass es sich bei den Fund um Reste eines natürlichen Feuers handelte, das nicht kontrolliert von Menschen erhalten wurde.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Welt
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14.3.2012: Der neue Urmensch kommt aus China

aus: Welt online: Sensationsfund: Bislang unbekannter Urmensch in China entdeckt; 14.3.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/article13922185/Bislang-unbekannter-Urmensch-in-China-entdeckt.html

<Knochen aus einer Höhle in China entpuppen sich als Sensation: Sie stammen von einem unbekannten Urmenschen und geben Auskunft über die Besiedlung Asiens. Die längliche Gesichtsform des heutigen Menschen ist uralt. Von Stefan Beutelsbacher

Die Sensation lag in einem unscheinbaren Stein verborgen. In einem kleinen Felsbrocken, den Geologen 1979 aus einer Höhle im Südwesten Chinas geschleppt hatten. Alte menschenähnliche Knochen steckten darin, es war nichts weniger als ein neues Zeugnis aus der Steinzeit – doch niemand schenkte dem Fund Beachtung.

Erst 2009 meißelten Wissenschaftler die Gebeine frei, um sie zu untersuchen. Jetzt sind sie zu einem verblüffenden Ergebnis gelangt: Die Überreste sollen von dem Mitglied eines bislang unbekannten Steinzeitvolkes stammen – von einem Mann, der vollkommen anders aussah, als die Forscher es erwartet hatten.

Er weist einen Mix aus alten und modernen Körpermerkmalen auf, wie er bis jetzt vollkommen unbekannt war. Das schreiben der Evolutionsbiologe Darren Curnoe von der australischen Universität New South Wales und der chinesische Archäologe Ji Xueping vom Institut für Kulturrelikte in Yunnan in einer aktuellen Untersuchung.

Sie veröffentlichten sie im Journal „ Plos one “. Die beiden Wissenschaftler leiten ein internationales Team, das die in den chinesischen Höhlen entdeckten Skelette seit drei Jahren studiert.

Anders als bei Homo sapiens seien die Wangenknochen der neu entdeckten Spezies kaum ausgeprägt, ihre Nasen verhältnismäßig schmal und ihr Kinn relativ klein. Mit dem heutigen Menschen gemein hingegen hätte diese Spezies die eher längliche Gesichtsform. Dieses bemerkenswerte Äußere verleitete die Forscher zu der Annahme, dass es sich bei dem Fund in Südchina um eine neue Art handelt – um einen alten Verwandten, den bislang niemand kannte.

Doch damit nicht genug: Die Knochen sind Tests zufolge gerade einmal 11.500 bis 14.500 Jahre alt – in den Maßstäben der Paläontologie ist das so gut wie nichts. Die Gebeine sind in Ostasien sogar die jüngsten menschenähnlichen Fossilfunde, die nicht unserer eigenen Spezies, dem Homo sapiens, zuzurechen sind. „Das gestattet uns einen ganz neuen Blick auf eine späte Stufe der menschlichen Entwicklung“, sagt Evolutionsexperte Curnoe.

In welche Stufe genau diese Menschen einzuordnen sind, wollen Curnoe und seine Kollegen noch nicht bestimmen. Zu ungewöhnlich sind die äußerlichen Merkmale der neu entdeckten Steinzeitbewohner.

Dennoch: Einen inoffiziellen Namen hat das Forscherteam ihnen bereits gegeben. Sie tauften sie die „Rotwild-Menschen“, weil sie in großem Stil Hirsche jagten und verzehrten. Das bezeugen weitere Funde in der südchinesischen Yunnan-Provinz: In einer Höhle in Maludong lagen die Überreste dreier Rotwild-Menschen – und daneben Hunderte Gerippe erlegter Hirsche.

Diese Knochen wurden 1989 entdeckt, doch auch sie blieben wie der in dem rund 500 Kilometer entfernten Longlin gemachte Fund von 1979 lange Zeit unbeachtet. Erst 2008 begannen Wissenschaftler aus China und Australien, die Gebeine genauer zu untersuchen.

Die Gegend rund um Maludong war offenbar eine Hochburg der Rotwild-Menschen. Wissenschaftler Curnoe vermutet, das sie bis zum Ende der letzten Eiszeit vor rund 11.000 Jahren hier gelebt haben. Als sie damals in Südchina durch die Ebenen streiften, müssen sie bereits moderne Menschen getroffen haben. Menschen, die just zu dieser Zeit sesshaft wurden: Das Rotwild-Volk teilte sich sein Jagdrevier offenbar mit den ersten Homo-sapiens-Bauern Asiens.

„Vielleicht muss mit unseren neuen Erkenntnissen die Geschichte der Besiedelung dieses Kontinents umgeschrieben werden“, sagt Curnoe. Er hält es für möglich, dass die Rotwild-Menschen als eines der ersten Völker vor rund 70.000 Jahren von Afrika nach Asien zogen – sich dort jedoch nicht mit anderen Gruppen mischten, sodass sie im Erbgut der bekannten Arten keinerlei Spuren hinterließen.

Bislang glaubte man, in den vergangenen 100.000 Jahren hätten allein drei Spezies Asien bevölkert: der aus Indonesien eingewanderte Homo floresiensis, der Denisova-Mensch aus Sibirien und eben der Homo sapiens. „Diese Theorie erweist sich jetzt wohl als falsch“, sagt Curnoe: Mit dem Rotwild-Menschen könnte eine vierte Art in Asien zu Hause gewesen sein.

Der Fund ist dem Australier zufolge auch deshalb bedeutsam, weil Asien für Evolutionsforscher bislang so etwas wie ein weißer Fleck gewesen sei. „In Asien lebt heutzutage mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung – doch darüber, wie unsere Ahnen einst den Kontinent erobert haben, wissen wir so gut wie nichts.“

Bisher habe der Fokus der Wissenschaftler vor allem auf der Entwicklung des Menschen in Afrika und Europa gelegen. Die Funde aus den Höhlen von Maludong und Longlin jedoch könnten der Evolutionsforschung enormen Schub verleihen, wie Curnoe hofft: „Die Entdeckung der Rotwild-Menschen öffnet in der Geschichte der menschlichen Evolution ein neues Kapitel – das asiatische Kapitel.“>

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2.6.2012: Die Kontinentalverschiebungen begannen vor 3,2 Milliarden Jahren - behauptet eine Isotopen-Analyse

aus: Der Standard online: Vor 3,2 Milliarden Jahren begannen sich die Kontinente zu bewegen; 2.6.2012;
http://derstandard.at/1338558442521/Studie-Vor-32-Milliarden-Jahren-begannen-sich-die-Kontinente-zu-bewegen

<Botschafter aus der Vergangenheit: Zirkon unter dem Elektronenmikroskop.

Isotopen-Analyse von Gestein aus Grönland führt Forscher zum Beginn der Plattentektonik zurück.

Köln - Der Superkontinent Pangaea ist allgemein bekannt, sein älteres Pendant Rodinia vor einer Milliarde Jahre gilt im Großen und Ganzen als nachgewiesen, wenn auch in seinem genauen Aussehen nicht wirklich rekonstruierbar - und wenn man noch weiter zurückgeht, wird es schön langsam hypothetisch. Die Kontinente haben sich zwar im Verlauf der Erdgeschichte unaufhörlich bewegt, zu Superkontinenten zusammengeschlossen und wieder voneinander getrennt - Größe und Verteilung der Landmassen können aber nur bis zu einem gewissen Grad nachvollzogen werden.

Zurück auf "los"

Wie und wann der Prozess der Plattentektonik begonnen hat, hat nun ein internationales Forscherteam um den dänischen Wissenschafter Tomas Næraa berechnet, wie die Uni Köln berichtet. Den Forschern zufolge setzte der Prozess vor rund 3,2 Milliarden Jahren ein. Die Datierung beruht auf den Hafnium- und Sauerstoffisotopen des Zirkons in sehr altem Gestein aus Westgrönland. Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Wissenschaftler in "Nature".

"Wir gehen davon aus, dass das Abtauchen von ozeanischen Platten vor ungefähr 3,2 Milliarden Jahren angefangen hat", sagt der an der Studie beteiligte Elis Hoffmann aus Köln. "Zu dieser Zeit entwickelten sich die ersten stabilen Kontinente, wie wir sie heute vorfinden." Als Beleg für ihre Studie diente den Wissenschaftern 2,8 bis 3,8 Milliarden Jahre altes Gestein. Zirkon ist das älteste bekannte Mineral der Erde und typisch für die Erdkruste. Anhand der Hafnium- und Sauerstoffisotope des Zirkons konnten die Geologen ableiten, welche Prozesse vor Milliarden von Jahren auf der Erde stattgefunden haben.

"Recycling" im tektonischen Sinne

Die tektonischen Platten haben entweder eine ozeanische oder eine kontinentale Kruste. Weil die kontinentale Kruste viel leichter als der unterliegende Erdmantel ist, versinken in der Regel nur ozeanische Platten. Dabei wird aber auch Material mit in den Erdmantel hinuntergezogen, das zuvor auf den Kontinenten abgetragen wurde und in die Ozeanbecken gelangte. Dieses kontinentale Material entwässert, schmilzt auf und imprägniert den Erdmantel mit charakteristischen chemischen Bestandteilen. Durch einen komplizierten Zyklus von wiederholtem Aufschmelzen, den Geologen als "Recycling" bezeichnen, wird aus dem Mantelgestein schließlich wieder kontinentale Kruste gewonnen. Hoffmann und seine Kollegen suchten in frühen kontinentalen Gesteinen nach Hinweisen auf eine Abstammung von Mantelgestein, dass schon auf die oben beschriebene Art imprägniert war.

Sie kamen bei der Analyse der Sauerstoffisotopie der Zirkonminerale aus der alten kontinentalen Kruste zu dem Ergebnis, dass in der Zeit vor 3,2 Milliarden Jahren noch kein solches Recycling in den Erdmantel stattfand. Anhand der Hafniumisotopie der Zirkone konnten sie zudem zeigen, dass eine verdickte ozeanische Kruste im Zeitraum von ca. 3,9 bis 3,2 Milliarden Jahren die Erdoberfläche bedeckte, zum Teil aufschmolz und so die ersten Kontinente bildete. Schließlich stellten die Forscher in der Hafnium- und Sauerstoffisotopie der Zirkonminerale vor 3,2 Milliarden Jahren Änderungen fest, die als Beginn der modernen Plattentektonik zu deuten sind. Die Voraussetzungen für das Einsetzen der Plattentektonik war damals vermutlich die zunehmende Abkühlung des Inneren unseres Planeten. (red, derStandard.at, 2.6.2012)

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n-tv
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4.6.2012: Insekten waren früher viel grösser - bis 70 cm Flügelspanne - Verkleinerung, um gegen Vögel zu überleben

aus. n-tv online: Tiere früher viel größerVögel ließen Insekten schrumpfen; 4.6.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Voegel-liessen-Insekten-schrumpfen-article6424131.html

<Gigantische Insekten flogen einst durch die Lüfte. Die Körpergröße machte sie aber langsamer und zum lohnenden Happen für Vögel. Das soll einer der Gründe sein, warum die Insekten schrumpften.

Mit der Entwicklung der Vögel vor etwa 150 Millionen Jahren ging es den riesigen Insekten auf der Erde an den Kragen. Während sie bis dahin zeitweise gigantische Ausmaße erreicht hatten, waren nun auf einmal kleinere und wendigere Insekten im Vorteil, die den Verfolgern in der Luft besser ausweichen konnten.

Bisher hatten viele Forscher angenommen, dass vor allem der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre die Körpergröße der Insekten bestimmt hatte. Dieser Theorie zufolge begünstigt ein hoher Sauerstoffgehalt die Entwicklung besonders großer Insekten. Denn bei hohen Sauerstoffwerten können die Tiere über ihre starren Tracheen, die sie anstelle von Lungen besitzen, noch genügend Sauerstoff aufnehmen, um ihren Körper und - bei fliegenden Insekten - vor allem die Flugmuskeln zu versorgen.

Flügelspanne bis 70 Zentimeter

Diese Annahme ist wohl auch richtig, aber nur in den ersten 150 Millionen Jahren der Insekten-Evolution, berichten Matthew Clapham und Jered Karr von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. Sie hatten mehr als 10.500 fossile Insekten aus den vergangenen 320 Millionen Jahren untersucht und die Länge der Flügel mit dem jeweils zu Lebzeiten vorhanden Sauerstoff in der Atmosphäre verglichen.

Demnach variierte die Größe der Insekten tatsächlich mit dem Sauerstoffgehalt. Vor 300 Millionen Jahren flatterten die größten Insekten durch die Luft, zum Beispiel Riesenlibellen mit einer Flügelspannweite von bis zu 70 Zentimetern. Das ist größer als bei vielen heute lebenden Vögeln. Sanken die Sauerstoffwerte, wurden auch die Insekten kleiner.

Das Bild änderte sich vor etwa 150 Millionen Jahren. Trotz hoher Sauerstoff-Werte wurden die Insekten plötzlich kleiner - genau zu dem Zeitpunkt, als die Vögel auf der Bildfläche auftauchten. Vor 90 bis 65 Millionen Jahren schrumpften die Insekten vermutlich noch einmal. Da es aus dieser Zeit nur wenige fossile Überreste gibt, sei die Entwicklung nicht allzu gut nachzuvollziehen, schränken die Autoren ein. Es gebe mehrere mögliche Gründe dafür, etwa die Entwicklung der Fledermäuse oder das Massensterben am Ende der Kreidezeit.

Immer kleine und große Tiere

"Ich nehme an, dass es auf die weiteren Spezialisierung der Vögel zurückzuführen ist", sagte Matthew Clapham. "Die ersten Vögel waren nicht besonders gut im Fliegen. Aber zum Ende der Kreidezeit sahen die Vögel ziemlich genauso aus wie die modernen Vögel."

Clapham betont, dass es zu allen Zeitpunkten der Evolution kleine Insekten gegeben hat, selbst zu Zeiten, als die Giganten durch die Luft flogen. Es sei stets eine Kombination aus ökologischen Faktoren und aus Umweltfaktoren, die die Körpergröße beeinflussten und es gebe eine Reihe von ökologischen Gründen dafür, dass Insekten klein sind. Die Ergebnisse sind in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften nachzulesen.

Quelle: n-tv.de, dpa>

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Financial Times Deutschland online, Logo 

21.6.2012: <Anthropologie Milch gehört seit 7000 Jahren auf den Speiseplan> - lange vor dem Ackerbau

aus: Financial Times Deutschland online; 21.6.2012;

http://www.ftd.de/wissen/leben/:anthropologie-milch-gehoert-seit-7000-jahren-auf-den-speiseplan/70052611.html

<Lange vor dem Ackerbau hielten die Menschen Milchvieh.

Pur, als Joghurt oder Käse: Seit mindestens 7000 Jahren lieben Menschen Milch, zeigen neue Untersuchungen. Der Milchzucker dürfte damals allerdings noch so manchen Magen verstimmt haben.

Schon vor 7000 Jahren haben die prähistorischen Bewohner der Sahara Milchvieh gehalten. Sie zogen mit ihren Herden durch die damals grüne Savannenlandschaft, gewannen die Milch und verarbeiteten diese auch weiter, entdeckte ein internationales Forscherteam nach der Untersuchung von Fettrückständen in Jahrtausende alten Tongefäßen. Die Untersuchung zeige, dass Milch ein wichtiger Bestandteil der Ernährung war, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "Nature".

Julie Dunne von der britischen University of Bristol und ihre Mitarbeiter hatten die Fettrückstände an 81 Tonscherben untersucht, die in der libyschen Sahara-Region gefunden wurden. Sie stammen aus der Zeit zwischen 8100 und 2600 vor Christus. Die Forscher analysierten die Isotope - Varianten eines chemischen Elements - der verschiedenen Fette an den Tonscherben. So ließ sich auf den Ursprung der Fette rückschließen.
Ab etwa dem fünften Jahrtausend vor Christus fanden die Forscher vor allem Rückstände spezieller tierischer Fette. An älteren Scherben fanden sie solche Reste nicht. Dies belege, dass die Menschen damals begonnen hatten, Milchviehwirtschaft zu betreiben und die nahrhafte Milch zu verarbeiten, schreiben die Forscher.

Die Bedeutung der prähistorischen Viehwirtschaft in der Sahara-Region spiegelt sich in zahlreichen Felsmalereien und Gravuren wieder. Sie zeigen Kühe mit prall gefüllten Eutern und zum Teil sogar Menschen beim Melken. Allerdings ist eine genaue Datierung der Kunstwerke schwierig, so dass es Forscher bisher schwierig ist genau zu bestimmen, wann die Menschen begannen, Milchvieh zu halten und Milch zu verarbeiten.

Die prähistorischen Menschen in Nordafrika hielten Schafe, Ziegen und Rinder, schon lange bevor sie Ackerbau betrieben und Pflanzen domestizierten. Im Nahen Osten und Eurasien verlief die Entwicklung anders: Dort wurden die Menschen während der sogenannten Neolithischen Revolution zunächst zunehmend sesshaft und begannen damit einhergehend, Landwirtschaft zu betreiben und Vieh zu halten.

Die Weiterverarbeitung sei wichtig gewesen, weil die prähistorischen Bewohner der Sahara Milch eigentlich überhaupt nicht vertrugen, schreiben die Forscher. Ihnen fehlte oder mangelte es demnach am Enzym Laktase, das für den Abbau des Milchzuckers, der Laktose, notwendig ist. Je stärker Milch weiterverarbeitet wird, desto weniger Laktose enthalten die Produkte und desto bekömmlicher werden sie.

Laktoseintoleranzen sind bis heute in vielen Regionen der Welt zu finden. In Populationen, die seit langem Milchwirtschaft betreiben, haben sich allerdings Mutationen verbreitet, die dafür sorgen, dass der Milchzucker auch nach dem Säuglingsalter noch von dem Enzym abgebaut wird und Milchprodukte somit auch im Erwachsenenalter problemlos verzehrt werden können. Auch in einigen Regionen Afrikas breiteten sich solche Mutationen aus.>

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Der
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29.6.2012: Eiszeitmenschen mit warmem Essen - Töpern war bereits bei Jägern und Sammlern vor 20.000 Jahren bekannt

aus: Der Standard online: Eiszeitmenschen könnten warmes Essen gekocht haben; 29.6.2012;
http://derstandard.at/1339639260455/China-Eiszeitmenschen-koennten-warmes-Essen-gekocht-haben

<Tonscherben aus China lassen vermuten, dass bereits Jäger und Sammler vor 20.000 Jahren ihr Essen gekocht haben. Keramik-Fragmente, die in einer Höhle in der chinesischen Provinz Jiangxi entdeckt wurden.

Jäger und Sammler töpferten bereits vor 20.000 Jahren.

Jiangxi/Wien - Warum haben die Menschen angefangen zu kochen? Wahrscheinlich wegen der Kälte, legen Tonscherbenfunde aus einer Höhle in Xianrendong in Südostchina nahe. Die ältesten Keramikteile, die Xiaohong Wu von der Universität Peking und sein Team mithilfe der Radiocarbonmethode datierten, waren zwischen 19.000 und 20.000 Jahre alt, berichtet Science. Die Funde belegen, dass während des Höhepunkts der letzten Eiszeit und zumindest 2000 Jahre früher als bisher gedacht mit der Herstellung von Kochtöpfen begonnen wurde.

Damit erscheint endgültig sicher, dass die Menschen nicht, wie lange Zeit angenommen, erst mit dem Beginn der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren erste Keramikgefäße hergestellt haben. Erste Schüsseln und Schalen sind demnach bereits von Jägern und Sammlern getöpfert worden. " Die Herstellung von Tongefäßen ist also nicht notwendigerweise mit Landwirtschaft verbunden", sagt Havard-Forscher Ofer Bar-Yosef im New Scientist.

Brandspuren deuten auf Kochgeschirr hin

Die frühen Tontöpfe waren wahrscheinlich etwa 20 cm groß, schlecht gebrannt und sehr zerbrechlich. Brandspuren legen nahe, dass sie bereits zum Kochen verwendet wurden. Motivation der Urmenschen könnte eine von der Eiszeit ausgelöste Nahrungsmittelknappheit gewesen sein. Ton wurde allerdings schon früher, allerdings zu anderen Zwecken, verarbeitet: Die in Tschechien gefundene Keramikfigur Venus von Dolní Vestonice ist älter als 25.000 Jahre. (pum, DER STANDARD, 30.6.2012)

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n-tv
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Afrika 30.6.2012: Urmenschen assen auch Baumrinde

aus: n-tv online: Reichhaltiger Speiseplan: Urmenschen aßen Baumrinde; 30.6.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Urmenschen-assen-Baumrinde-article6604176.html

<Dass zwei menschliche Vorfahren bei einem Erdrutsch verschüttet und von den Sand- und Steinmassen konserviert wurden, ist ein Glücksfall für die Forschung. Denn die gut erhaltenen Zähne verraten, dass Ungewöhnliches auf dem damaligen Speiseplan stand.

Der Speiseplan der frühen menschlichen Vorfahren war reichhaltiger als bisher gedacht - und enthielt sogar Baumrinde. Das fand ein internationales Wissenschaftlerteam um Amanda Henry vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig heraus. Demnach hatte die erst vor wenigen Jahren neu entdeckte Homininen-Art Australopithecus sediba aus Malapa in Südafrika unter anderem Baumrinde, Blätter, Früchte und Seggen (ein Sauergrasgewächs) im Nahrungsprogramm, berichten die Forscher im Fachjournal "Nature".

Baumrinde konnte bisher bei anderen frühen Homininen nicht als Nahrungsmittel nachgewiesen werden. Zur Überraschung der Wissenschaftler unterschieden sich die Essgewohnheiten von Australopithecus sediba von anderen ähnlich alten afrikanischen Homininen. Sie gleichen eher denen von Schimpansen.

Aufklärung lieferte die Untersuchung von zwei Millionen Jahre alten Zähnen eines älteren Weibchens und eines jüngeren Männchens der Art Australopithecus sediba. Die beiden Homininen waren einst in einen Erdrutsch geraten und von Sand und Gestein verschüttet worden. Durch diese Konservierung waren ihre Zähne gut erhalten. Sie waren teilweise von einem schützenden Luftkissen umgeben.

Forscherin ist überrascht

Im Zahnstein entdeckten die Forscher Phytolithen, versteinerte Überreste von Pflanzen. "Ich reiste nach Südafrika und entfernte mit Hilfe eines Zahnstochers kleine Zahnsteinspäne von der Oberfläche der Zähne von einem der beiden Fossilien", berichtete Amanda Henry. "Den Zahnstein brachte ich dann ins Labor und suchte nach mikroskopischen Überresten von Pflanzen, den sogenannten Phytolithen, die im Zahnstein eingeschlossen waren. Mit Hilfe zweier Kollegen, die diese Phytolithen in heute lebenden südafrikanischen Arten untersucht hatten, identifizierten wir die Pflanzen, von denen die uralten Phytolithen stammten."

"Persönlich fand ich es überraschend, dass unsere frühen Vorfahren Baumrinde aßen", sagte der Leiter des Forschungsprojekts Lee Berger von der südafrikanischen Universität von Witwatersrand in einer Mitteilung. Obwohl seit Jahren bekannt sei, dass Primaten, einschließlich der Menschenaffen, Baumrinde als eiserne Reserve in Notzeiten essen, hätte er sie nicht auf dem Speiseplan eines frühen menschlichen Vorfahren vermutet. Unter den fossilen Funden früher menschlicher Überreste sei diese Entdeckung einmalig. "Es handelt sich um den ersten direkten Beweis dafür, was unsere frühen Vorfahren in den Mund nahmen und kauten - was sie aßen", sagte Berger.

"Wir glauben, dass dies hier ein Beispiel dafür ist, wie frühe Homininen sich in einer Vielzahl unterschiedlicher Umgebungen ausgebreitet haben", sagte Amanda Henry. Es sei ziemlich sicher, dass die meisten anderen Homininen derselben Zeitperiode mehr oder weniger dasselbe Habitat genutzt haben, die offene Savanne.

Die neuen Daten zeigten nun jedoch, dass es mehr Vielfalt hinsichtlich der Nischen gab, in denen Homininen lebten, und ebenso eine größere Vielfalt an Verhaltensweisen. "Vielleicht war dies eine Möglichkeit für A. sediba der Konkurrenz zu anderen Homininen aus dem Weg zu gehen? Vielleicht war es eine Reaktion auf Umweltveränderungen? Wir wissen es nicht mit Sicherheit aber zukünftige Studien, die sich der Fragestellung widmen werden, wie A. sediba seine Landschaft nutzte, werden uns bei der Beantwortung dieser Frage weiterhelfen", betonte die Wissenschaftlerin.

Quelle: n-tv.de, dpa>

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3.7.2012: Meteoriteneinschlag vor 40 Millionen Jahren im heutigen Grönland - weltgrösster Krater gefunden

aus: Spiegel online: Grönland Forscher entdecken größten Meteoritenkrater der Erde; 3.7.2012;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/groenland-groesster-meteoritenkrater-der-erde-nahe-maniitsoq-entdeckt-a-842272.html

Es sind die Spuren des wohl größten Infernos, das sich in vier Milliarden Jahren auf Erden ereignet hat: In Grönland haben Geologen die Überreste eines mächtigen Meteoritenkraters entdeckt - die Spuren einer gigantischen Bombe aus dem All.

Hamburg - Die größte Sorge gilt "Apophis". Der Feldbrocken von gut 300 Metern Dicke dürfte nach Berechnungen von Astronomen die Erde in 24 Jahren nur knapp verfehlen. Eine Kollision lässt sich aber nicht ganz ausschließen - es wäre eine globale Katastrophe: Das Klima würde sich abkühlen, auf dem getroffenen Kontinent würden vermutlich Millionen Menschen zu Tode kommen; ein Einschlag ins Meer würde Dutzende Meter hohe Tsunamis losschlagen - zahlreiche Küstenstädte wären verloren.

Gleichwohl: Es ist ein vergleichsweise glimpfliches Szenario. Wenn nämlich geschähe, was sich offenbar vor drei Milliarden Jahren in Grönland ereignet hat, bliebe von der menschlichen Zivilisation wohl gar nichts mehr übrig.

An der Südwestküste des Landes nahe der Ortschaft Maniitsoq meinen Forscher, die Überreste des größten Meteoritenkraters der Erde entdeckt zu haben. Dort ist demnach ein 30 Kilometer dicker Brocken eingeschlagen - er war also hundertmal größer als "Apophis". Der Aufschlag eines solchen Monstrums würde ganz Deutschland pulverisieren - wie das SPIEGEL-ONLINE-Impaktometer zeigt.

178 Meteoritenkrater wurden auf der Erde bereits gefunden - wie aber kann es sein, dass ausgerechnet der größte bislang unentdeckt blieb? Der Krater von Maniitsoq verrät sich nicht als ausgedehnte Kuhle in der Landschaft; nur noch seine Überreste sind erkennbar.

Die meisten Meteoritenkrater der Erde bleiben ganz verschwunden. Tektonische Platten-Verschiebungen haben die Spuren der Einschläge eliminiert - die Krater tauchen mitsamt der Platten ins Erdinnere ab. Außerdem haben Wind und Regen den Boden abgeschliffen. Und Schlamm, Sand und Bewuchs decken die Senken zu.

Eine gewaltige Unregelmäßigkeit des Magnetfelds jedoch brachte Forscher um Adam Garde vom Geologischen Dienst Dänemarks nun auf die Spur des Giganteneinschlags in Grönland: Auf einer Fläche von der Größe Brandenburgs unterscheidet sich das magnetische Feld des Bodens deutlich von der Umgebung. Die Forscher wurden misstrauisch.

Tief in den Boden gerammt

Sie nahmen Gesteinsproben in dem Gebiet - und wurden fündig: Auf einer Fläche größer als Berlin und Hamburg zusammen, entdeckten sie seltsam verformtes Granitgestein. Auch die Quarze zeigen dort Spuren immenser Gewalt: Lamellen verraten, dass die Minerale mit einem Mal extrem zusammengepresst worden sind.

Die Größe des betroffenen Gebietes deute darauf hin, dass die Kräfte nicht von Erdbeben oder anderen lokal begrenzten Ereignissen ausgegangen sein könnten, schreiben Garde und seine Kollegen im Fachmagazin "Earth and Planetary Science Letters". Auch die Orientierung der Quarzlamellen zeige, dass ein Meteorit eingeschlagen sein müsse: Die Linien seien nicht zufällig angeordnet, sondern wiesen in eine Richtung - ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie bei einem einzigen gigantischen Ereignis entstanden sind.

Es seien allerdings nur noch die letzten Überreste der Katastrophe zu finden, berichten die Forscher. Die Felsen, die heute an der Oberfläche stünden, hätten zur Zeit des Einschlags in 25 Kilometer Tiefe gelegen. In Jahrmilliarden haben Wind und Wetter die Gebirge eingeebnet. Das wussten Forscher bereits aus der geologischen Kartierung der Region. Der Meteorit muss sich also etwa 30 Kilometer tief in den Boden gebohrt haben. Meteoriten dieser Größe können so tief ins Erdreich vorstoßen, das zeigen Simulationen.

Der Dino-Killer verblasst

Die heute vom Einschlag gezeichnete Fläche zeige also den ehemaligen Grund des Aufschlags in großer Tiefe, den Boden des trichterförmigen Kraters. Rechne man diese Fläche hoch auf die damals betroffene Erdoberfläche, ergebe sich die Rekordgröße für den Krater: Er müsse 500 bis 600 Kilometer breit gewesen sein, meinen die Forscher - und wäre damit etwa doppelt so groß wie der derzeitige Rekordhalter, der Vredefort-Krater in Südafrika.

Eine radioaktive Uhr verriet das Alter des Einschlags in Grönland: Wie der Sand in einer Sanduhr gleichmäßig rieselt, so zerfallen radioaktive Substanzen im Gestein mit unveränderlicher Geschwindigkeit und erlauben somit eine Altersbestimmung. Der Vergleich der Gesteinsalter unter und über der beim Aufprall zermürbten Minerale lasse darauf schließen, dass sich der Einschlag vor drei Milliarden Jahren ereignet habe. Es ist damit der älteste bekannte Meteoritenkrater auf Erden.

Trotz der Größe des Meteoriten blieben die Auswirkungen wohl begrenzt: Damals lebten nur Bakterien auf der Erde. Inwiefern ihre Entwicklung von der massiven Klimaabkühlung durch den Einschlag verändert wurde, ist unbekannt. Jedenfalls sollte es noch etwa zweieinhalb Milliarden Jahre dauern, bis höheres Leben entstand.

Vor 65 Millionen Jahren löschte dann vermutlich ein späterer Meteorit einen Großteil der Lebewesen aus, darunter die Dinosaurier - der Brocken war jedoch nicht mal halb so groß wie jene gigantische Bombe vor drei Milliarden Jahren.>

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11.7.2012: Gemäss Genetik-Analysen wurde "Amerika" in 3 Wellen von Sibirien her besiedelt

aus: Welt online: Neue DNA-Proben: Großes Rätsel um Besiedlung Amerikas gelöst; 11.7.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/article108265477/Grosses-Raetsel-um-Besiedlung-Amerikas-geloest.html

<Viele Experten sind bislang davon ausgegangen, dass die Besiedlung Amerikas auf eine einzige Wanderung zurückzuführen ist. Eine neue Untersuchung widerlegt jetzt diese Annahme.

Von Fanny Jiménez

Etwa 15.000 Jahre ist es her, dass Menschen erstmals einen Fuß auf amerikanischen Boden setzten. Im vergangenen Jahr hatten Forscher diese Zahl korrigiert, als neue Steinartefakte nahe der Stadt Austin in Texas entdeckt wurden.

Sie waren deutlich älter als bis dahin bekannte Fundstücke und revidierten so die vorher angenommene erstmalige Besiedlung vor 13.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit.

Viel weiß man bisher nicht darüber, wie genau die Besiedlung Amerikas vonstatten ging – mit mühselig zusammengestellten archäologischen Beweisen versuchen Wissenschaftler ihre Theorien zu überprüfen und zu überarbeiten.

Das Fachjournal "Nature" veröffentlich nun eine Studie, die ganz ohne prähistorische Fundstücke auskommt und dennoch ein großes Rätsel löst, das Forscher bisher streiten ließ: Wie viele Wellen der Besiedlung gab es im Lauf der Geschichte?

Ein Großteil der Experten war bisher davon ausgegangen, dass es nur eine große Wanderung gab: aus Sibirien über die Behringstraße in das westliche Nordamerika.

Mit der langsamen Erwärmung zum Ende der Eiszeit hin wurde die damalige Landbrücke zwischen Asien und Alaska freigelegt, über die ganze Völker zum neuen Kontinent gelangten. In einer vor zwei Jahren veröffentlichten Studie gab es dann bereits Hinweise darauf, dass es möglicherweise zwei Besiedlungswellen gegeben haben könnte.

In der Studie kam das Forscherteam um die Paläoanthropologin Katerina Harvati von der Universität Tübingen nach dem Vergleich von 7500 bis 11.500 Jahre alten Skeletten von Ureinwohnern zu dem Ergebnis, dass zwei verschiedene Menschengruppen unabhängig voneinander den Kontinent besiedelt haben müssen.

Mindestens drei Besiedlungswellen

Mit der nun veröffentlichten Studie zeigt das internationale Forscherteam um David Reich von der Harvard Medical School nun aber: Es müssen mindestens drei Wellen der Migration gewesen sein.

Die Wissenschaftler hatten einen riesigen Pool von DNA-Proben aus allen Ländern Nord- und Südamerikas über Jahrzehnte zusammengetragen und sie schließlich auf ihre genetische Vielfalt hin untersucht.

Die Forscher analysierten die Daten von 52 Ureinwohner-Stämmen Amerikas und 17 weiteren Völkerstämmen aus der Gegend Sibiriens. Dabei stellten sie mit komplizierten Methoden sicher, dass sich keine genetischen Merkmale von Bevölkerungsgruppen in die Analyse mischten, die erst nach der Entdeckung Amerikas 1492 aus Europa und Afrika eingewandert waren.

Erbgut unterscheidet sich deutlich

Das Ergebnis war verblüffend: Es unterschieden sich drei übergeordnete Gruppen dieser Ureinwohner-Stämme in ihrem Erbgut so deutlich, dass die Forscher dies nur mit drei zeitlich voneinander unabhängigen Besiedlungswellen erklären können.

Demnach stammt der Großteil der Ureinwohnerstämme von Kanada bis zur südlichen Spitze in Chile von nur einer asiatischen und genetisch recht homogenen Population ab – vermutlich jene, die vor 15.000 Jahren auf dem Weg nach Amerika die Behringstraße als Erstes überschritt.

Ganze 16 heute noch existierende Völkerstämme in Nord- und Südamerika gehen demnach auf die Völker dieser ersten Besiedlungswelle zurück.

Die ersten Amerikaner

Die Wissenschaftler tauften sie "First Americans", also erste Amerikaner. Obwohl die zwei anderen aus Sibirien stammenden Gruppen von Völkerstämmen, die sogenannten "Eskimo-Aleut" und die "Chipewyan"-Stämme sich genetisch ähnlicher sind und deutlich von den ersten Amerikanern unterscheiden, scheinen sie sich später doch mit ihnen vermischt zu haben, so die Forscher.

Die Daten zeigten weiterhin, dass manche eingewanderte Stämme der Gruppe "Eskimo-Aleut" nach einiger Zeit auf dem amerikanischen Kontinent wieder in ihre alte Heimat zurückkehrten und sich dauerhaft im nordöstlichen Sibirien niederließen

"Rückwärtsgerichtete" Migrationen

Die Daten unterstützen außerdem die allgemein bekannte These, dass der Kontinent von Norden nach Süden und entlang der Küste bevölkert wurde. Auch dabei scheint es so etwas wie "rückwärtsgerichtete" Migrationen gegeben zu haben.

Volksstämme, die zunächst in den Süden Amerikas wanderten, traten einige Zeit später den Weg zurück nach Mittelamerika an – denn genetische Merkmale südamerikanischer Völker fanden die Wissenschaftler auch in Zentralamerika in der Gegend um Costa Rica vermehrt.

Die Studie liefert die bisher umfassendste Analyse der genetischen Vielfalt amerikanischer Ureinwohner. Die Vermutung, dass es drei Wellen der Besiedlung gab, wird unterstützt durch einige linguistische Studien, die bereits früher versucht hatten, anhand von Sprachanalysen Schlüsse auf die Bevölkerung des großen Kontinents zu ziehen.

Besiedlung aus Polynesien unplausibel

Die Genanalysen dürften den Verfechtern etwas ausgefallener Theorien zur Besiedlung Amerikas allerdings den Wind aus den Segeln nehmen. Einige Experten glauben etwa, dass es eine direkte Besiedlung aus Polynesien über den Pazifik gab, weil während der Eiszeit der Meeresspiegel deutlich niedriger war als heute und etliche Inseln freigelegt waren, die als Ankerpunkte für Schiffe dienen konnten.

Auch die Theorie, nach der Einwanderer aus Europa über Grönland und Neufundland nach Amerika kamen, weil die in den Atlantik reichenden Gletscher Trinkwasser und Nahrung lieferten, scheint nun nicht mehr so plausibel.>

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13.7.2012: <2 Mio Jahre altes Vormenschen-Skelett: Bedeutender Fund in Südafrika>

aus: n-tv online; 13.7.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Bedeutender-Fund-in-Suedafrika-article6725296.html

<Der Vormenschenjunge "Karabo" ist bald wieder vollständig. Denn in Südafrika finden Forscher weitere Knochen dieses 2009 entdeckten Australopithecus sediba. Die 1,9 Millionen Jahre alten Fossilien sind noch in Gestein eingeschlossen. Höchstwahrscheinlich seien sie aber genau die Skelett-Teile, die dem ersten bekannten Vertreter dieser Art noch fehlten, so die Forscher.

In Südafrika ist nach Angaben von Forschern das wahrscheinlich bislang kompletteste Skelett eines Vorfahren des Menschen entdeckt worden. Wie die Wissenschaftler der Universität von Wits (Witwatersrand) in Johannesburg mitteilten, befindet sich das rund zwei Millionen Jahre alte Fossilie in einem Felsbrocken von etwa einem Meter Durchmesser. Der Paläontologe Lee Berger entdeckte die Knochen beim Scannen von Gestein in der Grotte von Malapa, nördlich von Johannesburg. Der Stein soll demnächst gebrochen werden, um das Fossil zu bergen.

Das "Karabo" getaufte Exemplar der Spezies Australopithecus Sediba war nach Angaben der Forscher zum Zeitpunkt seines Todes zwischen neun und zwölf Jahre alt. Die Analyse des Scans ergab, dass der Gesteinsbrocken unter anderem Kieferfragmente, Rippen und möglicherweise einen kompletten Oberschenkelknochen enthält. Dies sei "wahrscheinlich das kompletteste Skelett eines menschlichen Vorfahren, das jemals entdeckt wurde", sagte Berger.

"Wiege der Menschheit"

Die Gegend um die Grotte von Malapa wird aufgrund der vielen Sensationsfunde auch "Wiege der Menschheit" genannt. Australopithecus Sediba ist der Wissenschaft zwar kein Unbekannter, er konnte aber bislang nicht eindeutig in den Stammbaum der Menschheitsgeschichte eingeordnet werden. Es ist unklar, ob die Spezies mit den langen Beinen, dem kleinen Gehirn und dem ausgeprägten Daumen ein Vorfahre des Menschen ist oder nur ein naher Verwandter.

Die Forscher schließen nicht aus, dass die Spezies ein Nachfahre des Australopithecus africanus ist, der wiederum vom Australopithecus afarensis abstammt. Zu dieser Familie gehört die berühmte, drei Millionen Jahre alte "Lucy", die als eine mögliche Großmutter des Homo Sapiens gilt.

Quelle: n-tv.de, AFP>

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11.12.2012: <Asteroid-Einschlag vor 65 Mio. Jahren: Fast alle Reptilienarten vernichtet> - nicht nur die Saurier, sondern auch die meisten Schlangen und Echsen starben aus

aus: n-tv online; 11.12.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Fast-alle-Reptilienarten-vernichtet-article9734561.html

<Vor 65 Millionen Jahren stürzte ein Asteroid auf die Erde. Er soll der Grund für das Aussterben der Dinosaurier gewesen sein - und nicht nur das. Auch Schlangen und Echsen wurden hart getroffen, wie Forscher jetzt herausgefunden haben.

Der Asteroiden-Einschlag vor rund 65 Millionen Jahren war nach einer US-Studie viel gravierender als bislang gedacht. Er soll nicht nur die Dinosaurier, sondern auch die meisten Echsen- und Schlangenarten in Nordamerika vernichtet haben, berichten Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.

Nach der gängigen Theorie beförderte der riesige Asteroid, der am Ende der Kreidezeit auf der mexikanischen Yucatán-Halbinsel niederging, durch seinen Einschlag so viel Staub in die Atmosphäre, dass über Jahre kaum Sonnenlicht zur Erde drang. Die Folge war ein Massensterben.

"Bisher hatte man geglaubt, dass dieses Ereignis vor allem die Dinosaurier betraf", erläuterte Nicholas Longrich von der Yale Universität in New Haven (US-Bundesstaat Connecticut).

Verschiedene Schlangengruppen, Geckos, Skinke oder Schleichen hatten sich in der Kreidezeit gerade herausgebildet und in viele Arten aufgespalten. Der Paläontologe analysierte Fossilien aus Nordamerika und fand heraus: Auch diese Tiere hatten starke Verluste erlitten - 83 Prozent aller Reptilienarten verschwanden schlagartig.

"Schlangen und Echsen wurden extrem hart getroffen", schreibt der Forscher. Eine Chance zum Überleben hatten bei den Reptilien dem Bericht zufolge nur kleine, aber weit verbreitete Spezies.

Quelle: n-tv.de , dpa>

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18.2.2013: Bei blutigen Fehden starben auch die Frauen - Untersuchung skandinavischer Schädel

aus: Spiegel online: Skandinavien: Steinzeitfrauen starben bei blutigen Fehden; 18.2.2013;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/frauen-in-der-steinzeit-starben-bei-fehden-sagen-anthropologen-a-884034.html

<Von Angelika Franz

Gewalt war in der skandinavischen Jungsteinzeit weit verbreitet - und machte auch vor Frauen nicht Halt. Eine Forschergruppe hat die blutigen Auseinandersetzungen anhand der Schädelverletzungen analysiert.

Zum Glück haben sich die Zeiten geändert, und Schläge auf den Kopf zählen heutzutage nicht mehr zu den häufigsten Todesursachen. Das sah in Südskandinavien in der Jungsteinzeit noch ganz anders aus, wie eine Forschergruppe um Linda Fibiger von der schottischen University of Edinburgh untersuchte. Für ihre Studie werteten die Archäologen und Anthropologen 378 dänische und schwedische Schädel aus der Zeit zwischen 3900 und 1700 vor Christus, dem skandinavischen Neolithikum, aus.

In der Februarausgabe des American Journal of Physical Anthropology berichten die Forscher, dass 9,4 Prozent der schwedischen und sogar 16,9 Prozent der dänischen Schädel zu Lebzeiten schwere Schläge hatten hinnehmen müssen.

Traditionell ist nun der Kopf das favorisierte Ziel bei einem Kampf. Der nehme - wie die Forscher bemerken - zwar nur zwölf Prozent der gesamten Körperoberfläche ein. Dafür aber lohnen sich die meisten Treffer, denn er ist so empfindlich, dass schon ein leichter Schlag dem Gegner das Bewusstsein rauben kann. Außerdem sei das Gesicht psychologisch entscheidend für die Identität des Gegners - und damit im Fokus der Aggression.

Die untersuchten Schädel stammen aus 87 verschiedenen Grabungen, meist lagen sie zu mehreren in Kollektivgräbern. Über 90 Prozent der Toten hatte das Erwachsenenalter bereits erreicht. Bei einigen erstaunt diese Tatsache allerdings - denn sie hatten zum einen oder anderen Zeitpunkt bereits vorher schon einmal schwere Verletzungen davongetragen, die sie überlebten.

Frakturen bei dänischen und schwedischen Schädeln gezählt

Dass ein Mensch nach einem Knochenbruch weiterlebt, kann ein Anthropologe leicht anhand der Heilungsprozesse an den Bruchrändern feststellen: Knochen heilen erstaunlich schnell. Schon wenige Tage nach dem Bruch verändert sich die Struktur der Ränder. Bei 33 der 261 dänischen Schädel fanden die Forscher solche verheilten Brüche, ebenso bei acht der 117 schwedischen Exemplare.

Gezählt haben sie dabei jede Fraktur, die größer als einen halben Zentimeter war. Die Opfer werden also zumindest am nächsten Morgen nach dem Kampf mit einer gehörigen Gehirnerschütterung aufgewacht sein. Tödlichen Ausgang dagegen nahmen zwölf der Schläge auf die Schädel aus Dänemark und drei auf die aus dem heutigen Gebiet Schwedens - die Knochenränder hatten keine Chance mehr zu heilen.

Es waren vor allem Männer, die verheilte Wunden auf dem Kopf trugen. Insgesamt 31 von ihnen waren bei früheren Kämpfen schon einmal mit dem Leben davon gekommen. Dagegen hatten nur neun Frauen zu Lebzeiten schon einmal einen schweren Schlag auf den Kopf überlebt. Als Todesursache spielte ein Schädeltrauma jedoch für beide Geschlechter eine annähernd gleich große Rolle. 3,6 Prozent der untersuchten Männer erlagen den schweren Kopfverletzungen (fünf von 197) und sogar 4,5 Prozent der Frauen (sechs von 132).

Frauen schützen eher die Familie

Bei den überlebten Verletzungen der Männer könnte es sich um alte Trainingsverletzungen handeln. "Männer trainierten womöglich von Kindheit an", sagt Fibiger im Interview mit SPIEGEL ONLINE und verweist auf ethnografische Parallelen zu anderen Gesellschaften, wo die Vorbereitung auf reale Kampfsituationen Teil der männlichen Ausbildung ist. "Frauen übten dagegen eher häusliche Tätigkeiten aus - ihnen fehlte dieses Training, wenn es um den Kampf und die Selbstverteidigung ging."

Auch dieser Umstand spiegelt sich in den Knochen. Denn Männer erhielten die tödlichen Schläge am häufigsten auf die linke Seite. Frauen dagegen starben meist durch Schläge auf die rechte Seite. Stehen sich zwei Gegner im Kampf gegenüber, so halten sie in den meisten Fällen die Waffe in der rechten Hand. Ein Schlag auf den Kopf des Kontrahenten trifft dann mit großer Wahrscheinlichkeit dessen linke Seite. Dieses Szenario ist eine plausible Erklärung für die Verletzungen der Männer. Schwingt ein Rechtshänder aber seine Schlagwaffe gegen ein Opfer, das sich von ihm abwendet, so wird er in der Regel dessen rechte Kopfseite treffen - wie es meist bei den Verletzungen der Frauenschädel der Fall war.

"Schauen wir uns diese Ergebnisse an, dann war Gewalt in der südskandinavischen Jungsteinzeit wahrscheinlich endemisch", folgert Fibiger. "Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass sie jeden Tag in gewalttätige Auseinandersetzungen verwickelt waren. Aber die meisten sahen zu Lebzeiten eine ganze Menge davon.">

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n-tv online, Logo

Schleswig-Holstein 18.11.2013: Gut erhaltenes, germanisches Gehöft ausgegraben

18.11.2013: 2000 Jahre alte SiedlungArchäologen stoßen auf germanisches Gehöft;
http://www.n-tv.de/politik/Iran-zeigt-Angriffsdrohne-article11749021.html

<In der Nähe des schleswig-holsteinischen Orts Owschlag tauchen bei Ausgrabungen Überreste einer alten germanischen Siedlung auf, die die Herzen von Archäologen höher schlagen lassen. So gut erhaltene Artefakte können Wissenschaftler selten bestaunen.

Bei archäologischen Grabungen entlang einer geplanten neuen Gastrasse ist in der Gemeinde Owschlag bei Rendsburg ein Siedlungsplatz aus dem 1. bis 2. Jahrhundert entdeckt worden. "So ein kleines Gehöft haben wir noch nie gefunden", sagte Martin Segschneider vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein. Zu den vorgestellten Funden gehörten die Reste einer Hofanlage sowie Eisenverhüttungsöfen. "Die Funderhaltung ist super", sagte Projektleiterin Cornelia Lübke.

Vor vier Wochen war mit den Grabungen begonnen worden. Die Zeit drängt: Das Genehmigungsverfahren für die etwa 64 Kilometer lange Trasse wird aller Voraussicht nach Ende des Jahres abgeschlossen. Der eigentliche Bau soll nach Angaben des Unternehmens Gasunie, das auch Auftraggeber der Grabungen ist, im Frühjahr starten.

Auf einem etwa 33 Meter breiten Arbeitsstreifen haben die Wissenschaftler des Landesamtes 80 Befunde festgestellt. Und sie sind begeistert. "Vorher dachte man, der Geestrücken ist ziemlich siedlungsfrei", sagte Projektleiterin Lübke. Die Trasse gehe in Owschlag mitten durch das Zentrum des Siedlungsplatzes. Gefunden wurden etwa ein Gebäudeteil mit Hofeinfassung und ein weiteres Wohnstallhaus sowie Trägerpfosten, die die Dachkonstruktion trugen, erläuterte Grabungsleiterin Veronika Klems.

Mehrere Fundstellen entlang der Trasse

Der Siedlungsplatz stammt aus der älteren römischen Kaiserzeit. Es sei erst die zweite Anlage dieser Art, die in Schleswig-Holstein untersucht werde, sagte Segschneider. "Die Fundstelle war vorher völlig unbekannt." Sicher habe sich am Fundplatz ein ganzes Dorf befunden. Wie viele Menschen dort lebten, könne aber noch nicht gesagt werden.

Auf dem Arbeitsstreifen in Owschlag sind auf der ockerfarbenen Oberfläche dunkle Verfärbungen zu erkennen - an diesen Stellen habe sich humoses Material der Pfosten abgelagert, erklärte Klems. "Dass das so wunderschön deutlich ist, das hat man selten", sagte Segschneider. Haus- und Hofabmessungen waren deutlich zu erkennen und von den Wissenschaftlern markiert worden. Auch Schlackereste, die unter einem ehemaligen Ofen in eine Grube geflossen waren, wurden durch die Grabungen sichtbar.

Insgesamt wurden seit Anfang Mai entlang der geplanten Trasse Fockbek-Ellund 100 Fundstellen entdeckt. An 75 Stellen seien Voruntersuchungen gemacht worden oder noch geplant, sagte Lübke. An zehn Orten sei eine Hauptuntersuchung nötig geworden. Auf drei Flächen seien diese schon abgeschlossen, in Fockbek im Kreis Rendsburg-Eckernförde und in Eggebek im Kreis Schleswig-Flensburg.

Quelle: n-tv.de , dpa>

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Frankfurter Allgemeine Zeitung online,
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Deutschland 29.6.2014: Knochen im Harz 3000 Jahre alt - Bronzezeit

aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung online: Knochenfunde im Harz Zwei Deutsche haben den ältesten Stammbaum der Welt; 29.6.2014;
http://www.faz.net/video/videos/video-nachrichten/knochenfunde-im-harz-zwei-deutsche-haben-den-aeltesten-stammbaum-der-welt-1676666.html

<In einer Höhle im Harz fanden Forscher Überreste von etwa 40 Menschen. Die Knochen waren rund 3000 Jahre alt. Mittels DNA-Analyse konnte festgestellt werden, dass zwei Männer aus der Gegend mit Menschen aus der Bronzezeit verwandt sind.>

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23.5.2017: 7,2 Millionen Jahre altes, menschlicher Fossilfund in Europa gefunden
7.2 million-Year-Old Pre-Human Fossil Suggests Mankind Arose in Europe NOT Africa
http://www.ancient-origins.net/human-origins-science/72-million-year-old-pre-human-fossil-suggests-mankind-arose-europe-not-afric

(Read the article on one page)

"A new analysis of two 7.2 million-year-old fossils belonging to a hominin species nicknamed “El Graeco” from Mediterranean Europe, suggests that mankind emerged in Europe and not in Africa. The new study could reshape history, since it openly challenges the “out of Africa theory.”

The Out of Africa Theory in Serious Doubt

When an ancient, toothy lower jaw was discovered back in 1944 in Pyrgos Vassilissis, Greece, nobody really paid attention to the fossil as the casualties in Greece from World War II were so catastrophic that the extremely significant discovery was literally ignored by most anthropologists.

When it comes to modern human’s origins, the “Out of Africa” hypothesis has remained the dominant theory for decades, which suggests that every living human being is descended from a small group in Africa, who then dispersed into the wider world displacing earlier forms such as Neanderthals and Denisovans. However, according to Sky News reports , the birthplace of modern human beings may have been the eastern Mediterranean and not Africa, as an international team of scientists studying the ancient fossils of a tooth and lower jawbone, now suggest.

El Graeco Appears to be the Oldest Known Pre-Human in History

In 2012, the ancient jaw bone was joined by a fossilized premolar tooth uncovered in Azmaka, Bulgaria. Scientists suggest that the remains belonged to an ape-like creature, Graecopithecus freybergi, which is now believed to be the oldest known pre-human, dating back as far as 7.2 million years. With the help of micro-computed tomography and 3D reconstructions of the roots and internal structure of the fossilized teeth, the researchers discovered distinctive features of contemporary humans and their early ancestors.

Project director Madelaine Böhme of the Senckengberg Center for Human Evolution and Paleoenvironment at the University of Tübingen, co-author Nikolai Spassov from the Bulgarian Academy of Sciences, and their colleagues examined both the Pyrgos fossil and the related upper premolar tooth. “El Graeco is the oldest known potential hominin. He is several hundred thousand years older than the oldest potential pre-human from Africa: 6–7-million-year-old Sahelanthropus from Chad,” Spassov stated as Seeker reports

Computer Tomography Shows Human-Like Features

Anthropologists refer to “El Graeco” as hominin or pre-human for now, because the last common ancestor of modern humans and chimps retained both non-human primate and human characteristics. However, with the help of computer tomography, Böhme and her colleagues noticed that El Graeco’s features were evolving into more like modern human-like forms,

“While great apes typically have two or three separate and diverging roots. The roots of Graecopithecus converge and are partially fused — a feature that is characteristic of modern humans, early humans and several pre-humans including Ardipithecus and Australopithecus,” Böhme said in a statement as Seeker reports .

Furthermore, one of the researchers, David Begun from the University of Toronto, believes that if we move Graecopithecus to our own line, then mankind’s history could be re-written. "If this is indeed a human, it would be the oldest human ancestor known and the first to be identified outside of Africa. Ever since Darwin, conventional wisdom is that the last common ancestor of chimpanzees and humans lived in Africa. Our research shows that the earliest humans may have evolved in Europe," he tells Science Alert .

El Graeco’s Descendants May Have Migrated to Africa

Although, Böhme appears to be confident that El Graeco’s ancestors are Eurasian hominines, such as Ouraanopithecus from Greece, she and her team are not ruling out the scenario that some of his descendants possibly migrated to Africa at some point. Of course, they consider it most possible that several of his descendants, as well as other early pre-humans, remained in the Mediterranean and spread throughout Europe and Asia. If this theory is true, then it’s very possible that his descendants could have evolved into Neanderthals, Denisovans, and the other early humans known from these geographical areas that are directly related to people of European and Asian origin nowadays."

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8.6.2017: Menschheit soll 300.000 Jahre alt sein: Versteinerte Knochen+Zähne in Marokko gefunden
Funde "Sensation": Der moderne Mensch ist weitaus älter als bekannt
http://www.krone.at/wissen/der-moderne-mensch-ist-weitaus-aelter-als-bekannt-funde-sensation-story-573143

<08.06.2017, 07:36

Die Anfänge der Menschheit reichen viel weiter zurück als bisher bekannt. Während die frühesten Funde von modernen Menschen bisher 200.000 Jahre alt waren, beschreibt ein internationales Forscherteam unter deutscher Leitung Fossilien aus Marokko, die 100.000 Jahre älter sind. Die 300.000 Jahre alten Knochenfragmente geben Einblick in die Entstehung und Entwicklung des Homo sapiens. Experten, die an der Studie nicht beteiligt waren, sprechen von einer Sensation.

Die neuen Erkenntnisse der Wissenschaftler um Jean- Jacques Hublin vom Leipziger Max- Planck- Institut für evolutionäre Anthropologie lassen nun auch umstrittene frühere Fossilien in neuem Licht erscheinen: So rechnen die Forscher ein etwa 260.000 Jahre altes Schädelfragment aus Florisbad in Südafrika nun ebenfalls dem Homo sapiens zu.

"Wir dachten lange Zeit, dass die Wiege der Menschheit vor etwa 200.000 Jahren irgendwo in Ostafrika lag", erläuterte Hublin. "Unsere Daten zeigen aber, dass sich Homo sapiens bereits vor etwa 300.000 Jahren über den gesamten Kontinent ausgebreitet hat." Lange bevor der moderne Mensch Afrika vor etwa 100.000 Jahren verließ, hat er demnach bereits den ganzen Kontinent besiedelt.

Versteinerte Überreste von mehreren Menschen gefunden

Im marokkanischen Jebel Irhoud, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Großstadt Marrakesch, fanden die Forscher insgesamt 22 versteinerte Überreste von Knochen, Schädeln, Kiefern und Zähnen, die von mindestens fünf Menschen stammen. Insbesondere die Schädelfragmente untersuchten Hublin und Kollegen akribisch mit moderner Computertomografie (micro- CT) und statistischen Analysen.

Die Erkenntnisse gehen weit über die zeitliche Einordnung hinaus: Das Gesicht des frühen Homo sapiens war demnach damals schon voll ausgeprägt. Dagegen ist der Hinterkopf deutlich länger und ähnelt eher älteren Vertretern der Gattung Homo. "Das bedeutet, dass sich die Form der Gesichtsknochen bereits zu Beginn der Evolution unserer Art entwickelt hat", folgerte Ko- Autor Philipp Gunz. Dagegen habe sich die Form des Gehirns und womöglich auch seine Funktion erst innerhalb der späteren Entwicklung verändert.

Bei den Grabungen fanden die Forscher auch reichlich Tierknochen, etwa von Gazellen, und Werkzeuge, die bei der Datierung der Funde halfen. "In Jebel Irhoud hatten wir Glück, dass so viele Steinwerkzeuge erhitzt worden waren", erklärte Hublins MPI- Kollege Daniel Richter, Erstautor einer ebenfalls in "Nature" veröffentlichten Datierungsstudie. "Deshalb konnten wir die Thermolumineszenzmethode anwenden, um die Fundschichten genau zu datieren." Dieses Verfahren bestimmt über den Zerfall natürlicher radioaktiver Elemente den Zeitraum seit dem Erhitzen.

"Die am besten datierten Beweise für eine frühe 'vormoderne' Phase"

In einem "Nature"- Kommentar schrieben Chris Stringer und Julia Galway- Witham vom Natural History Museum in London: "Wir stimmen mit Hublin und Kollegen überein, dass die Jebel- Irhoud- Fossilien nun die am besten datierten Beweise für eine frühe 'vormoderne' Phase in der Evolution des Homo sapiens darstellen." Allerdings gebe es zu wenige Fossilien, um nachzuweisen, dass sich der moderne Mensch tatsächlich schon vor mehr als 250.000 Jahren in ganz Afrika verbreitet habe.

"Schließt Lücke in der Menschheitsgeschichte"

Ralf Schmitz von der Universität Bonn, der nicht an der Untersuchung beteiligt war, hält die Entdeckung für eine Sensation. An der Datierung der Funde habe er keine Zweifel, Hublin und seine Kollegen seien sehr akribisch vorgegangen. Faysal Bibi vom Museum für Naturkunde in Berlin sagte, die Studie schließe eine Lücke in der Menschheitsgeschichte.

Der Fund zeigt ferner, dass zur Zeit des Homo sapiens mehr andere Menschenarten lebten als bisher bekannt. Neben dem Neandertaler und dem in Sibirien verbreiteten Denisova- Menschen zählt dazu etwa der Homo naledi in Afrika. Erst im Mai hatten Forscher Fossilien dieser in Südafrika entdeckten Menschenart auf ein Alter von etwa 250.000 bis 300.000 Jahre datiert. Als bisher ältester Beleg für den Homo sapiens galten Funde aus Omo Kibish in Äthiopien, die 195.000 Jahre alt sind.>

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Äthiopien 18.6.2017: "Stadt der Riesen" in Äthiopien gefunden
Ehemalige
"Stadt der Riesen“ in Äthiopien entdeckt FOTOs
https://de.sputniknews.com/wissen/20170618316212428-aethiopien-archaeologen-entdecken-stadt-der-riesen/

<Britische Archäologen haben im östlichen Äthiopien die Stadt Harlaa gefunden, die im zehnten Jahrhundert vor Christus gebaut wurde und zuvor als „Stadt der Riesen galt“, berichtet der britische TV-Sender BBC.

„Dieser Fund revolutioniert unsere Vorstellungen über den Handel in diesem von den Archäologen vernachlässigten Teil von Äthiopien. Was wir entdeckt haben, zeigt, dass dieses Gebiet das Handelszentrum dieser Region war“, sagte Professor Timothy Insoll, der führende Archäologe von der britischen University of Exeter.

Lokale Handwerker hatten sich demnach auf die Produktion von Modeschmuck und Juwelierwaren spezialisiert. Die Bevölkerung sei gemischt gewesen und habe aus Ausländern und Einheimischen bestanden, die mit anderen Ländern gehandelt haben sollen. Die in der Stadt entdeckten Artefakte seien dorthin aus Madagaskar, von den Malediven, aus dem Jemen und China gebracht worden.

Außerdem sei in der Stadt eine Moschee aus dem 12. Jahrhundert gefunden worden. Die Forscher wollen ungefähr dreihundert Körper von dem örtlichen Friedhof untersuchen, um mehr über die Lebensweise und die Ernährung der alten Stadtbewohner zu erfahren.

Legenden zufolge lebten Riesen in der Umgebung der gefundenen Stadt. Der Grund für diesen Volksglauben seien Gebäude, die aus großen Steinblöcken errichtet worden seien. Die Einheimischen glauben, dass solche Steine nur Riesen hätten verwenden können. Die Wissenschaftler sollen aber diese Geschichte widergelegt haben.

„Dennoch glaubt man uns meiner Meinung nach nicht“, so Insoll.

Das Forscher-Team will die Ausgrabungen auch im nächsten Jahr fortzusetzen.>

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23.8.2017: Die Wüste war früher keine Wüste - Beispiel Jordanien
Details zu Vergangenheit toter Schwarzer Wüste enthüllt
https://de.sputniknews.com/wissen/20170823317145186-schwarze-wueste-in-jordanien-geheimnis/

"Karg und unfruchtbar ist die Wüstenlandschaft im Osten Jordaniens heute, Urzeitmenschen aber lebten hier offenbar wie im Paradies. Dafür gibt es immer mehr Anzeichen, wie das Portal „EurekAlert“ schreibt. Archäologen aus Kopenhagen haben kürzlich ein weiteres entdeckt.

Die leblose Badia-Wüste lebte einst: Archäologen aus Kopenhagen haben in der Wüstenlandschaft im Osten Jordaniens auf urzeitlichen Lagerplätzen von Jägern und Sammlern Knochen von Wildschafen entdeckt. Die Tiere sollen vor rund 14.500 Jahren in dieser Region gelebt haben.

Die Analyse der Überreste habe ergeben: Die Schafe hätten möglicherweise das ganze Jahr über im Osten Jordaniens gelebt. Dabei hätten gleich mehrere Arten in dieser Region existiert, einschließlich des asiatischen Mufflons.

Die Wissenschaftler nehmen deshalb an, die Badia sei reich an Ressourcen gewesen, die für das Leben von Menschen wichtig seien, schreibt das Portal. Die Menschen der Levante konnten bei Klimaveränderungen auf unterschiedliche Nahrungsquellen zurückgreifen – Wildschafe waren sicherlich eine davon.

Als Levante wird das Gebiet am östlichen Mittelmeer bezeichnet: Ägypten, Jordanien, Syrien, die Türkei, Israel und Palästina. Diese Region gilt als die Wiege der menschlichen Zivilisation. Hier soll der Mensch erstmals sesshaft geworden sein und sich landwirtschaftliche Techniken angeeignet haben."

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Irland 18.9.2017: Bestattungen vor 2900 bis 3500 v.Chr. in einzelnen Körperteilen
Dieses Ritual schockiert: So begruben irische Urvölker ihre Toten
https://de.sputniknews.com/panorama/20170918317479232-dieses-ritual-schockiert-so-begruben-irische-urvoelker-ihre-toten/

<Wissenschaftler haben anhand von menschlichen Überresten herausgefunden, dass die Urvölker Irlands ein einzigartiges, wenn auch haarsträubendes Begräbnisritual hatten. Dies berichtet die irische Zeitung „Leitrim Observer“ am Montag.

Ein Expertenteam hat demnach Knochen untersucht, die im Jahr 1911 in Carrowkeel (einem weitläufigen neolithischen Komplex im County Sligo im Nordwesten Irlands) gefunden worden waren. Die Überreste seien lange Zeit für verloren gehalten worden, bis sie 2001 in den Archiven der Universität Cambridge erneut aufgefunden worden seien.

„Die Knochen werden zwischen 3500 und 2900 vor Christus datiert“, erklärte Semi Mur, eines der Mitglieder der Forschungsgruppe, gegenüber dem Blatt.

Die Wissenschaftler haben ihm zufolge Knochen analysiert, die zuvor in sieben Grabstätten entdeckt worden seien, darunter sowohl verbrannte als auch erhalten gebliebene Überreste von rund 40 Menschen.

„Wir haben an den (unverbrannten – Anm. d. Red.) Knochen Spuren von Schnitten durch Instrumente aus Stein gefunden, und zwar an den Band- und Sehnenansätzen in großen Gelenken wie Schulter, Ellbogen, Hüfte und Knöchel“, erklärte Jonny Geber, Professor für Anatomie an der University of Otago in Neuseeland.

Ihm zufolge zeugt dies davon, dass die alten Völker Irlands ein komplexes Begräbnisritual gehabt hatten, bei dem die Körper der Verstorbenen zerteilt wurden.>

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24.9.2017: In Schweden werden alle alten Funde weggeworfen, die nicht ins Schema passen

Kommunikationspartner R.J. aus Stockholm berichtet über eine Ausstellung über Fake-News in Stockholm:

<ich war auf Pfandsammlungsrundgeng und kam vorbei am Landesmuseum von Stockholm
mein Blick fiel auf eine riesige Plakatierung an der gegenueberliegen Gebäudewand ueber die neu laufende Ausstellung seit 19. September ueber 'Fake News' und dachte mir spontan: da musst du mal reingehen ...
dier Besuch dieses Museums ist immer kostenfrei mit sehr netten Leuten drin ...

Unter der Thematik der 'Fake-News' sind viele verschiedene Themen kritisch präsentiert - u.a. das weitläufige Thema der Erderwärmung, etwas Trump, dann hin zum weiten Thema der Umgesteltung von Stockholm in den siebziger Jahren hin zu nun vielfach beklagten Verödungserscheinungen fuer die Bewohnerscheft der Vorstädte (das Thema der Innenstadt-Umgesteltung die vielfach kritisiert worden ist wurde ausgespart!) .

Es gab eine Sache, die mich aber echt zum Stutzen gebracht hat:

es soll einen interntionalen Internet-Aufschrei gegeben haben, dass in Schweden wertvolle archäologische Funde einfach entsorgt werden wuerden, in die Muellabfuhr kommen bzw. in die Einschmelze ...
da wurde nun gegenargiumentiert, dass eben nur Fundsachen aufbewahrt werden wuerden die laut Behörde wertvoll seien und es unmöglich sei, alle Aufgefundenheiten zu bewahren - es sei im uebrigen allgemeiner(!) Usus auch sonst in der Archäologie, dass vieles einfach weggworfen wird - sonst wuerde sich einfach zu viel Material ansmmeln - und ich war platt, hätt ich nicht fuer möglich gehalten! Dei Archäologie geht also allgemein sehr selektiv vor - was nicht ins Schema passt, wird weggeworfen!!>

Kommentar
Das heisst, alle Zeugnisse über Ausserirdische der Vorzeit werden entsorgt und vernichtet, bevor sie überhaupt ausgestellt werden. Tolle Zensur und "Wissenschaft"!
Michael Palomino, 24.9.2017

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Bahamas-Inseln 20.10.2017: 2 Pyramiden auf dem Meeresgrund entdeckt
Atlantik-Anomalie: Geheimnisvolle „Pyramiden“ am Ozeangrund entdeckt – VIDEO
https://de.sputniknews.com/videoklub/20171020317949530-atlantik-anomalie-pyramiden-ozeanfrund-entdeckt/

"Die Spekulationen über vermeintliche Pyramiden auf dem Grund des Atlantischen Ozeans halten im Netz schon seit Tagen an. Das neulich veröffentlichte Video mit dem spektakulären Fund vor der Küste der Bahamas lieferte den Verschwörungstheoretikern ausreichend Gesprächsstoff.

Der bekannte UFO-Jäger Scott C. Waring entdeckte auf dem Online-Kartendienst Google Earth zwei seltsame Strukturen vor der Insel New Providence der Bahamas, wie er auf der Seite „Ufo Sightings Daily“ schreibt.

„Ich habe diese zwei Pyramiden am Ozeangrund unweit der Insel New Providence gefunden. Das ist nicht weit von Florida“, so Warring.

Der Ufo-Jäger des YouTube-Kanals SecureTeam10 machte zu der Meldung von Waring ein Video.

Den seltsamen Fund kann jedermann unter den Koordinaten 24°56'26.50"N und 77°19'39.35"W anschauen.

Scott C. Waring glaubt, dass diese Pyramiden ein Beweis dafür sein könnten, dass diese Region früher von einer Hochkultur besiedelt war, z.B. von den Azteken. Er schließt aber nicht aus, dass diese Bauten von „antiken Aliens“ stammen könnten.

Zu rätseln, worum es sich hierbei handeln könnte, bleibt nun Ihnen überlassen."

Links:
Brach die CIA ihr Schweigen? Geheimakten über Alien-Pyramiden auf dem Mars - VIDEO

Video: Eis-Pyramide der Antarktis oder doch versteckte Alien-Base?

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Epoch
                          Times online, Logo

26.12.2017: Buch "Technogötter" von Roland Roth - über die technisch hochstehenden Zivilisationen der Vorzeit
Technogötter: Vorzeitliche Hochtechnologie und verschollene Zivilisationen
http://www.epochtimes.de/wissen/mystery/technogoetter-vorzeitliche-hochtechnologie-und-verschollene-zivilisationen-a2304963.html

Der bekannte Autor und Journalist Roland Roth begibt sich in dem spannenden Sachbuch "Technogötter: Vorzeitliche Hochtechnologie und verschollene Zivilisationen" auf die Spuren vergangener High Tech Zivilisationen in der grauen Vorzeit und somit in unsere eigene, tiefgreifende Vergangenheit – oftmals mit verblüffenden Ergebnissen.

War die Entwicklung der menschlichen Kultur und Zivilisation ganz anders? Gab es vor der Menschheit bereits eine andere Menschheit? Die Geschichte unserer Zivilisation ist kein gradliniger und lückenlos geklärter Verlauf, wie es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.

Von der Vorzeit bis in die Gegenwart existieren Mythen, Funde, Überlieferungen, Monumente und Phänomene, die der wissenschaftliche Forscherdrang bis heute nicht vollständig klären konnte. Angefangen bei den frühesten Mythen und Monumenten der Menschheit bis in das moderne Zeitalter geben ungelöste Fragen der Wissenschaft Rätsel auf.

Nicht alle angeblichen Rätsel sind es bei näherem Hinsehen auch – doch unsere Vergangenheit ist bis auf den heutigen Tag eine rätselhafte Geschichte, mit bemerkenswert großen Lücken.

Der bekannte Autor und Journalist Roland Roth begibt sich in diesem spannenden und aktuellen Sachbuch auf die Spuren vergangener High Tech Zivilisationen in der grauen Vorzeit und somit in unsere eigene, tiefgreifende Vergangenheit – oftmals mit verblüffenden Ergebnissen.

„Technogötter: Vorzeitliche Hochtechnologie und verschollene Zivilisationen“

Versunkene Städte? Untergegangene Zivilisationen? Die angeblich aufgeklärte Welt von heute hat stets dazu geneigt, solche Berichte leichtfertig abzutun. Doch die Ereignisse des November 1963 hätten eigentlich wachrütteln müssen, wie unberechenbar die Natur sein kann.

Damals erlebte man die unerbittlichen Kräfte, denen wohl auch so viele untergegangene Kulturen zum Opfer fielen. Der Kapitän eines Fischkutters funkte seine Position vor der isländischen Südküste durch, um eine große, schwarze Rauchwolke zu melden, die über dem Meer aufstieg. Man beobachtete mit Entsetzen, wie Explosion auf Explosion aus den Tiefen hervorbrach. Steinmassen wurden über 200 Meter in die Luft geschleudert und der Rauch stieg mehr als dreitausend Meter hoch auf.

Allmählich tauchte eine schwarze, massige Form aus dem Ozean auf. Es war die Spitze eines Vulkanberges, der aus den Tiefen emporwuchs. Innerhalb von nur 24 Stunden hatte das Eiland die Höhe eines Hauses. Innerhalb einer Woche erhob sich sein Gipfel bereits über siebzig Meter aus dem Wasser und bereits zwei Jahre später hatte das Eiland einen Durchmesser von mehr als eineinhalb Kilometern.

Die Isländer gaben der neugeborenen Insel den Namen Surtsey, nach Sutur, dem Gott des Feuers in der altnordischen Mythologie. Surtsey steht heute unter Naturschutz und darf nur zu wissenschaftlichen Zwecken betreten werden. Sie ist von Vögeln, Insekten und Pflanzen bewohnt und beweist, dass ein Land ebenso schnell aus der Tiefe auftauchen kann wie ein altes in Feuer und Rauch untergehen kann.

Durch die Archäologie können wir uns heute interessante Einblicke in unsere eigene Vergangenheit bescheren, denn die menschliche Rasse war seit jeher begierig, ihren Ursprung kennenzulernen. Diese Wissbegier ist einer der vielen Wesenszüge, die uns von der Primitivität abhebt.

Die Menschen haben nicht nur das Verlangen, sich ihrer Geschichte und ihres Anfangs bewusst zu werden, sondern es ist sozusagen eine Verpflichtung an uns und unseren Vorvätern gegenüber, das Wissen unserer Zivilisation zu bewahren.

Wir sind wissbegierige Lebewesen, stark daran interessiert, woher wir gekommen sind, und wenn wir unsere Vorfahren mit all ihren Sitten und Bräuchen, all ihren Errungenschaften kennenlernen, hilft uns das vielleicht, zu verstehen, wohin unser Weg führt.

Denn nur wer Licht in das Dunkel der Vergangenheit bringt, kann bereit sein für die Zukunft. Versunkene und sagenhafte Städte wurden auf diese Weise wiederentdeckt und mit ihnen wieder ein Bruchstück mehr über die Geheimnisse der Geschichte.

Pyramiden, Tempel, Städte

Es gab viele archäologische Glanzpunkte in unserer heutigen Zeit, Ausgrabungen an den ägyptischen Pyramiden lassen einstmals prachtvolle Tempel zum Vorschein kommen, und bereits in die Welt der Sagen abgeschriebene Städte werden entdeckt, wie u.a. in Mesopotamien, wo uralte Orte vom Anbeginn unserer Zivilisation quasi emporgehoben wurden.

Man fand Städte in den Wüsten Ägyptens, Israels, Jordaniens, des Iraks und in anderen Teilen des mittleren Ostens, teilweise bestanden diese alten Stätten bereits in biblischen oder vorbiblischen Zeiten, einige Reste alter Kulturen mögen gar noch weit vor der Sintflut existiert haben.

Im Laufe der archäologischen Forschung haben sich gerade in der Altersbestimmung mancher Relikte heiße Diskussionen ergeben. Als eines der aktuellsten und interessantesten Beispiele mögen die Pyramiden von Gizeh und die Sphinx dienen, deren Alter bisher auf lediglich 5.000 Jahre geschätzt wurden, was eine Entstehungszeit von ungefähr 3000 v.Chr. entsprechen würde.

Doch hier summierten sich Zweifel bis in höchste akademische Kreise, da einige Forschungsergebnisse auf ein Alter von mehr als 10.000 Jahren verweisen. Stehen wir nun kurz davor, unsere zu sehr liebgewonnene Geschichtsschreibung in völlig neuen Maßstäben und Zeitdimensionen zu messen?

Woher stammen die hoch entwickelten Kulturen von einst?

Doch sehen wir uns noch einige besonders interessante Kulturen an. Neben der ägyptischen Kultur, die für sich allein schon ein gewaltiges Beispiel menschlicher Entwicklung war, entstanden im heutigen Iran die großen Völker der Sumerer, später die der Babylonier und Assyrer. Nicht zuletzt der Bibel verdanken wir Informationen über diese Kulturen und deren wichtigsten Städte, wie Ur, Babylon, Assur, Ninive, Nimrud und Jericho, deren Lage in mühevoller Detektivarbeit ermittelt und erforscht werden konnten.

Jedoch gibt uns die Existenz dieser Städte auch viele Rätsel auf, beispielsweise die Frage, woher die doch relativ hohe Kultur der Sumerer stammt, die ohne klar erkennbare Entwicklungsstufen aus dem Boden „gestampft“ wurde.

Viele tausend Jahre schliefen die Stätten des Altertums tief unter der Erde, ihre einst so stolzen Mauern zerstört und zerfallen. Ihre Herrscher ruhten in goldenen und pompösen Grabstätten. Über ihren dunklen Grüften aber, im hellen Licht der Sonne, ging das Leben weiter. Völker zogen vorüber und mit ihnen ganze Zivilisationen. Die Zeit verging und die neuen Städte, die auf den Ruinen der vergangenen erbaut worden waren, wurden ebenfalls alt, zerbröckelten und versanken in der Vergessenheit. Und die Erde bedeckte alle menschlichen Werke.

Troja, Pompeji und Herkulaneum

Fast jeder von uns kennt die Sage vom Trojanischen Pferd: 10 Jahre lang hatten die Griechen vergeblich versucht, Troja zu erobern. Schließlich ersannen sie eine List und täuschten einen Rückzug vor, während sie ein riesiges hölzernes Pferd vor den Stadttoren zurückließen. Die Trojaner nahmen das Pferd als Geschenk und Siegestrophäe mit in die Stadt, worauf aus seinem Inneren die griechischen Krieger aus ihrem Versteck kamen und die Stadt eroberten.

Was lange Zeit als Fabel des Dichters Homer in seinem Epos „Ilia“ aus dem 8. Jh. v.Chr. galt, nahm der Geschäftsmann und Archäologe Heinrich Schliemann beim Wort und war sich sicher, dass Troja wirklich existierte. 1868 machte er sich auf die Suche nach dem ursprünglichen Standort und den Resten dieser sagenumwobenen Stadt und wurde schließlich auf dem Hügel Hisarlik (türk. kleine Burg) fündig.

Von 1871 bis 1890 fand er viele Hinweise auf Troja, entdeckte aber nicht nur eine Stadt, sondern mindestens neun! Immer, wenn der Ort über die Jahrtausende hinweg zerstört wurde, hatte man ihn nämlich wieder aufgebaut, sodass immer mehr Schichten entstanden. Heute werden sie Troja I bis Troja IX genannt.

Die ältesten Spuren reichen dabei bis etwa 3.000 v.Chr. zurück. Im 5. Jh. n.Chr. vernichtete ein Erdbeben die Stadt endgültig. Auch wenn Homers Erzählungen in seinem Wahrheitsgehalt heute noch ein Streitpunkt ist, zeigt sich uns eine Jahrtausende alte Spur in die Vergangenheit.

Auch römische Städte wie Pompeji und Herkulaneum vermitteln uns heute ein interessantes Bild aus der Vergangenheit, die durch einen urplötzlichen Vulkanausbruch unter Asche begraben wurden. Pompeji bei Neapel, zu Füßen des Vesuvs, wurde am 24. August 79 n.Chr. durch den verheerenden Vulkanausbruch in Schutt und Asche gelegt. Das genaue Datum weiß man, weil ein antiker Autor, Plinius der Jüngere, von dem Ausbruch berichtete. Er konnte vor den glühenden Massen fliehen. Ruinenreste wurden bereits Ende des 16. Jh. beim Bau einer Wasserleitung entdeckt, doch erst 1748 begannen die Forschungen.

Die systematische Ausgrabung begann sogar erst 1860, wobei die Stadtviertel nacheinander freigelegt wurden. Das Interessante an Pompeji ist die mehr als 6 Meter dicke Lavaschicht, die wie an kaum einem anderen Ort vieles konserviert hat. So geht man heute durch die Gebäude, gepflasterte Straßen und Gärten wie einst die Pompejaner. Man beschreitet den Marktplatz, das Forum, ein Theater und Thermen, die großen Badehäuser. Und sogar eine antike Imbissbude gab es in Form einer Garküche im Zentrum der Stadt.

Doch machen wir einen kontinentalen Sprung und betrachten uns die alten Städte der Anasazi – Indianer, die im Südwesten der USA auf dem Gebiet der heutigen Staaten Arizona und New Mexico lebten. Der Name Anasazi bedeutet so viel wie die „Uralten“, die „Vorfahren eines anderen Volkes“. Ihre Kultur entwickelte sich bereits zu Beginn des 1. Jh. n.Chr. Um etwa 700 begann die sogenannte Pueblo-Periode. Die Bezeichnung stammt von dem Spanischen Wort „pueblo“ (Dorf) ab.

Die Anasazi, die Ahnen der heutigen Pueblo-Indianer, lebten seit dieser Zeit in oberirdischen Dörfern zusammen. Im Chaco Canyon beispielsweise lebten sie fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Eines der größten Dörfer, die man dort entdeckte, war der Pueblo Bonito (span. das hübsche Dorf) mit einer Bevölkerungszahl von etwa 1000 Menschen. Mehr als 600 rechteckige Räume waren terrassenförmig auf vier Stockwerke angelegt. Die einzigartige Bauweise spendete im Sommer frische, wohltemperierte Luft und im Winter hielt sie die Kälte ab.

Warum die Anasazi im 12. Jh. ihre Pueblos verließen, ist eines der größten archäologischen Rätsel. Lag es an der Dürreperiode um 1130? Aber hätten sie dann Felsensiedlungen wie jene im heutigen Mesa Verde Nationalpark gegründet, die sie um 1300 abermals aufgaben? Bis heute ist unklar, ob Seuchen, Hunger oder andere Einflüsse eine Rolle spielten.

Mayas, Teotihuacanos, Olmeken und Azteken

Besonderen Augenmerk verdienen auch die Städte im mittel- und südamerikanischen Dschungel. Ohne rege Verbindung mit den Menschen aus Europa und Asien entwickelten sich ebenfalls große Zivilisationen wie die Mayas, Teotihuacanos, Olmeken oder Azteken. Diese Kulturen scheinen aus verwandten Ursprüngen entstanden zu sein, entwickelten sich aber zu verschiedenen, epochalen Zeiten. Doch der hohe kulturelle Standard dieser alten Völker ist bemerkenswert.

Städte wie Teotihuacan, Puma Punku, Tikal, Cusco oder Machu Picchu zeugen von monumentalem Wissen, dessen Ursprung auch hier nicht genau verifizierbar ist. Bauwerke und Mauern waren in einer einzigartigen Präzision konstruiert worden, das die Frage nach dem „Wie“ aufwarf. Die Konstruktion von riesigen Pyramiden, Steinmauern und Festungen aus fast unzerstörbarem Tiefengestein waren eine Selbstverständlichkeit für diese Kulturen.

Als die Spanier – allen voran Pizarro 1532 – auf dem amerikanischen Kontinent eintrafen und diese Völker aus der Geschichte radierten, gingen wertvolle Hinweise auf die eigentlichen Ursprünge dieser Kulturen verloren.

Aber auch in entlegenen Teilen der Welt entdeckten Archäologen verborgene Städte, die auf einen hohen Entwicklungsstand schließen ließen, z.B. die Hauptstadt des Khmer-Reiches – Angkor Thom – das seit Beginn unserer Zeitrechnung bis 1432 auf der malaysischen Halbinsel Kambodscha bestand. In Angkor gab es riesige Tempel und Monumente. In der Region lebten auf dem etwa 1000 km² großen Gebiet rund 700.000 Menschen und dessen eindrucksvollster Bau ist Angkor Vat, der Tempel des Gottes Vishnu, der eine ganze Stadt war.

Er ist mit einer Fläche von 1300 x 1500 m das größte religiöse Bauwerk der Welt. Aber das Khmer-Reich zerfiel durch die Eroberung der Thais, wie so viele andere Hochkulturen durch das Auf und Ab der menschlichen Geschichte ausgelöscht wurden. Weder zerstört noch bewohnt wurden die Gebäude vom Dschungel überwuchert. Erst Ende des 19. Jh. wurde der französische Naturkundler Henri Mouhot auf die verwilderte Stadt aufmerksam.

Spuren verschwinden

Vielfach wird von der etablierten Wissenschaft eingeworfen, dass es keine Spuren von verschollenen Kulturen gäbe und die Chronologie der Menschheitsgeschichte eindeutig aufzeigen würde, dass die ersten Zivilisationen im Irak und Ägypten ihren Anfang nahmen. Was aber passiert mit einer Zivilisation, wenn ihre Metropolen verlassen werden, wenn es keine Menschen mehr gibt, die sich um diese Stätten kümmern?

In der beeindruckenden TV-Dokumentation Zukunft ohne Menschen des History-Channels wurde eindrucksvoll dargelegt, wie schnell Errungenschaften menschlicher Zivilisation vom Antlitz der Erde verschwinden, wenn es keine Zivilisation mehr gibt.

Das Ergebnis der auf wissenschaftlichen Studien aufgebauten Sendung war sogar für mich überraschend: Innerhalb von wenigen hundert Jahren würden sogar große Metropolen wie Schanghai, New York oder Los Angeles von der Bildfläche verschwinden, Gebäude würden verrosten und verfallen, Beton würde sich zu Schotter auflösen, die Natur würde in die Städte dringen und alles überwuchern, was einst so lebhaft von den Menschen bevölkert wurde. Wüsten würden ihren ehemals angestammten Platz zurückerobern und sogar die größten menschlichen Konstruktionen binnen weniger Jahrhunderte vollständig zerstören.

Nach wenigen tausend Jahren würde kein einziger Hinweis mehr darauf hindeuten, dass es die Menschheit jemals gegeben hat. Spätere Archäologen einer uns völlig unbekannten Zivilisation würden wohl in ferner Zukunft auf die ein oder anderen Hinweise stoßen, dass es auf der Erde einst eine blühende Zivilisation eines Volkes gegeben haben muss, aber die Spuren werden zu minimal sein, um diese Überlegungen beweisen zu können.

Nur Hohn und Spott…

Hier ein technisch anmutendes Gerät aus den Tiefen des Ozeans, da ein paar scheinbar industrielle Bauteile, die aus tiefen Erdschichten hervorgeholt werden, genügen da als Beweis nicht. Auch in ferner Zukunft wird es ein wissenschaftliches Konsortium geben, das die Entwicklung und den Verlauf des Lebens penibel genau festgelegt hat.

Da wird kein Platz sein für eine dubiose Menschenrasse, die vielleicht vor 50.000 bis 100.000 Jahren eine blühende Zivilisation geschaffen haben soll und womöglich sogar die Raumfahrt beherrschte. Viel zu absurd werden diese Vermutungen einzelner Querdenker klingen, die nur Hohn und Spott ernten werden.

Aber schon heute kann man anhand von Geisterstädten eindrucksvoll sehen was passiert, wenn Menschen bestimmte Orte verlassen. Geisterstädte sind unheimliche Orte, an denen einem der kalte Schauer den Rücken herunterläuft. Es ist ein seltsames Gefühl, durch einen Ort zu gehen, der aus den unterschiedlichsten Gründen plötzlich von den Bewohnern verlassen wurde. Meist bekommt man unheimliche Gedanken, wenn der Geist dabei seiner Fantasie freien Lauf lässt.

Der Wind treibt Staubfahnen durch menschenleere Straßen, Türen knarren, in den Bars stehen noch Flaschen und Gläser, Kleidungsstücke hängen über den Stuhllehnen. Man könnte glauben, die Menschen kämen gleich zurück und würden sich wieder an die Tische setzen, doch sie haben ihrer Stadt für immer den Rücken gekehrt. Alles ist verlassen und leer – eine Geisterstadt. Besonders viele Geisterstädte finden sich im Südwesten der USA. Gleichzeitig fungieren sie als besondere Touristenattraktionen.

Die Besucher fragen sich oft, warum die Einwohner ihre Stadt verlassen haben und oftmals ihr luxuriöses Mobiliar zurückließen. Wurden sie überfallen oder umgebracht? Oder wurden sie Opfer heimtückischer Seuchen? Um fast jede Geisterstadt ranken sich Legenden, ob in den Wüsten Asiens, Australiens oder Afrikas und Amerika, wie bei den nachfolgenden Beispielen.

Die Stadt mit dem sinnigen Namen Tombstone (Grabstein) entstand 1879. Nur wenig später hatte die Stadt in Arizona schon mehr Einwohner als das damalige San Francisco. Doch viele fanden nicht das, weshalb sie hergekommen waren – Gold. Bergleute schufteten für einen Hungerlohn in den Minen. Gesetzlosigkeit machte sich breit und die Stadt zerfiel als Metropole.

Heute ist sie nur noch Touristenmagnet mit Freizeitpark-Charakter. In den USA finden sich zahlreiche alte Goldgräberstädte, „Ghost Towns“ genannt. Sie erstrecken sich vom Rio Grande bis nach Alaska.

Auch von Trinidad del Paraná blieb nicht viel übrig

Aber auch von Trinidad del Paraná blieb nicht viel übrig. Ein großer Zentralplatz, eine verzierte Kirche, ehemalige Werkstätten, Wohngebäude und Krankenhäuser. 1706 gegründet, wurde sie von den vielen tausend Menschen, die dort lebten, bereits 1768 wieder verlassen. Seither ist sie, ebenso wie rund 30 andere Orte im Grenzgebiet von Argentinien, Brasilien und Paraguay, eine Geisterstadt.

Die spanischen und portugiesischen Kolonialherren pferchten in diese riesigen Siedlungen die Indianer, um sie als Sklaven zu halten und auszubeuten. Trinidad war solch eine Siedlung, doch die Jesuiten nahmen die christliche Nächstenliebe sehr ernst und siedelten ab dem 17. Jahrhundert über 300.000 Guaraní – Indianer, die bislang als Nomaden lebten, in ihren Siedlungen an, bildeten sie zu Bauern und Handwerkern aus und schützten sie vor Überfällen der Sklavenjäger.

Fast 150 Jahre lang gab es im Kolonialreich solche selbstständigen Indianerrepubliken, sehr zum Ärger der europäischen Eroberer und Landherren, denen die Sklaven auf ihren Plantagen fehlten. Im besagten Jahr 1768 wurden die Jesuiten aus dem spanischen Kolonialreich vertrieben und die Guaraní – Indianer zogen sich in die Wälder zurück, die Felder verwilderten. Zeugnis dieser Ereignisse legen heute die fast 30 Geisterstädte in Südamerika ab.

Es war im Jahre 1956, als auch die letzten Bewohner die Stadt Pomona nahe der Namib-Wüste im Südwesten Afrikas verlassen mussten. Wanderdünen bewegen sich mit bis zu 30 Metern pro Jahr vorwärts und machten auch vor Pomona nicht Halt. Zahlreiche Gebäude sind heute unter Sandmassen vergraben, bei anderen hat sich der Wind und der Sand durch die Holzwände gefressen. Ein halbes Jahrhundert vorher wurden hier noch eimerweise Diamanten gesammelt, gewaschen und gesiebt. Vielfach wurde unter dem Sand ein Vermögen entdeckt.

Nachdem die Diamantenlager ausgebeutet waren, suchten sich die Glücksritter neue Ziele und Pomona versank in der Namib-Wüste. So wie es der afrikanischen Stadt widerfuhr, erging es auch zahlreichen anderen Bergbau-Städten, so beispielsweise in den Goldfeldern Westaustraliens oder die namenlosen Minenstädte im Norden Chiles, die nach der Entdeckung von Salpetersäure wie Pilze aus dem Boden schossen und mit Erfindung des Kunstdüngers mit fertigen Stickstoff-, Phosphor- und Kalimischungen ein jähes Ende fanden.

Die Suche nach versunkenen Städten geht weiter

Die Seidenstraße, die älteste aller Karawanenstraßen, führte einst über 10 000 km von China durch die Wüsten und Hochgebirge Zentralasiens bis zum Mittelmeer. Nur selten wurde dabei die gesamte Strecke bereist, das dauerte denn auch Jahre. Wichtigstes Handelsgut war Seide sowie andere Luxuswaren, die zu den jeweiligen Umschlagplätzen transportiert wurden.

Blühende Handelsstädte schossen zwischen dem 2. Jh. vor und dem 2. Jh. nach Chr. empor und einige stehen noch heute, wie Kaschgar, Turfan oder Jarkend, andere wurden verlassen und verschwanden im Sandmeer. Lou-Lan ist so eine Stadt gewesen. Einst war sie eine der reichsten Städte am mittleren Zweig der Seidenstraße. Ein Völkergemisch aus Chinesen, Mongolen, Arabern, Indern und Europäern traf sich hier, um ihren regen Geschäften nachzugehen. Jedoch im 4. Jh. spätestens verschwand Lou-Lan von der Landkarte. Es mussten mehrere Jahrhunderte vergehen, bis Lou-Lan im Jahre 1900 von dem schwedischen Asienforscher Sven Hedin wiederentdeckte. In den Ruinen fanden sich Holzschnitzereien, chinesische Schriftzeichen auf Holzstäbchen und auch die Erklärung für das rätselhafte Verschwinden der Stadt.

Zwischen den Überresten der Häuser lagen nämlich Schneckengehäuse und Fischgräten verstreut, was bedeutete, dass Lou-Lan an einem Gewässer gelegen hatte. Zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass es sich dabei um den als „wandernden See“ Asiens bekannten Lopnur handelte. Dieses Gewässer veränderte im Lauf der Geschichte mehrmals seine Lage – wie eben im 3./4. Jh, als er nach Süden abwanderte und Lou-Lan von seiner Lebensader abschnitt.

Die Faszination, die von solchen Geisterstädten ausgeht, ist weiterhin ungebrochen. Auch in Zukunft wird dem ein oder anderen Besucher ein seltsames Gefühl beschleichen, wenn er durch die verlassenen, einst mit lebendigem Treiben gefüllten Straßen geht.

Doch die Suche nach versunkenen Städten geht unaufhaltsam weiter und schon bald wird man weitere Spuren finden, die zu anderen, teils noch größeren archäologischen Funden führen. In Indien beispielsweise wird unermüdlich geforscht und es ist möglich, dass dort Kulturen entdeckt werden, die weitaus älter sind als alles, was man bisher gefunden hat.

12.000 Jahre alte Kulturen

Aber auch China hat eine uralte Geschichte, die in unserer Zeit nur langsam dem Verborgenen entrissen wird. Und der afrikanische Kontinent birgt ganz sicher großartige Geheimnisse, die es zu enträtseln gilt.

Lassen Sie uns also ernsthaft und unermüdlich weiterforschen, auf den verschiedensten Kontinenten und in den Weiten der großen Ozeane, die sicherlich zum Grab prächtiger Städte oder gar Kulturen wurden. Auf wesentlich ältere Kulturen der Menschheit weisen hier so manche Entdeckungen hin. In den südlichen Gewässern vor Japan liegen offensichtlich künstliche Bauten, die auf ein Alter von sagenhaften 12.000 Jahren geschätzt werden.

Vor der Insel Malta finden sich Spuren hochzivilisierter Kulturen, deren Konstruktionen weit ins Meer reichen und mindestens 8.000 Jahre alt sein müssen. Über 9.000 Jahre alte Städte fanden sich vor der Küste Indiens, ebenfalls vom Ozean verschluckt. Um die Region von Bimini (Bahamas) liegen offenbar künstliche Tempel, Straßen und Grundmauern im Meer, die nach Altersbestimmungen 10.000 bis 12.000 Jahre alt sein müssen. Am Golf von Khambat fand man eine versunkene Stadt, die wesentlich älter ist, als die sumerische Kultur.

In den bolivianischen Anden fand man im Titicacasee eindeutig künstliche Konstruktionen auf dem Grund des Sees, deren Alter man nur annähernd schätzen kann. Und letztendlich darf man nicht vergessen, dass die Antarktis vor Jahrtausenden ein Kontinent mit wesentlich gemäßigterem Klima war und sich dort unter Umständen unglaublich alte Spuren (proto-) menschlicher Zivilisationen verbergen.

Findet sich dort vielleicht sogar die Wiege der Menschheit? Wir wollen im Folgenden den offenen Fragen nach verschollenem Wissen und untergegangenen Kulturen, nach einem elektronischen, ja, technologischen Zeitalter näher durchleuchten.

Astronautengötter

Eugen Sänger (1905-1964) war ein österreichisch-deutscher Ingenieur und gilt neben Hermann Oberth (1894-1989) als einer der großen Pioniere der Weltraumfahrt. Seine Doktorarbeit über „Raketenflugtechnik“ wurde abgelehnt. Sänger arbeitete schon in den Vierzigern des 20. Jahrhunderts mit Erfolg an der Entwicklung damals futuristisch anmutender Projekte.

Seine wichtigsten Entwicklungen waren ein Jet, der mehrfache Schallgeschwindigkeit erreichen sollte, und ein raketengetriebener Orbitalbomber. 1957 wurde er Professor in Stuttgart. 1963 gründete er einen Lehrstuhl für Raumfahrt an der Technischen Universität Berlin.

Sänger entwickelte in den frühen Sechziger-Jahren einen zweistufigen Raumtransporter (RT-8) und leistete Pionierarbeit für das „Space Shuttle“. Der Raumfahrtprofessor entwickelte allerdings weit kühnere Projekte:

Sein „Raumboot“ sollte Astronauten und Fracht von der Erde in die Erdumlaufbahn zu Raumstationen bringen. Ein Photonenantrieb sollte zunächst interplanetare, später interstellare Raumfahrt ermöglichen.

Prof. Eugen Sänger trieb mit seiner wissenschaftlichen Arbeit die Raumfahrttechnik voran. Er ging davon aus, dass die Menschheit einst interstellare Raumfahrt betreiben wird. Was morgen oder übermorgen irdischen Astronauten möglich sein wird, überlegte Sänger, sollte doch vor Jahrtausenden fortgeschrittenen Zivilisationen möglich gewesen sein?

Deshalb stand er dem Gedanken von „Astronautengöttern“ ganz und gar nicht ablehnend gegenüber. Ganz im Gegenteil!

In seinem Werk Raumfahrt stellte Prof. Eugen Sänger schon 1958 Überlegungen über Besucher von anderen Sternen auf der Erde in der Vergangenheit an. Er schreibt (S. 124 und S. 125):

Der Wunsch, nach den Sternen zu greifen, ist so alt wie die Menschheit selber… Der Gedanke der Raumfahrt erscheint daher am frühesten schon in der prähistorischen Menschheitsperiode in den Göttermythen und Sagen.“

Entstand also der träumerische Wunsch nach Raumfahrt aus Mythen der Vorzeit und aus alten heiligen Büchern der Völker, weil die Menschen fantasierten, in die Tiefen des Alls vorzudringen? Wurden schon vor Jahrtausenden fiktive „Raumfahrergeschichten“ formuliert? Legten diese erfundenen Fabeln der fantastischen Art den Grundstein für reale Raumfahrt?

Prof. Sänger hält das für unwahrscheinlich. Er geht vielmehr von Erinnerungen an reale Ereignisse aus (Sänger, Eugen: „Raumfahrt – technische Überwindung des Krieges“, Hamburg 1958, S.124):

Es erscheint uns heute fast wahrscheinlicher, dass unsere Vorfahren diese Vorstellungen aus realen Erfahrungen bei der Begegnung mit prähistorischen Besuchern aus dem Weltraum erwarben, als dass eine an das Unglaubwürdige grenzende Zukunftsschau sie ihnen schon vor Jahrtausenden auf wunderbare Weise geoffenbart hätte.“

Es gibt viele Hinweise auf außerirdisches Leben

Der Raumfahrtpionier betonte vor einem halben Jahrhundert, dass entsprechende Hinweise nicht etwa nur bei einzelnen Völkern oder Religionen vorkommen, „sondern praktisch bei allen Völkern der Erde in sehr ähnlicher Weise auftauchen“.

Schließlich listet Prof. Sänger einige Indizien für Besuche der „Astronautengötter“ auf, die Jahre später sozusagen zum Kanon der „Prä-Astronautik“ gehören sollten (S. 125):

Tatsächlich berichtet nicht nur die Bibel vom Propheten Elias, er sei auf einem von Flammenrossen gezogenen Donnerwagen gen Himmel gefahren, nach mexikanischen Mythen erhielt die Maya den Besuch eines Gottes aus dem Weltraum, die Begründer der peruanischen Inkadynastie kamen vom Himmel…“

Weiter schreibt Prof. Sänger (S.125): „Die bei Ninive gefundene Tontafel Assurbanipals mit der Kunde von dem Himmelsflug des sumerischen Königs Etam um 3200 v.Chr. bis in solche Höhen, dass ihm die Länder und Meere der Erde nicht größer erscheinen als ein Laib Brot, mag auch hierher gehören, ebenso wie die aus der Zeit um 155 v.Chr. stammende bekannte griechische Sage von Ikarus und Dädalos und die entsprechende germanische Sage von Wieland dem Schmied.“

Schließlich blickt Raumfahrtpionier Sänger in die Zukunft: Die „Erinnerung an die Fähigkeiten außerirdischer Wesen“ habe im Menschen den Wunsch verstärkt, „selbst Raumfahrt zu treiben“.

Es ist bemerkenswert, dass ein Pionier der Raumfahrt wie Prof. Eugen Sänger den durchaus möglichen Hintergrund von Mayamythologie erkennt: dass Götter der Mayas tatsächlich außerirdische Astronauten gewesen sein können, die vor Jahrtausenden zur Erde kamen.

Nach altindischen Epen kamen vor Jahrtausenden gigantische Weltraumstädte aus den Tiefen des Universums zur Erde. Sie erzeugten bordeigene Schwerkraft, indem sie sich um die eigenen Achse drehten.

Für den „Vater der Weltraumfahrt“ Prof. Dr. Dr. Hermann Oberth gab es keinen Zweifel: Irgendwann einmal in der Zukunft würde der Mensch riesige Weltraumstädte bauen und mit ihnen in die Weiten des Universums vordringen. Irgendwann einmal, daran gab es für den Pionier der Weltraumfahrt keinen Zweifel, würden die Weltraumkolonisten von Planet Erde in fernen Sonnensystemen ankommen:

Am Ziel würden die Nachfahren der einst von der Erde ausgezogenen Menschen neue Planeten erforschen und für ihre Nachkommen erschließen. Die Erinnerung an die alte Erde, die für sie in den Tiefen des Weltraumes versunken sein würde, wäre nur noch schwach und unwirklich, und die auf Mikrofilme und Tonbänder gebannte Geschichte der irdischen Menschheit klänge diesen Weltraumfahrern nicht anders als ein geheimnisvolles Märchen aus dem sagenhaften Reich der Toten.“

Warum aber, so fragte sich der Vater der Weltraumfahrt, würden Menschen das Abenteuer Weltraum wagen?

Die Antwort setzte er 1954 an den Schluss seines weitsichtig-prophetischen Werkes Menschen im Weltraum:

Wer das faustische Streben nicht kennt, dem kann man auf diese Frage nicht antworten, und wer es kennt, der weiß die Antwort selbst. Ihm ist es selbstverständlich, alles Erforschbare zu erforschen, alles Unentdeckte zu entdecken, mit den Bewohnern anderer Welten in Verbindung zu treten. Denn das ist das Ziel: Dem Leben jeden Platz zu erobern, auf dem es bestehen und weiter wachsen kann, jede unbelebte Welt zu beleben und jede lebende sinnvoll zu machen.“

Dieses „faustische Streben“ – davon bin ich überzeugt – kennzeichnet nicht nur den Menschen als stets fragendes und suchendes, forschendes Wesen… sondern auch unzählige andere Zivilisations- und Kulturträger in den Tiefen des Alls. Wir sind nicht allein im Universum.

Und wir sind nicht die einzige Zivilisation, die Raumfahrt entwickelt hat. Schon vor Jahrtausenden, vor Ewigkeiten, brachten fremde Intelligenzen von ihren Planeten auf und erschienen eines Tages bei unseren Vorfahren. Sie haben Spuren auf Planet Erde hinterlassen.

„Es kann nicht sein, was nicht sein darf“

Nun kann man die Doktrin aufstellen, dass es nur auf der Erde intelligentes Leben gibt. Dann kann die Erde keinen Besuch aus dem Kosmos bekommen haben. Wissenschaftlich ist diese Argumentationsweise aber nicht. Sie verfährt nach dem Motto es kann nicht sein, was nicht sein darf. Der Buchautor Roland Roth indes gehört – wie ich (Walter-Jörg Langbein) und viele andere auch – nicht dieser negativ denkenden Glaubensgemeinschaft an.

Es gibt nun einmal eine Vielzahl von Hinweisen auf Spuren fremder Besucher aus dem All. Roland Roth geht diesen höchst realen Spuren schon sehr lange nach. Da gibt es zum Beispiel in Südamerika archäologische Funde, Kostbarkeiten aus Gold… die verblüffend Spaceshuttles ähneln. Die Leiterin eines Museums verkündete sinngemäß: Vor vielen Jahrhunderten nahmen Menschen Drogen zu sich… und schufen diese „Goldflieger“. Sollten dann heutige Raumforscher nicht gleichfalls tüchtig derlei Rauschmitteln zusprechen, um die Raumfahrzeuge der Zukunft zu entwickeln?

Roland Roth hat sich noch nie mit solchem hanebüchenem Unsinn aus „wissenschaftlichem Mund“ abspeisen lassen. Er suchte, recherchierte und publizierte. Leider sind zwei seiner frühen Werke heute vergriffen. Und es gibt inzwischen neue Erkenntnisse zu alten Fakten.

Zu meiner großen Freude hat sich Roland Roth das brisanteste Material aus seinen „Klassikern“ erneut vorgenommen. Er hat einige der fantastischsten und doch realen Fakten, die uns eigentlich auf den Nägeln brennen sollten, erneut aufgegriffen. In seinem neuen Werk geht er noch einmal auf einige dieser Klassiker ein.

Das ist schon allein deshalb erforderlich, weil die Fragen, die diese unbequemen Tatsachen aufwerfen… von der Wissenschaft bis heute nicht schlüssig beantwortet werden konnten! Roland Roth begnügt sich aber nicht damit, zu rekapitulieren. Vielmehr hat er in sein neuestes Buch in der Mehrheit neue Aspekte einfließen lassen, die seinem Opus Technogötter packende Brisanz verleihen.

Roland Roth verdeutlicht, in packend-anschaulicher Weise, worum es heutigen Forschern gehen sollte… Wer die phantastische Realität vorzeitlicher Technologie leugnet… ist nicht dazu bereit, der Menschheit das Tor in eine nicht minder phantastische Zukunft aufzustoßen. Wirkliche Wissenschaft aber sollte keine Angst vor revolutionär anmutenden Gedanken haben.

Visionäre hat es – zum Glück – schon immer gegeben. Als unsere Vorfahren noch in Höhlen hausten, muss der erste Schritt in die Welt „da draußen“ ein kühner gewesen sein. Es liegt an uns, unsere Zukunft zu gestalten. Wir können in unserem „Nest“, genannt Erde sitzen bleiben. Oder wir können den Schritt ins All wagen. Wir müssen uns entscheiden: Hören wir auf Erbsenzähler, oder auf Visionäre.

Das war ein Auszug aus dem Buch “Technogötter: Vorzeitliche Hochtechnologie und verschollene Zivilisationen” von Roland Roth.>


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Fotoquellen
[1] Höhlenmalerei mit gescheckten Pferden: http://www.n-tv.de/wissen/fundsache/Steinzeit-Pferde-waren-getuepfelt-article4707646.html
[2] Knabstrupper mit schwarz getupftem Fell auf weissen Grund: http://www.n-tv.de/wissen/fundsache/Steinzeit-Pferde-waren-getuepfelt-article4707646.html


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