aus: Valentin Falin: Zweite
Front. Die Interessenkonflikte in der
Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th.
Knaur Nachfolger, München 1995
ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2
1942
Roosevelt will so schnell wie möglich die
2.Front, damit GB nicht mehr ausscheren kann
(S.344)
"USA": Roosevelt gibt defensive Instruktionen
-- Linie Australien - Hawaii sichern
-- China im Krieg halten
-- Seewege nach GB sichern
-- Nordafrika besetzen (S.347)
Andere Ziele hat Roosevelt 1942 nicht. Dann strebt er an,
eine Friedenskonferenz einzuberufen und die Fehler von
Wilson von 1919 zu vermeiden (S.347).
in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau
1964, S.70,72-74
"USA": Viele NS-Fans rechnen immer noch mit
einer SU-Niederlage und einem Sieg der NS-Truppen
(S.138), die Nazis der
Roosevelt-Administration
Hoover, Taft, Fish
und andere (S.168).
"USA": Überlegungen für den Fall einer
russischen Niederlage
Bis heute sind zu diesem Thema kaum Dokumente zugänglich
[Die Panzerschränke leisten weiterhin "gute Arbeit"] (S.12).
Die "US"-Militärs fürchten die "Achsenvereinigung" im Mittleren Osten
[wenn Japan und die
NS-Truppen sich in Indien vereinigen könnten] (S.276).
"USA" stellt sich nur mühsam als "kriegführenden
Staat" um
(S.330)
Die Weltsituation
-- D: Die Wehrmacht hat den
Überraschungsvorteil verloren
-- GB und "USA" sind beide im Krieg und haben mehr und mehr
die Ansicht, es sei von Vorteil, die direkte Konfrontation
mit dem Reich hinauszuzögern
-- die "USA" muss ihre Strategie ändern, wird zwangsweise
zum Verbündeten von GB
-- Churchill hat sein Ziel erreicht, dass die "USA" der
Verbündete wird (S.265), aber über eine Nachkriegsordnung
wird nicht gesprochen (S.266)
-- GB und die "USA" scheuen mit der SU jeden Kontakt (S.266)
->> es häufen sich Verletzungen der Bündnispflichten
zur SU
->> es häufen sich Missachtungen lebenswichtiger
Interessen der SU (S.266).
[von Falin verschwiegen:
Die Sowjetisierungen missachten die lebenswichtigen
Interessen der Menschen...].
GB: Churchill will den Aufbau von GB und
"US"-Massenarmeen für eine Zweite Front 1943
(S.266)
in: Churchill Bd.4, 1, S.379
plus: Churchill füllt Lücken in der
"US"-Stabsarbeit
-- GB-Stäbe entwickeln allein Strategie
und Taktik für eine "Zweite Front"
-- die SU-Strategie gegen Deutschland wird von den GB-Stäben
dabei kaum berücksichtigt, keine Koordination bis Herbst
1943
-- das Verhältnis zwischen GB und den "USA" bleibt bis 1944
schlecht (S.266).
in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau
1964, S.352-353
-- bezüglich der Zweiten Front für 1942 wird jegliche Zusage
gebrochen (S.267).
Churchill-Desinformationen an die
SU geben der "USA" die Schuld für
Unstimmigkeiten mit der
SU
--
falls Verhandlungen über SU-Grenzen platzen
-- falls Transporte an die SU stocken (S.293).
Gemäss Falin ist es fatal, dass der Kontakt SU-GB scheinbar
enger ist als der Kontakt SU-"USA" (S.293).
Luftangriffe: Bombardierungen bewirken auf
NS-Gebiet unter 9% Einschränkung der NS-Kriegsproduktion
[also kaum spürbare Einschränkungen]
(S.410).
in: The US Strategy. Bombing Survey. Overall Report
(European War). Washington, 1947, S.23
OSS: Nazifreundlicher Dulles trifft Hohenlohe,
SD- und SS-Leute
(S.413). Dulles fordert in Washington die
Aufrechterhaltung des deutschen Staates, um in Ordnung eine
Umgestaltung Deutschlands zu ermöglichen (S.413)
OSS: Dulles denkt schon an die Nachkriegsordnung, bevor ein
"Ami" überhaupt in Europa gelandet ist.
Dulles meint,
-- die Frage der Tschechei sei nicht besonders wichtig
(S.413)
-- Dulles fordert einen "Cordon sanitaire" gegen den
Bolschewismus und gegen den Panslawismus durch ein
"Vorschieben der Grenzen Polens nach Osten, die Erhaltung
Rumäniens und ein starkes Ungarn" (S.413)
-- Dulles will die SU keinesfalls nach Rumänien und
Kleinasien hineinlassen (S.413).
[nicht erwähnt:
Der Holocaust mit Massenerschiessungen und Massenseuchen und
Massenhungertod und Massenkältetod in Ghettos ist bereits in
vollem Gang].
Atombombe D: Deutsche Wissenschaftler erklären sich für unfähig im
Anreichern von Uran
und
erklären, die Atomwaffe könne nicht gebaut werden (S.450).
später / 1942?
SU: Verhaftung von Astachow
wegen der eigenmächtigen Dialogführung mit Berlin im August
1939 (S.90). Astachow kann sich nicht herausreden und landet
in den Lagern
Berijas (S.91).
ab 1942
Atombombe "USA": Der versteckte Trumpf
-- die
"US"-Atompolitiker wirken in strengster Geheimhaltung, nur
Roosevelt weiss davon
aber nicht einmal der Vizepräsident, die Aussenminister und
auch fast alle übrigen Kabinettsmitglieder wissen davon
nichts
-- die gesamte "US"-Politik von Roosevelt baut auf der
Atomwaffe als Triumph gegen alle Rivalen auf, um die
Nachkriegszeit zu bestimmen (S.452).
Die "USA" planen fortan immer mit der Atombombe als Option
im Hintergrund (S.449).
ab 1942 ca.
PL-GB: Gründung der polnischen Heimatarmee Armia Krajowa (AK)
--
die AK ist unter Kontrolle der britischen Stabschefs
(S.441-442)
-- Aufbau der AK mit britischen Geldern, britischer
Ausrüstung und britischen Waffen, die von Flugzeugen der
britischen SOE über Polen abgeworfen werden
-- offiziell umfasst die AK 175.000 Mann, nur ein kleiner
teil kämpft gegen NS-Stellungen, die anderen Mitglieder
warten auf den "Tag X" (S.442)
-- in britischen Dokumenten ist die AK als "Home Army",
"Underground Army" oder "Secret Army" geführt (S.548).
PL-GB: Gründung einer Volksgarde "Gwardia Ludowa", ab
1944 "Armia Ludowa"
("Volksarmee") genannt
--
Kampf nur gegen NS-Stellungen
-- die Kooperation mit der Armia Krajowa AK wird abgelehnt
(S.442).
1942-1944
GB-"USA": Für eine Landung im Westen nach einer
allfälligen Revolution in Deutschland steht immer genug
Material zur Verfügung
für die Operationen "Sledgehammer" und
"Rankin" (S.402).
1942-1944
Luftangriffe: Zentrum der
Bombardements - Ölfelder sind nicht das
Ziel
Zentren
der
westalliierten Luftangriffe sind
-- Eisenbahnknotenpunkte
-- Lagerhäuser
-- andere Ziele zur Blockierung von Wegen und Luftabwehr
-- keine Bombardements der Ölfelder von
Ploiesti
und anderen NS-Ölzentren trotz der SU-Forderung, diese
Ölfelder zu bombardieren (S.410)
[-- keine Bombardements auf Konzentrationslager. Dies zeigt,
dass Churchill und die "US"-Taktiker eben nachweislich auch
Rassisten waren].
1942-1945
Japan: Bakteriologischer Krieg gegen die "UdSSR" und China
-- mit
bakteriologischen Waffen der "Abteilung 731" unter General
Ishiya (S.13)
-- Angriffe durch chemische Waffen an der
mandschurisch-sowjetischen Grenze mit Flussvergiftungen
(S.14).
in: Seiichi Morimura: Kuchnja djawola. Prasda ob "otrjade
731" japonskoi armii 1983 (S.500).
Anfang 1942
"USA": Einschätzung von Hopkins: Die SU könnte
die Wehrmacht schlagen
Hopkins:
"Es scheint wirklich möglich zu sein, dass die Russen sie
[die NS-Truppen] im nächsten Jahr zusammenhauen werden."
(S.226)
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
Bd.1, S.396 (S.530).
Auch Churchill und Molotow denken an Sieg der
Roten Armee
(S.530)
Der Bärendienst von Hopkins an der Roten Armee:
Die SU soll weiter allein kämpfen
Hopkins leistet mit dieser Äusserung der
SU einen sarkastischen Bärendienst, denn
-- "USA" und GB sind nicht an einem raschen Zerfall des
3.Reichs interessiert
-- die "USA" wollen zuerst die Stärke einer Weltmacht
entwickeln, um die Nachkriegszeit bestimmen zu können
-- die westlichen Strategen können mit der Hopkins-Äusserung
die RA weiter allein kämpfen lassen
(S.226).
RA
hat keine Kraft mehr für einen Gegenschlag
(S.249).
Der
RA-Vormarsch bleibt stecken. Die RA ist verausgabt - die
Lage der Wehrmacht ist ausweglos (S.247).
Anfang 1942 ca.
"USA": Ausarbeitung des
Plans zur 2.Front mit Landung zwischen Calais und Le
Havre
Die
Pläne werden von der operativen Abteilung des
"amerikanischen" Kriegsministeriums gemacht (S.283).
"USA"-GB: Zweite Front ist
für Mai 1942 vorgesehen
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun
1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.433-434
-- George Marshall befürwortet die zweite Front zusammen mit
GB
-- Meinung der britischen Befehlshaber:
oo
die zweite Front sei
"durchaus realisierbar"
oo
die materiell-technische
Versorgung der Landetruppen muss optimiert werden
oo
die Anzahl deutscher
Divisionen in F, B und NL dürfe nicht anwachsen (S.282)
-- aber: Alan
Brooke torpediert die zweite Front zusammen mit den
drei britischen Befehlshabern (S.282).
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun
1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.437
ab
Anfang Januar 1942
Jeder SU-Sieg ist ein Trauma für die "USA"
(S.403-404)
Die "USA" entwickelt neue "Fernziele" -
Strategiediskussion: Deutschland zerstören oder erhalten
-- die "USA" kann zudem bestimmen, wie
schnell die Niederlage Deutschlands eintritt
-- Deutschland und Japan werden den Status einer Grossmacht
verlieren
oder:
--- Deutschland kann erhalten bleiben, um das
"Kräftegleichgewicht" auf dem Kontinent zu erhalten (S.404).
Zur Verwirklichung eines Deutschland, das nicht
zusammenbricht, würden die Westalliierten dem NS-Deutschland
einen NS-Partner nach dem anderen wegnehmen und Deutschland
so einkreisen, mit Balkanfeldzug, Besetzung des
Donaubeckens, Nordeuropas und Polens, auf sowjetfeindlicher
Grundlage (S.404).
"USA": Roosevelt belässt NS-Fans in Regierung und Stäben
-- profaschistische
Kräfte dürfen bleiben, auch wenn sie in den "USA" bereits
kompromittiert sind
-- Leute mit engen Verbindungen zu NS-Vertretern in
Deutschland und mit Verbindungen zu deren Komplizen dürfen
bleiben, auch wenn sie in den "USA" bereits kompromittiert
sind
-- Leute, die dem FBI und den weiteren zuständigen
Kontrollorganen wegen ihrer Kontakte zum "Feind" bekannt
sind, dürfen auch ihre Posten behalten
-- noch schlimmer: die profaschistischen Leute und NS-Fans
werden sogar weiterhin befördert und bekleiden u.a.
militärisch bedeutende Posten! (S.331)
-- Werke über die Kollaboration "USA" - 3.Reich gemäss
Falin: Martin, G: Bratswo bisnessa (Potschtennye wse
ljudi...), Moskau, 1951 [!!] (S.331,539)
-- sowie Werke von Charles Highams u.a.
-- die von Roosevelt geduldeten NS-Kollaborateure sind
gemäss Falin "Schattenherrscher der "USA"
-- Roosevelt schränkt das "Big Business in keiner Weise ein"
Roosevelt duldet Nazismus, solange er den "USA"
nicht "schadet"
-- Roosevelt entscheidet gemäss Falin
immer "halbherzig" und sucht "einen Konsens mit den
Hauptgruppierungen [...], die die reale Macht im Lande
verkörperten"
-- für Roosevelt ist der Nazismus allein kein Kriegsgrund,
sondern erst die Drohung, dass den "USA" in Asien Märkte
verloren gehen könnten, und dass "Grossdeutschland" ein
grösseres Militärpotential entwickeln könnte als die "USA"
und somit die "privilegierte Stellung" der "USA" gefährden
könnte, wird der Kriegsgrund gegen die NS-Mächte
[Rassismus und Darwinismus ist in den "USA" absolute
Staatspolitik. Rassismus gegen Schwarze und Sterilisierung
und Ausrottung von Indianern "schadet" den "USA" in
Roosevelts Augen nicht].
"USA": Roosevelt fordert von seinen Mitarbeitern
die Erfüllung der Hilfsversprechen an die SU
(S.221)
NS-Führung: Viele träumen von einem
"ehrenhaften" Frieden
--
viele trauern den verpassten Gelegenheiten nach
-- die NS-Führung muss eine Ersatzstrategie zur
Blitzkriegsstrategie suchen
-- die Hoffnungen auf den Gesamtsieg des Krieges werden
heruntergeschraubt (S.248).
D:
Die Wehrmacht muss einen völlig neuen Krieg führen lernen
Die Zeit der leichten Siege ist vorbei.
Stellungskriege hat die Wehrmacht bisher kaum führen müssen.
Es fehlt jegliche Winterausrüstung (S.246-247).
Januar 1942
GB-SU: Eden appelliert für sachliche
Zusammenarbeit mit der SU und an die Berücksichtigung der
SU-Interessen
->> Churchill laviert zwischen den
Seiten (S.265).
F-B-NL: Es sind 33 NS-Divisionen stationiert,
darunter 2 Panzerdivisionen
so der Monatsbericht des OKW (S.329).
Januar 1942 ca.
Roosevelt an Stalin: Vorschlag für ein Treffen
im April 1942 - Stalin lehnt ab
Gemäss Falin befürchtet Stalin eine Falle
(S.328).
in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.262-263
in: Edmonds, Robin: Die Grossen Drei, Berlin 1992, S.268-269
ab
Januar 1942
GB
und "USA" lassen die
SU aber so
lange wie möglich zappeln
(S.125).
GB und "USA" zögern weiterhin mit schneller
SU-Hilfe - die verpasste Chance zum schnellen Sieg gegen
Deutschland
These Falin:
"Bei abgestimmtem Vorgehen der Mächte der
Anti-Hitler-Koalition und maximaler Anstrengung aller
Partner wäre es möglich gewesen, das Scheitern des
Blitzkrieges in relativ kurzer Zeit zur totalen Niederlage
Nazideutschlands zu führen. Das wäre erreichbar gewesen,
wenn sich alle verbündeten Mächte auf das Hauptproblem
konzentriert und ihre Kräfte nicht in Nebensächlichkeiten
vergeudet hätten." (S.247)
[plus:
Die Wehrmacht-Führung will die GB- und "US"-Manipulationen
zu einem langen Krieg nicht bemerken].
6.1.1942
"USA": Roosevelt-Botschaft an den Kongress: Die
Welt ist für Hitler "zu klein"
-- kein Kompromiss mit dem NS-System
-- "Die Welt ist zu klein, um für Hitler und Gott genügend
Lebensraum zu haben" (S.343)
in: Jakowlew, N.N.: Franklin Roosevelt - tschelowek i
politik. Moskau, 1965, S.425
Ende Januar 1942
NS-Verluste: 4240 Panzer und Selbstfahrlafetten
(S.247) [gegenüber 3998 Ende Dezember
1941, eine Zunahme von 242. Produktion pro Monat 250; durch
Partisanen wird der Nachschub aber unterbrochen, und durch
die sibirische Kälte bleiben massenweise Fahrzeuge ohne
Zerstörung stehen; somit ist der Stand vielleicht noch 500].
Der Kommandeur der 3.Panzergruppe, Generaloberst Hellmuth Reinhardt, vergleicht die Stärke
seiner 8 Divisionen mit der Stärke von 7 Kompanien (S.247).
Ostfront: Die Wehrmacht hat 6900 Flugzeuge
verloren
Die Industrie im 3.Reich kann diese
Verluste nie ausgleichen (S.247)
in: Kriegswende, S.208
[nicht erwähnt:
Der Düsenjäger steht bei Messerschmidt auf Befehl Hitlers
tatenlos herum.
In: Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant. Mainz 1980].
ab Ende Januar 1942 / nach der Niederlage vor Moskau
Falin: Stalin und Hitler tauschen die Plätze
Falin:
"Mit der Niederlage der Wehrmacht im Winter 194142 tauschten
Stalin und Hitler die Plätze."
Februar 1942
"USA"-SU: Der stellvertretende
"US"-Aussenminister [Welles] erkennt die SU-Kraft durch
den Sieg vor Moskau
und prophezeit bereits jetzt, dass Europa
vom Kommunismus beherrscht werden wird (S.543).
in: Pautsch, Ilse: Die territoriale Deutschlandplanung des
amerikanischen Aussenministeriums 1941-1943. Frankfurt /
Main, 1990, S.273-274
Der SU-Sieg vor Moskau reicht nicht aus, um GB und die "USA" zu einer gemeinsamen Strategie gegen die NS-Koalition zu überzeugen
(S.182)
Februar 1942 ca.
Roosevelt an Stalin: Vorschlag für Treffen um
den 1.3.1942 in Afrika - Stalin lehnt ab
gemäss Falin wieder, weil Stalin eine
Falle befürchtet (S.328)
in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.262-263
in: Edmonds, Robin: Die Grossen Drei, Berlin 1992, S.268-269
Vermutlich will Stalin im direkten Gespräch mit Roosevelt
nicht als Bittsteller erscheinen und will eine Kriegslage
abwarten, wo die SU die Initiative gegen die NS-Armeen
übernommen hat (S.328)
in: Lebedewa, N.S.: Besogoworotschnaja kapituljatia
agressorow, Moskau 1989, S.70
Stalin hat gemäss Falin scheinbar auch Flugangst (S.328).
Insgesamt vergibt Stalin bis Februar 1942 die Chance auf
eine grosse sowjetisch-"amerikanische" Zusammenarbeit, die
auch auf Churchill Eindruck machen würde (S.328).
"USA"-Fakten: Pläne zur
Truppenverlegung in den
Fernen Osten und
nach Nordafrika
->>
die
Lieferungen an die SU sollen reduziert werden
->> die SU steht in der Dringlichkeitsliste nur an
8.Stelle (S.536).
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
S.36-40, 91, 180, 188-189
ab 16.2.1942
"USA": Eisenhower leitet den Planungsstab der
"US"-Armee
(S.275)
28.2.1942
"USA": Militärbericht der Planungsabteilung
fordert klare Trennung zwischen militärischer und
politischer Strategie
-- Eisenhower legt George Marshall einen
Bericht der Planungsabteilung vor
-- Empfehlung, dass Operationen zur Zerschlagung der Achse
von anderen Operationen unterschieden werden sollen, die nur
zur Zerschlagung "beitragen"
-- Eisenhower fordert damit die klare Trennung zwischen
militärischer und politischer Strategie
-- konkrete Forderungen:
a) GB und Empire stützen
b) SU im Kampf halten: zweite Front eröffnen, damit
NS-Truppen von der Ostfront abziehen müssen
c) von Indien bis zum Nahen Osten alles unterstützen, um die
Achsenvereinigung in Asien zu verhindern, China im Krieg
halten (S.276)
plus:
-- Eisenhower fordert einen "US"-GB-Plan für NW-Europa,
wobei man sich auf NW-Europa beschränken sollte, um
Transporte von GB aus einzusparen (S.276-277)
-- ein Pazifikplan kann noch nicht richtig entwickelt
werden, weil der Atlantik Priorität hat (S.277)
in: Matloff, Maurice / Snell,
Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi
woine 1941-42, Moskau 1955, S.186-187.
Insgesamt bleiben Offiziere und "US"-Stabschefs aber uneinig
über die Prioritäten der Strategie (S.277).
Februar-April 1942 ca.
GB-Stabschefs erarbeiten das militärische
Szenario von Churchills Kriegsplan
a) Vollendung der Einkreisung
b) Befreiung der besetzten Länder
c) Endsturm auf die Zitadelle Deutschland (S.270)
in: Churchill III, 2, S.326
-- "Einkreisung" gemäss der Linie Archangelsk - Schwarzes
Meer - Anatolien - Nordküste des Mittelmeers - Westküste
Europas
zusätzlich:
-- Waffenhilfe an die Türkei
-- Aufstocken der GB-Kräfte im Nahen Osten
-- Besetzung der gesamten Küste Nordafrikas (S.270).
Die "US"-Militärs wollen sofort die zweite Front:
-- Hauptkriegsschauplatz soll NW-Europa sein
-- Kampf am Boden hat Priorität (S.270)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.118-119
März 1942
Frühjahr 1942
OKW-Bericht: Die völlige Regenerierung der
Wehrmacht ist ausgeschlossen
--
OKW-Bericht "Die militärische Stärke der Wehrmacht im
Frühjahr 1942"
-- völlige Regenerierung ist nicht möglich: dass es
"weder beim Personalbestand noch beim Material möglich sein
wird, eine völlige Auffrischung der gesamten Heeresgruppe
Ost bis zur notwendigen Kampfbereitschaft und Mobilität
durchzuführen" (S.533)
-- die Wehrmacht der Ostfront 1942 bleibt unter der Stärke
von 1941 (S.533.
in: Unternehmen Barbarossa, S.168
Beginn des Zermürbungskriegs. Deutschland sorgt
sich, wer alles Gegner sein wird
(S.259).
Die SU fragt sich weiter, wie lange die SU noch
allein gegen die NS-Armeen kämpfen muss
(S.260)
"USA": Diskussion der SU-Hilfe: keine
"US"-Truppen, weiter nur Waffenlieferungen
-- Roosevelt und Marshall und McArthur
überlegen Varianten für die "Kooperation"
-- u.a. wird die Entsendung "amerikanischer" Kampfeinheiten
an die Ostfront gegen deutsche Truppen diskutiert
-- solche Pläne werden als unzweckmässig abgelehnt, denn
andere, nicht-kommunistische Staaten hätten direkte Hilfe
eher verdient (S.238)
Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.205-206; S.249-251 (S.531)
-- OSS: Donovan wirbt für ein "indirektes Vorgehen", die
Strategie des OSS sei genauso wirksam wie andere (S.531).
->> man einigt sich auf eine 2.Front ohne
Zeitpunktbestimmung
->> vorerst soll die SU nur Kriegsmaterial erhalten
(S.238).
Frühjahr 1942-1944
"Luftoffensive" von GB
und "USA" gegen deutsche Städte hilft der
SU kaum
--
die Bombardierung ganzer Städte ist nur eine mittelbare
Hilfe für die SU, hat keine Auswirkungen, NS-Truppen von der
Ostfront abzulenken, somit versagt die "Luftoffensive" als
2.Front total
-- der Strom von Waffen und Rüstung an die Ostfront nimmt
bis Mitte 1944 nicht ab
-- es werden nur 18-19% der NS-Industrien im Reich getroffen
-- viele Betriebe werden geschont, weil sie als wichtig für
den Wiederaufbau eingestuft werden, und weil der schaden für
ausländische Eigentümer gering gehalten werden soll, [z.B.
für Ford in Köln].
in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau
1964, S.415-416
Frühjahr bis April 1942
Luftangriffe: Nur 5% finden nachts oder bei
schlechter Sicht die Ziele
(S.409). 2/5 der Bomber werfen ihre Bomben
im Umkreis von 7-8km ab, nur wenig Effizienz (S.409-410).
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun
1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.395-408
in: Balke, Ulf: Luftkrieg in Europa. Koblenz 1990, Teil 2
[ohne Seitenzahl]
März 1942 ca.
Die SU hört mit: Molotow weiss von der
"US"-GB-Taktik, sieht die Verweigerung der zweiten Front
durch Roosevelt und Churchill
und sieht, dass die Militärs die zweite
Front eigentlich sofort eröffnen wollen (S.275).
März 1942 ca.
"USA": Auflösung der Abteilung "Kriegsplanung"
unter Eisenhower
mit neuem Projekt einer Gründung
"operative Abteilung" (S.535).
März-April 1942
"USA": Eisenhower will die 2.Front sofort
--
Eisenhower leitet die militärischen Vorarbeiten der
Planungsabteilung des Stabes der "US"-Armee
-- Eisenhower ist für eine massive Invasion in Europa mit
Flugzeugen und Bodentruppen (S.275)
-- Eisenhower will keine Zeit verstreichen lassen und ist
für eine sofortige Landung in Frankreich
-- viele Militärs stimmen Eisenhower zu (S.276)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.182
März-September 1942 ca.
GB-Politiker rechnen immer noch mit der
Niederlage der SU
- also weiter Verweigerung der
2.Front
--
z.B. Alan Brookes
-- eine GB-Landung auf dem Kontinent wird von den
GB-Politikern immer als eine Gefahr bezeichnet [weil nach
einem SU-Zusammenbruch die Achsenvereinigung in Indien
möglich würde] (S.295).
in: Brayant, A.: The Turn of The Tide. N.Y. 1957, S.359-360
Sherwood meint:
-- Churchill will keine britischen Leben auf dem Kontinent
riskieren (S.295), nicht so wie GB 1914-1918 (S.196)
-- Churchill wolle Einsatz nur dort, wo er ohne
Feindberührung möglich ist, also setz Churchill seine
Schwerpunkte auf Blockade und Zermürbung und nimmt die
Ramponierung seines Rufs in Kauf, dass v.a. die SU kämpft
und die GB-Truppen nicht (S.296).
Falin: Churchill überlässt die "Schmutzarbeit"
den anderen
"Irgendwer musste doch die riesigen Armeen
schaffen [besiegen], um die Aggressoren dort zu schlagen, wo
sie in grossen Scharen auftraten, so zu schlagen, dass
Deutschland, selbst wenn es wollte, nicht mehr in der Lage
war, sich rundherum zu verteidigen. Das kümmerte London
jedoch nicht. Ohne jede moralische Skrupel überliess es die
Schmutzarbeit anderen." (S.296)
ab Anfang März 1942
GB-"USA": Churchill spielt mit
den "amerikanischen" Militärs
Churchill spielt die verschiedenen
"amerikanischen" Militärs gegeneinander aus, um eine zweite
Front 1942 zu verunmöglichen (S.278).
7.3.1942
Roosevelt-Telegramm an Churchill: Konsequenzen
bei "US"-Verlegungen nach Neuseeland und Australien
a) die Landung in Nordafrika (Operation "Gymnast") ist nicht durchführbar
b) auch die Landung "amerikanischer" Truppen auf GB sei
eingeschränkt
c) eine direkte Truppenverlegung nach Island wird unmöglich
d) Lend-Lease nach China und in den Nahen und Mittleren
Osten wird eingeschränkt
e) Luftangriff auf Deutschland von "amerikanischer" Seite
wird "etwas eingeschränkt" und "US"-Bodenoperationen in
Westeuropa für 1942 müssen "bedeutend reduziert" werden
(S.278)
in: Kimball, W.F.: Churchill and Roosevelt. The Complete
Correspondence 1984, Vol.1, S.379ff.
9.3.1942
Churchill-Botschaft an Stalin, die "USA" sei an
Transportverzögerungen schuldig
(S.293), Eingang der Botschaft am
12.3.1942 (S.535)
in: Briefwechsel Churchill-Stalin, S.50
Roosevelt-Telegramm an Churchill: Roosevelt
fordert das Oberkommando für die Operationen im
pazifischen Raum
-- zur Vereinfachung der Befehlsstruktur
-- Forderung der gesamten Verantwortung
-- mit lokaler Befehlsgewalt bei Neuseeland, Australien und
Holland im Fall der "Befreiung" von Niederländisch-Indien
-- Roosevelt spricht GB gleichzeitig den Nahen und den
Mittleren Osten zu:
"Region von Singapur bis Indien, den Indischen Ozean, den
Persischen Golf, das Rote Meer einschliesslich Libyens und
des Mittelmeeres." (S.278)
-- Nord- und Südatlantik und die Bildung einer zweiten Front
soll aber gemeinsam geschehen (S.279).
in: Kimball, W.F.: Churchill and Roosevelt. The Complete
Correspondence 1984, Vol.1, S.398-399
Roosevelt an Churchill: Roosevelt will die
zweite Front im Sommer 1942 beschränkt auf Luftwaffe und
Kommandooperationen
(S.282)
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun
1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.439-440
in: Kimball, W.F.: Churchill and Roosevelt. The Complete
Correspondence 1984, Vol.1, S.398-399
->> Roosevelt besteht auf einer zweiten Front, trotz
Truppentransporten nach Neuseeland und Australien
>> offenbar haben "US"-Stäbe und Hopkins auf Roosevelt
eingewirkt (S.282).
ab 9.3.1942 / Frühling 1942
GB schwenkt von zweiter Front zu Land zu
Luftangriffen
-- statt eine Landoffensive werden nun
Luftangriffe geplant
-- geplant ist die Zerstörung eines grossen Teils der
deutschen Luftwaffe, um so die SU zu entlasten
-- geplanter Beginn nach dem Beginn der deutschen
Frühjahrsoffensive der NS-Truppen (S.282).
10.3.1942
GB: Sitzung des GB-Komitees der Stabsschefs:
keine zweite Front wegen fehlender Schiffe
--
Erörterung des Berichts des Planungsorgans (S.281-282)
-- Beschluss: Da es an Transportmitteln fehle, sei eine
zweite Front nicht möglich, sondern nur Versorgungsgüter für
die SU:
"Ausser der Lieferung von Versorgungsgütern leisten wir der
Sowjetunion keinerlei Hilfe ... Unser grösster Beitrag zur
Zerschlagung Deutschlands wäre die Schaffung eines wirksamen
Ablenkungsfaktors im Westen, der die Pläne des deutschen
Oberkommandos zum Scheitern bringen und dieses zwingen
könnte, einen Teil der Kräfte von der sowjetisch-deutschen
Front nach Westen zu verlegen. Der Mangel an
Transportmitteln schliesst die Möglichkeit aus, ein solches
Vorhaben irgendwo ausserhalb der Region des Ärmelkanals
durchzuführen." (S.282)
"USA"-GB-Indien: Roosevelt erwähnt gegenüber
Churchill eine erste provisorische Regierung in Indien
für den Aufbau einer "internationalen
Gemeinschaft" (S.279)
in: Kimball, W.F.: Churchill and Roosevelt. The Complete
Correspondence 1984, Vol.1, S.404ff.
[nicht erwähnt:
Auch für Roosevelt gehören Indianer nicht zur
"internationalen Gemeinschaft"].
14.3.1942
"USA"-GB: Das Komitee der GB-"US"-Stabschefs
legt drei Strategie-Varianten a,b,c vor
a) Pazifik nur verteidigen, Atlantikraum
verstärken
b) Deutschland von GB aus sofort angreifen mit der
Möglichkeit, dass der SW-Pazifik verloren geht
c) den Südpazifik auf Verteidigung halten, Ballung der
Kräfte in GB und Angriff auf Deutschland so früh wie möglich
mit vorwiegend britischem Anteil (S.277).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.189
"USA": Hopkins-Memo drängt auf 2.Front gegen Deutschland
Hopkins:
"Ich zweifle, ob irgend etwas jetzt wichtiger ist, als in
diesem Sommer eine brauchbare Front gegen Deutschland zu
gewinnen. Dies muss sehr sorgfältig ausgearbeitet werden, in
erster Linie zwischen Ihnen und Marshall und in zweiter
Linie zwischen Ihnen und Churchill. Ich glaube, es ist keine
Zeit zu verlieren, denn wenn wir es ins Werk setzen wollen,
müssen sofort die Pläne gemacht werden."
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
S.418-419
16.3.1942
"USA"-GB-Stabschefkomitee entscheidet sich für Variante c)
mit hohem britischen Anteil
(S.277)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.189
17.3.1942Aufteilung der GB- und "USA"-Spähren: Ölländer - Pazifik
GB-"USA":
Churchill stimmt dem Roosevelt-Konzept vom 9.3.1942 im
Prinzip zu
(S.279)
in: Sekretnaja perepiska, Bd.1, S.216
->> London und Washington teilen sich die
Einflusssphären auf, und zwei Dominions Australien und
Neuseeland fallen in die "amerikanische" Sphäre
->> Churchill freut die "amerikanischen" Transporte
von britischen Truppen in den Nahen Osten um Südafrika
->> folglich ergibt sich eine Kapazitätsverringerung
für die zweite Front für 1942
->> Churchill fordert eine Koordination der Aktionen
zwischen Pazifik und Nahem Osten (S.279).
18.3.1942
Roosevelt kündigt Churchill
einen "genaueren Plan für eine gemeinsame Offensive
in Europa" an.
in: Kimball, Warren .F.: Churchill and Roosevelt. The
Complete Correspondence 1984, S.421
23.3.1942
"USA": Einrichtung der "operativen Abteilung"
unter Leitung von Eisenhower
auf der Grundlage der aufgelösten
Abteilung "Kriegsplanung" (S.535)
D: Direktive von Hitler zur Westverteidigung:
2.Front würde empfindlich stören
weil bedeutende Kräfte der Bodentruppen
und der Luftwaffe damit nicht an der Ostfront eingesetzt werden könnten (S.330).
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun
1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.492-495
25.3.1942
"USA": Memo von General Dwight:
"Memorandum Eisenhower" von
der "operativen Abteilung" an
Roosevelt und Marshall
(S.283-284)
D.Eisenhower fordert ein "Hauptziel"
-- Eisenhower, zu dem Zeitpunkt Leiter der
operativen Verwaltung des Stabs der Army
-- These von Eisenhower: nur bei einem "Hauptziel" sei volle
Koordination möglich (S.240).
D.Eisenhower fordert die 2.Front für
Sommer/Herbst 1942
-- Festlegung der ersten grossen Offensive
(S.283) im Sommer / Herbst 1942 (S.286)
-- erst dann ist eine vernünftige Planung der Rüstung, der
Ausbildung und der Unterkunft der Armee möglich
-- Hauptziel sollte Deutschland sein mit Angriff im Westen,
denn
a) die Verbindungen zu GB müssen sowieso geschützt werden
b) der Anmarschweg GB-D ist optimal kurz
c) schon die Stationierung der "US"-Truppen auf GB werden
das Reich zur Vorsicht veranlassen, so dass nicht die ganze
Wehrmacht gegen die SU geworfen werden kann
d) die Verbindungen zu den deutschen Industriezentren sind
so am kürzesten (S.283)
e) GB hat bereits die nötigen Flugplätze zum Schaffen einer
Luftüberlegenheit in Deutschland (S.283-4)
f) die 2.Front von GB ist auch gleichzeitig
Landesverteidigung für GB [im Fall eines Zusammenbruchs der
SU und eines erneuten deutschen Angriffs gegen GB]
g) die deutschen Kräfte sind verzettelt und die Gelegenheit
für eine 2.Front sind somit günstig (S.284)
-- Eisenhower zeigt auf, dass alle Vorbereitungen zur
2.Front möglich sind
-- wenn keine 2.Front in Gang kommt, dann soll man sofort
alle Kräfte gegen Japan werfen (S.284)
Im Fall, dass die Ostfront ernsthaft in Gefahr gerät oder
dass Deutschland zusammenbricht, sind auch früher schon
kleinere Operationen möglich (S.286)
-- zur Besetzung eines Aufmarschgebietes zwischen Le Havre und Boulogne
(S.286)
-- mit maximal 5 Divisionen und 700 Kampfflugzeugen (S.287).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.211-212
gleicher Tag:
"USA": Beratungen zur konkreten Planung der
2.Front
-- im Weissen Haus; mit Kriegsminister Stimson, Knox, Marshall, Arnold, Hopkins
-- der Stabschef der Armee (Eisenhower) will die baldige
2.Front am Ärmelkanal und hat überzeugende Argumente
-- Stimson und Marshall
erhalten den Auftrag für konkrete Planungen
-- Hopkins schlägt vor, den Plan auf
Regierungsebene mit Churchill abzustimmen
-- Roosevelt stimmt zu (S.284).
30.3.1942
Ostfront: Die Wehrmacht hat noch 140 kampffähige
Panzer
so die Meldung an das OKW. Die 140 Panzer
sind in 16 Panzerdivisionen aufgeteilt (S.247).
in: Kriegswende, S.207; Unternehmen Barbarossa, S.145-146.
[Der sibirische Winter mit minus 40-50 Grad hat praktisch
alle Motoren einfrieren lassen und zerstört].
Ende März 1942 ca.
"USA": Forderungen nach Koordination mit der RA
-- Eisenhower und weiteren Militärs
fordern die militärische Koordination mit der RA
-- Marshall beschwichtigt, stimmt Eisenhower im Prinzip zu,
de facto aber vollzieht er Handlungen für einen autonomen
Kurs und verzögert die 2.Front mit (S.287).