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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen

Teil 21: November bis Dezember 1941. Chronologie

von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007
)

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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995

ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2



November 1941

GB-D: Churchill zieht Separatfrieden in Betracht
Argument von Churchill: Die Regierungsform in Deutschland könnte ändern, und so gilt das Abkommen mit der SU vom 12.7.1941 nicht (S.264).

in: Sipols, W.: An puti k Welikoj Polsede: Sowjetskaja diplomatia w 1941-1945 gg. Moskau, 1985, S.89
in: Kitchen, M.: British Policy Toward the SU During the Second World War. London 1986, S.109f.

Weitere Argumente für einen Separatfrieden
-- die Niederlage vor Moskau wirkt auf Churchill (S.264-265)
-- Churchill steht auch unter Einfluss der Empfehlungen des Kriegskabinetts (S.265).

D-"USA": Deutschland weicht einem Konflikt mit den "USA" weiter aus
trotz "amerikanischer" Beteiligung bei Marineoperationen Englands (S.253).

D-Japan: Die Achse gibt in ihren Kriegshandlungen nicht nach (S.253).

"USA": Die Ansicht, dass ein Weltkonflikt bevorsteht, wird allen "US"-Regierungsmitgliedern klar
-- damit sind einige Meinungsverschiedenheiten beseitigt
-- gleichzeitig entstehen aber neue Meinungsverschiedenheiten der Kriegsführung, die z.T. bis heute [1995] andauern (S.254).

Das 3.Reich projektiert eine internationale Friedenskonferenz mit Aufruf "zum allgemeinen Frieden"
-- Bekanntgabe der Initiative durch die internationale Diplomatie
[-- somit dürfte die NS-Führung die Niederlage schon klar erkannt haben].

5.11.1941
Japan: Kaiserliche Konferenz: Beschluss  der japanischen Aggression gegen die "USA" - Fristsetzung
falls die Verhandlungen mit den "USA" bis 1.12.12 Uhr kein befriedigendes Ergebnis bringen (S.252).

6.11.1941
Stalin-Rede: Klage über das Fehlen einer Zweiten Front
-- ein Grund des Misserfolgs der RA sei das Fehlen einer 2.Front
-- die SU muss den Befreiungskrieg allein führen "ohne jede Hilfe gegen die vereinten Kräfte der Deutschen, Finnen, Rumänen, Italiener und Ungarn" [auch: Spanier, Holländer, Belgier, Norweger etc.
-- die NS-Truppen profitieren vom Fehlen der 2.Front (S.244)

in: Wneschnjaja politika Sowjetskogo Sojusa wperod otetschestwennoi woiny. Moskau, 1946, Bd.1, S.41f.

7.11.1941 [!]
"USA": Beschluss von Roosevelt zur SU-Hilfe mit gesamtem Lend-Lease
-- dass die Verteidigung der SU für die "USA" lebenswichtig sei
-- Anwendung des gesamten Lend-Lease für die SU (S.221).

in: The Public Papers, Vol. 1941, S.481 (S.529).

8.11.1941
Stalin-Botschaft an Churchill: Bei GB ist keine "Klarheit" vorhanden
-- es besteht keine "Klarheit" in den Beziehungen GB-SU
-- es besteht kein Übereinkommen über die Kriegsziele
-- es besteht kein Übereinkommen über eine Nachkriegsregelung
-- es besteht kein Vertrag über gegenseitigen militärischen Beistand

->> es wird weder Klarheit noch Vertrauen geben (S.244).

in: Briefwechsel Stalin-Churchill, S.41

->> GB reagiert einfach nicht, sondern wartet ab  bis 22.11.1941 (S.244).

ab 8.11.1941
GB: Die Weigerung Englands, den Satelliten des 3.Reichs den Krieg zu erklären, wird offensichtlich
(S.244)

10.11.1941
GB-D: Churchill schliesst mit Deutschland jeden Verhandlungsfrieden mit Hitler oder mit einer NS-Regierung aus
so Churchill im Unterhaus (S.255).

ab 10.11.1941
"USA"-D: Reduzierte Kontakte - [die Doppelzüngigkeit bleibt]
-- die "US"-Administration empfängt weniger Oppositionelle bzw. deutsche Gesprächspartner
-- die "US"-Administration behält aber die Kontakte zu Deutschland über Pétain, Salazar, Pius XII, über spanische und türkische Minister oder über Abgesandte von Geheimdiensten (S.255).

19.11.1941
GB-D: GB-Memo, dass Deutschland eine europäische Konferenz "zum allgemeinen Frieden" einberufen wolle
-- GB wertet den deutschen Konferenzvorschlag als Trick, um Zeit gegen die angelsächsischen Mächte zu gewinnen
-- GB hat aber gleichzeitig weiter Kontakt ins 3.Reich
-- Roosevelt unterstützt die These, dass der Konferenzvorschlag ein Trick sei, behält aber ebenfalls diplomatische Beziehungen zum 3.Reich bei, führt nur weitere Zwischenglieder ein (S.255).

22.11.1941
GB-SU: Churchill-Vorschlag, Aussenminister Eden nach Moskau zu entsenden
wird von Stalin angenommen (S.244)

27.11.1941
"USA"-Haltung: keine Übereilung, andere sollen sich abnützen
Memo von General Marshall und Admiral Stark an Roosevelt:
"Wir müssen darauf achten, bei der Aufnahme der Kampfhandlungen keine Übereilung zuzulassen, solange das mit unserer nationalen Politik vereinbar ist." (S.227)

->> GB soll weiter für die "USA" kämpfen und die "USA" will "neutral" bleiben und keinen Finger rühren (S.227).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.119-120, 205-206.

Die Politiker im Westen wollen keine Kämpfe, sondern die Kämpfenden verbluten lassen
Kriterien sind dabei unwichtig (S.227) [und hinsichtlich der SU misslingt diese Taktik].

29.11.1941
NS-Führung: Dr.Fritz Todt meint gegenüber Hitler, Friede sei nur noch auf politischem Wege möglich
Dr.Fritz Todt, Minister für Bewaffnung und Munition (S.247).

in: Kriegswende, S.209

Ende November 1941 ca.
S-3.Reich: Das OKW erhält von schwedischen Stellen Informationen über die RA-Vorbereitungen zur Gegenoffensive vor Moskau
(S.411)



Dezember 1941

SU: Stalin meint, man solle Deutschland teilen
(S.468)

"USA": 90 % der Politiker und Generäle erwarten jeden Tag den SU-Zusammenbruch
(S.543)

in: Pautsch, Ilse: Die territoriale Deutschlandplanung des amerikanischen Aussenministeriums 1941-1943. Frankfurt / Main, 1990, S.273-274

"Kriegswende"
gemäss der Einschätzung von Falin
-- mit Wehrmacht-Niederlage vor Moskau (S.244)
-- Hitlers Doktrin der Blitzsiege ist gescheitert
-- Hitler hat keine Strategie für den Fall eines Stellungskrieges vorbereitet (S.245)
-- Pearl Harbor und japanischer Ausdehnung gegen das Empire
-- Kriegserklärungen von Deutschland und Italien gegen die "USA" (S.244).

[Der japanische Angriff auf Pearl Harbor erscheint als Aktion, die "USA" vor weiterer Hilfe für GB abzuhalten und Deutschland zu entlasten, das vor Moskau in der Niederlage eingeschneit ist].

1.12.1941, 12 Uhr
"USA"-Japan: Keine für Japans Führung befriedigende Einigung
(S.252)

1.12.1941, 16:10 Uhr
"USA"-Japan: Kaiser Hirohito entscheidet den Beginn der Vorbereitung des Krieges gegen die "USA"
(S.252)

[nicht erwähnt:
Die "US"-Administration weiss von den Angriffsplänen].

4.12.1941
Hitler beschliesst den Krieg gegen die "USA"
-- noch vor dem SU-Gegenangriff vor Moskau
-- noch vor Pearl Harbor (S.521).

[nicht erwähnt:
Es ist anzunehmen, dass das NS-Regime vom geplanten Pearl Harbor wusste, denn Roosevelt wusste es auch].

7.12.1941
Pearl Harbor: Japanischer Angriff auf Hawaii
(S.521)

[Auch hier ist der Begriff "Überfall" gelogen. Der hohen Diplomatie war alles bekannt, der Angriff war in Roosevelts Kalkül einkalkuliert, um einen triftigen Grund zu haben, die ganze "USA" zu mobilisieren].

Reaktion auf Pearl Harbor: Roosevelts Strategie siegt gegen Generale und Admirale
-- die Generale und Admirale wollen "Heldentaten" vollbringen
-- sie wollen die "Ehre der Streitkräfte" wieder herstellen
-- in Europa die "Ehre" wieder herzustellen ist einfacher als das Inselspringen
-- Roosevelt hat eine andere "grosse Strategie" (S.140).

ab 7.12.1941
"USA"-Strategie: Grundkonzeption: die ganze Welt "amerikanisieren"
gemäss Falin:
-- Roosevelt begnügt sich nicht damit, das 3.Reich und Japan zu besiegen und zur Kapitulation zu zwingen
-- es ist nicht Roosevelts Ziel, einen Sieg der Mächte gemeinsam zu erringen
-- die "USA" kämpfen für ihr "Weltbild"  (S.140)

[nicht erwähnt:
das "Weltbild" der rassistischen "USA" mit "Freiheiten" nur für Weisse].

-- die "USA" wollen F und GB ab einem bestimmten Zeitpunkt ihr Weltbild aufzwingen
-- die "USA" sind bestrebt, dass die SU für den Eintritt der "USA" in den Krieg gegen das 3.Reich "Leistungen" erbringt (S.140).


Materielle Reaktion der "USA"
-- gesteigerte Rüstung
-- Aufstockung der Streitkräfte
-- Entsenden der Streitkräfte zu Kriegsschauplätzen "bei Bedarf" (S.140).

10.12.1941
GB mit Afrika-Plänen: Churchill an Eden: Die Libysche Wüste werde die Zweite Front
(S.265)

in: Böttger, Peter [?] S.159

10.12.1941 ca.
GB-SU: Geplanter Besuch von Eden in Moskau mit dem Angebot von 10 GB-Fliegerstaffeln
wenn die Operationen in Libyen beendet sein werden (S.267).

11.12.1941
Deutsche Kriegserklärung an die "USA"
Zusammenfliessen des europäischen Krieges mit dem ostasiatischen Konflikt zum "Weltkrieg" (S.51) ist gemäss Falin ein "unverzeihlicher Fehler" (S.50).

Gründe für die deutsche Kriegserklärung gegen die "USA"
-- das NS-Regime glaubt gemäss Falin "nicht an die Fähigkeit Japans, die Lasten eines modernen Krieges lange zu ertragen" (S.520)
-- Hitler will die "USA" in einen Zweifrontenkrieg verwickeln
-- Hitler wartet dabei aber nicht ab, bis sich die aus im Pazifik verausgabt haben (S.520)
-- vielleicht hat Tokio Berlin Versprechungen gemacht, die Japan später nicht einhalten konnte? (S.521)

Negative Wirkung der deutschen Kriegserklärung
Die deutschfreundlichen Kräfte in den "USA" sind vor den Kopf gestossen (S.521).

Diskussion der Historiker über die Folgen der Kriegserklärung
Für Historiker Günter Moltmann ist die Kriegserklärung nur der Übergang vom latenten in den offenen Kriegszustand (S.520).

in: Moltmann, Günter: Amerikas Deutschlandpolitik im 2.Weltkrieg, Heidelberg 1958, S.40

Für das Symposium "Kriegswende Dezember 1941" im Jahr 1981 ist die Kriegserklärung an die "USA" eine "neue Qualität" der Auseinandersetzung (S.520).

in: Symposium "Kriegswende Dezember 1941", 17.-19.9.1981 in Stuttgart (S.520).

11.12.1941
D-Japan: Kriegsabkommen bis zum "siegreichen Ende"
Deutschland und Japan verpflichten sich, den Krieg weiter zu führen bis zum "siegreichen Ende" (S.521).

Hitlers Fehler im Kalkül: die "USA" werden kämpfen
-- Hitler will nicht einsehen, dass die "USA" die SU unterstützen wird
-- Hitler will nicht einsehen, dass die "USA" tatsächlich gegen Deutschland kämpfen werden (S.521).

[nicht erwähnt:
-- die "USA" kämpfen bis Mitte 1944 nur in "zweiter Reihe", und GB bombardiert fast ausschliesslich die Zivilbevölkerung und Städte statt militärische und industrielle Ziele
-- die Bombardierung militärischer Ziele wird bis September 1944  ca. herausgezögert
-- die Industrie der "USA" darf bis Kriegsende der Hitler-Seite kriegswichtige Materialien liefern wie Anti-Klopfmittel, Flugzeugmotoren bauen, KZs mit IBM-Produkten verwalten etc.

in: Charles Higham: "Trading With The Enemy� ["Handel mit dem Feind"]; Barnes & Noble Books].

ab 11.12.1941 / ab Pearl Harbor
"USA" wird "Kriegsteilnehmer", verändert aber seine Strategie in Europa kaum
Ziele:
-- Hauptlasten den anderen aufbürden
-- aktuelle und künftige Rivalen zermürben
-- zur Zermürbung der Gegner den Krieg in die Länge ziehen (S.182).

Die "USA" kann nicht mehr als "Halbverbündeter" oder "Halbneutraler" gelten
(S.249).

Rollenverteilung gemäss Falin
-- "USA" als "Kapitän"
-- GB als Lotse
-- die russische Bevölkerung als Galeerensklaven (S.182).

Der "2.Weltkrieg" bleibt gemäss Falin "eine Summe nationaler Kriege" mit Koalitionen je nach Lage. Zu einer gemeinsamen Strategie zwischen den "USA" und GB kommt es nie (S.182).

in: Loewenheim, Francis L./ Lonley, Harold D./ Jonas, Manfred (Hrsg.): Roosevelt and Churchill. Their Secret Wartime Correspondence. London 1975, S.10-20 (S.526)
in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau 1964, S.571 (S.527)

14.12.1941
GB-SU: Eden-Reise nach Moskau
(S.264)

14.-15.12.1941
GB-SU: Churchill verbietet wieder jede SU-Hilfe
Eden ist mit dem stellvertretenden Generalstabschef Archibald Nye auf der Reise nach Moskau, da verbietet Churchill jede Hilfe an die SU per Funk. Also darf Eden der SU keine 10 britische Fliegerstaffeln für die russische Front anbieten, wenn Libyen britisch besetzt ist, und es gibt auch keine GB-Hilfe an Kriegsmaterial (S.267).

15.12.1941
GB-SU: Eden und Nye in Moskau
-- Eden kann der SU keine Hilfe anbieten gemäss Weisung von Churchill
-- Stalin pocht auf Festlegung der Ziele des Krieges und einer Nachkriegsordnung
-- Stalin pocht auf gegenseitigen militärischen Beistand im Kampf gegen Hitler in Europa (S.267)

in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.244

Forderungen der SU an Nye: Pläne für Petsamo- und Kirkenes-Besetzung
-- Pläne für einen GB-Schlag gegen die Halbinsel Petsamo (S.267) mit seinen Nickelvorkommen mit Realisierung im Januar-Februar 1942
-- nach der Besetzung von Petsamo: Pläne für einen Angriff auf Kirkenes mit 3 Divisionen, 130 Jagdfliegern, 70 Bombern und Marineunterstützung
-- die SU bietet dazu die Bodentruppen, 50 % der Flugzeuge und einen Teil der Transportschiffe (S.267).

-- die englische Seite findet diesen Vorschlag für real
-- die SU fordert die GB-Zustimmung als Erfüllung des Militärabkommens (S.268)

in:  Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.245

Mitte Dezember 1941
"USA": Roosevelt hofft immer noch, dass die "USA" auf einen Krieg in Europa verzichten könnten
(S.253)

in: Kriegswende, S.125
in: Robin Edmonds: Die Grossen Drei, 1992, S.235

16.12.1941
GB-SU: Churchills Kriegsplan Teil 1: "Die atlantische Front" am Mittelmeer
-- Churchill präsentiert den Plan Roosevelt
-- ist gemäss Falin ein "strategisches Triptychon"
Churchill:
-- NS-Truppen stehen vor dem Winterkrieg mit gewaltigen Anforderungen
-- GB und "USA" liefern der SU Material (S.268)

in: Churchill, Bd.3, 2, S.313

-- Churchill will die "USA" einbinden
-- im Mittelmeer können GB und "USA" die Initiative übernehmen, da die NS-Truppen in der SU gebunden seien
-- "amerikanische" Stationierung in Nordirland auf GB soll Deutschland vor einem Angriff auf GB abschrecken (S.268)
-- die Stationierung ist zusätzlich die Basis für die Besetzung der französischen Kolonien von Nordafrika (S.268-269).

in: Churchill Bd.III, 2, S.315,318

[nicht erwähnt:
Es scheint, als denke Churchill schon an die Nachkriegsordnung, da ihm afrikanische "Kolonien" wichtiger sind als der Hauptkriegsschauplatz, die Ostfront, und das Bündnis mit der SU].

18.12.1941 [28.12.1941?]
GB: Churchills Kriegsplan Teil 3: "Der Feldzug im Jahre 1943": Landung in Europa
-- falls Teil 1 und 2 günstig verlaufen
-- falls GB und die "USA" den Pazifik beherrschen
-- falls GB unversehrt ist
-- falls die afrikanische Küste von Dakar bis zum Suezkanal in "US"-britischer Hand ist (S.269)

zusätzlicher Faktor:
-- entweder es kommt in Deutschland zum Umsturz
-- oder es wird in Deutschland ein Krieg nötig sein (S.269) mit einer Landung und mit Aufständen der Bevölkerungen, die man ermöglichen kann, von Norwegen bis zum Balkan (S.270).

Churchill sagt den Gewinn des Krieges bis Ende 1943 oder 1944 voraus (S.270).

in: Churchill III, 2, S.322-326

20.12.1941
GB: Churchills Kriegsplan Teil 2: "die pazifische Front"
-- über den pazifischen Kriegsschauplatz mit Erwerb von Luftbasen und Eingreifen der SU gegen Japan
-- Bombenangriffe auf Deutschland ab 1943 / 1944 (S.269)

in: Churchill, III., 2, S.318-322

21.12.1941
"USA": Militärische Strategieberatungen
Memorandum der Stäbe an Roosevelt: Planung von Offensiven gegen D und Japan, Waffenhilfe an SU, China und GB
-- Memorandum des Vereinigten Ausschusses für strategische Planung, Vorlage an Roosevelt
-- gemeinsames, strategisches Ziel der alliierten Staaten ist "die Zerschlagung Deutschlands und seiner Verbündeten"

-- Empfehlung:
oo  strategische Verteidigung stärken
oo  Angriffsoperationen von lokaler Bedeutung durchführen
oo  Abschluss mit einer Grossoffensive gegen die NS-Staaten und eine zweite gegen Japan (S.271)

-- SU, China und GB sollen Waffenlieferungen erhalten-- Koordination mit der SU wird nicht erwähnt (S.271).

in: FRUS. The Conferences at Washington, S.44-47, 50-53

gleichzeitig:
OSS: Donovan-Memo der Aufklärung empfiehlt die Besetzung von NW-Afrika
und behauptet, dies brächte viele "militärische und politische Vorteile" (S.271).

gleichzeitig:
"USA": Politisch-militärische Beratungen nähern sich Churchills Plänen an
-- Beratungen von Harry Hopkins (Roosevelt-Berater), Henry Stimson (Kriegsminister), Frank Knox und Stabschefs und Befehlshaber der Navy und der Air Force
-- Annäherung an GB-Pläne und an GB-Positionen
-- eine zweite Front wird nicht erwähnt, allenfalls symbolisch und erst, wenn die "russische Front in ernste Gefahr" gerät (S.271).

in: FRUS: The Conferences at Washington, S.62

-- Deutschland wird als Hauptkraft des faschistischen Blocks definiert (S.271)
-- Atlantik und Europa werden als "entscheidende Kriegsschauplätze" definiert
-- Deutschland sei in Waffentechnik innovativer als Japan und deswegen gefährlicher, mit Atomwaffenforschung, eventuell mit der Folge der Unbesiegbarkeit (S.272)

in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.355

[nicht erwähnt:
Schweizer Firmen arbeiten an den NS-Raketenprojekten mit].

Schlussfolgerungen der "US"-Beratungen: Krieg sollte bald beendet werden
-- man kann den Krieg nicht unbegrenzt in die Länge ziehen
-- die "US"-Beratenden sehen aber nicht, dass Europa in kommunistischer Gefahr schwebt, je länger der Krieg in Europa dauert
-- die Beratenden nehmen an, "wenn Deutschland mal besiegt ist, werden der Zusammenbruch Italiens und die Niederlage Japans folgen"
-- die "US"-Beratenden sehen, die Hauptkraft muss gegen Deutschland gehen und woanders soll man nur das Nötigste einsetzen (S.272)

in: FRUS: The Conferences at Washington, S.210, 214-215

Die 2.Front in Europa ist verschoben - Churchill setzt sein Afrika-Programm durch
-- eine zweite Front zu Land wird praktisch ausgeschlossen.

Churchill:
"Es ist kaum anzunehmen, dass 1942 eine Landoffensive ausser an der russischen Front möglich sein wird."

-- Beschränkung der zweiten Front auf Bombenangriffe, Unterstützung für die SU, Blockade, Propaganda für den Widerstand und Organisation von Untergrundbewegungen
-- Operationen auf dem Kontinent sind für 1943 vorgesehen  vom Mittelmeer und von der Türkei und vom Balkan aus, oder durch Landung in Westeuropa, als Vorstufe für den Grossangriff (S.272).

in: FRUS. The Conference at Washington, S.214-217
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.368

->> Churchill bringt alle seine Ideen durch und dominiert die "US"-Stäbe (S.272)
->> Roosevelt erweist sich als vordergründig eher hilflos
-- dabei ist im "US"-Lager neben Roosevelt nur noch Donovan mit Churchills Plänen einverstanden (S.273).

Die "grosse Koalition" kommt de facto zustande
-- Bildung einer grossen Koalition der Alliierten
-- Ausarbeitung einer Deklaration der "Vereinten Nationen" (der Begriff stammt von Roosevelt, ohne Erwähnung der "freien Franzosen") (S.273)

Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.359-360

-- prinzipielle Einigung auf ein einheitliches Kommando
-- Schaffen des Komitees der Vereinigten Stabschefs, unterstellt: Vereinigter Stab für strategische Planung und (S.273) ein vereinigtes Sekretariat (S.273-274)

Die SU wird von Churchill und Roosevelt strategisch boykottiert
-- SU-Vertreter werden nirgendwo erwähnt oder eingeladen
-- Churchill erklärt die Unmöglichkeit der Stabsfusionierung mit der SU-Seite, Datenaustausch sei genug (S.274)

in: Churchill: Der zweite Weltkrieg in einem Band, Bern/München/Wien 1985, S.586

-- insgesamt will Churchill seinen eigenen Krieg führen und die Erfolge der SU dosieren
-- die "USA"-GB-Harmonie ist nur vorgespielt, denn die Deutung der allgemeinen Formulierungen sind verschieden
-- die Generäle und Stäbe urteilen fast immer gegen die politischen Einschätzungen von Roosevelt und Churchill, können sich aber nicht durchsetzen
-- George Marshall und Willam Leahy benehmen sich als Politiker, im Gegensatz zu Eisenhower und Somerville, die sich als Soldaten verstehen (S.274).

Ende 1941
Falin: Der verlorene Blitzsieg ist gemäss Falin eine "qualitative Wende" des Krieges
(S.259)

Ende Dezember 1941-Januar 1942
Arcadia-Konferenz Roosevelt-Churchill - "US"-Stäbe für 2.Front in Europa
(S.270)
-- die militärischen Stäbe tragen Ideen zur zweiten Front vor mit Landung in Frankreich, man dürfe keine Zeit verlieren

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.182

-- die Stäbe wollen den Hauptteil ihrer Truppen in Westeuropa einsetzen (S.270-271)
-- so wird die SU als Gegenleistung gegen Japan eingreifen und die "USA" unterstützen (S.271).

in: FRUS: The Conferences at Washington, S.44-47, 50-53

-- Eisenhower will sofort angreifen, stellt fest, eine Landung an der französischen Küste sei gut machbar, und man solle es unbedingt tun
-- Eisenhower wird von vielen Militärs unterstützt, u.a. vom stellvertretenden Stabschef der "US"-Armee, Joseph McNarney, T.Handy von der Planungsabeteilung etc. (S.276).

Ende 1941
GB-"USA": wollen eigentlich gar nicht kooperieren
GB und die "USA" kooperieren erst, als eine kommunistische Besetzung Europas droht (S.249).

RA-Verluste: entsprechen der Grösse der NS-Heeresgruppen A,B und C
(S.248) mit hohen Verlusten an Land, Industriekapazitäten und Soldaten (S.249).

in: Wosnessenski, N: Woehnaja ekonomika SSSR w period otetschest wennoi woiny. Moskau 1948, S.41-43, 56-60.

Es sind über 50 % der unwiederbringlichen Verluste im 2.Weltkrieg:
-- 8,7 Mio. Tote, an Verletzungen und in Gefangenschaft Verstorbenen und Vermissten
-- ohne Berücksichtigung der Volksgare und der Partisanen, gemäss Falin mindestens noch einmal 750.000 (S.531-532).

Ende 1941 ca.
NS-Führung: Brauchitsch will entlassen werden
-- Gesuch von Feldmarschall von Brauchitsch um Entlassung vom Posten des Oberbefehlshabers des Heeres
-- von Brauchitsch stellt fest, der Ostfeldzug müsse "als verloren bezeichnet werden" (S.531).

Falin: GB und die "USA" unterstützen die RA nicht zur Ausnutzung der Wehrmacht-Krise
Falin: In dieser Krise hätte die Verlegung von "zwei Dutzend frischen britischen oder "amerikanischen" Divisionen mit Luftunterstützung in die UdSSR ausgereicht, um auch ohne zweite Front im Zusammenwirken mit der Roten Armee den strategischen Erfolg auszubauen." (S.247-248).

Falin über die Feigheit von GB und "USA"
-- die "USA" haben scheinbar noch nicht umgestellt vom "Kampf ohne Kampf" auf echten Kampf mit eigenem Siegeswillen
-- GB ist in Asien absorbiert
-- GB und die "USA" müssen zur Kenntnis nehmen, dass die SU der Wehrmacht ebenbürtig ist: "Russland ergab sich nicht - wie schön." (S.248)

Ende Dezember 1941
RA-Sieg bei Moskau - die Zäsur des ganzen Weltkriegs
ist ein dicker Strich in der Blitzkriegsdoktrin Hitlers und die "USA" sind immer noch nicht kampffähig. Hitler hat richtig geschätzt, dass die "USA" "nicht vor 1943" kampffähig sein würden (S.246).

NS-Verluste: 3730 Panzer und Selbstfahrlafetten
Am 22.6.1941 betrug der Einsatz 3998 (S.247).

[Bei zusätzlich 250 pro Monat (siehe 22.6.1941) kann der Bestand auf  ca. 1700 gehalten werden, abzüglich der Schäden durch Partisanenmanipulationen an den Nachschublinien. Somit dürfte der Bestand noch  ca. 1000 betragen haben].

Ende 1941
These Falins, falls Hitler die SU hätte besiegen können
-- GB hätte den Luft- und Seekrieg verloren
-- die "USA" wären eine verbrüderte Nazimacht geworden analog den Einstellungen von Hoover, Taft, Fish etc. (S.168)

[nicht erwähnt:
Die "USA" waren bereits rassistische Nazimacht
mit systematischer Indianervernichtung in KZs, Sterilisierungen und scharfem Rassismus gegen Schwarze inklusive täglichen Hetzjagden und Morden etc.].

Ende 1941 ca.-1944 ca. / während des Krieges mit den "USA"
DWid-"USA"-GB: Canaris liefert laufend Geheiminformationen an "USA" und GB
-- an den OSS ("USA") und an den MI-5 (GB) (S.391-392)
-- das OSS führt die deutsche Abwehr unter "Organisation 659", manchmal gilt Canaris selbst als "659"
-- die deutsche Abwehr überwacht die deutsche Opposition lückenlos (S.543)
-- Canaris und Donovan sind 2 1/2 - 3 Jahre nachweislich in direktem Kontakt

-- Canaris verrät alle wichtigen Operationen der Wehrmacht, der deutschen Sicht und die Sicht der NS-Verbündeten über die SU, sind erstklassige Infos
-- Canaris vermittelt auch  ca. 30 Kontakte zwischen Deutschen und Vertretern von Westmächten

-- die Canaris-Leute, die in seinem Sinn arbeiten oder seine Dienste nützen, sind u.a.
Helmuth James von Moltke
Hans von Dohnanyi
Dietrich Bonhoeffer
Josef Müller (S.392)

-- SD und Gestapo wissen um die Lücken im NS-Staatsapparat, finden aber die Verursacher nie [weil man scheinbar Canaris solche Taten als Chef der Abwehr nicht zutraut] (S.392)
-- das 3.Reich als völlig kontrolliertes Terror-System darzustellen ist somit absolut falsch: Jeder in den Geheimdienstkreisen handelt nach eigenem Gewissen in "geschlossener Gesellschaft" (S.393).

Insgeheime Feindschaft zwischen "USA" und GB bleibt bestehen
-- die "USA" und GB-Geheimdienste tauschen kaum Geheiminformationen aus, der englische Geheimdienstchef Graham Menzies kann sich aber mit seinen eigenen Leuten auf dem Laufenden halten (S.392)

Roosevelt ist skeptisch zum deutschen Widerstand
-- Roosevelt lehnt Kontakte zu Papen und den Himmler-Emissären ab
-- Roosevelt meint, Moltke habe als deutscher Oppositioneller kein Konzept und lehnt den Kontakt ab (S.393).

Donovan hat viele Kontakte zum deutschen Widerstand
-- Donovan ist Republikaner und Geschäftsmann, hat keine Berührungsängste vor deutschen Konservativen und passt einfach auf, was er den Regierenden weitererzählt (S.393).
-- das OSS meldet nur wenige Informationen an das Weisse Haus weiter, an das State Department und an GB fast gar nichts, und die SU darf gar nichts erfahren (S.393), gemäss Falin aus einer "höheren Erwägung" heraus (S.394).

in: Heideking,Jürgen/Mauch,Christof (Hrsg.): Geheimdienstkrieg gegen Deutschland. Göttingen, 1993, S.18, 22,47

-- Donovan legt die Weisungen von Roosevelt sehr frei aus und ist nicht der einzige, der zu Deutschland weiter Beziehungen pflegt
-- Dulles u.a. zeigen wenig Ehrfurcht vor Donovan und haben ihre eigenen Verbindungen (S.394).

ab Ende 1941 ca.
Luftangriffe: Die "USA" akzeptieren nun die Luftterror-Strategie von GB
und verschärfen den Terror gemäss Falin "bis aufs äusserste" (S.409).


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