Mai 1941
"USA": Ausrufung des "unbegrenzten Ausnahmezustands"
-- mit beeinflusst durch die
Barbarossa-Pläne
-- gleichzeitig machen v.a.
Leute vom State Department negative Bemerkungen über den
sowjetisch-japanischen Neutralitätsvertrag [Gründe?], was
Roosevelts Ansichten über die SU aber nicht stört
-- Roosevelt bezeichnet das
State Department unter Leitung von Cordell Hull gemäss
Falin "nicht ohne Grund" als Zufluchtsort der
"amerikanischen Befrieder" (S.139).
in: Sherwood,
Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.390
Geteilte
"US"-Strategie zwischen Roosevelt im Weissen Haus und
Hull im State Department
- Streit im
Verhältnis zur SU
- Streit gemäss Falin auch
"in anderen Fragen" (S.139).
"USA"-China: China erhält Lend-Lease
(S.230)
Die "USA" erwartet den NS-Russlandfeldzug
-- Roosevelt sieht, dass Japan
ein Inselspringen in Richtung Süden vollzieht
-- Roosevelt muss einsehen,
dass seine Politik total versagt hat. Falin:
"Die Politik der Besänftigung
der Aggressoren, zu der Washington mehr oder weniger
bereitwillig seinen Beitrag geleistet hatte, war
gescheitert. Von einem Tag zum anderen erwartete man die
deutsche Aggression gegen die UdSSR. Immer düsterer
gestaltete sich die Lage im Fernen Osten. Auch hier hatte
man die Zeit, in der das Schlimmste hätte abgewendet
werden können, stümperhaft verstreichen lassen." (S.168)
-- Roosevelt wird noch
verschlossener, v.a. gegenüber dem State Department
-- Roosevelt lässt sich von
seinem Instinkt leiten, zusammen mit seinen engen
Vertrauten
-- Roosevelt bleibt dabei, zu
reagieren statt zu agieren
oo um
im Kongress Niederlagen zu vermeiden
oo um
den Konflikt mit den nazistisch orientierten
Geschäftskreisen nicht offen ausbrechen zu lassen
oo um
die Unterstützung der schwankenden Öffentlichkeit nicht zu
verlieren.
Falin:
"Präsident Roosevelt wurde
verschlossener, entfernte sich noch mehr vom State
Department, verliess sich auf seinen eigenen Instinkt und
die Meinung eines engen Kreises von
Vertrauten. Er blieb hartnäckig bei seiner Taktik,
auf die Entwicklung zu reagieren. Wäre der Chef der
Administration anders vorgegangen, hätte er möglicherweise
im Kongress Niederlagen einstecken müssen, das ohnehin
angespannte Verhältnis mit den Geschäftskreisen in einen
offenen Konflikt getrieben, sowie die Unterstützung der
schwankenden Öffentlichkeit verloren." (S.168)
[Wer waren diese
"Vertrauten"? Öl-Milliardäre? oder jüdische Bankiers? oder
deren "Mitarbeiter"? oder führende Antisemiten wie der
Industrielle Ford? mit Bibellogik "Rein - Unrein" (S.177),
mit "Gut - Böse" (S.180) und Feindbildlogik? Die
Gespaltenheit von Roosevelt mit der immer wieder
wechselnden Linie gegenüber der SU lässt darauf
schliessen, dass Roosevelt im inneren Kreis zwischen
nazistischen Kräften und jüdischen Kräften hin und her
gerissen war].
Falins Vorwurf an Roosevelt:
-- Roosevelt fasst
Entschlüsse weiterhin zu spät
-- Roosevelt riskiert zu
wenig für die Demokratien
-- Roosevelt begeht weiter
schwere Irrtümer (S.168)
-- Roosevelt kommt von seiner
Trägheit nicht los (S.169).
===
Ergänzende Meldung:
5.8.2011: <Russische Geheimdokumente: Stalin
hatte a l l e Informationen>
aus: Spiegel online, 5.8.2011;
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/23286/_stalin_hatte_a_l_l_e_informationen.html
<Lange geheim gehaltene Dokumente
der Moskauer Auslandsaufklärung zeigen, wie umfassend
Stalin über Hitlers Angriffspläne informiert war und wie
früh. Deutsche Topquellen riskierten ihr Leben, russische
Agenten waren verzweifelt - doch der Diktator spielte auf
Zeit. Von Uwe Klußmann
Die beiden Besucher,
die sich am 17. Juni 1941 bei Josef Stalin angemeldet haben,
überbringen eine Botschaft, die dramatischer nicht sein
kann. Wsewolod Merkulow, Volkskommissar für
Staatssicherheit, und Pawel Fitin, Chef der sowjetischen
Auslandsaufklärung, sind sich nach Auswertung zahlreicher
Agentenberichte sicher: Hitlerdeutschland steht unmittelbar
vor einem Angriff auf die Sowjetunion.
Eine Vielzahl von Quellen aus Deutschland, Finnland,
Rumänien, Italien und Ungarn lässt keinen Zweifel: An den
Grenzen des Sowjetreiches vollzieht sich der gewaltigste
militärische Aufmarsch der Weltgeschichte. Ziel der
Naziführung ist es, den größten Flächenstaat der Welt zu
zerschlagen.
Doch Stalin ist gegenüber Informationen seiner Aufklärer
notorisch misstrauisch. Denn die stützen sich, so seine
paranoide Logik, auf Ausländer und damit häufig auf Agenten
feindlicher Geheimdienste. Am 17. Juni 1941 hält er die
"geheime Verschlusssache" Meldung 2279/M seiner
Geheimdienstler in den Händen, die besagt, eine Quelle im
Stab der deutschen Luftwaffe berichte, "alle Maßnahmen
Deutschlands zum militärischen Angriff auf die UdSSR" seien
"vollständig abgeschlossen". Man könne "den Schlag in jedem
Moment erwarten".
Wutentbrannt zückt der "Woschd", der Führer, wie sich Stalin
auch nennen lässt, einen grünen Stift und schreibt auf den
Bericht, der Genosse Merkulow solle seine "Quelle" in Berlin
am besten "zur gef..kten Mutter schicken". Begründung: "Das
ist keine Quelle, das ist ein Desinformant."
Spitzenquellen im Luftfahrt - und
Wirtschaftsministerium
Die Quelle aber ist kein Desinformant, sondern Harro
Schulze-Boysen, ein 31-jähriger Oberleutnant im
Luftfahrtministerium, ein linkspatriotischer Romantiker,
Russland-Freund und geschworener Feind Hitlers. Dessen
SS-Männer hatten 1933 seinen Freund Henry Erlanger in seiner
Gegenwart erschlagen. Schulze-Boysen ist eine der beiden
besten Informanten der sowjetischen Späher in Berlin. Als
zweite Topquelle fungiert sein Freund Arvid Harnack, ein
unauffälliger Oberregierungsrat im
Reichswirtschaftsministerium, NSDAP-Mitglied seit 1937. Doch
schon seit 1931 ist der promovierte Nationalökonom ein
Anhänger des Sowjetstaats, den er 1932 in einer Studienreise
besucht hat.
Die Beiden gehören zu einem Netz von Hitlergegnern, das die
Gestapo später "Rote Kapelle" nennen und 1942 zerschlagen
wird. Schulze-Boysen und Harnack werden am 22. Dezember 1942
in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Sie erfahren nie, wie
sehr Stalin ihren unter Lebensgefahr übermittelten
Informationen misstraut. Dabei bringt Moskau zur Betreuung
der beiden Spitzenquellen im August 1940 ein Aufklärer-Ass
nach Berlin, Alexander Korotkow (Deckname: "Stepanow"), 31,
getarnt als dritter Sekretär der sowjetischen Botschaft in
Berlin. Korotkow, der nahezu perfekt Deutsch spricht, Goethe
liest und "Mein Kampf" studiert hat, ist ein Profi, der
seine Gesprächspartner intellektuell und mit Charme fesselt.
Doch selbst hochrangige Geheimdienstkader sind machtlos
gegenüber der politischen Führung in Moskau. Der Versuch der
sowjetischen Aufklärungschefs Fitin und Merkulow, Stalin am
17. Juni 1941 angesichts des bevorstehenden Überfalls von
sofortigen Gegenmaßnahmen zu überzeugen, schlägt fehl. Erst
vier Tage später, am 21. Juni, gelingt es dem
Verteidigungskommmissar Semjon Timoschenko und
Generalstabschef Georgij Schukow, den Truppen den Befehl zur
Gefechtsbereitschaft zu geben. Doch die Order erreicht die
meisten Einheiten zu spät. Am Morgen des 22. Juni nach 3 Uhr
greifen die Deutschen und ihre Verbündeten auf breiter Front
an, "von Finnland bis zum schwarzen Meer", wie es in einem
von Propagandaminister Joseph Goebbels mitgetexteten
Kampflied hieß.
Etliche Warnungen
Dabei hatten Stalin seit Sommer 1940 detaillierte Warnungen
seiner Aufklärer vorgelegen. Das zeigen bisher geheime
Dokumente, die der russische Historiker und Generalmajor der
Auslandsaufklärung "Sljushba Wneschnej Raswedki" (SWR) Lew
Sozkow jetzt in Moskau in einem Buch herausgegeben hat.
Das Werk hat offenkundig das Ziel, den sowjetischen
Auslandsnachrichtendienst von dem Vorwurf zu entlasten, sie
habe nicht rechtzeitig, nicht umfassend oder genau genug
über die drohenden Angriff informiert. "Unsere Aufklärung
hat ihre Mission, die Führung über den Kriegsbeginn zu
informieren, erfüllt", sagt Sozkow, der selbst sein
Geheimdiensthandwerk als Mitarbeiter des legendären Korotkow
erlernt hat, Ende der fünfziger Jahre in Ost-Berlin.
Damals hat Sozkow tief verinnerlicht, vorsichtig zu
formulieren, wenn von der sowjetischen Führung die Rede ist.
So sagt der Historiker auch jetzt nicht, Stalin habe
versagt, er konstatiert: "Stalin hat a l l e Informationen
erhalten". Die nur auf Russisch veröffentlichten
Geheimunterlagen befeuern eine nicht enden wollende
Diskussion über Stalins Rolle im Zweiten Weltkrieg. Bekannt
war, dass der sowjetische Diktator über den drohenden
Überfall informiert wurde, aber nicht, wie umfassend.
Sozkows These, Stalin habe nicht durch einen Präventivschlag
als "Aggressor" vor seinen potenziellen westlichen
Verbündeten dastehen wollen, klingt nicht überzeugend. Beim
Krieg gegen Finnland 1939/40 hatten ihn solche Überlegungen
nicht gebremst. Aus Geheimdienstberichten wusste der
sowjetische Herrscher um den Zustand seines Landes wie
seiner Armee. Und wollte nach einer Heeresreform 1940 und
dem Ankurbeln der Rüstungsindustrie schlicht Zeit schinden,
um jeden Preis.
Bericht aus Berlin
Umso erstaunlicher ist angesichts der Dokumente, dass der
Staatschef die Fülle der Informationen über Hitlers
bevorstehenden Schlag so lange verdrängen konnte. Womöglich
bestärkten wechselnde falsche Angriffsdaten in Berichten
seinen Argwohn. Doch schon im Sommer 1940 sind in den
Geheimdossiers, die Stalin erhielt, Alarmsignale nicht zu
übersehen.
Schon im Juli 1940, Hitler trägt sich bereits mit
Angriffsabsichten, berichten Agenten aus dem von den
Deutschen besetzten Polen von Truppenverlegungen und
Straßenausbau im "Generalgouvernement Polen", nahe der
sowjetischen Grenze. Im Oktober 1940 ist in einem Bericht
aus Berlin die Rede davon, der Krieg könne "Anfang nächsten
Jahres" beginnen. Die Warnung wird im selben Monat durch
Meldungen über die Verlegung von Wehrmachtseinheiten nach
Ostpreußen und Polen gestützt.
Dazu fügt sich ein Bericht aus Berlin über eine Hitler-Rede
vor Offizieren am 18. Dezember 1940. Darin spricht er von
Lebensraum und davon, das "diesem Volk die Zukunft Europas"
gehören müsse. 13 Tage zuvor hatte Hitler seinen Militärs
grünes Licht für den Angriffsplan auf die Sowjetunion
gegeben, was die Sowjets nicht wussten.
Deutsche Angriffspläne ab Januar 1941 bekannt
Wenige Wochen später erfährt Korotkow von Schulze-Boysen,
das sich das Luftfahrtministerium mit Kriegsplänen gegen die
Sowjetunion befasst. Den Bericht erhalten Stalin und sein
Außenminister Wjatscheslaw Molotow, der zwei Monate zuvor
noch zu Gesprächen mit Hitler nach Berlin gereist war.
Ebenfalls im Januar 1941 erzählt Harnack seinem
Führungsoffizier Korotkow, dass das Oberkommando der
Wehrmacht Landkarten mit der Lage von Industrieobjekten in
der Sowjetunion anfertigen lässt.
Anfang Februar erhalten Stalin, Molotow und
Politbüromitglied Anastas Mikojan von Aufklärungschef Fitin
eine Analyse mit dem Titel "Über die Vorbereitung des
Krieges gegen die UdSSR" mit der Einschätzung, eine "Reihe
von Fakten" wiesen darauf hin, dass Deutschland "plant, 1941
einen Krieg gegen die UdSSR zu beginnen".
Genauer noch gibt ein Bericht an Stalin, Molotow und die
Volkskommissare für Verteidigung und Inneres vom 6. März
1941 Auskunft. Darin heißt es unter Berufung auf Harnack,
der deutsche Generalstabschef Franz Halder rechne mit einer
"blitzartigen Besetzung der Sowjetunion durch die deutsche
Wehrmacht", mit der Okkupation der Ukraine und der Ölquellen
um Baku, damals noch eine Hauptversorgungsader der
sowjetischen Wirtschaft.
Direkt auf Stalins Schreibtisch
Mehrfach erhält Stalin dank Schulze-Boysen etwa im März
Geheiminformationen über eine intensive Luftaufklärung
sowjetischen Gebietes durch in 6000 Meter Höhe fliegende
deutsche Spionageflieger. Im selben Monat meldet Harnack
deutsche Pläne zur Bombardierung Leningrads, Wyborgs und
Kiews.
Geschwätzige Nazis verhelfen den Sowjets unbeabsichtigt zu
Einblicken in die Pläne Hitlerdeutschlands. Georg
Leibbrandt, in Odessa geborener Rußlanddeutscher und Chef
der Ostabteilung im Außenpolitischen Amt der NSDAP,
schwadroniert im Bekanntenkreis, die Frage des Angriffs auf
die Sowjetunion sei entschieden. Er ahnt nicht, dass diese
Information am 30. April 1941 in einem "streng geheimen"
Rapport direkt auf Stalins Schreibtisch landet.
Doch ein führender Nazi und enger Vertrauter Hitlers, den
Sowjetspione ausspähen wollen, schöpft Verdacht: Joseph
Goebbels, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda.
Dem Minister dient sich Anfang Juni der aus einem
sowjetischen Lager geflüchtete Exilrusse Iwan Solonewitsch
an. Der Autor antikommunistischer Werke wie "Die Verlorenen"
bittet Goebbels um Unterstützung für ein neues
Anti-Sowjet-Buch.
Kanonen aus den Skoda-Werken
Die Gestapo hat Goebbels vor Solonewitsch gewarnt, sie hält
ihn für einen Lockspitzel. Goebbels reagiert prompt: "Ich
lasse ihn beobachten", Begründung: "Man muss in diesen
Zeiten sehr vorsichtig sein." Grundlos war der Verdacht der
Gestapo nicht, wie die jetzt in Moskau publizierten
Dokumente zeigen. Hinter dem Vorstoß des Exilrussen bei
Goebbels standen, womöglich ohne dessen Wissen, Agenten der
sowjetischen Aufklärung. Sie wollten herausbekommen, ob der
Propagandaminister sich bereits auf dem kommenden Krieg
eingestellt hatte.
Dass der Krieg näherrückte, war in den Geheimdokumenten, die
Stalin fortlaufend in die Hand bekam, nicht zu übersehen.
Anfang Mai 1941 berichten Späher aus Warschau von
"ununterbrochenen" deutschen Truppentransporten ins besetzte
Polen. Wenige Tage später nennt ein Geheimbericht aus Berlin
erstmals als möglichen Angriffszeitpunkt den Juni und
meldet, im Stab der deutschen Luftwaffe werde die
Kriegsvorbereitung "im schnellstmöglichen Tempo
vorangetrieben".
Die sowjetischen Späher vermerken im Mai auch den eiligen
Bau von Militärflugplätzen bei Radom nahe der sowjetischen
Grenze. Dort schuften achtzehnjährige Männer des
Reichsarbeitsdienstes mit Schaufeln und Spaten bei
frühsommerlicher Hitze.
"Sei vorsichtig, Russland"
Eindeutig sind auch die Informationen, die sowjetische
"Kundschafter" ab Anfang Juni aus Prag, Bukarest und
Helsinki beschaffen. Die deutsche Wehrmacht hat bei den
Skoda-Werken Kanonen zur Verschiffung nach Finnland
bestellt. Dort, bei Hitlers demokratischem Verbündeten im
Norden, wurden die Parlamentsfraktionen über den
bevorstehenden deutschen Angriff informiert, der auch von
finnischem Gebiet aus erfolgen werde. In Rumänien gibt
Staatschef Ion Antonescu die Weisung, bis zum 15. Juni
Splittergräben gegen Luftangriffe auszuheben.
Dass den Aufklärungsprofis bewusst ist, dass sie selbst mit
Spitzenmeldungen auf eine Mauer des Misstrauens im Kreml
stießen, zeigt der verzweifelt klingende Hinweis in einem
Bericht vom 19. Juni, Informationen der sowjetischen
Grenztruppen seien "vertrauenswürdig". Die Grenzer hatten
hatten mehrfach deutsche Deserteure und Soldaten befragt,
die als Grenzverletzer festgenommen worden waren.
Bei dem Versuch, die sowjetische Führung für sich
einzunehmen, greift die Berliner Residentur des sowjetischen
Dienstes schon mal zu bizarren Kniffen. So übermittelt sie
am 10. Mai nach Moskau den angeblich in der Botschaft Unter
den Linden eingegangenen anonymen Brief eines deutschen
Kommunisten an den "lieben und geliebten Führer Stalin" mit
der Bitte: "Sei vorsichtig, Russland, denn bald wird Euch
Hitler überfallen." Der womöglich fiktive, verdächtig im
Jargon der Sowjetpresse gehaltene Brief forderte gar, die
Deutschen "von der braunen Pest Hitlers zu befreien", auf
das sie "glücklich leben, wie Euer russisches Volk".
Der Englandflug von Heß alarmiert Moskau
Elektrisiert sind die sowjetischen Geheimdienstler vom Fall
des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß, der am 10. Mai von
Augsburg aus nach England fliegt. Die Sowjets fürchten eine
deutsch-britische Verständigung gegen die UdSSR. Durch das
Abschöpfen von Quellen in der NSDAP kommen Stalins Späher zu
einer Einschätzung, die siebzig Jahre später auch westliche
Experten teilen: dass vieles dafür spricht, dass Hitler von
dem Plan seines Paladin wusste.
Ein Indiz dafür, dass Hitler mit Heß nicht gebrochen hatte
und ihn keineswegs des Verrates bezichtigte, liefert den
Sowjets ihr einziger Agent in der Gestapo, Kriminalinspektor
Willi Lehmann. Der bestätigt den Sowjets, dass niemand aus
der engeren Umgebung von Heß verhaftet worden war.
Letzte Gewissheit, welches Schicksal die Naziführung dem
Sowjetland zugedacht hatte, liefert den Sowjet-Geheimen
wenige Tage vor dem Angriff der NSDAP-Chefideologe Alfred
Rosenberg. Der russophobe Baltendeutsche, der 1918 in Moskau
die bolschewistische Revolution erlebte, spricht vor Beamten
des Reichswirtschaftsministeriums. Von denen erfährt
Sowjetagent Harnack, Rosenberg habe verkündet, "der Begriff
der Sowjetunion" müsse "von der Landkarte getilgt werden".
Auch diese Information erhält Stalin, am 20. Juni 1941.
Am Tag zuvor hatte Gestapo-Mitarbeiter Lehmann seinen
Führungsoffizier, den jungen Diplomaten Boris Schurawljow,
über Datum und Uhrzeit des Angriffs informiert, die
Vertretung sendet sie sofort in einem chiffrierten Telegramm
nach Moskau. Am Abend des 21. Juni 1941 gehen die beiden
sowjetischen Geheimdienstler Schurawljow und Korotkow im
Restaurant der Krolloper nahe der Botschaft essen. An einem
Nachbartisch sieht Korotkow eine Gruppe von sechs jungen
Offizieren in fröhlicher Laune. Wie lange, denkt Korotkow,
werden diese jungen Deutschen in dem Krieg, der jetzt
beginnt, noch leben?
Korotkow, der mit seinen Botschaftskollegen gegen die
deutschen Diplomaten in Moskau ausgetauscht wird, via
Türkei, überlebt den Krieg. Im Mai 1945 kehrt er nach Berlin
zurück und schaut am 8. Mai in Berlin-Karlshorst
Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel zu, als dieser die
bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet. Das
Gartenlokal der zerstörten Krolloper wird 14 Tag später
wieder öffnen. Doch von Korotkows Informanten, die Stalin
vor Hitlers Krieg warnten, hat niemand das NS-Regime
überlebt. >
=====
Weiter mit der Chronologie:
Mai 1941
DWid:
Goerdeler-Entwurf zur Reorganisation Europas
-- Europa
föderalistisch "reorganisieren"
-- 3.Reich soll die
annektierten Gebiete behalten, als Block gegen den
Bolschewismus
-- die Wehrmacht soll im Kern
bestehen bleiben (S.234).
in: Ritter, Gerhard: Carl
Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. München
1964, S.340
Hitler will mit
Plänen von Albrecht Haushofer nichts mehr zu tun haben
Haushofer,
der als Dissident gilt, warnt
Hitler:
-- weder das NS- noch das
SU-System können einen grossen Krieg gewinnen
-- die NS-Staaten können nur
mit einem Bündnis im Westen gewinnen
-- so wird das Reich auf die
Dauer Mittel- und Osteuropa beherrschen können: Polen, die
Tschechoslowakei, die Baltenstaaten, Serbien und Kroatien
-- so wird Deutschland seine
Kolonien zurückerhalten und GB als Empire erhalten bleiben
(S.256).
-- der Plan von Haushofer ist
gemässigter als der Plan von Goerdeler
-- ebenso wie Haushofer
denken: Schacht, Hassell, Trott, Bonhoeffer (S.256)
in: Martin, B.:
Friedensinitiativen und Machtpolitik im Zweiten Weltkrieg
1939-1942. Düsseldorf, 1974, S.487-489
in: Schacht, Hjalmar:
Abrechnung mit Hitler. Hamburg 1948, S.29
GB-D: Britische Fachleute entschlüsseln den Code der deutschen Eisenbahn
->> der britischen Seite
werden alle Truppenverlegungen bekannt
->> der britischen
Seite werden auch alle Kriegsgefangenentransporte bekannt
(S.258).
Mai 1941-1945
GB-"USA": GB verheimlicht die Hess-Papiere und Protokolle
Churchill gibt die Erkenntnisse
von Hess nicht an die "USA" und gar niemandem weiter
(S.163).
ab Mai 1941
D-GB: Kontakt
zwischen Hess-Familie und Hess in GB
-- Himmler
beauftragt Walter Schellenberg, Kontakt zwischen Hess und
seiner Familie herzustellen
-- die Briefe gehen über das
Rote Kreuz und die Schweiz (S.164)
in: Sherwood,
Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.483,587
DWid-GB-"USA":
Der deutsche Widerstand pokert immer noch und erhöht die
Forderungen noch mehr für einen "Ausgleich"
(S.142)
-- nun gleicht das Programm
der "Opposition" im Wesentlichen dem Programm Hitlers
-- dies macht die "USA" und
GB misstrauisch, denn der Widerstand könnte sich nur als
solcher bezeichnen, in Wahrheit aber eine Abordnung
Hitlers sein
-- einziger Unterschied ist
nur, dass Hitler mit Gewalt besetzt, die "Opposition" bei
GB und den "USA" aber nachfragt, "was einmal deutsch war
oder deutsch werden konnte" (S.142).
"USA": Roosevelt sieht die deutsche Niederlage voraus
-- Roosevelt sieht die masslose
Kraftüberforderung des NS-Regimes
-- Roosevelt sieht Hitlers
Anspruch auf die Hegemonie in Europa oder die
Weltherrschaft als Bluff, um am Ende mehr Gebiete zu
erhalten
-- Roosevelt meint, die
deutsche "Opposition" arbeite mit Hitler zusammen oder
wolle Hitler stürzen, aber dann selbst das Maximum aus der
Kriegslage herausholen für eine Imperialismuspolitik ohne
NS-Führung
-- Roosevelt und GB meinen,
die "Oppositionellen" aus Deutschland forderten zu viel,
und das ist es nicht wert (S.142).
"von einem bestimmten
Zeitpunkt an" ab 1939 / ab Mai 1941? [wahrscheinlich ab
dem J-SU-Neutralitätsvertrag]
"USA": Roosevelt verlagert das Schwergewicht von Sicherheit auf aktive "Rolle"
-- auf eine "Rolle bei der
Regelung beliebiger Angelegenheiten der
Völkergemeinschaft" (S.137)
-- die "USA" hilft dem
"Nächsten" bei zwei Bedingungen:
oo es
muss der "USA" Profit einbringen
oo die
"USA" darf dabei nicht in Gefahr geraten (S.137).
Anfang Mai 1941
"USA"-Haltung:
Weltherrschaft erreichen - SU darf ruhig kleiner werden
--
Herrschaft über die Weltmeere hat Priorität
-- ob die SU kleiner wird
oder nicht, ist den "USA" überhaupt nicht wichtig
-- Brief von
Roosevelt an Churchill:
"Letzten Endes wird die Kontrolle
der Marine über den Indischen und Atlantischen Ozean zu
gegebener Zeit den Sieg im Kriege sichern." (S.224).
-- in den besetzten
SU-Gebieten seien auch kaum Rohstoffe vorhanden, und die
riesigen NS-Okkupationstruppen werden sich nicht aus dem
Land ernähren können (S.224)
in: Sekretnaja perepiska,
Vol.1, S.178ff. (S.530).
GB-Haltung:
Weltherrschaft behalten
Churchills
Einschätzung: zuwarten und die Kräfte schonen:
"Ein Jahr warten, um sich
nicht die Zähne an der deutschen Befestigungslinie
jenseits des Kanals auszubeissen." (S.224-225)
in: Churchill, Winston: Der
Zweite Weltkrieg Bd.IV, 1, S.377 (S.530)
NS-Haltung: SU
blitzartig zerschlagen als "Kreuzzug"
-- die Rote
Armee soll blitzartig zerschlagen werden
-- die wichtigsten
Industriezentren inklusive Donezbecken, Moskau und Leningrad sollen unzerstört in
Besitz genommen werden
-- Absperren der Zugänge zur
Barentsee und zum Persischen
Golf
-- der Sieg wird ein leichter
Sieg sein, eine gründliche militärisch-technische und eine
komplette kriegswirtschaftliche Umstellung der Wirtschaft
erscheint nicht nötig
-- es ist ein "Kreuzzug nach
Osten" (S.225).
GB-D: Das
Komitee der GB-Stabschefs hält "Barbarossa" noch nicht
für sicher
(S.258-259)
in: Butler, J.R.M./Gwyer
J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942.
Moskau 1967, S.80
Mai-Juni 1941
NS-Europa: Es herrscht eine Stimmung für Hitler und einen schnellen Blitzsieg gegen die SU
(S.227-228)
D: Siegeserwartung für "Barbarossa"
-- Hitler und fast die ganze
Generalität erwarten einen Sieg ohne Zweifel
-- Alternativen werden gar
nicht erst ausgearbeitet
-- Reserven werden keine
angelegt
-- der Treibstoff ist für
700-800 km berechnet
-- Munition und Lebensmittel
sind für 20 Tage berechnet
-- fehlende Lebensmittel
sollen durch "Selbstversorgung" beschafft werden (S.203).
in: Das deutsche Reich, Bd.4,
S.117
Falins Einschätzung:
-- damit sind militärische
Operationen bis zu 500 km möglich (S.203)
-- ein Vorstoss bis Moskau
ist eigentlich unmöglich (S.204).
Wehrmachtproblem:
Verschiedene Waffensysteme in derselben Gattung
Beispiel:
Die 21.Panzerdivision und drei motorisierte Divisionen
werden mit französischen und tschechischen Beutewaffen
ausgerüstet, von gleicher Qualität wie die deutschen
Waffen (S.204).
[Probleme mit Ersatzteilen
sind vorprogrammiert].
Wehrmacht:
Auswechseln aller Verschleissteile
--
Laufwerke der Panzer und andere Verschleissteile werden
alle erneuert
-- damit sollen alle
Reperaturen und Komplikationen bei der Wartung vermieden
werden
-- Strategie: bis zum vollen
Verschleiss nutzen und dann das Gerät kaputt liegenlassen
(S.204).
Mai-Juni 1941 ca.
NS-"Aufklärung"
wird von SU-Patrouillen gefangengenommen
-- gemäss Falin gibt Stalin die
Anweisung, die gefangenen NS-Leute "äusserst zuvorkommend
zu behandeln"
-- dies ist kein Zeichen für
einen Angriff von Stalin auf das 3.Reich (S.197).
5.5.1941
SU-Bericht der
Aufklärung unter Timoschenko über die NS-Truppen an der
SU-Grenze
-- 103-107
Divisionen
-- in Ostpreussen 23-24
Divisionen
-- im BSSR-Bereich 20
Divisionen
-- im Ukraine-Bereich 31-34
Divisionen
-- in der Karpato-Ukraine
stehen 4 Divisionen
-- in der Moldau und in der
nördlichen Dobrudscha 10-11 Divisionen
-- Verstärkung aus
Jugoslawien ist im Anmarsch (S.194).
in: Iswestia ZK KPSS, 1990,
Nr.4, S.219-220
5.5.1941
Stalins Rede im Kreml vor Absolventen von 16 Militärakademien: Der Krieg sei da - Druck auf die SU-Militärs
(S.194,197). Stalin:
-- der Krieg stehe "vor der
Tür"
-- der Volkskommissar für
Auswärtige Angelegenheiten, Molotow, kann den Angriff nur
noch mit Glück auf diplomatischem Weg aufhalten
-- mit Glück ist aber nicht
zu rechnen
-- Selbstzufriedenheit und
Schlamperei sind fehl am Platz, sondern Pflicht und Treue
sind jetzt oberstes Gebot
-- die Offiziere müssen den
Eindruck vermitteln, dass die SU verteidigt werden könne
-- die RA muss mit neuer
Waffentechnik umgehen lernen, die den NS-Waffen absolut
gleichwertig ist
-- Stalin will nicht nur die
Abwehr, sondern den Gegner verfolgen und bestrafen, gemäss
der Militärdoktrin (S.195).
Die Frage nach
einem SU-Angriff gegen das 3.Reich: Falin meint, das sei
absurd
-- Stalin
erwähnt nie einen Angriff auf das 3.Reich
-- Stalin erwähnt auch nie
einen Präventivschlag. Falin:
"Nicht von tendenziöser
Darstellung, sondern von regelrechter Fälschung muss man
aber dort sprechen, wo Stalin der Gedanke zugeschrieben
wird, er habe der Aggression Hitlers mit eigenen
militärischen Aktionen zuvorkommen wollen." (S.195)
Schwendemann verurteilt
ebenfalls jegliche Versuche, "Hitler reinzuwaschen", das
sei "absurd" (S.196)
in: Schwendemann, Heinrich,
S.474
Die These des
Überläufers W.Suworor: Stalin-Angriff auf D ab dem
6.7.1941
-- Falin
und Schwendemann bezeichnen diese Nachricht als absolut
unglaubwürdig
-- Werner Maser vertritt des
Stalin-Angriffs (S.196) mit Hilfe einer Dokumenten-Kopie
(S.197), aber Stalin hat diesen Plan nie zu Gesicht
bekommen
-- es ist nicht sicher, dass
Timoschenko und Schukow ihren Gegenplan bei Stalin
überhaupt vorgebracht haben (S.197).
am gleichen Tag:
SU-"USA": Frau
Botschafterin Steinhardt lässt Luxus zur Ausreise
vorbereiten
Anweisung
von Frau Botschafterin Steinhardt zur Vorbereitung des
Abtransport von allem Silber, Tisch- und Bettwäsche
(S.200).
5.-10.5.1941
Rekapitulation
der Stalin-Rede von Wassilewski und Watutin
-- die
beiden entwerfen einen Gegenplan zum Erstschlag vor dem
NS-Angriff
-- der Entwurf wird Georgi
Schukow übergeben, gelangt zu Semjon Timoschenko
-- Stalin weiss von diesem
Plan nichts (S.197).
6.5.1941
SU-"USA":
Erklärung von Frau Botschafterin Steinhardt: "Die
Deutschen werden einen schrecklichen Blitz veranstalten"
und: "Das
Volk wird sich erheben. Das verstehen die Deutschen ganz
genau." (S.200)
8.5.1941
GB-D: Der
britische Geheimdienst erfährt gemäss Falin erst jetzt
vom Codenamen "Barbarossa"
(S.257)
in: Kriegswende, S.221)
[erscheint fraglich, so
fahrlässig dürften die englischen Geheimdienste nicht
gewesen sein].
ab 8.5.1945
GB: Churchill
wird angegriffen wegen der Zusammenarbeit mit der SU
Churchills
Koalition mit der SU ist in der britischen Politik der "Sündenfall" (S.216).
10.5.1941
D-GB: Hess wird nach GB gelockt: Hess-Flug im zweiten Versuch nach GB gelingt
(S.255)
-- Hess-Flug nach Schottland
- Hess wird gefangen genommen und für GB-Propaganda
missbraucht
(S.66, 162)
-- Hess will eine zweite
Drôle de guerre" mit GB erreichen (S.216)
-- Hitlers Vorstellung:
schnelle Siege, solange die "USA" noch nicht an Kraft
gewonnen hat (S.216)
in: Unternehmen Barbarossa,
S.100 (S.529)
-- die GB-Propaganda
behauptet, Hess sei auf eigene Initiative nach GB gereist
-- die Wirklichkeit ist
gemäss Falin bis heute unergründlich (S.200).
-- die SU weiss von der
Verbindung zwischen Hess und GB und die SU weiss auch,
dass Hess nicht mit Hamilton spricht, sondern mit dem
britischen Geheimdienst (S.524)
-- Hess wird gemäss Falin
"nach allen Regeln der Kunst ausmanövriert" (S.162-163)
-- Hess wird nach Schottland gelockt (S.163), fliegt selbst
nach GB (S.163), trägt Dokumente auf den Namen Alfred Horn bei sich, um durch Dritte nicht
erkannt zu werden (S.524), wird dann durch Oberst Graham Donald und definitiv durch Kirkpatrick identifiziert (S.163)
-- die Gefangennahme von Hess
ist gemäss Falin die "Affäre des Jahrhunderts" (S.164)
in: Hoffmann, Peter:
Widerstand. Staatsstreich. Attentat. Der Kampf gegen
Hitler. München 1970, S.257f.
Folgen der
Hess-Gefangenschaft: Churchills Triumph
--
Churchill hat einen ersten Triumph gegen das 3.Reich
-- Churchill kann mit seinem
Triumph alle Chamberlain-Anhänger der "Befriedung"
verunsichern und die Medien auf "Sieg" einstellen (S.163).
-- die SU führt den Fall
"Hess" unter dem Namen "Schwarze Berta" (S.524).
Hess-Bericht an
Sir John Simon
-- Sir John Simon, Mitglied der britischen
Regierung:
-- Hess:
Wenn London mindestens 10 Tage mit seinen Garantien für
Polen gewartet hätte, so wäre die Situation jetzt eine
völlig andere
-- Polen war geneigt gewesen,
die deutschen Bedingungen für eine deutsche Verwaltung in
Danzig und einen Korridor nach Ostpreussen zu akzeptieren
-- Polen habe unter
britischem Einfluss seine Haltung geändert (S.66).
in: David Irving: R.Hess -
ein gescheiterter Friedensbote, Graz/Stuttgart 1987, S.171
Hess-Vorschlag
für Separatfrieden im Westen
--
Separatfrieden und Politik der "Vernunft" (S.163)
-- Deutschland garantiert das
Empire
-- Deutschland soll freie
Hand im Osten gegen die Bolschewiken haben
-- Hess betont immer wieder,
die "USA" greifen nie ein, und die SU sei dem "Untergang
geweiht"
-- Englands Lage sei
hoffnungslos, wie ein "alternder Löwe" (S.164)
in: Hassell, Ulrich: Vom
anderen Deutschland. Aus den nachgelassenen Tagebüchern
1938-1944. Zürich 1946. S.205-223
-- Hess schildert alle
Hitler-Pläne, und GB weiss nun, was Hitler eigentlich will
(S.163)
-- die Meinung von Hess zu
einem Separatfrieden hat v.a. Anklang im Oberhaus
(S.163-164)
-- Churchill kann sich aber
mit seiner Medienmanipulation gegen die "Befrieder"
durchsetzen (S.163).
ab 10.5.1941-1943/1944
GB: Hess dient GB als "Zeitbombe" gegen D
(S.164)
20.5.1941 ca.
Stalin lehnt
den Präventivschlag ab
-- seine
Rede vom 5.5.1941 sei für Offiziere bestimmt gewesen
(S.197-198)
-- es sei keine Rede davon,
die Aussen- und Verteidigungspolitik zu verändern
-- Stalin lehnt Krieg ab, man
solle alles Möglich und Unmöglich dafür tun, den Krieg zu
vermeiden
-- die Generäle sorgen sich
weiterhin um die Passivität, denn die RA sei gerade in
(S.198) einer "kritischen Phase" der Reorganisation unter
Leitung von Timoschenko (S.199).
23.5.1941
GB sieht die Konfrontation 3.Reich-SU als
"wahrscheinlich" an - die SU soll untergehen - geplante Besetzung von Irak und Bomben auf Baku-Ölfelder
Folgen für GB nach "Barbarossa":
-- möglich Destabilisierung
der britischen "Interessen" im Nahen Osten und in Indien
-- andere Gesichtspunkte
werden nicht erörtert, denn was mit der SU passiert, ist
ansonsten für GB irrelevant (S.526).
in: Gorodetski, Gabriel:
Cherchill; Sowjetski Sojus polsle 22 i junja 1941 g; In:
Nowaja i nowejschaja istoria. Moskau 1990, Nr.6, S.61
(S.526)
Vorgesehene Massnahmen bei
einem Durchbruch der NS-Kräfte nach Sibirien:
-- GB-Besetzung von Irak als
Basis für Bombardements der Baku-Ölfelder
-- die Befehle sollen über General Wavell
laufen (S.526).
in: Gorodetski, Gabriel:
Cherchill; Sowjetski Sojus polsle 22 i junja 1941 g; In:
Nowaja i nowejschaja istoria. Moskau 1990, Nr.6, S.62
(S.526)
27.5.1941
"USA": Roosevelt kündigt Hilfe zum Kampf gegen die Achsenmächte an
-- für "alle", die "sich mit der
Waffe in der Hand dem Hitlerismus oder seinem Äquivalent
entgegenstellen" (S.179)
-- die "USA" wollen nicht
abwarten, bis "die Nazis vor unserer Haustür auftauchen."
(S.179-180)
30.5.1941
DWid: Goerdeler
sendet seinen "Friedensplan" nach London
-- analog
der Hess-Mission
-- in Anlehnung an seine
Schrift "Das Ziel" von Anfang 1941
->> GB lehnt aber jeden
Vereinbarungsfrieden ab (S.254).
Ende Mai 1941
GB-D: Die
GB-Aufklärung meint, der NS-Aufmarsch diene nur dem
Druck für Wirtschaftsverhandlungen mit der SU
denn ein
guter Wirtschaftsvertrag für das 3.Reich sei besser als
ein Krieg (S.259)
in: Butler, J.R.M./Gwyer
J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942.
Moskau 1967, S.80
ab Ende Mai 1941
SU: immer
dieselben Meldungen von Geheimdienstmitarbeitern:
Kriegsbeginn 22.6. im Morgengrauen
(S.199)
[nicht erwähnt:
In dem Sinn ist "Barbarossa"
eigentlich kein "Überfall" mehr, wenn die ganze Diplomatie
und die ganze Welt von dem Termin Kenntnis hat und diesen
Krieg erwartet. Die Formulierung "Überfall" ist gelogen].
ab Ende Mai 1941 ca.
"USA":
"US"-Regierungemitglieder aktivieren Kontakte zu
antibolschewistischen Emigranten in den "USA"
(S.201)
Stalins
Verdacht auf die NS-"USA": eine Nach-SU-Politik
-- die
"USA" bereiten den Widerruf der Anerkennung der SU vor
-- die "USA" bereiten eine
Nach-SU-Politik vor (S.201).
[Hier bleiben alle
Informationen in den Schränken der "USA" noch fest
verschlossen].
Stalin selbst verdrängt seine
eigenen Fehler konsequent (S.201).
Juni 1941
NS-Koalition
erwartet Blitzsieg gegen die SU
Die
NS-Führung ist von den bisherigen Siegen total geblendet
(S.225).
Deutschland
hofft auf einen Erfolg der Hess-Mission
Auch die
militärische deutsche Opposition hofft bis zuletzt darauf,
dass GB sich "Barbarossa" anschliessen werde (S.258).
Die "USA" lässt
das 3.Reich in den Angriff gegen die SU hineinlaufen
Die "USA"
warnt die NS-Führung nicht vor der Unmöglichkeit eines
alleinigen NS-Sieges gegen die SU (S.250).
SU: Die
Überlebenschance ist nur bei einem Stellungskrieg
gegeben
-- die SU
hat nur dann eine Überlebenschance, wenn die Wehrmacht zum
Stellungskrieg gezwungen wird
-- der moralische und
psychologische Faktor wird entscheidend sein
-- dann wird der Einfluss des
"Führers" kaum noch eine Rolle spielen (S.225).
Stalin glaubt keinem Heerführer mehr
-- Stalin hat panische Angst
-- Stalin flieht vor sich
selbst, vor seinem Verfolgungswahn, vor seinem
pathologischen Misstrauen
-- Stalin schläft in hell
erleuchteten Räumen (S.199).
Juni 1941-Sommer 1942
D-GB-"USA":
offizielle Verbindungen für Separatfrieden
Die
Kontakte von GB und den "USA" mit Vertretern von
Ribbentrop und Abgesandten Himmlers halten an (S.233).
Weltweit: Fast
alle bürgerlichen Politiker glauben, die SU wird
untergehen
-- ausser
Eduard Benesch
-- ausser
Wirtschaftsanalytiker aus Donovans Behörde
[Auslandsspionagedienst OSS, Chef: Donovan]
-- ausser Roger Masson, Chef
der schweizerischen Militäraufklärung (S.528).
1.6.1941
SU-"USA":
Botschafter Steinhardt packt selbst seine Koffer
(S.201)
ab 1.6.1941 ca.
D-SU:
Regelmässige Grenzverletzung von NS-Luftwaffe und
NS-Patrouillen
Stalin
handelt gemäss Falin mit dem Motto "registrieren, aber
nicht reagieren." (S.200)
3.-4.6.1941
D-Japan: Erst jetzt wird Japan von Hitler über "Barbarossa" informiert
Hitler erörtert dem japanischen
Botschafter Oshima "in grossen Zügen" den Russlandfeldzug.
Es existiert keine Abstimmung mit Japan (S.250).
in: Kriegswende, S.45
7.6.1941
"USA"-SU:
Massnahme gegen SU: Genehmigungspflicht für Reisen von
SU-Diplomaten ausserhalb von Columbia
(S.177)
GB-D: GB erhält
den deutschen "Barbarossa"-Kampfbefehl an die deutsche
Luftwaffe zugespielt
(S.258)
9.6.1941
GB-D: Der Vorschlag für den Separatfrieden von Hess
-- Vorschlag von Hess an
Kirkpatrick
-- GB und D sollen gemeinsam
gegen die SU ziehen, oder GB soll mindestens neutral
bleiben, wenn das 3.Reich gegen die SU für "bestimmte
Forderungen" Verhandlungen oder Krieg führt (S.255).
in: Besymenski, Lew:
Rasgadannye Sagadki tertjego reicha. Moskau 1984, Bd.1,
S.278-330, 319
Curchill blockiert jegliche
Information darüber an die SU (S.255).
10.6.1941
GB-SU: Gespräch
Eden-Maiski
(S.258)
11.6.1941
D-SU: Deutsche Vertretungen ziehen aus der SU ab
-- die deutsche Botschaft in der
SU erhält Weisung, Dokumente zu vernichten
-- Vertreter der grossen
deutschen Firmen in der SU, die an SU-Aufträgen arbeiten,
verlassen die SU überstürzt (S.200).
[Hat noch jemand etwas von
einem "Überfall" gesagt?]
12.6.1941
GB-D: GB
entschlüsselt das Telegramm von Oshima über das Gespräch
mit Hitler nach Tokio
-- GB
weiss, bei "Barbarossa" ist alles vorbereitet
-- GB sendet an Moskau eine
weitere Warnung (S.258).
in: Kriegswende, S.221
GB-D: Die
GB-Aufklärung sieht erst jetzt klar "Barbarossa" voraus
nach Erhalt
neuer Informationen (S.259)
[Da scheinen die englischen
Geheimdienste wirklich lange geschlafen zu haben. Ein
Mittelweg wird immer noch nicht gesucht...].
in: Butler, J.R.M./Gwyer
J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942.
Moskau 1967, S.80
13.6.1941GB-SU:
Eden verspricht Iwan Maiski Hilfe, wenn "Barbarossa"
eintreten sollte
--
Wirtschaftshilfe
-- Militärmission zur
Abstimmung des Vorgehens nach Moskau
-- Entlastungsschläge aus der
Luft gegen das Reich (S.262).
D-SU: Deutsche
Schiffe verlassen die SU-Häfen
-- Meldung
von Admiral Nikolai Kusnezow
-- im Gegenzug stellt
Kusnezow Antrag zum Abzug der SU-Schiffe aus deutschen
Häfen
-- Stalin reagiert nicht,
sondern wirft Kusnezow aus dem Büro, so berichtet später
Kusnezow später Sekretariatsleiter Alexander
Poskrjobyschew (S.200).
14.6.1941
"USA"-Europa: Einfrieren aller Vermögen aller europäischen
"Kontinentalstaaten" ["Freeze"]
auch Vermögen der
SU-Aussenhandelsunternehmen und der "amerikanischen"
Partnerfirmen (S.177).
"USA"-GB:
Roosevelt drängt GB zur Konfrontation gegen die SU
-- v.a.
gegen die Verständigungspolitik von Aussenminister Eden
-- GB will keine Sanktionen
gegen die SU ergreifen, sondern bereitet Aktionen vor für
die Zeit nach dem Beginn von "Barbarossa"
-- Churchill appelliert in
einer Botschaft an Roosevelt, die SU im Widerstand gegen
die NS-Staaten zu unterstützen
->> die "USA" reagiert
gespalten (S.177)
in: Kimball, Warren F., Vol.
1, S.208 (S.526).
"USA"-SU: neue Richtlinie gegen die SU
an GB-Aussenminister Eden über
den "amerikanischen" Geschäftsträger Herschel
Johnson mitgeteilt:
"1. keinerlei
Annäherungsversuche gegenüber der Sowjetregierung zu
unternehmen
2. jegliche Schritte der SU uns
[den "USA"] gegenüber mit Zurückhaltung aufzunehmen, bis
die SU-Regierung zufriedenstellende Beweise dafür liefert,
dass sie nicht nur manövriert, um einseitige
Zugeständnisse und Vorteile für sich zu erlangen
3. jegliches sowjetische Ansinnen
zurückzuweisen, wir sollen Entgegenkommen zeigen, um die
'Atmosphäre in den amerikanisch-sowjetischen Beziehungen
zu verbessern' und striktes Quidproquo zu fordern, wenn
wir gewillt sind, der SU etwas zuzugestehen
4. für die Verbesserung der
Beziehungen keinerlei Prinzipien aufzugeben
5. der SU-Regierung insgesamt
klarzumachen, dass wir die Verbesserung der Beziehungen
als gleichermassen wichtig für beide Seiten, wenn nicht
sogar wichtiger für die SU ansehen
6. unsere praktischen
Beziehungen, soweit sie notwendig sind, auf der Grundlage
des Prinzips der Gegenseitigkeit zu gestalten." (S.178)
in: Knipping, Franz: Die
amerikanische Russlandpolitik in der Zeit des
Hitler-Stalin-Pakt 1939-1941. Tübingen, S.221
Die Richtlinie wird auch nach
Moskau weitergeleitet. "US"-Botschafter Steinhardt
unterstützt die harte Politik gegen die SU, das hebe das
"Ansehen" der "USA" (S.178).
in: FRUS, 1941, Vol. 1,
S.757f. 764ff.
SU:
Tass-Meldung, dass die deutsch-sowjetischen Beziehungen
vertragsgemäss funktionieren
(S.199)
15.6.1941
D-SU: Hitler
weiss, dass Stalin den Krieg vermeiden will
Hitler an
Goebbels: "Stalin zittert vor den nahenden Ereignissen."
(S.199)
15.-22.6.1941
D-SU:
Suspendierung der deutschen Lieferungen an die SU, die
schon bereit stehen
--
Werkzeugmaschinen, Motoren, Gräte und andere Güter werden
angehalten
-- Stalin registriert es,
lässt die Getreidelieferungen aber weiter laufen
-- Stalin und sein
Innenminister Berija halten gemäss Falin alle
Informationen über den 22.6. für "Desinformation"
-- Stalin bleibt bei seiner
Prophezeiung, dass Hitler im Jahr 1941 die SU nicht
angreifen werde (S.200).
Mitte Juni 1941
GB-Schätzung: NS-Sieg gegen die SU in 8 Wochen - dann NS-Angriff auf GB
-- Anweisung an die
GB-Stabschefs, keine Andeutungen zu machen, dass ein
Bündnis mit der SU wünschenswert sei
-- den gemeinsamen Feind
betonen: "Deutschland maximalen Schaden zufügen", so
Aussenminister Eden
-- kein Einsatz von
GB-Truppen, denn die Truppen müssen geschont werden, um
nach einem NS-Blitzsieg gegen die SU in
ca. 8 Wochen auf einen deutschen Angriff auf GB
vorbereitet zu sein (S.526).
in: Gorodetski, Gabriel:
Cherchill; Sowjetski Sojus polsle 22 i junja 1941 g; In:
Nowaja i nowejschaja istoria. Moskau 1990, Nr.6, S.62
(S.526)
ab Mitte Juni 1941
SU: Stalin
kennt die Stunde des NS-Angriffs
(S.205)
16.6.1941
D: Wehrmacht
und NS-Koalitionsverbände rücken in die endgültigen
Ausgangspositionen
Meldungen
darüber treffen bei Stalin ein, überzeugen ihn gemäss
Falin nicht (S.199).
18. oder 19.6.1941
GB: Instruktion
an die britischen Kommandeure: kein Militärbündnis mit
der SU
Instruktion
an britische Kommandeure:
"Die Zusammenarbeit wird sich
nicht zu einem militärischen Bündnis entwickeln, wie auch
keinerlei Pläne bestehen, Streitkräfte zu entsenden oder
Kriegsmaterial zu liefern." (S.217)
in: Gorodetski, Gabriel:
Cherchill; Sowjetski Sojus posle 22 ijunja 1941 g. In:
"Nowaja inowejschaja istoria". Moskau 1990, Nr.6, S.63
(S.529)
20.6.1941"USA"-GB: Roosevelt empfiehlt weitere Unterstützung der SU - Aufteilung "Rein und Unrein"
-- Roosevelts Antwort auf
Churchills Appell vom 14.6.1941
-- Roosevelt bestärkt
Churchill formal zur Unterstützung der SU
-- Roosevelt sichert zu, sich
jeder Erklärung anzuschliessen, in der die SU als
"Verbündete" benannt wird (S.177)
-- Roosevelt entwickelt eine
Aufteilung der Welt in "Rein und Unrein"
-- die "USA" noch hat den
Luxus, nicht angegriffen worden zu sein.
Falin:
"Das State Department
beschäftigte sich jedoch noch intensiver mit dem Abwägen
der Modalitäten einer möglichen militärischen und
politischen Entwicklung. Und es tat das aus der Position
einer Macht, die sich den Luxus leisten konnte, abzuwarten
und nach ihren eigenen Kriterien die sie umgebende Welt in
Rein und Unrein zu teilen." (S.177)
[nicht erwähnt:
-- die pauschalisierte und
mit kriminellen Kollektivstrafen behaftete Polarisierung
in "Rein und Unrein" wird in der "US"-Politik bis heute
weitergeführt
-- die Einteilung in "Rein
und Unrein" erinnert stark an religiöse Hetze].
20.6.1941
SU-"USA":
Botschafter Steinhardt erkundet persönlich den Weg zu
einer Datscha in Tarassowka
wo er im
Kriegsfall hinflüchten will. Die Bewohner halten
Steinhardt für einen Spion und stoppen ihn. Nur dank
"Beobachtungsposten" wird Steinhardt nicht verhaftet.
Stalin registriert Steinhardt genau (S.201).
21.6.1941
"USA"-GB: Roosevelt empfiehlt Churchill, sich mit der SU zu solidarisieren
(S.211):
-- Interessen und Ziele im
Krieg gegen den Nazismus zu betonen
-- die SU als Verbündeten zu
betrachten
-- Churchill stimmt zu
(S.212).
SU-D: Meldung
von Dekanosow, dass der NS-Angriff "morgen" beginnt
in 3
Armeegruppen auf Moskau, Leningrad und Kiew (S.200).
"USA": Neue Direktive gegenüber der SU von der
"Europaabteilung"
-- von den Mitarbeitern Atherton und Henderson
-- bestätigt von Sumner
Welles (S.178).
"Barbarossa":
nur dann erfüllbare Hilfe für die SU, wenn es den "USA"
Vorteile bringt
1. auf
Hilfeersuchen der SU positiv reagieren
2. aber nur, wenn die Bitte über
Vertreter der SU-Regierung erfolgt
3. Hilfe nur in dem Mass
gewähren, so dass die GB-Hilfe nicht eingeschränkt wird,
und nur Militärgerät liefern, das entbehrlich
ist
4. Wirtschaftshilfe auf Basis des
"gegenseitigen Vorteils" und nicht über Drittstaaten
5. die SU sei weiterhin kein
redlicher Partner:
"Die Tatsache, dass die SU im
bewaffneten "Kampf gegen Deutschland"
[falsch: NS-Truppen unter deutschem Oberbefehl] steht,
bedeutet nicht, dass sie die Prinzipien der
internationalen Beziehungen verteidigt, verficht
oder beachtet, denen wir uns verpflichtet fühlen."
6. Verpflichtungen gegenüber der
SU vermeiden, die nicht erfüllbar sind, so dass keine
Vorwürfe einer allfälligen Exilregierung entstehen können
(S.179).
in: FRUS, 1941, Vol. 1,
S.757f., 764ff.
[Scheinbar ist Rassismus in
den "USA" mit Sterilisierungen von Indianern keine
Verletzung von Prinzipien der internationalen
Beziehungen?]
[Deutschland ist bei
Roosevelt das pauschale Feindbild Nummer 1, sonst würde
das Dokument nicht von einem "Kampf gegen Deutschland"
sprechen].
[Die Pauschalisierung
in "Gut und Böse" nimmt seinen vollen
geschichtsverfälschenden Lauf].
Falins
Kommentar: die SU soll also keine Hilfe bekommen
-- die neue
Direktive ist fast das Gegenteil von Roosevelts Zusagen
vom 27.5.1941, wo "alle" Hilfe bekommen sollten, die sich
gegen den Hitlerismus wehren (S.179)
-- die SU ist in "alle" nicht
inbegriffen, oder:
-- Roosevelt hat als
"Verbündeten" scheinbar eine verkleinerte SU im Auge
-- das Wort "Äquivalent" kann
die "US"-Politik so interpretieren, wie sei es nach
Situation für richtig hält (S.180).
21.-22.6.1941, in der Nacht
Stalin schickt
noch eine Getreidelieferung in Richtung 3.Reich
(S.200)
SU: Stalin
versetzt seine Truppen immer noch nicht in
Kampfbereitschaft
sondern
lässt sie "normal" schlafen gehen! (S.205)