aus: Valentin Falin: Zweite
Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition.
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München
1995
ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2
Juli 1942
Sommer 1942
Japan-SU: Operation "Sommermanöver": 12kg
Maliasmusbakterien in den Fluss Derbul eingeleitet
-- an der Mündung in den Argun
-- Erreger einer Infektionskrankheit
-- ist gemäss Falin ein "Diversionsakt" an der
mandschurisch-so- (S.13) wjetischen
Grenze (S.14).
in: Seiichi
Morimura: Kuchnja djawola. Prasda ob "otrjade 731"
japonskoi armii 1983 (S.500)
Falin-These: Die Politiker in den "USA" und GB
meinen, die SU wird 1942 zusammenbrechen
(S.321)
"USA": Spekulationen über die Vorgänge nach einer SU-Niederlage
--
Experten errechnen für die NS-Staaten ein Potential für
400 Divisionen im Jahr 1943
-- die "USA" hätten dann gerade 200 Divisionen aufgestellt
(S.332)
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija.
Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.123
Roosevelt appelliert an die "US"-Stäbe, davon auszugehen,
dass GB und das Empire erhalten bleiben und dass die RA
noch eine Zeit lang die Wehrmacht bindet:
"Der Präsident [Roosevelt] wies die Stäbe an, bei ihren
Planungsarbeiten vom Vertrauen in ihren glücklichen Stern
und der Hoffnung auszugehen, dass GB und das Britische
Empire als aktive Gegner Deutschlands erhalten blieben.
Nach dem Überfall Nazideutschlands auf die UdSSR fügte er
noch eine Voraussetzung hinzu: Die Rote Armee musste die
Wehrmacht für einen bestimmten Zeitraum binden, damit die
"USA" ihre militärischen Vorbereitungen organisierter und
zielstrebiger realisieren konnten." (S.332)
Ostfront: 160 NS-Divisionen
(S.333)
in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau
1964, S.158-160, 239-242, 358
GB-"USA": Argwöhnen, ob Hitler wieder eine
Verständigung mit Stalin finden wird
(S.345)
Juli 1942
GB-SU: Churchill verspricht Molotow eine
Zweite Front, tut aber nichts
(S.270)
GB-"USA": Churchill führt die "USA" an der
Nase herum
(S.270)
"USA": Roosevelt stellt der operativen
Abteilung des Kriegsministeriums das Ultimatum zu
"Gymnast" oder "Bolero" für den 1.August 1942
(S.308)->> Churchill hört mit und
schaltet sich ein, fordert ultimativ "Gymnast" (S.308).
F-B-NL-D: Verstärkung der Westverteidigung
--
zusätzlich eine motorisierte Division der Waffen-SS
-- zusätzlich eine motorisierte Brigade (S.330).
Die kampfbereite und kampffähige NS-Gesamtverteidigung in
Westeuropa besteht gemäss Falin aus ganzen "zwei
Divisionen, einer Brigade und einem Panzerregiment, ohne
eine einzige Luftwaffeneinheit." (S.330)
GB-D: Diskussionen um Westfrieden, wenn Hitler
entfernt würde
z.B. vom Bischof von Chichester
[an der südenglischen Küste bei Brighton], George Bell, an
Anthony Eden vorgeschlagen (S.334).
Juli 1942 ca.
Madrid: DWid-"USA": Kontakte "US"-Botschafter
Carlton Hayes und deutschen Emissären
-- entweder 2.Front
-- oder Friedensverhandlungen
-- Carlton Hayes ist für Friedensverhandlungen (S.344).
Juli-Dezember 1942
Luftangriffe auf Deutschland [und andere
NS-Gebiete] werden mangels Effizienz eingeschränkt
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija.
Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.395-408
in: Balke, Ulf: Luftkrieg in Europa. Koblenz 1990, Teil 2
[ohne Seitenzahl]
ab Juli 1942
"USA"-SU: Lieferungen bleiben reduziert, denn "Gymnast" braucht 2-3mal so viel Transportmittel wie
"Sledgehammer"
Die
"USA" behalten die reduzierten Lieferungen an die SU bei
auch nach dem Beschluss, dass "Bolero" nicht stattfindet,
denn "Gymnast" erfordert gemäss Falin 2-3mal so viel
Transportmittel wie "Sledgehammer" (S.307).
ab Anfang Juli 1942
GB: Churchill lässt auch die letzten Vorbereitungen für die 2.Front verschieben
(S.307)
1.7.1943
"USA": Letzte Revision der Einsatzplanung: 7,7 Mio. Mann, 83 Armee-Divisionen
--
Reduktion der Panzerverbände, Reduktion der motorisierten
Verbände
-- diese Konzeption bleibt bis Kriegsende erhalten
(S.333).
in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau
1964, S.158-160, 239-242, 358
8.7.1942 / erstes Telegramm von Churchill an Roosevelt
Churchill an Roosevelt: 2.Front ist gestorben
--
"Kein einziger britischer General, Admiral oder
Luftmarschall kann "Sledgehammer" als 1942 durchführbare
Operation empfehlen"
-- die Positionen auf dem Kontinent im Falle einer 2.Front
noch 1942 würden so viel Material verschlingen, dass 1943
kaum eine "grossangelegte Operation" organisiert werden
könne
-- Churchill versichert, "Gymnast" werde der SU mehr
Erleichterung bringen, so wie es Roosevelt auch wolle
(S.307):
"Das ist wirklich die 2.Front des Jahres 1942", das sei
der "höchst nutzbringende Schlag." (S.308)
in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act.
Lend-Lease. 1939-41, S.520-521
8.7.1942 / 2. und 3.Telegramm an Roosevelt über "Bolero"
Churchills Köder:
"Bolero"
unter "amerikanischem" Befehl von Marshall
--
Marshall soll Befehlshaber von "Bolero" werden
-- "Bolero" dürfe die anderen Operationen wie "Gymnast"
nicht beeinträchtigen (S.308)
gleicher Tag
"USA": Die operative Abteilung plant, um
Instruktionen über "vorzeitige Operationen in Europa im
Jahr 1942" zu bitten"
denn bis zum 1.8.1942 muss der Entscheid
fallen (S.308).
->> Churchill hört wieder mit und mischt sich ein
(S.308).
Churchill: "Sledgehammer" soll aufgegeben werden
Churchill-Botschaft
an
"US"-Feldmarschall John Dill,
-- dass das GB-Kriegskabinett die Operation "Sledgehammer"
aufgegeben habe
-- Churchill weist Dill an, dies der SU nicht mitzuteilen:
"Selbstverständlich sagen wir den Russen vorläufig nicht,
dass es unmöglich ist, Operation "Sledgehammer"
durchzuführen." (S.308).
Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.378
GB-SU: Churchill verschiebt die Zweite Front in Europa bereits ins Jahr 1944!
(S.265).
Falin:
"Ab 1942 verschob er [Churchill] dann die zweite Front gar
ins Jahr 1944." (S.265)
9.7.1942
D: Hitler gibt Befehl, die Verteidigung der Atlantikküste zu verstärken
--
Hitler ist im Rausch der "Erfolge" der Ostfront (S.329)
-- Hitler meint, am stärksten bedroht sei die Kanalküste
zwischen Dieppe und Le Havre,
die Normandie, die Bretagne
und Südholland (S.329-330)
[und v.a. meint Hitler scheinbar, er sei nicht auf einen
Westfrieden angewiesen].
10.7.1942
"USA" Komiteesitzung der Stabschefs gegen
"Gymnast"
-- Marshall ist gegen "Gymnast", dies
sei eine "teure und wenig nutzbringende Operation"
-- Marshall schlägt vor, alles auf den Pazifik zu werfen
-- Pazifikkrieg ist gemäss Marshall nach "Bolero" (S.309)
"das wirksamste Mittel, Russland zu helfen" (S.309-310)
-- King: GB habe Operationen in Europa "niemals ehrlich
zugestimmt"
-- Marshall und King verfassen ein Memorandum an Roosevelt (S.310).
Das Memorandum von Marshall und King für
Roosevelt gegen "Gymnast"
-- "Gymnast" 1942 schliesst "Bolero" und
"Sledgehammer" für 1942 aus, eventuell auch für das
Frühjahr 1943
-- "Gymnast" bringt keine entscheidenden Ergebnisse,
sondern besetzt nur alle Kapazitäten
-- es werden keine anderen
Feindschläge woanders mehr möglich sein
-- die Verpflichtungen gegenüber der SU werden gröbstens
verletzt
-- wenn doch noch andere Aktionen realisiert werden, so
steht der Plan "Round-up" auch für 1943 in Gefahr
-- wenn in Europa nichts passiert, sollen alle Kräfte aus
den Pazifik (S.310).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.312-315
Reaktion von Roosevelt: Er bittet um Pazifik-Pläne, statt
die Landung in Europa durchzusetzen.
Memorandum von Marshall und King für Roosevelt
über den Pazifik
-- es müssten 75-80% der Kräfte von
"Bolero" in den Pazifik gelenkt werden
-- es wird dadurch ein "amerikanischer" Einsatz in China
und in der SU gegen Japan möglich
-- die Umorientierung auf den Pazifik ist für die Ostfront
ungünstig, aber die zweitrangige Operation
"Gymnast" hat noch die viel schlimmeren, die
schlimmsten Folgen (S.310).
->> Roosevelt meint, die "amerikanische" Flotte sei
für den Pazifik noch nicht stark genug
->> Roosevelt zweifelt, ob die Stäbe ökonomisch
richtig gerechnet haben (S.310)
->> Roosevelt vermeidet eine direkte Diskussion um
die pazifische Variante (S.311).
Roosevelt: Ohne GB keine Landung in Europa
Gleichzeitig ist Roosevelt nicht zu
einer Landung in Europa ohne GB bereit (S.311).
12.7.1942
Churchill über "Gymnast" an
GB-Generalstabschef John Dill
-- "Gymnast" sei von den "USA" abhängig
-- ohne "Gymnast" würden die West-Alliierten im Jahr 1942
"untätig" bleiben:
Churchill schreibt an Dill:
"Falls sich ... der Präsident [Roosevelt] gegen 'Gymnast'
entscheidet, ist die Angelegenheit begraben. Sie kann nur
von Truppen unter amerikanischer Flagge durchgeführt
werden. Diese Chance wäre dann eben endgültig vertan.
Beide Länder werden 1942 untätig bleiben, und alle
Anstrengungen werden sich auf 'Round-up' 1943
konzentrieren." (S.309)
14.7.1942
Churchill an Roosevelt:
Churchill will Operation "Jupiter" und die 2.Front als
"Round-up"
für 1943
Churchill an Roosevelt:
"Ich habe niemanden gefunden, der Operation Sledgehammer
für möglich hält. Ich möchte, dass Sie "Gymnast" so bald
wie möglich durchführen und wir abgestimmt
mit den Russen versuchen, "Jupiter" so bald wie
möglich durchführen und wir abgestimmt mit den Russen
versuchen, "Jupiter" zu realisieren. In der Zwischenzeit
müssen alle Vorbereitungsmassnahmen für "Round-up" im
Jahre 1943 auf vollen Touren laufen, wodurch wir maximale
Kräfte des Feindes auf der anderen Seite des Kanals binden
werden. All das ist für mich so klar wie ein Tag." (S.308)
in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act.
Lend-Lease. 1939-41. Baltimore 1969, S.529
[nicht erwähnt:
Die russischen Stäbe müssen auch Zeit aufwenden, um
Planungen für "Jupiter" vorzunehmen und bereiten "Jupiter"
scheinbar auch vor].
14.7.1942
Roosevelt entscheidet sich insgeheim für
"Gymnast"
ist gemäss Falin ein willkürlicher
Entscheid (S.311).
ab 14.7.1942
Churchills neuer Plan für Generalstabschef Dill: Afrika, dann Italien
--
keine Truppenverlagerungen auf den Pazifik
-- nach "Gymnast" sollen die in Afrika eingesetzten
Truppen in Italien landen:
"Dill erhielt den Auftrag, sich gegen die Verlagerung der
amerikanischen Kriegsanstrengungen in den Stillen Ozean zu
wenden und darauf zu achten, das nach "Gymnast" als
nächstes Italien an der Reihe war." (S.309)
in: Churchill, Bd. IV, 2, S.35-36
15.7.1942
Roosevelt an Hopkins: "Gymnast" hat auch einen Vorteil: rein "amerikanisches" Kommando
--
Roosevelt will "Sledgehammer" 1943 auf jeden Fall
-- GB will "Sledgehammer" blockieren
-- "Gymnast" habe aber auch "grosse Vorzüge", denn die
Operation sei ein "rein amerikanisches Unternehmen"
(S.309).
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
Bd.2, S.232
->> Churchill hat Roosevelt mit einem
"amerikanischen" Oberbefehl bei "Gymnast" geködert
(S.309).
15.7.1942 ca.
Roosevelt plant, Hopkins, Marshall und King
nach London zu entsenden
um "im Geiste des Einvernehmens" die
Pläne für 1942 und 1943 abzustimmen (S.311).
Planung der Direktive für die Verhandlungen mit GB durch
das "US"-Kriegsministerium
-- ohne Nordafrika-Operationen
-- die Polemik um "Gymnast" wird weitergehen (S.311).
15.7.1942
Roosevelt veranschlagt für die Londoner
Verhandlungen 1 Woche Zeit
(S.312-313) mit dem eindeutigen
Unterton, auf "Gymnast" einzuschwenken (S.313).
[nicht erwähnt:
Wenn die Marschälle auf "Gymnast" einschwenken, kann
Roosevelt immer sagen, er selbst sei es nicht gewesen].
Marshall will
aber die 2.Front sofort, mit ihm auch Stark,
Eisenhower, Spaatz (S.313).
16.7.1942
Roosevelt-Direktive für Hopkins, Marshall und
King vor der Abreise nach London
Gemeinsames Ziel sei die Besiegung der
Achsenmächte ohne Kompromiss (S.343).
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
S.492
Roosevelts Direktive: Aufteilung der Kräfte in
Europa und im Nahen Osten
1. kein "Sledgehammer" 1942
2. "Bolero" um 3 Monate verschieben
3. Flugzeuge für "Bolero" umlenken: zum grossen Teil in
den Nahen Osten und nach Ägypten, zum kleinen Teil in den
Nordwest-Pazifik (S.311)
4. 5 Divisionen nach GB entsenden ("ohne Eile") (S.311)
für eine Offensive (S.537)
5. 5 Divisionen in den Nahen Osten sofort entsenden
(S.311) für die "amerikanische" Operation durch den Iran
bis zum Kaukasus (S.537)
6. "Bolero" bis Oktober 1942 ausarbeiten, "Bolero" und
"Round-up" solle im April 1943 bereit sein
7. Hilfe für die SU fortsetzen, aber über Basra (S.311).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S. 319-322
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
S.497
8. Der Nahe Osten muss so stark wie möglich ausgerüstet
werden, egal, ob die SU zusammenbricht oder nicht:
a) Lufttruppen und Landetruppen an den Persischen Golf,
nach Syrien und Ägypten verlegen
b) neue Operation in Marokko und Algerien, um Rommels
Truppen in den Rücken zu fallen (S.312)
10. Roosevelt betont ein rasches Vorgehen,
Einheitlichkeit, Angriff üben, um nach 1942 gegen die
NS-Truppen bestehen zu können (S.312).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.322-323.
Zusätzlich gibt Roosevelt Marshall einen Brief an
Churchill mit, um Churchill doch noch zu überzeugen, dass
die 2.Front 1942 erforderlich ist. Wenn Churchill nicht
wolle, so soll die andere Variante zum Zuge kommen,
Hauptsache, "amerikanische" Landungstruppen sind 1942 noch
im Einsatz. Roosevelt vermeidet es, "Gymnast" direkt zu
erwähnen (S.311).
Gemäss Sherwood plädiert Roosevelt für "Round-up", solange
die Ostfront noch steht. Wenn die SU zusammenbricht und
die deutschen Kräfte von der Ostfront frei werden, wird
"Round-up" für 1943 vielleicht ganz unmöglich (S.312).
In: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
S.493
Falin über Roosevelt: Roosevelt spielt mit dem Feuer
--
Roosevelt appelliert nirgendwo an das Maximum der Kräfte
gemäss Abmachung vom 11.6. 1942 mit Molotow
-- Roosevelt bleibt kühl, rechnet, statt alle Kräfte des
Landes zu mobilisieren
-- wenn die SU zusammenbricht, ist Roosevelt aber auch als
Präsident und als "moralischer Führer" des Westens
gefährdet (S.312).
17.7.1942
GB-D: Anthony Eden bezeichnet einen
Westfrieden für unmöglich
so Eden an Bischof Bell von Chichester
(S.334).
20.-23.7.1942 / Londoner Verhandlungen
London: Verhandlungen um "Gymnast" oder 2.Front
Marshall
verteidigt
die Operation "Sledgehammer" (S.313)
22.7.1942
Die Londoner Verhandlungen geraten in eine
"Sackgasse", Bericht der "amerikanischen" Delegierten an
Roosevelt - neue Roosevelt-Weisung ohne 2.Front
Roosevelts Einigungsbefehl ist begleitet
mit folgenden Punkten:
1. eine gemeinsame anglo-amerikanische Operation in
Französisch-Nordafrika (in Algerien, Marokko oder in
beiden zugleich)
2. Eine rein amerikanische Operation in
Französisch-Marokko (Plan "Gymnast")
3. eine gemeinsame anglo-amerikanische Operation in
Nordnorwegen (Plan "Jupiter")
4. die Stärkung Ägyptens (S.313) mit Verstärkung der
Briten für eine dortige Offensive (S.537)
5. Die Stärkung Irans (S.313): "amerikanische" Operation
durch Iran bis zum Kaukasus (S.537)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.323
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957,
S.497
->> DIE 2.FRONT EXISTIERT NICHT MEHR IN ROOSEVELTS PLÄNEN.
gleicher Tag:
"USA"-SU: Roosevelt teilt Litwinow mit, die
2.Front-Landung in Frankreich scheitert an Churchill
Roosevelt deutet gleichzeitig die
Operation "Gymnast" gegen Rommels Armee an (S.319).
23.7.1942
Roosevelt verzichtet auf alle Europa-Operationen
- Churchill tauft Operation "Gymnast"
in "Torch" um
Roosevelt-Telegramm
an Churchill:
-- Roosevelt verzichtet auf alle grossen Europa-Projekte
für 1942
-- Roosevelt gibt an, er wolle das Komitee der
"amerikanischen" Stabschefs von der Nordafrika-Operation
überzeugen (S.314).
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija.
Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.485
->> Churchill triumphiert und tauft die Operation
"Gymnast" in Operation "Torch" [Fackel].
Auch die Bezeichnungen "Supergymnast" und
"Halfgymnast" werden hinfällig (S.537).
in: Churchill [Bd. IV.?], S.45-47
[-- Churchill nimmt den Verlust der Führungsrolle in Kauf.
-- Roosevelt hat gleichzeitig die Gelegenheit ergriffen,
eine erste Operation unter "US"-Führung mit
GB-"Hilfstruppen" durchzuführen, ein seit mehr als 100
Jahren erstrebtes Ziel der "US"-Führung
-- gleichzeitig wird die Option offen gehalten, dass die
SU und das 3.Reich sich gegenseitig vernichten, so dass am
Ende wieder die "USA" als alleinige Weltbeherrscherin
übrig bleiben soll].
24.7.1942
"USA": Marshall und Hopkins bestehen auf der
Vorbereitung von "Round-up" für 1943(S.314)
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija.
Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, [priloshenie] IV,
S.519-520.
Bericht der Londoner Verhandlungsgruppe an das Londoner
Kabinett:
-- "Torch" oder "Round-up" sind möglich
-- es ist klar angedeutet, dass auf "Torch" verzichtet
werden kann, wenn die Ostfront weiterbesteht
->> die britische Seite kritisiert den Bericht
(S.314).
Falin:
"Marshall und Hopkins führten ihr letztes Rückzugsgefecht
am 24.Juli. Sie versuchten, "Round-up" wenigstens für 1943
zu retten und bestanden deshalb darauf, dass die
Vorbereitungen fortgesetzt werden mussten. Diese Position
ist in dem gemeinsamen Bericht enthalten, den die
Teilnehmer der Verhandlungen dem britischen Kabinett
vorlegten. Dieser Bericht wurde kritisiert, weil darin ein
klarer Hinweis fehlte, welcher Operation - "Torch" oder
"Round-up" - der Vorzug zu geben war, und weil er indirekt
andeutete, auf "Torch" könnte verzichtet werden, wenn die
UdSSR trotz allem durchhielt." (S.314)
aber:
Churchill und Roosevelt setzen
"Torch" gegen die 2.Front durch - Roosevelt-Befehl zur Vorbereitung von "Torch"
--
Churchill setzt sich mit Roosevelts Hilfe gegen die
Verhandlungsgruppe und den Bericht durch
-- Roosevelt gibt den "US"-Stäben sogar einen Befehl, mit
Planungsarbeiten für die Landung in Nordafrika zu
beginnen, mit Operationsbeginn am 30.10.1942 (S.314):
Direktive SSG-94 (S.315)
-- Roosevelt ignoriert alle Stimmen seiner Militärs: von
General McNarney (S.314), von Stimson, Leahy, Arnold
(S.315)
-- Roosevelt hat damit auch schon die 2.Front für 1943
praktisch verhindert (S.315).
SSG-94 behauptet die "grundlegende Veränderung der
bisherigen Gesamtstrategie des Krieges" (S.316).
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija.
Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.487
Eisenhower nennt den Tag der Entscheidung für "Torch" den
"dunkelsten Tag der Geschichte" (S.316).
24.7.1942
Marshall und King wollen die 2.Front
-- wollen die Vorbereitungen für
"Round-up" fortsetzen
-- wollen bis 1.7.1943 die Landung in Europa durchsetzen
-- wollen auch an "Sledgehammer" festhalten
-- wollen "Gymnast" so einschränken, dass "Bolero" nicht
ausgeschlossen wird (S.313).
Marshall-Thesen
gegen "Gymnast", für 2.Front
-- "Gymnast" wird "Round-up"
beeinträchtigen
-- wenn "Gymnast" durchgeführt wird, sind in Europa nur noch
defensive Aktionen möglich
-- die Entscheidung über Europa-Operationen sollte erst am
15.9.1942 fallen (S.313), um eine Klärung an der Ostfront
abzuwarten
-- wenn die SU zusammenbricht und die NS-Kräfte sich an der
europäischen Westküste konzentrieren, wird "Round-up"
unmöglich werden und "Gymnast" wird ab 1.12.1942 nötig
werden.
Falin:
"Falls sich andeuten sollte, dass der widerstand der Russen
endgültig eingestellt oder stark geschwächt und eine
erfolgreiche Durchführung von "Round-up" damit unmöglich
werde, sollte in kürzester Frist, spätestens am 1.Dezember,
mit Operationen "Gymnast" begonnen werden." (S.314)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun
1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.485ff.
27.7.1942
Churchill-Telegramm an Roosevelt: Churchill sei
sehr befriedigt über die Kursverpflichtung auf "Torch"
plus:
Churchill fängt an, die Operation "Jupiter" in Nordnorwegen
vorzutäuschen
-- Churchill betont strengste Geheimhaltung
-- Churchill betont die Schnelligkeit und einen genauen
Terminkalender
-- Geheimhaltung sei nur durch Täuschung erreichbar
-- Churchill lässt weiter an "Jupiter" für Nordnorwegen
arbeiten, um die SU zu täuschen
-- Churchill lässt "Sledgehammer" "mit grösster Energie
weiterverfolgen", auch um die SU zu täuschen (S.315).
Churchill:
"Unter diese beiden Titel fallen alle Massnahmen im
Vereinigten Königreich." (S.315).
Churchill empfiehlt Roosevelt sogar, wie er die
"US"-Bevölkerung und Stalin täuschen könnte
Churchill:
"Beim Aufbruch Ihrer Truppen für "Torch" wird jedermann
ausserhalb des kleinen Kreises der Eingeweihten glauben,
dass sie nach Basra oder Suez bestimmt sind..." (S.315)
plus:
Churchill schlägt "20, 30 oder sogar 40 Fliegerstaffeln" für
Südrussland vor, um den NS-Truppen den Vormarsch über den
Kaukasus zu verunmöglichen, und als Argument, dass Stalin
nicht im Stich gelassen wird (S.315).
Churchills Hauptprinzip: "Nichts darf Operation "Torch"
stören." (S.315)
in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease.
1939-41, S.541ff.
Gemäss Falin gibt Churchill in seinen Memoiren dieses
Telegramm verfälscht wieder (S.537).
in: Churchill, [Bd.IV?], S.47-48
gleicher Tag
Roosevelt-Antwort an Churchill: Der Wechsel von
2.Front zu
"Torch" sei
der "Wendepunkt des Krieges"
Roosevelt:
-- er sei "sehr zufrieden" über die Ergebnisse
-- er empfinde die Woche als "Wendepunkt des ganzen Krieges"
-- Geheimhaltung sei äusserst wichtig
-- vielleicht sei "Torch" noch vor Oktober 1942 möglich
(S.316).
in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease.
1939-41, S.543-544
[nicht erwähnt:
Für Roosevelt ist die Operation "Torch" ein Wendepunkt, weil
damit die "USA" gegenüber GB offiziell die Führungsrolle
übernehmen darf].
gleicher Tag:
Bern: D-GB: Köcher berichtet die Einschätzung
von K.Norton nach Berlin
Wenn die SU verliert, wollen alle Frieden
mit dem Reich. Solange die SU kämpft, werden Projekte für
die 2.Front geschmiedet (S.344).
in: ADAP. Ser.E, Bd.3, Dok. 137
28.7.1942 ca.
GB-SU: Churchill deutet gegenüber Stalin an, er
sei zu einem Treffen in Moskau bereit
(S.318)
29.7.1942
GB-"USA": Churchill beschwichtigt Roosevelt über
das projektierte Treffen mit Stalin
Churchill:
-- er wolle mit Stalin keine Diskussionen
-- Stalin wird einen Bericht über die Verhandlungen zur
2.Front haben wollen
-- Stalin will sich auf die Abmachungen mit Molotow beziehen
-- Zeit und Ort einer "bestimmten Aktion" seien noch nicht
festgelegt (S.318).
in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease.
1939-41. Baltimore 1969, S.545-546
selber Tag:
Roosevelt antwortet Churchill:
-- Roosevelt rät, sich in Stalins Situation
hineinzuversetzen
-- Roosevelt will aber nur zusagen, dass ein Entschluss zu
einer Aktion für 1942 vorliegt: "dass wir uns für 1942 zu
einer positiven Aktion entschlossen haben" (S.318)
-- man soll keine konkreten Angaben machen, sondern nur
angeben, dass die Aktion stattfinden werde (S.318-319)
-- ohne Rücksicht auf die Lage an der Ostfront (S.319).
selber Tag:
Churchill verlangt, dass ein "US"-Vertreter mit
nach Moskau kommt - Roosevelt erteilt Harriman die
Vollmacht, nach Moskau mitzureisen
(S.319)
in: Perepiska, Bd.2, S.27
30.7.1942
Falin bilanziert die "Taktik" der
West-Alliierten gegen die SU: Der Krieg wird verlängert
-- mit "Torch" wird der Krieg verlängert
-- "Torch" ist ein "Hohn auf den gesunden Menschenverstand"
-- die "USA" dienen der ehrlosen, groben GB-Kolonialpolitik
(S.316).
Falin:
"Von Seiten der Westmächte blieben praktische Schritte aus,
die Hitler hätten nötigen können, auch nur einen Bruchteil
seiner Truppen von der Ostfront abzuziehen. Im Gegenteil,
sie liessen sich von der Perspektive leiten, dass die SU
(S.316) noch mehr Divisionen der Wehrmacht und der Luftwaffe
band, damit "Torch" reibungslos vonstatten gehen konnte."
(S.317)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.331
gleicher Tag:
Roosevelt definiert als "Oberkommandierender" die Operation "Torch" als
"entscheidend"
Falin:
"Roosevelt kam allen Einwänden der Militärs zuvor und teilte
ihnen am 30.Juli mit, als Oberkommandierender betrachte er
Operation "Torch" als die gegenwärtig entscheidende. Deshalb
habe die Mobilisierung von Kräften und Mitteln dafür
vorrangig zu erfolgen." (S.315)
plus: Roosevelt fordert nun sogar Churchill zur Mitwirkung
auf! (S.315)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.328-330
Dabei tut Roosevelt nur so, als ob dies ein neuer Entschluss
sei. Roosevelt informiert seine Stäbe aber nur über etwas,
was von ihm und Churchill schon 3 Tage vorher beschlossen
wurde (S.316).
[Die Stäbe scheinen bei Roosevelt keine Rolle mehr zu
spielen].
gleicher Tag:
"USA"-SU: Roosevelt verspricht 2.Front,
verweigert aber Angabe des Zeitpunktes
so Roosevelt an Litwinow zur Weiterleitung
an Stalin (S.319).
in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.219-221
ab 30.7.1942
GB-"USA": Es herrscht insgeheime
Übereinstimmung, dass es auch 1943 keine 2.Front geben
wird
wenn "Torch" realisiert wird (S.317).
31.7.1942
Stalin bittet offiziell um
ein Treffen mit
Churchill und Brooke in Moskau
mit
der Begründung, dass eine gemeinsame Bedrohung existiere
(S.318).
in: Briefwechsel Churchill-Stalin, S.72
in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.219-221
August 1942
August 1942 ca.
Vernichtung des Konvois PQ 17
durch deutsche U-Boote - monatelanger
Stop der SU-Hilfe
über die Nordroute
Gemäss
Falin kommt die Versenkung des Konvois PQ 17 wegen der
Inkompetenz eines britischen Admirals zustande. Die
GB-Lieferungen an die SU über die Nordroute werden sodann
monatelang ganz eingestellt (S.307).
ab August 1940
Vichy-Frankreich ist für
die "USA" wichtiges Spionagezentrum
(S.536-537)
August-September 1942
Japan und Türkei bereiten sich auf Angriff auf die SU vor
Falin:
"Bei Stalingrad kam der Krieg an einen Scheideweg, nicht nur
für Japan und die Türkei, die sich anschickten, die UdSSR
anzugreifen, sondern auch für die Vereinigten Staaten."
(S.314)
gleichzeitig:
-- die "USA" bereiten die Situation nach einer SU-Niederlage
vor und kalkuliert den Krieg bereits ohne Ostfront
-- die Debatten in den "USA" drehen sich nur um die
Nazi-Erfolge und um die eventuellen NS-Angriffe auf GB und
die "USA", aber nie um die Fähigkeiten der SU (S.314).
[nicht erwähnt:
Es ist anzunehmen, dass Stalin durch seine Geheimdienste all
diese Umtriebe mitbekommt].
1.8.1942
GB-"USA": Warnung von "US"-Feldmarschall John
Dill an Churchill, dass "Round-up" für 1943 unmöglich
wird, wenn "Torch" realisiert wird
(S.317)
->> Churchill weist seine britischen Vertreter an,
gegen den "amerikanischen Standpunkt" Einspruch zu erheben,
dass "Round-up" bei Realisierung von "Torch" auch 1943
verhindert werde (S.317).
in: Churchill, [Bd.IV?], S.50
ab 1.8.1942
GB-"USA"-SU: Die Illoyalität von GB
und den
"USA" zu
der SU wird zur Norm
(S.317)
8.8.1942
GB-D: Anthony Eden beklagt, es gäbe kaum noch deutsche Opposition
so
Eden an Bischof Bell von Chichester (S.334).
in: Hoffmann, Peter: Widerstand. Staatsstreich. Attentat.
Der Kampf gegen Hitler. München 1970, S.274-275
in: Eberhardt, B.: Dietrich Bonhoeffer. München, 1967,
S.811, 848, 860-681
in: Ritter, Gerhard: Carl Goerdeler und die deutsche
Widerstandsbewegung. München 1964, S.343
12.8.1942 / Churchill in Moskau
Moskau: Verhandlungen Churchill-Harriman-Stalin
in:
Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.265-283, in:
Kimball, S.560-561, in Sherwood, S.502-508, in Churchill,
Bd.IV, 2, S.78-87.
"Torch" überzeugt Stalin nicht - Churchill
überlegt 2.Front in Italien oder auf dem Balkan
-- Ziel von Churchill und Harriman: Sie
wollen darstellen, dass der "Torch"-Plan besser ist als eine
2.Front
-- Stalin stellt fest, er kann den Argumenten von GB und
"USA" nicht folgen, aber zu einer 2.Front zwingen kann er
sie auch nicht
-- Churchill brüstet sich mit "erbarmungslosen
Bombenangriffen gegen Deutschland" und hat bei Stalin dabei
z.T. Erfolg, so dass er gleich auf "Torch" zu sprechen kommt
(S.319)
-- Churchill: Es ist "ebenso gut [...], das Krokodil am
weichen Bauch (am Mittelmeer) zu treffen wie an der Schnauze
(Nordfrankreich)"
-- "Torch" überzeugt Stalin trotzdem nicht
-- Churchill überlegt eine 2.Front in Italien oder auf dem
Balkan
-- Stalin merkt, GB und "USA" sind von "Torch" nicht
abzubringen
-- Stalin fordert die Beschleunigung von "Torch"!
-- Churchill verspricht die Landung in Nordafrika
"spätestens am 1.Oktober" 1942 (S.320).
Churchill in Moskau
Churchill will die
Regime in Italien und Griechenland u.a. restaurieren
Roosevelt behagt die Restauration alter
Regime nicht, aber die "USA" verhalten sich schlussendlich
in Frankreich gemäss Falin auch nicht "zimperlich" (S.452).
Churchill in Moskau
Churchill-Vorschlag, westliche Air Force am
Kaukasus zum Schutz des Kaspischen Meeres zu stationieren
-- aber: Vorbehalt 1: GB und "USA" sollen
zuerst die "Schlacht in Ägypten gewinnen"
-- Vorbehalt 2: Churchill will zuerst Roosevelt konsultieren
->> Stalin misst Churchills Vorschläge keine Bedeutung
zu (S.324).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.381-387
13.8.1942 / Churchill in Moskau
Stalins Memo über die 2.Front an Churchill und
Harriman: Die günstigen Bedingungen für eine 2.Front sind
bald vorbei!
-- GB hat wiederholt Treuebruch begangen,
mit wesentlichem Einfluss von Churchill, der die 2.Front
verhindert
-- die Pläne des SU-Oberkommandos werden von Churchill
durcheinandergebracht [wegen der fiktiven Vorbereitung der
Operation "Jupiter"?]
-- GB lässt die günstigen Bedingungen für eine 2.Front
einfach verstreichen, und es ist nicht sicher, ob 1943 noch
die gleichen günstigen Bedingungen für die 2.Front herrschen
werden (S.320).
Falin:
-- Stalins Mahnung ist eine Mahnung für die Zukunft (S.320)
-- Churchill fängt an zu dichten, um bei Stalin gut
dazustehen (S.320-321)
-- die Ankündigung der "Torch"-Landung für 1.10.1942 ist
gelogen und ist mit den "USA" nirgendwo abgesprochen
(S.321).
14.8.1942 / Churchill in Moskau
Churchill an Stalin: Churchill versichert
"wirkliche Aktionen" gegen Deutschland für 1943
Churchill versichert dies in mündlicher
wie schriftlicher Form (S.321).
Churchill versichert schwere Bombenangriffe auf Berlin
(S.337).
in: Sowjetsko-angliskie otnoschenia; Bd.1, S.294
Churchill-Memo als Gegenmemo an Stalin:
Argumente für das Vorgehen von GB und "USA"
-- die Diskussion um eine 2.Front sei auch
ein Mittel, die NS-Führung zu irritieren und führe zu einer
dauernden Bereitschaft von NS-Truppen an der Küste, die an
der Ostfront fehlen
-- gegen die Operation "Sledgehammer" gibt es starke
Argumente, die man der Welt vortragen könne, wenn Stalin
dies wolle
-- die SU-Armeen würden dann enttäuscht sein, demoralisiert
sein, die NS-Armeen würden aber beflügelt sein und weitere
Kräfte aus dem Westen an die Ostfront werfen
-- Churchill behauptet, die Diskussion um "Sledgehammer" sei
beste Tarnung für die Operation "Torch", und "Torch" solle
als 2.Front proklamiert werden
-- GB und die "USA" hätten gar keine definitive Versprechen
zu einer 2.Front abgegeben (S.321)
-- in den Gesprächen mit Molotow seien die Vorbehalte klar
zum Ausdruck gebracht (S.321-322)
in: Churchill, [IV.?], S.96
Folge gemäss Falin:
Wenn die Operation "Torch" zur 2.Front erklärt
wird, sind GB und die "USA" zu keinen Lieferungen mehr an
die SU verpflichtet
(S.538)
14.8.1942
Roosevelts Prioritätenregelung:
Platz 1: "Torch", Platz 4: "Bolero", Lieferungen an die
SU nur über Basra
so
in der Direktive an die Vereinigten Komitees der Stabschefs,
Nr. 100/1 (S.322).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.355
16.8.1942
Churchill-Telegramm an Roosevelt: Churchill
meint, er sitze fest im Sattel, und alle würden weiter
freundlich zu GB sein
Churchill:
"Jetzt wissen die Russen das Schlimmste; und nachdem sie
ihren Protest vorgebracht haben, verhalten sie sich trotz
der Sorgen und Qualen, die sie durchmachen,
freundschaftlich." (S.322)
Churchills Sarkasmus über Stalin:
".. Jede tröstende oder ermutigende
Botschaft, die Sie Stalin senden könnten, wäre von Nutzen."
(S.322)
in: Churchill, [Bd.IV?], S.107
19.8.1942
"USA"-SU: Roosevelt-Telegramm an SU:
sarkastisches Lob für Stalin
Roosevelt:
"Die Tatsache, dass die SU im Jahre 1942 die Hauptlast der
Kämpfe und der Verluste trägt, wird von den Vereinigten
Staaten wohl erkannt, und ich darf feststellen, dass wir die
hervorragende Widerstandskraft, die Ihr Land entfaltet hat,
ausserordentlich bewundern." (S.322)
in: Briefwechsel, S.494
21.8.1942
Memo der "US"-Militärs: Empfehlung, den Nahen Osten aufzugeben und
2.Front eröffnen
so
die operative Abteilung
so die operative Abteilung und Stabsoffiziere der Army an
Marshall (S.326).
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.344, 350-351, 366
30.8.1942
Roosevelts Botschaft an Churchill:
Roosevelt unterstützt die
Landung in Afrika an 3 Punkten gleichzeitig -
Hilfe für SU
stilllegen
(S.322-323).
Roosevelt
gibt für "Torch" alle Mittel her. Roosevelts Vorschlag:
"Wir könnten im gegebenen Zeitpunkt vorübergehend die
Geleitzüge nach Russland unterbrechen und auch die übrige
Handelsschifffahrt stilllegen." (S.323)
Vor allem würden zusätzliche Schiffe für die "östliche
Landung" gebraucht (S.323).
in: Churchill, [Bd.IV ?], S.140-141
plus: Roosevelt will Stalin nicht über die Einstellung der
SU-Hilfe informieren (S.323)!.
30.8.1942
Roosevelt an Churchill: "Torch"-Landung
30.10.1942, eventuell schon 14.10.1942
(S.321)
30.8.1942 ca.
"US"-Staabsexperten rechnen mit einem ersten
Einsatz der Air Force am Kaukasus am 20.1.1943
-- wegen "Witterungsbedingungen" [?] nur
bis April möglich (S.324).
-- gleichzeitig müssten Lieferungen an die SU reduziert
werden
-- und die Air Force wird nur dann einsetzbar sein, "falls
der Bedarf anderer Fronten an Kräften der amerikanischen Air
Force nicht dringlicher sei." (S.324)
in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje
planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955,
S.381-387
Roosevelt selbst drängt auf die Entsendung der Air Force in
den Kaukasus, denn ganz ohne Solidarität will er Stalin
nicht lassen. Roosevelt will sogar "amerikanische"
Mannschaften in sowjetischen Einheiten eingliedern (S.324).