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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen

Teil 20: September bis Oktober 1941. Chronologie

von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)

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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995

ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2



September 1941

GB-D: nochmals Kontakt von Himmler über Burckhardt zu GB
-- in England geht das Gerücht um, dass man in Himmlers Umgebung über die Lage ernsthaft besorgt sei und einen Ausweg suche
-- Himmler sondiert nochmals die Möglichkeiten, den Krieg zu beenden, wenn er Reichskanzler wäre
-- GB sieht, es gibt auch die Möglichkeit, ohne Hitler Frieden zu schliessen (S.163).

in: Hassell, Ulrich: Vom anderen Deutschland. Aus den nachgelassenen Tagebüchern 1938-1944. Zürich 1946, S.182

"USA": Memo der Stabschefs für den Fall eines NS-Sieges
-- wenn die SU verliert, ist das 3.Reich zur verstärkten Kriegsführung gegen die "USA" fähig
-- ausserdem ist stärkere Aktivität Japans zu erwarten
-- dann sei ein Sturz des Nazi-Regimes wenig wahrscheinlich (S.238)
-- Japan wird sich "festsetzen" und praktisch unbesiegbar werden (S.238-239).

Die Stärken von "USA" und GB seien:
-- Marine und Luftflotte können entscheidend wirken für die Verhinderung von Niederlagen und zur Schwächung des Feindes
-- alleine für sich haben die Luftwaffe oder die Marine aber keine Chance, einen Sieg gegen die Achse zu bewirken
-- nur Bodentruppen können am Ende entscheiden
-- "in der nächsten Zukunft" ist eine Landoffensive aber nicht zu erwarten (S.239).

Hauptziele der "USA": westliche Hemisphäre und GB schützen
a) "Sicherung der westlichen Hemisphäre gegen jede politische oder militärische Ausbreitung europäischer oder asiatischer Mächte"
b) Sicherung des Vereinigten Königreichs, sonst würde ein Krieg gegen Deutschland und Japan unmöglich
c) Sicherung der Seeverbindungen (S.239)

Vorgehen:
d) verstärkte Wirtschaftsblockade gegen Deutschland und Japan
e) Aufrechterhaltung der britischen Kontrolle über das Rote Meer, Irak und Iran sei notwendig für entscheidende Aktionen gegen Deutschland zu Lande [?]
f) Aufrechterhaltung einer aktiven Front in Russland, "weil nur Russland über ausreichend Menschenreserven verfügt und dem Zentrum der deutschen Militärmacht am nächsten benachbart ist" (S.239)

sowie: Militärhilfe an die Rote Armee (S.239)

weiter:
-- Verhinderung des Vordringens der Achse nach Nordwestafrika und in die Azoren (S.239)
-- die "Philippinen", Malaya, NL-Indien, Australien, Burma und China sollen unter Kontrolle der "USA" und ihrer Verbündeten bleiben (S.239-240)
-- die SU soll "Ostsibirien" behalten:

"Dass Russland Ostsibirien behält, ist notwendig, wenn Japan in Schach gehalten werden soll" (S.240)

-- Moral und Kampfwille müssen bei Kampfeinsätzen stetig erhalten bleiben (S.240).

Die Reaktion Roosevelt auf das Memorandum ist bis heute unbekannt. Die Dokumente sind bis heue [1995] in den Panzerschränken (S.240).

"USA": "US"-Militärstäbe General Marshall und Admiral Stark wollen die SU-Niederlage
-- langfristig ist eine Niederlage der SU wünschenswert
-- das britische Weltreich soll erhalten werden
-- die Erhaltung der SU taucht nicht auf
-- Hilfe für die SU-Front ist erst auf Punkt 6 erwähnt (S.236).

[Damit sprechen die Stäbe nur das aus, was Roosevelt und Churchill in der Atlantic Charta verschwiegen haben].

"USA": Untersuchung zu den Industriereserven der Stabschefs
Memorandum "Meinung des Vereinigten Komitees [der Stabschefs] zum Produktionsprogramm der Vereinigten Staaten". Ziele der "USA" ist die Beherrschun der gesamten westlichen Hemisphäre in "ideologischer Integrität":

"Die allgemeinen nationalen Ziele der Vereinigten Staaten, soweit sie mit der militärischen Politik zusammenhängen, sind in grossen Zügen folgende: Wahrung der territorialen, wirtschaftlichen und ideologischen Integrität der Vereinigten Staaten und der übrigen westlichen Hemisphäre." (S.236)

-- "Verhinderung des Zerfalls des Britischen Empire" (S.236)
-- "Verhinderung weiterer Ausdehnung der japanischen Herrschaft" (S.236-237)
-- "Herstellung des politischen Gleichgewichts in Europa und Asien zur Sicherung der politischen Stabilität in jenen Bereichen und der zukünftigen Sicherheit der Vereinigten Staaten"

-- "die Errichtung von Regimen, die für wirtschaftliche Freizügigkeit und die Freiheit der Personen eintreten, soweit durchführbar"
-- dafür sollen "militärische Siege ausserhalb unserer [der westlichen] Hemisphäre wirksam werden, entweder durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten, durch diejenigen befreundeter Mächte oder durch beide zusammen"

-- ein frieden mit dem 3.Reich ist nicht möglich und auch mit einem Nicht-Hitler-Regime nicht, da "man sicher nicht damit rechnen kann, dass es Friedensbedingungen zustimmen wird, die für die Vereinigten Staaten annehmbar sind"
-- auch kein "unentschiedener Frieden zwischen Deutschland und seinen gegenwärtigen Gegnern" (S.237)

in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.323-331

->> ist eines der ersten Dokumente, die die völlige Zerschlagung des NS-Staates fordern (S.237)

Hauptstrategie der "US"-Stabschefs:
"in allernächster Zukunft ... die gegenwärtigen militärischen Operationen gegen Deutschland mit Material zu unterstützen" (S.237) und sie durch aktive Teilnahme der Vereinigten Staaten am Kriege zu verstärken, während Japan im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen in Schach gehalten werden sollte." (S.238)

Aktive Teilnahme heisst:
-- Wirtschaftsblockade
-- finanzielle und diplomatische Sanktionen
-- Hilfe für Neutrale und befreundete Staaten und mit GB befreundete Staaten
-- Sammlung von Kräften für die Zerschlagung des 3.Reichs (S.238).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.62,86

Falin bemerkt: Die SU wird nirgendwo erwähnt (S.238).

GB-SU: Churchill "bedauert" gegenüber Cripps, eine 2.Front sei nicht möglich
denn die SU wird sowieso untergehen. Churchill und Churchills Umgebung sehen den Untergang der SU in der Weise, wie Frankreich untergegangen sei, so Churchill an den englischen Botschafter in Moskau, Stafford Cripps (S.262).

"USA": Entwurf des "Programm des Sieges"
im Kriegsministerium, mit neuen Bedarfsberechnungen, mit Planungen von "strategischen Operationen" und mit Planung der "militärischen Haupteinheiten" (S.332).

Roosevelt entscheidet sich für eine 10-Millionen-Armee
(S.331), die im Falle der Niederlage von SU und GB zum Einsatz kommen könnte (S.332).

Anfang September 1941
GB: Churchill schliesst vor dem Kriegskabinett einen Separatfrieden nicht aus
Churchill:
"Die Möglichkeit eines Separatfriedens kann nicht völlig ausgeschlossen werden." (S.264)

in: Barker, E.: Churchill and Eden at War. London, N.Y., 1978, S.233

[Gleichzeitig ist die erste Erschiessungswelle an Juden in Osteuropa in vollem Gang...]

ab September 1941
Ostfront: Petsamo mit seinen Nickelvorkommen ist Hitler wichtiger als Murmansk zu erobern
(S.268)

1.9.1941
"USA": Labor Day [Tag der Arbeit]: Roosevelt-Rede: Nazismus ist das "Böse"
-- Hitler sei noch nicht zum Stehen gebracht
-- man müsse jetzt mit doppelter Kraft losschlagen
-- ein Frieden mit dem NS-System sei unmöglich (S.342)
-- der Nazismus sei das "Böse" (S.342).

5.9.1941 ca.
GB-D: Churchill-Brief an Roosevelt mit Erwähnung der Möglichkeit eines Separatfriedens mit D
(S.264)

Barker, E.: Churchill and Eden at War. London, N.Y., 1978

7.9.1941
Japan: Kaiserliche Konferenz: Beratung über das "amerikanische" Embargo. Motto: Kapitulation oder Krieg(S.252)

15.9.1941
SU-GB: Stalin bittet um andere Hilfe, wenn eine 2.Front nicht möglich ist
-- bittet um "andere Mittel einer aktiven, militärischen Unterstützung"
-- 25-30 englische Divisionen könnten über Archangelsk oder über den Iran an der Front die SU-Truppen unterstützen (S.241).

in: Sowjetsko-angliskie otnoschenia wo wremja Welikoi ot etschestwennoi Woiny; Moskau 1983, Bd.1, S.118

->> wird von Churchill als "absurd" und "puren Unsinn" zurückgewiesen
->> Churchill erwägt

-- Aktivität in Norwegen
-- Miteinbezug der Türkei (S.241)
-- 2 britische Divisionen sollen sowjetische Einheiten in Nord-Iran ersetzen, damit die SU-Divisionen an der Front kämpfen könnten, so Churchill an Botschafter Cripps (S.241-242).

in: Churchill, Bd.III., 2, S.106
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.164, 168-170

Falin:
->> Churchill will keinesfalls englische Soldaten gegen deutsche Soldaten kämpfen lassen
->> die Planung für Norwegen ist gelogen, der Plan ist schon aufgegeben (S.242).

20.9.1940
Botschaft Roosevelts an Stalin: freundschaftlich, aber bescheiden
(S.243)

24.9.1941
SU-Erklärung stimmt den "Hauptprinzipien der Deklaration" der Atlantic Charta zu
Nach dem Krieg sollen Treue, Frieden, gute Nachbarschaft und Integrität der Grenzen vorherrschen (S.233).

In: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.109-111

Folge der Erklärung: GB und "USA" sind an die SU gebunden
-- GB und "USA" können kaum noch ohne die SU agieren
-- die Erklärung wirkt wie ein "Hemmschuh" gegen die Doppelzüngigkeit (S.233).

in: Niedhart, Gottfried: GB und die SU 1934-1939. München 1972, S.184

25-28.9.1941 / Vorfeld der Moskauer Konferenz
Stalin fordert GB-Truppen an die Ostfront - GB will nicht
Stalin schlägt GB-Minister Beaverbrook die Entsendung von GB-Truppen in die Ukraine vor. Beaverbrook will GB-Truppen aus dem Iran an den Kaukasus verlegen oder an die Ostküste des Kaspischen Meeres. Stalin lehnt ab, dort sei kein Krieg:
"Im Kaukasus ist kein Krieg, wohl aber in der Ukraine." (S.243)

in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia Bd.1, S.121-6, 131

29.9.-1.10.1941
Moskau: Militärkonferenz SU-"USA"-GB, die nichts bringt
zu praktischen Fragen der "Zusammenarbeit" (S.227). GB und "USA" wollen die SU weiter allein kämpfen lassen. Avarell Harriman von der "US"-Seite behauptet, die SU-Front sei für die "USA" von "langfristig vitalem Interesse" (S.243)

in: FRUS, 1941, Vol.1, S.838

Die Taktiken:
-- Stalin vermeidet die Priorität auf die Forderung einer 2.Front zu legen (S.243)
-- GB  weicht der Erörterung von Grundproblemen der Bündnisbeziehungen "mit vielsagender Phraseologie aus" (S.244)

-- Stalin konfrontiert Beaverbrook (GB-Minister für Flugzeugbau) mit dem Vorschlag, ein echtes Bündnis mit GB abzuschliessen, auch für die Nachkriegszeit

-- Stalin schlägt vor, ein Abkommen über die Zusammenarbeit der 3 Mächte abzuschliessen
-- Stalin über die Position der "USA": enthält "viel Unklares", denn die diplomatischen Beziehungen zwischen den "USA" und dem 3.Reich laufen weiter (S.243)

in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.116

[Insgeheim fluchen die Westdiplomaten auf den zähen Widerstand der Militärmaschinerie der Roten Armee, denn der sibirische Winter steht bevor].



Oktober 1941

Herbst 1941
D-GB: Bestrebungen für einen Separatfrieden von vielen Repräsentanten
- auch Churchill hat solche Gedanken für einen Separatfrieden, v.a. unter Ausschluss der SU
- die diplomatischen Verbindungen zwischen GB und D sind immer noch vorhanden (S.232).

Hitler interessiert sich wieder für Pläne von Albrecht Haushofer
in Anlehnung an die Gespräche vom Mai 1941 für einen Separatfrieden (S.256).

SU-GB: Stalin beharrt bei GB auf die vertraglich fixierten Beistandsklausel, fordert Zielfixierung und Nachkriegsregelung
denn Stalin will jeden Westfrieden verhindern (S.264).

GB-SU: Churchill erwähnt regelmässig, eine Zweite Front sei in Europa nicht vor 1943 möglich
(S.265)

D: Luftangriffe auf Deutschland [und anderes NS-Gebiet] lassen nach, weil GB und "USA" die SU-Niederlage erhoffen
(S.410)

in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau 1964, S.415-416

Oktober 1941
Der Blitzsieg bleibt aus - Falin-Spekulation, was nach einem Blitzsieg geschehen wäre
vielleicht eine NS-Besetzung bis zum Ural (S.233).

GB-Planung für eine englisch-schwedische Operation Richtung Trondheim wird aufgegeben
weil das 3.Reich den Druck auf Schweden lockert (S.242).

in: Churchill, Bd.III., 2, S.166-168

Damit kommt eine GB-SU-Kooperation nicht zustande (S.242). Es herrscht in GB die Einstellung, dass man einem Verlierer keine Waffen spende, als der die SU bis anhin betrachtet wird (S.242-243).

1.10.1941
Abschluss der Moskauer Konferenz: Militärhilfe - Zerstrittenheit bleibt
-- Annahme eines Protokolls über Militärhilfe für die SU für Oktober 1941-Juni 1942 aus der GB- und "US"-Produktion plus die Transporte (S.243)
-- insgesamt kommt kaum eine Verbesserung der politischen Verständigung der 3 Mächte zustande (S.243-244).

Oktober-Dezember 1941
Schlacht bei Moskau
-- 3 Mio. Soldaten und Offiziere pro Seite beteiligt
-- 2000 Panzer und über 20.000 Geschütze beteiligt-- 50  % der RA-Kapazität ist dort eingesetzt, von der Wehrmacht 30 % (S.531).

Schlacht bei Moskau: mit dem zweitmeisten Materialeinsatz der Parteien im ganzen Krieg
(S.265)

15.10.1941
"USA"-GB: Roosevelt hofft auf Japans Angriff gegen die SU
-- Roosevelt an Churchill: Roosevelt erwartet einen japanischen Angriff auf die SU
-- Roosevelt: ein japanischer Angriff auf die SU werde für die "USA" zu einer "Atempause":

"Ich denke, sie [die Japaner] wenden sich nach Norden, was Ihnen und mir eine zweimonatige Atempause im Fernen Osten verschaffen könnte." (S.253).

in: The Complete Correspondence, Vol.1, S.250

Falin: Roosevelt träumt vom Zusammenbruch der SU
Roosevelt glaubte anscheinend, die SU würde in 2 Monaten im Zweifrontenkrieg zusammenbrechen. Da hat sich Roosevelt aber gründlich getäuscht (S.532).

16.10.1941
Japan: Rücktritt von Premier Konoe - Nachfolger Hideki Tojo
-- Tojo ist Leiter der Kriegspartei  (S.252)
[-- die "USA" hat mit ihrer sturen Haltung gegenüber Japan den Rücktritt Konoes erreicht, der diplomatisch keine Erfolge vorweisen kann].

"USA": Die Stäbe erwarten den Krieg zwischen Japan und der SU
so Admiral Stark an den Befehlshaber der Pazifikflotte, Husband E.Kimmel:
"Am wahrscheinlichsten" ist "ein Krieg zwischen Japan und Russland." (S.253)

in: Jakowlew, N.N.: Franklin Roosevelt - tschelowek i politik. Moskau, 1965, S.407

Die "US"-Administration erachtet einen japanischen Angriff auf die SU als "logisch", weil die SU schon angeschlagen sei (S.253).

Mitte Oktober 1941
GB: Appell Beaverbrooks für SU-Hilfe
-- so GB-Flugzeugbauminister Beaverbrook in einem Bericht
-- die GB-Politik soll auf sofortiges Eingreifen umschalten
-- denn die SU leistet Widerstand, was bis Juli 1941 nicht bedacht wurde:

"Unsere Strategie ist immer noch auf eine lange Kriegsdauer berechnet, eine Ansicht, die geeignet ist, den Blick für die unmittelbaren Anforderungen und die Gelegenheiten des Augenblicks zu vernebeln. Man hat nicht einmal versucht, den neuen Faktor, der mit dem russischen Widerstand aufgetreten ist, in Rechnung zu ziehen ... Es ist töricht zu behaupten, wir könnten nichts für Russland tun. Wir können es, wenn wir uns dazu entschliessen, unsere langfristigen Projekte und unsere allgemeine militärische Konzeption zu opfern, an der wir nach wie vor festhalten, die aber an dem Tage endgültig veraltet war, als Russland überfallen wurde. Der Widerstand der Russen gibt uns neue Möglichkeiten..." (S.227)

GB: Beaverbrook bemerkt: Die Stimmung in den NS-besetzten Ländern ist gekippt - 2.Front ist sofort möglich
-- und die Gelegenheit für eine Landung der Alliierten ist günstig-- es bieten sich 200km Küstenlinie an:
"Der Widerstand der Russen gibt uns neue Möglichkeiten ... Er hat eine nahezu revolutionäre Situation in allen okkupierten Ländern geschaffen und 2000 Meilen Küstenlinie für die Anlandung britischer Truppen freigelegt." (S.228)

GB: Die Generäle verweigern eine schnelle Landung, man sei noch nicht "fertig"
Beaverbrook-Bericht:

"Aber die Deutschen [falsch! die NS-Koalitionstruppen!] können ihre Divisionen ohne Risiko nach dem Osten werfen, denn unsere Generäle betrachten den Kontinent immer noch als ein Gebiet, dessen Betreten den britischen Truppen verboten ist, und Rebellion gegen die Nazis gilt, wenn sie vorkommt, als verfrüht und sogar als bedauerlich, weil wir noch nicht fertig sind."

in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.612-613

26.10.1941
"USA"-Japan: Ultimatum-Note der "USA" mit Forderung zur Annahme von "US"-Bedingungen
-- die "USA" fordern die bedingungslose Annahme der "4 Prinzipien"
-- die "USA" fordern territoriale Integrität und Souveränität der "USA"
-- die "USA" fordern die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer
-- die "USA" fordern die Gleichheit der anderen Staaten

-- die "USA" fordern freien Zugang zu den Märkten von Drittländern
-- die "USA" fordern den völligen Abzug der japanischen Truppen aus Indochina und China
-- die "USA" fordern die Liquidierung des japanisch kontrollierten Wang-Jingwei-Regimes in China
-- die "USA" fordern den japanischen Abzug aus der Mandschurei
-- die "USA" fordern den japanischen Austritt aus dem "Drei-Mächte-Pakt" (S.532).

Die Note ist für Japan ein unannehmbares Ultimatum (S.532).

in: Kriegswende, S.23-24.

Eine Annahme des "US"-Ultimatums  würde innenpolitische Kämpfe in Japan nach sich ziehen (S.252).

Die "USA" erwarten ein Taktieren Japans mit den bisherigen Eroberungen
-- Japan wolle die Besetzung Indonesiens in Verhandlungen als Trumpfkarte ausspielen
-- Tokio werde keine weiteren Länder besetzen
-- Tokio werde sich gegen die SU wenden (S.253).

Herbst 1941 / Ende Oktober 1941 ca.
"USA"-D: Die "US"-Administration schwankt in der Haltung zu Deutschland, weil Japan die SU auch angreifen könnte
(S.253).

"USA"-Japan: Die "US"-Administration findet einen japanischen Angriff auf die "USA" für "irrational"
-- denn die "USA" hat unangetastete Ressourcen
-- denn die "USA" hat eine starke Flotte (S.253).

Oktober-November 1941
"Barbarossa": Der Blitzkrieg ist gescheitert - die deutsche Opposition wird wieder aktiv
-- die deutsche Opposition erinnert sich wieder "bürgerlicher Moral" und "Zivilisation"
-- es droht nach der deutschen Niederlage eine Anti-Hitler-Koalition, die der deutsche Widerstand verhindern will, denn eine Zerschlagung Deutschlands werde für den "Westen" zum Nachteil, so die deutsche Opposition (S.258).


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