Falin-Chronologie Teil 18: Teil 18: 22. Juni bis 30. Juni 1941



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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen

Teil 18: 22. Juni bis 30. Juni 1941. Chronologie

von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)

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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995

ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2



22.6.1941, 0:30
Stalin stimmt der Kampfbereitschaft zu - Übermittlung der Verteidiungsbefehle
- dauert aber bis an die Front 4 Stunden (S.205)

22.6.1941
SU: Die SU-Truppen schlafen, weil der Befehl zur Kampfbereitschaft noch nicht eingetreten ist
-- die SU-Truppen haben gar keine Verteidigungsstellung bezogen
-- die SU-Truppen sind meist gar nicht an der Grenze
-- Falin: "In einer Tiefe bis zu 50 km von der Grenze entfernt standen 42 Divisionen. Die Mehrzahl hatte bestenfalls ein Regiment ohne Untersützungsmittel bis zur Staatsgrenze vorverlegt."
-- nur 21 der 42 Divisionen sind komplett personalisiert und bewaffnet
-- in bis 500 km Entfernung sind 128 Divisionen untergebracht

-- z.T. fehlt bis zu 50 Prozent der Mannschaften
-- einige Divisionen sind erst im Aufbau
-- die Organisation der Luftverteidigung und die Verteilung der Jagd- und Frontfliegerkräfte ist gemäss Falin "völlig untauglich"
-- schwächste Stelle ist gemäss Falin aber die Logistik (S.205).

22.6.1941
D-SU: Russlandfeldzug / Unternehmen "Barbarossa"
[in "Mein Kampf" (S.1927) auch "Germanenzug" genannt]

SU: Stalin verlangt sofort den Abzug der Industrien aus den gefährdeten Gebieten
->> Stalin lässt den ehemaligen Volkskommissar für die Rüstungsindustrie, Boris Wannikow, aus der Todeszelle der "inneren" Lubjanka bringen
-- direkt in Stalins Arbeitszimmer in Häftlingskleidung, Berija ist Zeuge, ohne Gurt und ohne Schnürsenkel, damit er nicht davonlaufen kann
-- Stalin verlangt einen Evakuierungsplan für die Rüstungsbetriebe in den gefährdeten Gebieten (S.512)
-- Wannikow will zuerst von den Beschuldigungen rehabilitiert werden, er hätte für Deutschland Spionage getrieben und die Flucht ins 3.Reich geplant mit Aussicht auf einen Ministerposten in Berlin. Argument Wannikows gegen die Verleumdungen:


oo  er hatte in Moskau einen Ministerposten
oo  er sei Jude, und Hitler wolle sicher keinen Juden im Kabinett (S.513).

-- Stalin bezeichnet die Beschuldigungen als "alte Geschichte" und verlangt sofort den Plan
-- Berija will Wannikow den Dienst wahrscheinlich abnehmen und Wannikow vernichten (S.513).

in: Mitteilung von Iwan Iljitschow an Falin persönlich (S.513).

Falin über den Russlandfeldzug: GB, F und "USA" spielen die Croupiers
GB, F und die "USA" spielen die Croupiers, die den Einsatz bestimmen und wann welche "Runde" zwischen Deutschland und der SU endet. Die Croupiers sind belustigt, wie sich beide Gegner "auslaugen", dieses Mal aber besser als 1918-1921 (S.130).

NS-Seite: 155 reguläre Divisionen
-- 4,6 Mio. Mann beteiligt, davon
-- 3,3 Mio. Infanterie und SS-Einheiten
-- 1,2 Mio. Luftwaffe--  ca. 100.000 in der Kriegsmarine (S.204)

eingeteilt in
-- 155 reguläre Divisionen, insgesamt 208
-- 43.407 Geschütze und Minenwerfer
-- 3998 Panzer und Sturmgeschütze
-- 3904 Flugzeuge von insgesamt 6413 (S.204).

Der NS-Angriff erfolgt mit 3998 Panzern und selbstfahrenden Geschützen von insgesamt 5694. Die Panzerproduktion im 3.Reich beträgt 250 pro Monat. Die NS-Führung fordert aber 900 pro Monat (S.247).

Aufteilung nach Nationen: 127 Divisionen sind von der Wehrmacht. Davon sind 40 Divisionen, 913 Flugzeuge mit 766.640 Mann von den NS-Koalitionstruppen von Finnland, Rumänien, Ungarn, Italien, Flugzeuge auch von Slowenien und Kroatien (S.204)

[nicht erwähnt:
Kräfte auch aus Spanien, Holland, Belgien, Frankreich].

Heeresgruppe Mitte umfasst 40,2 Prozent aller Divisionen, 52,9 Prozent aller Panzerdivisionen, hat auch die grösste Luftwaffenunterstützung (S.204).

Die NS-Truppen fallen auf
-- durch Kampferfahrung
-- höherer Grad der Allgemeinbildung, technisches Wissen und Spezialkenntnisse
-- Flugausbildung 450 Stunden in Deutschland, in der SU nur 30-150 Stunden
-- ebenso ist der Unterschied der Ausbildung etwa bei Panzerfahrern und bei anderen Fahrzeugen (S.206).

Angriff von Finnland aus mit der Norwegen-Armee
Die 5 Divisionen aus Norwegen und die finnische Armee umfassen 302.600 Mann (S.204).

SU-Seite: 177 reguläre Divisionen
insgesamt 2,78 Mio. Mann in Landstreitkräften, Luftstreitkräften, Luftabwehr und Grenztruppen des NKWD
mit nominell stärkerer Bewaffnung als die NS-Truppen:
-- mit 43.872 Geschützen und Minenwerfern
-- mit 10.394 Panzern, davon 1325 T34-Panzer
-- mit 8154 Flugzeugen, davon (S.204) 1540 neue Bauart (S.205)
-- mit 1422 Flugzeugen der Nordmeerflotte, der Baltischen Flotte, der Schwarzmeerflotte, der Flottillen (S.205).

Insgesamt ergibt sich eine statistische Überlegenheit für die NS-Truppen bei der Truppenstärke, aber eine Überlegenheit in Panzer- und Flugzeugbestückung für die SU-Truppen (S.205).

Die Fehler des sowjetischen Oberkommandos gemäss Falin
-- Stalin ignoriert die bisherigen deutschen Kriegserfahrungen, die eingespielten Truppen der NS-Seite
-- plant, dass der NS-Angriff sich erst allmählich entwickeln würde (S.205)
-- plant zwei Wochen Zeit zur Mobilisierung der Hauptkräfte ein
-- Verteidigungsplanung ist "ohne Vorfeld" geplant und nur auf neu errichtete Befestigungen konzentriert: auf die "Molotow-Linie", dabei ist die "Molotow-Linie" oft noch nicht fertig gebaut, und die Waffen sind dort noch gar nicht aufgestellt, aber bei der alten Grenzbefestigung sind die Waffen schon demontiert. Falin: "Zweite und weitere Verteidigungslinien" waren nicht eingerichtet (S.206)

-- neue Waffen werden stückweise an die Truppen abgegeben, statt divisionenweise (S.528)
-- mangelnde Koordination unter den Waffengattungen
-- alle diese Zustände herrschen bis Dezember 1941
-- Opfermut der Offiziere, der Soldaten, die Quantität und Qualität der Kampftechnik nützen alles nichts (S.206).

22.6.1941, 3:00-3:30
D-SU: NS-Angriff ohne Kriegserklärung
-- Tausende Tonnen Bomben und Artilleriegeschosse auf Grenzstationen, auf Stellungen, auf Flugplätze, auf Verkehrsknotenpunkte, auf Stäbe der RA, auf Städte, auf Ortschaften
-- Verminung von Häfen von Venspils und Liepa, bis Tallin und Tartu
-- die SU bleibt im Einfrontenkrieg
-- Hitler ist überzeugt, dass die Westfront ruhig bleibt (S.202).

in: Das Deutsche Reich und der 2.Weltkrieg, Bd.4, S.XIV

[Falsch:
Die Westfront war schon nicht mehr ruhig, dauernd Bombenangriffe auf deutsche Städte].

-- Ziel der NS-Truppen: Besetzung des ganzen russischen Raums, dann soll NS-"Weltpolitik" über ganze Kontinente hinweg stattfinden (S.202).

in: Das Deutsche Reich und der 2.Weltkrieg, Bd.4, S.13

Der Russlandfeldzug findet ohne Formalitäten, ohne jede Norm und ohne Beachtung jeder Konvention statt (S.202).

22.6.1941, ab 3:00-3:30
Vernichtungsbilanzen
-- NS-Angriff: Vernichtung von 1811 SU-Flugzeugen, davon 1489 am Boden
-- SU-Truppen vernichten 35 Flugzeuge, 100 Flugzeuge werden beschädigt, sowie eine unbekannte Zahl der Flugzeuge von NS-Verbündeten (S.206).

22.6.1941,  4-20 Uhr

Dokumente bis heute in Panzerschränken
Die GB-"USA"-Reaktion auf "Barbarossa" ist bis heute geheim
Die direkten Reaktionen sind in keinem historischen Werk erwähnt, sind  weder bei Churchill noch bei Sherwood erwähnt (S.208).

SU-"USA": Telegramm von Umanski an Moskau: die "USA" schweigen
-- die Kongressmehrheit und Roosevelt schweigen
-- wenn die NS-Truppen durchbrechen, ist dies für Pläne von GB und der "USA" eine Bedrohung (S.207)
-- wenn die SU überwältigend siegt, wird Europa in den Kommunismus fallen
-- Roosevelt hat einen Zickzackkurs zwischen dem Wunsch zum SU-Sieg und der Angst vor der SU (S.208).

in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia wo wremja welikoi otetschest wennoi woiny 1941-45; Moskau 1984, Bd.1, S.42-43.

"USA": Reaktion von Roosevelt-Berater Hopkins: Hitler ist "abgeschwenkt"
Berater Hopkins:
"Die Politik des Präsidenten, GB zu unterstützten, hat sich wahrhaftig bezahlt gemacht. Hitler ist nach der anderen Seite abgeschwenkt." (S.209)

in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.235

"USA": muss nun den Strategie-Entscheid fällen
- man kann die SU-Niederlage fördern, oder
- man kann den Krieg in die Länge ziehen, so dass Deutschland zermürbt und zur Annahme der Bedingungen der Westmächte gezwungen wird (S.208).

Hitler erklärt "Barbarossa" zur "grössten Schlacht der Weltgeschichte" - Fehlrechnungen
(S.247); aber: Hitler verrechnet sich gründlich bei der Verteidigungsfähigkeit der SU (S.246).

GB: Churchills Radiorede für die russische Bevölkerung, aber nicht für die SU
-- Churchill redet für die russische Bevölkerung
-- die NS-Armee bezeichnet er als "hunnische Soldateska"
-- das NS-Regime bezeichnet er als "kleine Gruppe verbrecherischer Männer, die diese Überfälle und diese Sturzfluten von Schreckenstaten planen und organisieren"

-- Churchill ruft zur Zerstörung des Nazi-Systems auf
-- Churchill bleibt im totalen Schwarz-Weiss-Denken verhaftet
-- "Wer, Mensch oder Staat, gegen den Nazismus kämpft, wird unseren Beistand haben"
-- Wer, Mensch oder Staat, mit Hitler marschiert, ist unser Feind." (S.47,213)

[nicht erwähnt:
-- Alkoholiker haben ein zerfressenes Hirn, und sie können gar nicht anders als schwarz-weiss zu Denken
-- für die deutsche Zivilbevölkerung gilt die Erklärung nicht, sonst würde Churchill in Deutschland nicht fast ausschliessliche die Städte und die Zivilbevölkerung bombardieren lassen, wo sich auch Widerstand befindet].

Churchill gibt vor, der SU helfen zu wollen
Zitat Churchill:
"Daraus folgt, dass wir Russland und dem russischen Volk jedmögliche Hilfe gewähren, die wir gewähren können."

Churchill gibt vor, Bundesgenossen zu mobilisieren, Rassengrenzen werden gegen Hitler überwunden [ansonsten bleiben die Rassengrenzen aber bestehen!]:

"Wir werden an unsere Freunde und Bundesgenossen in aller Welt appellieren, den gleichen Kurs einzuschlagen und daran festzuhalten, wie wir dies getreu und ohne Schwanken bis zum Ende tun werden...
Das ist kein Krieg der Klassen; es ist ein Krieg des ganzen britischen Reiches und der britischen Völkergemeinschaft ohne Unterschied der Rasse, des Glaubens und der Partei." (S.213)

Churchill: "Barbarossa" ist die Vorbereitung der NS-Invasion der Britischen Inseln, und Hitler hofft noch vor dem Winter auf einen Sieg
"Diese Invasion in Russland ist nichts anderes als ein Auftakt zur Invasion der Britischen Inseln. Zweifellos hofft er [Hitler], dass ihm all dies noch vor Einbruch des Winters gelingen wird, und dass er England überwältigen kann, noch ehe Flotte und Luftmacht der Vereinigten Staaten auf dem Schauplatz erscheinen." (S.213)

Hitler hofft auf den "Schlussakt" [...] die Unterwerfung der westlichen Hemisphäre unter seinen Willen und sein System." (S.213)

"Die Gefährdung Russlands ist daher unsere eigene Gefährdung." (S.214)

in: Churchill, Winston: Der 2.Weltkrieg, Bern, 1948-52, Bd.III., [Kapitel?] 1, S.442-444

[nicht erwähnt:
Der Weltkommunismus und die SU wollen genau dieselbe weltweite Ausweitung wie Hitler, nur mit einem anderen System].

Falin bilanziert über Churchills fadenscheinige Rede: keine Hilfe für die SU
-- Stalin ist nicht erwähnt, auch das Wort "Sowjetunion" ist nicht erwähnt
-- Churchill erklärt nur der russischen Bevölkerung die Solidarität
-- Churchill versucht, die englische Bevölkerung zu manipulieren, denn bis dahin galt Unterstützung kommunistischer Staaten als Hochverrat

-- Churchill erklärt nur die Solidarität, damit die SU England vor einem NS-Angriff bewahrt (S.214).
-- das Wort "Verbündeter" kommt bei Churchill nicht vor (S.216)
-- militärische Hilfe, Truppen oder Kriegsmaterial für die SU wird nicht erwähnt (S.217). Churchill erklärt KEINE konkrete Hilfe für die SU (S.262).

Japan-D: Japan bestätigt Deutschland einen Plan zur Beschleunigung der Süd-Expansion
[um mit den Rohstoffen südlich von Japan gegen die SU in den Krieg einzugreifen, so die Vorstellungen der japanischen Marine].

in: Kriegswende, S.45

Japan-SU: Japan kann aber auch  jederzeit die SU angreifen
(S.250)

22.-30.6.1941
Vernichtungsbilanzen
-- NS-Truppen vernichten 3143 SU-Flugzeuge
-- SU-Truppen vernichten 669 deutsche Flugzeuge und eine unbekannte Zahl Flugzeuge von NS-Verbündeten (S.206).

22.6.-12.7.1941
NS-Vormarsch
-- im NW: 400-500 km
-- in der Mitte: 450-600 km
-- im SW: 300-350 km (S.206).

22.6.-Dezember 1941
SU: Desorganisierte RA
Hauptprobleme:
-- Desorganisation der Truppenführung
-- fehlendes Zusammenwirken der Truppenteile
-- das statistisch gesehen einheitliche System der sowjetischen Verteidigung zerteilt sich selbst in Fragmente wegen mangelnder Koordination

-- keine Koordinierung zwischen Oberkommando und Stäben der Militärbezirke, keine Koordination zwischen den Stäben und den ihnen anvertrauten Einheiten (S.191).

Stalin erlernt erst jetzt die "strategische und operative Kunst"
-- gemäss Aussage von Georgi Schukow
-- die SU muss für Stalins Fehler mit Millionen Menschenleben bezahlen (S.207).

22.6.1941-1943 ca.
NS-Massenmord: Rollende Gaskammern des Nazi-Regimes
(S.43)

22.6.1941-8.5.1945
Russlandfeldzug: 27.650.000 sowjetische Todesopfer
(S.126)

22.6.1941-Dezember 1941
"USA": Strategie der indirekten Kriegsteilnahme
-- Roosevelt hofft, dass das NS-Regime nicht direkt gegen die "USA" Angriffe fährt
-- Roosevelt hofft, dass die "USA" sich nicht direkt am Krieg beteiligen muss
-- der Krieg soll nur indirekt beeinfluss werden.

Falin:
"In diesem Fall [der indirekten Beteiligung]  hätten die "USA" über eine beneidenswert breite Palette von Möglichkeiten verfügt, einzelne Prozesse zu beschleunigen oder zu verlangsamen und damit zu regulieren, was für die kämpfenden Seiten undenkbar war." (S.140) [welche?]

Die "USA" gelten bei "Barbarossa" als "Halbverbündeter", als "halbneutrales" Land
ist für viele in den "USA" der Gipfel der Weisheit, z.B. für Herbert Hoover (S.249) [Kollaboration der "US"-Industrie mit dem NS-Regime für einen Blitzsieg gegen die SU].

"USA": eine SU-Niederlage wäre positiv

Falin:
"Als die militärische Auseinandersetzung zwischen Deutschland und der Sowjetunion entfacht wurde, wollte man darin zunächst keine Veränderung der Natur des ganzen Krieges erkennen. Von jenseits des Ozeans gesehen, nahm dieser lediglich eine neue Dimension an und wies einen "günstigeren Trend" auf, was das Bestreben der "USA" anbe- (S.181) langte, die Position der stärksten Macht zu behaupten, die über die Neue Welt uneingeschränkt herrschen und sich in der Alten die Schiedsrichterfunktion aneignen wollte." (S.182)

[nicht erwähnt:
Rassistenstaat "USA" - Rassistenstaat 3.Reich
-- die "USA" sind bereits eine rassistisch denkende "Demokratie", deswegen ändert sich für die "USA" am Anfang von "Barbarossa" nicht viel

-- die Sowjetmenschen sind für die "USA" zu behandeln wie "Indianer", ausserdem sind die "USA" froh, wenn Hitler die SU beseitigen würde, denn der Kommunismus ist auch in den "USA" ein innenpolitisches "Problem"

-- Hitler tut das, was die "US"-Präsidenten über 200 Jahre lang auch getan haben: Kriege geführt, um den ganzen Kontinent bis hin zur nächsten Küste zu beherrschen mit der Option auf Asienhandel, und die Ausrottung aller Menschen, die diesem Projekt im Wege stehen, mittels KZs, Folter, Massenerschiessungen, Seuchen, Hungertod und Kältetod. In den "USA" waren die Opfer die indianischen Stämme, bei Hitler zählen zu den auszurottenden Menschen die Sowjetmenschen, die jüdische Bevölkerung sowie Kommunisten und Sozialisten. So haben die rassistischen "US"-Präsidenten das seit 1776 auch gemacht, und an Landrückgabe wird noch lange nicht gedacht...].

ab 22.6.1941
GB-SU: GB-Botschafter Cripps verlangt volle GB-Hilfe für die SU
-- fordert Landung britischer Truppen in Frankreich oder anderswo zur deutschen Truppenbindung im Westen
-- Appell an "übermenschliche Anstrengungen", um einen Zusammenbruch der SU zu verhindern (S.262).

Die Wirtschaftsbeziehungen der Westalliierten zu Deutschland laufen weiter!
(S.412)

D-SU: Hitler sucht nicht nur "Lebensraum", sondern auch eine "Lebensaufgabe"
gemäss Fish (S.126).

"USA": SU-Niederlage wird erwartet - "Neutralität" - Guthabenfreigabe
Roosevelt verliert seine Abneigung gegen die SU (S.140). Gleichzeitig rechnen aber fast alle mit einer SU-Niederlage und einem Sieg der NS-Truppen (S.138). Offiziell bleiben die "USA" "neutral", mit
-- "wohlwollender Neutralität" zu GB
-- "aufmerksamer Neutralität" zum 3.Reich, Italien und Japan
-- eisig-kritische Neutralität zur SU (S.140).

Roosevelt bewirkt die Guthabenfreigabe und erleichterten Warenbezug
-- eingefrorene Verträge und Guthaben werden freigegeben
-- der SU werden günstige Bedingungen für jedwelche Güter gewährt, auch Kriegsmaterial (S.141).

in: FRUS, 1941, Vol.I., S.769f. (S.521).

[nicht erwähnt:
Ab 1942 ist diese Handlung Totalverrat an den Demokratien in Europa, denn eigentlich ist absehbar, dass bei einem SU-Sieg ganz Osteuropa sowjetisiert werden wird, mit Gulag und Total-Enteignung].

"USA": Nazis in den "USA" träumen von einer "politischen Neuordnung Kontinentaleuropas"
z.B.
-- Hoover, Senator Robert Taft, Senator Arthur Vandenberg
-- einflussreiche Katholiken
-- professionelle Antikommunisten (S.208).

Propaganda für einen NS-Sieg machen Burton Wheeler, Robert Taft, Hamilton Fish u.a. (S.209).

"USA"-GB: Sarkasmus: Krieg so lang wie möglich in die Länge ziehen
Truman vertritt die Idee, abwechselnd NS-Truppen und SU-Truppen zu unterstützen, damit sich möglichst viele Deutsche und Sowjetbürger gegenseitig umbringen. Die Idee passt den "amerikanischen" Nazis nicht (S.208)

[aber: genau diese Idee wird umgesetzt: Kollaboration und Profit der "US"-Industrie mit dem 3.Reich und gleichzeitig Unterstützung für Stalin].

Auch Baldwin und Chamberlain wollen, dass sich die Truppen von Hitler und Stalin gegenseitig erschöpfen. Die "US"-Senatoren Truman und Vandenberg unterstützen den Plan, denn so behalten die "USA" und GB den "Vorrang" in der Welt (S.209).

in: Fish, Hamilton: Der Zerbrochene Mythos. F.D.Roosevelts Kriegspolitik 1933-1945. Tübingen, 1989. S.141-142, 38, 199.

"USA": Die militärische Planungsabteilung erwartet NS-Sieg in 1-3 Monaten
Memorandum des Generalstabschefs Marshall und der Mitarbeiter der militärischen Planungsabteilung, vorgelegt von Kriegsminister Henry Stimson:

"Erstens: Sie [die Mitarbeiter der militärischen Planungsabteilung unter Generalstabschef Marshall] beurteilen die beherrschenden Voraussetzungen folgendermassen:

1. Deutschland wird mindestens einen Monat und, möglicherweise allerhöchstens drei Monate vollauf damit beschäftigt sein, Russland zu schlagen.

2. Während dieser Periode muss Deutschland folgende Pläne aufgeben oder aufschieben:
a) jede Invasion der britischen Inseln
b) jeden Versuch, Island selber anzugreifen oder uns daran zu hindern, es zu besetzen
c) einen Druck auf Westafrika, Dakar und Südamerika auszuüben (S.209)
d) jeden Versuch, die britische rechte Flanke in Ägypten auf dem Umwege über Irak, Syrien oder Persien zu umgehen
e) wahrscheinlich auch die Aufgabe, den Druck in Libyen und im Mittelmeer aufrechtzuerhalten." (S.210)

Die "USA" sollen die 1-3 Monate "nutzen"
Zweitens:
-- diese Zeit können die "USA" auf dem Atlantik nutzen, um den Druck zu verstärken, um GB zu helfen, und allfälliger Rückstand kann aufgeholt werden
-- das NS-Regime ist "die grösste Gefahr, die uns droht"
-- das NS-Regime ist nun im "russischen Sumpf"
-- "Dieser Akt Deutschlands ist beinahe ein Geschenk der Vorsehung"
-- die "Schlacht im Nordatlantik" ist nur möglich zu gewinnen, auch die Sicherung des "US"-Einfluss im Südatlantik (S.210).

in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.236

Falin: Die Lügen der militärischen Planungsabteilung der "USA" unter Marshall
-- wenn die NS-Truppen die SU in drei Monaten besiegen, dann wird Hitler für die ganze Welt gefährlich
-- die NS-Truppen können massenweise russische Hüttenwerke, Schwermaschinenbau und Bergwerke besetzen
-- das Industriepotential des Reichs wäre um die Hälfte vergrössert
-- GB könnte bezwungen werden
-- die "USA" sind in Gefahr
-- Marschalls Einschätzung ist völlig falsch, es ist kein Akt der "Vorsehung", wenn die SU verliert, weil das 3.Reich dann nur noch stärker wird (S.210)
-- ausserdem zieht Marshall gar keine Hilfe an die SU in Erwägung (S.210-211).

"USA": Nazi-Kräfte in der Roosevelt-Administration behindern die Hilfe für die SU
-- Botschafter Steinhardt prophezeit, "Barbarossa" dauert 4 Wochen,  Moskau fällt in einer  Woche, und somit käme jede Hilfe an die SU zu spät, denn die SU würde dann schon nicht mehr existieren (S.211)
-- das State Department erwartet die Niederlage der SU, denkt passiv und defätistisch bzw. die Beamten des State Department behindern gemäss Falin "nach Kräften die Anbahnung der Zusammenarbeit mit der UdSSR." (S.211)

SU:
-- die SU steht gemäss Falin mehrmals "am Abgrund"
-- die Mordaktionen Stalins in der Roten Armee, die zur Schwäche der RA geführt haben, werden aber durch das unvorsichtige Abenteuertum von Hitler aufgehoben (S.190).

GB-D: Vervollständigung des Blockaderings um das Reich
GB muss vorerst keine deutsche Invasion befürchten (S.214, 528).
D-SU: Die SU-Truppen sind weit stärker, als das sich Hitler vorgestellt hatte (S.215).

in: Churchill: Der 2.Weltkrieg, Bern, 1948-52, Bd.III., [Kapitel?] 2, S.7

GB: Churchill strebt einen Sieg gegen Deutschland an "mit möglichst geringem britischen Blutzoll"
-- "Barbarossa" kommt GB gelegen, schwächt Deutschland, ohne dass GB dafür einen Einsatz leisten müssen
-- die SU wird britischer Partner, aber nicht Verbündeter (S.216).

GB-Einstellung über "Barbarossa": 3-6 Wochen SU-Widerstand, dann der Untergang der SU
(S.216-217), und direkte Hilfe für die SU wird sowieso ausgeschlossen (S.217).

GB-"USA" ist es egal, wo die Ostfront verläuft, Hauptsache, die NS-Truppen sind "gebunden"
(S.223)

D: Das NS-Regime erhofft die Besiegung des SU-Systems mit einer Linie Leningrad - Moskau - Archangelsk - Wolga - Kaukasus
Dann sei das SU-System militärisch zerschlagen, so meint das NS-Regime (S.223-224).

in: Sowerschenno sekretno. Tolkodlja kokmandowania. Moskau 1967, S.130,150

GB-Stäbe rechnen mit einer NS-Ostgrenze Leningrad - Moskau - Archangelsk - Wolga - Kaukasus
Sodann wollen die GB-Stäbe die Einschnürung des NS-Reichs beginnen (S.223-224).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.117-119

-- eine Linie längs der Hauptlinie des Grossen Kaukasus wäre sehr gut, eine Linie über die Ausläufer des Nord-Kaukasus weniger gut
-- GB will von "Barbarossa" profitieren:

"Wenn Deutschland [falsch! NS-Koalitionstruppen!] in Russland festsitzt, dann eröffnen sich damit günstige Möglichkeiten für die Sicherung unserer Position im Nahen Osten." (S.224)

in: Joseph Kennedy: The Business of War. London 1957, S.157 (S.530).

Falin: Dann wäre der Nahe Osten mit den Ölquellen vor Hitler sicher (S.224).

GB-D beginnen eine neue Phase der antikommunistischen Politik: "Schattenpolitik"
(S.219)

"USA": Roosevelt sieht die GB-SU-Kontakte misstrauisch
-- fordert von GB, dass ein Abkommen GB-SU keine Geheimklauseln enthalte
-- fordert, dass ein Abkommen GB-SU nicht in Vertragsform gehalten werde (S.221).

in: FRUS, 1941, Vol. 1, S.182

22.-30.6.1941 / erste Kriegstage von "Barbarossa"
"USA" und GB vermeiden peinlichst jeden Bezug auf die SU oder Verpflichtungen einzugehen
(S.218)
"USA"-GB streben keine Koordination mit der SU an, sondern bereiten die Totenmesse vor
so Falin (S.219).

Westmächte: Überlegungen für eine Welt nach dem Untergang der SU - Vorbereitungen in der SU für eine Nach-Stalin-Zeit
-- die Westmächte überlegen, wie ein SU-Widerstand nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems organisiert wäre
-- die Westmächte überlegen, dass Hitler seine "Beute" in der SU nicht wird teilen wollen [obwohl die "USA" wichtige technische Hilfe geleistet haben und halb Europa an "Barbarossa" beteiligt war]
-- die Westmächte halten nach Kandidaten für die Stalin-Nachfolge Ausschau mit Anknüpfung an 1917: Erster Kandidat ist Alexander Kerenski (S.218)

-- die SU weiss von den Plänen der Westmächte, bereits die Zeit nach dem Untergang der SU zu organisieren und weiss, dass Kerenski bereitsteht
-- Kerenski selbst macht seinen letzten Entscheid von der Zusammensetzung des Kabinetts abhängig (S.218)

-- "respektable, russische Bürger" bereiten Aufrufe für den Fall von Stalins Sturz vor (S.218)
-- es werden Listen der "Ehemaligen" erstellt, wer noch am Leben ist (S.218-219) und wie die verwandtschaftlichen Verbindungen sind (S.219)
-- Auflistung der Opfer der Stalin-Sowjetisierung bei der Demontage der Neuen Ökonomischen Politik [NEP]
-- diese Vorbereitung geht ganz geheim vor sich (S.219).

24.6.1941
GB: Der Churchill-Kreis erwartet den SU-Untergang in 10 Tagen
so die Tagebucheintragung von Harold Nicolson, Publizist und Parlamentarier:
"80 % der Fachleute im Kriegsministerium glauben, Russland werde binnen 10 Tagen k.o. sein." (S.262)

in: Nicolson, Harold: Tagebücher und Briefe 1930-62. Frankfurt/ M., 1969, 1.Bd. 1930-41, Eintragungen vom 24.6.1941, S.452

Andere Meinungen GB-Generalstabschef John Dill gibt der SU alles in allem 7 Wochen
(S.262-263)

Archibald Wavell erwartet den SU-Untergang in "einigen Wochen"
Archibald Wavell, GB-Oberkommandierender der britischen Streitkräfte im Nahen Osten (S.263)

GB-Botschafter Stafford Cripps erwartet den SU-Untergang in "vier Wochen"
(S.263).

Weil die GB-Verantwortlichen den Untergang der SU erwarten, geben sie nicht mehr als symbolische Unterstützung:
-- keine militärische Unterstützung
-- keine Truppen
-- keine Flugzeuge
-- keine andere Technik gegen die Wehrmacht (S.263)

stattdessen [bereitet sich Churchill auf die grosse Schlacht mit dem 3.Reich nach einem SU-Untergang vor]:
-- Churchill lässt die Peripherie des Empire befestigen, solange die SU Widerstand leistet
-- Churchill fordert die "USA" zur Landung in Nordirland auf: Operation "Magnet"
-- Churchill informiert Roosevelt, GB sei in den nächsten 6 Monaten nicht in der Lage, der SU militärische Hilfe zu leisten (S.263).

GB hängt am "seidenen Faden"
-- GB hängt am Tropf der "USA"
-- GB kann gerade die Verteidigung garantieren
-- GB hat kein Offensivpotential und keine Zuversicht
-- GB baut eine eigene Kraft auf, statt der SU Hilfe zu leisten (S.263).

"USA": Pressekonferenz von Roosevelt: Hilfserklärung an die SU
-- Roosevelt erklärt die Bereitschaft, der SU "alle nur mögliche Hilfe" zu gewähren
-- aber ohne Erklärung über Lend-Lease für die SU
-- Roosevelt bietet nicht mehr als die Aussage vom 27.5.1941 (S.212).

26.6.1941
SU bleibt ohne Hilfe - Auftrag an Umanski für direkte Kontaktaufnahme mit Roosevelt und Hull oder dem Stellvertreter Welles
-- wegen der gemäss Falin "konturlosen amerikanischen Formulierungen"
-- um die genaue Haltung zu erfahren
-- noch kein Hilfeersuchen (S.212).

in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.45

"USA": Roosevelt-Anweisung: Im Fall "Barbarossa" gibt es keine Neutralitätserklärung
(S.212)

29.6.1941
Herbert Hoover will das Ende des Krieges abwarten
-- es sei "nicht zweckmässig, den Krieg zu übertreiben
-- sondern es sei viel nützlicher, sein Ende abzuwarten, wenn die anderen Nationen so zermürbt sind, dass die "USA" sie an militärischer, wirtschaftlicher und moralischer Stärke übertreffen." (S.249)

in: Congressional Papers, S.A 3369
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.87

[nie erwähnt:
Die Zermürbungstaktik geht nicht auf: Die SU wird stärker werden].

30.6.1941
SU-"USA": Bitte von SU-Botschafter Umanski an Sumner Welles um Waffenlieferungen
-- Bitte um Rüstungsgüter und Ausrüstung
-- Welles verspricht die Prüfung des Antrags
-- noch nach 3 Tagen wurde die Bitte nicht bearbeitet (S.211).

Ende Juni 1941
GB-Aktionsplanungen gegen das 3.Reich nur am "Rande"
-- GB-Planung, in Kirkenes zu landen, um das 3.Reich vom Eisenerz abzuschneiden
-- Vorschlag der GB-Militärs, die SF-Halbinsel Petsamo zu besetzen, ist aber reine SU-Angelegenheit und GB würde nur eine Hilfe-Rolle spielen
-- Vorschlag der GB-Militärs: englisch-schwedische Operation Richtung Trondheim, wird bis Oktober 1941 erwogen (S.242).

in: Churchill, Bd.III., 2, S.166-168

GB-SU: GB will von der SU nur profitieren
GB-Botschafter Cripps in Moskau:
"Sie [das Churchill-Kabinett] wollen aus der Zusammenarbeit nur Vorteile ziehen, ohne etwas dafür zu leisten." (S.217)

in: Cripps Papers Diary. 29.6.1941, 30.6.1941, 1.7.1941, 3.7.1941
in: in: Gorodetski, Gabriel: Cherchill; Sowjetski Sojus posle 22 ijunja 1941 g. In: "Nowaja inowejschaja istoria". Moskau 1990, Nr.6, S.68 (S.529)


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