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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen

Teil 15: August bis Dezember 1940. Chronologie

von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)

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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995

ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2



August 1940

D: Codename für die Schlacht gegen GB: Operation "Adler"
(S.524)


Hitlerverschiebt "Seelöwe"aufSeptember
(S.156)

in: Schenk, Peter: Landung in England, Berlin 1987, S.404-410 (S.524)

D: Die Frankreich-Besetzung soll GB eine "Lehre" sein - GB geht nicht darauf ein (S.172).

in: Unternehmen Barbarossa, S.96-101.

D:DerFrankreichfeldzugwurdeunabhängigvonsowjetischenLieferungengewonnen
(S.187)

in: Schwendemann, Heinrich: Dissertation: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion von 1939 bis 1941; 1991, S.12,265,343

Deutschland erzwingt in fast ganz Europa einen "Einheitsraum"
(S.251) [analog den Imperien "USA", Russland und China bzw. Japan in China].


"USA": Roosevelt sieht ein, dass die Appeasement-Politik gescheitert ist
(S.168)
"USA":RoosevelterkenntdieNotwendigkeitderaktivenBekämpfungdes3.Reichs

GB: GB begreift, dass es ohne Hilfe von aussen nicht überleben kann, die Strategie "Teile und herrsche" (teile das Opfer auf und profitiere vom Opfer so viel wie möglich) funktioniert nicht mehr (S.165).

Labilität bei "USA" und GB gleichzeitig, denn
- die neuen Einsichten in der politischen Strategie müssen sich nun erstmals bewähren
- "USA" wie GB haben von ihren Einsichten einen Nutzen, aber einen jeweils verschiedenen Nutzen (S.165).


"USA":Rooseveltwillkein "München"mehr
Roosevelt äussert die Befürchtung, dass ein weiterer Verhandlungsfriede mit Deutschland zu einem weiteren "München" führen würde "von feigen Gedanken diktiert" (S.342).

Roosevelt ist bereits jetzt überzeugt, dass der deutsche Imperialismus zerschlagen werden muss, und zwar grundlegend. Umfangreiche Beweise sind für diese Einstellung vorhanden. aber hin und wieder schwankt Roosevelt und er wird von vielen Seiten bedrängt, pro-nazistisch zu entscheiden (S.343).

"USA": Roosevelt bleibt vorsichtig in seinen Einschätzungen
-- die Entwicklung ist nicht sicher
-- es ist immer noch nicht sicher, ob GB gegen das 3.Reich überleben wird
-- die Stimmung im "amerikanischen" Kabinett bleibt bezüglich GB besorgt (S.163).


[nicht erwähnt:
Roosevelt ist nicht fähig, die Nazis aus seinem eigenen Umfeld zu entfernen].


August-September 1940
D:VorbereitungenfürAngriffgegenGB,Operation "Seelöwe"

-- weil Churchill auf Hitlers Angebote nicht reagiert
-- Zusammenzug von über 4000 Schiffen, Lastkähnen, Schleppdampfern und Kuttern, z.T. aus den besetzten Ländern
-- Vorbereitung zur Überfahrt bei ruhiger See
-- in 1/2 Tag sollen 138.000 Mann in England landen
-- am 3.-14.Tag sollen noch einmal 110.000 Offiziere und Soldaten in England landen
-- Hitler gibt aber nie einen verbindenden Befehl zur Landung (S.156).


in: Schenk, Peter: Landung in England, Berlin 1987, S.30-33, 282f., 309 u.a. (S.524).

D: "Seelöwe" ist Täuschungsmanöver - Operation "Fritz", später "Barbarossa"
Hitler plant "Seelöwe" und die SU-Besetzung gleichzeitig, und mit "Seelöwe" soll die SU getäuscht werden, ist planmässige Desinformation (S.157).


in: Unternehmen Barbarossa, S.96-101.

Der Russlandfeldzug wird zuerst Operation "Fritz" genannt, erst später "Barbarossa" (S.172).


[nicht erwähnt:
August 1940-Juni 1941

FalinverschweigtkonsequentdieSU-Deportationen
Aus den neu sowjetisierten, osteuropäischen Staaten, die neu zu SU-Grenzgebiet geworden sind, werden massenweise "Klassenfeinde" in den Gulag und nach Sibirien deportiert, darunter 100.000e von Juden. Massentod durch sibirische Kälte von Kasachstan bis zum Gulag sind die Folge].

In: Encyclopaedia Judaica (1971)
in: Pinkus, Benjamin: The Soviet Government and the Jews 1948-1967 (1984)
in: Chiari, Bernhard: Alltag hinter der Front (1998)
in: Tec, Nechuma: Bewaffneter Widerstand (1996)
Beispiel einer deportierten Familie: Zygmunt Frankel: SIBERIAN DIARY. An autobiography Internet: http://www.inch.com/~ari/zf5.html


Es ist anzunehmen, dass die "USA" von diesen Deportationen gewusst haben].

August 1940-1945
DWid-GB: Die Kontakte zum Widerstand schwanken je nach Frontlage und Aussichten
GB-Konservative behaupten immer, Friede sei möglich, wenn Hitler die Führungsposition räumen würde (S.164).


in: Schellenberg, Walter: Memoiren, Köln, 1956, S.161

GB-"USA":DieverschiedenenKriegsziele
-- GB und die "USA" unternehmen nicht viel gemeinsam, gleichen manchmal ihre Positionen ab, mehr nicht, haben völlig verschiedene Kriegsziele (S.164)
-- GB und die "USA" leben in zwei völlig verschiedenen Welten [GB: Empire-Kolonialismus - "USA": Weltmarkt], obwohl sie denselben Krieg führen (S.524)
-- GB will, dass die "USA" nicht zu stark werden (S.164).


in: Schellenberg, Walter: Memoiren, Köln 1956, S.161


abAugust1940

DWid:ProtestinderNS-VerwaltunggegendenZweifrontenkriegHitlers-Hitlerbleibtstur
-- z.B. Göring, Raeder und Ribbentrop 
-- sie wollen zuerst GB besiegen
-- Stalin könnte mehr liefern und man könnte Stalin noch Gebiete abpressen (S.188)


->> Hitler bleibt stur und nimmt den Zweifrontenkrieg in Kauf (S.188).

D-NL-Lux-B-F:HitlererbtdieRohstoffvorrätederbesetztenLänder
-- Erdölprodukte, Eisen und Buntmetalle
-- zahlreiche unzerstörte Betriebe (S.187).


[Hitler kann alle noch nicht besetzten Länder in solche Abhängigkeit der NS-Herrschaft bringen, dass diese ihm liefern, was gefordert wird].

-->> Die SU ist für Hitlers Kriegswirtschaft nicht mehr so wichtig: Hitler braucht von der SU keinen Schrott, kein Eisenerz und kein Gusseisen mehr. Hitlers Bedarf an Chrom halbiert sich. Phosphate und Holz braucht das Reich kaum noch aus der SU (S.187). Einziger Bedarf aus der SU ist Getreide wegen der deutschen Missernte. Göring muss dafür "Winkelzüge" anwenden (S.187-188).

Hitlers Sorgen, die die Kriegswirtschaft behindern - Schlag gegen die SU als "Lösung"
-- die Missernte
-- ein eklatanter Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in der Industrie
-- die magere Devisenkasse (S.188).


Hitler will alle Mängel auf einmal mit der kontinentalen Eroberung "lösen" (S.188).

[nicht erwähnt:
Rassen-Kolonisationin der Welt: Hitlerwarnichtdereinzige

Es gibt offensichtliche Analogien zur Indianerausrottung und zur japanischen "Kolonisation" in China ab 1931 mit 20 Mio. getöteten Chinesen etc. Auch Theodor Herzl schrieb 1896 mit "Der Judenstaat" ein Kolonialprogramm, wo alle Muslime als "Barbaren" verjagt werden sollten. Hitler will denselben Schritt in der SU vollziehen, mit dem einzigen Unterschied, dass die russische Bevölkerung damals genau so weisshäutig war wie die deutsche Bevölkerung].

Hitler steht mit einem solchen "Lebensraum"-Programm also nicht alleine da, sondern es ist der Gipfel des Rassismus-Darwinismus].

ab August 1940 ca.
GB-DWid: Vermittlunsversuche deutscher Oppositioneller
Albert Haushofer, Popitz, Hassell
und einige andere Oppositionelle versuchen Ausgleichsversuche durch Vermittlung über Carl Jakob Burckhardt (S.163).

aber:
DWid-GB-"USA": Der deutsche "Widerstand" pokert eben auch!
und  erhöht die Forderungen noch mehr für einen "Ausgleich"(S.142).


GB äugt mit Kolonien von F, B und NL
Gemäss Falin hätte Churchill sicher gerne "ein paar Perlen" der "herrenlosen" Kolonien von F, B oder NL "aufgelesen" (S.135).


"USA":EntwicklungvonGrossmachtdoktrinen "alspraktischePolitik"
(S.135)
[nicht erwähnt: mit dem Vorwand der "Verteidigung"!].


"USA": Beobachtung von Hitlers Agieren als Weltmacht: Ausschalten aller Gegner
-- das 3.Reich meint, Sicherheit sei dann gegeben, wenn in der Nachbarschaft keine starken Staaten mehr existieren
-- das 3.Reich erreicht Welthegemonie, indem potentielle Gegner beseitigt werden oder indem ihre Positionen untergraben werden (S.136).


-->> die "USA" kopiert gemäss Falin später selbst dieses "Grossmachtverhalten" (S.136):
"Wenn Deutschland zu dieser Zeit bereits die Überzeugung tief verinnerlicht hatte, dass Sicherheit auf dem Kontinent gewährleistet war, wenn in seiner Nachbarschaft keine starken Staaten mehr existierten, und man die Welthegemonie erreichte, indem man potentielle Gegner beseitigte oder ihre Positionen untergrub, so erhielt man in Washington zumindest einen Vorgeschmack davon, wie man sich als die stärkste Macht der Welt fühlt. So stark, dass die amerikanischen Positionen bei Strafe der Vergeltung unantastbar und die Ansprüche Amerikas gewichtig und unbestreitbar wurden." (S.136)


ab Mitte August 1940
Hitler lässt Waffen nach Finnland liefern
(S.527)




September 1940

Herbst 1940
SU-D:Reibungen

- Deutschland erfüllt das Handels- und Kreditabkommen nicht
- Deutschland verstösst in weiteren Punkten gegen den Hitler-Stalin-Pakt (S.174).


September 1940
Hitlerverschiebt "Seelöwe"auf "einenspäterenZeitpunkt"

Weisung Hitlers an Raeder, "die Drohung mit der Landung aufrechtzuerhalten, selbst wenn es keine Landung geben wird." (S.156)

in: Schenk, Peter: Landung in England, Berlin 1987, S.404-410 (S.524)

D: Hitler ist bereits auf die SU fixiert - Hitler will den Krieg gegen GB nach "Barbarossa"
Solange will Hitler GB ruhig halten (S.162).


"USA"-SU: "US"-VorschlagfürDreierpakt "USA"-SU-China-Stalinlehntab
-- übermittelt von Morgenthau und Welles an Umanski
-- ohne Aussenminister Hull zu fragen, der [berechtigte] Bedenken gegen die SU hat (S.173)


Paktbedingungen:
-- die SU solle China zusätzlich Waffen liefern
-- die "USA" stelle der SU Kredit zur Verfügung (S.173)


Hintergedanke der "US"-Seite:
-- die SU soll noch mehr Rohstoffe an China liefern, damit das 3.Reich keine mehr bekommt
-- Stalin kann aus dem Hitler-Stalin-Pakt aussteigen und hat gleich neue Partner (S.173).


->> Stalin hält am Hitler-Stalin-Pakt fest
->> Stalin hat eine grosse Chance vertan, sich aussenpolitisch bei den "USA" und GB zu rehabilitieren (S.173).


D-Sp: Hitler plant, Franco-Spanien in den Krieg gegen GB und für einen Afrika-Aufmarsch  einzubeziehen
Canaris informiert Franco darüber (S.257).


in: Brissaud, A.: Canaris 1887-1945, Frankfurt / Main 1977, S.331ff.

September 1940-Mai 1941
D-GB: viele Vertragsangebote von der deutschen Seite
-- von Hitlers Leuten
-- von der deutschen Opposition
-- auch "konspirative" Kontakte wie Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess
-- die britische Seite berichtet über die Angebote von Rudolf Hess aber nichts (S.162).


September 1940 ca.
In den "USA" philosophieren viele über den schnellen Zusammenbruch der französischen Armee
-- z.B. Journalist Edgar Mourer in einem Brief an William Donovan
-- die französische Armee sei "moralisch zusammengebrochen"
-- die 3.Republik hatte grosse innere Feinde, auch bei hohen Armeeoffizieren, reichen Industriellen und prominenten Politikern


-- viele Republikfeinde wollten ein autoritäres Regime wie Mussolini oder Hitler, das "besser funktioniere" und die Privilegierten schützt
-- bei einem autoritären System entfällt für Frankreich die Verteidigungsarbeit gegenüber dem 3.Reich


-- Hauptziel ist der Krieg gegen die SU
-- mehr als die Hälfte der "einflussreichen Bürger" glauben bei Hitler an das, was sie in ihm sehen, statt zu sehen, was er wirklich ist (S.161).


in: Expertise von Edgar Mourers, Journalist, an William Donovan, OSS-Chef (ohne Ort, ohne Jahr)

September 1940 ca.
"USA"-SU: Welles "beruhigt" Roosevelt wegen der SU
-- Welles überredet Roosevelt, sich nicht weiter über die SU-Politik aufzuregen, weil es nichts nützt
-- einige "früher" eingeführte Handelsbeschränkungen und Handelsverbote werden aufgehoben (S.172).


September 1940 ca.-1945
"USA"-GB-S-D: "dreiseitigesAbkommen"zumHandelmitdem3.Reich

Das Abkommen kommt v.a. "auf Druck von aussen" [von GB und den "USA"?] zustande. Schweden wird zur Zusammenarbeit mit dem 3.Reich gedrängt. Der Handel zwischen Schweden und dem 3.Reich ist von den Alliierten vorab gebilligt (S.411).

in: Charles Higham: "Trading With The Enemy" ["Handel mit dem Feind"]; Barnes & Noble Books, S.139-153

"US"-Spionage gegen die SU erfolgt primär über die Türkei, gleich dahinter über Schweden
(S.544)


D-S: Deutsche Geheimdienstverbindungen mit Schweden
Schweden versorgt Deutschland gemäss Falin "sehr grosszügig" mit Geheimdienstinformationen (S.411).


ab September 1940 [bis April 1941 ca.]
DWid-"USA"-GB:DerdeutscheWiderstandschweigtzu "Barbarossa"-jetztzweifelndieNS-Grössen

-- ab den Vorbereitungen für "Barbarossa" nimmt der Informationsstrom des deutschen Widerstandes in den Westen ab
-- es existiert im Widerstand offensichtlich fast kein Widerstand gegen die Operation "Barbarossa" gegen die SU
-- auch die oppositionellen Generale schweigen gegenüber den Westmächten, z.B. Canaris, Oster, von Brauchitsch (S.257)


-- dafür zweifeln nun die NS-Grössen selbst an Hitlers Kriegswahn gegen die SU: Göring, Ribbentrop, Keitel, Jodl, Warlimont und das Kommando der Kriegsmarine (S.257).

in: Unternehmen Barbarossa, S.94-99, 103

ab September 1940
D: Murren der Generäle wegen Kapazitätsvergeudung wegen "Seelöwe"
-- weil die Schiffe immer in Bereitschaft stehen müssen und doch keine Operation erfolgt (S.156-157)
-- das OKH fordert einen Schlag gegen GB
-- Hitler meint, das Risiko sei zu gross
-- Hitler hofft die "Neutralisierung" von GB auch ohne militärische Mittel (S.157).


in: Schenk, Peter: Landung in England, Berlin 1987, S.22 (S.524).

1.9.1940
SU-D: Erneuter Stop der Öllieferungen an das Reich - Sperrung aller Transitlieferungen
Die SU verlangt ultimativ die deutschen Rüstungslieferungen, oder es erfolge die Total-Annullierung der Handelsvereinbarungen (S.187).


4.9.1940
SU:AusserTrotzkisindallealtenSowjet-Revolutionäreermordet-ChurchillbleibtblindgegenüberderSU

-- Stalins Henker haben alle "Väter der Revolution" von 1917/1918 ermordet ausser Trotzki
-- Churchill beschimpft die Opfer, statt die Idee und die Fehler der Realisierung des Kommunismus zu ergründen (S.47).


in: Churchill: Schritt für Schritt, Amsterdam 1940, S.63-65 (S.503).

8.9.1940 / ein paar Tage nach 1.9.1940
SU-D: Die SU liefert wieder Öl zur Hälfte der vorigen Kapazität
(S.187)


27.9.1940
DreimächtepaktD-It-J
(S.139) ["Stahlpakt", ohne SU, trotz Hitler-Stalin-Pakt. Dieser Widerspruch hätte Stalin aufschrecken lassen müssen].



Oktober 1940

22.10.1940 ca.
GB-SU:GB-Vorschlag "5plus4"

Vorschlag von Stafford Cripps (GB-Botschafter in Moskau), an den stellvertretenden SU-Aussenminister Andrej Wyschinsky (S.173):

GB will sich verpflichten:
1. keine Friedensschlüsse ohne vorherige SU-Konsultation
2. keine Abkommen gegen die SU nach dem Krieg
3. keine Militäraktionen gegen Baku und Batumi
4. Handelsabkommen mit der SU: Die SU soll Kautschuk, Zinn und andere für die SU "interessante" Waren erhalten
5. de-facto-Anerkennung der SU-Besetzungen des Baltikum, Ostpolens, Bessarabiens und der Bukowina bis zum Abschluss des Krieges, mit neuen Lösungen für diese Gebiete nach dem Krieg (S.525).


Die SU soll sich verpflichten:
1. wirklich neutrale Haltung im deutsch-britischen Krieg
2. eine wohlwollende Neutralität einzuhalten, wenn die "Achsenmächte" die Türkei und Iran besetzen wollen
3. die SU soll China auch dann noch unterstützen, wenn die SU und Japan ein Abkommen erzielen
4. Aufnahme von Verhandlungen mit GB für einen Nichtangriffspakt (S.525)


in: Woodward, Ernest Llewellyn: British Foreign Policy in the Second World War, London 1962, S.399f., 622f. (S.525)

22.10.1940
"USA"-SU: Anweisung an Botschafter Steinhardt, den GB-Vorschlag "5 plus 4" zu unterstützen
-- als Antwort auf den "Stahlpakt" D-It-J (S.173)
-- die "USA" stellt der SU politische Zusammenarbeit in Aussicht, wenn die SU ein politisches Abkommen mit Japan verweigert (S.173-174).


in: FRUS 1940, Vol. III., S.399f., 622f.

plus: Churchill bietet sich als sicherer Partner für die SU gegen das 3.Reich an
plus: Roosevelts geht bis zu einem gewissen Grad mit Churchills Angebot an die SU (S.174).




November 1940

D-GB: Der LuftkriegumEnglandgehtfürHitlerverloren-derUmbruchdesKriegsverlaufs
-- es ist die erste Niederlage in der Strategie der "Blitzkriege"
-- Hitler kann keine Vorherrschaft auf dem Kontinent erreichen
-- diese erste Niederlage ist gemäss Falin der "Umbruch" im Kriegsgeschehen in Europa
-- britische Historiker sind stolz, dass GB das Zurückdrängen der NS-Flieger allein geschafft hat
-- es ist der erste Schritt zum Triumph de Vereinten Nationen (S.157).


November 1940 ca.
D: Verzicht auf Operation "Seelöwe" zugunsten des Plans "Barbarossa"
(S.129)


September - November 1940
Schlacht um GB: Gerücht, die deutschen Flugzeuge würden mit russischem Benzin fliegen
und der deutsch-englische Krieg sei nur mit Russlands Hilfe möglich (S.183-184).


[nicht erwähnt:
Das Gerücht kann von deutscher Seite gezielt gestreut worden sein].


ab November / Dezember 1940
SU-D: Stalin versucht, Hitler "wirtschaftlich zu befrieden", um Zeit gegen "Barbarossa" zu gewinnen
(S.187)


ab November / Dezember 1940
Stalins "Befriedungstaktik" ist für Hitler ein Zeichen der Schwäche - "andere Kontinente" sind auch bedroht
-->> Hitler denkt, um so schneller sollte er zuschlagen, also: Rohstoffe bei Stalin nicht mehr kaufen, sondern gratis besetzen
-->> nach einer "kurzen Atempause" kommen dann andere Kontinenente dran.


Falin:
"Stalins Nachgiebigkeit war für Hitler ein sicheres Indiz für Schwäche und Furcht. Die Schlussfolgerung konnte nur lauten: Je länger Moskau den entscheidenden Augenblick hinauszuzögern versuchte, um so rascher musste man ihn herbeiführen. Nichts mehr der UdSSR abkaufen, sondern mit dem Schwert nehmen, was man wollte und brauchte. Nach einer kurzen Atempause konnte man dann den Krieg gegen andere Kontinente ins Auge fassen." (S.188)



Dezember 1940

"USA"-Island:PlanderMonroe-DoktrinauchfürIsland
-- Gespräch von "US"-Konsul Kuniholm mit dem isländischen Premier
-- die "USA" würden die Verteidigung Islands übernehmen
-- Cordell Hull will die Verhandlungen abbrechen lassen [wegen Finnland?], aber Roosevelt-Berater  Hopkins und Aussenminister Cordell Hull verhandeln weiter (S.166).


DWid-GB: Canaris nimmt direkten Kontakt auf zum bekannten "C"
-- Canaris: Leiter der deutschen Aufklärung
-- Sir Stewart Graham Menzies, kurz "C": Chef der britischen Aufklärung (S.391).


29.12.1940
SU: Telegramm an Stalin über bevorstehenden Russlandfeldzug vom SU-Militärattaché aus Berlin


Zitat:
"Hitler hat Befehl gegeben, den Krieg gegen die SU vorzubereiten" mit Zeitpunkt März 1941 (S.193).


29.12.1940
"USA":RooseveltwilldieVernichtungDeutschlandsdurchGBundSU

-- erwähnt in Kamingesprächen von Roosevelt
-- möglicherweise spricht Roosevelt unter Eindruck von Hitlers Angeboten an GB
-- Roosevelt: Frieden mit Hitler heisst vollständige Kapitulation
-- Roosevelt: Frieden mit Hitler ist kein wirklicher Friede, sondern nur ein Waffenstillstand
-- es werden nur Wettrüsten und Handelskrieg die Folge sein (S.523)
-- deswegen werden die "USA" mit Deutschland keinen Vertrag haben
-- Frieden ohne Sieg wie Wilson lehnt Roosevelt ab
-- Roosevelt will nicht unbedingt Leute in den Kampf schicken, die "USA" soll als Arsenal der Demokratie genügen (S.524).


in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.388-390 (S.524).

->> Roosevelt verwirft jedes Appeasement
->> Roosevelt verwirft die Politik der München-Politik
->> Roosevelt formt eine neue Aussenpolitik (S.156).


Ende1940

"US"-HilfefürGB:GBmussvollbezahlen,unddieHilfeistbeschränktauf8Monate
-- GB muss immer den vollen Preis bezahlen
-- der Vertrag ist zunächst für 8 Monate ausgehandelt
-- die "USA" lässt GB für sich "arbeiten", denn GB verteidigt die westliche Hemisphäre (S.138).


Einschätzung der "USA":
-- GB wird 1/2 Jahr Widerstand leisten können
-- das 3.Reich wird nach einer Niederlage von GB mindestens 2 Monate für Vorbereitungen brauchen, um die ersten Aktionen gegen die "USA" zu starten (S.138).


Bulgarien und Türkei werden mit dem NS-System koordiniert - Sperre der Dardanellen für SU-Schiffe
(S.200)


"USA":RooseveltwarntvoreinemFriedenmitdem3.Reich-WilsonsKonzeptistabgehakt
-- denn ein Friede mit den Nazis sei nur mit einer Kapitulation möglich und sei "überhaupt kein Frieden"
-- Roosevelt verwirft die Wilson-Konzeption "Friede ohne Sieg" (S.342).


ab Ende 1940
"USA"-D: Nachrichten zur Vorbereitung über den Russlandfeldzug
gehen laufend ein bei der "amerikanischen" Aufklärung (S.139).


in: FRUS 1940, Vol.1, S.555 (S.520).

Gemäss Falin zieht Roosevelt aus diesen Meldungen keine "endgültigen Schlüsse" (S.139).

Ende 1940 / Anfang 1941
GBruftzurWirtschaftsblockadegegendieSUauf [wer?]

->> um das 3.Reich zu unterstützen
->> die "USA" folgt dem Aufruf nicht [wer entscheidet?] (S.139)


in: FRUS 1940, Vol.1, S.127,158,624f. (S.520).

Falin: Roosevelt reagiert auf die Ausdehnung des Kriegs nach Osten "besonnener"
Falin:
"Ende 1940 / Anfang 1941 liessen sich die "USA" nicht von Londons Argumenten beeindrucken, das zu einer Wirtschaftsblockade gegen die SU aufrief. Besonnener als der britische Premierminister zu jener Zeit nahm der amerikanische Präsident die Signale auf, die ein weitere Ausdehnung des Krieges nach Osten ankündigten." (S.139)



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