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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen

Teil 24: Juli und August 1942. Chronologie

von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)

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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995

ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2


Juli 1942

Sommer 1942
Japan-SU: Operation "Sommermanöver": 12kg Maliasmusbakterien in den Fluss Derbul eingeleitet
-- an der Mündung in den Argun
-- Erreger einer Infektionskrankheit
-- ist gemäss Falin ein "Diversionsakt" an der mandschurisch-so- (S.13)  wjetischen Grenze (S.14).


in: Seiichi Morimura: Kuchnja djawola. Prasda ob "otrjade 731" japonskoi armii 1983 (S.500)

Falin-These: Die Politiker in den "USA" und GB meinen, die SU wird 1942 zusammenbrechen
(S.321)

"USA": Spekulationen über die Vorgänge nach einer SU-Niederlage
-- Experten errechnen für die NS-Staaten ein Potential für 400 Divisionen im Jahr 1943
-- die "USA" hätten dann gerade 200 Divisionen aufgestellt (S.332)

in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.123

Roosevelt appelliert an die "US"-Stäbe, davon auszugehen, dass GB und das Empire erhalten bleiben und dass die RA noch eine Zeit lang die Wehrmacht bindet:

"Der Präsident [Roosevelt] wies die Stäbe an, bei ihren Planungsarbeiten vom Vertrauen in ihren glücklichen Stern und der Hoffnung auszugehen, dass GB und das Britische Empire als aktive Gegner Deutschlands erhalten blieben. Nach dem Überfall Nazideutschlands auf die UdSSR fügte er noch eine Voraussetzung hinzu: Die Rote Armee musste die Wehrmacht für einen bestimmten Zeitraum binden, damit die "USA" ihre militärischen Vorbereitungen organisierter und zielstrebiger realisieren konnten." (S.332)

Ostfront: 160 NS-Divisionen
(S.333)

in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau 1964, S.158-160, 239-242, 358

GB-"USA": Argwöhnen, ob Hitler wieder eine Verständigung mit Stalin finden wird
(S.345)

Juli 1942
GB-SU: Churchill verspricht Molotow eine Zweite Front, tut aber nichts
(S.270)

GB-"USA": Churchill führt die "USA" an der Nase herum
(S.270)

"USA": Roosevelt stellt der operativen Abteilung des Kriegsministeriums das Ultimatum zu "Gymnast" oder "Bolero" für den 1.August 1942
(S.308)->> Churchill hört mit und schaltet sich ein, fordert ultimativ "Gymnast" (S.308).

F-B-NL-D: Verstärkung der Westverteidigung
-- zusätzlich eine motorisierte Division der Waffen-SS
-- zusätzlich eine motorisierte Brigade (S.330).

Die kampfbereite und kampffähige NS-Gesamtverteidigung in Westeuropa besteht gemäss Falin aus ganzen "zwei Divisionen, einer Brigade und einem Panzerregiment, ohne eine einzige Luftwaffeneinheit." (S.330)

GB-D: Diskussionen um Westfrieden, wenn Hitler entfernt würde
z.B. vom Bischof von Chichester [an der südenglischen Küste bei Brighton], George Bell, an Anthony Eden vorgeschlagen (S.334).

Juli 1942 ca.
Madrid: DWid-"USA": Kontakte "US"-Botschafter Carlton Hayes und deutschen Emissären
-- entweder 2.Front
-- oder Friedensverhandlungen
-- Carlton Hayes ist für Friedensverhandlungen (S.344).

Juli-Dezember 1942
Luftangriffe auf Deutschland [und andere NS-Gebiete] werden mangels Effizienz eingeschränkt

in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.395-408
in: Balke, Ulf: Luftkrieg in Europa. Koblenz 1990, Teil 2 [ohne Seitenzahl]

ab Juli 1942
"USA"-SU: Lieferungen bleiben reduziert, denn "Gymnast" braucht 2-3mal so viel Transportmittel wie "Sledgehammer"
Die "USA" behalten die reduzierten Lieferungen an die SU bei auch nach dem Beschluss, dass "Bolero" nicht stattfindet, denn "Gymnast" erfordert gemäss Falin 2-3mal so viel Transportmittel wie "Sledgehammer" (S.307).

ab Anfang Juli 1942
GB: Churchill lässt auch die letzten Vorbereitungen für die 2.Front verschieben
(S.307)

1.7.1943
"USA": Letzte Revision der Einsatzplanung: 7,7 Mio. Mann, 83 Armee-Divisionen
-- Reduktion der Panzerverbände, Reduktion der motorisierten Verbände
-- diese Konzeption bleibt bis Kriegsende erhalten (S.333).

in: Matloff, Maurice: Ot Kasablanki do "Overlorda". Moskau 1964, S.158-160, 239-242, 358

8.7.1942 / erstes Telegramm von Churchill an Roosevelt
Churchill an Roosevelt: 2.Front ist gestorben
-- "Kein einziger britischer General, Admiral oder Luftmarschall kann "Sledgehammer" als 1942 durchführbare Operation empfehlen"
-- die Positionen auf dem Kontinent im Falle einer 2.Front noch 1942 würden so viel Material verschlingen, dass 1943 kaum eine "grossangelegte Operation" organisiert werden könne
-- Churchill versichert, "Gymnast" werde der SU mehr Erleichterung bringen, so wie es Roosevelt auch wolle (S.307):

"Das ist wirklich die 2.Front des Jahres 1942", das sei der "höchst nutzbringende Schlag." (S.308)

in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease. 1939-41, S.520-521

8.7.1942 / 2. und 3.Telegramm an Roosevelt über "Bolero"
Churchills Köder: "Bolero" unter "amerikanischem" Befehl von Marshall
-- Marshall soll Befehlshaber von "Bolero" werden
-- "Bolero" dürfe die anderen Operationen wie "Gymnast" nicht beeinträchtigen (S.308)

gleicher Tag
"USA": Die operative Abteilung plant, um Instruktionen über "vorzeitige Operationen in Europa im Jahr 1942" zu bitten"
denn bis zum 1.8.1942 muss der Entscheid fallen (S.308).

->> Churchill hört wieder mit und mischt sich ein (S.308).

Churchill: "Sledgehammer" soll aufgegeben werden
Churchill-Botschaft an "US"-Feldmarschall John Dill,
-- dass das GB-Kriegskabinett die Operation "Sledgehammer" aufgegeben habe
-- Churchill weist Dill an, dies der SU nicht mitzuteilen:

"Selbstverständlich sagen wir den Russen vorläufig nicht, dass es unmöglich ist, Operation "Sledgehammer" durchzuführen." (S.308).

Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.378

GB-SU: Churchill verschiebt die Zweite Front in Europa bereits ins Jahr 1944!
(S.265). Falin:
"Ab 1942 verschob er [Churchill] dann die zweite Front gar ins Jahr 1944." (S.265)

9.7.1942
D: Hitler gibt Befehl, die Verteidigung der Atlantikküste zu verstärken
-- Hitler ist im Rausch der "Erfolge" der Ostfront (S.329)
-- Hitler meint, am stärksten bedroht sei die Kanalküste zwischen Dieppe und Le Havre, die Normandie, die Bretagne und Südholland (S.329-330)

[und v.a. meint Hitler scheinbar, er sei nicht auf einen Westfrieden angewiesen].

10.7.1942
"USA" Komiteesitzung der Stabschefs gegen "Gymnast"
-- Marshall ist gegen "Gymnast", dies sei eine "teure und wenig nutzbringende Operation"
-- Marshall schlägt vor, alles auf den Pazifik zu werfen
-- Pazifikkrieg ist gemäss Marshall nach "Bolero" (S.309) "das wirksamste Mittel, Russland zu helfen" (S.309-310)

-- King: GB habe Operationen in Europa "niemals ehrlich zugestimmt"
-- Marshall und King verfassen ein Memorandum an Roosevelt  (S.310).

Das Memorandum von Marshall und King für Roosevelt gegen "Gymnast"
-- "Gymnast" 1942 schliesst "Bolero" und "Sledgehammer" für 1942 aus, eventuell auch für das Frühjahr 1943
-- "Gymnast" bringt keine entscheidenden Ergebnisse, sondern besetzt nur alle Kapazitäten
--  es werden keine anderen Feindschläge woanders mehr möglich sein
-- die Verpflichtungen gegenüber der SU werden gröbstens verletzt
-- wenn doch noch andere Aktionen realisiert werden, so steht der Plan "Round-up" auch für 1943 in Gefahr
-- wenn in Europa nichts passiert, sollen alle Kräfte aus den Pazifik (S.310).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.312-315

Reaktion von Roosevelt: Er bittet um Pazifik-Pläne, statt die Landung in Europa durchzusetzen.

Memorandum von Marshall und King für Roosevelt über den Pazifik
-- es müssten 75-80% der Kräfte von "Bolero" in den Pazifik gelenkt werden
-- es wird dadurch ein "amerikanischer" Einsatz in China und in der SU gegen Japan möglich
-- die Umorientierung auf den Pazifik ist für die Ostfront ungünstig, aber die zweitrangige Operation "Gymnast" hat noch die viel schlimmeren, die schlimmsten Folgen (S.310).

->> Roosevelt meint, die "amerikanische" Flotte sei für den Pazifik noch nicht stark genug
->> Roosevelt zweifelt, ob die Stäbe ökonomisch richtig gerechnet haben (S.310)
->> Roosevelt vermeidet eine direkte Diskussion um die pazifische Variante (S.311).

Roosevelt: Ohne GB keine Landung in Europa
Gleichzeitig ist Roosevelt nicht zu einer Landung in Europa ohne GB bereit (S.311).

12.7.1942
Churchill über "Gymnast" an GB-Generalstabschef John Dill
-- "Gymnast" sei von den "USA" abhängig
-- ohne "Gymnast" würden die West-Alliierten im Jahr 1942 "untätig" bleiben:

Churchill schreibt an Dill:
"Falls sich ... der Präsident [Roosevelt] gegen 'Gymnast' entscheidet, ist die Angelegenheit begraben. Sie kann nur von Truppen unter amerikanischer Flagge durchgeführt werden. Diese Chance wäre dann eben endgültig vertan. Beide Länder werden 1942 untätig bleiben, und alle Anstrengungen werden sich auf 'Round-up' 1943 konzentrieren." (S.309)

14.7.1942
Churchill an Roosevelt:
Churchill will Operation "Jupiter" und die 2.Front als "Round-up" für 1943

Churchill an Roosevelt:
"Ich habe niemanden gefunden, der Operation Sledgehammer für möglich hält. Ich möchte, dass Sie "Gymnast" so bald wie möglich durchführen und wir abgestimmt mit den Russen versuchen, "Jupiter" so bald wie möglich durchführen und wir abgestimmt mit den Russen versuchen, "Jupiter" zu realisieren. In der Zwischenzeit müssen alle Vorbereitungsmassnahmen für "Round-up" im Jahre 1943 auf vollen Touren laufen, wodurch wir maximale Kräfte des Feindes auf der anderen Seite des Kanals binden werden. All das ist für mich so klar wie ein Tag." (S.308)

in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease. 1939-41. Baltimore 1969, S.529

[nicht erwähnt:
Die russischen Stäbe müssen auch Zeit aufwenden, um Planungen für "Jupiter" vorzunehmen und bereiten "Jupiter" scheinbar auch vor].

14.7.1942
Roosevelt entscheidet sich insgeheim für "Gymnast"
ist gemäss Falin ein willkürlicher Entscheid (S.311).

ab 14.7.1942
Churchills neuer Plan für Generalstabschef Dill: Afrika, dann Italien
-- keine Truppenverlagerungen auf den Pazifik
-- nach "Gymnast" sollen die in Afrika eingesetzten Truppen in Italien landen:

"Dill erhielt den Auftrag, sich gegen die Verlagerung der amerikanischen Kriegsanstrengungen in den Stillen Ozean zu wenden und darauf zu achten, das nach "Gymnast" als nächstes Italien an der Reihe war." (S.309)

in: Churchill, Bd. IV, 2, S.35-36

15.7.1942
Roosevelt an Hopkins: "Gymnast" hat auch einen Vorteil: rein "amerikanisches" Kommando
-- Roosevelt will "Sledgehammer" 1943 auf jeden Fall
-- GB will "Sledgehammer" blockieren
-- "Gymnast" habe aber auch "grosse Vorzüge", denn die Operation sei ein "rein amerikanisches Unternehmen" (S.309).

in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.2, S.232

->> Churchill hat Roosevelt mit einem "amerikanischen" Oberbefehl bei "Gymnast" geködert (S.309).

15.7.1942 ca.
Roosevelt plant, Hopkins, Marshall und King nach London zu entsenden
um "im Geiste des Einvernehmens" die Pläne für 1942 und 1943 abzustimmen (S.311).

Planung der Direktive für die Verhandlungen mit GB durch das "US"-Kriegsministerium
-- ohne Nordafrika-Operationen
-- die Polemik um "Gymnast" wird weitergehen (S.311).

15.7.1942
Roosevelt veranschlagt für die Londoner Verhandlungen 1 Woche Zeit 
(S.312-313) mit dem eindeutigen Unterton, auf "Gymnast" einzuschwenken (S.313).

[nicht erwähnt:
Wenn die Marschälle auf "Gymnast" einschwenken, kann Roosevelt immer sagen, er selbst sei es nicht gewesen].

Marshall  will aber die 2.Front sofort, mit ihm auch Stark, Eisenhower, Spaatz (S.313).

16.7.1942
Roosevelt-Direktive für Hopkins, Marshall und King vor der Abreise nach London
Gemeinsames Ziel sei die Besiegung der Achsenmächte ohne Kompromiss (S.343).

in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.492

Roosevelts Direktive: Aufteilung der Kräfte in Europa und im Nahen Osten
1. kein "Sledgehammer" 1942
2. "Bolero" um 3 Monate verschieben
3. Flugzeuge für "Bolero" umlenken: zum grossen Teil in den Nahen Osten und nach Ägypten, zum kleinen Teil in den Nordwest-Pazifik (S.311)

4. 5 Divisionen nach GB entsenden ("ohne Eile") (S.311) für eine Offensive (S.537)
5. 5 Divisionen in den Nahen Osten sofort entsenden (S.311) für die "amerikanische" Operation durch den Iran bis zum Kaukasus (S.537)
6. "Bolero" bis Oktober 1942 ausarbeiten, "Bolero" und "Round-up" solle im April 1943 bereit sein
7. Hilfe für die SU fortsetzen, aber über Basra (S.311).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S. 319-322
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.497

8. Der Nahe Osten muss so stark wie möglich ausgerüstet werden, egal, ob die SU zusammenbricht oder nicht:
a) Lufttruppen und Landetruppen an den Persischen Golf, nach Syrien und Ägypten verlegen
b) neue Operation in Marokko und Algerien, um Rommels Truppen in den Rücken zu fallen (S.312)

10. Roosevelt betont ein rasches Vorgehen, Einheitlichkeit, Angriff üben, um nach 1942 gegen die NS-Truppen bestehen zu können (S.312).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.322-323.

Zusätzlich gibt Roosevelt Marshall einen Brief an Churchill mit, um Churchill doch noch zu überzeugen, dass die 2.Front 1942 erforderlich ist. Wenn Churchill nicht wolle, so soll die andere Variante zum Zuge kommen, Hauptsache, "amerikanische" Landungstruppen sind 1942 noch im Einsatz. Roosevelt vermeidet es, "Gymnast" direkt zu erwähnen (S.311).

Gemäss Sherwood plädiert Roosevelt für "Round-up", solange die Ostfront noch steht. Wenn die SU zusammenbricht und die deutschen Kräfte von der Ostfront frei werden, wird "Round-up" für 1943 vielleicht ganz unmöglich (S.312).

In: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.493

Falin über Roosevelt: Roosevelt spielt mit dem Feuer
-- Roosevelt appelliert nirgendwo an das Maximum der Kräfte gemäss Abmachung vom 11.6. 1942 mit Molotow
-- Roosevelt bleibt kühl, rechnet, statt alle Kräfte des Landes zu mobilisieren
-- wenn die SU zusammenbricht, ist Roosevelt aber auch als Präsident und als "moralischer Führer" des Westens gefährdet (S.312).

17.7.1942
GB-D: Anthony Eden bezeichnet einen Westfrieden für unmöglich
so Eden an Bischof Bell von Chichester (S.334).

20.-23.7.1942 / Londoner Verhandlungen
London: Verhandlungen um "Gymnast" oder 2.Front
Marshall verteidigt die Operation "Sledgehammer" (S.313)

22.7.1942
Die Londoner Verhandlungen geraten in eine "Sackgasse", Bericht der "amerikanischen" Delegierten an Roosevelt - neue Roosevelt-Weisung ohne 2.Front
Roosevelts Einigungsbefehl ist begleitet mit folgenden Punkten:
1. eine gemeinsame anglo-amerikanische Operation in Französisch-Nordafrika (in Algerien, Marokko oder in beiden zugleich)
2. Eine rein amerikanische Operation in Französisch-Marokko (Plan "Gymnast")
3. eine gemeinsame anglo-amerikanische Operation in Nordnorwegen (Plan "Jupiter")
4. die Stärkung Ägyptens (S.313) mit Verstärkung der Briten für eine dortige Offensive (S.537)
5. Die Stärkung Irans (S.313): "amerikanische" Operation durch Iran bis zum Kaukasus (S.537)

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.323
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, S.497

->> DIE 2.FRONT EXISTIERT NICHT MEHR IN ROOSEVELTS PLÄNEN.

gleicher Tag:
"USA"-SU: Roosevelt teilt Litwinow mit, die 2.Front-Landung in Frankreich scheitert an Churchill
Roosevelt deutet gleichzeitig die Operation "Gymnast" gegen Rommels Armee an (S.319).

23.7.1942
Roosevelt verzichtet auf alle Europa-Operationen - Churchill tauft Operation "Gymnast" in "Torch" um
Roosevelt-Telegramm an Churchill:
-- Roosevelt verzichtet auf alle grossen Europa-Projekte für 1942
-- Roosevelt gibt an, er wolle das Komitee der "amerikanischen" Stabschefs von der Nordafrika-Operation überzeugen (S.314).

in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.485

->> Churchill triumphiert und tauft die Operation "Gymnast" in Operation "Torch" [Fackel]. Auch die Bezeichnungen "Supergymnast" und "Halfgymnast" werden hinfällig (S.537).

in: Churchill [Bd. IV.?], S.45-47

[-- Churchill nimmt den Verlust der Führungsrolle in Kauf.
-- Roosevelt hat gleichzeitig die Gelegenheit ergriffen, eine erste Operation unter "US"-Führung mit GB-"Hilfstruppen" durchzuführen, ein seit mehr als 100 Jahren erstrebtes Ziel der "US"-Führung

-- gleichzeitig wird die Option offen gehalten, dass die SU und das 3.Reich sich gegenseitig vernichten, so dass am Ende wieder die "USA" als alleinige Weltbeherrscherin übrig bleiben soll].

24.7.1942
"USA": Marshall und Hopkins bestehen auf der Vorbereitung von "Round-up" für 1943(S.314)

in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, [priloshenie] IV, S.519-520.

Bericht der Londoner Verhandlungsgruppe an das Londoner Kabinett:
-- "Torch" oder "Round-up" sind möglich
-- es ist klar angedeutet, dass auf "Torch" verzichtet werden kann, wenn die Ostfront weiterbesteht
->> die britische Seite kritisiert den Bericht (S.314).

Falin:
"Marshall und Hopkins führten ihr letztes Rückzugsgefecht am 24.Juli. Sie versuchten, "Round-up" wenigstens für 1943 zu retten und bestanden deshalb darauf, dass die Vorbereitungen fortgesetzt werden mussten. Diese Position ist in dem gemeinsamen Bericht enthalten, den die Teilnehmer der Verhandlungen dem britischen Kabinett vorlegten. Dieser Bericht wurde kritisiert, weil darin ein klarer Hinweis fehlte, welcher Operation - "Torch" oder "Round-up" - der Vorzug zu geben war, und weil er indirekt andeutete, auf "Torch" könnte verzichtet werden, wenn die UdSSR trotz allem durchhielt." (S.314)

aber:
Churchill und Roosevelt setzen "Torch" gegen die 2.Front durch - Roosevelt-Befehl zur Vorbereitung von "Torch"
-- Churchill setzt sich mit Roosevelts Hilfe gegen die Verhandlungsgruppe und den Bericht durch
-- Roosevelt gibt den "US"-Stäben sogar einen Befehl, mit Planungsarbeiten für die Landung in Nordafrika zu beginnen, mit Operationsbeginn am 30.10.1942 (S.314): Direktive SSG-94 (S.315)
-- Roosevelt ignoriert alle Stimmen seiner Militärs: von General McNarney (S.314), von Stimson, Leahy, Arnold (S.315)
-- Roosevelt hat damit auch schon die 2.Front für 1943 praktisch verhindert (S.315).

SSG-94 behauptet die "grundlegende Veränderung der bisherigen Gesamtstrategie des Krieges" (S.316).

in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.487

Eisenhower nennt den Tag der Entscheidung für "Torch" den "dunkelsten Tag der Geschichte" (S.316).

24.7.1942
Marshall und King wollen die 2.Front
-- wollen die Vorbereitungen für "Round-up" fortsetzen
-- wollen bis 1.7.1943 die Landung in Europa durchsetzen
-- wollen auch an "Sledgehammer" festhalten
-- wollen "Gymnast" so einschränken, dass "Bolero" nicht ausgeschlossen wird (S.313).


Marshall-Thesen gegen "Gymnast", für 2.Front
-- "Gymnast" wird "Round-up" beeinträchtigen
-- wenn "Gymnast" durchgeführt wird, sind in Europa nur noch defensive Aktionen möglich
-- die Entscheidung über Europa-Operationen sollte erst am 15.9.1942 fallen (S.313), um eine Klärung an der Ostfront abzuwarten

-- wenn die SU zusammenbricht und die NS-Kräfte sich an der europäischen Westküste konzentrieren, wird "Round-up" unmöglich werden und "Gymnast" wird ab 1.12.1942 nötig werden.
Falin:
"Falls sich andeuten sollte, dass der widerstand der Russen endgültig eingestellt oder stark geschwächt und eine erfolgreiche Durchführung von "Round-up" damit unmöglich werde, sollte in kürzester Frist, spätestens am 1.Dezember, mit Operationen "Gymnast" begonnen werden." (S.314)

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955
in: Butler, J.R.M./Gwyer J.M.A.: Bolschaja Strategija. Ijun 1941-awgust 1942. Moskau 1967, S.485ff.

27.7.1942
Churchill-Telegramm an Roosevelt: Churchill sei sehr befriedigt über die Kursverpflichtung auf "Torch"
plus:
Churchill fängt an, die Operation "Jupiter" in Nordnorwegen vorzutäuschen
-- Churchill betont strengste Geheimhaltung
-- Churchill betont die Schnelligkeit und einen genauen Terminkalender
-- Geheimhaltung sei nur durch Täuschung erreichbar
-- Churchill lässt weiter an "Jupiter" für Nordnorwegen arbeiten, um die SU zu täuschen
-- Churchill lässt "Sledgehammer" "mit grösster Energie weiterverfolgen", auch um die SU zu täuschen (S.315).

Churchill:
"Unter diese beiden Titel fallen alle Massnahmen im Vereinigten Königreich." (S.315).

Churchill empfiehlt Roosevelt sogar, wie er die "US"-Bevölkerung und Stalin täuschen könnte

Churchill:
"Beim Aufbruch Ihrer Truppen für "Torch" wird jedermann ausserhalb des kleinen Kreises der Eingeweihten glauben, dass sie nach Basra oder Suez bestimmt sind..." (S.315)

plus:
Churchill schlägt "20, 30 oder sogar 40 Fliegerstaffeln" für Südrussland vor, um den NS-Truppen den Vormarsch über den Kaukasus zu verunmöglichen, und als Argument, dass Stalin nicht im Stich gelassen wird (S.315).

Churchills Hauptprinzip: "Nichts darf Operation "Torch" stören." (S.315)

in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease. 1939-41, S.541ff.

Gemäss Falin gibt Churchill in seinen Memoiren dieses Telegramm verfälscht wieder (S.537).

in: Churchill, [Bd.IV?], S.47-48

gleicher Tag
Roosevelt-Antwort an Churchill: Der Wechsel von 2.Front zu "Torch" sei der "Wendepunkt des Krieges"
Roosevelt:
-- er sei "sehr zufrieden" über die Ergebnisse
-- er empfinde die Woche als "Wendepunkt des ganzen Krieges"
-- Geheimhaltung sei äusserst wichtig
-- vielleicht sei "Torch" noch vor Oktober 1942 möglich (S.316).

in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease. 1939-41, S.543-544

[nicht erwähnt:
Für Roosevelt ist die Operation "Torch" ein Wendepunkt, weil damit die "USA" gegenüber GB offiziell die Führungsrolle übernehmen darf].

gleicher Tag:
Bern: D-GB: Köcher berichtet die Einschätzung von K.Norton nach Berlin
Wenn die SU verliert, wollen alle Frieden mit dem Reich. Solange die SU kämpft, werden Projekte für die 2.Front geschmiedet (S.344).

in: ADAP. Ser.E, Bd.3, Dok. 137

28.7.1942 ca.
GB-SU: Churchill deutet gegenüber Stalin an, er sei zu einem Treffen in Moskau bereit
(S.318)

29.7.1942
GB-"USA": Churchill beschwichtigt Roosevelt über das projektierte Treffen mit Stalin
Churchill:
-- er wolle mit Stalin keine Diskussionen
-- Stalin wird einen Bericht über die Verhandlungen zur 2.Front haben wollen
-- Stalin will sich auf die Abmachungen mit Molotow beziehen
-- Zeit und Ort einer "bestimmten Aktion" seien noch nicht festgelegt (S.318).

in: Kimball, Warren, F.: The Most Unsordid Act. Lend-Lease. 1939-41. Baltimore 1969, S.545-546

selber Tag:
Roosevelt antwortet Churchill:
-- Roosevelt rät, sich in Stalins Situation hineinzuversetzen
-- Roosevelt will aber nur zusagen, dass ein Entschluss zu einer Aktion für 1942 vorliegt: "dass wir uns für 1942 zu einer positiven Aktion entschlossen haben" (S.318)
-- man soll keine konkreten Angaben machen, sondern nur angeben, dass die Aktion stattfinden werde (S.318-319)
-- ohne Rücksicht auf die Lage an der Ostfront (S.319).

selber Tag:
Churchill verlangt, dass ein "US"-Vertreter mit nach Moskau kommt - Roosevelt erteilt Harriman die Vollmacht, nach Moskau mitzureisen
(S.319)

in: Perepiska, Bd.2, S.27

30.7.1942
Falin bilanziert die "Taktik" der West-Alliierten gegen die SU: Der Krieg wird verlängert
-- mit "Torch" wird der Krieg verlängert
-- "Torch" ist ein "Hohn auf den gesunden Menschenverstand"
-- die "USA" dienen der ehrlosen, groben GB-Kolonialpolitik (S.316).

Falin:
"Von Seiten der Westmächte blieben praktische Schritte aus, die Hitler hätten nötigen können, auch nur einen Bruchteil seiner Truppen von der Ostfront abzuziehen. Im Gegenteil, sie liessen sich von der Perspektive leiten, dass die SU (S.316) noch mehr Divisionen der Wehrmacht und der Luftwaffe band, damit "Torch" reibungslos vonstatten gehen konnte." (S.317)

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.331

gleicher Tag:
Roosevelt definiert  als "Oberkommandierender" die Operation "Torch" als "entscheidend"
Falin:
"Roosevelt kam allen Einwänden der Militärs zuvor und teilte ihnen am 30.Juli mit, als Oberkommandierender betrachte er Operation "Torch" als die gegenwärtig entscheidende. Deshalb habe die Mobilisierung von Kräften und Mitteln dafür vorrangig zu erfolgen." (S.315)

plus: Roosevelt fordert nun sogar Churchill zur Mitwirkung auf! (S.315)

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.328-330

Dabei tut Roosevelt nur so, als ob dies ein neuer Entschluss sei. Roosevelt informiert seine Stäbe aber nur über etwas, was von ihm und Churchill schon 3 Tage vorher beschlossen wurde (S.316).

[Die Stäbe scheinen bei Roosevelt keine Rolle mehr zu spielen].

gleicher Tag:
"USA"-SU: Roosevelt verspricht 2.Front, verweigert aber Angabe des Zeitpunktes
so Roosevelt an Litwinow zur Weiterleitung an Stalin (S.319).

in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.219-221

ab 30.7.1942
GB-"USA": Es herrscht insgeheime Übereinstimmung, dass es auch 1943 keine 2.Front geben wird
wenn "Torch" realisiert wird (S.317).

31.7.1942
Stalin bittet offiziell um ein Treffen mit Churchill und Brooke in Moskau
mit der Begründung, dass eine gemeinsame Bedrohung existiere (S.318).

in: Briefwechsel Churchill-Stalin, S.72
in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.219-221



August 1942

August 1942 ca.
Vernichtung des Konvois PQ 17 durch deutsche U-Boote - monatelanger Stop der SU-Hilfe über die Nordroute
Gemäss Falin kommt die Versenkung des Konvois PQ 17 wegen der Inkompetenz eines britischen Admirals zustande. Die GB-Lieferungen an die SU über die Nordroute werden sodann monatelang ganz eingestellt (S.307).

ab August 1940
Vichy-Frankreich ist für die "USA" wichtiges Spionagezentrum
(S.536-537)

August-September 1942
Japan und Türkei bereiten sich auf Angriff auf die SU vor
Falin:
"Bei Stalingrad kam der Krieg an einen Scheideweg, nicht nur für Japan und die Türkei, die sich anschickten, die UdSSR anzugreifen, sondern auch für die Vereinigten Staaten." (S.314)

gleichzeitig:
-- die "USA" bereiten die Situation nach einer SU-Niederlage vor und kalkuliert den Krieg bereits ohne Ostfront
-- die Debatten in den "USA" drehen sich nur um die Nazi-Erfolge und um die eventuellen NS-Angriffe auf GB und die "USA", aber nie um die Fähigkeiten der SU (S.314).

[nicht erwähnt:
Es ist anzunehmen, dass Stalin durch seine Geheimdienste all diese Umtriebe mitbekommt].

1.8.1942
GB-"USA": Warnung von "US"-Feldmarschall John Dill an Churchill, dass "Round-up" für 1943 unmöglich wird, wenn "Torch" realisiert wird
(S.317)

->> Churchill weist seine britischen Vertreter an, gegen den "amerikanischen Standpunkt" Einspruch zu erheben, dass "Round-up" bei Realisierung von "Torch" auch 1943 verhindert werde (S.317).

in: Churchill, [Bd.IV?], S.50

ab 1.8.1942
GB-"USA"-SU: Die Illoyalität von GB und den "USA" zu der SU wird zur Norm
(S.317)

8.8.1942
GB-D: Anthony Eden beklagt, es gäbe kaum noch deutsche Opposition
so Eden an Bischof Bell von Chichester (S.334).

in: Hoffmann, Peter: Widerstand. Staatsstreich. Attentat. Der Kampf gegen Hitler. München 1970, S.274-275
in: Eberhardt, B.: Dietrich Bonhoeffer. München, 1967, S.811, 848, 860-681
in: Ritter, Gerhard: Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. München 1964, S.343

12.8.1942 / Churchill in Moskau
Moskau: Verhandlungen Churchill-Harriman-Stalin
in: Sowjetsko-amerikanskie otnoschenia, Bd.1, S.265-283, in: Kimball, S.560-561, in Sherwood, S.502-508, in Churchill, Bd.IV, 2, S.78-87.

"Torch" überzeugt Stalin nicht - Churchill überlegt 2.Front in Italien oder auf dem Balkan
-- Ziel von Churchill und Harriman: Sie wollen darstellen, dass der "Torch"-Plan besser ist als eine 2.Front
-- Stalin stellt fest, er kann den Argumenten von GB und "USA" nicht folgen, aber zu einer 2.Front zwingen kann er sie auch nicht

-- Churchill brüstet sich mit "erbarmungslosen Bombenangriffen gegen Deutschland" und hat bei Stalin dabei z.T. Erfolg, so dass er gleich auf "Torch" zu sprechen kommt (S.319)
-- Churchill: Es ist "ebenso gut [...], das Krokodil am weichen Bauch (am Mittelmeer) zu treffen wie an der Schnauze (Nordfrankreich)"

-- "Torch" überzeugt Stalin trotzdem nicht
-- Churchill überlegt eine 2.Front in Italien oder auf dem Balkan
-- Stalin merkt, GB und "USA" sind von "Torch" nicht abzubringen
-- Stalin fordert die Beschleunigung von "Torch"!
-- Churchill verspricht die Landung in Nordafrika "spätestens am 1.Oktober" 1942 (S.320).

Churchill in Moskau
Churchill  will die Regime in Italien und Griechenland u.a. restaurieren
Roosevelt behagt die Restauration alter Regime nicht, aber die "USA" verhalten sich schlussendlich in Frankreich gemäss Falin auch nicht "zimperlich" (S.452).

Churchill in Moskau
Churchill-Vorschlag, westliche Air Force am Kaukasus zum Schutz des Kaspischen Meeres zu stationieren
-- aber: Vorbehalt 1: GB und "USA" sollen zuerst die "Schlacht in Ägypten gewinnen"
-- Vorbehalt 2: Churchill will zuerst Roosevelt konsultieren
->> Stalin misst Churchills Vorschläge keine Bedeutung zu (S.324).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.381-387

13.8.1942 / Churchill in Moskau
Stalins Memo über die 2.Front an Churchill und Harriman: Die günstigen Bedingungen für eine 2.Front sind bald vorbei!
-- GB hat wiederholt Treuebruch begangen, mit wesentlichem Einfluss von Churchill, der die 2.Front verhindert

-- die Pläne des SU-Oberkommandos werden von Churchill durcheinandergebracht [wegen der fiktiven Vorbereitung der Operation "Jupiter"?]

-- GB lässt die günstigen Bedingungen für eine 2.Front einfach verstreichen, und es ist nicht sicher, ob 1943 noch die gleichen günstigen Bedingungen für die 2.Front herrschen werden (S.320).

Falin:
-- Stalins Mahnung ist eine Mahnung für die Zukunft (S.320)
-- Churchill fängt an zu dichten, um bei Stalin gut dazustehen (S.320-321)
-- die Ankündigung der "Torch"-Landung für 1.10.1942 ist gelogen und ist mit den "USA" nirgendwo abgesprochen (S.321).

14.8.1942 / Churchill in Moskau
Churchill an Stalin: Churchill versichert "wirkliche Aktionen" gegen Deutschland für 1943
Churchill versichert dies in mündlicher wie schriftlicher Form (S.321).

Churchill versichert schwere Bombenangriffe auf Berlin (S.337).

in: Sowjetsko-angliskie otnoschenia; Bd.1, S.294

Churchill-Memo als Gegenmemo an Stalin: Argumente für das Vorgehen von GB und "USA"
-- die Diskussion um eine 2.Front sei auch ein Mittel, die NS-Führung zu irritieren und führe zu einer dauernden Bereitschaft von NS-Truppen an der Küste, die an der Ostfront fehlen
-- gegen die Operation "Sledgehammer" gibt es starke Argumente, die man der Welt vortragen könne, wenn Stalin dies wolle

-- die SU-Armeen würden dann enttäuscht sein, demoralisiert sein, die NS-Armeen würden aber beflügelt sein und weitere Kräfte aus dem Westen an die Ostfront werfen
-- Churchill behauptet, die Diskussion um "Sledgehammer" sei beste Tarnung für die Operation "Torch", und "Torch" solle als 2.Front proklamiert werden

-- GB und die "USA" hätten gar keine definitive Versprechen zu einer 2.Front abgegeben (S.321)
-- in den Gesprächen mit Molotow seien die Vorbehalte klar zum Ausdruck gebracht (S.321-322)

in: Churchill, [IV.?], S.96

Folge gemäss Falin:
Wenn die Operation "Torch" zur 2.Front erklärt wird, sind GB und die "USA" zu keinen Lieferungen mehr an die SU verpflichtet
(S.538)

14.8.1942
Roosevelts Prioritätenregelung:
Platz 1: "Torch", Platz 4: "Bolero", Lieferungen an die SU nur über Basra
so in der Direktive an die Vereinigten Komitees der Stabschefs, Nr. 100/1 (S.322).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.355

16.8.1942
Churchill-Telegramm an Roosevelt: Churchill meint, er sitze fest im Sattel, und alle würden weiter freundlich zu GB sein

Churchill:
"Jetzt wissen die Russen das Schlimmste; und nachdem sie ihren Protest vorgebracht haben, verhalten sie sich trotz der Sorgen und Qualen, die sie durchmachen, freundschaftlich." (S.322)

Churchills Sarkasmus über Stalin:
".. Jede tröstende oder ermutigende Botschaft, die Sie Stalin senden könnten, wäre von Nutzen." (S.322)

in: Churchill, [Bd.IV?], S.107
19.8.1942
"USA"-SU: Roosevelt-Telegramm an SU: sarkastisches Lob für Stalin

Roosevelt:
"Die Tatsache, dass die SU im Jahre 1942 die Hauptlast der Kämpfe und der Verluste trägt, wird von den Vereinigten Staaten wohl erkannt, und ich darf feststellen, dass wir die hervorragende Widerstandskraft, die Ihr Land entfaltet hat, ausserordentlich bewundern."  (S.322)

in: Briefwechsel, S.494

21.8.1942
Memo der "US"-Militärs: Empfehlung, den Nahen Osten aufzugeben und 2.Front eröffnen
so die operative Abteilung
so die operative Abteilung und Stabsoffiziere der Army an Marshall (S.326).

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.344, 350-351, 366

30.8.1942
Roosevelts Botschaft an Churchill:
Roosevelt unterstützt die Landung in Afrika an 3 Punkten gleichzeitig - Hilfe für SU stilllegen
(S.322-323). Roosevelt gibt für "Torch" alle Mittel her. Roosevelts Vorschlag:
"Wir könnten im gegebenen Zeitpunkt vorübergehend die Geleitzüge nach Russland unterbrechen und auch die übrige Handelsschifffahrt stilllegen." (S.323)

Vor allem würden zusätzliche Schiffe für die "östliche Landung" gebraucht (S.323).

in: Churchill, [Bd.IV ?], S.140-141

plus: Roosevelt will Stalin nicht über die Einstellung der SU-Hilfe informieren (S.323)!.

30.8.1942
Roosevelt an Churchill: "Torch"-Landung 30.10.1942, eventuell schon 14.10.1942
(S.321)

30.8.1942 ca.
"US"-Staabsexperten rechnen mit einem ersten Einsatz der Air Force am Kaukasus am 20.1.1943
-- wegen "Witterungsbedingungen" [?] nur bis April möglich (S.324).
-- gleichzeitig müssten Lieferungen an die SU reduziert werden
-- und die Air Force wird nur dann einsetzbar sein, "falls der Bedarf anderer Fronten an Kräften der amerikanischen Air Force nicht dringlicher sei." (S.324)

in: Matloff, Maurice / Snell, Edwin M.: Strategitscheskoje planirowanije w koalizionnoi woine 1941-42, Moskau 1955, S.381-387

Roosevelt selbst drängt auf die Entsendung der Air Force in den Kaukasus, denn ganz ohne Solidarität will er Stalin nicht lassen. Roosevelt will sogar "amerikanische" Mannschaften in sowjetischen Einheiten eingliedern (S.324).


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