9.4.2016: <In El Salvador: Razzia
bei Briefkastenfirma-Kanzlei Mossack Fonseca> -
Computer beschlagnahmt -- 11.4.2016: Bundesdruckerei des
Finanzministeriums soll "dubiose Geschäfte" in Venezuela
abgewickelt haben - mit Hilfe von Briefkastenfirmen --
12.4.2016: Kriminell-zionistischer CIA operiert
ebenfalls mit Panama-Briefkastenfirmen -- 12.4.2016:
Kriminell-zionistischer CIA arrangiert "Geschäfte" mit
Briefkastenfirmen über Fonseca -- 12.4.2016:
Panama-Papiere: Es stinkt wieder mal nach dem
kriminell-zionistischen CIA -- 12.4.2016: Anwaltskanzlei
Fonseca mit kriminellen Pädophilen als Kunde - ein
Beispiel eines Russen in den "USA" -- 13.4.2016: Taktik
vermutet: CIA will mit der Veröffentlichung der
Panama-Papiere politische Gegner anschwärzen - und die
"USA" stehen als "heilig" da -- 16.4.2016: Konzerne der
kriminellen "USA" haben 1,3 Billionen Dollar in
Scheinfirmen gelagert -- 18.4.2016: Schäuble vertuscht
und verheimlicht - er will nichts von den
Panama-Papieren wissen und schützt den deutschen
Auswanderer Fonseca (!) -- 18.4.2016: Scheindirektoren
in Panama geben Autogramme für Drogenkartelle,
Autokraten, Steuerhinterzieher -- In vielen Steueroasen
ist Scheindirektor kein ungewöhnlicher Beruf --
23.4.2016: Wie gründe ich eine Briefkastenfirma? Video
mit Fidusuisse, Panama und Delaware -- 9.5.2016:
Anwaltskanzlei Fonseca: Namen und Gründungsdaten mit
Herkunft der Briefkastenfirmen veröffentlicht --
13.5.2016: <Panama unterstützt nach Offshore-Affäre
weltweiten Steuerdatenaustausch> -- 24.5.2016:
Panama-Papiere: Soros mit dabei -- 14.6.2016:
<Steuerbetrug 50 Hinweise aus „Panama Papers“ weisen
nach Hessen> -- 29.6.2024: "Panama Papers"-Prozess:
Alle Angeklagten überraschend freigesprochen --
Delaware, das Haus von Alpha Technologies Onshore
I.T. Managed Services, wo die Firma "Global
Corporate Services" ihre Büroräumlichkeiten hat
<Die Kanzlei
Mossack Fonseca sieht nichts Anrüchiges in ihrem
Geschäftsgebaren. In El Salvador werden die Behörden
tätig.
Die
Polizei in El Salvador hat im Zusammenhang mit den
sogenannten „Panama
Papers“ die lokalen Büros der im Mittelpunkt der
Enthüllungen stehenden Kanzlei Mossack
Fonseca durchsucht. Dies teilte die
Staatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes am
Freitagabend mit. Dabei seien unter anderem Computer
sichergestellt worden, wie die Zeitung „La
Prensa Gráfica“ berichtete. Früheren Berichten
zufolge wollten die Behörden nach Beweisen von möglichen
Steuerdelikten salvadorianischer Staatsbürger fahnden.
Die „Süddeutsche Zeitung“ und ein Konsortium
internationaler Medien hatten vor rund einer Woche über
die Existenz von Zehntausenden Briefkastenfirmen
berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler aus
aller Welt ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die
Enthüllungen waren durch ein Datenleck möglich
geworden.>
========
11.4.2016: Bundesdruckerei des Finanzministeriums
soll "dubiose Geschäfte" in Venezuela abgewickelt haben
- mit Hilfe von Briefkastenfirmen Bundesdruckerei sieht sich „potentiell geschädigt“
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/panama-papers/panama-papers-bundesdruckerei-sieht-sich-geschaedigt-14172369.html
<Die „Panama
Papers“ haben Tausende Briefkastenfirmen bekannt gemacht.
Auch ein Geschäft der Bundesdruckerei gerät nun in den
Blick.
Die
dem Finanzministerium unterstehende Bundesdruckerei will
neue Vorwürfe aus den „Panama Papers“ von der Berliner
Staatsanwaltschaft klären lassen. Das Unternehmen sehe
sich als möglicherweise Geschädigten und werde, „sollten
sich die Vorwürfe und die Echtheit der Dokumente
bestätigen - alle ihm möglichen zivil- und
strafrechtlichen Schritte einleiten“, teilte die
Bundesdruckerei an diesem Montag in Berlin mit.
Nach Angaben einer Sprecherin legen Veröffentlichungen
zu möglicherweise rechtswidrigem Verhalten eines
ehemaligen Mitarbeiters „den Verdacht nahe, dass das
Unternehmen und seine Beauftragten mit hoher Energie
getäuscht wurden“. Der Sprecher der Berliner
Staatsanwaltschaft erklärte auf Anfrage, noch seien
keine neuen Ermittlungen angelaufen.
Das Bundesfinanzministerium
hatte sich bereits am Samstag gegen Vorwürfe mit Bezug
auf angeblich dubiose Bundesdruckerei-Geschäfte in
Venezuela verwahrt. Nach einem Bericht des „Spiegel“
soll das Unternehmen für diese Geschäfte eine
Briefkastenfirma in Panama benutzt haben, deren Name
neben dem der Bundesdruckerei in den „Panama Papers“
auftauche. „Ein Fehlverhalten des
Bundesfinanzministeriums ist im Zusammenhang der alten
wie der neuen Vorwürfe nicht erkennbar“, sagte ein
Ministeriumssprecher.
Die Bundesdruckerei erklärte nun, sie habe den
derzeitigen Arbeitgeber des betroffenen ehemaligen
Mitarbeiters - eine Minderheitsbeteiligung der
Bundesdruckerei - „gebeten, diesen mit sofortiger
Wirkung und bis zur Klärung der Vorwürfe zunächst
freizustellen“. Der frühere Beschäftigte der
Bundesdruckerei bestreite „unverändert“ die Vorwürfe.
Das Unternehmen unterstütze die Staatsanwaltschaft in
ihren Ermittlungen, hieß es weiter.
Bericht über Informanten
Laut Bundesdruckerei haben Prüfungen des
Venezuela-Geschäfts keine Beweise für strafrechtliches
Fehlverhalten ergeben. Zu diesem Ergebnis sei auch die
Staatsanwaltschaft Berlin gekommen, die im Jahr 2010
Ermittlungen mangels hinreichenden Tatverdachts
eingestellt habe. „Die Bundesdruckerei GmbH liefert seit
rund zehn Jahren Komponenten für das venezolanische
ePass-System, wie etwa Passdatenseiten und
Personalisierungssysteme. Das gesamte Venezuela-Projekt
ist von Beginn an umfangreich rechtlich überprüft
worden“, hieß es an diesem Montag.
„Auch ein von der Generalstaatsanwaltschaft
angeordnetes Überprüfungsverfahren im Jahr 2015 hat zu
keinem anderen Ergebnis geführt.“ Die Bundesdruckerei
habe „die über Zugang zu den „Panama Papers“
befindlichen Medien gebeten, sie bei der Aufklärung zu
unterstützen und ihr für die Aufklärung relevante
Unterlagen zur Verfügung zu stellen“.
[Schäuble verweigert Gespräch mit Informanten
über dubiose Geschäfte der Bundesdruckerei]
Laut „Spiegel“ soll sich Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble (CDU) jahrelang geweigert haben, in Kontakt mit
einem Informanten zu treten, der über angeblich dubiose
Geschäfte der Bundesdruckerei auspacken wollte. Der Mann
habe Schäuble und seinen Staatssekretär Werner Gatzer,
der im Aufsichtsrat der Bundesdruckerei sitzt,
angeschrieben. Beide hätten nicht auf das Angebot
reagiert.
<Geheimdienstler
und ihre Zuträger nutzten ausweislich der Panama
Papers die Dienste der Kanzlei Mossack Fonseca. Die
Agenten ließen Briefkastenfirmen gründen, um ihre
Aktionen zu verschleiern. Von Will Fitzgibbon
und Nicolas Richtermehr ...
Wenn man die Akten von Mossack Fonseca öffnet, findet man
auch allerlei Verbindungen in die Welt der Geheimdienste.
Etwa zur Iran-Contra-Affäre, einem Skandal um geheime
Waffenlieferungen der CIA unter Präsident Ronald Reagan.
Auch der Waffenhändler Adnan Khashoggi taucht in diesem
Umfeld auf.
Geheimdienstler
und ihre Zuträger nutzten ausweislich der Panama Papers
die Dienste der Kanzlei Mossack Fonseca. Die Agenten
ließen Briefkastenfirmen gründen, um ihre Aktionen zu
verschleiern.
Von Will Fitzgibbon und
Nicolas
Richter
Die Lieferung wird sehnlich erwartet: Am 4. Juli 1986 landet in der iranischen
Hauptstadt Teheran eine viermotorige Boeing707. Sie ist im
jugoslawischen Rijeka gestartet, voll beladen mit
kostbarer Ware aus den Vereinigten Staaten. Sieben Jahre
nach der islamischen Revolution leidet das Regime in Iran
unter den Sanktionen, die die Vereinigten Staaten von
Amerika verhängt haben. Das Flugzeug bringt nun
militärische Mangelware, etwa Abwehrraketen und
Ersatzteile für Kampfflugzeuge - Dinge also, die
eigentlich dem Embargo unterliegen.
Es ist eine typische Geheimdienstoperation: Offiziell
sind Iran und die USA Erz-, wenn nicht Todfeinde. Und doch
stammen die Rüstungsgüter in der Boeing von den
Amerikanern. Der Geheimdienst Central Intelligence Agency
(CIA) hat die
Lieferung ermöglicht, im Gegenzug soll Iran die
Freilassung amerikanischer Geiseln in Libanon veranlassen
und Geld zahlen, mit dem die CIA dann den Aufstand der
Contra-Rebellen in Nicaragua finanziert.
Die "Iran-Contra-Affäre" fliegt zwar später auf, und
unter anderem muss sich Oliver North, ein Mitarbeiter des
Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, vor Gericht
verantworten. Aber zunächst einmal ist die Operation
darauf angelegt, geheim zu bleiben. Deswegen kann die
Regierung Ronald Reagans das Kriegsgerät nicht mit der
US-Luftwaffe schicken. Sie braucht das, was Geheimdienste
so oft benötigen, wenn sie ihre windigen Geschäfte
abwickeln: Vermittler, Zwischenhändler, Firmen, Flugzeuge,
die sich nicht dem Staat zuordnen lassen. Notwendig ist,
was man im Geheimdienstjargon plausible deniability
nennt: Höchstes Gebot ist es demnach, dass man hinterher
alles "glaubwürdig abstreiten" kann.
Die Maschine, die 1986 in
Teheran landet, ist in den USA
registriert und gehört allem Anschein nach einem Mann
namens Farhad Azima, der im US-Staat Missouri lebt. Azima
ist Exil-Iraner und Geschäftsmann. Ein Leben lang verdient
er sein Geld damit, dass er Flugzeuge vermietet oder
verleast. Er beteuert, dass er von der CIA-Lieferung nach
Teheran mithilfe einer seiner Maschinen nichts gewusst
habe. "Mit Iran-Contra hatte ich nichts zu tun", sagt er
auf Anfrage. "Jede denkbare US-Behörde hat mich überprüft
und gefolgert, dass an dem Verdacht absolut nichts dran
ist. Es ist eine sinnlose Jagd."
Nun gewähren die Panama Papers
neue Einblicke in das Geschäftsleben von Azima und einem
halben Dutzend anderen schillernden Persönlichkeiten, die
seit Jahrzehnten immer wieder im Dunstkreis der
Geheimdienste vermutet werden. Viele sollen der CIA
geholfen haben, auch wenn die Betroffenen dies
dementieren. In den Akten aus der panamaischen Kanzlei
Mossack Fonseca finden sich zwar bislang keine direkten
Zahlungen der CIA, dafür aber etliche Verhaltensmuster,
die aus dem Agentenmilieu bekannt sind: dubiose
Firmenkonstrukte, Geschäfte mit gebrauchten Flugzeugen,
Partnerschaften unter zwielichtigen Figuren.
"Man kann halt nicht einfach rumlaufen und sagen, dass
man Agent ist"
In den Akten von Mossack Fonseca,
die der Süddeutschen Zeitung zugespielt und
zusammen mit dem Internationalen Konsortium Investigativer
Journalisten (ICIJ) ausgewertet wurden, finden sich
zahlreiche Namen aus der Welt der Spionage: Zwei
Verdächtige der Iran-Contra-Affäre, ein mutmaßlicher
Helfer der CIA für Waffenlieferungen nach Afghanistan,
hohe Ex-Verantwortliche der Geheimdienste Saudi-Arabiens,
Kolumbiens und Ruandas.
Darunter: der 1999
verstorbene Saudi Scheich Kamal Adham, der in den 1970er-
Jahren der wichtigste Verbindungsmann der CIA für die
Region gewesen sein soll. Ferner: der griechische
Unternehmer Sokratis Kokkalis, den die Stasi einst als
"Agent Rocco" führte. Und natürlich: der deutsche
Privatagent Werner Mauss, der über Mossack Fonseca allein
ein Dutzend Briefkastenfirmen führte oder führt.
Auffällig ist, mit welcher Selbstverständlichkeit diese
Profis für Geheimoperationen Briefkastenfirmen verwenden -
teilweise auch dann noch, wenn sie längst im Ruhestand
sind. Es wirkt wie eine alte Gewohnheit, die man nicht
mehr ablegen kann. Die Akten offenbaren, dass die
Offshore-Konstrukte von Mossack Fonseca wohl nicht nur
mutmaßlichen Steuerhinterziehern und anderen Kriminellen
geholfen haben, sondern auch jenem Milieu, in dem von
Berufs wegen ein endloser Bedarf an Verschleierung
herrscht - dem der Spione.
Das Phänomen ist leicht zu erklären. "Man kann halt nicht
einfach rumlaufen und sagen, dass man ein Agent ist", sagt
der amerikanische Professor Loch Johnson, der einst an
parlamentarischen Untersuchungen im US-Kongress
beteiligt war und als Experte für CIA-Tarnfirmen gilt. Wie
jeder Mensch braucht auch ein Spion, Geiselbefreier oder
Waffenschmuggler eine Logistik, das beginnt schon bei
einem Konto und einer Kreditkarte, mit der er sein
Hotelzimmer bezahlt. Manchmal wird auch Bargeld benötigt,
ein Schiff oder ein Flugzeug. In allen Fällen soll eine
Tarngesellschaft den wahren Auftraggeber oder
Interessenten verbergen.
Teil 2:
Bei James Bond kommt oft die Firma "Universal Exports"
vor
Weil das schon Ian Fleming wusste,
kommt in seinen Romanen über den britischen
Geheimagenten James Bond
oft die Firma "Universal Exports" vor, deren Name so
nichtssagend klingt, dass er schon wieder vielsagend
ist. Wenn sich der Agent Bond also über ein gewöhnliches
Telefon in London melden muss, gibt er sich als
Geschäftsreisender aus, der seinen Chef bei der
Exportfirma anruft. Er redet dann über
Belanglosigkeiten, deren Sinn nur der britische
Geheimdienst versteht.
"Universal Exports" ist so sehr zum Inbegriff
geheimdienstlicher Tarnung geworden, dass sie von
Geschäftspartnern Mossack
Fonsecas bis heute erwähnt wird. Als ein
Treuhänder 2010 an die
panamaische Kanzlei schreibt, um für einen Kunden eine
Gesellschaft einrichten zu lassen, scherzt er über den
möglichen Firmennamen: "Ich schlage mal 'World Insurance
Services Limited' vor, oder vielleicht 'Universal
Exports' wie in den frühen Bond-Geschichten. Aber ich
weiß nicht, ob wir das durchkriegen." Viele Firmennamen
in den Listen Mossack Fonsecas deuten darauf hin, dass
sich die Beteiligten gefühlsmäßig der Welt der Spionage
annähern wollen; Gesellschaften heißen also
"Goldfinger", "SkyFall", "Moonraker", "Spectre" und
"Blofeld", alles Bond-Begriffe. Sind die Kunden des
Offshore-Geschäfts lustig, oder sind sie
nur zynisch?
Mehr noch als zu Agentenfilmen aber finden sich in den
Akten Spuren in die wirkliche Welt der Geheimdienste.
Ein Beispiel dafür ist Loftur Johannesson, ein
vermögender 85-Jähriger aus Reykjavík. Mehrere Artikel
und Bücher haben Johannesson in die Nähe der CIA
gerückt, unter anderem soll er Waffen an die
antikommunistischen Aufständischen in Afghanistan
geliefert haben. Johannesson bestreitet dies. Vom Jahr 2002 an taucht er im
Zusammenhang mit mindestens vier Firmen auf, die Mossack
Fonseca verwaltet, und deren Sitz auf den Britischen
Jungferninseln oder in Panama liegt.
Es ist nicht klar, warum Menschen wie Johannesson auch
als Rentner noch Offshore-Firmen brauchen oder warum sie
dort womöglich Teile ihres Vermögens untergebracht
haben. Vermutlich ist es schwierig, Erlöse aus geheimen
Geschäften auf ein gewöhnliches Konto zu übertragen,
ohne Verdacht zu erregen. Ähnliche Fragen werfen auch
die Briefkastenfirmen des deutschen Privatagenten Mauss
auf. Benötigt (oder benötigte) er sie, um Lösegelder zu
bewegen, Provisionen zu kassieren - oder schlicht um
Steuern zu sparen? Gegen Mauss ermittelt nach
Informationen der Süddeutschen Zeitung die
Staatsanwaltschaft Bochum wegen des Verdachts der
Steuerhinterziehung; Mauss hat den Vorwurf der
Steuerhinterziehung ausdrücklich bestritten.
Der Betrieb von Flugzeugen (oder der
weltweite Handel damit) scheint zu einem jener
Geschäftsbereiche zu gehören, in denen man sehr oft auf
Geheimdienste oder deren mutmaßliche Helfer trifft. Der
Exil-Iraner Farhad Azima zum Beispiel, dessen Boeing707 einst Waffen nach Teheran
geflogen haben soll, taucht vom Jahr 2000 an in den Akten Mossack
Fonsecas auf; damals lässt er eine Briefkastenfirma auf
den Britischen Jungferninseln namens ALG (Asia &
Pacific) Limited eintragen, offenbar eine Filiale seiner
US-Firma Aviation Leasing Group in Missouri, die mehr
als 60
Maschinen betreibt.
Erst 13 Jahre später
erkennt man bei Mossack Fonseca, dass man es womöglich
mit einem Mann aus dem Geheimdienstgewerbe zu tun hat.
Die Mitarbeiter Mossack Fonsecas stoßen da auf Berichte,
die Azima in Verbindung mit der CIA bringen. So soll er
in den späten 1970er-Jahren einer Firma namens Eatsco
(Egyptian American Transport and Services Corporation)
dabei geholfen haben, Waffen nach Libyen zu liefern. Die
Firma Eatsco gehörte mehreren ehemaligen CIA-Agenten. In
den Büros Mossack Fonsecas wird man unruhig, als man
davon erfährt, und bittet einen Vertreter Azimas, dessen
Identität zu bestätigen. Die Kanzlei erhält keine
Antwort, aber sie geht der Sache offenbar auch nicht
weiter nach. Manchmal scheint es besser zu sein, es
nicht genau zu wissen. Die Kanzlei hat auf Anfrage
erklärt, sie überprüfe sämtliche ihrer Kunden
"gründlich". Zu konkreten Fällen äußerte sie sich nicht.
Man bedauere aber "jedweden Missbrauch
unserer Dienstleistungen".
Der schillernde Kunde Azima besitzt noch einen weiteren
dubiosen Kontakt: Im November 2011
trägt ihn die Kanzlei Mossack Fonseca ausweislich der
Unterlagen als Co-Direktor einer Firma namens Eurasia
Aviation Holdings Limited ein. Dem Anschein nach geht es
wieder einmal um Flugzeuge. Ein weiterer Co-Direktor
dieser Firma heißt Houshang Hosseinpour (ebenfalls im
Luftfahrtgeschäft tätig); die US-Regierung wirft ihm
später vor, er habe Sanktionen gegen Iran
umgangen. Doch im Februar 2012
erklärt die Firma Eurasia Aviation plötzlich,
Hosseinpour habe in Wahrheit nichts mit dem Unternehmen
zu tun - dass sein Name vorkomme, sei ein
"Verwaltungsfehler". Wenig später kauft die Firma
tatsächlich ein Flugzeug.
Diese Abläufe belegen für sich genommen keinen Kontakt
zur CIA, aber sie zeigen die Selbstverständlichkeit, mit
der Figuren aus dem Dunstkreis der Geheimdienste in der
Welt der Briefkastenfirmen ein- und ausgehen. Ein
weiteres Beispiel dafür ist Adnan Kashoggi: Der
saudische Milliardär soll in den 1970er-Jahren
Rüstungsverkäufe nach Saudi-Arabien eingefädelt haben.
Einem Bericht des US-Senats zufolge spielte er auch eine
"zentrale Rolle" dabei, der CIA bei geheimen
Waffenverkäufen an Iran zu helfen.
Auch Kashoggi taucht in den Unterlagen Mossack Fonsecas
auf: Vom Jahr 1978 an
firmiert er als Chef der panamaischen Gesellschaft Isis
Overseas S.A. In den Unterlagen finden sich im
Zusammenhang mit Kashoggi noch vier weitere Firmen, am
meisten nutzte er sie zwischen den 1980er- und den
2000er-Jahren. Was diese verschleiern sollten,
ist unklar.
Teil 3:
Briefkastenfirmen für Geheimdienste
müssen nicht nur in Steueroasen liegen
Aber die Akten bestätigen die
Vermutung, dass das Milieu der Agenten, Waffenhändler
und Geiselbefreier eine heimliche Finanz-Infrastruktur
braucht, ferner Kanzleien wie Mossack
Fonseca, von denen sie nicht allzu viele Fragen
erwarten. So findet sich kein Hinweis darauf, dass die
panamaische Kanzlei die Vita ihres Kunden Kashoggi mit
größerem Aufwand ausgeleuchtet hätte. Sie tat es allem
Anschein nach nicht einmal dann, als Kashoggi im Jahr 1990 in die Schlagzeilen geriet:
Die US-Regierung hatte ihn angeklagt, weil er angeblich
dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos
geholfen habe. Kashoggi wurde
später freigesprochen.
Natürlich müssen Briefkastenfirmen für Geheimdienste
nicht allein in exotischen Steuerparadiesen liegen:
Vermeintliche Privatfirmen, die in Wahrheit für die CIA
arbeiten, lassen sich auch mitten in den USA gründen.
Ein Beispiel aus jüngerer Zeit ist ein Netz aus einem
halben Dutzend US-Unternehmen, die etwa Aero Contractors
Limited, Pegasus Technologies oder Tepper Aviation
heißen: Sie geben sich als private Anbieter von
Charterflügen aus, betreiben in den Jahren nach 2001 aber 26
Flugzeuge, die in Wahrheit der CIA gehören.
Die Agency benutzt die Maschinen damals für ihren
globalen Krieg gegen den Terror und fliegt damit Al-Qaida-Verdächtige
von einem Geheimgefängnis zum nächsten Folterverlies.
Wie die Waffenlieferungen nach Iran sind auch die
Gefangenentransporte etwas, das die Regierung nicht
unter eigenem Namen abwickeln kann. Die New York
Times, die das Geschäft von Aero Contractors und
anderen offengelegt hat, zitiert einen früheren
CIA-Agenten mit den Worten: "Wenn die Politik der CIA
eine Aufgabe anvertraut, dann meist deswegen, weil das
Wort 'US-Regierung' eben nicht überall
draufstehen soll."
Offensichtlich haben Briefkastenfirmen und
Steuerparadiese also etlichen Figuren aus der Schattenwelt
dabei geholfen, ein Doppelleben zu führen. Der Exil-Iraner
Farhad Azima soll einerseits immer wieder an dubiosen
Waffendeals beteiligt gewesen sein. Aber bewiesen wurde es
nie, und so kann sich Azima in seinem anderen, oder
späteren Leben in der High Society sehen lassen - als
Geschäftsmann und gern gesehener Spender von
US-Politikern. Azima hat Republikanern und Demokraten Geld
gegeben; er ist vom damaligen Präsidenten Bill Clinton
mehrmals im Weißen Haus empfangen worden und hat auch den
Wahlkampf von Clintons Ehefrau Hillary unterstützt.
Zehn Jahre nach der Iran-Contra-Affäre, im September 1996, erscheint Bill Clinton
während des Wahlkampfs in einem Hotel in Kansas City
und führt den Chor jener an, die für den Gastgeber "Happy
Birthday" singen. Der Gastgeber, der eine Spende in Höhe
einer Viertelmillion Dollar in Aussicht gestellt hat, ist
Farhad Azima.
========
12.4.2016: Kriminell-zionistischer CIA arrangiert
"Geschäfte" mit Briefkastenfirmen über Fonseca
<Auch die CIA
sollen über Mittelsmänner die Dienste der Kanzlei Mossack
Fonseca gebucht haben. Das geht aus einem Bericht zu den
Panama Papers hervor.
Die nächste Tranche der Panama Papers führt nach Amerika.
Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“
zufolge sollen auch amerikanische Geheimdienstler
„in erheblichem Umfang“ die Dienste der umstrittenen
Kanzlei Mossack
Fonseca in Panama genutzt haben.
Es geht um typische Geheimdienstoperationen: um
Vermittler und Zwischenhändler, um fingierte Firmen und
Flugzeuge, die sich nicht dem amerikanischen Staat
zuordnen lassen sollen. Mitten drin: Mittelsmänner aus dem
Umfeld des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA.
Um ihre geheimen Aktionen zusätzlich zu verschleiern,
sollen amerikanische Agenten mittels Mossack Fonseca
Briefkastenfirmen gegründet haben.
Die CIA
betreibt auf Weisung des amerikanischen Präsidenten durch
verdeckte Operationen politische und militärische
Einflussnahme im Ausland. Nun sollen die Panama Papers zu
einer dieser Operationen führen, der sogenannten
Iran-Contra-Affäre in den 1980er Jahren.
Offiziell sind Amerika und Iran damals Erzfeinde.
Washington hat zusätzlich scharfe Sanktionen gegenüber
Teheran verhängt – und dennoch kommt es zu geheimen
Geschäften zwischen den beiden Ländern: Iran braucht
Waffen, im Gegenzug soll Teheran die Freilassung
amerikanischer Geiseln in Libanon veranlassen.
In den Panama
Papers soll eine dieser geheimen Waffenlieferungen
der CIA genannt werden und in diesem Zusammenhang das
Wirken eines amerikanischen Geschäftsmanns. Denn mit einer
seiner Maschinen sollen laut dem Bericht am 4. Juli 1986
über Jugoslawien im Auftrag der CIA Waffen nach Teheran
geliefert worden sein. Allerdings bestreitet der
Geschäftsmann, von der Operation gewusst zu haben.
Nicht nur die CIA wird genannt, in den Papieren sollen
sich etliche weitere Namen aus der Welt der Spionage
finden: weitere Verdächtige der Iran-Contra-Affäre, ein
mutmaßlicher Helfer der CIA für Waffenlieferungen nach
Afghanistan, ehemalige Verantwortliche der Geheimdienste
Saudi-Arabiens, Kolumbiens und Ruandas. Auch der 1999
verstorbene saudische Scheich Kamal Adham soll
dazugehören. Er galt in den 1970er Jahren als wichtigster
Ansprechpartner der CIA in der Region.
Der Süddeutschen
Zeitung zufolge würden die Akten klar belegen, dass
die Offshore-Konstrukte von Mossack Fonseca nicht nur
mutmaßlichen Steuerhinterziehern geholfen haben, sondern
auch Mitarbeitern jenes Berufszweiges, der per se einen
hohen Bedarf an Verschleierung und Geheimhalten hat:
Geheimdienste.>
========
12.4.2016: Panama-Papiere: Es stinkt wieder mal
nach dem kriminell-zionistischen CIA <Die
Panama-Papiere – ein schmutziges Räudebad der
CIA>
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/f-william-engdahl/die-panama-papiere-ein-schmutziges-raeudebad-der-cia.html
<F. William Engdahl - Sie stinken schlimmer als
ein Picknick zum 4. Juli in Texas, das zu viele Stinktiere
zum Platzen bringt. Achten Sie nur auf die oberflächlichen
Fakten der sogenannten »Panama-Papiere«.
Ein »anerkannter«, NATO-freundlicher Zeitungsredakteur in
München bekommt – erzählt man uns – anonym angeblich
Tausende Dateien über vermögende Steuerhinterzieher aus
der ganzen Welt geschenkt. Liest man dieser Tage die
Titelseiten der großen westlichen Mainstream-Zeitungen
oder hört BBC und CNN, würde man zu der Überzeugung
gelangen, dass einige Hacker Beweise wie eine noch
rauchende Pistole aufgedeckt haben, dass Russlands
Wladimir Putin zusammen mit Chinas Präsident Xi Jinping
und anderen »Feinden« der Washingtoner Agenda Milliarden
Dollar auf geheimen, von der panamaischen Anwaltsfirma
Mossack Fonseca verwalteten Konten gebunkert haben.
Ohne nähere Angaben wie oder von wem sagt die Süddeutsche
Zeitung nur, sie sei in den Besitz von 11,5
Millionen vertraulichen Dokumenten gelangt, die ihr jemand
unter dem anonymen Namen »John Doe«, einem typisch
amerikanischen Decknamen, zugestellt habe. Die Übergabe
der »Panama-Papiere« mit – wie man uns sagt –
detaillierten Informationen über mehr als 214 000
Offshore-Unternehmen, die bei der Anwaltsfirma Mossack
Fonseca in Panama geführt wurden, war vor einem Jahr
erfolgt. Das Daten-Konvolut enthielt die Identität der
Aktionäre und Direktoren dieser Offshore-Gesellschaften.
Die Redakteure der Süddeutschen Zeitung sagten,
sie hätten sofort eine sehr auserlesene Clique oder Gruppe
von Journalisten kontaktiert. Ein Jahr später haben
westliche, privatwirtschaftliche Mainstream-Medien in
genauer zeitlicher Absprache, koordiniert und auf einander
abgestimmt, damit begonnen, angebliche Inhalte
durchsickern zu lassen.
Und jetzt wird es recht interessant
Die Süddeutsche Zeitung war vielleicht
unwissentlich wirklichen investigativen Journalisten
behilflich, indem sie genau die Methodik beschrieb, welche
die Journalisten der anerkannten Medien bei dem großen
Datenpaket angewendet hatten, um bestimmte
Offshore-Steuerhinterzieher ausfindig zu machen. Sie
vollzogen einfach eine Datensuche nach allen Namen, die
sich mit der Umgehung der Sanktionen, die die Vereinten
Nationen gegen Regierungen verhängt hatten, in Verbindung
bringen ließen. Das zielte natürlich auf Regime, die eine
den USA gegenüber feindlich eingestellte Politik
verfolgen, da die USA in diesen Tagen fast alle
wirtschaftlichen Sanktionen durchsetzen. Somit tauchen –
Hokuspokus – Namen aus Nordkorea, Russland, Syrien und
Simbabwe in den »Enthüllungen« auf. Die Panama-Papiere
werden als »die größte Enthüllung, an der Journalisten je
gearbeitet haben«, beworben.
Das Internationale Konsortium Investigativer
Journalisten (ICIJ)?
Die Redaktion der Süddeutschen Zeitung wies auf
ihrer Website auch stolz darauf hin, dass sie sofort
beschlossen habe, sich wegen Entscheidungshilfen, wie mit
dem großen Bestand gestohlener Daten, an die sie geraten
war, umzugehen sei, an eine Organisation mit Namen
»International Consortium of Investigative Journalists«
(Internationales Konsortium investigativer Journalisten,
ICIJ) zu wenden.
Man sollte sich fragen, was genau ist das ICIJ? Bei nur
etwas Nachforschung über das Konsortium »investigativer
Journalisten« oder ICIJ stellt sich heraus: Beim ICIJ
handelt es sich um ein »globales Netzwerk von über 190
investigativen Journalisten in mehr als 65 Ländern, die an
tiefgreifenden Enthüllungsgeschichten zusammenarbeiten«.
Gegründet 1997, war »das ICIJ als Projekt des Center for
Public Integrity (Zentrum für öffentliche Redlichkeit) in
Gang gebracht worden, um den Überwachungs-Journalismus im
Stil des Zentrums auszubauen. Dieser konzentrierte sich
auf Fragen, die nicht an nationalen Grenzen stehen
bleiben: grenzüberschreitende Kriminalität, Korruption und
die Rechenschafts-Verpflichtung
der Macht.“
Donnerwetter! Das klingt wirklich wie eine edle,
selbstlose Organisation heroischer Journalisten, welche
nach »Wahrheit, Gerechtigkeit und den American way of life
(Lebensstil)« streben, wie es Clark Kent in der
Fernsehserie Superman auszudrücken pflegte.
Leider ist das nicht der Fall.
Untersuchen wir zunächst den Gründer und Finanzier des
ICIJ. Es handelt sich um das Center for Public Integrity
mit Sitz in Washington, DC. Sein Name ist im heutigen
Washington so etwas wie ein Widerspruch in sich. Denn dort
scheint öffentliche Redlichkeit sehr aus der Mode gekommen
zu sein. Das Center for Public Integritywurde
laut der eigenen Website 1989 gegründet, um »der
Demokratie zu dienen, indem es Machtmissbrauch, Korruption
und den Verrat mächtiger, öffentlicher und privater
Institutionen am Vertrauen der Öffentlichkeit aufdeckt ...«.
Man versäumte zu erwähnen, dass man mit der Korruption,
die man offenlegt, sehr selektiv umgeht. Das gilt genauso
für die Panama-Papiere, in denen keine bedeutenden
westlichen Namen wie die von George Soros, David
Rockefeller, Bill Gates oder unzähliger anderer US- oder
EU-Figuren genannt werden, wenn man von ein paar
entbehrlichen Figuren wie dem Premierminister von Island
oder dem Vater von David Cameron oder von einigen
ehemaligen Regierungschefs in Ländern wie dem Irak, die
für Washington keine Bedeutung mehr haben, absieht.
In der Tat, worauf der Internet-Blog Saker in
seiner Analyse der schmutzigen CIA-Operation
Panama-Papiere hinweist, nennen die Enthüllungen »keinen
amerikanischen Bürger, nicht einen einzigen. Der beste,
den ich fand, war Tina Turner, die in Amerika geborene Schweizer Sängerin.« Die einzigen
anderen amerikanischen Bürger, die erwähnt wurden, waren
vier angeklagte oder verurteilte US-Bürger, die man wegen
schwerer finanzieller Vergehen, darunter
Wertpapierbetrügereien, angeklagt oder verurteilt hatte.
Nicht erwähnt wurde der nicht verurteilte Finanzbetrüger
und Insider-Händler George Soros, der alle seine großen
Geschäfte im Ausland abwickelt.
Er finanzierte das Spiel. Wenn wir beim Center for Public
Integrity der Spur des Geldes folgen, stoßen wir unter den
aufgelisteten Sponsoren auf folgende finanzielle Sugar
Daddies (reiche Onkels):
George Soros‘ Open Society Foundations,
Rockefeller Brothers Fund,
Rockefeller Family Fund,
Carnegie Corporation,
Ford Foundation,
Foundation for National Progress, die von Soros
unterstützte Mutter von Mother Jones (einer linksliberalen Zeitschrift in den
USA),
Fidelity Brokerage Services, der zweitgrößte
Investmentfonds der Welt
Sofort riecht man hinter den ausgesuchten Enthüllungen
der Panama-Papiere jene Stinktiere beim Picknick am 4.
Juli (Nationalfeiertag) in Texas.
Er müsste verrückt gewesen sein...
Schauen wir uns zum Beispiel die »Putin-Enthüllungen« in
den Panama-Papieren näher an. Aus den Mainstream-Medien im
Vereinigten Königreich, in Deutschland oder aus denjenigen
der US-Unternehmen würden wir den Eindruck gewinnen, die
wichtigste Enthüllung in den Panama-Papieren lieferte den
harten Beweis, dass der üble russische »Evil Knievel«
(bezieht sich auf den in den USA sehr populären
Motorradstuntman Robert Craig »Evel« Knievel, der 1953
wegen Diebstahls aufgeflogen war), Wladimir
Wladimirowitsch Putin, der im Westen als »Wladimir Putin«
bekannt und nicht mit Vlad dem Pfähler (Dracula), der
Rumäne war, zu verwechseln ist, dass dieser Putin
Milliarden Dollar beiseite geschafft habe.
Am ersten Tag der Geschichte mit den Panama-Papieren war
Putins Gesicht auf der Titelseite der meisten größeren
Zeitungen in NATO-Ländern erschienen. BBC News aus
Großbritannien, eines der Elite-Medien, dem das ganze
Konvolut der Panama-Papiere übergeben worden war, titelte
als Unterschlagzeile am ersten Tag: »Verbindungen zu
Politikern, darunter zu Präsident Putin und dem PM Islands
enthüllt«.
Welche Verbindungen zu Präsident Putin sind tatsächlich
gefunden worden? Wenn es uns gelingt, an dem starken
Eindruck vorbeizukommen, der durch raffinierte
Schlagzeilen und Fotos von Putin erzeugt worden ist, dann
stoßen wir auf den folgenden »harten« Beweis, dass Putin
cool eine Milliarde Dollar mit den Panama-Leuten von
Mossack Fonseca beiseite geschafft hat: Nämlich auf
keinen.
Nirgends ist nur der I-Punkt eines Beweises in den
Enthüllungen der Panama-Papiere aufgedeckt worden, dass
Putin oder irgendwelche Verwandten ihre angebliche Kohle
offshore gebunkert hätten. Das Beste, mit dem man
aufwartete, ist ein russischer Cellist aus Sankt
Petersburg, ein Jugendfreund Putins.
Die aufgedeckten Dokumente deuten an, dass Sergei
Roldugin, ein professioneller Cellist, den die
Putin-kritische Nowaja Gaseta als Wladimir
Putins besten Freund beschrieben hatte, Wertpapiere im
Wert von mindestens 100 Mio. Dollar erworben hat, darunter
eine 12,5-prozentige Beteiligung an Video International,
der größten russischen Fernsehwerbefirma.
BEWEIS! Putin an den Galgen! Besser noch: Kopf ab!, wie
die Rote Königin in Alice im Wunderland fordern
würde.
Schauen wir uns im Interesse der Wahrheitsfindung
Wladimir Putin in dieser zwielichtigen Affäre der
Panama-Papiere etwas genauer an! Wenn ich mir um der
Argumentation willen vorstelle, ich wäre Putin, der
frühere Leiter des russischen Geheimdienstes, ein Leben
lang KGB-Agent und ein Meister im Umgang mit den
internationalen Netzwerken der US-Geheimdienste, müsste
ich verrückt geworden, im Kopf aus dem Lot geraten sein,
wenn ich mein Geld in Panama, einem Land, das der völligen
Offenlegungsverpflichtung gegenüber
US-Regulierungsbehörden untersteht, verstecken wollte.
Panama ist der Offshore-Umschlagplatz für die
kolumbianischen und mexikanischen Kokain-Kartelle und ist
weltweit als vollkontrollierte, schmutzige
Offshore-Briefkastenfirma bekannt, auf der Washington ganz
und gar den Daumen hat. Entschuldigen Sie mal! Würde ich,
sollte ich solche Milliarden zu verstecken haben, so
selbstmörderisch sein und ausgerechnet nach Panama gehen?
Doch wohl eher nicht. Schon aus diesem Grund allein
erweisen sich die Behauptungen der Panama-Papiere in Bezug
auf Putin als mutmaßlicher Betrug, als schmutzige
CIA-Operation.
Division Totenkopf der Waffen-SS
Darüber hinaus ist auch ein Blick auf die Anwaltskanzlei
aufschlussreich. Zweifelsohne dürften KGB-Unterlagen
gezeigt haben, dass Erhard Mossack, der Vater von Jürgen
Mossack, dem Mitbegründer von Mossack Fonseca, während des
Zweiten Weltkriegs als Soldat in der Waffen-SS als
Mitglied der brutalen SS-Division »Totenkopf« gedient
hatte. Die Angehörigen der Division Totenkopf wurden aus
den grausamsten Wachmannschaften der
Nazi-Konzentrationslager, allen voran aus Auschwitz,
ausgewählt.
Erhard Mossack wanderte 1948 mit seiner Familie und dem
Sohn Jürgen von Deutschland nach Panama aus. In Panama
erbot sich Jürgen, als der nette Kerl, der er war, für die
CIA zu arbeiten. Kurzum, hinter den
Panama-Papieren steckt Langley, Virginia, die CIA oder
etwas ganz in der Nähe am anderen Ufer des Flusses
Potomac. Die gesamte Operation wurde mit der Eleganz und
Finesse eines Elefanten in einem chinesischen
Porzellanladen durchgeführt.
========
12.4.2016: Anwaltskanzlei Fonseca mit kriminellen
Pädophilen als Kunde - ein Beispiel eines Russen in den
"USA"
Mossack Fonseca behielt pädophilen Sexualverbrecher
als Kunden
http://www.sueddeutsche.de/panorama/panama-papers-mossack-fonseca-behielt-paedophilen-sexverbrecher-als-kunden-1.2945238
<Verdacht auf
Kinderprostitution: Der Mann soll laut Ermittlungen
womöglich Geldgeber einer kriminellen Organisation gewesen
sein, die Sex mit Minderjährigen organisierte.
Von Frederik Obermaier, Bastian Obermayer
und Oliver Zihlmann
Dreimal fährt Andrew M. in den kalten Winternächten des
Jahres 2003 vor dem
Waisenhaus am Rande von Sankt Peterburg vor. Jedes Mal
holt er ein Mädchen ab. Zwei sind 13
Jahre alt, das dritte ist an jenem Tag, an dem M. mit ihm
wegfährt, 14 geworden. Der
Mann soll den Mädchen versprochen haben, mit ihnen nach Moskau zu
fahren. Zum Sightseeing.
"Ich kenne niemanden, der etwas Schlimmeres gemacht hat
als ich", wird Andrew M. Jahre später vor einem
amerikanischen Gericht sagen, ehe er verurteilt wird und
sich die Gefängnistore hinter ihm schließen.
Über Firmen, die Mossack Fonseca in den vergangenen
Jahrzehnten in so ziemlich jeder bekannten Steueroase im
Auftrag ihrer Kunden eingerichtet hat, sind offenbar viele
zweifelhafte Geschäfte gelaufen. Eine Menge davon sind
bereits dokumentiert durch die weltweite Berichterstattung
zu den Panama Papers,
jene Recherche, die eine anonyme Quelle ausgelöst hat,
indem sie der Süddeutschen Zeitung2,6 Terabyte Daten überließ. Sie
zeigen, dass solche Briefkastenfirmen wie die der
panamaischen Kanzlei des Deutschen Jürgen Mossack und
seines panamaischen Partners Ramón Fonseca unverzichtbar
sind für Geldwäsche, Drogenhandel, Waffenschieberei, für
Terrorfinanzierung oder Steuerhinterziehung, für fast
jedes denkbare unerlaubte Geschäft - sie liefern überhaupt
erst das Werkzeug dafür.
Mossack Fonseca, konfrontiert mit Fällen des Missbrauchs
von Offshore-Firmen, behauptet, "die Kenntnisse über
unsere Mandanten regelmäßig" zu erneuern und so
sicherzustellen, "dass sich hinsichtlich der Person und
der von ihr anvertrauten Gesellschaft kein Negativbefund
eingestellt hat". Der Fall von Andrew M. legt erneut
Zweifel nahe an diesen "Standards" der Kanzlei in Panama. Denn
M. wurde 2009 von einem
Bezirksgericht in Pennsylvania verurteilt, weil er die
drei Mädchen aus dem Petersburger Waisenhaus zum
Geschlechtsverkehr gezwungen hatte.
Die Anklage ging sogar davon aus, M. habe die drei Kinder
als Prostituierte einsetzen wollen, als frische Ware für
Freier eines Kinderprostitutionsrings. "Die Mädchen waren
Siebtklässler und hatten keine Erfahrungen als
Prostituierte. Sie waren alle noch Jungfrauen, weil Herr
M. das so verlangte", sagte eine amerikanische
Staatsanwältin. M. galt Ermittlern aus Russland und
den USA als Beteiligter an einem Kinderprostitutionsring
in Moskau, finanzielle Transaktionen sollen auch offshore
abgewickelt worden sein. Und dennoch: Mindestens eine von
Andrew M.s Briefkastenfirmen made by Mossack Fonseca ist
bis heute aktiv - obwohl man in der Kanzlei offenbar weiß,
wem man da zu Diensten ist; obwohl Medien über den Fall
berichteten; und obwohl M. kein unauffälliger Kunde
gewesen ist.
Mossack Fonseca
gründet am 31. März 1995 für Andrew M. die Firmen Ifex
Global Ltd und Maga Global Ltd, beide mit Sitz auf den
Britischen Jungferninseln. Einen Zweck gibt er nicht an,
und Mossack Fonseca stellt den Panama Papers zufolge nicht
besonders viele Fragen. Offenbar haben weder die
panamaische Kanzlei noch ein zwischengeschalteter
amerikanischer Dienstleister, der zwischen M. und Mossack
vermittelt hatte, den Gründer jemals gesehen. Noch nicht
einmal eine Kopie seines Passes ist den Panama-Papieren
zufolge in die Akten gewandert.
Als Andrew M. die beiden Firmen einrichtet, ist er 25 Jahre alt. Sechs Jahre zuvor
war er mit seinem Vater von Sankt Peterburg aus in die USA
umgezogen. Seine mathematische Begabung brachte ihm einen
Platz an der Columbia Universität in New York
ein, und obwohl er anfangs so gut wie kein Englisch
konnte, schloss er dort mit Bestnoten ab.
Zum Leidwesen seines Vaters schlägt Andrew M. aber keine
wissenschaftliche Laufbahn ein, sondern wird Unternehmer.
Er vertreibt spezielle Feuerlöscher, die nach dem Patent
eines deutschen Erfinders mit wenig Wasser und hohem Druck
arbeiten. "Impulse Fire Estinguishing System" nennt sich
die Grundlage der maschinengewehrartigen Geräte, kurz:
Ifex - wie auch einer seiner 1995
angemeldeten Offshore-Firmen heißt. Später verschifft
Andrew M. Autos deutscher Hersteller um die halbe Welt; 2004 wird der Wert seiner Firma
auf mehr als zehn Millionen Dollar geschätzt.
Teil 2:
Sogar mit Chauffeur: all inclusive für Sex-Touristen in
Moskau
Der russische Einwanderer lebt den
amerikanischen Traum, heiratet, bekommt drei Kinder,
bezieht eine Villa in Philadelphia. Es ist die helle Seite
seines Doppellebens.
Die dunkle lässt sich aus Ermittlungsakten und
Gerichtsdokumenten rekonstruieren, die der SZ vorliegen:
Im Jahr 2002 geht demnach die
Webseite www.berenika.org online. Sie wirbt für etwas, das
ihre Macher "romantic studio" nennen. Schon auf der
Startseite ist ein nacktes Mädchen mit einer Rose in der
Hand zu sehen, und es sieht jung aus, sehr jung.
Die Mädchen auf berenika.org werden geordnet nach Größe,
Gewicht und BH-Körbchen angeboten, sie seien "jung und
frisch" - und schon für 150
bis 300 Dollar pro Stunde zu
haben. Eine ganze Nacht koste 500
Dollar. Tatsächlich gibt es auf berenika.org pro forma die
Erklärung, alle Mädchen seien über 18
Jahre alt. Aber wer nach minderjährigen Mädchen sucht,
sieht sofort, dass er auf der richtigen Seite gelandet
ist: einem Angebot für Freier, die nach Kindern suchen.
Die Mädchen wohnen in einem Apartment in Moskau und
werden zum Arbeiten in einer anderen Wohnung mit den
Berenika-Kunden zusammengebracht. Ein offenbar gut
organisiertes Verbrechen.
Andrew M. sei einer der Geldgeber des
Kinderprostitutionsrings "Berenika" - zu diesem Schluss
kommen amerikanische Ermittler. Sie schreiben, M. habe
investiert "in der Erwartung, dass er einen Anteil an den
Gewinnen aus der Prostitution erwachsener und
minderjähriger Frauen bekommen würde". Er soll die
Webseite von Mai 2003 an
sogar auf Englisch übersetzt haben, um westliche Kunden
anzulocken, die in Moskau unterwegs waren. Professionell
gemanagt sei der Betrieb und "western owned", hieß es
dort, was wohl die Angst der Kunden vor der Russen-Mafia
nehmen sollte. Zudem war ein Fahrdienst inklusive, die
Freier wurden von ihrem Hotel abgeholt und wieder
zurückgebracht- eine Art All-inclusive-Angebot
für Sextouristen.
Auf der - heute längst abgeschalteten - Website fanden
sich alsbald sogar Kommentare von Kunden, widerliche
Rezensionen ihrer illegalen Akte. Allesamt schwer
zu ertragen.
Etwa zur selben Zeit, in der sich Berenika für
internationale Kundschaft aufstellt, gründet Andrew M.
eine Stiftung, um russischen Terroropfern zu helfen -
speziell Kindern. Er wird der Präsident des "Teams USA" dieser
Stiftung, der amerikanischen Niederlassung. Auf schicken
Abendveranstaltungen trifft er den russischen Botschafter
in den USA, lässt sich als Wohltäter auf VIP-Partys mit
Hollywood-Mimen wie Heather Graham fotografieren.
Selfmade-Millionär, Wohltäter, Familienvater: Das ist
der Schein.
Aber der Berenika-Ring gerät ins Visier russischer
Ermittler, die ihren US-Kollegen offenbar einen ersten
Hinweis auf Andrew M. geben. Als der im Juli 2004 von einer seiner vielen
Reisen aus Russland in
die USA zurückkehrt, konfisziert die Polizei am Flughafen
von Philadelphia seinen Laptop. Im Zuge weltweiter
Ermittlungen werden in Russland 2005
vier Männer zu Haftstrafen verurteilt. M. hat Glück,
jedenfalls zunächst. Seiner Frau gesteht er nach eigenen
Angaben, in Russland lediglich eine "Affäre" gehabt zu
haben. Nachzuweisen ist ihm zunächst nichts.
Erst 2007 gelingt es dem FBI,
verschlüsselte Dateien seines drei Jahre zuvor am
Flughafen sichergestellten Computers zu dekodieren. Jetzt
finden die Ermittler E-Mails, die M. klar mit berenika.org
in Verbindung bringen. Unter anderem habe er Mitarbeiter,
die für Berenika arbeiteten, unter
"VIP" abgespeichert.
Später stoßen Ermittler bei Recherchen auf die Firma Ifex
Global Ltd, eine jener beiden Briefkastenfirmen, die 1995 von Mossack Fonseca
auf den Britischen Jungferninseln gegründet wurde. Sie
bitten die karibischen Behörden um Auskunft, wollen wisse,
wer sich dahinter verbirgt. Die dortige Finanzaufsicht
wendet sich an Mossack Fonseca, um Namen und Anschrift des
Ifex-Direktors und -Shareholders zu erfragen. Mossack
Fonseca antwortet, die Ifex Global gehöre einem Mann
namens Dmitrij G. - Andrew M. sei lediglich Direktor.
Die internen Unterlagen von Mossack Fonseca jedoch, die
der SZ durch das Daten-Leak vorliegen, führen Andrew M.
ganz klar als alleinigen Anteilseigner auf. Seit 1995. Und der Mann hat sogar eine
spezielle Geschichte bei Mossack Fonseca. Kurz nachdem er
seine beiden Briefkastenfirmen gegründet hatte, war er
zusammen mit einem Russen plötzlich persönlich in Road
Town, der Hauptstadt der Britischen Jungferninseln,
aufgetaucht. Bei der örtlichen Filiale der Chase-Bank
wollte er auf den Namen seiner Firmen zwei Konten
eröffnen, um Zehntausende Dollar zu transferieren. Noch am
selben Tag, "ohne dass die Bank fähig wäre, die
Vorschriften zu erfüllen", wie es in einem Memo heißt, das
sich in den Panama Papers findet.
Teil 3
Mossack-Mitarbeiter mailen sich Zeitungsartikel über den
Sexverbrecher
Über den offenbar selbst für
Mossack-Verhältnisse ungewöhnlichen Vorgang wurden auch
Kanzleipartner in einem Memorandum informiert. Den derart
auffälligen Kunden behielt die Kanzlei jedoch.
Mossack Fonseca
legt bei der Aufklärung gegenüber den alarmierten
Mitarbeitern der Finanzaufsicht von den Britischen
Jungferninseln trotz dieser Vorgeschichte keinen
besonderen Eifer an den Tag. Zu Ifex gebe es nichts
besonderes, auch keine Informationen zu anderen mit ihr
verbundenen Firmen. Das stimmte wieder nicht, denn Andrew
M. hatte ja offenbar zwei Firmen in der Panama-Kanzlei des
Deutschen Jürgen Mossack einrichten lassen, neben der Ifex
auch eine Maga Global Limited. Den Akten liegt sogar eine
Visitenkarte dieser Firma bei, darauf ist Andrew M. als
Vizedirektor notiert. Auf eine entsprechende Anfrage der
Süddeutschen Zeitung antwortete Mossack
Fonseca nicht.
Im Dezember 2008 wird Andrew
M. schließlich in den USA
festgenommen. Viele Medien berichten ausführlich über den
Multimillionär, der Kinder sexuell missbraucht und
ausgebeutet haben soll, und Mossack Fonseca bekommt erneut
Post von den Behörden der Britischen Jungferninseln.
Diesmal wollen die Ermittler Unterlagen einsehen, die
zeigen sollen, dass Mossack Fonseca diesen Kunden
tatsächlich so penibel und vorschriftsmäßig überprüft hat,
wie die Kanzlei stets behauptet.
Allerdings finden die Mossack-Mitarbeiter in ihren Daten
nur eine Anschrift in einem Vorort von Philadelphia. Sonst
nichts, nicht einmal die Kopie eines Passes. Entsprechend
nervös schreiben sie den amerikanischen Vermittler an, der
die Firma Ifex einst im Auftrag von Andrew M. bei Mossack
Fonseca bestellt hatte. Auch dort findet sich nicht mehr
als die Bescheinigung einer norwegischen Bank, bei der M.
ein Konto hatte, und ein seit drei Jahren abgelaufener
Führerschein. Beides schickt Mossack Fonseca im Januar 2009 schließlich an die Financial
Investigation Agency der Britischen Jungferninseln.
Außerdem bestätigen sie nun doch, dass M. Eigentümer der
Ifex Global ist.
Wenige Tage später gesteht Andrew M. vor
einem Bezirksgericht in Pennsylvania, mit drei
minderjährigen russischen Mädchen Sex gehabt zu haben. Es
ist ein Deal. M. gibt die Vergewaltigungen zu, dafür wird
die Anklage wegen Kinderhandels fallen gelassen. Andrew M.
wird schließlich im September 2009
zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Verdacht
der Ermittler, dass M. nicht nur aus pädophiler Neigung
heraus, sondern aus geschäftlichem Interesse für das
Prostitutionsgeschäft bei Berenika gehandelt hatte, bleibt
damit ungeahndet.
Mit den Opfern, die parallel zum Strafgerichts- einen
Zivilprozess angestrengt hatten, hatte sich M. noch vor
dem Urteil im Strafprozess außergerichtlich geeinigt. Es
ersparte seinen Opfern immerhin eine Aussage vor Gericht.
In den Unterlagen zu diesem Zivilprozess taucht der
Firmenname Ifex Global ebenfalls auf. Kosten für den
Kinderprostitutionsring seien als Unternehmensausgaben bei
dieser Firma verbucht worden, Gewinnen wiederum sei durch
die Firma "der Anschein von Legitimität" gegeben worden.
Zudem sei die Homepage www.berenika.org aus M.s Privathaus
beziehungsweise aus seinem Geschäft Ifex Global
"kontrolliert" worden. Es stehe sogar der Verdacht im
Raum, dass mit Geld von Firmenkonten russische Beamten
bestochen worden seien, damit diese die Berenika-Betreiber
gewähren ließen. M. bestreitet dies. Alle Anschuldigungen,
er sei Teil des Berenika-Rings gewesen, basierten auf
einem "Lügenmärchen" russischer Behörden. Er habe kein
Geld investiert und keinen Anteil an den
Berenika-Gewinnen gehabt.
Tatsächlich ist in den Gerichtsunterlagen von einer Ifex
Global Inc. die Rede - nicht von der bei Mossack Fonseca
bestellten Ifex Global Limited. Ob und wie diese beiden
Firmen zusammenhängen, könnte nur die Einsicht in alle
Gerichtsakten klären; sie sind jedoch bis auf ein paar
Seiten unter Verschluss. Auf Anfrage wollte M. sich nicht
öffentlich zu Ifex äußern - die entsprechende E-Mail
schrieb er von einer Adresse, die auf
@ifex.us endete.
Bei Mossack Fonseca haben die Anfragen von den Britischen
Jungferninseln und die Zeitungsartikel über ihren Kunden
Andrew M. keine Folgen. Erst im Frühjahr 2014 - fünf Jahre nach der
Verurteilung - fällt der Kanzlei in Panama
offenbar auf, dass einer ihrer Kunden ein verurteilter
Sexualverbrecher ist. Die Mitarbeiter schicken sich intern
Zeitungsartikel zu und stufen M. als "Hochrisikokunden"
ein. Schließlich taucht auch die Frage auf, ob Mossack
Fonseca die Behörden der Britischen Jungferninseln
informieren solle.
Die Chefin der Compliance-Abteilung bei Mossack Fonseca,
die über die Einhaltung von Recht und Gesetz wachen soll,
plädiert dagegen - schließlich sei Ifex Global "in nichts
Illegales verwickelt" gewesen, schreibt sie. Am Ende
werden die Behörden nicht benachrichtigt; man sehe nicht,
wie die Firma von M.s pädophilem Treiben
profitiert habe.
Mossack Fonseca behält also einen verurteilten
Sexualverbrecher als Offshore-Kunden, der laut
Ermittlungen womöglich Geldgeber einer kriminellen
Organisation war, die Sex mit Kindern organisierte. Und
der im Verdacht stand, die Transaktionen im Zusammenhang
mit Kinderprostitution offshore abgewickelt zu haben. Es
scheint sich für Mossack Fonseca also "hinsichtlich der
Person und der von ihr anvertrauten Gesellschaft kein
Negativbefund eingestellt" zu haben. Tatsächlich ist Ifex
Global Ltd. bis in diese Tage eine reguläre Firma. Andrew
M. wurde im Dezember 2015 aus
der Haft entlassen.
Mitarbeit: Will Fitzgibbon>
========
13.4.2016: Taktik vermutet: CIA will mit der
Veröffentlichung der Panama-Papiere politische Gegner
anschwärzen - und die "USA" stehen als "heilig" da Whistleblower: Hinter den Enthüllungen
über die Panama Papers steht die CIA
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/udo-ulfkotte/whistleblower-hinter-den-enthuellungen-ueber-die-panama-papers-steht-die-cia.html
<Udo Ulfkotte - Bislang galten Mutmaßungen, nach
denen die »Panama Papers« genannten Enthüllungen ein Werk
der CIA sein könnten, als krude Verschwörungstheorie. Die
wird nun allerdings ausgerechnet von jenem Whistleblower
öffentlich gestützt, der den größten Schweizer
Bankenskandal der Geschichte an die Öffentlichkeit
brachte.
Bradley Birkenfeld ist ein amerikanischer Bankmanager,
der als Vermögensverwalter für die Schweizer Großbank UBS
arbeitete. Er lieferte den US-Behörden die ersten Beweise
dafür, dass Schweizer Banken wohlhabenden Amerikanern
systematisch bei der Hinterziehung von Steuern geholfen
haben.
Die Enthüllungen von Birkenfeld sind weltweit gefürchtet.
Denn er ist der Whistleblower des größten Schweizer
Bankenskandals und übergab der US-Steuerbehörde IRS 2007
alle erforderlichen Dokumente und Informationen, damit die
USA gegen die Bank UBS und gegen steuerhinterziehende
Amerikaner vorgehen konnten.
Der Schweizer Bank UBS drohte international das Ende.
Überleben konnte sie nur, weil sie die Namen von rund 5000
amerikanischen Steuerhinterziehern herausgab und viele 780
Millionen Dollar Strafe zahlte.
Birkenfeld war Kronzeuge beim Prozess gegen die Bank UBS.
Wenn Bradley Birkenfeld über Schwarzgeld spricht, dann
weiß er also, wovon er redet. Und eben dieser Bradley
Birkenfeld hat nun in einem international Aufsehen
erregenden Interview mit dem US-Sender CNBC über die
Hintergründe der »Panama Papers« gesprochen. Danach sind
jene Journalisten, welche nun für ihre »Enthüllungen«
gelobt werden, wohl auf einen Coup der CIA hereingefallen
und werden derzeit als willfährige Werkzeuge der CIA
missbraucht. Darüber hatte in Deutschland auch schon
der unabhängige Informationsdienst Kopp Exklusiv
berichtet.
Whistleblower Bradley Birkenfeld sagt nun: »Ich bin fest
davon überzeugt, dass die CIA hinter dieser Operation
steht.« Er wisse nicht nur, dass die US-Geheimdienste CIA
und NSA über die technischen Fähigkeiten verfügten, sich
die Datensätze zu beschaffen.
Er habe auch schon als Banker in der Schweiz die
Briefkastenfirma Mossack Fonseca gekannt und die
Entwicklung aus dem Hintergrund verfolgt. Whistleblower
Bradley Birkenfeld fragt nun vor allem, warum keine Namen
von wohlhabenden Amerikanern in Zusammenhang mit den
Panama Papers veröffentlicht werden und auch keine Namen
bekannter US-Politiker.
Vor diesem Hintergrund erhalten Berichte, nach denen auf
der Liste der »Panama Papers« auch die Namen ausländischer
Geheimdienstagenten stehen, eine besondere Brisanz. Deren
namentliche Veröffentlichung in Zusammenhang mit ihrer
Geheimdiensttätigkeit bedeutet für sie und für ihre
Arbeitgeber den GAU. Und es macht Sinn, dass auf der Liste
– wie von den aus dieser Perspektive in Wahrheit von der
CIA gesteuerten »Enthüllungsreportern« behauptet – auch
die Namen von Verbündeten der US-Geheimdienste stehen.
Das wäre jedenfalls eine typische Geheimdienstmethode, um
unliebsam gewordene »Freunde« abzuschalten. Auf die Frage,
warum auch der Name des britischen Premierministers
Cameron auf der Liste auftauche, antwortete Whistleblower
Bradley Birkenfeld, dass es sich dabei wohl um einen
»Kollateralschaden« einer großen Geheimdienstoperation
handele.
16.4.2016: Konzerne der kriminellen "USA" haben
1,3 Billionen Dollar in Scheinfirmen gelagert US-Konzerne parken 1,3 Billionen
Dollar in Steuer-Oasen
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/04/16/us-konzerne-parken-13-billionen-dollar-in-steuer-oasen/
<US-Konzerne parken im großen
Stil Geld in Offshore-Oasen. Die Organisation Oxfam hat in
einem Bericht erstaunliche Zahlen ermitteln. Oxfam
berichtet von „intransparenten und geheimen Netzwerken“ -
und wirft den USA Doppelmoral vor, wenn es um globale
Steuergerechtigkeit geht.
Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Oxfam
zufolge parken die 50 größten US-Konzerne insgesamt 1,3
Billionen Us-Dollar auf Offshore-Konten. Die Gelder sollen
in „intransparenten und geheimen Netzwerken“ gehalten
werden, die aus mehr als 1.600 Tochtergesellschaften und
Zweigniederlassungen. Laut Oxfam-Bericht soll
Apple 181 Milliarden Dollar, General Electric 119
Milliarden Dollar, Microsoft 108 Milliarden Dollar. „Die
Großkonzerne und ihre Unterstützer in Washington sind
ziemlich schnell, wenn es darum geht, die
Doppelbesteuerung in Verruf zu bringen“, so Oxfam.
Die Kontrolle durch den US-Gesetzgeber soll sehr lax
sein. Für Tochtergesellschaften wird keine physische
Präsenz in Offshore-Standorten verlangt. Oftmals habe die
Offshore-Firma eine Anmeldung in einem Offshore-Standort,
aber eine Rechnungsadresse in den USA. An einer einzelnen
Adresse auf den Cayman Islands sind alleine 18.857
US-Firmen registriert.
Doch die Enthüllung hat noch eine weitere Tragweite. Eine
Untersuchung durch den US-Senat von 27 großen
multinationalen Firmen habe gezeigt, dass die Hälfte der
Gelder, die in Offshore-Standorten gelagert sein sollten,
bereits in US-Banken, Anleihen und sonstige
Vermögensgegenstände in den USA investiert wurden. Im
Umkehrschluss bedeutet dies, dass vor allem der
US-amerikanische Banken- und Finanzsektor von den
Offshore-Geschäften profitiert. Die Mitglieder des
US-Kongresses sind informiert und tragen offenbar zu
diesen anrüchigen Praktiken bei. Oxfam berichtet: „Jedes
Mitglied des Kongress in Washington wird im Durchschnitt
von 21 Lobbyisten bearbeitet und es werden pro
Kongressabgeordneten jeweils sechs Millionen Dollar
eingesetzt, um sein Abstimmungsverhalten zu
beeinflussen.“>
========
18.4.2016: Schäuble vertuscht und verheimlicht -
er will nichts von den Panama-Papieren wissen und
schützt den deutschen Auswanderer Fonseca (!)
Das ehemalige Nachrichtensystem
und jetzige Propagandablatt aus dem Hause Mohn/Bertelsmann
regt sich künstlich darüber auf, dass Schäuble und sein
Staatssekretär Werner Gatzer über Jahre einen
Whistleblower nicht angehört haben der ihnen etwas über
dubiose Briefkastenfirmen und die Bundesdruckerei in
Panama erzählen wollten. Aber warum hätte sie ihm zuhören
sollen. Sie wissen doch beide sehr genau wie das läuft.
Gerade Wolfgang - der Mann mit dem Geldkoffer - Schäuble
weiß doch genau wie es geht wenn man Geld annimmt und es
nicht so richtig in der Parteikasse verbuchen kann oder will
und es auch selbst nicht direkt unterbringen kann, weil der
Schwiegersohn gerade nicht da ist um es ins Zwischenlager zu
bringen. Der hatte doch schon mit dem Kleingeld vom
Waffenschieber Probleme, die bis heute verhindern würden,
dass er Beamter werden könnte.
Und dazu noch so etwas ekeliges wie Whistleblower. Da gibt
sich der Schäuble und der Rest der Politbetrüger doch solche
Mühe die Bestechungsgelder/Parteispenden und den sonstigen
Dreck unter den Teppich zu kehren und dann kommt so ein
Whistleblower und verrät ihre kleinen schmutzigen
Geheimnisse. Dagegen ist der Wolfgang sehr.
Stellen sie sich einfach vor, wir wüssten die Wahrheit über
Schäuble. Der Mann wäre ja seines Lebens nicht mehr sicher.
Und überhaupt Briefkastenfirmen. Es wurde doch alles getan
um Steuerhinterzieher zu schützen. Selbst den Hoeneß hat man
nur so kurz wie eben möglich eingesperrt und nicht einmal
bis zum Ende ermittelt.
Nein der Wolfgang Schäuble hat alles richtig gemacht. So wie
Politiker es eben regeln. Stellen sie sich mal das Geschrei
vor wenn ein Whistleblower aus dem Bereich Mohn/Bertelsmann
auftauchen würde der die Einflussnahme der kriminellen
Bertelsmannstiftung auf die Politik in Deutschland
öffentlich macht. Da würde die Liz Mohn und der Spiegel aber
toben. Das geht doch nicht.
Doch wenn der Spiegel nicht will, dass man über die Interna
von Mohn/Bertelsmann und dem Spiegel redet, dann soll er
doch auch nicht so tun als mache er Schäuble wirklich einen
Vorwurf. Dem ehmaligen Nachrichtenmagazin glaubt doch eh
keiner mehr. Es ist unnötig. Dafür hätten sie Werbung
bringen können.
Aber der Schäuble ist ja ein schlauer Hund. Er hat einfach
einen 10 Punkte Plan aus dem Hut gezaubert. Wenn dieser Plan
greift, dann ist aber Schluss mit lustig bei den
Briefkastenfirmen. Dann gibt es ein Register. Dann sind die
registriert. Gut. Die EU hat gerade dafür gesorgt, dass
dieses Register dann geheim ist. Aber sie sind registriert.
Allerdings verlässt sich der Schäuble nicht auf die
Geheimhaltung von Geschäftsergebnissen durch die EU. Nein so
blöd ist der nicht. Sein Plan sieht nämlich vor, dass sein
Plan nicht einfach morgen in Deutschland startet. Nein er
will ihn international starten. Und schon in 2018 sollen die
ersten Sondierungsgespräche für eine internationale
Übereinkunft stattfinden. Ab 2030 dürften dann die
Formalitäten geklärt sein und bis 2060 sind dann auch die
ersten Kommissionmitglieder bestimmt die dann vermutlich ab
2400 erste Ergebnisse vorlegen werden.
Ach wie schön ist Panama.
Aber auch an anderer Stelle kämpft Schäuble gegen
Transparenz. Da hatte die EU doch tatsächlich einen Plan
entwickelt, der vorsah, dass die europäische Großkonzerne zu
einer weitgehenden Veröffentlichung von Unternehmensdaten
verpflichtet sind. Das will der Schäuble aber gar nicht. Die
sollen weiterhin ihre Gewinne verstecken können wo sie
wollen. Steuern will Schäuble ja nur von den Armen. Er mag
sie so gerne weinen sehen und ihre Tränen trinken.>
=======
18.4.2016: Scheindirektoren in Panama geben
Autogramme für Drogenkartelle, Autokraten,
Steuerhinterzieher Wie einfache Bürger
billige Dienste für Offshore-Kunden leisten http://www.sueddeutsche.de/politik/mittelamerika-leticia-und-die-briefkasten-oma-1.2954968
<Scheindirektoren unterzeichnen die wichtigen Verträge
der Briefkasten-Firmen in Panama - doch in Wahrheit haben
sie nichts zu sagen.
Von Bastian Brinkmann, Frederik Obermaier
und Bastian
Obermayer
Da ist zum Beispiel die Bavarian Pretzel Factory. Die
bayerische Brezenfabrik. Ein hübscher Firmenname. In Panamas
offiziellem Firmenregister ist nachzulesen, wer angeblich
die Geschäftsführer dieses Unternehmens sind: Ein gewisser
Michael Jackson gehört dazu. Michael Jackson? Ja,
wirklich. Natürlich handelt es sich bei diesem Michael
Jackson nicht um den verstorbenen Sänger. Aber dennoch:
eine fürwahr herrliche Kombination.
Michael Jackson aus Panama ist ein Scheindirektor. Ein
Mensch, der ständig wichtige Verträge unterzeichnet,
Dokumente abgesegnet - und dennoch nichts zu sagen hat.
Solche Menschen findet man zuhauf in den Panama Papers,
und man findet sie eben auch im frei zugänglichen
Firmenregister des mittelamerikanischen Landes. Sie führen
aus, was die wahren Eigentümer der Briefkastenfirmen ihnen
auftragen. Bei Hunderten Firmen, bei Tausenden, manchmal
gar über bei Zehntausend. Und so zeichnen sie - ohne es zu
wissen, denn wer kann schon so viele Dokumente lesen -
auch ab, was Drogenkartellen, Autokraten oder
Steuerhinterziehern nutzt, um ihre verbotenen
Geschäfte zu tarnen. Falsche Geschäftsführer sind
notwendig, damit die Schatten-Scharade funktioniert. Sie
verleihen ihre Namen, damit die wahren Eigentümer
nicht auftauchen.
So erfährt niemand, wer in Wahrheit die Konten
kontrolliert
Wer eine Bank überfallen will, setzt eine Skimaske auf,
und wenn Polizisten einen vermummten Räuber erwischen,
können sie ihm die Maske vom Gesicht ziehen. Wenn
Ermittler aber wissen wollen, wer hinter einer
Briefkastenfirma steckt, finden sie oft nicht mal einen
Zipfel, nach dem sie greifen könnten - und das liegt nicht
zuletzt am System der Scheindirektoren. Mossack Fonseca
nutzt dieses System, aber auch andere Dienstleister aus
dem mittelamerikanischen Land.
So erfährt niemand, wer in Wahrheit die Konten
kontrolliert und wer die Geschäfte steuert. Denn auch für
Beamte sind nur die Daten einsehbar, die in staatlichen
Registern hinterlegt sind. In den meisten Steueroasen
sind diese Informationen sehr dürftig, viele Register
nennen neben dem Namen der Firma immerhin auch die
Geschäftsführer. Allerdings nicht die echten. Hier stößt
man dann auf Menschen wie Michael Jackson.
Wer sich höflich ausdrücken will, nennt diese
Scheindirektoren Treuhänder. Das klingt nach einer
ehrenwerten Rolle in der Finanzwelt. Tatsächlich sind
Scheindirektoren die Fußsoldaten der Offshore-Industrie.
Nichts geht ohne sie, und doch sind sie leicht
austauschbar — und billig.
In vielen Steueroasen ist Scheindirektor kein
ungewöhnlicher Beruf
[Der Scheindirektor: Ohne Bildung,
ohne Sprachkenntnisse, damit er nicht versteht, was er
unterschreibt - 1 "Direktor" von 1000en "Firmen"]
Bei der Auswahl der Scheindirektoren scheint es ein
Muster zu sein, sich gezielt ungebildete Menschen zu
suchen, die nicht verstehen, was sie jeweils
unterschreiben. Menschen also, die aus der panamaischen
Unterschicht stammen und so gut wie kein Englisch können
- wie etwa Leticia Montoya, eine der häufigsten
Scheindirektorinnen bei Mossack Fonseca. Sie fungierte
in den vergangenen Jahrzehnten als Direktorin von
mehreren Zehntausend Firmen. Eine Kopie ihres Passes
findet sich in den Panama
Papers. Am Telefon sagte sie vor einigen Wochen, sie
wisse nichts Genaueres über die Briefkastenfirmen, denen
sie vorsteht. Auf eine schriftliche Anfrage der Süddeutschen
Zeitung antwortete sie nicht.
[Anwaltskanzlei Fonseca bestreitet, Identitäten
zu verschleiern]
Auch Mossack
Fonseca bestreitet, dass die Kanzlei "Strukturen
anbietet, die dafür geschaffen sind, die Identität der
wahren Eigentümer zu verschleiern". Die Dienstleistung
der Kanzlei basiere "stets auf rechtlich anerkannten
Konstruktionen, die zu diesem Zweck von allen Anbietern
in der Branche angewendet werden."
[Bezahlung eines Scheindirektors: 500 Dollar
pro Monat - Fonseca dagegen macht eine halbe Million
Gewinn (!)]
Leticia Montoya lebt in einem Vorort von Panama City,
der den Wohlhabenden als No-go-Area gilt. Sie bekam
meist nur magere 500 Dollar
im Monat für ihre Dienste; Mossack Fonseca (Mossfon)
dagegen verdiente dank ihrer Arbeit Millionen.
Ein Rechenbeispiel: Der Scheindirektor-Service kostet
bei Mossack Fonseca pro Direktor und Firma rund 150 Dollar im Jahr. Meist setzt
Mossfon drei Scheindirektoren oder Direktorinnen ein. Im
Jahr 2012 war Montoya laut
den Panama Papers
Direktorin von fast 3200
Briefkastenfirmen. Sie hat also - bei 150 Dollar pro Jahr, die die
Kanzlei dafür bekommt - in zwölf Monaten fast eine halbe
Million eingespielt. Und Montoya ist seit den frühen
Achtzigerjahren Scheindirektorin bei
Mossack Fonseca.
Das wichtige Arbeitsinstrument von Scheindirektoren ist
der Füller oder Kugelschreiber
[Scheindirektorin mit fast 20.000 Firmen]
Im Zuge der jüngsten Enthüllungen tauchte auch ein anderer
Name einer Scheindirektorin immer wieder prominent auf:
Aida May Biggs. Sie steht oder stand in Panama offenbar
fast 20 000 Firmen vor, die
von einem Konkurrenten von Mossack Fonseca betreut wurden,
man findet sie aber auch im Firmenregister von Großbritannien.
Dort ist auch zu sehen, wann sie geboren wurde: im Januar
1923. Aida May Biggs müsste
jetzt also 93 Jahre alt sein.
Bis vor wenigen Jahren wurde sie noch als Firmenchefin
eingesetzt - und das nicht nur von ein paar Firmen,
sondern von sehr vielen.
[Scheindirektor: Ein Pass, ein Kugelschreiber, ein
paar Dokumente mit den Daten]
In vielen Steueroasen
ist Scheindirektor kein ungewöhnlicher Beruf, und vor allem:
ein einfacher. Man braucht keine Ausbildung, nur einen
Namen, der bisher nicht in Zusammenhang mit kriminellen
Geschäften aufgetaucht ist. Das wichtige Arbeitsinstrument
von Scheindirektoren ist der Füller oder Kugelschreiber.
Wird eine neue Briefkastenfirma aufgesetzt, müssen die
Scheindirektoren zunächst drei Dokumente unterschreiben, die
an den wahren Eigentümer geschickt werden: In einer
Erklärung sichern sie zu, keine Ansprüche gegen den wahren
Eigentümer und gegen dessen Firma zu verfolgen. In einer
Vollmacht übergibt der Strohmann die Kontrolle dann an den
echten Chef. Drittens unterzeichnet der Scheindirektor seine
Kündigung - allerdings ohne das Datum einzutragen. So kann
sich der wahre Eigentümer jederzeit und auch rückwirkend von
seinem Scheingeschäftsführer trennen.
Dazu kommen, je nach Wunsch des Kunden, beispielsweise
Kontoeröffnungen oder Protokolle der jährlichen
Hauptversammlungen. Auch Steueroasen verlangen solche
Protokolle, obwohl alle wissen, dass sie nur
Show sind.
Scheindirektoren sind die äußerste Schicht der
Geheimhaltung
Scheindirektoren sind die äußerste
Schicht der Geheimhaltung, gewissermaßen die
Basisversion der Verschleierung. Wer es mit der
Heimlichtuerei weiter treiben will, zieht eine weitere
Schutzschicht ein. In Steueroasen,
in denen es das System der sogenannten Bearer Shares
gibt, ist das denkbar einfach: Dabei handelt es sich um
anonyme Inhaberaktien, auf denen kein Name steht. Wer
alle Inhaberaktien einer Firma in der Hand hält, also
als Stück Papier, dem gehört die Firma. Es ist das
ideale Instrument für jene Art von Geschäften, die
spurlos verlaufen sollen: Geld auf den Tisch,
Inhaberaktie herübergeschoben,
Transaktion abgeschlossen.
Allerdings ist es so, dass Inhaberaktien zuletzt in den
meisten Steueroasen abgeschafft wurden. Zu groß war der
internationale Druck und zu schwach waren die Argumente,
warum man dieses ideale Geldwäschemittel weiter erlauben
sollte. Etliche Firmen in den Panama
Papers sind heute stattdessen aufgebaut wie Matroschka-
Figuren: Sie haben als Shareholder andere Firmen - und
wer in die Besitzverhältnisse dieser Firmen reinschaut,
stößt wieder auf neue Firmen. Und so lässt sich das
unendlich fortsetzen.
Ein weiteres Instrument zur Verschleierung sind die
Schein-Anteilseigner. Das sind Menschen oder
Briefkastenfirmen, die treuhänderisch die Aktien halten,
also im Auftrag von anderen. Auch das ist meist legal, im
Gegensatz zu einem Service, den Mossack Fonseca
aber offenbar auch angeboten hat: den Service eines echten
Menschen, der sich als wahrer Eigentümer einer Firma
ausgibt - ohne es zu sein.
Denn es gilt die Regel: Egal, ob man Strohmänner als
Direktoren einsetzt oder Offshore-Firmen als
Anteilseigner, am Ende der Verschleierungskette muss immer
ein echter Mensch stehen: der letztgültige Eigentümer. Das
verlangen die Anti-Geldwäsche-Gesetze. Alle halbwegs
seriösen Banken richten inzwischen nur noch Konten für
Offshore-Firmen ein, wenn ihnen der letztgültige
Eigentümer genannt wird. Ihn muss die Bank dann
überprüfen, um sicher zu sein, mit wem sie
Geschäfte macht.
Wenn sie nur
für das Treiben einer einzigen Firma vor Gericht müssten,
dürfte das ihr Ruin sein
Mossack Fonseca bot nun laut den Panama Papers
wiederholt Kunden an, diesen Überprüfungsmechanismus
auszuschalten. Die Kanzlei offerierte für eine
fünfstellige Summe, einen echten Menschen einzusetzen, der
anstelle des tatsächlichen wahren Eigentümers als
Eigentümer auftritt. Einer dieser Premium-Strohmänner ist
offenbar ein Mann namens Edmund W. - und er ist nicht
irgendwer, sondern der Ex-Schwiegervater von
Kanzlei-Miteigentümer Ramón Fonseca. W.s Job ist es, so zu
tun, als wäre er der Mann am Ende der
Verschleierungskette. Mossfon bestreitet, diesen Service
je angeboten zu haben, W. nahm keine Stellung.
Die Offshore-Welt kann nur funktionieren, weil es einen
schier unerschöpflichen Pool an Menschen gibt, die als
Strohleute, als Stroh-Strohleute und
Stroh-Stroh-Strohleute ihren Namen für allerlei dubiose
Geschäfte hergeben - und das, obwohl sie für
Rechtsverstöße jener Firmen, die sie auf dem Papier
leiten, zur Rechenschaft gezogen werden können. Das
bestätigt Carlos Barsallo, Vorsitzender des Ethikkomitees
der panamaischen Anwaltskammer. Im Zweifel drohen ihnen
Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe. Wenn diese
Scheindirektoren nur für das Treiben einer einzigen Firma
vor Gericht müssten, dürfte das ihr Ruin sein.
In Neuseeland wurde 2010
eine Scheindirektorin verurteilt. Zuvor waren auf dem
Flughafen Bangkok
Panzerbüchsen, Raketenwerfer und Flugabwehrsysteme in
einem Flieger gefunden worden, der eigentlich
Ölbohrausrüstung transportieren sollte. Die Waffen kamen
aus Nordkorea, möglicherweise sollten sie nach Iran. Ein
illegales Geschäft, doch verurteilt wurde nur die Chinesin
Lu Z., die als Austauschstudentin nach Neuseeland gekommen
war. Für 20 neuseeländische
Dollar hatte sie sich von einem Offshore-Dienstleister als
Scheindirektorin von Briefkastenfirmen eintragen lassen.
Am Ende war sie laut einem neuseeländischen Richter die
einzige echte Person, die die Ermittler im internationalen
Firmengeflecht finden konnten, das offenbar hinter der
Waffenlieferung steckte. Alle Spuren führten
ins Leere.
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23.4.2016: Wie gründe ich eine Briefkastenfirma?
Video mit Fidusuisse, Panama und Delaware
Video: Enttarnung! Offshore, Panama,
Delaware und USA: Das muss jeder wissen!
#SpitzeDesEisbergs (14min.57sek.)
<April 2016: Wie kann ich eine Briefkastenfirma/Offshore
Gesellschaften gründen und warum gibt es in Delaware-USA das
wohl berühmteste Gebäude der Welt! " ► 285'000 Firmen in
einem Gebäude. Google, Facebook, KFC etc. sind dort
aufgelistet. ◄ >
Filmprotokoll:
Die Briefkastenfirma
auf der Welt eintragen
Cash gründet eine Briefkastenfirma mit Fidusuisse
Cash recherchiert: Delaware oder Hongkong: Steuersatz 0%
- zum Beispiel durch die Firma Fidusuisse in
Genf [Telefon
0041-22-518 03 40 - die Webseite http://www.fidusuisse-offshore.com/de/
ist aus unerklärlichen Gründen gerade in Revision
und nicht erreichbar] - Hier
werden geheime Bankkonten installiert - Fidusuisse: "Wir
arbeiten mit Finanzdienstleistern in Neuseeland
zusammen" - "und wenn wir mal automatischen
Informationsaustausch haben, dann erscheint ihr Name
nirgends." (3min.25sek.) - Wie kann man einen Betrag
überweisen, ohne eine Spur zu hinterlassen? 300.000
Euro? - "Wir haben da unsere Leute dafür." (4min.7sek.)
- Kunde: "Das ist wirklich ein Kinderspiel, eine
Offshore-Gesellschaft zu gründen." - Fidusuisse:
"Absolut, wir nehmen ihnen alles ab." (4min.16sek.) -
Grosse Geldsummen anonym zu überweisen ist illegal und
kriminell. Aber bei Fidusuisse scheint dies Standard zu
sein. Jeder kann bei Fidusuisse eine Briefkastenfirma
gründen. Voraussetzungen sind ein kurzer Lebenslauf,
eine Ausweiskopie, eine Wohnsitzbescheinigung und ein
summarischer Businessplan (4min.59sek.). Cash erfindet
einen Businessplan mit Kosmetikprodukten und wählt den
Firmensitz in Delaware mit einem Steuersatz von 0%
(5min.10sek.). Preis: 3850 Euro, alles inbegriffen
(5min.14sek.). Nach ein paar Tagen kommen die
Firmenunterlagen für die Briefkastenfirma "Beauty Cash"
(5min.30sek.). "Offiziell geleitet wird sie durch einen
Rentner in Südafrika, einen Briten. Er ist unser
Strohmann. Wir haben ihn nie gesehen, und werden ihn
auch nie sehen (5min.49sek.). Schliesslich bekommen wir
noch eine Kreditkarte für unser Bankkonto in Neuseeland,
eine schöne, schwarze MasterCard lautend auf "Beauty
Cash" (5min.58sek.) [der Bank Breder Suasso
für internationale Bankkonten in Neuseeland]. "Wir
haben nun also aus Frankreich heraus eine Firma in
Delaware, geleitet von einem Strohmann in Südafrika, mit
einem Bankkonto in Neuseeland." (6min.27sek.) - "Jetzt
muss das Geld noch auf das Konto gebracht werden. Wir
sind mit einem Angestellten der Fidusuisse verabredet,
diesmal in Paris (6min.39sek.). Er schlägt ein schickes
Hotel vor, wo Geschäftsleute ein- und ausgehen
(6min.43sek.). "Dieser Mann soll's richten und unser
Geld auf unser Bankkonto in Neuseeland schaufeln."
(7min.5sek.) - Fidusuisse-Angestellter im Hotel in der
Lobby: "Kein Problem für mich. Kostet was, aber wir
haben die Lösung." (7min.19sek.) - Sprecher: "'Kostet 6%
des einbezahlten Betrages." (7min.23sek.) - Sprecher:
"Wir brennen darauf zu erfahren, wie das gehen soll.
Fidusuisse will also selbst die 5000 Euro auf das Konto
einzahlen. Für die französischen Behörden bleibt die
Überweisung unsichtbar. Jetzt muss das Geld noch
Fidusuisse übergeben werden." (7min.41sek.) - "Neuer
Termin. Der Mann kommt per Roller." (7min.50sek.) [und
kommt mit Helm ins Hotel]. Cash übergibt 5000 Euro im
Briefumschlag: "Hier ist es" und der Fidusuisse-Agent
zählt die Geldscheine. "Ok". (8min.15sek.) - Sprecher:
"Kaum ist das Treffen vorbei, haben wir 4700 Euro auf
unserem Offshore-Konto, 5000 Euro abzüglich der 6%
Kommission." (8min.44sek.) - "Offiziell erscheint
Fidusuisse nirgends. Die Überweisung erfolgte durch eine
andere Briefkastenfirma mit Sitz in Hongkong
(8min.52sek.). Ihren Namen haben wir auf unseren
Auszügen: AXEL SOLUTIONS HK LIMITED- Funding -
keine weitere Rückverfolgbarkeit" (9min.2sek.).
Sprecher: "Mit unserer internationalen Kreditkarte haben
wir nun auf der ganzen Welt Zugriff auf unser
Offshore-Konto in Neuseeland, wie zum Beispiel hier, in
unmittelbarer Nähe des Justizministeriums (9min.22sek.),
oder direkt unter den Büros der Steuerverwaltung. Die
Karte ist komplett anonym. Wir bleiben unerkannt."
(9min.33sek.)
Die Briefkastenfirma Beauty Cash mit
Sitz in Delaware, geleitet in Südafrika, mit Bankkonto
in Neuseeland
Beauty Cash in Delaware finden
Nun erfolgt der Test, ob die Briefkastenfirma wirklich
unsichtbar ist. Ein Neuling, Sandrine, wird nach
Delaware geschickt. Sprecher: "Wir schicken Sandrine,
ein Neuling in unserem Geschäft, auf die Suche nach
Beauty Cash, 2 Autostunden von Washington entfernt."
(9min.47sek.) - "Hier bezahlen Firmen praktisch keine
Steuern. In unserem Fall sind es 300 Dollar pro Jahr
(10min.3sek.). Hier in Wilmington hat Beauty Cash ihren
Firmensitz. (10min.8sek.) und zwar an der King Street
704 (10min.14sek.). - Am Empfang hat noch keiner von
Beauty Cash gehört. Man rät uns, ein paar Etagen höher
zu gehen. Wir recherchieren verdeckt (10min.26sek.).
Angestellte in Wilmington: "Auf der fünften Etage werden
Firmen registriert. Ich begleite sie." (10min.33sek.) -
Die Cash-Leute werden in die Suite 500 geführt: "Guten
Tag, wir suchen Beauty Cash." - "Wer sind Sie? Beauty
Cash?" - "Ich bin Beauty Cash" - "Sie sind von Global
Corporate Services eingetragen worden. Das hier sind die
Büros von Global Corporate Services (10min.57sek.), die
alles für Beauty Cash geregelt haben. Es sind nicht die
Büros von Beauty Cash." (11min.5sek.) - Es folgt ein
Rundgang durch die Räume von Global Corporate Services.
Sprecher: "Wir haben Glück. Man lässt und hinter die
Kulissen einer Offshore-Gesellschaft blicken."
(11min.11sek.) - Global Corporate Services: "Sehr viele
Dokumente." (11min.21sek.) - Sprecher: "Papierkram, und
zwei Männer, die auf einer Tastatur rumklimpern."
(11min.25sek). - "Wie viele Firmen sind hier
eingetragen?" - Cash fragt: "Wie viele Leute arbeiten
hier?" - Global Corporate Services: "Vier Anwälte und
zwei Angestellte. Ausserdem hilft mir ein Student beim
Ausfüllen der Formulare. Wir sind ein nettes, kleines
Team." (11min.38sek.) - Cash: "Und wie viele Firmen sind
hier eingetragen?" - Global Corporate Services: "Sehr
viele." (11min.46sek.) - Sprecher: "Man macht auch kein
Geheimnis daraus, wo die Firmen hier eingetragen sind."
(11min.53sek.) - Global Corporate Services: "Wie Sie
sehen, erscheint Ihre Adresse nirgends. Man sieht nur
den Namen "Global Corporate Services". So garantieren
wir Anonymität." (12min.5sek.) - Cash: "Keiner kann uns
also mit Beauty Cash in Verbindung bringen?"
(12min.11sek.) - GC Services: "Nein. Man landet bei
Global Corporate Services. Ist doch wunderbar, oder?"
(12min.17sek.) - Cash: "Vielen Dank" - GC Services: "Es
war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen."
(12min.22sek.)
Das Briefkastenfirmensystem in Delaware: Mehr
Firmen als Einwohner...
Delaware, das Haus von Alpha Technologies Onshore I.T.
Managed Services, wo "Global Corporate Services" ihre
Büroräumlichkeiten hat
Sprecher: "Briefkastenfirmen sind ein Eckpfeiler der
Wirtschaft von Delaware. Die Eintragungen machen einen
Viertel des Bundesstaatsbudgets aus (12min.32sek.).
Clark Gascoine, der Mann mit den netten Ohrwärmern, ist
Experte für Geldwäsche. Er arbeitet für Facts, eine
Nichtregierungsorganisation, die sich für Transparenz in
der Unternehmenswelt einsetzt." (12min.44sek.) - Cash
zeigt Clark Gascoine den Bau con Global Corporate
Services, wo "Beauty Cash" eingetragen ist. Der Bau
nennt sich "Alpha Technologies. Onshore I.T. Managed
Services" (12min.55sek.). Gascoine: "Hier sind wohl
1000e von Firmen eingetragen. In Delaware gibt es mehr
Firmen als Einwohner (13min.0sek.). Es ist ein
Riesengeschäft. Und dieses Gebäude ist vermutlich nichts
anderes als ein Briefkasten (13min.11sek.). Für eine
geheime Firmengründung gibt es kaum einen geeigneteren
Ort als Delaware. Niemand wird auf Ihren Namen stossen,
nicht einmal das FBI oder andere Staaten."
(13min.19sek.) - Cash fragt: "Und wer interessiert sich
für dieses Angebot?" - Gascoine: "Das geht querbeet von
den grössten Multis zu den obskursten Firmen,
Kriminelle, Terroristen und Menschenhändler, bis zu
Steuerflüchtlingen." (13min.38sek.) - Gascoine zeigt
noch ein anderes Gebäude "CT" in Delaware: "Das ist
North Orange Street 1209, das berühmteste Gebäude in der
Welt der Geldwäsche und Briefkastenfirmen."
(14min.9sek.) - Es erscheint ein grosser Schriftzug
"285.000".
Delaware, die Registrierungsstelle an der North Orange
Street 1209 mit 285.000 Firmen auf wenigen 100m2, mit
Google, Apple, Coca Cola etc.
Sprecher: "In diesem kleinen Haus sind 285.000 Firmen
eingetragen, darunter Google, Apple und Coca-Cola
(14min.18sek.), alles auf ein paar 100m2."
(14min.21sek.) - Es erscheinen gleichzeitig weitere
Firmen: American Airlines, Deutsche Bank, General Motors
(14min.21sek.). Sprecher: "Man fragt sich: Wieso
ausgerechnet hier? Eine Firmengründung in Delaware oder
in jedem anderen Steuerparadies ist völlig legal.
Illegal ist jedoch, über eine solche Firma Schwarzgeld
zu verstecken. So kann Fidusuisse ungehindert ein
Geschäft mit dem Umgehen von Gesetzen betreiben. Wir
haben nachgefragt (14min.44sek.) und diese Antwort
bekommen:
"L'exposition médiatique n'est pas en Suisse dans notre
culture. Nous préférons ne pas donner suite."
(14min.49sek.)
"Mediale Aufmerksamkeit gehört in der Schweiz nicht zur
Kultur. Wir äussern uns lieber nicht." (14min.54sek.)
========
9.5.2016: Anwaltskanzlei Fonseca: Namen und
Gründungsdaten mit Herkunft der Briefkastenfirmen
veröffentlicht
Panama-Papers: Journalistenkonsortium
veröffentlicht Rohdaten zu «Panama Papers»
publiziert: Montag, 9. Mai 2016 / 22:50
Uhr / aktualisiert: Montag, 9. Mai 2016 / 23:06 Uhr
<Washington/Panama-Stadt - Berichte über Hunderttausende
Briefkastenfirmen, haben die globale Finanzwelt erschüttert.
Nun hat das Internationale Konsortium Investigativer
Journalisten (ICIJ) die Rohdaten zu den «Panama Papers»
veröffentlicht.
Die Gruppe stellte am Montagabend eine interaktive Datenbank
mit Informationen über Firmen, Treuhandfonds und Stiftungen
in 21 Steueroasen online.
«Es ist wahrscheinlich die grösste Datenbank über
geheime Offshore-Firmen und die Hintermänner, die je
veröffentlicht wurde», teilte das ICIJ mit. Eine
«Müllhalde» für Originaldokumente solle die Plattform
allerdings nicht sein. Persönliche Daten wie
Kontoverbindungen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und
Ausweispapiere seien nicht enthalten.
Das ICIJ, die «Süddeutsche Zeitung» und weitere Medien
würden in den kommenden Wochen und Monaten weiter über
einzelne Fälle berichten, an denen ein öffentliches
Interesse besteht, kündigte das Konsortium an.
Kanzlei wollte Veröffentlichung verhindern
Zahlreiche Medien hatten Anfang April über gut 200'000
von der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca gegründete
Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker,
Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen.
Die Veröffentlichung der «Panama Papers» führte zu
Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer internationalen
Debatte über Steueroasen und Geldwäscherei.
Mossack Fonseca sieht sich als Opfer eines
Datendiebstahls und betont, sich bei ihren Geschäften
stets an die Gesetze zu halten. Das Unternehmen gründet
Kapitalgesellschaften und verkauft sie an Zwischenhändler
wie Banken, Anwälte und Vermögensberater, die sie wiederum
an ihre Endkunden weitergeben.
Bis zuletzt versuchte die Kanzlei, die Veröffentlichung
der Rohdaten zu verhindern. In der vergangenen Woche
forderte sie das ICIJ auf, die Plattform nicht online zu
stellen. «Es handelt sich um gestohlene Informationen. Das
stellt eine Verletzung des Verschwiegenheitsabkommens
zwischen Anwalt und Mandant dar, das wir beschützen
müssen», hiess es in einer Stellungnahme.
9.5.2016: Die Namen, Gründungsdaten und Herkunft
der Briefkastenfirmen - Links Offshore Leaks Database
https://offshoreleaks.icij.org/#_ga=1.77883540.1080708158.1462807265
<Find out who’s behind almost 320,000 offshore
companies and trusts from the Panama Papers and the
Offshore Leaks investigations
Top Jurisdictions [Die Top-Firmensitze]
Browse the jurisdictions with the most offshore
entities.
<Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) hat den Anschluss von fünf weiteren
Ländern an das Abkommen über multilateralen
Steuerdatenaustausch im Rahmen der G20 und der OECD
verkündet. Es sind Bahrain, Libanon, Nauru, Vanuatu und
Panama, das in jüngster Zeit im Mittelpunkt der
Offshore-Affäre steht.
„Nach dem Anschluss dieser Länder haben 101Rechtshoheiten
in aller Welt die Verpflichtung übernommen, einen
Datenaustausch im Einklang mit dem von der OECD und der
G20 ausgearbeiteten einheitlichen Standard zu betreiben“,
heißt es in der offiziellen Mitteilung der OECD.
Die Organisation unterstreicht ebenso, dass das System
für den automatischen Datenaustausch in Steuerfragen
zum September 2018 funktionieren solle. Der
OECD-Generalsekretär Jose Angel Gurria wies seinerseits
darauf hin, dass man in der Organisation eine
„kontinuierliche Bewegung zur Aufnahme des
Datenaustausches auf der Basis des von der OECD
ausgearbeiteten und von der Weltgemeinschaft gebilligten
einheitlichen Standards“ sehe.
Die politischen Deklarationen, zum Anschluss an den Kampf
gegen Steuerhinterziehung bereit zu sein, müssten sich ihm
zufolge noch in realen Aktivitäten zur Einführung der
entwickelten Standards und im faktischen Austausch von
finanziellen Daten äußern, auf den die Organisation im
Weiteren hoffe.
„Die Handlungen müssen jetzt mehr als Worte sagen“,
resümierte Gurria und forderte jene Länder, die sich der
multilateralen Konvention über die gegenseitige Amtshilfe
in Steuersachen noch nicht angeschlossen haben,
diesen Schritt endlich zu tun.
Wie Journalisten des Unternehmens RosBusiness Consulting
(RBK) anmerken, hat die russische Regierung dieser Tage
ebenfalls beschlossen, den Anschluss an diese Konvention
zu beschleunigen.
Am 28. April schrieb die russische Zeitung „Kommersant“
unter Verweis auf Quellen in der Regierung, das
Ministerkabinett habe den Anschluss Russlands an das
Abkommen über den multilateralen Steuerdatenaustausch auf
die Tagesordnung gesetzt.>
========
24.5.2016: Panama-Papiere: Soros mit dabei Börsen-Guru George Soros: Die
Panama-Connection
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/andreas-von-r-tyi/boersen-guru-george-soros-die-panama-connection.html
<Andreas von Rétyi - Laut Medienberichten ist es
nun offiziell: Auch Multimilliardär George Soros hat die
Dienstleistungen von Mossack Fonseca auf Panama genutzt,
um seine Gelder zu sichern und anfallende Steuern zu
meiden. Das gehe aus dem gewaltigen Datenleck hervor, wie
es am 3. April 2016 durch die Veröffentlichung der
Panama-Papiere bekannt wurde.
Der legendäre Hedgefonds-Manager und als Philanthrop
weltweit gerühmte George Soros hat mindestens drei
Offshore-Investmentunternehmen mittels der nunmehr durch
die Panama-Affäre in Verruf geratenen panamaischen Firma
Mossack Fonseca eingerichtet. Dieses
Rechtsdienstleistungsunternehmen ist mit einigen Dutzend
Filialen weltweit aktiv und assistierte offenbar nur zu
gerne bei der Gründung von mehr als 300 000
Briefkastenfirmen.
Im vergangenen Monat berichtete eine
Journalisteninitiative von Millionen verschiedenster
E-Mails und vertraulicher Daten, die einen erstrangigen
Skandal von Steuerhinterziehung und Geldwäsche offenlegen.
Ein anonymer Whistleblower hatte die Daten im Jahr 2015
der Süddeutschen Zeitung zugespielt.
Anschließend wurde das Material dann während einer
einjährigen Recherche durch das internationale Konsortium
investigativer Journalisten ICIJ ausgewertet. Dieses ICIJ
geht auf das Center for Public Integrity(CPI)
zurück, das seinerseits unter anderem auch durch Gelder
der Open Society Foundations getragen wird, also vom
Stiftungsnetzwerk des George Soros.
Kritiker verweisen schon länger auf die wahrhaft
bemerkenswerten Finanziers des ICIJ und betonen die
Abhängigkeit jenes journalistischen Netzwerks von
mächtigen Denkfabriken und Philanthropen. Jennifer Rubin
von der Washington Post sieht George Soros als
treibende Kraft hinter einer vom CPI geführten Kampagne
gegen die beiden mächtigen Brüder Charles und David H.
Koch.
Umso erstaunlicher, dass neue Enthüllungen um die
Panama-Connection nun auch drei Soros-Unternehmen
betreffen. Konkret gehe es um Soros Finance, Inc. auf
Panama, Soros Holdings Limitedauf den
Britischen Jungferninseln sowie Soros Capitalauf
den Bermudas. Wie unter anderem der Washington
Examiner mitteilt, berichtete der US-Sender FoxNews
erstmals am 16. Mai 2016 online über die Soros-Holdings.
Hier heißt es gleich einleitend: »Milliardär George
Soros, der Millionen an Dollars ausgegeben hat, um
Demokraten und Anliegen des linken Flügels zu finanzieren,
nutzte eine kontroverse Rechtsfirma aus Panama, um ein
Netz von Offshore-Investment-Partnerschaften einzurichten,
die rund um die Welt operieren und sich außerhalb der
Kontrolle von US-Regulierungsbehörden befinden, so geht
aus den enthüllten Dokumenten hervor.«
Weiter schreibt Fox: »Soros, 86 Jahre alt,
ist mittlerweile geschätzte 25 Milliarden Dollar
schwer. Sein Open Society Institute ist einer der
Hauptfinanziers des ICIJ, der im vergangenen Jahr
1,5 Millionen Dollar von dort erhalten hat. Die Daten
der Panama-Papiere enthüllen lediglich die Spitze des
Soros-Offshore-Eisbergs – der Quantum Group of Funds.
Gerald Ryle, führender Journalist des ICIJ, erklärt, er
habe die Soros-Gesellschaften nicht in der
Offshore-Leaks-Datenbasis bemerkt, bis FoxNews
seine Aufmerksamkeit auf diese Angelegenheit gelenkt
habe.«
Auch wenn das Quantum-Netzwerk nicht der US-Jurisdiktion
unterliege, sei Soros wegen verschiedener geschäftlicher
Aktivitäten gezwungen gewesen, einige Informationen
preiszugeben. Doch ob seine Offshore-Unternehmen Steuern
zahlen, auf diese Frage habe Soros-Sprecher Michael Vachon
laut Fox nicht antworten wollen.
Hat nun Soros dummerweise per CPI-Finanzierung die
Enthüllung potenzieller eigener Machenschaften bewirkt?
Irgendwie scheint hier etwas schiefgegangen zu sein, wo
doch das ICIJ offenbar nichts von Soros in den Papieren
bemerkt habe. Oder wird hier Anlauf genommen, um später
einen Schuss auf Fox loszulassen?
Was auch immer sich noch herausstellen wird, alles
scheint möglich. Und dass George Soros trotz seiner
»offenen Gesellschaften« nicht gerade um Transparenz
bemüht ist, wenn es um die eigenen Unternehmungen geht,
hat sich längst erwiesen. Auch was Steuerzahlungen angeht,
schien er es nicht allzu genau zu nehmen. Dabei sprach er
sich im Jahr 2011 selbst bereits explizit für eine Art
Reichensteuer aus. Doch ist er eben der »Mann mit den
tausend Gesichtern« und jemand, bei dem scheinbare
Widersprüche immer wieder auffallen.
Damals jedenfalls sagte er: »Auch ich müsste mehr Steuern
zahlen.« Vielleicht hatte man seine Worte auch nur
»geringfügig« falsch interpretiert, und Soros meinte eben
ganz genau, was er sagte: Er hätte längst mehr Steuern
zahlen müssen, zahlte aber nicht. Zumindest nutzte er
jahrelang ein steuerliches Schlupfloch sehr gewinnbringend
und wohl im Grenzbereich der Legalität. Auf diese Weise
summierte er stolze 13,3 Milliarden US-Dollar auf –
doch selbst bei einer drohenden Nachzahlung von rund
6,7 Milliarden ein recht gutes Geschäft!
Was nun den Quantum Fundangeht, ist es schon
sehr bemerkenswert, wo der seinen Sitz hat: ausgerechnet
auf den niederländischen Antillen und auf den
Kaiman-Inseln! Berüchtigte Steueroasen, die sofort
Assoziationen an Geldwäsche, Scheinfirmen oder sogar
Drogenhandel wecken. Soros-Biografin Krisztina Koenen
fragte den Multimilliardär im Jahr 1994, warum er seinen
Quantum Fund denn in der Karibik und nicht in den USA
angesiedelt habe.
Ob er denn etwas zu verbergen habe? Soros antwortete,
damals, im Jahr 1973, es habe eben gewisse Vorteile
gegeben, auch was Steuern und gewisse gesetzliche
Bestimmungen anbelangt. Nun sei der Fonds eben ohnehin –
warum wohl? – für nichtamerikanische Anleger gedacht
gewesen, da habe der Ort dem Zweck besser entsprochen. Die
damit verbundenen Vorteile seien mittlerweile zwar
verschwunden, »aber aus historischen Gründen blieben wir
dabei«. Das erklärt natürlich alles.>
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14.6.2016: <Steuerbetrug
50 Hinweise aus „Panama Papers“ weisen nach Hessen>
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/50-hinweise-aus-panama-papers-fuehren-nach-hessen-14286466.html
<Auch hessische
Adressen sollen sich Briefkastenfirmen in Panama bedienen
und Steuern hinterziehen. Das Finanzministerium geht vier
Dutzend Hinweisen nach.
Die
hessische Steuerfahndung geht derzeit gut 50 Hinweisen aus
den „Panama Papers“ nach. Es müsse geprüft werden, ob
hinter den Bezügen nach Hessen tatsächlich
Steuerhinterziehungen steckten, sagte ein Sprecher des
Finanzministeriums in Wiesbaden. Wie lange die Prüfung
dauere, sei nicht vorauszusagen, denn das hänge von der
Komplexität der Fälle ab.
Viele Medien hatten Anfang April über die Existenz von
Zehntausenden Briefkastenfirmen berichtet, in denen
Politiker, Prominente und Sportler aus aller Welt ihr
Vermögen geparkt haben sollen. Die Enthüllungen waren
durch ein Datenleck bei der in Panama ansässigen Kanzlei
Mossack Fonseca möglich geworden.
Folge waren Ermittlungen auf der ganzen Welt und eine
internationale Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.
Anfang Juni einigten sich die Finanzminister der
Bundesländer auf eine Gesetzesinitiative gegen
Steuerhinterziehung über Briefkastenfirmen und
Steueroasen.
Anfang April begann in Panama-Stadt der Strafprozess zu
den sogenannten "Panama-Papers". Rund acht Wochen später
entschied das Gericht zugunsten der Angeklagten. Laut
der Richterin sei die Beweismittelkette "nicht
nachvollziehbar" gewesen.
Ein Gericht in Panama-Stadt beendete am Freitag
überraschend den sogenannten "Panama Papers"-Prozess. Die
zuständige Richterin sprach alle 28 beteiligten Personen
frei, die wegen ihrer mutmaßlichen Rolle bei der Gründung
von Briefkastenfirmen im Rahmen von Bestechungs- und
Korruptionsskandalen in Brasilien und Deutschland vor
Gericht standen. Darunter befand sich auch der Deutsche
Jürgen Mossack, einer der Gründer der inzwischen
aufgelösten Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die im Rahmen
der Panama Papers-Untersuchung eine wesentliche Rolle
spielte. Mossacks Kompagnon, der panamaische Ramón
Fonseca, verstarb überraschend im Mai. Die Richterin
beschloss daher die Einstellung des Strafverfahrens.
Im Verlauf des Prozesses, der Anfang April begann,
forderte die Staatsanwaltschaft zwölf Jahre Gefängnis für
das Duo Mossack/Fonseca. Anfang Mai wurde jedoch bekannt,
dass der 71-jährige Ramón Fonseca nach Angaben seiner
Anwältin wenige Wochen nach seiner Einlieferung in einem
Krankenhaus verstarb. Die Todesursache wurde nicht
mitgeteilt. Auf der Anklagebank saßen neben Mossack noch
27 ehemalige Angestellte der Kanzlei.
Die zuständige Richterin stellte laut der
Journalistenvereinigung ICIJ fest, dass die vorgelegten
"von den Servern der Anwaltskanzlei gesammelten Beweise
nicht im Einklang mit einem ordnungsgemäßen Verfahren
zusammengetragen worden waren", was "Zweifel an ihrer
'Authentizität und Integrität' aufkommen ließ".
Zudem entschied das Gericht, dass "die übrigen Beweise
nicht ausreichend und schlüssig waren, um die
strafrechtliche Verantwortung der Angeklagten
festzustellen".
Den Angeklagten war Geldwäsche durch die Gründung von
215.000 Briefkastenfirmen in Steueroasen vorgeworfen
worden, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr
Vermögen verschleiert haben sollen. Die im Jahr 2016
durchgesickerten Dokumente von Mossack Fonseca enthüllten,
wie viele Wohlhabende aus der Welt der Spitzenpolitik und
des Spitzensports ihr Vermögen in sogenannten
Offshore-Firmen versteckten.
Zu den Beschuldigten gehörten der ehemalige britische
Premierminister David Cameron, Fußballstar Lionel Messi,
der damalige argentinische Präsident Mauricio Macri, wie
auch der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar.