aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die
Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition.
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München
1995
ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2
August 1940
D: Codename für die
Schlacht gegen GB: Operation "Adler"
(S.524)
Hitlerverschiebt
"Seelöwe"aufSeptember
(S.156)
in: Schenk, Peter: Landung in
England, Berlin 1987, S.404-410 (S.524)
D: Die
Frankreich-Besetzung soll GB eine "Lehre" sein - GB geht
nicht darauf ein (S.172).
in: Unternehmen Barbarossa,
S.96-101.
D:DerFrankreichfeldzugwurdeunabhängigvonsowjetischenLieferungengewonnen
(S.187)
in: Schwendemann, Heinrich:
Dissertation: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen
dem Deutschen Reich und der Sowjetunion von 1939 bis 1941;
1991, S.12,265,343
Deutschland erzwingt in
fast ganz Europa einen "Einheitsraum"
(S.251) [analog den Imperien "USA", Russland und China
bzw. Japan in China].
"USA": Roosevelt sieht
ein, dass die Appeasement-Politik gescheitert ist
(S.168)
"USA":RoosevelterkenntdieNotwendigkeitderaktivenBekämpfungdes3.Reichs
GB: GB begreift, dass es ohne
Hilfe von aussen nicht überleben kann, die Strategie
"Teile und herrsche" (teile das Opfer auf und profitiere
vom Opfer so viel wie möglich) funktioniert nicht mehr
(S.165).
Labilität bei "USA" und GB
gleichzeitig, denn
- die neuen Einsichten in der politischen Strategie müssen
sich nun erstmals bewähren
- "USA" wie GB haben von ihren Einsichten einen Nutzen,
aber einen jeweils verschiedenen Nutzen (S.165).
"USA":Rooseveltwillkein
"München"mehr
Roosevelt äussert die
Befürchtung, dass ein weiterer Verhandlungsfriede mit
Deutschland zu einem weiteren "München" führen würde "von
feigen Gedanken diktiert" (S.342).
Roosevelt ist bereits jetzt
überzeugt, dass der deutsche Imperialismus zerschlagen
werden muss, und zwar grundlegend. Umfangreiche Beweise
sind für diese Einstellung vorhanden. aber hin und wieder
schwankt Roosevelt und er wird von vielen Seiten bedrängt,
pro-nazistisch zu entscheiden (S.343).
"USA": Roosevelt bleibt
vorsichtig in seinen Einschätzungen
-- die Entwicklung ist nicht sicher
-- es ist immer noch nicht sicher, ob GB gegen das 3.Reich
überleben wird
-- die Stimmung im "amerikanischen" Kabinett bleibt
bezüglich GB besorgt (S.163).
[nicht erwähnt:
Roosevelt ist nicht fähig, die Nazis aus seinem eigenen
Umfeld zu entfernen].
August-September 1940
D:VorbereitungenfürAngriffgegenGB,Operation "Seelöwe"
-- weil Churchill auf Hitlers
Angebote nicht reagiert
-- Zusammenzug von über 4000 Schiffen, Lastkähnen,
Schleppdampfern und Kuttern, z.T. aus den besetzten
Ländern
-- Vorbereitung zur Überfahrt bei ruhiger See
-- in 1/2 Tag sollen 138.000 Mann in England landen
-- am 3.-14.Tag sollen noch einmal 110.000 Offiziere und
Soldaten in England landen
-- Hitler gibt aber nie einen verbindenden Befehl zur
Landung (S.156).
in: Schenk, Peter: Landung in
England, Berlin 1987, S.30-33, 282f., 309 u.a. (S.524).
D: "Seelöwe" ist
Täuschungsmanöver - Operation "Fritz", später
"Barbarossa"
Hitler plant "Seelöwe" und die SU-Besetzung gleichzeitig,
und mit "Seelöwe" soll die SU getäuscht werden, ist
planmässige Desinformation (S.157).
in: Unternehmen Barbarossa,
S.96-101.
Der Russlandfeldzug wird
zuerst Operation "Fritz" genannt, erst später "Barbarossa"
(S.172).
[nicht erwähnt:
August 1940-Juni 1941
FalinverschweigtkonsequentdieSU-Deportationen
Aus den neu sowjetisierten,
osteuropäischen Staaten, die neu zu SU-Grenzgebiet
geworden sind, werden massenweise "Klassenfeinde" in den
Gulag und nach Sibirien deportiert, darunter 100.000e von
Juden. Massentod durch sibirische Kälte von Kasachstan bis
zum Gulag sind die Folge].
In: Encyclopaedia
Judaica (1971)
in: Pinkus,
Benjamin: The Soviet Government and the Jews
1948-1967 (1984)
in: Chiari, Bernhard:
Alltag hinter der Front (1998)
in: Tec, Nechuma: Bewaffneter Widerstand (1996)
Beispiel einer deportierten Familie: Zygmunt Frankel:
SIBERIAN DIARY. An autobiography Internet:
http://www.inch.com/~ari/zf5.html
Es ist anzunehmen, dass die
"USA" von diesen Deportationen gewusst haben].
August 1940-1945
DWid-GB: Die Kontakte zum Widerstand schwanken je nach
Frontlage und Aussichten
GB-Konservative behaupten immer, Friede sei möglich, wenn
Hitler die Führungsposition räumen würde (S.164).
in: Schellenberg, Walter:
Memoiren, Köln, 1956, S.161
GB-"USA":DieverschiedenenKriegsziele
-- GB und die "USA"
unternehmen nicht viel gemeinsam, gleichen manchmal ihre
Positionen ab, mehr nicht, haben völlig verschiedene
Kriegsziele (S.164)
-- GB und die "USA" leben in zwei völlig verschiedenen
Welten [GB: Empire-Kolonialismus - "USA": Weltmarkt],
obwohl sie denselben Krieg führen (S.524)
-- GB will, dass die "USA" nicht zu stark werden (S.164).
in: Schellenberg, Walter:
Memoiren, Köln 1956, S.161
abAugust1940
DWid:ProtestinderNS-VerwaltunggegendenZweifrontenkriegHitlers-Hitlerbleibtstur
-- z.B. Göring, Raeder und
Ribbentrop
-- sie wollen zuerst GB besiegen
-- Stalin könnte mehr liefern und man könnte Stalin noch
Gebiete abpressen (S.188)
->> Hitler bleibt stur
und nimmt den Zweifrontenkrieg in Kauf (S.188).
D-NL-Lux-B-F:HitlererbtdieRohstoffvorrätederbesetztenLänder
-- Erdölprodukte, Eisen und
Buntmetalle
-- zahlreiche unzerstörte Betriebe (S.187).
[Hitler kann alle noch nicht
besetzten Länder in solche Abhängigkeit der NS-Herrschaft
bringen, dass diese ihm liefern, was gefordert wird].
-->> Die SU ist für
Hitlers Kriegswirtschaft nicht mehr so wichtig: Hitler
braucht von der SU keinen Schrott, kein Eisenerz und kein
Gusseisen mehr. Hitlers Bedarf an Chrom halbiert sich.
Phosphate und Holz braucht das Reich kaum noch aus der SU
(S.187). Einziger Bedarf aus der SU ist Getreide wegen der
deutschen Missernte. Göring muss dafür "Winkelzüge"
anwenden (S.187-188).
Hitlers Sorgen, die die
Kriegswirtschaft behindern - Schlag gegen die SU als
"Lösung"
-- die Missernte
-- ein eklatanter Mangel an qualifizierten Arbeitskräften
in der Industrie
-- die magere Devisenkasse (S.188).
Hitler will alle Mängel auf
einmal mit der kontinentalen Eroberung "lösen" (S.188).
[nicht erwähnt:
Rassen-Kolonisationin der Welt:
Hitlerwarnichtdereinzige
Es gibt offensichtliche
Analogien zur Indianerausrottung und zur japanischen
"Kolonisation" in China ab 1931 mit 20 Mio. getöteten
Chinesen etc. Auch Theodor Herzl schrieb 1896 mit "Der
Judenstaat" ein Kolonialprogramm, wo alle Muslime als
"Barbaren" verjagt werden sollten. Hitler will denselben
Schritt in der SU vollziehen, mit dem einzigen
Unterschied, dass die russische Bevölkerung damals genau
so weisshäutig war wie die deutsche Bevölkerung].
Hitler steht mit einem
solchen "Lebensraum"-Programm also nicht alleine da,
sondern es ist der Gipfel des Rassismus-Darwinismus].
ab August 1940
ca.
GB-DWid:
Vermittlunsversuche deutscher Oppositioneller
Albert Haushofer, Popitz, Hassell und einige andere Oppositionelle
versuchen Ausgleichsversuche durch Vermittlung über Carl
Jakob Burckhardt (S.163).
aber:
DWid-GB-"USA": Der deutsche "Widerstand" pokert eben
auch!
und erhöht die Forderungen noch mehr
für einen "Ausgleich"(S.142).
GB äugt mit Kolonien von
F, B und NL
Gemäss Falin hätte Churchill sicher gerne "ein paar
Perlen" der "herrenlosen" Kolonien von F, B oder NL
"aufgelesen" (S.135).
"USA":EntwicklungvonGrossmachtdoktrinen
"alspraktischePolitik"
(S.135)
[nicht erwähnt: mit dem Vorwand der "Verteidigung"!].
"USA": Beobachtung von
Hitlers Agieren als Weltmacht: Ausschalten aller Gegner
-- das 3.Reich meint, Sicherheit sei dann gegeben, wenn in
der Nachbarschaft keine starken Staaten mehr existieren
-- das 3.Reich erreicht Welthegemonie, indem potentielle
Gegner beseitigt werden oder indem ihre Positionen
untergraben werden (S.136).
-->> die "USA" kopiert
gemäss Falin später selbst dieses "Grossmachtverhalten"
(S.136):
"Wenn Deutschland zu dieser Zeit bereits die Überzeugung
tief verinnerlicht hatte, dass Sicherheit auf dem
Kontinent gewährleistet war, wenn in seiner Nachbarschaft
keine starken Staaten mehr existierten, und man die
Welthegemonie erreichte, indem man potentielle Gegner
beseitigte oder ihre Positionen untergrub, so erhielt man
in Washington zumindest einen Vorgeschmack davon, wie man
sich als die stärkste Macht der Welt fühlt. So stark, dass
die amerikanischen Positionen bei Strafe der Vergeltung
unantastbar und die Ansprüche Amerikas gewichtig und
unbestreitbar wurden." (S.136)
ab Mitte August 1940
Hitler lässt Waffen nach Finnland liefern
(S.527)
September 1940
Herbst 1940
SU-D:Reibungen
- Deutschland erfüllt das
Handels- und Kreditabkommen nicht
- Deutschland verstösst in weiteren Punkten gegen den
Hitler-Stalin-Pakt (S.174).
September 1940
Hitlerverschiebt "Seelöwe"auf "einenspäterenZeitpunkt"
Weisung Hitlers an Raeder,
"die Drohung mit der Landung aufrechtzuerhalten, selbst
wenn es keine Landung geben wird." (S.156)
in: Schenk, Peter: Landung in
England, Berlin 1987, S.404-410 (S.524)
D: Hitler ist bereits
auf die SU fixiert - Hitler will den Krieg gegen GB nach
"Barbarossa"
Solange will Hitler GB ruhig halten (S.162).
"USA"-SU:
"US"-VorschlagfürDreierpakt "USA"-SU-China-Stalinlehntab
-- übermittelt von Morgenthau
und Welles an Umanski
-- ohne Aussenminister Hull zu fragen, der [berechtigte]
Bedenken gegen die SU hat (S.173)
Paktbedingungen:
-- die SU solle China zusätzlich Waffen liefern
-- die "USA" stelle der SU Kredit zur Verfügung (S.173)
Hintergedanke der "US"-Seite:
-- die SU soll noch mehr Rohstoffe an China liefern, damit
das 3.Reich keine mehr bekommt
-- Stalin kann aus dem Hitler-Stalin-Pakt aussteigen und
hat gleich neue Partner (S.173).
->> Stalin hält am
Hitler-Stalin-Pakt fest
->> Stalin hat eine grosse Chance vertan, sich
aussenpolitisch bei den "USA" und GB zu rehabilitieren
(S.173).
D-Sp: Hitler plant,
Franco-Spanien in den Krieg gegen GB und für einen
Afrika-Aufmarsch einzubeziehen
Canaris informiert Franco darüber (S.257).
in: Brissaud, A.: Canaris
1887-1945, Frankfurt / Main 1977, S.331ff.
September 1940-Mai 1941
D-GB: viele Vertragsangebote von der deutschen Seite
-- von Hitlers Leuten
-- von der deutschen Opposition
-- auch "konspirative" Kontakte wie Hitler-Stellvertreter
Rudolf Hess
-- die britische Seite berichtet über die Angebote von
Rudolf Hess aber nichts (S.162).
September 1940 ca.
In den "USA" philosophieren viele über den schnellen
Zusammenbruch der französischen Armee
-- z.B. Journalist Edgar Mourer in einem Brief an
William Donovan
-- die französische Armee sei "moralisch
zusammengebrochen"
-- die 3.Republik hatte grosse innere Feinde, auch bei
hohen Armeeoffizieren, reichen Industriellen und
prominenten Politikern
-- viele Republikfeinde
wollten ein autoritäres Regime wie Mussolini oder Hitler,
das "besser funktioniere" und die Privilegierten schützt
-- bei einem autoritären System entfällt für Frankreich
die Verteidigungsarbeit gegenüber dem 3.Reich
-- Hauptziel ist der Krieg
gegen die SU
-- mehr als die Hälfte der "einflussreichen Bürger"
glauben bei Hitler an das, was sie in ihm sehen, statt zu
sehen, was er wirklich ist (S.161).
in: Expertise von Edgar
Mourers, Journalist, an William Donovan, OSS-Chef (ohne
Ort, ohne Jahr)
September 1940 ca.
"USA"-SU: Welles "beruhigt" Roosevelt wegen der SU
-- Welles überredet Roosevelt, sich nicht weiter über die
SU-Politik aufzuregen, weil es nichts nützt
-- einige "früher" eingeführte Handelsbeschränkungen und
Handelsverbote werden aufgehoben (S.172).
September 1940 ca.-1945
"USA"-GB-S-D:
"dreiseitigesAbkommen"zumHandelmitdem3.Reich
Das Abkommen kommt v.a. "auf
Druck von aussen" [von GB und den "USA"?] zustande.
Schweden wird zur Zusammenarbeit mit dem 3.Reich gedrängt.
Der Handel zwischen Schweden und dem 3.Reich ist von den
Alliierten vorab gebilligt (S.411).
in: Charles
Higham: "Trading With The Enemy" ["Handel mit dem Feind"];
Barnes & Noble Books, S.139-153
"US"-Spionage gegen die SU
erfolgt primär über die Türkei, gleich dahinter über
Schweden
(S.544)
D-S: Deutsche
Geheimdienstverbindungen mit Schweden
Schweden versorgt Deutschland gemäss Falin "sehr
grosszügig" mit Geheimdienstinformationen (S.411).
ab September 1940 [bis April
1941 ca.]
DWid-"USA"-GB:DerdeutscheWiderstandschweigtzu
"Barbarossa"-jetztzweifelndieNS-Grössen
-- ab den Vorbereitungen für
"Barbarossa" nimmt der Informationsstrom des deutschen
Widerstandes in den Westen ab
-- es existiert im Widerstand offensichtlich fast kein
Widerstand gegen die Operation "Barbarossa" gegen die SU
-- auch die oppositionellen Generale schweigen gegenüber
den Westmächten, z.B. Canaris, Oster, von Brauchitsch
(S.257)
-- dafür zweifeln nun die
NS-Grössen selbst an Hitlers Kriegswahn gegen die SU:
Göring, Ribbentrop, Keitel, Jodl, Warlimont und das
Kommando der Kriegsmarine (S.257).
in: Unternehmen Barbarossa,
S.94-99, 103
ab September 1940
D: Murren der Generäle wegen Kapazitätsvergeudung wegen
"Seelöwe"
-- weil die Schiffe immer in Bereitschaft stehen müssen
und doch keine Operation erfolgt (S.156-157)
-- das OKH fordert einen Schlag gegen GB
-- Hitler meint, das Risiko sei zu gross
-- Hitler hofft die "Neutralisierung" von GB auch ohne
militärische Mittel (S.157).
in: Schenk, Peter: Landung in
England, Berlin 1987, S.22 (S.524).
1.9.1940
SU-D: Erneuter Stop der Öllieferungen an das Reich -
Sperrung aller Transitlieferungen
Die SU verlangt ultimativ die deutschen
Rüstungslieferungen, oder es erfolge die
Total-Annullierung der Handelsvereinbarungen (S.187).
4.9.1940
SU:AusserTrotzkisindallealtenSowjet-Revolutionäreermordet-ChurchillbleibtblindgegenüberderSU
-- Stalins Henker haben alle
"Väter der Revolution" von 1917/1918 ermordet ausser
Trotzki
-- Churchill beschimpft die Opfer, statt die Idee und die
Fehler der Realisierung des Kommunismus zu ergründen
(S.47).
in: Churchill: Schritt für
Schritt, Amsterdam 1940, S.63-65 (S.503).
8.9.1940 / ein paar Tage nach
1.9.1940
SU-D: Die SU liefert wieder Öl zur Hälfte der vorigen
Kapazität
(S.187)
27.9.1940
DreimächtepaktD-It-J
(S.139) ["Stahlpakt", ohne
SU, trotz Hitler-Stalin-Pakt. Dieser Widerspruch hätte
Stalin aufschrecken lassen müssen].
Oktober 1940
22.10.1940 ca.
GB-SU:GB-Vorschlag "5plus4"
Vorschlag von Stafford
Cripps (GB-Botschafter in Moskau), an den
stellvertretenden SU-Aussenminister Andrej Wyschinsky
(S.173):
GB will sich verpflichten:
1. keine Friedensschlüsse ohne vorherige SU-Konsultation
2. keine Abkommen gegen die SU nach dem Krieg
3. keine Militäraktionen gegen Baku und Batumi
4. Handelsabkommen mit der SU: Die SU soll Kautschuk, Zinn
und andere für die SU "interessante" Waren erhalten
5. de-facto-Anerkennung der SU-Besetzungen des Baltikum,
Ostpolens, Bessarabiens und der Bukowina bis
zum Abschluss des Krieges, mit neuen Lösungen für diese
Gebiete nach dem Krieg (S.525).
Die SU soll sich
verpflichten:
1. wirklich neutrale Haltung im deutsch-britischen Krieg
2. eine wohlwollende Neutralität einzuhalten, wenn die
"Achsenmächte" die Türkei und Iran
besetzen wollen
3. die SU soll China auch dann noch unterstützen, wenn die
SU und Japan ein Abkommen erzielen
4. Aufnahme von Verhandlungen mit GB für einen
Nichtangriffspakt (S.525)
in: Woodward,
Ernest Llewellyn: British Foreign Policy in the Second
World War, London 1962, S.399f., 622f. (S.525)
22.10.1940
"USA"-SU: Anweisung an Botschafter Steinhardt, den
GB-Vorschlag "5 plus 4" zu unterstützen
-- als Antwort auf den "Stahlpakt" D-It-J (S.173)
-- die "USA" stellt der SU politische Zusammenarbeit in
Aussicht, wenn die SU ein politisches Abkommen mit Japan
verweigert (S.173-174).
in: FRUS 1940, Vol. III.,
S.399f., 622f.
plus: Churchill bietet sich
als sicherer Partner für die SU gegen das 3.Reich an
plus: Roosevelts geht bis zu einem gewissen Grad mit
Churchills Angebot an die SU (S.174).
November 1940
D-GB: Der
LuftkriegumEnglandgehtfürHitlerverloren-derUmbruchdesKriegsverlaufs
-- es ist die erste
Niederlage in der Strategie der "Blitzkriege"
-- Hitler kann keine Vorherrschaft auf dem Kontinent
erreichen
-- diese erste Niederlage ist gemäss Falin der "Umbruch"
im Kriegsgeschehen in Europa
-- britische Historiker sind stolz, dass GB das
Zurückdrängen der NS-Flieger allein geschafft hat
-- es ist der erste Schritt zum Triumph de Vereinten
Nationen (S.157).
November 1940 ca.
D: Verzicht auf Operation "Seelöwe" zugunsten des Plans
"Barbarossa"
(S.129)
September - November 1940
Schlacht um GB: Gerücht, die deutschen Flugzeuge würden
mit russischem Benzin fliegen
und der deutsch-englische Krieg sei nur mit Russlands
Hilfe möglich (S.183-184).
[nicht erwähnt:
Das Gerücht kann von deutscher Seite gezielt gestreut
worden sein].
ab November / Dezember 1940
SU-D: Stalin versucht, Hitler "wirtschaftlich zu
befrieden", um Zeit gegen "Barbarossa" zu gewinnen
(S.187)
ab November / Dezember 1940
Stalins "Befriedungstaktik" ist für Hitler ein Zeichen
der Schwäche - "andere Kontinente" sind auch bedroht
-->> Hitler denkt, um so schneller sollte er
zuschlagen, also: Rohstoffe bei Stalin nicht mehr kaufen,
sondern gratis besetzen
-->> nach einer "kurzen Atempause" kommen dann
andere Kontinenente dran.
Falin:
"Stalins Nachgiebigkeit war für Hitler ein sicheres Indiz
für Schwäche und Furcht. Die Schlussfolgerung konnte nur
lauten: Je länger Moskau den entscheidenden Augenblick
hinauszuzögern versuchte, um so rascher musste man ihn
herbeiführen. Nichts mehr der UdSSR abkaufen, sondern mit
dem Schwert nehmen, was man wollte und brauchte. Nach
einer kurzen Atempause konnte man dann den Krieg gegen andere
Kontinente ins Auge fassen." (S.188)
Dezember 1940
"USA"-Island:PlanderMonroe-DoktrinauchfürIsland
-- Gespräch von "US"-Konsul Kuniholm
mit dem isländischen Premier
-- die "USA" würden die Verteidigung Islands übernehmen
-- Cordell Hull will die Verhandlungen abbrechen lassen
[wegen Finnland?], aber Roosevelt-Berater Hopkins
und Aussenminister Cordell Hull verhandeln weiter (S.166).
DWid-GB: Canaris nimmt
direkten Kontakt auf zum bekannten "C"
-- Canaris: Leiter der deutschen Aufklärung
-- Sir Stewart Graham Menzies, kurz "C": Chef der
britischen Aufklärung (S.391).
29.12.1940
SU: Telegramm an Stalin über bevorstehenden
Russlandfeldzug vom SU-Militärattaché aus Berlin
Zitat:
"Hitler hat Befehl gegeben, den Krieg gegen die SU
vorzubereiten" mit Zeitpunkt März 1941 (S.193).
29.12.1940
"USA":RooseveltwilldieVernichtungDeutschlandsdurchGBundSU
-- erwähnt in Kamingesprächen
von Roosevelt
-- möglicherweise spricht Roosevelt unter Eindruck von
Hitlers Angeboten an GB
-- Roosevelt: Frieden mit Hitler heisst vollständige
Kapitulation
-- Roosevelt: Frieden mit Hitler ist kein wirklicher
Friede, sondern nur ein Waffenstillstand
-- es werden nur Wettrüsten und Handelskrieg die Folge
sein (S.523)
-- deswegen werden die "USA" mit Deutschland keinen
Vertrag haben
-- Frieden ohne Sieg wie Wilson lehnt Roosevelt ab
-- Roosevelt will nicht unbedingt Leute in den Kampf
schicken, die "USA" soll als Arsenal der Demokratie
genügen (S.524).
in: Sherwood,
Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.388-390
(S.524).
->> Roosevelt verwirft
jedes Appeasement
->> Roosevelt verwirft die Politik der
München-Politik
->> Roosevelt formt eine neue Aussenpolitik (S.156).
Ende1940
"US"-HilfefürGB:GBmussvollbezahlen,unddieHilfeistbeschränktauf8Monate
-- GB muss immer den vollen
Preis bezahlen
-- der Vertrag ist zunächst für 8 Monate ausgehandelt
-- die "USA" lässt GB für sich "arbeiten", denn GB
verteidigt die westliche Hemisphäre (S.138).
Einschätzung der "USA":
-- GB wird 1/2 Jahr Widerstand leisten können
-- das 3.Reich wird nach einer Niederlage von GB
mindestens 2 Monate für Vorbereitungen brauchen, um die
ersten Aktionen gegen die "USA" zu starten (S.138).
Bulgarien und Türkei
werden mit dem NS-System koordiniert - Sperre der
Dardanellen für SU-Schiffe
(S.200)
"USA":RooseveltwarntvoreinemFriedenmitdem3.Reich-WilsonsKonzeptistabgehakt
-- denn ein Friede mit den
Nazis sei nur mit einer Kapitulation möglich und sei
"überhaupt kein Frieden"
-- Roosevelt verwirft die Wilson-Konzeption "Friede ohne
Sieg" (S.342).
ab Ende 1940
"USA"-D: Nachrichten zur Vorbereitung über den
Russlandfeldzug
gehen laufend ein bei der "amerikanischen" Aufklärung
(S.139).
in: FRUS 1940, Vol.1, S.555
(S.520).
Gemäss Falin zieht Roosevelt
aus diesen Meldungen keine "endgültigen Schlüsse" (S.139).
Ende 1940 / Anfang 1941
GBruftzurWirtschaftsblockadegegendieSUauf [wer?]
->> um das 3.Reich zu
unterstützen
->> die "USA" folgt dem Aufruf nicht [wer
entscheidet?] (S.139)
in: FRUS 1940, Vol.1,
S.127,158,624f. (S.520).
Falin: Roosevelt
reagiert auf die Ausdehnung des Kriegs nach Osten
"besonnener"
Falin:
"Ende 1940 / Anfang 1941 liessen sich die "USA" nicht von
Londons Argumenten beeindrucken, das zu einer
Wirtschaftsblockade gegen die SU aufrief. Besonnener als
der britische Premierminister zu jener Zeit nahm der
amerikanische Präsident die Signale auf, die ein weitere
Ausdehnung des Krieges nach Osten ankündigten." (S.139)