24.4.2017: Mottenraupe frisst Plastik
auf:
Zufallsentdeckung: Kleine Raupe hat großen
"Appetit" auf Plastik
http://www.krone.at/wissen/kleine-raupe-hat-grossen-appetit-auf-plastik-zufallsentdeckung-story-566186
Jährlich werden weltweit rund 300
Millionen Tonnen Plastik produziert. Davon
landet ein großer Teil im Müll und in
weiterer Folge auch in den Weltmeeren.
Insgesamt werden nach Schätzungen jedes
Jahr weltweit 9,5 Millionen Tonnen Plastik
ins Meer gespült. Nun könnte eine kleine
Raupe, genauer gesagt die Larve der
Großen Wachsmotte, eine wichtige
Rolle im Kampf gegen die Vergiftung
unseres Planeten spielen. Denn wie eine
italienische Forscherin durch Zufall
herausgefunden hat, fressen die Larven den
wohl am häufigsten verwendeten Kunststoff
Polyethylen.
"Ich beschäftige mich beruflich mit
Hühnerembryos, bin aber
Hobby- Bienenzüchterin", sagte
Federica Bertocchini, die an der Studie
beteiligt war, gegenüber der Nachrichtenagentur
dpa. Bei der Säuberung eines Bienenstocks habe
sie zu Hause im nordspanischen Santander, wo sie
an der Universidad de Cantabria arbeitet,
plötzlich "diese Würmchen" entdeckt. "Die sich
von Pollenresten ernähren und für uns Imker wie
die Pest sind." Die Italienerin warf die Larven
in ein Plastiksackerl. Und siehe da: "Nach einer
Weile war der Beutel voller Löcher und die
Larven draußen!"
Diese Beobachtung setzte die Forschungsarbeit
der Wissenschaftlerin und ihrer Kollegen in
Gange, über die sie in der aktuellen Ausgabe des
Fachmagazins "Current Biology" berichten. Im
Zuge einer intensiven Beobachtung fanden die
Forscher heraus, dass rund 100
Wachsmotten- Larven in zwölf Stunden
etwa 92 Milligramm eines normalen
Einkaufsackerls fressen können. "Das ist ein
sehr schneller Abbau, schneller als alles, was
zu diesem Thema bisher wissenschaftlich
veröffentlicht wurde", führte Bertocchini weiter
aus.
"Wir vermuten, dass für diese schnelle
Zersetzung ein Molekül oder Enzym
verantwortlich ist, das wir zu isolieren
versuchen werden." Dieses Enzym könne man dann
in großen Umfang produzieren und es nutzen, um
Plastikmüll abzubauen, hofft die junge
Wissenschaftlerin.
Andere "Plastikfresser" sind viel langsamer
Auch andere Organismen wie Pilze oder
Bakterien sind bekannt dafür, dass sie
Kunststoffe abbauen können. Erst vergangenes
Jahr wurde am japanischen Kyoto Institute of
Technology ein Bakterium namens Ideonella
sakaiensis entdeckt, das PET- Flaschen verdauen kann.
Doch wie andere zuvor entdeckte
"Plastikfresser" ist auch Ideonella weit davon
entfernt, eine Lösung für das globale Problem
mit dem Plastikmüll zu liefern. Unter
optimalen Bedingungen und bei Temperaturen um
die 30 Grad Celsius braucht es etwa sechs
Wochen, um ein kleines Stück
Polyethylenterephthalat (PET) zu zersetzen.
Da ist die
Wachsmotten- Raupe beim Abbau von
Polyethylen (PE) deutlich schneller. Dieses aus
Erdöl hergestellte synthetische Polymer werde
vor allem zur Herstellung von weltweit rund
einer Billion Sackerln pro Jahr benutzt, die
insgesamt rund 60 Millionen Tonnen Plastik
entsprächen, erklärt Bertocchini. Plastik ist
biologisch kaum abbaubar. Die Zersetzung kann
mehrere Jahrhunderte dauern. Der Plastikmüll
landet häufig in der Umwelt. Im Meer wird der
Abfall von Fischen oder von Vögeln gefressen,
die oft qualvoll an dem unverdaulichen Stoff
verenden.>
25.4.2017: Forscherin
Bertaccini: Raupen der Grossen Wachsmotte
verdauen Plastik Polyethylen:
Forscher finden
kriechende Plastikfresser-VIDEO
https://de.sputniknews.com/wissen/20170425315502954-raupen-fressen-plastik/
<Plastikmüll ist bekanntlich ein
großes Problem für Mensch und Umwelt.
Vielleicht aber gehören PET-Flaschen und
Plastiktüten in den Städten und an
Meeresstränden bald der Vergangenheit an? Die
Entdeckung einer Biologin aus Italien könnte
dies jedenfalls möglich machen.
Raupen der Großen Wachsmotte können
Polyethylen verdauen. Dies hat die Biologin
und Hobby-Bienenzüchterin Federica Bertaccini
herausgefunden. Nachdem sie die Raupen nämlich
aus einem Bienenstock entfernt und
in eine Plastiktüte gelegt hatte,
bildeten sich schon nach 40 Minuten Löcher
in dem Plastikbeutel.
Dieses Phänomen weckte auch das Interesse ihrer
Forscher-Kollegen. Sie führten ein Experiment
durch und stellten das Gleiche fest: Selbst
zerdrückte Raupen dieses Schädlings können PET
verdauen. Noch wissen die Wissenschaftler nicht,
wie genau diese chemische Reaktion abläuft. Aber
sobald sie es festgestellt haben, könnte das
Plastikmüllproblem Geschichte werden.>
15.11.2019:
Wachsmotten fressen auch Plastik
Motten "verwechseln" Plastikart
mit Wachs
per E-Mail von
Kommunikationspartner Simon J.,
Schweiz
<Im
April 2017 wurde die Entdeckung
der italienischen Biologin
Federica Bertocchini publiziert,
wonach sich die Raupen der Großen
Wachsmotte (Galleria
mellonella, Bienenwaben
fressend) auch von sich nur
langsam zersetzenden weil robusten
Polyethylen ,
PE, ernähren und dieses zu Ethylenglycol ,
"Alkohol-zucker" abbauen können.
Nun soll erforscht werden, welches
Enzym dies
ermöglicht und ob daraus eine
Möglichkeit zum Abbau von Plastikmüll
entwickelt werden kann.[5][6] Nach einer
Veröffentlichung aus dem Jahr 2014
wurde allerdings schon früher eine
Motte (Dörrobstmotte, Plodia
interpunctella)
bekannt, die Polyethylen abbauen
kann. Dabei wurden auch zwei
Bakterien (Enterobacter
asburiae
und eine unbestimmte Art der
Gattung Bacillus)
identifiziert, die im Magen der
Motte vorkommen und auf
Polyethylen-Filmen mikrometergroße
Gruben und Löcher hinterlassen.[7]>
10.3.2020: Wurm "Wachswurm" kann
Plastik fressen - der Wachswurm -
ausgeschieden wird Glykol:
Winziger plastikessender Wurm unter
wissenschaftliche Kontrolle gestellt
https://de.sputniknews.com/wissen/20200310326569881-winziger-plastikessender-wurm-unter-wissenschaftliche-kontrolle-gestellt/
<Die Fähigkeit der Würmer, sich von
Polyethylen und Kotglykol zu ernähren,
scheint auf den besonderen Bakterien zu
beruhen, die in ihrem Darm leben.
Forscher von der Brandon University in
Kanada haben Fortschritte beim Verständnis
der Natur eines winzigen Wurms erzielt, der
offenbar mit einer Plastikdiät
überleben kann, berichtet Forbes.
Lösung für Verschmutzungsprobleme
Wie das Magazin betont, wurde die winzige
Kreatur, bekannt als Wachswurm,
bereits 2017 ins Rampenlicht gerückt, als
Wissenschaftler postulierten, dass diese
Wurmart, die normalerweise in Bienenstöcken
lebt und Wachs frisst, die Antwort auf
zumindest einige Aspekte sein könnte. Die Verschmutzungsprobleme,
mit denen die Menschheit heutzutage
konfrontiert ist, könnten durch die
Fähigkeit des Wurms gelöst werden,
Polyethylen zu essen - die Art von
Kunststoff, die üblicherweise in
Verpackungen wie Plastiktüten verwendet wird
und bekanntermaßen nur langsam biologisch
abgebaut wird.
Jetzt hat das Forscherteam festgestellt, dass
etwa 60 Wachswürmer in weniger als einer Woche
mehr als 30 Quadratzentimeter einer
Plastiktüte auffressen konnten und dabei
Glykol,
„eine Form von Alkohol“, ausscheiden.
Dank Darmbakterien
Die Würmer
sind offenbar in der Lage, solche Leistungen
dank der besonderen Bakterien
zu erbringen, die in ihrem Darm leben.
„Unsere
Studie versucht herauszufinden, wie der
Wachswurm und seine Darmbakterien
zusammenarbeiten, um einen so effizienten
Abbau von Kunststoff zu ermöglichen. Sobald
wir dies herausgefunden haben, können wir
die Informationen verwenden, um bessere
Werkzeuge zu entwickeln, Kunststoffe aus
unserer Umwelt zu entfernen", sagte Dr.
Bryan Cassone, ein Mitautor der neuen
Studie.
Er bemerkte jedoch, dass „die
Plastikverschmutzungskrise viel zu groß ist,
um diese Raupen
einfach unbeachtet zu lassen", und wies
darauf hin, dass die Würmer, die eigentlich
die Larven einer größeren Wachsmotte sind,
„unersättliche Wesen während der
Larvenstadien“ sind. Die Motten selbst
fressen nichts und kümmern sich nur um die
Fortpflanzung.
"Synergie" weiter im Fokus
Nun versuchen Dr. Cassone und sein Kollege
und Co-Autor der Studie, Dr. Christophe
LeMoine, die Beziehung zwischen den Würmern
und ihren Darmbakterien
weiter zu untersuchen, um die „Synergie“
zwischen ihnen, die „den Plastikabbau
beschleunigt“, besser zu verstehen, so
LeMoine.
ek/mt>
https://de.rt.com/russland/221722-recycling-know-how-studentin-aus/
Video:
https://rtde.podbean.com/e/neuer-bericht-raumt-mit-dem-recycling-mythos-auf/
Eine Studentin aus Sibirien hat eine
ungewöhnliche Methode für die Wiederverwertung
von Plastik entwickelt. Sie hat eine Mottenart
gezüchtet, die sich von Kunststoff ernährt.
Diese völlig umweltfreundliche Methode des
Recyclings könnte zukunftsweisend sein.
Das komplizierte und schmerzhafte Problem des
Kunststoffrecyclings scheint in Zukunft
einfach und elegant gelöst werden zu können.
Zumindest, wenn sich die Erfindung der
russischen Studentin Polina Dubowskaja aus
Nowosibirsk durchsetzt. Wie die Zeitung Moskowski
Komsomolez berichtet, kam die
Studentin der Staatlichen Technischen
Universität Nowosibirsk noch während ihrer
Schulzeit auf die geniale Idee des
umweltfreundlichen Kunststoffrecyclings
mithilfe von Insekten. Umsetzen konnte sie
diese allerdings erst an der Universität, in
ihrem dritten Studienjahr am Fachbereich
Technologie und Organisation der
Lebensmittelproduktion. Der Moskowski
Komsomolez erläutert:
"Als 'Müllschlucker'
wurde die Wachsmotte, auch
Bienenglühwürmchen genannt, ausgewählt –
ein Schädling in der Bienenwelt. In der
Natur ist sie eine echte Katastrophe für
die Honigbienen, denn wenn sie sich in
einem Bienenstock niederlässt, frisst sie
deren Wachswaben und Honig vollständig
auf.
Da Wachs in seiner chemischen Struktur
dem Kunststoff sehr ähnlich ist, nahm das
Mädchen an, dass die Motte auch diesen
fressen könnte. Dies aber nicht sofort,
sondern erst nach fünf Generationen. Durch
Selektion wurde eine spezielle Motte
gezüchtet, die nach und nach an Kunststoff
im Futter gewöhnt wurde. Zu diesem Zweck
wurde es fein gemahlen und mit Honig,
Maisgrieß und Wachs versetzt, um es
attraktiver zu machen."
Wie sich herausstellte, funktioniert die
Idee: Die gezüchteten Motten fressen gerne
Plastik. Und mit jeder neuen Generation –
Motten haben eine Lebensdauer von 30 Tagen –
"recycelten" sie mehr und mehr. "Den Forschern
zufolge fraßen 200 gezielt gezüchtete
Mottenlarven innerhalb von zehn Tagen vier
Kilogramm Plastik", heißt es in dem
Zeitungsartikel.
Auch für die Weiterverwendung der mit dem
Kunststoff gemästeten Motten hat Polina
Dubowskaja eine Idee entwickelt. Die in den
Mottenfarmen gewonnene biologische Masse kann
ihrer Meinung nach für die Herstellung von
Biogelen auf der Basis von Chitosan, in der
Kosmetik und in der Medizin verwendet werden.
Kenia gegen Plastikschaden am
17.12.2024: Käferlarve frisst Plastik
(Polystyrol) - die Larve des
Alphitobius-Dunklerdrehkäfers:
Kenianische Forscher entdecken
Plastik-fressende Insekten
https://www.nau.ch/news/good-news/kenianische-forscher-entdecken-plastik-fressende-insekten-66880924
Fototext: Ein globales Problem: Plastikmüll
überschwemmt unseren Planeten. (Symbolbild) -
keystone
Der Artikel:
Kenia - Ein neuer Wendepunkt für das
globale Plastikproblem: In Kenia wurde ein
Insekt entdeckt, das Polystyrol frisst.
Das Wichtigste in Kürze
Aus Kenia kommt eine neue
Hoffnung im Kampf gegen den Plastikmüll.
Die Larve des
Alphitobius-Dunklerdrehkäfers kann sich von
Polystyrol ernähren.
Der kleine Mehlwurm könnte
für Afrikas Recyclinginfrastruktur von grosser
Bedeutung sein.
Wissenschaftler haben in Kenia eine neue
Insektenart identifiziert, die die den Kampf
gegen Plastikverschmutzung revolutionieren
könnte. Der kenianische kleine Mehlwurm, die
Larve des Alphitobius-Dunklerdrehkäfers, hat
eine Faszination für Polystyrol, auch bekannt
als Styropor. Es ist das erste afrikanische
Insekt, das diese Fähigkeit zeigt.
Die Plastikverschmutzung auf unserem Planeten
ist eine drängende Umweltkrise. Polystyrol ist
in Verpackungen weit verbreitet, wird jedoch
nur schwer abgebaut. Herkömmliche
Recyclingmethoden sind oft teuer und
umweltschädlich.
Die Entdeckung des kenianischen kleinen
Mehlwurms könnte eine biologische Lösung für
dieses globale Problem sein. «Polystyrol ist
in der Natur im Wesentlichen unzerstörbar»,
erklärte ein Wissenschaftler des International
Centre of Insect Physiology and Ecology.
Die Bedeutung der Entdeckung
Diese Insektenart könnte sogar eine neue
Unterart der afrikanischen Gattung Alphitobius
sein. In einem einmonatigen Experiment teilten
Forscher die Larven in drei Gruppen auf.
Während eine Gruppe nur mit Polystyrol
gefüttert wurde, erhielten die anderen Gruppen
eine nährstoffreiche Diät oder eine Mischung
aus beidem.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Larven, die
mit der Polystyrol-Kleie-Kombination gefüttert
wurden, 11,7 Prozent des bereitgestellten
Polystyrols verzehrten. Die Forscher vermuten,
dass die Larven Polystyrol aufgrund seines
Kohlenstoff- und Wasserstoffgehalts
konsumieren.
Bakterien im Darm der Larven spielen eine
entscheidende Rolle. Analysen ergaben, dass
mit Polystyrol gefütterte Larven hohe
Konzentrationen bestimmter Bakterien
aufwiesen, die dafür bekannt sind, komplexe
Substanzen abzubauen. Diese Mikroben könnten
entscheidend für den Abbau von Kunststoffen
sein.
Eine lokale Lösung für ein globales Problem
Afrika hat mit besonders schwerer
Plastikverschmutzung zu kämpfen, wie «Wagpul»
berichtet. Hohe Importraten und eine
mangelhafte Recyclinginfrastruktur verschärfen
die Krise. In diesem Zusammenhang hat die
Entdeckung des kenianischen kleinen Mehlwurms
grosse Bedeutung.
Die Pläne der Forscher sehen vor, die
gewonnenen Bakterien und Enzyme in
kontrollierten Umgebungen wie Fabriken oder
Sanierungsgeländen einzusetzen.
Künftige Studien werden sich darauf
konzentrieren, die Enzyme zu isolieren, die
für den Abbau von Polystyrol verantwortlich
sind. Zudem wird untersucht, ob diese Insekten
andere Kunststoffe verarbeiten können.