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Sexsklaverei mit Mädchen- und Frauenhandel in Asien
(aus: Sex slaves: trafficking of women in Asia)
Kapitel 3: Die ArbeitsvermittlerInnen, Teil 1: Südasien
Teil 1: 1. Bedingungen mit Armut, Diskriminierung, die Kultur der Geheimbordelle - 2. Südasien mit Indien als Drehscheibe - 2.1. Mädchenhandel von Nepal und Bangladesch nach Indien - 2.2. Pakistan - 2.3. Von Bangladesch nach Indien - 2.4.: Von Nepal nach Indien - 2.5. Kleine und grosse Bordelle in Indien - die NGOs werden umgangen - 2.6. Frauenkauf in Südasien - 2.7. Pakistan mit heimlichen Versteigerungen an der Grenze
[21]
Kalkutta in Indien, Prostituierte in einer Bordellzone [21] - kann auch eine verkaufte Braut sein, die vom Ehemann dorthin verkauft wurde...
von Louise Brown; Virago-Verlag (2000)
übersetzt und mit Zwischentiteln präsentiert von Michael Palomino (2014)
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3.1: Bedingungen in Asien, die Prostitution provozieren: Armut, Diskriminierung, die Kultur der Geheimbordelle
Asiatische Regierungen lassen die Armen arm - Prostitution ist oft der einzige Weg zum Überleben
Der Frauenhandel und der Kauf und Verkauf von Frauen in die Prostitution ist ein wachsendes Geschäft, durchgeführt durch ein loses, aber gigantisches Netz von Leuten. Einige dieser Leute haben professionelle Erfahrung in der Sexindustrie und einige sind nur Kleinhändler, die nur hie und da einmal ein Geschäft mit den Körpern von Kindern oder jungen Frauen abschliessen.
Der Grad der Ausbeutung, die eine Frau in der Sexindustrie antreffen wird, ist im weitesten Sinne dadurch bestimmt, wie sie in das Sexgewerbe eingeführt wird. Mädchenhandel und Zwangsprostitution sind gebräuchliche Methoden, neue Produkte heranzuzüchten, wobei es sich um die niedrigeren Stufen im asiatischen Sexmarkt handelt. Aber das ist ja nicht der einzige Weg, wie Kinder und Frauen in die Prostitution gezwungen werden. In weniger entwickelten Teilen in Asien wachsen die städtischen Slums, und dort ist wiederum einer der Fundgründe für Mädchen, die dann von der Sexindustrie aufgegriffen werden. 100.000e Kinder, die in schlimmer Armut auf den Strassen der asiatischen Städte leben bilden ein weiteres, grosses Reservoir für billige Körper. Sex zu verkaufen ist dann der einzige Weg für diese Kinder zu überleben.
Die asiatische Kultur versteckt die Sexualität in geheimen Bordellgefängnissen - also ist die Nachfrage nach Prostitution gross - also findet viel Frauenhandel auch über die Grenzen hinweg statt
Menschenhandel kommt dann auf, wenn eine grosse Nachfrage für billigen (S.61)
Sex besteht. In einigen asiatischen Ländern wie Pakistan und Indien ist diese Nachfrage immer grösser, weil die Einschränkungen für Frauen und für das Zusammensein mit Männern sehr scharf sind. In anderen Ländern wie Japan sind zu wenige heimische Frauen bereit, für wenig Geld in der Sexindustrie zu arbeiten. Die meisten haben sich mit gutangesehenen Heiraten abgesichert, oder sie haben alternative Beschäftigungen. Deswegen wird das Defizit an Frauen in der Prostitution in Japan mit importierten Frauen aufgefüllt. Der Vorteil durch diese Importstrategie ist, dass die importierten Frauen bedeutend billiger sind als die verschiedenen im eigenen Land aufgewachsenen.
Asiatische Mädchen stehen für die Bordelle Schlange
Der Volksglaube meint, dass eine grosse Anzahl Mädchen entführt würde, aber das ist falsch. Sie werden auch nicht unter Drogen gesetzt und dann in die Prostitution gezwungen. Die Agenten brauchen solche Mittel gar nicht. Sondern es sind immer Bewerberinnen für die Bordelle da, und man muss gar keine riskanten Entführungen durchführen.
China: Entführung für die Zwangsheirat
Entführungen ereignen sich in einigen Teilen in China, aber das geschieht dann, um die Mädchen einer Zwangsheirat zuzuführen und kaum für die Prostitution. In diesem Fall wird der junge Körper einer Frau für den Vorteil eines Mannes gekauft und nicht für das Vergnügen vieler.
Allgemeine Angaben: Bordelle in Asien
Frauen im Frauenhandel enden fast immer in den schlimmsten Arten von Bordellen oder Clubs, wo sie für sehr wenig Geld einer hohen Anzahl Kunden dienen müssen. Einige müssen sogar gratis arbeiten. Die Struktur der Industrie und die Art und Weise, wie Frauen betrogen werden, gezwungen oder geködert werden, ist von Region zu Region verschieden und davon abhängig, wie hoch das Gewerbe entwickelt ist.
Allgemeine Angaben: zwei Hauptmärkte: Der Markt in Südasien mit Indien als Drehscheibe - der Markt in Südost-Asien und Ostasien mit Thailand als Drehscheibe - einfach ein "normaler" Geschäftsbereich
Es macht Sinn, Asien in zwei Hauptmärkte einzuteilen, um zu verstehen, wie die Netzwerke des Sexgewerbes operieren.
Der erste ist der südasiatische Markt, mit Indien als Drehscheibe. Der zweite ist der südostasiatische und ostasiatische Markt, mit Thailand als Drehscheibe. Diese beiden riesigen Netzwerke sind verschieden weit entwickelt, wobei die Entwicklung von den regionalen Niveaus der Wirtschaftsentwicklung und vom kulturellen und sozialen Kontext bestimmt wird. In Südostasien hat das Sexgewerbe die Dimension einer voll ausgebildeten Industrie erreicht und in Teilen der Region ist es ein "normaler" Geschäftsbereich geworden. Das Sexgewerbe in Südasien dagegen ist weniger ausgebildet (S.62),
und dort sind auch die kulturellen Widerstände in Sachen Verkauf von Sex grösser, aber sogar dort kann man beobachten, dass das Gewerbe einen Kurs in Richtung Normalisierung verfolgt. Die Mentalität aus Südostasien und Ostasien wird dabei nachgeahmt.
3.2: Das erste System: Südasien mit Indien als Drehscheibe
3.2.1: Frauen- und Mädchenhandel aus Nepal und Bangladesch nach Indien
Mädchenhandel von Nepal und Bangladesch nach Indien - Mädchenhandel innerhalb Indiens
Zuerst betrachten wird die Routen, wie die Mädchen in Südasien ihre Heimstätten verlassen und in die Bordelle gebracht werden. Es gibt dabei keine übereinstimmenden Angaben über die Anzahl Frauen, die da in der Sexindustrie in Südasien involviert sind. Alle Zahlen sind nur Schätzungen, und auch unzuverlässige. Unzweifelhaft werden aber jedes Jahr viele 1000e neue Frauen in diesen Handel hineingezogen. Die Mehrheit davon sind noch gar keine Frauen sondern Mädchen. Viele von ihnen haben noch kaum das Jugendalter erreicht. Mädchen werden von Nepal nach Indien und von Bangladesch nach Indien verschoben. Die Nationale Frauenkommission in Delhi (National Commission for Women in Delhi) schätzt, dass zumindest die Hälfte der Mädchen und Frauen in Westbengalens Bordellen aus Bangladesch stammen [1].
Karte mit den Routen des Frauen- und Mädchenhandels von Nepal und Bangladesch nach Indien [1]
[1] National Commission for Women: The Velvet Blouse, S.3
Frauen wie diese wurden über die Grenze hinweg gehandelt und ihre missliche Situation hat auch einige Aufmerksamkeit in den Medien erregt. Aber der Frauenhandel innerhalb des Landes ist noch viel weiter gediehen und dort erleben die Opfer ebenfalls eine ähnliche Form der Ausbeutung.
Pakistan mit mehr pakistanischen Mädchen und kaum mit Mädchen aus Bangladesch, Indien oder Afghanistan
In Pakistan zum Beispiel wird der Mädchenhandel in die Prostitution überwiegend mit Mädchen aus dem Lande selbst abgewickelt. Frauen aus Bangladesch, Indien und Afghanistan sind in Pakistan eher nicht so häufig.
Indien: Mehr indische Frauen, aber auch Frauen aus Nepal
In indischen Bordellen lebt eine hohe Zahl Frauen aus Nepal, aber die grosse Mehrheit der Frauen, die in Indien in sexueller Sklaverei gehalten wird, sind indische Frauen. Es gibt dabei keine Hauptrouten, die von Bangladesch und Nepal ausgehen.
In Mumbai in die Prostitution gelockt
Mumbai, Prostituierte auf der Strasse [2]
Mumbai, Prostituierte mit einem Raum mit Vorhang [3]
Die überwiegende Zahl der dortigen Sexarbeiterinnen [in ganz Südasien] sind heimische Frauen, denn es gibt niemanden, der in einer hoffnungsloseren Situation ist, um in diesen von Armut gebeutelten Ländern die zweifelhaften Früchte des Sexgewerbes zu konkurrenzieren.
Die "ältere Frau" im Dorf
Es gibt kaum etwas, was das Sexgewerbe mehr fördert als die Dörfer und Städte, wo die Frauen jeweils aufwachsen. Die Mädchen werden normalerweise zuerst durch eine ihnen bekannte Person in das Netz der Sexindustrie integriert. Die typische, vermittelnde Person ist eine ältere Frau - ein Freund oder vielleicht eine verwandte Person - die das Vertrauen des Kindes und ihrer Familie geniesst. Manchmal betreiben diese Frauen auch ein kleines Geschäft und handeln (S.63)
mit Mädchen nur ab und zu. Einige haben vielleicht nur einmal im Leben ein junges Mädchen rekrutiert und haben es unterwegs bei einem Bordell abgegeben.
[Der Händlerring: Mütter - weibliche Agentinnen - Frauen als Bordellbesitzer
Man muss genau hinschauen, wie es ist: Die ersten Agentin ist die Mutter, die die Tochter verkauft, und manchmal ist die Tochter dabei erst 7 Jahre alt. Oder das Kind wird so schlecht behandelt, dass es von zu Hause wegläuft, oder das Kind wird verstossen, weil kein Essen da ist, oder weil es vergewaltigt wurde. Dann kommt die zweite Station: Die ältere Frau ist die Agentin, die in die armen Dörfer kommt und meist mit schönen Kleidern und Schmuck Eindruck macht. Sie bezahlt für die Mädchen und jungen Frauen und bringt sie dann in die weit entfernten Bordellgefängnisse weit weg, wo die Leiterin des Bordellgefängnis [mama-san oder baghwali genannt] meistens eine "alte Freundin" der Agentin ist. Also sind für den Frauenhandel in die Bordelle in Asien meistens die FRAUEN verantwortlich. Wir werden dies später noch sehen, und da sind auch noch viel mehr Gründe, Töchter zu verkaufen].
Beispiel: Handel mit einem Mädchen, wo der Vater gestorben ist - von Westbengalen in ein Bordell in Kalkutta - dorthingebracht von einer Prostituierten - die Jungfräulichkeit wurde verkauft
Hier ist ein Beispiel, wie eine 14 Jahre alte Prostituierte erklärte, wie sie im Bordell in Kalkutta ankam. Sie stammt aus einem verarmten Dorf [aus der Provinz] Murshidabad aus Westbengalen:
Ein Dorf im Distrikt Murshidabad mit Hütten, einer Frau und stinkenden Kuhfladen [5]
Da kommt eine ältere Frau in schönen Kleidern und mit Schmuck, die den Mädchen gute Arbeit "in der Stadt" verspricht...
Karte von Indien mit Murshidabad (Stadt und Provinz), Dhaka, Kalkutta und Mumbai [4]
<Da war eine Frau in meinem Dorf, die etwa 10 Jahre älter war als ich. Sie hatte vor einigen Jahren das Dorf verlassen, und eines Tages kam sie zurück und brachte ihren Ehemann mit. Sie hatte schöne Kleider an und meinte, sie und ihr Ehemann hätten gute Arbeit in Kalkutta zu vergeben, und ein schönes Haus und Schmuck und schöne Kleider. Sie sagte mir: "Komm nach Kalkutta und ich kann dir einen guten Job vermitteln und du kannst so deiner Familie helfen." Zuerst sagte meine Mutter nein, aber vielleicht sagte sie dann zu, weil es für mich gar keine andere Möglichkeit gab, und wir hatten nicht einmal genug zu Essen, nachdem mein Vater gestorben war.>
(original Englisch: <There was a woman in my village who was about ten years older than me. She had left the village a few years before and one day she came back and brought her husband with her. She had nice clothes and said she and her husband had good jobs in Calcutta and a beautiful house and jewelery and good clothes. She said to me, 'Come to Calcutta and I can get you a good job and you can help your family.' At first my mother said no but eventually she agreed because there was nothing else I could do and we did not have enough food after my father died.>
Dann erzählte das Mädchen noch, dass die Frau, die sie nach Kalkutta gelockt hatte, selber eine Prostituierte war und dass ihr Ehemann gar nicht ihr wirklicher Ehemann war, sondern ein babu (ein regelmässiger Kunde). Dieses Pärchen verkaufte die Jungfrauen dann an eine der bevorzugten Kunden der Frau, und danach wurden die Opfer an ein grosses Bordell im Rotlichtbezirk Bowbazar verkauft.
[Nun wird verschwiegen, wie viel das Mädchen für den Verkauf der Jungfräulichkeit erhalten hat, wie viel Geld nach Hause geschickt wurde und wie hoch der Anteil für die Mädchenhändlerin war. Es kann eigentlich nicht wenig gewesen sein].
Viele Menschenhändlerinnen sind ehemalige Prostituierte, die die Bordelle kennen
Die meisten Agentinnen sind nicht arbeitende Sexarbeiterinnen, sondern viele haben zuvor im Sexgewerbe gearbeitet, und sie kennen den Geschäftsbereich und wie man die Neulinge in das Geschäft bringt. Die Frauen, die grosse Teile des Sexgeschäfts in Nepal beherrschen, sind dafür das beste Beispiel, wie Neulinge rekrutiert werden.
Indien mit vielen Sexsklaven in Nepal - ältere Frauen sind die Mädchenhändlerinnen und bringen neue Mädchen aus Nepal in die Bordelle
In den Bordellen der indischen Städte findet man viele Mädchen aus Nepal, die von den Bergstämmen des Himalayas stammen. Die Jüngsten werden dabei in Gefangenschaft gehalten und sind unsichtbar versteckt, aber die älteren können sehr wohl erkannt werden, weil sie hohe Wangenknochen und mongolische Augen haben. Sie arbeiten in Bordellen, wo nur nepalesische Frauen arbeiten, und oft scheinen sie dabei sogar erfolgreicher als die indischen Frauen zu sein. Die Tatsache, dass da so viele (S.64)
nepalesische Mädchen sind, ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage bei den Kunden unterwürfige Mädchen mit einer schönen Haut und orientalischen Formen verlangt. Vielleicht aber liegt es auch an der effizienten Rekrutierung und am effizienten Transportsystem, das von den nepalesischen Bordellbesitzerinnen und ihren gharwalis (Bordellmanagerinnen) unterhalten wird.
Schon seit Jahrzehnten werden Mädchen aus den entlegenen Himalayaregionen in den Mädchenhandel getrieben. Diejenigen Mädchen, die zuerst kamen, sind heute ältere Frauen. Ein paar davon waren erfolgreich und heute sind sie Bordellbesitzerinnen. Diese Frauen entsenden ältere Prostituierte in ihre Heimatdörfer in den Bergen, um neues Personal für ihren Betrieb zu gewinnen, und es kommt nur selten vor, dass sie ohne eine Gruppe frischer Mädchen und junger Frauen zurückkommen.
Die Händlerinnen sind professionell oder es sind Familienmitglieder
Die Händlerinnen sind dabei professionell. Aber eine andere bedeutende Gruppe, die in den Mädchen- und Frauenhandel in Südasien involviert ist, besteht auch aus einfachen, normalen Leuten. Das sind dann zum Beispiel Familienmitglieder: Onkels, Tanten, Cousins, Ehemänner, angeheiratete Verwandte und sogar Eltern. Es können auch Nachbarn und Freunde sein. Entscheidend ist, dass die Opfer ihnen vertrauen. Eine Studie über Sexarbeiterinnen in Indien aus den 1980er Jahren deckte auf, dass 33 % durch nahe Freunde und Familienmitglieder in die Prostitution gedrängt worden waren [2].
[2] Rita Rozario: Trafficking in Women and Children in India (New Delhi: Uppal-Verlag, 1986), S.117
Beispiel der Verlockung: Ein "Freund der Mutter" nimmt ein Mädchen "in die Stadt mit" - und gibt das Mädchen bei einem "Freund" ab - und der Freund der Mutter verschwindet
Der nächste Fall zeigt auf, wie eine 20 Jahre alte Frau aus [dem indischen Bundesstaat] Karnataka ihre Reise beschreibt, die sie vor einigen Jahren in die Prostitution in Mumbai führte:
<Eines Tages hatte ich meine Arbeit auf den Feldern beendet, als die Freundin meiner Mutter vorschlug, mit dem Bus eine Reise in die Stadt zu machen. Ich wollte mitgehen, weil ich noch nie in der Stadt gewesen war, und ich war sehr aufgeregt. Im Bus hatten wir eine gute Zeit, assen Zwischenmahlzeiten und redeten. Als wir die Stadt erreichten, gingen wir zu einem Freund meiner "Tante" [zu einem Freund von Mutters Freundin]. Zuerst war es gut. Wir tranken Tee, aber dann verschwand die Freundin meiner Mutter und sie kam nicht mehr zurück. Sie hatte mich an ein Bordell verkauft.>
(original Englisch:
<One day I had finished working in the fields when my mother's friend suggested that we go for a bus ride and to see the city. I wanted to go because I had never been to the city and I was very excited. On the bus we had a good time eating snacks and talking. When we got to the city we went to visit my 'auntie's' friend. At first it was nice. We had tea but then my mother's friend disappeared and she didn't come back. She had sold me to a brothel.>)Beispiel der Verlockung: Versprechen auf einen Job - und der Job ist weit weg - die Manipulation und der Wechsel in ein Bordell
Die am weitesten verbreitete Verfahrensweise, junge Frauen in Südasien für die Sexindustrie zu gewinnen, ist das Versprechen einer Arbeitsstelle (S.65).
Einige wissen, um was für eine Arbeit es sich handeln wird, aber ich glaube, dass die grosse Mehrheit dies wahrscheinlich nicht so geahnt hat. Bei den Versprechungen handelte es sich wahrscheinlich meistens um die Arbeit als Haushaltshilfe. In Nepal beginnt die Arbeit für die Mädchen dann oft mit der Arbeit in einer Teppichfabrik im Kathmandu-Tal. In Bangladesch werden die Landmädchen mit Arbeit in Kleiderfabriken angelockt. Ein paar dieser Arbeitsstellen können ja auch tatsächlich existieren - aber für die meisten Mädchen dauert diese Arbeit dann nicht lange. Die Arbeitsstellen sind eine Art Zwischenstation auf dem Weg ins Bordell. Wenn das Mädchen einmal von u Hause weg ist und ausserhalb des Schutzes der Familie und Gemeinde leben muss, so wird es immer verletzlicher, und es ist dann nur noch ein kleiner Schritt in die Welt des Menschenhandels in das Sexgewerbe.
Nepal: Verlockung mit Arbeitsstellen - und das Bordell ist dann die Realität - Statistiken
Vom Dorf in die Fabrik - und dann landen sie im Bordell
[6] [7] [8]
Nepal, Kathmandu-Tal, Frau bei der Reisernte [6] - Nepal, Kathmandu, ein Mädchen in einer Teppichfabrik [7] - Nepal, Bhaktapur, Mädchen in einer Teppichfabrik [8] -
[9] [10] [11]
Bangladesch, zum Beispiel das Dorf Misripara, Kinder auf einer Schaukel [9] - der Markt von Misripara [10] - ein Mädchen in einer Kleiderfabrik in Dhaka bei einem Monatslohn von 400 bis 700 Dhaka, ein Erwachsener bekommt 5000 Dhaka [11]
Und oft ist dann die Endstation ein Bordell in Kalkutta oder Mumbai...
[12] [13]
Bordell in Kalkutta, 3 Prostituierte warten auf Kunden [12] - Mumbai, jugendliche Prostituierte [13]
Eine kürzliche Untersuchung von UNICEF bei nepalesischen Prostituierten, die in Indien arbeiten, deckt auf, dass rund 86% von ihnen nicht wussten, dass die Bestimmung das Sexgewerbe war, als sie ihre Heimat verliessen [3].
[3] UNICEF: A Situation Analysis, S.68
Von denjenigen, die in die Prostitution gelockt wurden, hatten 82% das Versprechen einer Arbeitsstelle erhalten [4].
[4] UNICEF: A Situation Analysis, S.86
Und in der Studie aus den 1980er Jahren berichtete ein Grossteil der Mädchen, dass sie von einer nahen Freundin oder von wohlbekannten Person verkauft worden waren [5].
[5] UNICEF: A Situation Analysis, S.87
Indien: Tricks und Zwangsmanöver, Mädchen in die Prostitution zu treiben
Nur sehr wenige Prostituierte in Südasien fällen eine bewusste und positive Entscheidung, eine Sexarbeiterin zu werden. Lalitha Nayak, die Managerin des Nationalen Anti-Menschenhandelsprogramms (national anti-trafficking program) des Vereinigten Frauenprogramms (Joint Women's Program) in Delhi hält fest, dass fast alle Mädchen in der indischen Prostitution entweder betrogen, physisch gezwungen oder durch die Armut in ihren Beruf gezwungen worden sind.
[Frau] Prithi Patak, der in den letzten 10 Jahren eine NGO gegen Kinderprostitution im berüchtigten Rotlichtbezirk Kamatipura in Mumbai geleitet hat, teilt ihre Meinung: "95% der Mädchen hier in Kamatipura wurden in die Prostitution gezwungen", gibt sie an. "Sie haben sich diese Beschäftigung nicht ausgewählt. Die verbleibenden 5%, die aus eigenem Willen hier sind, taten dies freiwillig und haben damit eine negative Wahl getroffen. Sie hatten einfach keine anderen Alternativen."
Bangladesch: Die Verlockung von Mädchen mit einer "Arbeit in der Stadt" - Familienmitglieder verlocken sie
Eigentlich alle Prostituierte und prostituierte Mädchen, mit denen ich in Bangladesch gesprochen habe, haben ihr Heim deswegen verlassen, weil ihnen eine Arbeit in der Stadt versprochen wurde. Alle haben ihr Heim freiwillig verlassen. Einige flüchteten auch von zu Hause (S.66),
weil sie geschlagen wurden, einige wollten viel Geld verdienen, um den immerwährenden Hunger zu bekämpfen, und einige verliessen ihr Zuhause, weil dies ihnen so befohlen worden war. Andere kamen in der grossen Hoffnung, dass sie dann ihren Familien helfen würden und selber auch ein besseres Leben haben würden. Um es nochmals zu sagen, alle haben ihr Zuhause mit jemandem verlassen, dem sie kannten und dem sie vertraut haben [meistens weibliche Betrügerinnen!].
Bangladesch: Arme Familien sind glücklich, wenn die Tochter "in die Stadt" geht und etwas "Geld nach Hause sendet"
Die ärmsten Familien in Bangladesch mildern den Verlust einer Tochter nicht durch Bezahlung oder sonst was ab, was in anderen Ländern beschönigend als "Fortschritt" bei den Einnahmen beschrieben wird. Die Menschen, die von Armut betroffen sind und dann noch Töchter haben, sind erfreut, wenn sie sie in Richtung Stadt abziehen sehen, wo sie sich selber ernähren werden und sogar noch Geld nach Hause schicken können.
Bangladesch: Arme Familien können keine Heirat für die Tochter bezahlen - und senden sie in die Prostitution
Heirat ist manchmal noch mehr als eine Arbeitsstelle ein Grund, dass die unglücklichen Mädchen aus Bangladesch sich in Richtung Prostitution aufmachen. Professorin Ishrat Shamim vom Frauen-Kind-Studienzentrum (Center for Women and Children's Studies) in Dhaka erzählt diese Geschichte, und sie glaubt, dass das typisch ist, wie die Heirat als Argument angeführt wird, Mädchen in das Sexgewerbe zu bringen.
Beispiel aus Bangladesch: Ein armer Rikscha-Zieher mit drei Töchtern - Tochter Fatema heiratet nach Indien - ist sie dort Prostituierte oder nicht? - kein Geld, um die Polizei mit Bestechungsgeld zum Arbeiten zu bewegen
Rupchand war ein armer Rikscha-Zieher mit drei Töchtern. Er und seine Familie wurden durch eine indische Frau angesprochen, die ihr Haus besuchte und die vorschlug, dass die Möglichkeit bestünde, die 14 Jahre alte Tochter Fatema mit einem ihr bekannten Mann in Indien zu verheiraten, der eine Braut suchte. Rupchand akzeptierte das Angebot auf der Basis, dass es "die Chance des Lebens" für die Tochter sein würde. Fatema verliess das Zuhause in Richtung Indien und dann hörte man nie mehr was von ihr. Einige Jahre später kam die indische Frau wieder in die Gegend. Nun war Rupchand aber schon gestorben und seine Witwe wurde verdächtigt, dass sie für das Verschwinden der Tochter verantwortlich sein könnte. Die indische Frau versicherte nun, dass es Fatema gut gehen würde, aber die Mutter von Fatema konnte dies nicht überzeugen. Sie glaubte, dass ihre Tochter in die Hände von Menschenhändlern geraten war, aber sie fühlte gleichzeitig, dass eine Anzeige bei der Polizei nichts bringen würde, da ihre Familie arm und zu schwach war, so dass sich in der Sache nichts bewegen würde.
[Ergänzung: Bestechung der asiatischen Polizei, damit sie überhaupt etwas untersucht
Die Polizei in Asien arbeitet oft erst nach der Bezahlung hoher Bestechungsgelder. Deswegen bleiben die armen Schichten in Asien meistens komplett ohne Rechte und Missbrauch oder Menschenhandel kann kaum verfolgt werden, weil die Polizei und ihre Übersetzer oft Mitglied der Banden sind. Der Rassismus und der Alkoholismus sind in Asien dermassen verbreitet, dass Arme oder Geschädigte oder Opfer von Menschenhandel meistens sowieso nur ausgelacht werden. Ich habe es in Thailand selbst gesehen].
3.2.2: Prostitution in Pakistan
Pakistan: Die Heirat ist oft der erste Schritt ins Bordell
In Pakistan werden Neulinge für die Sexindustrie normalerweise durch die Institution der Ehe hervorgebracht. Oberflächlich gesehen ist Pakistan extrem konservativ, was Sex angeht. Ausser ein paar isolierten und (S.67)
immer mehr sterbenden Rotlichtbezirken in Karachi und Lahore gibt es nichts, was mit den grossen Bordellen Indiens oder Bangladesch vergleichbar wäre. Pakistan hat aber einen weit gefächerten und wachsenden Menschenhandel im Bereich der Oberklasse und Mittelklasse, der in den Vororten in gut versteckten Bordellen abläuft. Und was niedrigeren Schichten im Markt anbelangt, wo die grosse Mehrheit der Sexarbeiterinnen arbeitet, ist Prostitution fast immer eine "familiäre" Angelegenheit.
[14] [15]
Eine glückliche Heirat in Pakistan in Hyderabad [14] - eine schöne Frau in Pakistan bietet sich Männern an [15]
In Pakistan werden schöne Hochzeiten veranstaltet, aber oft werden dann die Ehemänner sogar zum Zuhälter...
Das pakistanische System: Der Bräutigam kann sogar der Zuhälter der Braut sein - und ältere Frauen können leicht geschieden werden
Das System funktioniert auf folgende Weise: Wenn eine pakistanische Frau heiratet, wird sie der Besitz des Ehemanns. Das Ausmass und die Intensität für diesen "Besitz" variieren je nach Region, Ethnie und sozio-ökonomische Klasse. Viele Ehefrauen sind komplett der Güte des Ehemanns ausgeliefert und dies gilt speziell für jene Gebiete, wo ein Mann den Brautpreis für die Frau bezahlt. Die Geschäftsmänner des Sexgewerbes machen also folgendes: Sie heiraten Frauen und verkaufen sie sie an Kunden und sie selber sind der Zuhälter. Und ausserdem dürfen sie bis zu vier Frauen haben. Wenn die Frau bzw. Prostituierte dann für die Kunden ein bisschen zu alt wird, kann sie in die Hausarbeit zurückversetzt werden, oder wahrscheinlicher ist, dass der Mann sich von ihr einfach scheiden lässt und eine neue Frau rekrutiert.
Beispiel: Die Ehefrau ist die Prostituierte ihres Ehemanns in Lahore im Distrikt Heera Mandi
Heera Mandi ist der alte Rotlichtdistrikt in der Stadt Lahore. Ich sprach dort mit einer Frau, die dort viele Jahre eine Prostituierte gewesen war, und die von einer ganzen Reihe von Männern besessen und kontrolliert worden war. Als sie älter wurde, wurde sie von den "Ehemännern" abgewiesen und wurde dann von einem anderen "Ehemann" ausgewählt, der sie auf einem niedrigeren Niveau der Prostitutionshierarchie arbeiten liess. Sie ist nun Mitte 50, zusammengebrochen und leidet unter Tuberkulose. Sie kleidet sich in einem zerlumpten shalwar-kameez und lebt in einer kleinen Bruchbude, nur 1 Zimmer, ohne Wasser und ohne Strom. In der Dunkelheit und mit einer strategisch platzierten Kerze versucht sie weiterhin, Kunden für einen niedrigen Preis anzuziehen. Und auch ihr neuer "Ehemann" macht weiter, davon noch Gewinn abzuschöpfen.
Das Prinzip: Ein Mädchen flüchtet von zu Hause mit einem "Freund" - und der Freund verkauft die Freundin an ein Bordell
Ein kleiner, aber bedeutender Teil der Sexarbeiterinnen sind Ausreisserinnen, die mit dem Freund abgehauen sind, nur um sich dann als nächste Adresse in einem Bordell wiederzufinden und sicher nicht in einem schönen, ehelichen Haus. [Ebenso werden auch schwangere Freundinnen verkauft].
Das Prinzip: Unverheiratete Mütter und vergewaltigte Mädchen in Bordellen
Unverheiratete Mütter und die Opfer von Vergewaltigungen sind eine andere kleine, aber bedeutende Kategorie. Sie sind bedeutend, weil es hier nicht nur um Opfer (S.68)
von persönlichen Tragödien geht, sondern weil ihr Schicksal auch einige unglaubliche Wahrheiten über die südasiatische Gesellschaft aufzeigt.
Das Prinzip: Verlobter Ehemann bringt seine Frau ins Bordell
Eine der wichtigsten Fakten ist dies, dass die Opfer des Frauenhandels vorher dem Bezugsperson total vertraut haben. Sie vertrauen den Männer, die die Heirat versprechen, aber die sie dann schnurstracks in den Untergang führen. Eine der Quellen für dieses Vertrauen und Naivität ist die Art und Weise, wie Mädchen bezüglich Männern aufwachsen, und wie sie auf Übereinstimmung mit dem Mann gedrillt werden. Dieser Wert übersteigt bei weitem das eigene Selbstwertgefühl für sich selbst. Wenn also ein Mann flirtet und einem jungen Mädchen Aufmerksamkeit schenkt - speziell, wenn sie aus einer unterprivilegierten Gemeinde stammt - so fühlt sie sich stolz, die Empfängerin dieser Ehre zu sein. In diesem Kontext heraus kann sie dann auf einfache Weise betrogen werden [6].
[6] Diese Angaben stammen von Herrn Fernandes aus dem Heilige-Kathrin-Heim (St Catherine's Home) in Mumbai, das ein Kinderhaus für Mädchen in Notsituationen und für flüchtende Prostituierte führt.
Beispiel: Nepalesische Mädchen der Minderheit der Limbu - Heiratsversprechen für Kaschmir - und nach Mumbai ins Bordell getrickst
Eine sich wiederholende Geschichte in Südasien ist, dass eine Romanze, die auseinandergeht, das Vorspiel für die Prostitution ist. Dies ist die Geschichte eines 16 Jahre alten Limbu-Mädchens im weit entlegenen, östlichen Nepal. Im Gegensatz zu anderen im Mädchenhandel verschobenen Mädchen hat sie ein bescheidenes Bildungsniveau und stammt nicht aus einer ganz armen Familie.
Nepal, eine Frau des Stamms der Limbu mit traditionellen Kleidern [16]
<Meine Arbeit war es, Gemüse für unsere Familie zu kaufen, und jeden Tag ging ich zum bajar [Markt]. Eines Tages war da ein paar unbekannte Männer am Tee trinken. Sie waren von der Armee [Nepalesen, die in der Indischen Armee sind]. Einer sah sehr schön aus und er begann mit mir ein Gespräch. Ich rannte weg, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Am nächsten Tag war er wieder da und er erzählte mir, dass er auf mich gewartet habe. Ich dachte, er war doch ein wunderbarer Mann, weil er ja so schön war und so süss zu mir sprach.
Dann sagte er mich, dass er mich lieben würde und dass er mich heiraten wolle. Ich sah ihn nun tagtäglich am bajar und ich liebte ihn wirklich. Dann nach ungefähr einer Woche sagte er, dass er den Ort verlassen müsse, weil er in Kaschmir in der Armee Dienst tun müsse. Er bat mich, mit ihm zu gehen, weil keine Zeit für eine grosse Hochzeit bleiben würde, und er bat mich, den Eltern nichts zu sagen. Er versprach mir, dass wir in Kaschmir heiraten würden. Ich war so dumm, denn ich glaubte ihm. Ich packte ein kleines Bündel und rannte mit ihm weg. Aber er brachte mich nicht nach Kaschmir. Sonder er brachte mich nach Mumbai. Ich wusste nicht, dass das (S.69)
nicht Kaschmir war. Er behauptete, er liebte mich, aber alles, was er von mir wollte, war, aus mir eine Prostituierte zu machen.>
(original Englisch: <My job was to buy the vegetables for our family and I would go to the bajar [market] every day. One day there were some new men there drinking tea. They were army men [Nepalis working in the Indian Army]. One was very handsome and he started to talk to me. I ran away because I didn't know what to say. The next day he was there by himself and he told me that he was waiting for me. I thought he was wonderful because he was so handsome and he spoke so sweetly to me.
He said that he loved me and that he wanted to marry me. I saw him every day at the bajar and I really loved him. Then after about one week he said that he was leaving because he had to do army work in Kashmir. He asked me to leave with him because there was no time to prepare a big wedding and he said not to tell my parents. He promised that we would be married in Kashmir. I was so stupid because I believed him. I packed a little bag and ran away with him. But he didn't take me to Kashmir. He took me to Mumbai. I didn't know that it (p.69)
wasn't Kashmir. He said he loved me but all he wanted to do was to make me a prostitute.>)
Das Prinzip: Mädchen verlocken und mit Tricks über Liebe und Freundschaft betrügen
Strategien, die Liebe und Freundschaft als Mittel benutzen, Mädchen zu beschaffen und im Mädchenhandel zu verschieben kommen viel öfters vor als der Gebrauch von wirklicher Gewalt.
Beispiel: Fabriken im Kathmandu-Tal oder in Bangladesch mit niedrigem Gehalt - eine "spezielle Freundin" verlockt die Mädchen zu einer "anderen Fabrik" mit einer "besseren Arbeitsmethode und mit mehr Verdienst" - und das ist das Bordellgefängnis
Die weibliche Wanderarbeiterinnen, die aus ihrem Dorf in den Teppichfabriken im Kathmandutal oder in den Kleiderfabriken von Bangladesch ankommen, sind oft nicht mehr als orientierungslose Kinder. sie arbeiten unter schlimmen Bedingungen für Löhne, die kaum mehr Kost und Logis decken. Oft werden sie auch von älteren, männlichen Arbeitern und vom Management der Fabriken sexuell ausgebeutet. So überrascht es nicht, dass sie Heimweh bekommen, obwohl in ihren Dörfern und Familien Armut herrscht. Und dann, wie wenn ein Wunder passiert, finden sie eine spezielle Freundin: Das ist jemand, der ihnen Zuneigung schenkt und psychologische Unterstützung gibt. Diese Person bietet ihnen eine Lösung ihrer finanziellen Bedürfnisse an und schlägt ihnen einen besseren Weg vor, mehr Geld zu verdienen. Alles, was das Mädchen tun muss, ist die Fabrik und die Stadt zu wechseln, oder vielleicht eben mal über die Grenze zu gehen. In diesem Stadium wissen die Mädchen dann noch nicht, dass die neue Fabrik keine Teppiche oder Kleider mehr produzieren wird, sondern dass die Mädchen dann in die Prostitution gebracht werden.
Das Prinzip: Die Vermittlerinnen sammeln die Mädchen und jungen Frauen in Dörfern
Die Vermittlerinnen sammeln die Mädchen und jungen Frauen ihres Dorfes. Sie sind das erste Glied in der Verbindungskette in Richtung Bordell. Dabei ist im Dorf von dem grösseren Plan, die Opfer in Rotlichtbezirke und Bordelle zu bringen nicht bekannt. Der Ablauf wird sehr undurchsichtig gehalten. Die Sexindustrie muss sich nicht selbst direkt in die Nachschubbeschaffung von Mädchens in ihren Heimatdörfern einmischen. Da leben ja schon viele Leute innerhalb der Gemeinden, die das dann durchführen.
Das Prinzip: Vermittler (meistens Frauen) wissen über Details und schwache Punkte der Bergfamilien Bescheid
Ausserdem sind heimische Leute die besseren Vermittler. Sie haben das direkte, persönliche Wissen über die Gegend. Sie wissen genau, welche Familien in Not sind und ein Ziel sein können. Sie wissen, wer arm ist, welche Familie zu viele Töchter hat, welche Familie einen Tod eines Elternteils erlitten hat oder eine Scheidung erlitten hat, in welcher Familie ein Ernährer krank geworden ist, welche Familie einen (S.70)
Alkoholiker-Vater hat, und welche Familie im Kampfe um das Lebensminimum steht. In anderen Worten, sie wissen, welche Familien ihre Töchter nicht beschützen können - oder wollen.
Das Prinzip: Vermittler operieren in der Hungerperiode, z.B. in Bangladesch oder in Nepal
Die erfolgreichsten Vermittler arbeiten genau dann, wenn in den Regionen die härtesten Zeiten sind. In Bangladesch zum Beispiel sind sie vor allem zwischen Juni und August aktiv, wenn Nahrungsmittelmangel herrscht. Das Muster ist in ganz Südasien bekannt. In Nepal kommen die Vermittler im Sommer kurz vor dem Einbringen der Haupternte, also dann, wenn die Lebensmittelknappheit am ehesten wahrscheinlich ist. Die Vermittler bieten den Mädchen Jobs an und geben den Familien auch noch einen "Vorschuss" für die späteren Verdienste des Mädchens. Und so geht die Rekrutierung ganz schnell.
Das Prinzip: Vermittlerinnen geben den Familien einen Vorschuss auf die zukünftigen Verdienste des Mädchens - oder nicht einmal das
Einige Vermittler bieten nicht einmal einen Vorschuss an - sondern schon die Versprechung, Arbeit für die Tochter einer armen Familie zu finden, reicht schon aus. Andere zahlen einen Vorschuss je nach Alter des Mädchens, der Schönheit oder ob sie noch Jungfrau ist. Eine verarmte Familie wird nur einen kleinen Vorschuss erhalten, weil die Vermittler wissen, dass die Leute in einer hoffnungslosen Lage sind. Der Vorschuss an eine Familie in Nepal kann deshalb sehr variieren, von ein paar 100 bis zu ein paar 1000 Rupien pro Tochter. Es ist eine Hungergabe, aber inmitten der akuten Armut kann sogar diese Hungergabe noch sehr wertvoll sein.
Das Prinzip: Je weiter weg von zu Hause das Mädchen ist, desto mehr ist es in den Händen der Vermittlerinnen
Kurzzeit-Vermittler können ein Mädchen vom Dorf in die Stadt nehmen und dort können sie das Mädchen sogar direkt an ein Bordell verkaufen, aber sie werden sie kaum über die Grenze verfrachten. Diese Aufgabe bleibt den organisierten Gruppen und Menschenhändlern überlassen, und je weiter ein Mädchen von der Heimat weggebracht wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in ein Netzwerk professioneller Menschenhändler gerät.
Das Prinzip: Vermittlerinnen in armen Ländern werden als Arbeitsvermittlerinnen angesehen
Die Rolle dieser VermittlerInnen ist etwas kompliziert: Vermittlerinnen und Mädchenhändlerinnen sind verschmäht - jedoch nicht alle gleich. Obwohl die Mädchen, die sie für die Arbeitsstelle aussuchen, brutal ausgebeutet werden können, sind diese Agentinnen in einigen ländlichen Gemeinden hochangesehen. In Indien ist der Ruf einer Vermittlerin generell eher niedrig, aber in Bangladesch und in Pakistan werden die Vermittlerinnen manchmal als Stellenvermittlerinnen angesehen, die denjenigen Leute, die durch ihre Hände gehen, eine Chance auf ein besseres Leben ermöglichen. Vielleicht sollte diese Sicht unterstrichen werden, dass an den Prostituierten gezweifelt wird.
Das Prinzip: Eine "Vermittlerin" (meistens Frauen) kommt, um Mädchen auszuwählen - und übergibt sie einer Agentin (auch oft eine Frau) - und dann kommt die lange Reise
In den Teilen von Bangladesch und Nepal, die keine Gebiete darstellen, wo Mädchen für die Prostitution abgegeben werden, werden die Mädchen zuhause von (S.71)
einer Vermittlerin vorbereitet. Diese Vermittlerin wird sie dann an eine Agentin übergeben, die sie auf dem nächsten Abschnitt der Reise begleitet. Typischerweise wird die Reise dann im Bus oder zu Fuss fortgesetzt. Manchmal werden sie auch in kleinen Gruppen transportiert und manchmal einzeln, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen.
3.2.3: Der Grenzübertritt von Bangladesch nach Indien
Das Prinzip: Nicht viel Kontrolle - und Schmiergelder
Grenztor an der Grenze zwischen Indien und Bangladesch [17]: Manchmal ist das Grenzpersonal vielleicht korrupt.
Die Grenzübertritte sind potentiell der gefährlichste Teil einer Menschenhändlerroute, aber generell sind die Landesgrenzen in Südasien nicht streng von der Polizei bewacht, und viele Grenzwächter können kaum die gehandelten Mädchen von der heimischen Bevölkerung unterscheiden. Manche, die dann doch die Menschenhändlerinnen erkennen, lassen sich dann mit Bargeld oder Sachleistungen bestechen.
Von Bangladesch nach Indien: Mädchen müssen dem Grenzpersonal sexuelle Dienste bieten - bei Drohung der Verhaftung
Mädchen, die zum Beispiel von Bangladesch aus im Menschenhandel verlegt wurden, berichten, dass sie vom Grenzpersonal zu sexuellen Diensten gezwungen worden seien - um eine Verhaftung zu vermeiden.
Von Bangladesch nach Indien: Arbeitsmigranten genannt "dhurs"
Die illegalen Migranten, die über die Grenze zwischen Indien und Bangladesch geschmuggelt werden, sind als dhurs bekannt. Darunter sind auch Mädchen und Frauen, die in die Prostitution verkauft werden, aber auch andere Arten von ausbeuterischer Arbeit. Eine weitere Gruppe Migranten sind arme Männer und ältere Frauen, die in Indien Arbeit suchen, und die den Pass nicht bezahlen können, um das Land legal zu verlassen.
Karte mit Dhaka, Benapole und Kalkutta [18]
Von Bangladesch nach Indien: Ein Führer "ghat" (oft Führerin) führt die Gruppe - auch Route durch Felder oder Flussdurchquerungen
An dieser Grenze hat sich ein richtig organisierter Betrieb entwickelt, mit heimischen Unternehmern, die als Besitzer und Manager der Transitpunkte arbeiten, oder ghats genannt. Die Grenze ist offiziell gar nicht offen, aber sie ist einfach, sie mit Hilfe der ghat-Leute an Ortschaften wie Satkhira, Jessore, Meherpur und Chapai Nawabganj zu überqueren. An einigen Orten laufen die Migranten und die verkauften Frauen einfach durch Felder, an anderen orten müssen sie durch Flüsse waten.
Beispiel: Die Transitstadt Benapole (zwischen Dhaka und Kalkutta) mit vielen kleinen Häusern an der Grenze - Nachtverpflegung - Grenzübertrittsgebühr muss im Bordell abgearbeitet werden
Am Transitpunkt Benapole an der Grenze zwischen Indien und Bangladesch ist der illegale Grenzübertritt üblich. Und der Verkauf von Migranten über die Grenze ist gut organisiert. Die Grenzregion ist mit Häusern nur so gespickt, alles kleine Hütten. Am Tag scheinen diese Häuser fast unbewohnt, aber in der Nacht ist das Leben dann hochaktiv. Da werden viele Lebensmittel für scheinbar viele Gäste vorbereitet. Diese Gäste sind die dhurs [die Migranten] und unter ihnen werden auch Mädchen sein, die in der indischen Sexindustrie landen werden. Ein paar gehen sogar noch weiter bis Pakistan. Sie warten in den Häusern, bis die ghat-Leute sie (S.72)
über die Grenze nehmen. Für diesen Dienst müssen die dhurs [Migranten] eine Gebühr von 500 Taka (7 Englische Pfund) bezahlen. Das ist ungefähr die Hälfte eines Durschnittslohnes einer Arbeiterin in einer Kleiderfabrik.Diese Summe wird dann Teil der Anfangsschuld sein, die das Mädchen dann durch Sexarbeit abarbeiten muss, wenn es in ein Bordell verkauft ist.
3.2.4: Grenzübertritt von Nepal nach Indien
Der Mädchenhandel von Nepal in andere Länder ist illegal, aber der Grenzübertritt zwischen Indien und Nepal ist nicht schwierig, weil die Grenze offiziell offen ist und Inder und Nepalesen die Grenze ohne Pass passieren dürfen. Wenn Menschenhändlerinnen entlang der offenen 500 Meilen langen Grenze angehalten werden, kann das erhebliche, praktische Probleme verursache. Der meiste Menschenhandel wird aber trotzdem über die 15 Hauptgrenzpunkte zwischen den beiden Ländern abgewickelt. Theoretisch kontrolliert die Grenzpolizei die Leute, die die Grenze passieren, ziemlich intensiv. Aber in der Praxis passiert eigentlich gar nicht viel.
Beispiel: Grenzstadt Kakarvitta (Ost-Nepal auf dem Weg nach Kalkutta) - Geheimweg an Teegärten vorbei - Grenzfluss - Anweisungen an Mädchen und Frauen, was sie "auf Fragen der Grenzpolizei antworten sollen"
Ein Beispiel ist die Grenzstadt Kakavitta am Ostende von Nepal. Die Stadt ist der wie ein Tor nach Indien, das schon viele 100e und 1000e nepalesische Mädchen passiert haben, als sie Nepal in Richtung Indien verliessen. Der junge und enthusiastische Polizeioffizier, der für die Grenzstation zuständig ist, macht dabei konzentrierte Anstrengungen, gegen den Fluss an Mädchen nach Indien und Menschenhändlerinnen wurden während der Transporte von Mädchen in Richtung Süden auch schon festgenommen. Aber unglücklicherweise wissen die Menschenhändlerinnen auch noch andere Wege, die nicht über die Grenzwache führen.
Karte von Indien und Nepal mit der Grenzstadt Kakarvitta auf dem Weg zwischen Kathmandu und Kalkutta [19]
Sie umgehen die Stadt einfach. Die Routen verlaufen durch Teegärten und dann wird ein Weg hinuntergekraxelt an die Ufer des Mechi-Flusses, der Grenzfluss zwischen den beiden Ländern. Dann kann die Gruppe entweder die Brücke benutzen oder in der Trockenzeit den Fluss zu Fuss durchwaten. Die Leichtigkeit, wie man die Grenze bei Kakavitta in Richtung Indien überqueren kann, ist auch an anderen Stellen der indisch-nepalesischen Grenze so, und die Mehrheit der nepalesischen Mädchen, mit denen ich gesprochen habe und die Prostituierte waren, waren durch meine Frage über Schwierigkeiten beim Grenzübertritt ganz verwirrt. Viele gaben an, sie seien instruiert worden, auf Fragen von Grenzbeamten in einer gewissen Weise zu antworten, indem sie angeben sollten, sie seien die Cousine des Leiters, oder die Schwägerin, und dass sie auf dem Weg wären, Familienmitglieder in Indien zu besuchen.
Allgemeine Angaben: Schöne Agentinnen - und wechselnde Routen
Die Agentinnen, die die Mädchen in die Städte begleiten, sind schön. Sie wissen, wie man Auseinandersetzungen mit den Behörden und Organisationen vermeidet (S.73),
die den Menschenhandel bekämpfen. Sie nehmen mit den Mädchen nicht den direkten Weg mit der einleuchtenden Route. An einigen Orten machen sie Umwege und stoppen auch für einige Tage oder Wochen, um keinen Verdacht zu erregen, dass sie Mädchen in den Markt verfrachten. Wenn Agentinnen meinen, dass ihre Bewegungsabläufe zu offensichtlich gewesen seien, dann wechseln sie die Route.
Beispiel: Ein Ehemann aus Bangladesch verkauft seine Ehefrau an Freunde und an ein Bordell in Indien
Dies ist die Geschichte einer Frau aus Bangladesch, wie das Opfer seine Tortur beschrieb:
[20] [21]
Heirat in Bangladesch [20] - und eine Prostiuiertenzone in Kalkutta [21] - das kann auch eine verkaufte Braut sein...
<Nachdem wir geheiratet hatten und einige Tage miteinander gelebt hatte, sagte mein Ehemann, dass wir nach Indien reisen sollten, um Arbeit zu suchen. Wir verliessen unser Heim in Dhaka und überschritten die Grenze. Wir machten eine Busreise durch viele Städte und Dörfer. Mein Ehemann kannte an diesen Orten viele Leute, und wir waren jeweils in kleinen Hotels. Mein Ehemann liess seine Freunde zu uns herein, um mich gebrauchen zu lassen, und sie gaben ihm Geld dafür. Zuerst lehnte ich ab, aber dann drohte er mit Schlägen. Wenn ich für ihn Geld verdiente, war er mit mir zufrieden. Nach einigen Wochen kamen wir in Kalkutta an und er verkaufte mich an ein Bordell. Die Arbeit hier ist nicht viel anders als die, als ich verheiratet war.>
(original Englisch: <After we had been married for a few days my husband said that we had to go to India to look for work. We left our home in Dhaka and crossed the border. After that we traveled by bus to many different towns and villages. My husband knew lots of people in these places and we stayed in small hotels. My husband let his friends use me and they gave him money. At first I refused but then he would beat me. He was pleased with me when I earned money for him. After a few weeks we came to Calcutta and he sold me to a brothel. The work here is not much different than when I was married.>)Das Prinzip: Je mehr Vermittlerinnen beteiligt sind, desto höher sind die Preise für die Frauen
Wenn da eine ganze Reihe von Vermittlerinnen am Verschiebungsprozess beteiligt sind, dann wird das Mädchen immer wieder weitergereicht. Auf jeder Teilstrecke erhöht sich dann der Preis, weil jede Zwischenhändlerin dann wieder Gewinn mit dem Opfer machen will. Wenn dann das Bordell erreicht wird, ist der "Wert" vielleicht bis aufs 100-Fache gestiegen, das an ihre Familie bezahlt wurde.
[Oft sind es eben Menschenhändlerinnen, und es sind kaum Männer beteiligt].
Das Prinzip: Vollzeit-Menschenhändler sind meistens die Söhne von Prostituierten - nur in seltenen Fällen ergibt sich Sex zwischen Menschenhändlern und den gehandelten Frauen - aus Reputationsgründen
Ein hoher Anteil der Menschenhändler - ganz im Gengenteil zu den Vermittlerinnen - sind Vollprofessionelle. Sie sind oft die Söhne von Sexarbeiterinnen. Einige der weniger professionellen Menschenhändler zwingen die Mädchen dann während der Reise, Sex mit ihnen zu haben, aber die meisten tun das nicht. Es geht dabei nicht um Respekt vor den Mädchen, sondern diese Einschränkung ist notwendig, um den eigenen Ruf des Mannes zu bewahren. Ihre Glaubwürdigkeit innerhalb des Menschenhändlerrings würde sehr angeschlagen, wenn sie dabei erwischt würden, verbrauchte Jungfrauen teuer zu verkaufen.
Das Prinzip: Mädchen und Frauen sind im neuen Land hilflos
Mädchen haben gemischte Erinnerungen an ihre Reisen in die Bordelle (S.74)
und dies ist speziell der Fall, wenn sie über lange Distanzen verschoben wurden. Einige meinten, sie seien während der Reise in die Stadt sehr aufgeregt gewesen, einige waren beim Anblick der neuen Welt, wohin sie gebracht wurden, verwirrt, andere erschrocken. Ironischerweise behaupteten viele, dass sie auf die Person, die sie da verkaufte, angewiesen gewesen seien. Die MenschenhändlerInnen halfen ihnen, das Leben auf der Reise in einer fremden Umgebung zu bestreiten: Er oder sie gab ihnen zu Essen, organisierte die Regelungen für den Transport, fand irgendwo Übernachtungsmöglichkeiten und sprach [vor allem] die Sprache des neuen Landes.
Das Prinzip: Mädchen auf Zugreisen suchen Arbeit in der grossen Stadt - und werden mit falschen Versprechungen ins Sexgewerbe gelockt
Nicht alle Mädchen, die in die Bordellprostitution gezwungen werden, sind von AgentInnen von ihren Dörfern aus dorthingebracht worden. Einige kommen auch dort aus eigenem Willen an. Sie sind klassische, ländlich Migrantinnen, die in einer Stadt Arbeit suchen, und die sich selbst dann im Sexgewerbe wiederfinden, weil sie jung, naiv und verletzlich sind. Wenn man die Busbahnhöfe und Bahnhöfe der grösseren, südasiatischen Städte beobachtet, so kann man die reiche Beute beobachten, die die Agenten und Agentinnen hier machen. In Kalkutta am Howrah-Bahnhof und am Esplanade-Busbahnhof kommen müde und unsichere, jugendliche Mädchen aus ihren Dörfern an. Manchmal können sie sich durchschlagen, manchmal mit Freunden. Aber da sind auch Frauen im mittleren Alter mit schönen, respektablen Kleidern, die sagen, dass sie wissen, wo die Neuankömmlinge Arbeit finden könnten. Für die Mädchen ist das wie eine Antwort auf ihre Gebete und ein Weg in ein neues Leben.
Beispiel: Ein verlorenes Mädchen am Howrah-Bahnhof in Kalkutta - und dann wird es von einer Frau "gefunden" - mit falschen Versprechungen für "eine neue Arbeit" - nach Mumbai gebracht - und an ein Bordell verkauft
Eine 18 Jahre alte, junge Frau beschreibt den Weg, wie sie im Howrah-Bahnhof aufgegriffen wurde:
Frau in Indien mit einem sindoor (rotes Puder) in der Haarmitte [23]
Der Howrah-Bahnhof in Kalkutta [22], wo ältere Frauen auf neue Mädchen und junge Frauen warten, um sie zu manipulieren und in die Prostitution zu verkaufen
<Ich kam von meinem Dorf und reiste zuerst mit dem Bus und dann mit dem Zug. Meine Freundin kam mit mir. Als wir am Ende unserer Reise ankamen, waren wir sicher, was wir tun wollten. Der Bahnhof war so gross. Meine Freundin meinte, wir könnten gehen und bei ihrem Onkel in Kalkutta leben. Er würde uns helfen und Arbeit finden, aber wir wussten nicht, wie wir zu ihm gelangen sollten. Dann begann, eine Frau zu uns zu sprechen. Sie war sehr freundlich und schön. Sie schaute aus wie eine (S.75)
gute Frau, weil sie schöne Kleider und Schmuck trug und weil sie einen sindoor im Haar hatte (rotes Puder in der Haarmitte als Zeichen für eine verheiratet Frau [web01]). Sie versprach uns, dass sie wusste, wo wir sehr gute Arbeit finden könnten und in Häusern der Reichen viel Geld dabei verdienen würden. Die Arbeit war in Mumbai, aber sie sagte uns, dass sie die Fahrt bezahlen würde. Also gingen wir mit ihr, aber als wir in Mumbai ankamen, war da keine Arbeit in Häusern der Reichen. Sie verkaufte mich an ein Bordell und meine Freundin an ein anderes. Dies war vor vier Jahren. Ein Kunde half mir, aus dem Bordell zu flüchten, aber meine Freundin ist immer noch dort. Ich will ihr auch helfen zu flüchten, aber ich weiss nicht, wo sie ist.>
(original Englisch: <I came from my village and traveled first by bus and then by train. My friend came with me. When we got to the end of our journey we weren't sure what to do. The station was so big. My friend said we could go and stay with her uncle who lived in Calcutta and that he would help us to find jobs, but we didn't know how to get there. Then a woman started to talk to us. She was very friendly and nice. She looked like a (p.75)
good woman because she wore nice clothes and jewelry and she wore sindoor in her hair (red powder in the middle of the hair as a sign of a married woman [web01]). She promised us that she knew where we could get very good jobs and earn lots of money working in rich people's houses. The jobs were in Mumbai but she told us that she would pay for our train fares. So we went with her but when we got to Mumbai there were no jobs in rich people's houses. She sold me to one brothel and my friend to another brothel. That was about four years ago. A customer helped me run away from the brothel but my friend is still there. I want to help her to escape too but I don't know where she is.>>Das Prinzip: Vor dem Verkauf an die Bordelle passieren die MenschenhändlerInnen mit den Mädchen und jungen Frauen Transitzentren
Gehandelte Mädchen werden oft zuerst durch die Transitzentren geschleust. Dies funktioniert eher als grosse Reinigungshäuser. Von dort aus werden die AgentInnen die Opfer auf den Markt verteilen, je nachdem, für welchen Sektor sie am besten passen. Bedeutende Transitzentren in Indien sind Kalkutta, Agra und Benares. In Pakistan sind es Karatschi und Lahore.
3.2.5: Kleine und grosse Bordelle in Indien - und die NGOs werden umgangen
Indien: Kleine Bordelle in Restaurants entlang den Hauptstrassen und in kleineren Städten - grosse Bordelle in grossen Städten
Es wird allgemein angenommen, dass Mädchen und Frauen, die aus anderen Ländern hertransportiert wurden, unausweichlich in den grossen Bordellen in den grossen, städtischen Zentren landen. Das stimmt aber nicht. Viele schaffen es nicht bis dorthin. Alle indischen Städte haben Bordelle, und Sex ist billig und ist eine leicht erhältliche Ware entlang der indischen Hauptstrassen. Im Grunde genommen ist jedes dhaba (kleines Restaurant oder Café für das Transportgewerbe) mit einem lukrativen Nebenbetrieb ausgestattet, wo den Lastwagenfahrern und Männern, die vorbeikommen, Mädchen angeboten werden. Die attraktivsten, gehandelten Mädchen werden in den grossen Zentren wie Kalkutta und Mumbai verkauft, aber jene, die körperlich weniger Charme haben, werden an die dhaba-Stationen mit ihren Nebenbordellen sowie in kleineren Rotlichtvierteln in kleineren Städten verkauft.
Indien: Es werden kleine Bordelle in kleinen Städten gegründet, um den NGOs und der wachsamen Polizei auszuweichen - Kamatipura in Mumbai ist nicht das Zentrum der Prostitution mehr, wegen der NGOs
[24] [25]
Mumbai, das Slum Dharavi mit Häusern im Abfall [24] - Slum Dharavi in Mumbai, ein Bub nimmt in einer Plastiktonne ein Bad [25]
Politiker meinen, wenn Leute unter solchen Bedingungen leben müssen, dann soll die Prostitution reduziert werden? Die Politiker sind ja blind...
De macht für die VermittlerInnen Sinn, zu diversifizieren und nicht nur (S.76)
von ein paar Märkten für junge Prostituierte in den grossen Städten abhängig zu sein. Das Bewusstsein hat sich sehr erweitert und in den bekannten Rotlichtbezirken sind die NGOs gegen den Menschenhandel und gegen Kinderprostitution tätig. Diese Organisationen sind klein an der Zahl und im Umfang, aber sie können für die Sexindustrie eine Irritation darstellen. Sogar Polizeistationen scheinen der Sache mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Diese Kombination kann für die MenschenhändlerInnen Probleme provozieren, und viele AgentInnen senden nun ihre Ware in nicht-traditionelle Rotlichtbezirke.
In verschlafenen Städten und in kleinen Städten auf dem Land entlang der Hauptstrassen gibt es 0 Polizeikontrollen. Da sind praktisch keine NGOs. Sogar innerhalb der Städte sind die NGOs an verschiedenen Orten präsent. Inzwischen ändert sich die Struktur der Prostitution darum herum. Um ein Beispiel zu nennen, haben sich in Mumbai fast alle NGOs, die wegen Prostitution dort arbeiten, sich auf Kamatipura konzentriert. Ein Überblick über das Sexgewerbe in der Stadt zeigt eine Ausbreitung von Rotlichtbereichen weg vom normalen Zentrum, so dass nun ungefähr 33 Orte bestehen, wo Bordell-basierte sexuelle Aktivitäten in der Stadt ablaufen [7].
[7] Committed Communities Development Trust, Mumbai. Draft report on the development of brothel-based sex work in Mumbai, 1999
Inzwischen haben sich auf die Kunden verändert und es besteht eine Nachfrage nach einer breiteren Variation der Prostitutionslokalitäten in ganz Asien. Die VermittlerInnen haben dann auf diese Änderung bei der Nachfrage durch Diversifizierungen reagiert, um den grösseren Markt gezielt zu bedienen.
Südasien: AgentInnen mit einem "Abkommen" mit einzelnen Bordellen - AgentInnen, die an ein einziges Bordell gebunden sind - oder AgentInnen handeln "Deals" aus - oder AgentInnen zeigen die Mädchen herum
AgentInnen (oft Frauen!), die in Städten mit einer Gruppe Neulinge ankommen, können ein Abkommen haben, sie an bestimmte Bordelle zu liefern. Einige AgentInnen können auch an ein einziges Bordell gebunden sein. Andere handeln vielleicht Deals aus. Sie präsentieren die Mädchen innerhalb des Rotlichtbereichs ihren Kontaktpersonen und sehen dann, wer für einen Kauf bereit ist. Die Ware wird begutachtet und dann ein Preis ausgemacht.
Beispiel Bangladesch: Das Mädchen muss die zukünftige BordellbesitzerIn anlächeln
Da schilderte eine Jugendliche in einem Bordell in Bangladesch ihr Erlebnis auf folgende Weise:
<Der Vermittler brachte mich an ein Bordell. Das war ein grosses Gebäude mit zwei oder drei Mädchen in jedem Raum. Ich wurde in einen der Räume gesetzt und dann kamen einige Leute, die mich anschauten und Fragen über mich stellten. Eine Frau kniff mich und sagte, dass ich (S.77)
dünn sei. Dann verliessen sie den Raum. Ich hörte den Vermittler mit ihren Argumenten vor der Tür und dann brachte er mich in ein anderes Bordell. Er war sehr verärgert und griff meinen Arm und schlug mich und sagte mir, dass ich die Leute anlächeln müsse. Beim nächsten Bordell war er dann glücklich, weil er mich an eine Frau verkaufte, wo auch andere Mädchen für sie arbeiteten.>
(original Englisch: <The agent took me to the brothel. It was a very big building with two or three girls in each room. I was put in one of these rooms and then some people came to look at me and to ask questions about me. A woman pinched me and said I was (p.77)
thin. Then whey went out of the room. I heard the agent arguing with them outside the door and then he took me away to another brothel. He was very angry and he kept twisting my arm and slapping me and telling me that I had to smile at the people. At the next brothel he was happy because he sold me to a woman who had other girls working for her.>)
3.2.6: Frauenkauf in Südasien - statt einer Heirat
Der Kauf einer Frau ist billiger als eine Heirat mit Brautpreis
In grossen Teilen Asiens werden Bräute gekauft. In Teilen Pakistans ist es billiger, eine Frau zu offen zu kaufen, ohne dabei etwas zu verbergen, als sie durch ein Ritual mit einem Brautpreis zu heiraten.
Frauen aus Bangladesch werden nach Indien in die Region Punjab verkauft - mit glücklichem Ausgang - aber auch mit Sexsklaverei
Frauen aus Bangladesch werden als Bräute nach Indien in die Region Punjab verkauft. Einige der verkauften Bräute erleben ein glückliches Leben mit diesem Handel, und sie führen in ihrer neuen Familie ein erfolgreicheres Leben, als sie es jemals vorher erwartet hatten, wenn sie zu Hause geblieben wären. Aber viele haben dieses Glück auch nicht. Letztere sind zu einem schrecklichen Leben mit sexueller und häuslicher Ausbeutung an einem Platz verurteilt, der nicht einem guten Hause entspricht, sondern ihnen feindlich gesinnt ist. Diese Frauen sind unerkannte und nicht erfasste Sexsklavinnen.
Von Bangladesch nach Pakistan - eine AktivistIn glaubt, dass für die verkauften Frauen schreckliche Bedingungen herrschen
Hina Jilani, eine Anwältin und Aktivistin für Menschenrechte mit Domizil in Lahore, glaubt, dass viele der Frauen aus Bangladesch, die in den 1980er Jahren und in den frühen 1990er Jahren nach Pakistan in die Zwangsprostitution verkauft wurden, nun unter schrecklichen Sklavenbedingungen im ländlichen Pakistan leben müssen. Viele 1000e Frauen wurden angeblich durch den Subkontinent [Indien] verfrachtet, aber sind nun offensichtlich "verschwunden". Nachdem sie eine Weile als Prostituierte gearbeitet hatten, sind diese Frauen nun zu alt, um für ihre Zuhälter lukrative Sexarbeiterinnen zu sein. Eine Theorie vermutet, dass sie als Frauen / Sklaven an pakistanische Männer vom Lande verkauft wurden. Und das kann das Schrecklichste bedeuten.
3.2.7: Pakistan: Die heimlichen Versteigerungen von Mädchen und Frauen an der Grenze
Von Bangladesch nach Pakistan: Heimliche Versteigerungen an der Grenzstation - ein versteigertes Mädchen hat keinen Ruf und keine Rechte mehr
An der Nordwestgrenze von Pakistan werden auch heimliche Versteigerungen abgehalten. Die Ware besteht dabei aus Frauen und Mädchen, die an die höchstbietende Person verkauft werden. Angeblich werden sie für die Heirat verkauft und die Versteigerung wird als eine vereinfachte und schnellere Version des traditionellen Brautpreis bezeichnet. Und es kommt auch billiger.
Das Argument, den Ablauf zu rationalisieren ist dabei ein schlagendes Argument, denn die Männer können (S.78)
keine hohen Summen ausgeben, wenn sie eine Frau suchen und dabei ein finanzielles Abkommen aushandeln. Eine Versteigerung ist da viel schneller. Es ist auch eine einmalige Gelegenheit, denn die versteigerten Mädchen sind in einer absolut schwachen Position. Niemand wird einem versteigerten Mädchenschicksal nachtrauern. Diese Mädchen können dann für jegliche Zwecke gekauft werden. Und in der Praxis werden sie das dann auch [8].
[8] Die Angaben stammen von I.A. Rehman, Vorsitzender der Pakistanischen Menschenrechtskommission, Lahore
[Pakistan: Frauen können von ihren Familien verkauft werden, damit für die Familie Geld hereinkommt
Man lese einmal diese Nachricht von 2009, und das ist nichts Spezielles in Pakistan, wie es scheint:
Wenn die Beziehung nicht gut läuft, dann kann die Frau ihre Brüder "organisieren" oder sie wird wieder verkauft, vielleicht an einen der Brüder, der sie dann rettet...]
(original Englisch: <JACO BABAD A 20-year-old girl was auctioned at village Badani Bhutto of Taluka Kashmore in consideration of Rs [Pakistani Rupees] 270,000 [2800 "US"-Dollar, 1 Dollar=96 Pakistani rupees] on Saturday. Azizan, daughter of late Allah Bux Bhutto, was divorced on the allegation of Karo-kari some time back. She is stated to be mother of two children and was residing with her brother who held the open auction for her 'sale at village Badani Bhutto. A large number of villagers showed interest in the auction that started with Rs50,000 and ended at Rs270,000. Bilawal Bhutto, 50, of the same village purchased her for the said amount. Initially he paid Rs210,000 for the girl. Maulana Azizullah Bhutto performed their nikah later. It is irony of the situation that no one condemned the inhuman act. The groom will take the bride to his house after paying the rest of the amount. The auction money was distributed equally among all the brothers of the girl.> [web02])
<JACO BABAD wurde am letzten Samstag als 20-jährige, junge Frau im Dorf Badani Bhutto von Taluka Kashmore für 270.000 pakistanische Rupien versteigert [2014: 2800 "US"-Dollar, 1 Dollar=96 pakistanische Rupien] . Azizan, die Tochter des vergangenen Allah Bux Bhutto, war unter dem Vorwurf des Karo-kari vor einiger Zeit geschieden worden. Sie ist angeblich Mutter von zwei Kindern und wohnte mit ihrem Bruder, der die Versteigerung für ihren Verkauf im Dorf Badani Bhutto abhielt. Eine grosse Anzahl Dorfbewohner war an der Versteigerung interessiert, die bei 50.000 Rupien startete und bei 270.000 Rupien endete. Bilawal Bhutto, 50, vom selben Dorf, kaufte sie für diesen traurigen Betrag. Anfangs bezahlte er 210.000 Rupien für die junge Frau. Maulana Azizullah Bhutto führte dann das nikah durch. Die Ironie der Situation ist, dass niemand diesen unmenschlichen Akt verurteilte. Der Bräutigam wird die Braut zu sich nach Hause nehmen, wenn er den Restbetrag bezahlt hat. Der Gewinn der Versteigerung wurde gleichmässig unter den Brüdern des Mädchens verteilt.> [web02]
Pakistanische Rupien [26]
Variationen mit Mädchen und Frauen zu verschiedenen Preisen
Die Sexindustrie platziert ja nicht nur einfach ein Produkt auf dem Markt. Sogar innerhalb des Bordellsektors sind die Produkte ja nicht einheitlich. Da sind grosse Unterschiede beim Typ Frau oder Mädchen: Entsprechen unterschiedlich sind die Preise
-- je nach Alter
-- je nach Schönheit
-- je nach ethnischer Herkunft
-- je nachdem, ob eine Jungfrau gewünscht wird
-- je nachdem, ob sie schon ein Kind hat, und
-- je nachdem, zu welchen Diensten die Frau imstande ist.
Frauen, die in den 20ern in die Prostitution gehen, werden nur noch wenig verdienen, weil nur noch wenig Arbeit für sie bleibt. Auch ein Mädchen, das nur 9 oder noch jünger ist, wird billig sein, weil es noch ein bis zwei Jahre lang unterstützt werden muss, bis sie überhaupt Geld mit richtiger Arbeit verdienen kann. Der Preis, den ein Bordell einer VermittlerIn für ein einzelnes Mädchen bezahlt, hängt dann von diesen Faktoren ab.
Die Preise können auch unterschiedlich sein je nach Angebot und Nachfrage. Die Preise fallen, wenn die Anzahl Mädchen auf dem Markt plötzlich zunimmt. Typischerweise passiert das, wenn in landwirtschaftlichen Gebieten Krisen auftreten, so dass mehr junge Frauen in die Städte strömen. Ähnlich fallen die Preise auch dann, wenn saisonal die Lebensmittelversorgung auf dem Land kritisch wird, so dass die VermittlerInnen mehr Mädchen rekrutieren können.
Preise variieren auch von Ort zu Ort
Die Preise variierten auch gemäss der örtlichen Nachfrage. In Mumbai und in Delhi zum Beispiel sind die Preise höher als in der weniger erfolgreichen Stadt Kalkutta. Also wird nicht in allen Bordellen Südasiens derselbe Preis für Mädchen bezahlt.
Beispiele: Preise für Mädchen in Kalkutta
In Kalkutta können Mädchen für jeden Preis verkauft werden, von ein paar 100 [indischen] Rupien bis zu 10.000 Rupien (7 bis 140 Englische Pfund [Stand 2000]).
[2014: 500 indische Rupien=8,3 "US"-Dollar, 10.000 Rupien 166 "US"-Dollar].
Indische Rupien [27]
Das Prinzip: Der Preis besteht aus verschiedenen Chargen
Die Menschenhändler berechnen den Preis folgendermassen: Das Mädchen kommt von seinen Eltern, wo irgendwas zwischen 200 und 2000 [indischen] Rupien bezahlt wurden (3 bis 30 Englische Pfund). Dann wird immer wieder "zugeschlagen". Eine VermittlerIn wird einen Zuschlag von 1000 bis 2000 [indischen] Rupien für seine Leistungen berechnen. Vielleicht kommen ein paar weitere 100 Rupien als Schmiergelder für die Polizei und für die Grenzwaschen hinzu. Die VermittlerIn wird dann für sich selbst nochmals eine Gebühr von 1000 bis 3000 Rupien draufschlagen. Der totale Preis ist dann der Preis für das Mädchen.
Beispiel: Preise für Mädchen in Mumbai
Eine ähnliche Abrechnung findet (S.79)
in Mumbai statt, aber dort ist dann der Totalbetrag für ein Mädchen 30.000 [indische] Rupien (420 Englische Pfund). Berichte von nepalesischen Mädchen besagen, dass die Preise dort bis 50.000 Rupien (700 Englische Pfund) erreichen, aber Prerana, die führende NGO in Karmatipura, hat nie Bezahlungen beobachtet, die 25.000 Rupien (550 Englische Pfund) überstiegen hätten. Dies ist der Preis für den Kauf von Sexsklaven in Indien [Stand 2000]. Die Sklavin muss dann ihre Kosten wieder einspielen, indem sie anderen Männern dient, die für sie bezahlen möchten (S.79).
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Quellen
[web01] http://en.wikipedia.org/wiki/Sindoor
[web02] http://www.nation.com.pk/pakistan-news-newspaper-daily-english-online/Politics/13-Dec-2009/Girl-sold-in-open-auction
Fotoquellen^
[1] Karte von Indien, Nepal und Bangladesch: http://www.vidiani.com/?p=3530
[2] Mumbai, Prostituierte auf der Strasse: http://www.boston.com/news/world/articles/2007/08/01/for_youngest_girls_enslaved_in_sex_trade_more_woe/
[3] Mumbai, Prostituierte mit einem Raum mit Vorhang: http://www.london-photographic-association.com/site/lightbox1.php?type_f=3&fid=0&user_id=9589&ord_f=4
[4] Karte von Indien mit Murshidabad: http://de.wikipedia.org/wiki/Murshidabad
[5] Dorf im Distrikt Murshidabad mit Hütten, einer Frau und Kuhfladen: http://trivialmatters.blogspot.com/2012/10/diary-from-murshidabad.html
[6] Nepal, Kathmandu-Tal, Frau mit Reisernte:
http://www.gettyimages.com/detail/photo/nepal-kathmandu-valley-sankhu-village-girl-high-res-stock-photography/200519189-001
[7] Nepal, Kathmandu, Mädchen in einer Teppichfabrik, Foto von James Morgan: http://james.photoshelter.com/image/I0000uNoxRMA.h9w
[8] Nepal, Bhaktapur, Mädchen in einer Teppichfabrik, Foto von Robert Harding:
http://www.masterfile.com/stock-photography/image/841-02706781/Portrait%20of%20child%20labourer%20in%20carpet%20factory,%20Bhaktapur,%20Kathmandu%20Valley,%20Nepal,%20Asia
[9] Bangladesch, Dorf Misripara, Kinder auf einer Schaukel:
http://journals.worldnomads.com/suhrid/photo/25661/707424/Bangladesh/Lovely-childhood-At-Misripara-village-in-Bangladesh
[10] Bangladesch, der Markt von Misripara, Foto von Shameem Bakhshi: http://www.panoramio.com/photo/85678428
[11] Mädchen mit Arbeit in einer Kleiderfabrik in Dhaka: http://thewe.cc/weplanet/news/children/child-labour-bangladesh.htm
[12] Bordell in Kalkutta, 3 Prostituierte warten auf Kunden: http://shaungroves.com/2013/04/4-ways-you-can-help-end-slavery/
[13] Jugentliche Prostituierte in Mumbai: http://en.academic.ru/dic.nsf/enwiki/17191; http://en.academic.ru/pictures/enwiki/49/11.02450_Brothel-girls-11.jpg.gif
[14] Heirat in Pakistan in Hyderabad: http://www.thehindu.com/news/international/sania-shoaib-to-be-pakistan-brand-ambassadors/article406018.ece
[15] Prostituierte in Pakistan: http://www.elnashra.com/news/show/566266/%D9%85%D8%B8%D8%A7%D9%87%D8%B1%D8%A9-%D9%84%D8%B9%D8%A7%D9%85%D9%84%D8%A7%D8%AA-%D8%AC%D9%86%D8%B3-%D8%A7%D8%B3%D8%B7%D9%86%D8%A8%D9%88%D9%84-%D8%A7%D8%AD%D8%AA%D8%AC%D8%A7%D8%AC%D8%A7-%D8%B9%D9%84%D9%89-%D8%A5%D8%BA%D9%84%D8%A7%D9%82-%D8%A8%D9%8A%D9%88%D8%AA-
[16] Nepal, Frau vom Stamm der Limbu: http://www.aabc.co.in/travel-tourism-/1551-nepal-natures-nectar.html
[17] Grenztor zwischen Indien und Bangladesch: http://www.taipeitimes.com/News/world/archives/2011/04/08/2003500230
[18] Karte mit Dhaka, Benapole und Kalkutta: http://www.oocities.org/shpn0/Bangladesh_rel96.jpg
[19] Karte von Indien und Nepal mit der Grenzstadt Kakarvitta: http://www.travelindia-guide.com/maps/physical_map.php
[20] Bangladesch, Heirat: http://personallyabid.wordpress.com/category/bengali-culture-beauty/
[21] Kalkutta, Prostituierte in einer Bordellzone: http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/4055143.stm
[22] Bahnhof "Howrah" in Kalkutta: http://www.panoramio.com/photo/1445962
[23] Ein rotes Pulver "sindoor" im Haar einer verheirateten, indischen Frau:
http://www.trekearth.com/gallery/Asia/India/East/West_Bengal/Howrah/photo1372340.htm
[24] Mumbai, das Slum Dharavi mit Häusern im Abfall: http://www.guardian.co.uk/sustainable-business/slumdwellers-savings-co-operative
[25] Mumbai, Slum Dharavi, ein Bub nimmt in einem Plastikfass ein Bad: http://dawn.com/2013/05/02/south-asia-in-focus-2/
[26] pakistanische Rupien: http://belgiumpakistan.wikia.com/wiki/Pakistan_Currency
[27] indische Rupien: http://pune-india.info/gr/?page_id=33
[xxx4] Karte von Thailand mit den Nachbarländern und China: http://www.pattayavillaholidays.com/maps-of-thailand.html
[xxx5] Karte von Vietnam und Kambodscha mit dem Mekong-Fluss: http://mekong-delta.org/map/