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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen
Teil 13: Januar bis April 1940. Chronologie
von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)
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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995
ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2
1940
1940-1941
"USA" hat dieselbe Militärdoktrin wie im 1.Weltkrieg
(S.532)
in: Brown, A.C.: The Last Hero. N.Y., 1984, S.216
Für die "USA" gehören gemäss Gerhard Weinberg "unerklärte Kriege" zur Tradition (S.532).
in: Rohwer, Jürgen, Jäckel, Eberhard (Hrsg.): Kriegswende Dezember 1941. Koblenz 1984, S.102
1940
Drittes Reich-Japan: Das Verhältnis ist in der totalen Krise
-- die japanische Seite traut der deutschen Seite immer einen Separatfrieden zu
-- das NS-Regime hält nicht viel von der japanischen Kampfkraft [wahrscheinlich, weil Japaner eine "niedere" Rasse seien] (S.520).
Churchill in seinem Buch "Schritt für Schritt": SU wird imperialistisch
-- das Buch enthält Churchills politische Essays seit 13.3.1936 (S.47)
-- Churchill stellt die nationale Wandlung der SU fest
-- die Weltrevolution ist zertrümmert und vom Imperialismus abgelöst
-- dies ist gemäss Churchill der Plan der "Selbsterhaltung" (S.47)
-- gleichzeitig brüsten sich die Diktatoren Mussolini und Hitler mit militärischen Rüstungen
-- Englands ausbleibende Rüstung sei "gedankenlos" (S.48).
Falin: Durch die nationale Wendung wird die SU für England ein möglicher Kriegspartner (S.48).
SU-D: Deutschlands Aussenhandel mit der SU entspricht dem mit den "USA"
trotz der "amerikanischen" Beschränkungen (S.188). [Roosevelts Handelsverbote werden also kaum beachtet].
"USA": Hungergerüchte über Deutschland
Gerüchte, dass in Deutschland Hunger herrsche und dass der Aufstand kurz bevor steht (S.155).
[Diese Hungergerüchte über Deutschland, die deutsche Oppositionelle im Ausland streuen, sollen das Ausland dazu bewegen, die deutschen Oppositionellen für einen Umsturz zu unterstützen. Da aber noch kein Hunger herrscht und die deutschen Soldaten stark ernährt sind, wirken die Hungergerüchte militärisch sehr verwirrend. Deutschland wird reihenweise zu schwach eingeschätzt].
"USA": Komitee "America First" ist unter Leitung von Lindbergh
(S.161); mit dem geheimen Mitarbeiter John F. Kennedy (S.524).
in: Lukacs, John: Churchill und Hitler. Der Zweikampf 1992, S.2
GB: Gründung der "Verwaltung für Sonderoperationen" ("Special Operations Executive" - SOE)unter Leitung von General Gubbins (S.441).
1940 ca.
Atombombe D: Deutschland beginnt mit Atomwaffenforschung
(S.449)
ab 1940 ca.?
GB-SU: Churchill ist für Stalin ein "Onkel Joe"
(S.358)
1940-1941
SU-D: Schulenburg handelt z.T. eigenmächtig, ohne dass die SU es merkt
Die Handlungen Schulenburgs werden von der Stalin-Führung alle als von Hitler gelenkt betrachtet (S.91).
1940-1941
"USA": Manipuliertes State Department im Denken von "Gut und Böse"
-- Manipulation und Ausbildung von "Diplomaten" durch Robert Kelley und Loy Henderson
so dass gemäss Falin gegen die SU "kein ausgewogenes Denken" möglich ist
->> die Voreingenommenheit wird gepflegt, ausser bei Welles, der für Falin als "Weisser Rabe im US-diplomatischen Dienst" gilt (S.180)
->> der Kampf gegen den Nazismus wird pauschalisiert in "Gut und Böse" (S.181).
Gründe für die Pauschalisierung:
-- wegen fehlender ideeller Übereinstimmung unter den NS-Gegnern
-- wegen fehlender Strategie des propagandistischen Kampfes der Demokratien (S.181).
Falin: Was ist denn die SU? Die SU muss zuerst in Aktionen zeigen, dass sie das NS-Regime bekämpft (S.181).
1940-1945
"USA": die Nazi-Kollaborateure: aktive Isolationisten wirken gegen GB
-- deutsche Propaganda gegen die SU bewirkt Kollaboration mit dem 3.Reich
-- Ford lehnt Aufträge für GB ab
-- andere Isolationisten meinen, der Krieg dauere ja nicht lang, und so will man die Produktion gar nicht erst umstellen
-- z.T. finden Proteststreiks gegen die Kriegsgüterproduktion statt, z.B. bei den "North American"-Werken in Engleweed (Kalifornien)
-- Roosevelt lässt gegen Streikende Truppen einsetzen (S.168).
in: FRUS 1941, Vol III., S.68,77
[siehe auch:
Charles Higham: "Trading With The Enemy" ["Handel mit dem Feind"]; Barnes & Noble Books ].
1940 ca.
"USA"-SU: Vergeblicher Antrag von Botschafter Steinhardt auf kontrollfreie "US"-Diplomaten - Vergeltungsplan: Sperrung des Panamakanals für SU-Schiffe
-- Steinhart stellt den Antrag auf Kontrollbefreiung des "US"-Botschaftspersonals
-- Stalin verweigert
-- Antrag von Steinhardt auf Vergeltung bei Roosevelt, dass SU-Schiffe den Panama-Kanal nicht mehr passieren dürfen, aus Gründen der "Reziprozität" (S.171).
in: Knipping, Franz: Die amerikanische Russlandpolitik in der Zeit des Hitler-Stalin-Paktes 1939-1941. Tübingen, S.36 (S.522).
Januar 1940
D-SU: Hitler hofft auf einen Sieg gegen die SU vor der Auslieferung der Rüstungsgüter
Schliesslich muss Hitler aber Rüstungslieferungen an die SU zustimmen (S.185).
SU-D: SU liefert 20-25.000 Tonnen Erdöl und Futtergetreide
aber keine Buntmetalle, keinen Kautschuk, keinen Transit von Waren von Drittstaaten (S.186).
GB-Stabsexperten stellen fest, das 3.Reich bezieht von der SU weniger als 2 % Erdölprodukte
(S.412)
in: Forstmeier, F./Wolkmann, H.E. (Hrsg.): Kriegswirtschaft und Rüstung 1939-1945. Düsseldorf, 1977, S.382
[Damit ist die Phantasie gewisser Historiker widerlegt, Hitler hätte mit Öl der SU gegen GB Krieg geführt].
"USA"-SU: Roosevelt-Regierung will auch die Ausfuhr von Erdölprodukten und Schrott in die SU verbieten
Dies ist aber schon unterbunden mit dem Embargo für Schiffstransporte, so dass ein spezielles Verbot der Ausfuhr von Erdölprodukten und Schrott nicht nötig ist (S.145).
"USA"-SU: Die Roosevelt-Regierung erwägt ernsthaft den Abbruch der diplomatischen Beziehungen wegen des Finnlandkriegs
-- Brief von Roosevelt an Botschafter Joseph Grew [wo?] mit der Frage, wie der Umgang mit einem solch unterschiedlichen Staat möglich sein solle
-- die Roosevelt-Administration stellt das alte Konzept der "Befriedung" Deutschlands vom August 1939 ca. erneut zur Diskussion (S.145).
Januar 1940 ca.
"USA"-SF: Die Roosevelt-Administration drängt Finnland zu einer "Internationalisierung" des Konflikts
(S.153) [um durch Beteiligung weiterer Mächte am Krieg schliesslich Frieden nach den Regeln der "USA" durchsetzen zu können].
in: FRUS 1940, Vol.1, S.104
Januar 1940 ca.
"USA": Erste Projekte für eine "amerikanische" Weltherrschaft
-- z.B. vom Mitarbeiter des State Department Livingston Hartley-- Hartley prophezei die Möglichkeit eines "amerikanischen" Weltreichs, so lange Europa und Ostasien zersplittert sind.
Hartley:
"Wir können uns leicht ein Reich aufbauen, das aus Washington regiert wird. Wir haben gegenwärtig die Möglichkeit ... einen solchen Kurs einzuschlagen und über der ganzen westlichen Hemisphäre die amerikanische Flagge wehen zu lassen. Mit einer aktiven und geschickten Nutzung unserer Stärke in Schifffahrt und Wirtschaft sowie unserer potentiellen Militärmacht können wir, solange Europa und Ostasien zersplittert bleiben, unsere Herrschaft über diese Hemisphäre hinaus ausdehnen, die Welthegemonie Amerikas errichten und die gesamte Entwicklung in Richtung unserer Weltherrschaft vorantreiben, die auf amerikanischen Dollars, Schlachtschiffen und Bombenflugzeugen beruht." (S.519)
in: Owsjany, I.D.: Taina, w kotoroi woina roshdalas. Moskau 1975, S.258-259 (S.519,504).
Januar - Juni 1940 / erstes Halbjahr 1940
"USA" und SU geraten in handelspolitische Konfrontation
-- die "USA" verschärfen Schritt für Schritt die Politik gegen die SU
-- die SU behauptet bei ihren ausweitenden Operationen jeweils einen "Defensivcharakter"
-- Roosevelt anerkennt z.T. den Defensivcharakter
-- aber die SU liefert dauernd Vorwände und Anlässe, dass die Öffentlichkeit in den "USA" die SU ablehnt (S.170).
1940-1941
D: Der deutsche Militärattaché in Moskau Köstring rät Hitler stets von einem Russlandfeldzug ab
(S.422)
1940-1943
Luftangriffe: Kaum Auswirkungen auf die NS-Militärmaschinerie
Die Auswirkungen der Luftangriffe auf die NS-Kampfkraft und die NS-Streitkräfte sind gemäss Falin "lange Zeit kümmerlich" (S.409).
Es tritt sogar das Gegenteil ein:
DIE NS-KRIEGSPRODUKTION KANN TROTZ BOMBARDEMENTS STÄNDIG WACHSEN!
(S.410)
[Eine ineffizientere Kriegstaktik ist wohl kaum vorstellbar. Damit ist der Zerstörungswahn gegen die Zivilbevölkerung bewiesen. Dies hätte spätestens nach 2 Jahren bemerkt werden müssen. Danke Churchill].
1940-1942
"USA": Alle Entscheidungen zur SU sind ideologisch gefärbt
(S.138)
[von Falin nie erwähnt:
Ein Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus wird nie gesucht, auch von Stalin nicht].
Anfang 1940
GB-F-D: Streben nach "Harmonisierung" der Kräfte - Planung der konzertierten Aktion bei F und GB gegen die SU[Es handelt sich um einen Eskalationsplan gegen die SU. Der Winterkrieg in Finnland soll zum internationalen Krieg gegen die SU ausgeweitet werden].
-- der Plan erreicht die deutsche Seite nicht
-- Einberechnen eines deutschen Kalküls, eines "Drans nach Osten" oder eines "Drang nach Westen" (S.153)
-- in Anlehnung an Hendersons Plan im Frühjahr 1939 an Lord Halifax:
-- GB würde in Europa "neutral" bleiben
-- Deutschland soll sich intensiv mit der "Erschliessung" der Ukraine befassen, so dass die deutschen Kräfte sich im Osten binden (S.523).
in: DBFP, Ser.3, Vol. IV, S.213-217.
Signal für die Operation: GB-Invasion in Skandinavien, GB- und F-Angriffe im Kaukasus
-- Intervention im nördlichen Skandinavien
-- Angriffe der Luftwaffen von GB und F auf die südlichen Regionen der SU (S.153)
-- GB und F rechnen mit keiner SU-Kriegserklärung gegen GB und F, rechnen nicht mit einer Front SU-3.Reich gegen GB und Frankreich (S.523).
Wer sollte den Plan enthalten? Es ist bis heute unbekannt (S.153-154).
Falin:
"Die Antwort ruht in den britischen Archiven." (S.154)
ab Anfang 1940
"USA": Das State Department erarbeitet Varianten eines Krieges 3.Reich - SU zur Kriegsverlängerung
-- ausgearbeitet vom State Department unter Sumner Welles
-- unter Berücksichtigung der Interessen der "USA", am Ende die Weltherrschaft zu übernehmen (S.208).
in: Postwar Foreign Policy and Preparations 1939-1945. Washington 1949, S.19
GB: Gründung eines britischen Sonderausschusses zur Untersuchung von Fragen des Friedens
(S.208)
3.1.1940
"USA": Roosevelt spricht im Kongress von "Führungsrolle" in der Welt
Roosevelts Botschaft an den Kongress: Führungsrolle der "USA" nach einem Friedensschluss in der Welt (S.137).
in: Documents on American Foreign Relations DAFR 1939-1945, Boston, Vol II, S.35
[Der Finnlandkrieg hält an].
Februar 1940
SU-D: SU liefert 20-25.000 Tonnen Erdöl und Futtergetreide
aber keine Buntmetalle, keinen Kautschuk, keinen Transit von Waren von Drittstaaten (S.186).
"USA": Einberufung einer Konferenz des "neutralen Blocks" über Europa
- mit Spanien, Italien und eilige weitere Staaten, v.a. aus Süd-"Amerika"
- Diskussionspunkte sind die Rüstungsbegrenzung und der Aufbau eines "gesunden, internationalen Wirtschaftssystems" (S.146)
in: FRUS, 1940, Vol.1, S.117f.
Diskussionspunkte gemäss deutschen Angaben:
-- 4-jähriger Waffenstillstand
-- in diesen 4 Jahren Wirtschaftsverhandlungen führen mit "USA", Japan und Italien, SU bleibt unerwähnt (S.146).
in: ADAP, Ser.D, Bd.8, Dok.603.
Februar-März 1940
"USA"-SF: "US"-Diplomatie versucht, die SU-SF-Friedensverhandlungen zu stören
(S.153) [um GB und F weiter unter Druck zu halten und einen Frieden nach den Regeln der "USA" durchsetzen zu können].
in: FRUS 1940, Vol.1, S.104
Februar 1940 ca.
"USA"-D: Roosevelt will bei einem Frieden in Europa keine Entmachtung Hitlers
Roosevelt steht damit gegen die Wünsche GBs (S.148).
Anfang Februar 1942 ca.
GB-D: Chamberlain-Vorschlag an die deutsche Opposition zur "Einigung"
über den ehemaligen Reichskanzler Joseph Wirth (S.146-147):
1. einen Umsturz in Deutschland wird GB nicht ausnutzen, sondern still halten
2. GB wird mit einer neuen deutschen Regierung zusammenarbeiten, der man das "Vertrauen" schenken kann, dann wird GB an D die erforderliche wirtschaftliche Hilfe gewähren
3. wenn GB sich mit F abstimmt, sind noch genauere Zusicherungen möglich
4. der ungefähre Zeitpunkt des deutschen Umsturzes wäre vorteilhaft zu wissen für die Abstimmung zwischen GB und F
5. wenn die deutsche Opposition ein englisches Ablenkungsmanöver ("Diversion") benötigt, wo kann GB im Rahmen des Möglichen auch dieses liefern (S.147).
in: Ritter, Gerhard: Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. München 1964, S.259
Frist bis Ende April
Der Vorschlag wird durch Beamte des Foreign Office an Wirth übergeben mit dem Hinweis der Beamten, dass eine Frist bis Ende April 1940 gelte, den Zeitpunkt des von Hitler vorgesehenen Frankreich-Feldzuges (S.147).
Bedingung für "Vertrauen"
-- keine deutsche Expansionspolitik mehr
-- Ausschaltung des "Preussengeist" (im Sinne des "Militarismus")
-- v.a. die Wehrmacht soll entsprechend umorganisiert werden
-- von der NS-Regierung kann kein Mitglied mehr in einer neuen Regierung sein, auch Göring nicht (S.147)
in: Ritter, Gerhard: Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. München 1964, S.259f.
11.2.1940
SU-D: Neuer Wirtschaftsvertrag ohne Ausführung
SU-D: Wirtschaftsvertrag 11.2.1940: Die SU soll an das Reich liefern:
934.000 Tonnen Futtergetreide
5000 Tonnen Kupfer
872.000 Tonnen Erdölprodukte
1500 Tonnen Nickel
500.000 Tonnen Eisenerz
450 Tonnen Zink
100.000 Tonnen Chromerz
(S.185)
Das Reich soll gemäss "Warenlisten Nr.2-5" termingemäss Rüstungsgüter liefern (S.185).
Die Ausführung des Vertrags wird aber kaum vollzogen, denn die deutschen Firmen weigern sich, für die SU zu produzieren. Die SU beginnt mit Öl- und Getreidelieferungen, stellt diese aber mangels deutscher Rüstungslieferungen am 1.4.1940 wieder ein (S.185).
22.2.1940
GB-D: Halifax-Vorschlag an Hassell zur "Einigung"
mit etwa gleichen Bedingungen wie Chamberlain vorher an Wirth (S.147):
-- Österreich und Sudetenland sollen beim Reich bleiben
-- Westgrenze von 1939
-- Ostgrenze von 1914
-- Polen und die CSSR sollen unabhängig auf kleinerem Territorium wiedererrichtet werden
-- "Deutschland erhält die Funktion eines Schutzschildes gegen den Bolschewismus" (S.522)
in: Ritter, Gerhard: Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. München 1964, S.262f.
25.-26.2.1940
Welles beim Vatikan für Friedensvermittlung
(S.146); [keine Angaben Falins über die Vorgänge im Vatikan].
25.2.-20.3.1940
Welles-Mission: negatives Echo in der Öffentlichkeit
-- Roosevelt muss dazulernen, die europäische Öffentlichkeit einzuschätzen
-- GB streut wahrscheinlich Gerüchte gegen die "USA", z.B. das Schlagwort "Frieden um jeden Preis" (S.155).
Ende Februar 1940 ca.
GB-D: zusätzliche englische Bedingungen und Hoffnungen
-- GB erwägt bei Frieden ein Referendum in Österreich (S.147-148)
-- GB findet Friedensvermittlung von Papst Pius XII als optimal-- Chamberlain meint an den GB-Botschafter in den "USA", Lord Lothian, dass seine Bedingungen für Deutschland "für eine bedeutende Zahl von Persönlichkeiten in Deutschland" annehmbar seien (S.148)
in: FRUS 1940, Vol. 1, S.2
Signal zum Beginn des "Umsturz" soll die Aufhebung der Verdunkelungsmassnahmen sein (S.148)
in: Ritter, Gerhard: Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. München 1964, S.264,508
März 1940
Frühjahr 1940
"Friedensmission" des stellvertretenden "US"-Ausseninister Sumner Welles
Bis heute [1995] sind darüber kaum Dokumente zugänglich (S.12).
März 1940
"USA"-SU: Gerücht, die SU würde die deutschen Truppen ausrüsten
Die Stiefel der Wehrmacht in DK und N seien mit "sowjetischem Stahl beschlagen"
und die deutsche Invasion in DK und N sei nur mit Russlands Hilfe möglich (S.183-184).
SU-D: SU liefert 20-25.000 Tonnen Erdöl und Futtergetreide
aber keine Buntmetalle, keinen Kautschuk, keinen Transit von Waren von Drittstaaten (S.186).
GB-DWid: Botschaft von Chamberlain an die deutsche Opposition, dass der Sturz des NS-Regimes der Hauptpunkt für eine bessere Welt sei
Ebensolche Vorschläge kommen aus der deutschen Opposition an Chamberlain, z.B. von von Hassell, von Trott u.a. (S.230)
D-"USA": Hess-Vorschlag an Welles in Madrid: Plan des Westfriedens
-- das 3.Reich soll die Sudeten, Österreich und die deutschen Gebiete Polens behalten
-- die Dokumente über die Einzelheiten des Hess-Vorschläge liegen bis heute in Panzerschränken (S.256).
eben dort in Madrid:
Gespräch zwischen Hess und "US"-Botschafter Hoare über Westfrieden
-- auch von diesem Gespräch liegen die Dokumente bis heute in den Panzerschränken
-- scheinbar wirkt das Gespräch auf Hess aber hoffnungsvoll, sonst würde Hess im Jahr 1941 nicht Flüge nach GB starten (S.256).
1.-3.3.1940
"USA"-D: Welles in Berlin
-- Gesprächspartner sind Hitler, Göring, Ribbentrop und Weizsäcker (S.148)
-- Welles spricht immer über einen "Krieg in Europa", ohne zu präzisieren
-- der Krieg SU-Finnland wird nicht beleuchtet (S.152).
Gespräch Welles - Ribbentrop
-- Ribbentrop hält einen zweistündigen Monolog mit Forderungen einer Art "Monroe-Doktrin" in Europa bzw. in Mitteleuropa
-- Welles verspricht die Vermittlung zur "Rüstungsbegrenzung"
-- Welles verspricht die Vermittlung für ein "wirtschaftliches System des Welthandels" (S.148)
in: Welles, Sumner: The Time for Decision S.75-81 (S.522)
-- Diskussion, welche Art der Vermittlung für Deutschland annehmbar wäre (S.148)
in: Aufzeichnungen von Ribbentrop ; In: ADAP, Ser.D, Bd.8, Dok.642 (S.523).
Gespräch Welles - Weizsäcker
-- Weizsäcker verweigert das freie Gespräch, darf nur wiederholen, was Ribbentrop vorher gesagt hat-- Weizsäcker: es besteht keine Absicherung vor Abhörsicherheit (S.148)
-- Welles solle die wichtigsten Punkte mit Hitler selbst besprechen (S.149).
Gespräch Welles - Hitler im Beisein von Ribbentrop
-- Hitler klammert das Thema SU völlig aus (S.152)
-- Welles betont, Frieden sei gemäss Roosevelt weiter möglich
-- Welles: Ziel sei es, eine Regelung für sicheren und geordneten Welt zu finden, vorerst ein Waffenstillstand, dann der Übergang zu einer umfassenden Lösung ohne ideologische Motive
-- Welles: "Begrenzung und Reduzierung der Rüstungen" bei voller Gleichheit
-- Welles: die Wiederherstellung prosperierender internationaler Wirtschaftsbeziehungen (S.149).
in: Welles, Sumner: The Time for Decision 1944, S.83-88
Feststellungen von Hitler und Ribbentrop
-- die Blockade Deutschlands würde automatisch aufgelöst
-- Welles stellt keine Vorbedingungen
-- Welles erwähnt die Aggressionspolitik des NS-Regimes kaum (S.149)
-- Welles stellt Deutschland als Beschützer vor dem Kommunismus dar, um seine Grösse zu rechtfertigen (S.149-150)
-- Welles will Hitler als "Staatsmann" bewahren und gleichzeitig in Europa einen Vernichtungskrieg verhindern (S.150).
Hitlers Wünsche
-- mit GB in "Eintracht" leben
-- Hitler bedauert, dass seine Vorschläge an Henderson vom 25. und 28. 8.1939 in GB nicht entsprechend "gewürdigt" worden waren
-- Hitler betont, das 3.Reich habe an GB ein Abrüstungsangebot der Landstreitkräfte auf 300.000 Mann gemacht, an F ein Abrüstungsangebot der Landstreitkräfte auf 200.000 Mann, beide Male ohne Antwort
-- Hitler sei bereit für eine Begrenzung auch bei der Marine
-- Hitler will eine Vormachtstellung im Osteuropahandel und Südosteuropahandel festschreiben
-- Hitler sieht die Unvereinbarkeit der Kriegsziele von Deutschland und GB / F: Er wolle keine Zerstörung des GB-Reichs, GB aber die Spaltung Deutschlands (S.150).
Falin: Hitler sei gut informiert
Die deutsche Seite ist gemäss Falin gut über die Gedankenspiele von F und GB über die Planung nach einer deutschen Niederlage informiert (S.523).
Hitlers Prophezeiungen
-- Hitler ist siegessicher
-- Hitler: Wenn Deutschland den Krieg verliert, "dann werden alle gemeinsam untergehen"
-- Hitler will sich gemäss Falin "an der Errichtung einer besseren Welt beteiligen", wenn GB und F darauf eingehen (S.150).
[nicht erwähnt:
Auch die "bessere Welt" soll eine rassistische Welt sein].
Welles' Zusicherungen
-- kein einziges Land soll vernichtet werden
-- "ein geeinigtes, zufriedenes und wohlhabendes deutsches Volk" sei die "Sicherheit für einen dauernden und festen Frieden." (S.151)
Gespräch Welles - Göring
-- Göring braucht Elsass-Lothringen nicht
-- Göring garantiert die Integrität des Britischen Weltreichs
-- Göring möchte die Wiederherstellung der Tschechei und Polens in "irgendeiner" Form
-- Göring rechtfertigt die Judenprogrome kaum
-- Göring ist sehr interessiert an florierendem Welthandel und Beschränkungen des Wettrüstens (S.151)
in: Welles, Sumner: The Time for Decision 1944, S.95
in: ADAP, Ser.D, Bd.8, Dok 469
-- Welles versichert, die Forderungen Deutschlands würden bei einem "gerechten politischen Frieden" berücksichtigt werden (S.151)
in: Woodward, Ernest Llewellyn: British Foreign Policy in the Second World War. London 1962, S.41
in: ADAP, Ser.D, Bd.8, Dok.653.
3.3.1940
"USA"-D: Welles beschwört das NS-Regime, in den nächsten 4-5 Wochen Ruhe zu bewahren
und keine kriegerischen Handlungen durchzuführen (S.151).
in: ADAP, Ser.C, Bd.8, Dok.655.
GB-D: Auch Chamberlain sieht diesen Zeitraum für die Vermittlung von Welles (S.151).
4.3.1940
"USA"-D: Kontakt Hitler zu Mooney und Plan von Mooney
Der Industrielle Mooney zu Hitler:
-- er habe direkten Kontakt zu Roosevelt
-- Washington könne ein "ehrlicher Makler" sein (S.152)
Hitler:
-- wenn er direkt mit Roosevelt sprechen könne, würde er sich mit ihm schnell einigen auf folgender Grundlage:
-- Deutschland anerkennt die Weltmacht GB und die Realität Frankreichs
-- Deutschland verlangt, als Weltmacht anerkannt zu werden
-- Frieden auf der Basis von gegenseitigem Respekt
-- Frieden heisst Rüstungsbegrenzung und Einsparung der Rüstung
-- die freie Energie durch die eingesparte Rüstung kann in den internationalen Handel fliessen für produktivere Aufgaben (S.152).
Experte Dieckhoff über Welles-Plan und Mooney-Plan: Mooney wird scheitern:
"Wenn überhaupt eine amerikanische Aktion zu etwas führen kann, so ist es die Aktion Sumner Welles, aber sicher nicht die Aktion Mooney." (S.152)
"USA"-D: Die Unterschiede der "Friedenspläne"
-- die "US"-Administration will mit einer umfassenden Lösung einzelne Probleme beseitigen
-- die deutsche Seite setzt Truppen als Machtmittel ein: Falin: "zuerst marschiert die erste Kolonne, dann die zweite, dann die dritte." (S.152)
ab 6.3.1940 ca.
SU-SF: Friedensverhandlungen - abnehmender Vermittlungseifer bei den "USA"
Gegen Ende des Winterkriegs nimmt der "friedensstiftende Eifer" der "US"-Administration in Europa ab (S.153).
in: FRUS 1940, Vol.1, S.104
7.-10.3.1940
Welles in Paris
(S.146); [keine Angaben Falins über die Vorgänge in Paris].
8.3.1940
Hitler bemerkt die Nationalisierung der SU unter Stalin
Brief Hitlers an Mussolini:
"Russland erlebt seit dem endgültigen Siege Stalins ohne Zweifel eine Wandlung des bolschewistischen Prinzips in Richtung auf eine nationale russische Lebensform." (S.503)
in: ADAP, Ser.D, Bd.8, Dok.663 (S.503).
10.3.1940 ca.
D: Hitler hält am Frankreichfeldzug fest - Meldung in die ganze Welt
-- Meldung an Papst Pius XII., an Ciano u.a.
-- die Meldung erreicht die "USA"
-- die Friedensvermittlung von Welles wird von Hitler untergraben und nimmt folglich ab (S.153).
in: FURS 1940, Vol.1, S.106f.
11.-14.3.1940
Welles in London ohne Erfolg der Vermittlung
-- GB will am "Führungsanspruch" Englands in Europa festhalten und ihn nicht mit "ungehobelten" Amerikanern teilen (S.153).
-- Welles findet keine gemeinsame Sprache mit Chamberlain
-- Churchill ist in den Augen von Welles ein "hoffnungsloser Alkoholiker"
-- die Vermittlung scheitert v.a. an den weltwirtschaftlichen Positionen der "USA", wo GB total blockiert (S.155).
12.3.1940
GB-Skandinavien: Britischer Kabinettsbeschluss zur Intervention in SF
mit Invasion über norwegisches und schwedisches Territorium bis Finnland (S.153)
gleicher Tag:
SU-SF: Friedensschluss
also fällt die GB-Intervention in Skandinavien weg (S.153).
in: FRUS 1940, Vol.1, S.104
ab 12.3.1940
"USA" sieht keine Möglichkeit mehr für Friedensverhandlungen in Europa - 3.Reich soll mit Hilfe an SF kompensieren
Deutschland soll nach Auffassung der "USA" seinen "Ablass" für die Polen-Teilung mit "Hilfe" an Finnland bezahlen
(S.153) [ist klar gegen die SU gerichtet].
in: FRUS 1940, Vol.1, S.104
F: totale Erschütterung über den Frieden SU-SF, Regierungskrise, Rücktritt von Daladier
-- Nachfolger von Edouard Daladier wird Paul Reynaud
-- Reynaud lässt aber weiter die Invasion am Kaukasus im Raum von Baku und am Erdölhafen von Batumi planen (S.154) mit Planung des Einbezugs der Türkei und des Iran (S.155)
->> GB ist skeptisch zu den Plänen gegen die SU
->> F bereitet alles zum Losschlagen gegen die SU vor
->> Hitler wird ganz egoistisch zuerst Frankreich niederwerfen und so den Zweifrontenkrieg zementieren (S.155).
ab 12.3.1940
Krise in der SU nach dem Zwangsfrieden gegen SF
-- gemäss Falin ist diese Niederlage für die SU ein "Jahrhundertskandal"
-- Stalin beschuldigt aber nicht mehr die "Volksfeinde", sondern die Lage ist derart dramatisch, dass er die Schuld anderswo suchen muss
-- die Terror-Verhaftungen von "Volksfeinden" in Armee, Flotte und Gesellschaft bleiben gemäss Falin aber weiterhin "konstant"
-- Stalin wechselt die Leitung im Volkskommissariat für Verteidigung aus: Kliment Woroschilow geht, Semjon Timoschenko übernimmt (S.190).
-- aber das Desaster der Erfolglosigkeit der RA gegen einen Kleinstaat wird nicht genug analysiert
-- es wird nur der allgemeine Zustand der Landesverteidigung beklagt: Die Kräfte seien weder zu grossen Verteidigungsaktionen noch zu grossen Angriffsoperationen fähig (S.190).
Die Mängel in der RA
-- es fehlt ein umfassendes Weiterbildungssystem für alle Reservisten
-- die Reservisten sind nicht einmal präzis erfasst
-- alle Mobilisierungspläne sind Fiktion
-- die Waffengattungen sind z.T. überhaupt nicht koordiniert
-- die Armee ist gemäss Falin allgemein "mangelhaft" ausgerüstet
-- da bringt Ernsthaftigkeit und Hartnäckigkeit die RA bereits zu Fall (S.190).
Neuorganisation der RA
-- Gründung einer neuen Ausbildung mit Kenntnissen im elementaren Kampf und in der Waffenhandhabung
-- die mittleren und höheren Kommandeur müssen Truppenführung und die Koordination von Truppenteilen erlernen, mit Nachbareinheiten und Unterstützungseinheiten (S.190)
-- der Übergang zum Prinzip grosser Panzerverbände und motorisierter Einheiten muss auch in der RA geschafft werden (S.190-191).
Stalins Schweigen über seine Morde in der MilitärhierarchieBei der Neuorganisation der RA wird verschwiegen:
-- Michail Tuchatschewski und andere militärischen Führer der RA hatten schon lange die Umstellung auf Panzerverbände gefordert und wurden für ihre Empfehlungen von Stalin ermordet
-- Stalins Morde 1937-1940 haben die SU und Russland in eine lebensgefährliche Situation gebracht, indem die RA unwiderbringliche "intellektuelle Verluste" erlitten hat (S.191).
Die neuen Pläne der RA - fehlendes Führungspersonal
-- die Entwicklung muss nun absolut schnell nachgeholt werden
-- Massenproduktion von Panzer T34, Jäger "MIG", "Lagg", "Jak", Kampfflugzeug "Il 2", Bomber "Pe", und neue Artilleriesysteme
-- die neuen Systeme übertreffen zum Teil die Fähigkeiten der deutschen Waffen, sind meist zumindest gleichwertig
-- die Verwirklichung ist aber frühestens bis Mitte 1942 zu schaffen
-- es fehlt an Führungspersonal und Kompetenzen der militärischen Denker, die mit den neuen Waffen umgehen können
-- die "intellektuellen Verluste" durch Stalins Morde 1937-1940 können kaum wettgemacht werden, auch bis 1943 nicht (S.191).
16.3.1940
"USA": Erklärung von Roosevelt: Forderung zum Nachdenken über die "moralischen Grundlagen des Friedens"
in: Roosevelt Papers Vol.1, 1940, S.104
16.-20.3.1940
Welles in Rom
(S.146); [keine Angaben Falins über die Vorgänge in Rom; vielleicht hat Welles seine Mission gar nicht mehr vollendet].
23.3.1940
"USA": Roosevelt stellt fest, es sei nur eine begrenzte Chance für Frieden vorhanden
(S.155)
in: Roosevelt-Papers 1940, Vol. 1, S.111f.
Spekulationen Roosevelts gemäss Robert Sherwood:
-- GB und F sollten D standhalten
-- die SU soll Deutschland im Osten binden
-- Europa wird in einer Pattsituation verharren, bis Deutschland die Revolution gegen Hitler erlebt, weil die deutsche Bevölkerung genug vom Krieg habe
-- alles werde geregelt, ohne dass die "USA" eingreifen müsse.
Falin:
"So konnte wieder Frieden einkehren, ohne dass die Amerikaner ihre Beobachterrolle aufgeben mussten." (S.155)
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.241
28.3.1940
GB-F: Beschlüsse des obersten alliierten Kriegsrats
Beschluss zur Landung in Nordskandinavien und zur Küstenverminung
Deutschland soll vom schwedischen Eisenerz abgeschnitten werden (S.186).
Beschluss zur weiteren Planung der Angriffe auf Baku und Batumi
Frankreich besteht darauf (S.186).
->> die SU rechnet mit französischen Bomben in Baku und Batumi
->> die SU verlegt Truppenteile in den Kaukasus (S.186).
April 1940
ab Frühling 1940
SF-D: Deutschland bekommt Nickel aus SF von der Halbinsel Petsamo
Petsamo liefert 1/3 der Nickelmenge, die das 3.Reich in seinen Rüstungswerken braucht (S.267-268).
GB: Neue Diskussion um Koalition mit D gegen die SU
-- dauernde Diskussion um Bedingungen, die man Hitler abhandeln könnte und die Vorteile für das Empire
-- Halifax, Chamberlain, Butler u.a. Minister verlangen eine Koalition mit dem 3.Reich, wenn Hitler das Empire nicht bedrohe (S.158).
April 1940 ca. / 6 Monate nach Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts
Molotow lobt Stalins Taktik des Hitler-Stalin-Pakts
-- Molotow singt "Lobeshymnen" auf die "Weisheit" und "Weitsicht" Stalins
-- Stalin habe Moskau und Berlin "ein Licht" aufgesteckt
-- Molotow verliert jede Distanz zur Politik (S.70-71).
April 1940 ca.
D-Baltenstaaten:
Geheimabkommen mit Exportverpflichtung ins Reich - Wehrmacht in Memel
-- Estland, Lettland und Litauen halten mit dem 3.Reich streng konspirative Kontakte unter Militärs und Geheimdiensten
-- die baltischen Staaten verpflichten sich, 3/4 ihres Exports ins Reich zu liefern
-- die Wehrmacht kann in der Freihandelszone Memel Truppen stationieren (S.192).
Stalin ahnt, dass Litauen ein offenes militärisches Bündnis mit dem Reich plant und überlegt Gegenmassnahmen, weil dort nur Militärstützpunkte existieren (S.192).
1.4.1940
SU-D: Einstellen der Öl- und Getreidelieferungen mangels Gegenlieferung
(S.185)
1.4.-30.4.1940
D-SU: Abschluss von Lieferverträgen für der SU wichtige Waren für 310 Mio. RM
(S.186)
1.4.-11.5.1940
D-SU: Deutsche Rüstungslieferungen an die SU
-- 23 Militärflugzeuge von Krupp
-- zwei 210-Millimetermörser von Krupp
zur Abzahlung der bisher bezogenen Getreide- und Öllieferungen (S.186).
5.4.1940
SU-D: Die SU nimmt Lieferungen von Buntmetallen und Kautschuk an das 3.Reich wieder zurück
mit Rücksicht auf die "Positionen der Westmächte und Japans." (S.186,527)
in: Telegramm von Botschafter Schulenburg in Moskau an das AA in Berlin; In: ADAP, Ser.D, Bd.9, Dok.50 (S.527).
ab April 1940
DWid-GB-"USA": Der deutsche Widerstand erhöht die Forderungen für einen "Ausgleich"
(S.142)
4.4.1940 ca.
GB-DWid: London erhält "rechtzeitig" Tag und Stunde des deutschen Angriffs auf DK und Norwegen
durch deutsche Oppositionelle (S.165).
[9.-20.4. 1940
Norwegen-Feldzug: Deutsche Besetzung von DK und N].
[und die deutschen Truppen sind nur einen Tag früher da als die englische Marine. Seegefechte, GB-Niederlage].
Frühling 1940 / Mitte März 1940 ca.
"USA": Roosevelt ist in Angst vor der Koalition SU-D
-- Roosevelt sieht eine sowjetisch-deutsche Militärkooperation entstehen zur Errichtung einer gemeinsamen Weltherrschaft
-- "US"-Militärexperten sehen einen sowjetischen Schlag gegen Alaska für möglich
-- die "amerikanischen" Botschafter streuen Gerüchte:
"US"-Botschafter 1940, die strategische Gerüchte streuen
in Moskau: Steinhardt
in London: Kennedy
in Paris: Bullit
-- "amerikanische" Militärattachés springen in die Bresche gegen die Gerüchte
-- Historiker geben die Schuld für die Angst dem SU-Botschafter in Washington, Konstantin Umanski (S.170).
Ende April 1940 ca.
SU huldigt dem 3.Reich nach der Besetzung von DK und N
Die Öffentlichkeit in den "USA" verlangt deswegen neue Massnahmen gegen die SU (S.170).
ab Ende April 1940
DK und N: Das NS-Regime versperrt den SU-Schiffen die freie Ausfahrt zur Nordsee
(S.199-200)
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