5.3.2013: Fracking soll in D bis 1000 m Tiefe
möglich sein
aus: SPD-net online: Bundesregierung öffnet Einfallstor für
Fracking in der Südpfalz;
http://spdnet.sozi.info/rlp/suedpf/krgerm/index.php?nr=35478
<„Die Neureglungen der Bundesregierung sind in
Wahrheit das Einfallstor für das Fracking in der Region
und kein Fortschritt, wie es Herr Gebhart darstellt,“
kritisieren der Unterbezirksvorsitzende der südpfälzischen
SPD und Bundestagskandidat Thomas Hitschler und die
Vorsitzenden SPD- Kreisverbände Germersheim und Südliche
Weinstraße und Landtagsabgeordneten Barbara Schleicher-
Rothmund und Alexander Schweitzer.
„Wir lehnen Fracking in der Südpfalz mit all seinen Risiken
ab. Die Erhaltung der südpfälzischen Kulturlandschaft und
das Wohlergehen von Mensch und Natur müssen Vorrang vor den
wirtschaftlichen Interessen von Bergbauunternehmen haben“,
fordern die Sozialdemokraten. „Die derzeit laufenden
seismischen Erprobungen in unserer Heimat lassen in
Verbindung mit dem Öffnen des Frackings durch Schwarz- Gelb
bei vielen Südpfälzerinnen und Südpfälzern erhebliche
Verunsicherungen entstehen. Der CDU- Abgeordnete freut sich
darüber, dass Tiefbohrungen ab 1000 Metern in
Wasserschutzgebieten verboten werden sollen.
Im Umkehrschluss heißt das aber nicht weniger, als dass alle
anderen Bohrungen prinzipiell ermöglicht werden. Und dafür
will Herr Gebhart auch noch Applaus.“
„Es ist für uns nicht hinnehmbar, wenn durch das Fracking
unsere Grund- und Trinkwasservorkommen von Verseuchung
gefährdet werden. Deshalb lehnen wir den Einsatz von
Chemikalien und das Verpressen der Fracking- Flüssigkeiten
vollkommen ab. Wir fordern verbindliche
Umweltverträglichkeitsprüfungen und ein Moratorium für die
nächsten Jahre. Die Risiken sind zu hoch, um hier auf
schnelle Lösungen zu setzen. Wir müssen uns die Zeit nehmen,
die Möglichkeiten sorgfältig zu prüfen“, mahnen Hitschler,
Schleicher- Rothmund und Schweitzer.
„Durch die hier vorhandenen Bodenschätze sind wir in der
Südpfalz direkt von den Auswirkungen des Bergbaus betroffen,
was viele Chancen, aber auch Risiken für unsere Region mit
sich bringt. Vor allem neue Techniken wie das Fracking
stellen uns vor besondere Herausforderungen, denen das
veraltete Bergrecht jedoch nicht immer gerecht wird. Die
schwarz- gelbe Bundesregierung hat Änderungsvorschläge im
Bundestag Anfang diesen Jahres noch abgelehnt, wir bleiben
jedoch bei unseren Forderungen“, erläutern die
Sozialdemokrate und stellen in einem gemeinsamen
Positionspapier weitere Forderungen zur Erneuerung des
allgemeinen Bergrechts: „Wir fordern umfängliche
Risikoanalysen und Umweltverträglichkeitsprüfungen auf dem
aktuellen Stand der Wissenschaft. Die Vergabeverfahren
müssen unter Beteiligung und Information der Öffentlichkeit
und der kommunalen Verwaltungen geschehen. Trinkwasser- und
Grundwasserschutz haben gegenüber bergrechtlichen Vorhaben
Priorität. Bei Förderungen muss das Hab und Gut der
Bürgerinnen und Bürger geschützt sein. Sollte es dennoch zu
Schäden kommen, müssen die Bergbauunternehmen dafür haften.“
Das Positionspapier ist auf www.Thomas- Hitschler.de zu
finden>
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4.6.2013:
<Umwelt: Fracking-Gesetz in Deutschland ist
gescheitert> - aus Angst vor Bürgerprotesten bleibt
kommerzielles Fracking in Deutschland unmöglich
aus: dw online; 4.6.2013;
http://www.dw.de/fracking-gesetz-in-deutschland-ist-gescheitert/a-16858746
<Die Bundesregierung stoppt ihren
Entwurf für die umstrittene Gasfördermethode
"Fracking" - zumindest vorerst. Union und FDP geben
sich gegenseitig die Schuld für die Pleite. Beide
fürchten die Wutbürger.
Die Opposition von SPD und Grünen sieht sich
bestätigt: Wie bei der Energiewende und der großmundig
angekündigten Strompreisbremse seien die Minister Peter
Altmaier (Umwelt, CDU) und Philipp Rösler (Wirtschaft,
FDP) wieder einmal gescheitert. Der Gesetzentwurf der
schwarz-gelben Regierung zur Neuregelung der
Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten, dem
sogenannten Fracking, wird vor der Bundestagswahl nicht
mehr vorgelegt.
Beim Fracking (für "hydraulic fracturing") wird Wasser
mit Chemikalien unter hohem Druck in das Gestein
gepresst, so dass die Ausbeute deutlich höher wird.
Kritiker befürchten, dass der Einsatz von gefährlichen
Stoffen zu unvertretbaren und nicht beherrschbaren
Risiken für die Umwelt führt. In den USA hat der
flächendeckende Einsatz dieser Technik zu einer deutlich
höheren Gasförderung und einem massiven Rückgang der
Preise für Erdgas geführt.
Altmaier gibt FDP die Schuld
Bundesumweltminister Altmaier gab zur Begründung für den
Rückzug Schwierigkeiten mit dem Koalitionspartner FDP an,
der nicht zu einem Moratorium bereit gewesen sei. Und die
Opposition sei nicht bereit gewesen, konstruktiv über
Verbesserungen nachzudenken, sagte der Minister in der
Unionsfraktion. Noch Mitte Mai hatten Union und Liberale
ihren schon fertiggestellten Gesetzentwurf durch einige
Passagen zum Umweltschutz erweitert.
Nach Teilnehmerangaben aus der Sitzung kam auch
erheblicher Widerstand aus der CSU-Landesgruppe und der
CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, denen auch die
jüngsten Verschärfungen nicht weit genug gingen. Am
liebsten wäre einer breiten Mehrheit der Fraktion ein
Moratorium gewesen, mit dem die hochsensible Fördermethode
für einen bestimmten Zeitraum verboten worden wäre. Dies
lehnten die Liberalen ab.
Der Umweltexperte der FDP-Fraktion, Michael Kauch,
konterte die Vorwürfe Altmaiers mit der höhnischen
Bemerkung, wer "seine eigenen Leute nicht hinter sich"
habe, solle nicht mit dem Finger auf den Koalitionspartner
zeigen. Bundeswirtschaftsminister Rösler hatte die
Förderung von Schiefergasreserven immer wieder energisch
unterstützt.
Protest der Bürger vor Ort wächst
In den vergangenen Monaten war der öffentliche
Widerstand bei Umweltschutzorganisationen und lokalen
Initiativen gegen das Fracking-Bohren gewachsen.
Kommentatoren meinten, die Regierungskoalition unter
Kanzlerin Angela Merkel habe das höchst umstrittene Thema
auch aus dem Wahlkampf heraushalten wollen, um Grünen und
Sozialdemokraten keine Munition zu liefern.
Laut Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) - ein
wissenschaftliches Beratungsgremium der Bundesregierung -
gibt es beim Fracking noch viele offene Fragen, vor allem
über die Risiken der Technik. Danach sei Fracking im
kommerziellen Umfang derzeit nicht zuzulassen, weil sich
viele Fragen dazu noch nicht beantworten ließen, hieß es
erst in der vergangenen Woche. Fracking sei zudem
energiepolitisch nicht notwendig und könne keinen
maßgeblichen Beitrag zur Energiewende leisten. Eine
Gewinnung von Schiefergas in Deutschland senke weder die
Gaspreise, noch erhöhe sie die Versorgungssicherheit.
SC/wa (dpa, rtre, afp)>
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26.6.2013: Fracking hat Deutschland nicht nötig
aus: Facebook: Lustiger Kernspalt; 26.6.2013;
https://www.facebook.com/lustiger.kernspalt
Gründe gegen Fracking in Deutschland
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Kentucky (kriminelle "USA") 29.8.2013:
Massensterben seltener Fische:
Fracking-Substanzen
verschmutzen See
aus: Spiegel online; 29.8.2013;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/usgs-fracking-substanzen-soll-seltene-fischen-getoetet-haben-a-919360.html
<Eine US-Regierungsbehörde hat
festgestellt, dass Substanzen der Gasfördermethode
Fracking in Kentucky ein nahegelegenes Gewässer mit Säuren
und Metallen belastet haben - sie sollen nicht
ordnungsgemäß entsorgt worden sein. Die Folge: ein
Massensterben einer bedrohten Fischart.
Reston - Die US-Geologiebehörde warnt vor
Umweltgefahren durch Fracking. Im Bundesstaat Kentucky
sollen im Zusammenhang mit der umstrittenen Öl- und
Gasfördermethode verwendete Flüssigkeiten Exemplare
einer bedrohten Fischart getötet haben. Das meldete die
Behörde in einem auf ihrer
Internetseite veröffentlichten Schreiben.
Ein Subunternehmer habe die Flüssigkeiten nach Bohrungen
nicht ordnungsgemäß entsorgt. Die Verschmutzung sei also
nach dem Fracking entstanden.
Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien in
Gesteinsschichten gepresst, um Gas oder Öl freizusetzen.
Die Chemikalien sind nach Ansicht der Behörde schuld am
Tod vieler Exemplare der seltenen Chrosomus
cumberlandensis im Wasserschutzgebiet Acorn Fork.
So sei der pH-Wert des Wassers nach Beginn des Fracking
in der Nähe des Gebiets von 7,5 auf 5,6 gefallen, die
elektrische Leitfähigkeit des Wassers von 200 auf 35000
Mikrosiemens gestiegen. Der niedrigere pH-Wert deute auf
einen höheren Säuregehalt des Wassers hin, die
gestiegene Leitfähigkeit auf eine stärkere Konzentration
von Metallen im Wasser.
Schon länger warnen Wissenschaftler vor den
Umweltgefahren der unkonventionellen Gasfördermethode:
Im Juni hatten Forscher eine Belastung des Trinkwassers
in der Nähe von Fracking-Anlagen im Bundesstaat
Pennsylvania festgestellt.
Trotz der Umweltgefahren boomt Fracking in den USA seit
Jahren. Die größte Wirtschaftsmacht der Welt hofft so,
von Energieimporten unabhängig zu werden. Zudem sinken
dadurch die Energiepreise und fördern die US-Wirtschaft.
In Deutschland ist die Methode dagegen höchst
umstritten: Im Juni war ein Gesetz der Bundesregierung zur Regelung von Fracking
gescheitert.
Anmerkung der
Redaktion: In einer ersten Version dieses Textes
hieß es, die Verschmutzung sei beim Fracking
entstanden. Richtig ist, dass die Verschmutzung
entstanden sein soll, weil Fracking-Substanzen
nicht ordnungsgemäß entsorgt worden sein sollen.
Wir bitten, den Fehler zu verzeihen.
ade/Reuters>
========
Oct
4, 2013: <Fracking produces annual
toxic waste water enough to flood
Washington DC>
|
|
|
4.10.2013:
<Fracking erzeugt so viel verseuchtes
Wasser, um ganz Washington DC zu
fluten>
|
from /
aus: The Guardian; 4.10.2013;
http://www.theguardian.com/environment/2013/oct/04/fracking-us-toxic-waste-water-washington
|
<Growing
concerns over radiation risks as report
finds widespread environmental damage on
an unimaginable scale in the US.
Fracking in America generated 280bn US
gallons of toxic waste
water last year – enough to flood all of
Washington DC beneath a 22ft deep toxic
lagoon, a new report out on Thursday
found.
The report from campaign group
Environment America said America's
transformation into an energy
superpower was exacting growing costs on
the environment.
"Our analysis shows that damage from
fracking is widespread and occurs on a
scale unimagined just a few years ago,"
the report, Fracking by the Numbers, said.
The full extent of the damage posed by
fracking to air and water quality had yet
to emerge, the report said.
But it concluded: "Even the limited data
that are currently available, however,
paint an increasingly clear picture of the
damage that fracking has done to our
environment and health."
A number of recent studies have
highlighted the negative consequences of
horizontal drilling and hydraulic
fracturing, which have unlocked vast
reservoirs of oil
and natural gas
from rock formations.
There have been instances of contaminated
wells and streams, as well as evidence of
methane releases along the production
chain.
The Environment America report highlights
another growing area of concern – the safe
disposal of the billions of gallons of
waste water that are returned to the
surface along with oil and gas when walls
are fracked.
The authors said they relied on data from
industry and state environmental
regulators to compile their report.
More than 80,000 wells have been drilled
or permitted in 17 states since 2005.
It can take 2m to 9m gallons of water
mixed with sand and chemicals to frack a
single well. The report said the drilling
industry had used 250bn gallons of fresh
water since 2005. Much of that returns to
the surface, however, along with naturally
occurring radium and bromides, and
concerns are growing about those effects
on the environment.
A study published this week by
researchers at Duke University [North
Carolina] found new evidence of radiation
risks from drilling waste water. The
researchers said sediment samples
collected downstream from a treatment
plant in western Pennsylvania showed
radium concentrations 200 times above
normal.
The Environment America study said waste
water pits have been known to fail, such
as in New Mexico where there were more
than 420 instances of contamination, and
that treatment plants were not entirely
effective.
"Fracking waste-water discharged at
treatment plants can cause a different
problem for drinking water: when bromide
in the wastewater mixes with chlorine
(often used at drinking water treatment
plants), it produces trihalomethanes,
chemicals that cause cancer and increase
the risk of reproductive or developmental
health problems," the report said.
About 260bn US gallons of the 280bn US
gallons of toxic waste water were from
Texas, a state that has undergone three
years of severe drought and where there is
fierce competition for water between the
oil industry and farmers and ranchers.
Environment America said that water was
now taken out of the supply and that
storing, transporting and even recycling
the toxic waste carried environmental
risks. "They say a lot of it is recycled.
It is still 280bn gallons of toxic waste
generated that is running through our
communities," said John Rumpler, author of
the report.
Spokespersons for Energy in Depth, the
industry lobby group, disputed the
findings as "alarmist:" and
"meaningless".c
"Number is meaningless unless they're
alleging something is happening with it,
ie ending up in tap water," Steve Everley,
the lead spokesman for the lobby group
said on Twitter.
Other consequences of fracking
highlighted in the report included:
450,000 tons of air pollution a year and 100m
metric tons of global warming pollution
since 2005.>
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<Die
Besorgnis um Strahlungsrisiken steigt, und in
den Berichten über die "USA" wird immer mehr
über eine unglaubliche Menge an Umweltschäden
berichtet.
Fracking verursachte im letzten Jahr 280
Milliarden "US"-Gallonen verseuchtes Wasser -
genug, um ganz Waschington DC in eine 22 Fuss
tiefe Lagune zu verwandeln, so ein Bericht am
letzten Donnerstag.
Der Bericht der Umweltschützergruppe
"Environment America" besagt, dass die
Verwandlung "Amerikas" in eine
Energie-Supermacht erzeuge in derselben Weise
mit Kosten im Umweltbereich.
"Unsere Analyse zeigt, dass die Schäden durch
Fräcking sich weit streuen und seit einigen
Jahren unglaublich schlimme Umweltschäden
verursachen", so der Bericht "Fracking und die
Zahlen" ("Fracking by the Numbers").
Das volle Ausmass der Umseltschäden durch
Fracking betrifft die Luft- und die
Wasserqualität musste scheinbar erst
auftreten, so der Bericht.
Und die Schlussfolgerung: "Sogar die noch
lückenhaften Daten, die zur Zeit erhältlich
sind, geben ein unglaublich klares Bild der
Umweltschäden wieder, die durch Fracking in
unserer Umwelt und in Sachen Gesundheit
verursacht werden."
Viele Studien haben bereits die negativen
Auswirkungen der Fracking-Borungen
(horizontales Boren und hydrualisches
Fracking), die nicht nur Öl- und Gasvorkommen
aus Gesteinsformationen gelöst haben.
Die Autoren gaben an, dass sie sich auf Daten
der industrie und der staatlichen
Umweltregulierungsbehörde beziehen.
Es wurden seit 2005 in 17 Bundesstaaten über
80.000 bewilligte Brinnen gebort.
In einem einzigen Brunnen können 2 bis 9
Millionen Gallonen Wasser mit Sand und
chemischen Substanzen vermischt werden, um
einen einzigen Brunnen zu fracken. Der Bericht
gab an, dass die Borindustrie seit 2005 250
Milliarden Gallonen Frischwasser verwendet
hat. Ein grosser Teil dieses Wassers kommt
wieder an die Oberfläsche, aber nun mit dem
natürlich auftretenden Radium und Bromiden.
Und Auswirkungen auf die Umwelt sind zu
befürchten.
Eine Studie von Forschern an der Universität
von Duke [North Carolina]
veröffentlichte diese Woche neue Beweise über
Strahlungsrisiken durch Borwasser. Die
Forscher gaben an, dass Sedimentproben am
Unterlauf einer Frackingstion im westlichen
Pennsylvania eine Radiumverseuchung aufwiesen,
die 200 Mal über dem Normalwert lag.
Die Studie der Umweltgruppe "Environment
America" gab an, dass die Becken mit
verseuchtem Wasser bekanntermassen lecken wie
in New Mexico, wo sich über 420 Fälle von
Verseuchung ereignet haben. Ausserdem
arbeiteten die Frackingstationen gar nicht mit
voller Effektivität.
"Fracking-verseuchtes Wasser, das von
Fracking-Station einfach so abgelassen wird,
kann für das Trinkwasser verschiedenste
Probleme verursachen: Wenn sich im verseuchten
Wasser Bromid mit Chlor mischt (oft benutzt in
Wasseraufbereitungsanlagen), dann werden
daraus Trihalogenmethane. Diese Chemikalien
verursachen dann Krebs und das Risiko für die
Gesundheit der Kinder steigt", so der Bericht.
Ungefähr 260 Milliarden "US"-Gallonen der 280
Milliarden "US"-Gallonen mit verseuchtem
Wasser stammen aus Texas, ein Bundesstaat, der
eine schwere, dreijährige Dürrezeit erlebte,
und wo ein harter Wettbewerb um das Wasser
herrscht: Die Öl-Industrie und die
Landwirtschaft sowie die Viehzüchter streiten
sich darum.
Die Umweltorganisation "Environment America"
gab an, dass nun auch Wasser von der
Wasserversorgung benutzt wird, und dass ein
Umweltrisiko auch beim Deponieren, Transport
und sogar beim Recycling des verseuchten
Wassers besteht. "Sie sagen, ein grosser Teil
davon werde recycled. Aber es sind immer noch
280 Milliarden Gallonen verseuchtes Wasser
verursacht, die irgendwo in unseren Gemeinden
herumfliessen", so John Rumpler, Verfasser des
Berichts.
Der Sprecher der Organisation "Energy in
Depth" ("Tiefenenergie"), die
Industrielobby-Gruppe, kommentierte die
Befunde als "schwarzseherisch" und
"bedeutungslos".
"Die Anzahl ist bedeutungslos, denn sie
beanstanten etwas, was am Ende mit dem
Hahnenwasser passiert", so der Sprecher Steve
Everley von der Lobbygruppe auf Twitter.
Andere Folgen des Fracking, die im Bericht
herausgestrichen werden, sind unter anderem:
450.000 Tonnen mit Luftverschmutzung pro Jahr,
und 100 Millionen metrische Tonnen Belastung
für die Klimaerwärmung seit 2005.>
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22.1.2014: Die kriminelle,
feige EU überlässt den Mitgliedern beim Fracking
"freie Hand"
aus: n-tv online: Pläne für Energie und Klima vorgestellt:
EU hat nichts gegen Fracking und Kohle; 22.1.2014;
http://www.n-tv.de/politik/EU-hat-nichts-gegen-Fracking-und-Kohle-article12125461.html
<Die EU lässt ihren Mitgliedern beim
Fracking freie Hand und setzt ihnen keine verbindlichen
Ziele bei den erneuerbaren Energien. Jetzt müssen
Deutschland und die anderen Staaten selbst sehen, wie
umweltfreundlich sie sein wollen.
Die Europäische Kommission will den EU-Mitgliedstaaten
weniger in ihre Klimapolitik hineinreden. Zwar soll der
Ausstoß von Klimagasen bis 2030 EU-weit um 40 Prozent im
Vergleich zu 1990 gedrosselt werden und 27 Prozent des
Stroms sollen bis dahin aus erneuerbaren Energien kommen.
Welche Staaten wie viel Wind- und Solarstrom erzeugen
müssen, soll aber nicht festgelegt sein.
Die ersten Reaktionen aus der Industrie sind positiv. Der
deutsche Verband BDI erklärt, die Pläne gingen
"grundsätzlich in die richtige Richtung." Die Festlegung
eines verbindlichen und realistischen Klimazieles sei ein
vernünftiger Weg. EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard
urteilte: "Wenn alle Weltregionen vergleichbar hohe Ziele
beim Klimaschutz verfolgen würden, ginge es der Welt heute
sehr viel besser."
Umweltschützer protestieren indes gegen den Vorschlag.
Greenpeace fürchtet "weniger grüne Jobs, mehr Importe
teurer fossiler Brennstoffe und kürzeres Leben wegen der
Luftverschmutzung." Für die Vorsitzende der Grünen im
Europaparlament, Rebecca Harms, bedeutet das Konzept die
Verabschiedung von dem Ziel, den Klimawandel auf zwei Grad
zu begrenzen.
In der EU-Kommission war auch diskutiert worden, das
Reduktionsziel auf nur 35 Prozent festzulegen. Deutschland
hatte sich für mindestens 40 Prozent eingesetzt,
Greenpeace wollte mindestens 55 Prozent. Um das nun
gesetzte Ziel von 40 Prozent zu erreichen, muss der
Emissionshandel angepasst werden. Dabei erhalten Firmen
das Recht, Klimagase auszustoßen und können diese Rechte
untereinander handeln. Die EU-Kommission will, dass die
Gesamtmenge an Ausstoßrechten in dem System stärker
gesenkt wird.
Für die erneuerbaren Energien schlägt die EU-Kommission
vor, deren Anteil am Energieverbrauch bis 2030 auf 27
Prozent zu steigern. Dies soll zwar für die gesamte EU ein
verbindliches Ziel sein. Aber: Einzelne nationale Ziele,
die jedem Staat eine verbindliche Quote vorgeben, sind
nicht geplant. Davon könnten Kohle- und Atomstrom
profitieren.
Während es bei Treibhausgasen und Erneuerbaren also schon
neue Pläne gibt, will die Kommission beim Thema
Energieeffizienz erst im Laufe des Jahres nachlegen. Die
EU-Staaten beraten nun über die Pläne, die Staats- und
Regierungschefs könnten bei ihrem Gipfeltreffen im März
darüber sprechen.
Fracking ist den Staaten überlassen
Die EU-Kommission legte auch einen Vorschlag zum Thema
Fracking vor. Demnach soll es Mindeststandards zum Schutz
von Umwelt und Gesundheit geben. Die Mitgliedstaaten
sollten vor der Vergabe von Fracking-Lizenzen umfassende
Prüfungen vorzunehmen und die Bevölkerung informieren.
Risiken für die Umwelt müssten abgeschätzt werden und die
Qualität von Wasser, Luft und Böden müsse getestet werden,
um mögliche Verschlechterungen durch das Fracking
feststellen zu können. Die Anwohner sollen zudem über die
eingesetzten Chemikalien informiert werden.
Die Mitgliedstaaten bekommen damit aus Brüssel keine
rechtlich verbindlichen Vorgaben. Wie sie mit der
Empfehlung umgehen, will die Kommission verfolgen und in
anderthalb Jahren eine Bilanz ziehen.
Bei der Fracking-Methode zur Förderung von Schiefergas
wird unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und
Chemikalien in den Boden gepresst, um Gestein aufzuspalten
und das darin enthaltene Erdgas zu fördern. Die
Technologie ist unter anderem deshalb umstritten, weil
durch die eingesetzten Chemikalien das Trinkwasser
verunreinigt werden könnte. "Schiefergas weckt Hoffnungen
in manchen Teilen Europas, aber ist auch ein Grund für
Sorgen in der Bevölkerung", sagte EU-Umweltkommissar Janez
Potocnik. Durch die Mindeststandards erhielten Investoren
Planungssicherheit. Die Nutzung des Frackings steckt in
Europa noch in seinen Anfängen. In den USA wird die
Methode schon seit längerer Zeit und zunehmend genutzt,
was zu sinkenden Gaspreisen führte und die Nachfrage nach
Kohle verringerte.
Quelle: n-tv.de , che/AFP/dpa>
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4.7.2014: WWF: Fracking kann Erdbeben auslösen
aus: Stimme Russlands: WWF: Schiefergas-Fördertechnologien
können Erdbeben in Europa herbeiführen; 4.7.2014;
http://german.ruvr.ru/news/2014_07_04/WWF-Technologien-der-Schiefergasforderungen-drohen-Europa-mit-Erdbeben-6491/
<STIMME
RUSSLANDS Die Schiefergasförderung, bei der
Untergrundschichten unter hohem Wasserdruck gesprengt
werden, könnte Erdbeben im dichtbevölkerten Europa
verursachen, sagt der Leiter des Umweltprogramms des
russischen Brennstoff- und Energiesystems vom World Wide
Fund for Nature (WWF) Alexej Knischnikow.
Laut Knischnikow können
Förderobjekte am Vorkommen Jusowskoje in der Ostukraine
und in Polen, einige Dutzend Kilometer von der Grenze
vom Gebiet Kaliningrad entfernt, eine seismische
Auswirkung auf Russland haben.>
========
Deutschland 4.7.2014: Löcher so gross wie
Scheunentore im Entwurf zum neuen Fracking-Gesetz
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Fracking: Umweltministerin Hendricks:
Fracking-Gesetz stoppt Fracking;
4.7.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/04/umweltministerin-hendricks-fracking-gesetz-stoppt-fracking/
<In Deutschland soll die
umstrittene Schiefergas-Förderung Fracking laut
Umweltministerin Hendricks nicht erlaubt werden. Die
Regierung stellte am Freitag die Eckpunkte des
Fracking-Gesetzes vor. Die Opposition bemängelte
Schlupflöcher „so groß wie Scheunentore“.
In Deutschland soll die umstrittene Schiefergas-Förderung
(“Fracking”) wie in den USA oder Kanada auf längere Zeit
keine Chance haben. “Das unkonventionelle Fracking
wird nicht erlaubt“, sagte
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am Freitag in
Berlin bei der Vorlage von Eckpunkten für ein Gesetz. Die
mit Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (beide SPD)
abgestimmten Regelungen würden die schärfsten sein, die es
in diesem Bereich je gegeben habe. So soll es auch
strengere Bestimmungen für die konventionelle
Erdgas-Förderung geben, die ebenfalls unter dem Begriff
Fracking seit Jahrzehnten in Deutschland eingesetzt wird.
Das Bundeskabinett soll das Vorhaben nach der Sommerpause
beschließen. Die Opposition sprach von einem
Fracking-Ermöglichungs-Gesetz. Die Regelungen hätten
Schlupflöcher groß wie Scheunentore.
Bohrungen in Schiefer- und Kohleflözgestein in weniger
als 3000 Metern Tiefe würden verboten, heißt es
in den Eckpunkten. Dies könne durch eine Verschärfung des
Wasserhaushaltsgesetzes erreicht werden, da
Grundwasser in diesen Tiefen betroffen sein kann.
Wissenschaftliche Probebohrungen zur Erforschung von
Umweltrisiken sollen aber erlaubt sein. Nach 2012 sollen
diese Regelungen überprüft werden.
Erlaubt bleiben soll auch das seit
Jahrzehnten in Deutschland, vor allem in Niedersachsen,
eingesetzte konventionelle Fracking in sehr
tiefen Schichten wie Sandgestein. Hiefür wird
aber künftig eine Umweltverträglichkeitsprüfung wie beim
unkonventionellen Fracking vorgeschrieben. In
Wasserschutz- und Wassereinzugsgebieten bleibt es
verboten. Den Ländern soll zudem ermöglicht
werden, weitere Regelungen in Eigenregie zu erlassen.
Deutschland fördert rund zehn Prozent seines
Erdgas-Vebrauchs selbst, teils mittels des schon lange
angewandten konventionellen Frackings. Aufgrund der
Verunsicherung und der hitzigen Debatte über
Fracking-Methoden wie in den USA haben die Behörden jedoch
in vergangenen Jahren kaum noch neue Bohrungen erlaubt.
Vor allem Niedersachsen hatte so auf ein Gesetz gedrängt,
um die konventionelle Förderung nicht zum Erliegen zu
bringen. Derzeit ist Fracking in Deutschland gar
nicht gesondert geregelt, ein Gesetzesvorstoß
in der vergangenen Wahlperiode war gescheitert.
Die Opposition warf der Regierung vor, entgegen den
Behauptungen auch unkonventionelles Fracking
letztlich in Deutschland doch möglich zu machen.
Das Konzept sei daher kurz vor dem Wochenende und am Tag
des WM-Viertelfinales vorgestellt worden, um möglichst
wenig Aufsehen zu erregen. Unter dem Deckmantel
eines angeblichen Verbots mache man Fracking
dennoch zu großen Teilen möglich. Die erheblichen Risiken
seien zudem mit den vorgeschlagen Auflagen nicht
auszuschließen, sagte Linken-Experte Hubertus Zdebel. “Fracking
muss ohne jegliche Ausnahmen verboten werden.”
Auch Grünen-Vize-Fraktionschef Oliver Krischer verlangte
ein klares Verbot ohne jegliche Schlupflöcher.>
========
30.8.2014: <Wissenschaftler schockiert über
die tatsächliche Toxizität der Fracking-Flüssigkeiten;
es ist schlimmer als man uns sagt> - fast 200
verschiedene Chemikalien - 8 gefährliche Substanzen -
z.T. unbekannte Folgen
aus: Kopp-Verlag online; 30.8.2014;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/julie-wilson/wissenschaftler-schockiert-ueber-die-tatsaechliche-toxizitaet-der-fracking-fluessigkeiten-es-ist-sc.html
<Julie Wilson
Beim 248. Kongress der American Chemical
Society (ACS) präsentierten Wissenschaftler
Anfang August neue Erkenntnisse über die potenziellen
Gefahren des Frackings. Bei der Konferenz gab es fast
12.000 Präsentationen über ein breites Spektrum an
wissenschaftlichen Themen. Forscher des Lawrence
Berkeley National Laboratory und der University
of the Pacific präsentierten Erkenntnisse, die
sie durch die Untersuchung der beim Fracking verwendeten
Flüssigkeiten gewonnen hatten.
In der Studie, die unter der Leitung von Dr. William
Stringfellow erstellt worden war, wurden mehrere
Inhaltsstoffe der bei den umstrittenen Bohrungen
verwendeten Flüssigkeiten problematisiert. Man »wisse nur
wenig« über die potenziellen Gefahren für Gesundheit und
Umwelt durch die fast 200 verschiedenen Chemikalien,
die bei der Gewinnung von Erdöl und Erdgas zum Aufbrechen
geologischer Formationen im Boden verwendet werden.
Über ein Drittel der chemischen Verbindungen ist kaum
etwas bekannt. Laut Stringfellow sind acht davon für
Säugetiere giftig. Beim Fracking werden Millionen Liter
Wasser, vermischt mit chemischen Zusätzen, unter hohem
Druck in tief unter der Erdoberfläche gelegene
Gesteinsformationen gepresst, sodass vorher unzugängliches
Erdöl oder Erdgas gefördert werden kann.
Sprecher der Industrie haben immer wieder beteuert, das
Fracking sei vollkommen sicher, auch wenn die
langfristigen Folgen für Menschen und die Erde als Ganze
noch nicht erforscht sind. »Die Industrieseite
behauptete: ›Wir verwenden nur
Lebensmittel-Zusatzstoffe, wir machen hier praktisch
Eiscreme‹«, sagte Stringfellow. »Andererseits
ist die Rede davon, Tausende toxische Chemikalien in den
Boden zu pressen. Als Wissenschaftler beobachteten wir
die Debatte und fragten uns: ›Wie sieht es wirklich
aus?‹«
Das Forscherteam stellte eine Liste der zum Fracking
verwendeten Stoffe zusammen, darunter »Geliermittel
zum Andicken der Flüssigkeiten, Biozide gegen das
Wachstum von Mikroben, Sand, um winzige Risse im Gestein
zu erzeugen und Substanzen, die die Korrosion der Rohre
verhindern«, hieß es in einer Pressemitteilung von ASC.org.
Der Bericht bestätigte, dass Fracking-Flüssigkeiten »tatsächlich
viele nicht toxische, lebensmitteltaugliche Materialien
enthielten«, aber dass sie essbar oder biologisch
abbaubar sind, heißt noch lange nicht, dass sie auch
problemlos entsorgt werden können. »Man kann nicht
einfach eine Lastwagenladung Eiscreme in den Gully
kippen«, sagte Stringfellow. »Sogar
Eiscremehersteller müssen Milchabfälle, die natürlich
und biologisch abbaubar sind, klären. Sie müssen sie
zunächst aufspalten und dürfen sie nicht direkt in die
Umwelt abladen.«
[8 gefährliche Substanzen, Biozide u.a.]
Die Wissenschaftler »identifizierten acht gefährliche
Substanzen, darunter Biozide, die allesamt besonders
giftig für Säugetiere sind.«
»Es gibt verschiedene Chemikalien, insbesondere
Korrosionshemmer und Biozide, die in ziemlich hohen
Konzentrationen verwendet werden und potenziell
schädliche Wirkung zeigen könnten«, sagte
Stringfellow. »Biozide zum Beispiel wurden
entwickelt, um Bakterien zu töten – es ist kein
harmloses Material.«
Darüber hinaus ergab die wissenschaftliche Untersuchung
bei fast einem Drittel der Fracking-Flüssigkeiten wenig
über die Toxizität und die physikalischen oder chemischen
Eigenschaften. »Diese Lücke zu schließen, sollte für
uns Priorität haben«, sagte Stringfellow. Im ganzen
Land sorgt man sich über eine potenzielle Verseuchung des
Trinkwassers, trotz der Beteuerung der Industrie, beim
Fracking werde weit unter das als Trinkwasser vorgesehene
Grundwasser gebohrt. Doch bei einer neueren Untersuchung
der Stanford University stellte sich heraus,
dass Energiebetriebe in viel geringerer Tiefe als weithin
angenommen fracken, manchmal auch durch unterirdische
Trinkwasser-Reserven hindurch.
Fracking und Gesundheitsgefährdung
Im Januar hatte eine neue Studie ergeben, dass an
Orten, in deren Nähe Fracking betrieben wird, die Häufigkeit
von Geburtsdefekten um 30 Prozent zunahm; betroffen
sind mehr als 15 Millionen Menschen, die im Umkreis von
einer Meile um eine Bohrstelle leben.
Das Fracking ist so profitabel, dass es wahrscheinlich in
absehbarer Zeit keine Änderungen geben wird. Die Industrie
wird das lukrative Verfahren wohl ähnlich weiterführen,
wie die Biotechnik-Firmen an GVO festhalten. Erst als die
öffentliche Wahrnehmung internationale Ausmaße erreichte,
gingen einige Unternehmen daran, sauberere Nahrungsmittel
zu produzieren.
Zusätzliche Quellen:
ThinkProgress.org
ACS.org
OilPrice.com
ThinkProgress.org
AlJazeera.com
NIH.gov
[PDF]>
========
13.9.2014: Kanada ist im nationalen
Selbstmord-Modus: <1,35 Millionen Hektar Wildnis in
der kanadischen Arktis für Fracking freigegeben>
aus: Netzfrauen online; 13.9.2014;
http://netzfrauen.org/2014/09/13/135-millionen-hektar-wildnis-der-kanadischen-arktis-fuer-fracking-freigegeben/
Das Dröhnen der Bohrer ist
immer häufiger zu hören in der kanadischen Arktis.
Unternehmen konkurrieren um die 2-3 Milliarden Barrels
Schieferöl in den nordwestlichen Territorien, deren
Regierung die Forderung von indigenen Nationen und
Wissenschaftlern nach einem Moratorium bis zur
abgeschlossenen Überprüfung der Auswirkungen von
Fracking ignoriert.
Es besteht echte Angst um das
Grundwasser, um die Gesundheit und die Sicherheit der in
der Region lebenden Menschen und Sorge darüber, wie das
Fracking zu den globalen Treibhausgasemissionen
beitragen wird.
Der Natla und der Keele – zwei
Flüsse von malerischer Schönheit und kultureller
Bedeutung. Sie sind besonders wichtig für das Volk der Dene in der Region
Sahtu, die sich um den Polarkreis der nordwestlichen
Territorien spannt. Die beiden Flüsse fließen
kristallklar aus den Mackenzie Mountains entlang des
Yukon-Territoriums/der nordwestterritorischen Grenze
bevor sie am Ende im Mackenzie River zusammenfließen.
Seit hunderten, wenn nicht gar
tausenden von Jahren, reisten die in den Bergen lebenden
Dene flussaufwärts zu den Salzlecken, die im frühen
Herbst Karibus, Elche und Bergschafe aus den höheren
Lagen anzogen – eine günstigste
Gelegenheit, um sich mit Wild, Fisch und Beeren für den
langen Winter zu bevorraten.
Fracking auf dem Weg zum Polarkreis
Viele
der im Sahtu lebenden Dene sind besorgt, dass diese
Zeiten nun, da Energiekonzerne die Erlaubnis zum
horizontalen Fracking in einer Region südlich des
Polarkreises haben, bald vorbei sind.
Conoco-Phillips hat bereits
Probefracks an zwei Quellen in der Sahtu
durchgeführt und plant für die Zukunft noch einige mehr.
Auch einige weitere Unternehmen, stehen mit eigenen Plänen
bereit.
Bisher weiß niemand genau wie viel Schieferöl und Gas es
im Yukon-Territorium, den
Nordwest-Territorien und dem Nunavut-Terrotorium gibt.
Aber die Regierung der Northwest-Territorien schätzt,
dass die unterirdische Schiefer-Lagerstätte Canol Shale, die sich von den
Bergen entlang der Grenze Yukons mehrere hundert Meilen
östlich in Richtung Colville und Great Bear Seen
erstreckt, 2-3 Milliarden förderbares Öl
enthält, genausoviel oder vielleicht mehr als die
hochproduktive Bakken-Formation in North Dakota.
Derart potenzielle Reserven
haben für großes Interesse gesorgt. Und dafür, dass sich
hydraulisches oder konventionelles Fracking zur
erschließung von Öl- und Gasquellen in Kanada
unaufhaltsam weiter in Richtung Polarkreis bewegt.
Ökosysteme in Gefahr
Fracking kann das Grundwasser
verschmutzen, Gas kann freigesetzt und seismische
Aktivitäten ausgelöst werden. Wissenschaftler sagen, dass viele
sensible Ökosysteme von Nord-Kanada, inklusive der
Tundra, Moore, Sümpfe und Dauerfrostgebiete, besonders
anfällig für die umfangreichen Störungen sein können,
die in Gebieten mit hoher Fracking-Aktivität auftreten
können
Außerdem bestehen Bedenken
bezüglich notwendiger Reinigungsarbeiten nach
Verschmutzungen durch Öl oder Chemikalien in den vielen
Feuchtgebieten der Region. Ein weiterer Kritikpunkt ist
der sogenannte „Boomtown-Effekt“, der durch zu rasche
Entwicklung in abgelegenen und unbewohnten Gebieten
entsteht – ein Phänomen, das Teile von North Dakota,
Pennsylvania und anderen von „unkonventionellen“
Bohrungen nach Öl und Gas betroffene US-Staaten stark
veränderte.
Bewohner des Yukon- und
des Norwest-Territoriums fürchten, dass diese
abgelegenen und dünn besiedelten Gebiete weder die
Kompetenz noch die staatliche Infrastruktur haben,
Fracking einzuschätzen oder mit den Konsequenzen
umzugehen – wie eine aktuelle Studie zeigt, In der
Region Sahtu leben
weniger als 1.500 Menschen.
Bereits lizenziert – 1,35 Millionen Hektar Wildnis
Jim Tredger, ein ehemaliger
Hochschuldirektor, der die Gemeinschaft vornehmlich
indigene Gemeinschaft der Mayo-Tatchun der
Yukon-Legislative vertritt, hat sich gemeinsam
mit anderen erfolgreich für ein Moratorium für Oberflächenfracking
im Yukon eingesetzt, so dass eine vollständige öffentliche
Überprüfung der gesundheitlichen und ökologischen Risiken
erfolgen konnte. Die Nordwest-Territorien haben es
deutlich eiliger, Fracking zuzulassen.
Konventionelles Bohren nach Öl
in der Region Sahtu ist nichts Neues. Imperial Oil, die kanadische
Tochtergesellschaft von ExxonMobil, fördert bereits seit
fast 70 Jahren Erdöl aus dem Mackenzie River. Aber die
Sondierung von Energiequellen hat sich in den letzten
Jahren dramatisch beschleunigt. Dies liegt teilweise
daran, dass Fracking Unternehmen den Zugang zu Reserven
vereinfacht hat, die bislang nur schwer zu erschließen
waren.
„Bislang umfassen
die aktiven Lizenzen im Gebiet der Canol
Schiefervorkommen 1,35 Millionen Hektar Wildnis.“
Fracking als Schlüssel zur Unabhängigkeit?
John Hogg, Vizepräsident für
Forschung und Betrieb der in Calgary ansässigen MGM
Energy Corp, sagte in einer Anhörung vor einem Yukon
Sonderausschuss für Fracking, dass Schieferressourcen in
einer verantwortlichen Art und Weise genutzt würden,
vorausgesetzt, die entsprechenden Umweltvorschriften
seien vorhanden. Schieferöl
und Gas, schlug er vor, könne der Schlüssel sein, um das
Yukon-Territorium in Sachen energieautark zu machen.
Ein bereits entlang des Mackenzie Rivers vorhandener
Ölkorridor könnte diese neuerschlossene Energie zukünftig
Richtung Süden transportieren.
Das National Energy Board, der
Hauptregulator in Kanada, hat außerdem Pläne von Trans
Canada, dem Unternehmen hinter der umstrittenen Keystone-XL-Pipeline in den USA,
genehmigt, eine 16 Milliarden Dollar Erdgas-Pipeline von
der arktischen Küste bis nach Alberta zu bauen. Niedrige Gaspreise und erhöhte
US-Produktion brachten das Projekt zum Stillstand.
Grundwasservorkommen sind nicht einmal kartografiert
Husky Energy Inc., MGM Energie
und Shell Canada bauen auch in der Region Sahtu Straßen
und führen Tests in den vertikalen ölreichen Schichten
durch. Im Juni 2013
widerrief das Sahtu Land und Water Board frühere
Entscheidungen, die eine vollständige
Umweltverträglichkeitsprüfung für Erkundungsbohrungen
erforderlich gemacht hätten.
Eine der neuesten Studien über
hydraulisches Fracking, veröffentlicht im letzten Jahr
in der Zeitschrift Science, weist darauf hin,
dass die mit Fracking verbundenen Umweltrisiken
gehandhabt werden könnten – vorausgesetzt, es entwickle
sich ein erhöhtes Verständnis für die Tragweite, der
Transport von Schadstoffen werde verbessert und es gebe
mehr langfristige Überwachung und erhöhte Transparenz.
Diese Vorschläge wären weder
für die nordwestlichen Territorien noch für den Yukon so
ohne weiteres umsetzbar. Im Gegensatz zu vielen Regionen im
Süden, sind dort Grundwasservorkommen nicht einmal
kartografiert.
Widerstand im Norden Kanadas
Indigene Gruppen,
Umweltorganisationen und der Ältestenrat der
Nordwest-Territorien haben vor kurzem ein Moratorium für
Fracking in den Nordwest-Territorien gefordert.
Ausschlag gebend ist der Bericht eines Expertengremiums der
kanadischen Akademien, der auf bislang nicht
berücksichtigte Risiken und die unbekannten Auswirkungen
dieser umstrittenen Bohrmethode hinweist.
Der Rat der Yukon First Nations hat geschworen, Fracking auf seinen Ländereien nicht
zuzulassen. Angesichts des massiven Widerstands
haben Conoco-Phillips und Husky eine einjährige Pause
anberaumt, um sich den Anliegen und Fragen, die
vorgebracht wurden, zu stellen.
Yukons überparteilicher
Regierungsausschuss zu Fracking hat in den letzten 14
Monaten Ökonomen, Toxikologen, Mediziner,
Erdölingenieure, Oberhäupter der First Nations,
Umweltorganisationen und Industrie-Experten angehört.
Die Regierung der Nordwest-Territorien allerdings hat
deutlich gemacht, dass sie beabsichtigt, auf
Fracking-Kurs zu bleiben.
Fracking – eine wachsende Kontroverse
Es hat sich herausgestelt, dass
hydraulisches Fracking in Kanada umstrittener ist als in
den Vereinigten Staaten, die in den letzten Jahren einen
wahren Fracking-Boom erlebten.
„Fracking st eine neue Technik in den
Nordwest-Territorien und wir haben nicht genug
Informationen über sie. Wir wissen, sie wird in vielen
Orten auf der ganzen Welt wegen ähnlicher Bedenken wie
unserer verboten.”
Die Regierung von Quebec hat
Fracking wegen der Sorge um das Grundwasser bereits
verboten. In New
Brunswick wurden kürzlich Regelungen eingeführt, die die Art
Wasser, die für Fracking genutzt werden darf, eingrenzt.
Beim hydraulischen Fracking
wird eine Mischung aus Sand, Wasser und Chemikalien mit
hohem Druck in Schieferformationen tief unter der Erde
gepresst, zerschmettert den Stein, so dass auch
eingeschlossene Erdgas- oder Ölressourcen freigesetzt
werden. [Siehe auch: „Fracking – Nun mal Klartext, werte
Herren Experten!“]
Je nach Geologie und abhängig
von der Tiefe des Fracks müssen mehrere Millionen Liter
Wasser verwendet werden, um ein einziges Vorkommen zu
fracken. [Fracking hat dramatische Auswirkungen
auf den WasserhaushaltIn vielen Fällen führen
Energieunternehmen das Abwasser wieder dem Grundwasser
zu.
Risiken von Fracking
Wissenschaftler haben darauf
hingewiesen, dass wenn die Industrie nicht
ausschließlich die optimalsten Methoden anwendet oder
die Zementverkleidung versagt, Bohrungen undicht sein
können.
Eine in 2011 in den Proceedings
of the National Academy of Sciences
veröffentlichte Studie erbrachte den systematischen
Nachweis von im Zusammenhang mit Schiefergasförderung
auftrender Methankontaminierung der Trinkwasservorkommen
im Nordosten von Pennsylvania und im New Yorker
Hinterland.
Die Sorgen um die Verschmutzung
des Grundwassers und der Flüsse wie den Natla und den
Keele werden untermauert durch Fracking-Projekte, die
kürzlich in Alberta schief liefen. [Siehe auch: Neue Ölkatastrophe am Great Lakes]
Es kostete Canadian Natural
Resources 50 Millionen $ und dauerte mehr als neun
Monate, eine fortlaufende Serie von Leckagen in den
Griff zu bekommen, die durch eine Fracking-Methode –
Dampfinjektion in diesem Fall – im letzten Jahr an einer
ihrer Quellen verursacht wurden. Mehr als 12.000 Barrel Bitumen
sickerten an die Oberfläche, was als viertgrößter
Überlauf in die Geschichte Albertas einging.
Frei übersetzt und zusammengefasst aus dem englischen
Original: Drills away in Canada’s Arctic – 1.35
million hectares of wilderness open to fracking
Netzfrau Andrea Wlazik>
========
5.11.2014: <Benzol in der Luft:
Extrembelastungen durch Fracking> - Luft mit
Benzol: Faktor 35.000 bis 770.000 , Foraldehyd: Faktor
30 bis 240, Schwefelwasserstoff: Faktor 60.000
aus: Kopp-Verlag online; 5.11.2014;
http://info.kopp-verlag.de/nachrichten/benzol-in-der-luft-extrembelastungen-durch-fracking.html
<Wie das Wissensmagazin Scinexx mitteilt, haben
Forscher in der Nähe von US-Fracking-Standorten enorm
erhöhte Werte von Luftschadstoffen gemessen. Vor allem
Benzol, Formaldehyd und Schwefelwasserstoff lagen bei
der Hälfte der Proben um ein Vielfaches über den
Grenzwerten, wie die Forscher im Fachmagazin
»Environmental Health« berichteten.
Hydraulic Fracturing, kurz Fracking, sorgt weltweit für
Diskussionen. Bei dieser Technik werden pro Bohrung rund
10 Millionen Liter Wasser und Quarzsand sowie verschiedene
Chemikalien in den Boden gepresst. Der Chemikalienanteil
beträgt zwischen 0,5 und zwei Prozent der eingebrachten
Mengen. So wurden in den USA zwischen 2005 und 2009
insgesamt 43 Millionen Liter chemischer Additive
verwendet. Einige davon sind schwer toxisch
beziehungsweise karzinogen oder anderweitig
gesundheitsschädigend.
[Die Luftmessungen]
David Carpenter von der University at Albany in New York
hat nun in seiner Studie alarmierende Daten zur
Luftqualität ermittelt – durch 41 passive Messstationen
sowie weitere Ad-hoc-Messungen durch Anwohner in der Nähe
von Fracking-Standorten in fünf US-Bundesstaaten.
Beim Benzol lagen die gemessenen Konzentrationen zwischen
35- und 770.000fach über den normalen Hintergrundwerten.
»Die Belastung, die man in fünf Minuten an einem der Orte
in Wyoming bekommt, entspricht der von zwei Jahren
Aufenthalt in Los Angeles oder acht Monaten in Peking«, so
Carpenter.
Benzol gilt als krebserregend. Ebenfalls erhöht – nämlich
zwischen dem 30 und 240fachen – waren die Werte für
Formaldehyd, das ebenfalls als krebserregend gilt.
Schwefelwasserstoff erreichte bis zu 60.000fach höhere
Konzentrationen als in normaler Atemluft. In dieser
Konzentration führt er zur Reizung der Schleimhäute,
Schwindel und Erschöpfung.
Carpenter betonte – offenbar um sich vor rechtlichen
Gegenmaßnahmen der einflussreichen Fracking-Industrie zu
schützen –, dass solche Messungen zwangsläufig nur
Stichproben sein können, da nur wenige von tausenden
Fracking-Standorten beprobt wurden.
In der EU ist die »Beprobungsdichte« hingegen eine
andere. Seit dem 26. Mai 2011 veröffentlichen Europäische
Kommission und Europäische Umweltagentur im Rahmen des
Europäischen Schadstoffemissionsregisters flächendeckende
Karten, die Emissionsquellen wie Straßen- und Luftverkehr
zeigen.>
========
Deutschland 20.11.2014: <Fracking: Hendricks
bricht Koalitionsvertrag> -
Fracking-"Probebohrungen" sollen erlaubt werden
aus: PoLenum
online; 20.11.2014;
http://www.polenum.com/politik_energie_umwelt_meinung/fracking-hendricks-bricht-koalitionsvertrag-bundesregierung-wintershall-exxonmobil/
<von Andreas
Heegt
Jetzt soll es ganz schnell gehen. Fracking soll
erlaubt werden, quasi im Hauruckverfahren. Die
Bundesregierung will Probebohrungen genehmigen und
bricht damit ihren Koalitionsvertrag!
Für wissenschaftliche Zwecke erlaubt die Bundesregierung
Frackingbohrungen in mehr als 3.000 Meter Tiefe.
Sogenannte Probebohrungen. Ausgenommen sind Wasser- und
Heilquellenschutzgebiete. Umweltministerin Hendricks
meinte, mit den Probebohrungen soll geklärt werden, wie
die Umwelt auf giftige Substanzen in der
Frackingflüssigkeit reagiert.
Aber: Selbst diese Probebohrungen darf die Bundesregierung
den Unternehmen Wintershall und ExxonMobil nicht gestatten
– jedenfalls besagt das der Koalitionsvertrag!
Denn auf Seite 61 des Koalitionsvertrages steht
wörtlich: Den Einsatz umwelttoxischer
(giftiger) Substanzen bei der Anwendung der
Fracking-Technologie zur Aufsuchung und Gewinnung
unkonventioneller Erdgaslagerstätten lehnen wir ab. Über
Anträge auf Genehmigung kann erst dann entschieden
werden, wenn die nötige Datengrundlage zur Bewertung
vorhanden ist und zweifelsfrei geklärt ist, dass eine
nachteilige Veränderung der Wasserbeschaffenheit nicht
zu befürchten ist (Besorgnisgrundsatz des
Wasserhaushaltsgesetzes).
Deswegen sind sogar Probebohrungen gemäß des
Koalitionsvertrages verboten. Und zwar so lange, bis die
Unternehmen Wintershall und ExxonMobil nachweisen, dass in
den Fracking-Flüssigkeiten keine giftigen Stoffe
eingesetzt werden. Punkt! Ohne Wenn und Aber! Doch
Hendricks kehrt den Sachverhalt um. Sie lässt erst bohren
und dann feststellen.
Angeblich haben Wirtschaftsverbände und Unternehmen
keinen Druck auf Hendricks ausgeübt. Wer es glaubt? Die
Genehmigung von Probebohrungen und der eklatante Bruch des
Koalitionsvertrages lassen eine ganz andere Vermutung zu!
(Foto: dts Nachrichtenagentur)>
========
Irving (Texas) 27.11.2014: Haufenweise Erdbeben
durch Fracking
aus: Kopp-Verlag online: Fracking-Rebellion: Serie von
Erdbeben rüttelt am Energie-Boom in Texas
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/redaktion/fracking-rebellion-serie-von-erdbeben-ruettelt-am-energie-boom-in-texas.html
<Redaktion
Sie nennen sie die »Irving Quakes«. Die Stadt
Irving in Texas hat in den vergangenen vier Tagen fünf
Erdbeben erlebt, alle zwischen 2,2 und 3,3 auf der
Richterskala. Sie alle ereigneten sich in einem Abstand
von wenigen Kilometern im Epizentrum des Fracking-Booms
in der Stadt nahe Dallas.
Unter den Anwohnern mischen sich nun Wut und
Verunsicherung. Zwar kam niemand zu Schaden, als die Erde
bebte. Aber die Nachbarn rund um die Fracking-Bohrstellen
befürchten, dass der Förder-Boom hinter der sprunghaft
steigenden Zahl kleiner Beben steckt.
Denn in der Nähe der registrierten Beben befinden sich
jeweils Auffanglager für Wasser, das beim Erschließen der
unkonventionellen Öl- und Gasvorkommen verwendet worden
ist. Das Wasser wird an den Bohrlöchern zusammen mit Sand
und Chemikalien in den Schieferstein gepresst, um die
Vorkommen aufzubrechen. Danach wird es in unterirdischen
Lagern entsorgt.
»Die Leute haben Angst und fragen sich, wer den
Schaden an unseren Häusern zahlt«, sagt Luke
Metzger. Er ist Direktor der Umweltgruppe »Environment
Texas.«
»Die Leute in dieser Region sind es nicht gewöhnt,
dass sie aufwachen und ihre Häuser wackeln«, fügt
Metzger hinzu. Auch die Aktivistin Sharon Wilson beschwert
sich: »Wir sind alle nur Versuchstiere mitten in
diesem großen Fracking-Experiment.«
Eine Studie von Wissenschaftlern des Ohio Department
of Natural Resources gibt solchen Befürchtungen
neue Nahrung. Das Papier, das in diesem Monat im Magazin Seismological
Research Letters veröffentlicht wird, basiert auf
Daten der National Science Foundation.
Es stellt eine direkte Verbindung zwischen 400 kleinen »Mikro-Erdbeben«
und Fracking-Operationen in dem Bundesstaat her. Der
Studie zufolge ereigneten sich sämtliche Beben entlang
eines Grabens, der unter den drei Fracking-Standorten
hindurch verläuft.
Demnach wurden in nur drei Tagen im Oktober 190 kleine
Erdbeben registriert. »Die Beben begannen kurz nachdem
an den Vorkommen der Betrieb aufgenommen worden war, und
sie endeten zwei Monate nachdem der Betrieb dort wieder
eingestellt worden war«, heißt es in dem Papier.
Zu Beginn des Jahres hatte schon der U.S. Geological
Survey das in Endlager gepumpte Brauchwasser aus
dem Fracking-Boom in Oklahoma als »wahrscheinlichen
Faktor für die Zunahme von Erdbeben« bezeichnet.
»Dieses Phänomen ist bekannt als durch Einspritzung
verursachte seismische Aktivität, die seit fast einem
halben Jahrhundert dokumentiert wird, mit neuen Fällen
in Arkansas, Ohio, Texas und Colorado«, steht in
dem Papier.
Der Verband der Öl- und Gaswirtschaft, so berichten
Zeitungen in Texas, erwartet nun eine Untersuchung über
den Zusammenhang zwischen Fracking und Erdbeben, die seit
dem Beginn des Energiebooms 2009 drastisch zugenommen
haben.
Irving ist nur 35 Kilometer von der Stadt Denton
entfernt. Dort haben die Einwohner kürzlich beschlossen,
Fracking auf städtischem Gebiet zu untersagen. Der Öl- und
Gasverband geht gerichtlich gegen den kommunalen
Volksentscheid vor.>
========
18.12.2014: <Energiegewinnung: New
York will Fracking verbieten> - Gouverneur Cuomo
sieht die Gefahren
"Es gebe immer mehr wissenschaftliche
Beweise für schwere gesundheitliche Risiken durch
Fracking."
aus: 20 minuten online; 18.12.2014;
http://www.20min.ch/ausland/news/story/11105594
<Fracking stellt für den New Yorker
Gouverneur Andrew Cuomo eine Gefahr für Mensch und
Umwelt dar. Umweltschützer begrüssen das angekündigte
Verbot.
Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew
Cuomo, hat ein Verbot der umstrittenen Fördermethode
Fracking angekündigt. Seine Entscheidung basiere auf den
möglichen Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung,
erklärte der demokratische Gouverneur am Mittwoch.
Umweltschützer begrüssten die Entscheidung, die
Energiewirtschaft kritisierte sie. Beim Fracking werden
Gas- oder Ölvorkommen aus undurchlässigen
Gesteinsschichten gewonnen, indem Wasser, Sand und
chemische Zusätze mit enorm hohen Druck in das harte
Gestein gepresst werden, um es aufzubrechen.
Umstrittene Methode
Die Methode ist wegen ihrer möglichen Gefahren
für die Umwelt und die Trinkwasserversorgung umstritten.
In den USA hat die Fördertechnik zu einem regelrechten
Boom in der Öl- und Gasindustrie geführt; das grosse
Angebot sorgt derzeit weltweit für niedrige Erdölpreise.
Auf dem Gebiet von New York befindet sich ein
Teil der Marcellus-Formation, Schiefergestein, das
Erdgasvorkommen enthält. Cuomo hatte zunächst ein
Moratorium verhängt, nun folgt das Verbot.
Gesundheitsgefahren
Auch andere US-Bundesstaaten haben die
Entscheidung, ob sie Fracking zulassen wollen, zunächst
ausgesetzt. Andere hingegen, wie New Yorks Nachbarstaat
Pennsylvania, treiben diese Art der Gas- und Ölgewinnung
voran.
Die Umweltschutzorganisation Natural Resources
Defense Council erklärte, Cuomo habe mit seiner
Entscheidung Mut bewiesen. Es gebe immer mehr
wissenschaftliche Beweise für schwere gesundheitliche
Risiken durch Fracking. Die Energiebranche erklärte, das
Fracking-Verbot koste den Bundesstaat Arbeitsplätze.
Investitionen würden nun in andere Bundesstaaten
verlagert.
(sda)>
========
18.12.2014: <US-Staat New York verbietet
Fracking>
aus: Gulli online; 18.12.2014;
http://www.gulli.com/news/25383-us-staat-new-york-verbietet-fracking-2014-12-18
<Fracking ist ab sofort im Staat New York verboten.
Der US-Staat New York ist der größte Staat in den USA,
welcher jetzt Fracking verboten hat. Damit hat diese
Verbot auch eine deutliche Aussage und Bedeutung. Das
Verbot kam zustande, nachdem das staatliche Gesundheitsamt
Bedenken anmeldete und erklärte, dass man sich nicht
sicher sein könne, welches gesundheitliche Risiko Fracking
mit sich bringe.
Gestern erklärte der US-Bundestaat New York, dass man
ein Verbot
für Fracking verhängt habe, da das staatliche
Gesundheitsamt Bedenken anmeldete und gesundheitliche
Risiken nicht ausgeschlossen werden können.
Kein Fracking in New York
Damit ist New
York der größte Staat, der sich bisher gegen das
Fracking ausgesprochen hat. Entsprechend groß ist nun
der Wirbel, den dies verursacht. Der Bericht des
Gesundheitsamtes und die darin geschilderten Bedenken
würden ein Verbot
rechtfertigen, erklärte New Yorks Gouverneur Andrew
Cuomo.
Fracking ist eine sehr umstrittene Methode zur
Gewinnung von Erdgas. Mittels Wasser, Sand und
Chemikalien wird das Gas aus tief liegenden
Gesteinsschichten gedrückt, wobei es sich nicht absehen
lässt, welche kurz-, mittel-, und langfristigen Schäden
dies an der Umwelt und damit auch an den in diesen
Gebieten lebenden Menschen zur Folge hat. Auch
in Deutschland wird immer wieder versucht, Fracking
gesetzlich zu ermöglichen. Dass sich nun New York wegen
gesundheitlicher Bedenken gegen das Fracking
ausgesprochen und sogar ein Verbot verhängt hat, kommt
denjenigen, die sich für das Fracking aussprechen, ganz
und gar nicht gelegen.
2012 wurde Fracking schon in Vermont verboten, doch
dies wurde eher belächelt, da es im Staat keine
signifikanten Gasvorkommen gibt und das Verbot daher
eher symbolischer Natur war. Doch das Verbot von New
York wird im ganzen Land sehr ernst genommen. Kate
Sinding vom Natural Resources Defense Council
erklärte, dass niemand mit dieser Entscheidung
gerechnet hätte.
Zwar konnte das Gesundheitsamt keine Beweise vorlegen,
dass Fracking gesundheitsschädlich ist, da aber auch
keine Gegenbeweise erbracht werden konnten und die
Bedenken einfach zu groß sind, riet man zu einem Verbot.
Welche Auswirkungen diese Entscheidung für den Rest der
USA und eventuell auch andere Länder hat, ist momentan
noch nicht abzusehen. /ab>