Kommentar
Mao zieht mit Hilfe seiner treuen "Freunde" im Parteiapparat
eine Revolutionswelle in China durch, die seines Gleichen
sucht. 10 Jahre lang hält er mit seinen Hetzaktionen und
"Umerziehungs"-Befehlen China in Atem, missbraucht dabei die
Gefühle der ganzen Bevölkerung, v.a. die der jugendlichen
und studentischen Massen, und lässt alte Traditionen
zerstören, die nach Maos Tod nach 1976 nicht mehr zu retten
oder nur schwer wieder zum Leben zu erwecken sind. Die
Medien machen alle mit, und die grosse Masse der Bevölkerung
ist dem Terror-Apparat Maos hilflos ausgeliefert. Eine
Verurteilung Maos findet nie statt...
Michael Palomino
Januar 2006
Quellen
-- Robert C. North: Der chinesische
Kommunismus. Kindler Uni-Bibliothek 1966
-- John F. Fairbank:
Geschichte des modernen China 1800-1985; dtv 1986
-- Haydt, Mathias
et alia: Ostasien-PLOETZ. Geschichte Chinas, Japans und
Koreas zum Nachschlagen; Verlag Ploetz, Freiburg /
Würzburg 1986
-- verschiedene Internetbeiträge
für Rahmendaten:
-- Hermann Kinder/Werner Hilgemann: DTV Atlas zur
Weltgeschichte Bd. I. und II. 21.Auflage, München 1986
1965
Peking-China: Mao
propagiert die "Kulturrevolution" - Personenkult - Hetze
gegen "Konterrevolutionäre", die am misslungenen "Sprung
nach vorn" Schuld sein sollen - Massenexekutionen
Als Mao den aufkommenden Widerstand gegen seine Politik des
misslungenen "Sprung nach vorn" bemerkt, lanciert er die
"Kulturrevolution". Er hetzt die Studenten gegen die
Bevölkerung, die
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Personenkult
zum Schriften lesen: Plakat zur Werbung für
Mao-Zitate 1965:
"Lies Maos Werke, um ein Roter Sieger zu
werden!" |
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"Konterrevolutionäre" suchen sollen, die am Versagen des
"Sprung nach vorn" Schuld sein sollen. Das Ganze ist eine
riesige Vertuschungsaktion.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
[Die meisten unteren Kader sind scheinbar bereit, bei Maos
Verhetzungen "mitzumachen". Sie erhoffen sich wahrscheinlich
"Punkte" für ihre Karriere: Je besser gehetzt wird, desto
mehr "Punkte"...]
Kulturrevolution:
Personenkult
Ausserdem lässt Mao einen bisher nie dagewesenen
Personenkult inszenieren und lässt dabei in der
Volksbefreiungsarmee seine Schriften verbreiten.
Hauptausführender in der Volksbefreiungsarmee und von Mao
beauftragt ist Lin Biao, der auch künstlerische Aufträge
erteilt, um Maos Image aufzupolieren. Die
Volksbefreiungsarmee wird in "eine grosse Schule der
Mao-Gedanken" umfunktioniert. Die Volksbefreiungsarmee wird
zum Hauptträger der Verbreitung seiner Schriften.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/cult.html)
Der von Mao bewilligte, wenn nicht gar von ihm geförderte,
Personenkult übertrifft den Personenkult Stalins.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
[Die "Kulturrevolution" beinhaltet gleichsam strukturelle
Verbesserungen in der Wirtschaft, die eigentlich schon beim
"Sprung nach vorn" hätten realisiert werden können...].
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Personenkult
zum Schriften lesen 1965: Man soll das ganze
Leben lang Maos Werke lesen: "Mache das ganze
Leben lang Revolution, lese die Bücher des
Vorsitzenden Mao das ganze Leben lang!"
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Kulturrevolution: 10 Jahre
Hetze und Jagd
Die "Kulturrevolution" ist ein Jahrzehnt, das durch
nationalen Wahnsinn und fanatische Gewalt gekennzeichnet
ist, mit menschlichem Leid, das im Namen der "Revolution"
gerechtfertigt wird. Das populärste Lied dieser Zeit heisst
"Revolution ist keine Dinner-Party"...
(http://www.cnn.com/SPECIALS/1999/china.50/red.giant/communism/)
Die Armee als Stütze der
Kulturrevolution
Dabei weiss Mao das Militär hinter sich. Nur dank der Armee
unter Lin Biao (Fairbank, S.319,321) und dank der ihn
unterstützenden Fraktion der "Viererbande" (Fairbank, S.316)
kann Mao die Kulturrevolution überhaupt riskieren (Fairbank,
S.319).
Die Armee unter Lin Biao
ist vollständig mit Maos Gedankengut ideologisiert und Lin
selbst ist ein "schlauer Fuchs", gleichzeitig aber von
kleinem Wuchs ohne Imposanz (Fairbank, S.323).
Die ausländischen Beobachter meinen, die "Kulturrevolution"
sei der Höhepunkt von Maos Brutalität und Tyrannei, weil sie
von den Geschehnissen des "Grossen Sprungs nach vorn" noch
keine Ahnung haben. Die "Kulturrevolution" fordert aber nur
einen Bruchteil der Opfer, die die Fehlplanung beim "Grossen
Sprung nach vorn" gekostet hat.
(http://www.gmu.edu/departments/economics/bcaplan/
museum/chinhung.htm)
Die Bauern bleiben an der Kulturrevolution unbeteiligt. Die
Landwirtschaft und die Industrieproduktion bleiben verschont
(Fairbank, S.322).
Weitere Stützen Maos bei
der Kulturrevolution
-- die radikalen Parteiintellektuellen (Fairbank, S.322):
Eine Gruppe radikaler Intellektueller aus Shanghai, die über
Maos Frau Chiang Ching
zu Maos Fraktion gelangt [später die "Viererbande"]
(Fairbank, S.323)
-- die Massenorganisationen, die am wenigsten strukturiert
und am schwersten zu beherrschen sind (Fairbank, S.322).
Maos Helfer sind v.a. die linksgerichteten Gruppen um
seine Frau Jiang Qing
und um den Verteidigungsminister Lin Biao.
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html)
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Mao-Personenkult:
Das "Kleine Rote Buch", und Mao soll eine
"Sonne" sein. Das Lesen von Zitaten des
Vorsitzenden Maos aus dem "Roten Buch" wird
ein Teil des täglichen Begrüssungsrituals und
sozialen Rituals.
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(http://libraries.claremont.edu/geninfo/news/
exhibits/mao/maofever.htm) |
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Systemveränderer sehen
gegen Mao eine Chance
Eine andere Geschichtsschreibung besagt, dass Maos
"Kulturrevolution" ein grosser Fehler sei, denn dadurch
würden konterrevolutionäre Cliquen unter Lin Biao und Jiang
Qing an die Macht kommen wollen. Dadurch sei eine 10 Jahre
lange landesweite Unordnung entstanden mit den höchsten
Verlusten für die Partei, den Staat und das Volk.
(http://www.cbw.com/asm/xpdeng/revolutionary.html)
[Diese Angabe stimmt zumindest, was die Opferzahl betrifft,
nicht, denn die höchsten Verluste sind beim "Grossen Sprung
nach vorn" zu beklagen und nicht bei der Kulturrevolution].
[Technischer Fortschritt -
und mit der "Kulturrevolution" die eigene Vergangenheit
vertuschen
Mit der "Kulturrevolution" kann Mao auch mühelos alte
Strukturen zum Verschwinden bringen, die technisch nicht
mehr zeitgemäss sind. Der Reformstau in China ist dermassen
gross, dass die Bevölkerung jede technische Erleichterung
als ein Produkt von "Maos Kulturrevolution" ansieht und ihn
vergöttert, wie wenn Mao die technischen Errungenschaften
alle selbst erfunden hätte...]
1965
Taiwan schliesst ein
Anleihe-Abkommen mit Japan
Die "US"-Wirtschaftshilfe geht zu Ende. Das neue
Abkommen zwischen dem Kuomintang-Regime und der japanischen
Regierung geht über eine Anleihe von 150 Mio. "US"-Dollar.
100 Mio. werden von der Japanischen Import-Export-Bank zum
Zinssatz von 5,7 % jährlich gegeben, abzahlbar in 15 Jahren,
und 50 Mio. kommen vom Japanischen Übersee-Fond für
Wirtschaft und Zusammenarbeit mit 3,5 % Jahreszins,
abzahlbar in 20 Jahren. Damit ist weiter Wirtschaftshilfe
vorhanden, wenn auch nicht in dem Mass der "US"-Hilfe. Dafür
kommen die Wirtschaften von Taiwan und Japan in eine sehr
enge Kooperation.
Die instabile kommunistische Regierung in China hat keine
Zeit, sich für Aktionen zur "Befreiung Taiwans" zu
engagieren. Taiwan hat somit in der ökonomischen Entwicklung
freie Hand, und die Taiwanesen in Festland-China können
immer mehr den Personenkult verstehen, den Mao da
loslässt...
(http://members.shaw.ca/leksu/mainp11e.htm)
Afrika- und Asienreise von
Chou Enlai
Das chinesische Hilfsprogramm zum Bau der Tan-Zam-Eisenbahn
in Afrika ist mit politischer Propaganda und mit Spionage
verbunden (Fairbank, S.329-330).
Der chinesische Versuch zum Abhalten einer
Dritte-Welt-Konferenz scheitert. Nach der Vernichtung der
Kommunisten in Indonesien reduziert China die Aussenpolitik
auf ein Minimum (Fairbank, S.330).
13.7.1965
Bildung eines
"Fünferausschuss Kulturrevolution" unter dem Vorsitz von
Peng Chen
zur "Verbesserung" der Kultur- und Erziehungsarbeit (Haydt
u.a., S.67).
9.9.1965
Tibet wird formal ein
"Autonomes Gebiet"
(Haydt u.a., S.67)
September / Oktober 1965
Mao hetzt gegen den
stellvertretenden Bürgermeister von Peking, Wu Han
Auf einer Arbeitskonferenz des ZK über Probleme im
Kulturbereich fordert Mao
Tse-Tung zur Kritik an Wu Han auf
(stellvertretender Bürgermeister von Peking). Dabei geht es
um ein Drama von Wu Han von 1961 (Haydt u.a., S.67) mit
Kritik an einem Kaiser, der einen Beamten zu Unrecht
abgesetzt hatte (Fairbank, S.323-324). Mao fasst dies als
Angriff auf sich selbst auf bzw. bezieht das Theaterstück
auf die Entlassung von Marschall Peng Te-Huai 1959 in Lushan (Fairbank,
S.324). Der Vergleich mit Mao als "Kaiser", der 1961 Peng Te-Huai entlassen
hat, ist offensichtlich. Mao kann sich mit seiner Hetze
jedoch nicht durchsetzen und zieht sich nach Shanghai zurück (Haydt
u.a., S.67).
November 1965
Taiwan: Eröffnung des
Museums für chinesische Kunstschätze ("Palastmuseum") in
Waishuanghsi bei Taipeh
Das Museum wird zum Zentrum für chinesische
Kunstschätze und erfährt weltweit Beachtung. Ein Praktikum
in Taipeh wird für chinesische Kunstexperten zur Pflicht.
Und alle Fälschungen sind aussortiert. [Und natürlich
bleiben die Kunstschätze vor der "Kulturrevolution"
unzerstört...]
(Taiwan
Nachrichten vom 15.7.2003;
http://64.233.183.104/search?q=cache:_tZAgWbiyIwJ:members.chello.at/gio-vienna/tn/03-12.pdf+Chongqing+bombardiert&hl=de)
10.11.1965
Mao hetzt mit einem
Zeitungsartikel gegen Wu Han
Die Shanghaier Zeitung "Wen-hui-pao"
veröffentlicht auf Veranlassung von Mao und dessen Frau Chiang Ching eine
scharfe Kritik, verfasst von Yao Wen-Yüan, an dem Drama von Wu Han. Der
Artikel wird bald darauf von der Armeezeitung und
schliesslich auch von der Pekinger
Volkszeitung nachgedruckt (Haydt u.a., S.67).
ab 1965
Vietnamkrieg: Die "USA"
wagen keinen Landkrieg in Nord-Vietnam wegen China
Ein zweites Korea soll vermieden werden (Fairbank, S.314).
1965-1978
Pekings: Zwangsversetzung
von 1/3 des medizinischen Personals aufs Land
Mao Zedong betont 1965 die Wichtigkeit, den
Gesundheitszustand der Bevölkerung und die Hygiene auf dem
Land zu verbessern. Die 15 % Stadtbevölkerung profitieren am
meisten vom Gesundheitssystem, während die grosse
Bauernbevölkerung keinen Zugang dazu hat. Um die Situation
zu verbessern, wird beschlossen, dass 1/3 der medizinisch
geschulten Leute und Verwaltungsangestellten aus den Städten
aufs Land geschickt wird, um die Hygiene zu verbessern.
Also wird eine hohe Anzahl der unteren medizinischen Ränge
oder Gesundheitsexperten mit "politischen Problemen" aufs
Land gezwungen, solche, die einen "unzuverlässigen
politischen Hintergrund" haben. Die später als
"Barfuss-Ärzte" bekannten Mediziner
-- verbreiten die Prinzipien der Hygiene und die
Hygiene-Politik
-- verwalten die Installation von Wasserleitungssystemen und
Abwassersystemen
-- fördern Brunnenbau, Toilettenbau, Tierzucht, Beheizung
und Umwelt
-- führen Impfaktionen und Seuchenkontrolle und führen
Krankheitsstatistiken durch
-- führen einfache medizinische Behandlungen und
Rettungsaktionen durch
(http://www.iisg.nl/~landsberger/bfd.html)
Die Folgen sind aber auch negativ:
-- die medizinische Forschung und die
Erziehungswissenschaften werden vernachlässigt
-- und am Ende fehlen Ärzte in den Städten.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/bfd.html)
[Eine weitere Folge dürfte die Verdrängung alter,
ganzheitlicher Heilmethoden sein, wie sie auf der ganzen
Welt durch die Vergiftungsmedizin der einseitigen Chemie
stattfindet. Das heisst, der umgekehrte Lernprozess findet
nicht statt...].
Ende 1965 bis Sommer 1966
Vorphase der
"Kulturrevolution": Entlassungen
Mao hetzt zur Entlassung von Reformern in der Partei, in der
Regierung und in der Armee. Er bezeichnet sie alle als
"Revisionisten" (Fairbank, S.315).
Gegen Ende 1965
Entlassungen
-- der "abweichlerische" Offizier Lo Jui-Ching wird verhaftet. Er wird aus
allen Ämtern entlassen, als Abschreckung gegen andere
(Fairbank, S.323)
-- auch der Vizebürgermeister von Peking, Wu Han, wird entlassen,
wegen seines Theaterstücks mit Kritik an einem Kaiser, der
einen Beamten zu Unrecht abgesetzt hatte (Fairbank,
S.323-324).
In der Folge fühlt sich auch der oberste Parteibeamte in
Peking, Bürgermeister Peng
Chen, betroffen, wenn Mao ihm den Vizebürgermeister
für untauglich erklärt (Fairbank, S.324).
ab Ende 1965
Maos Frau Chiang Ching
tritt politisch immer stärker in Erscheinung
(Haydt u.a., S.67)
"Kulturrevolution"
1966-1976: Verschiedene Propagandafeldzüge - Plakate
ersetzen die Medien
Die Kulturrevolution besteht aus einer enormen
Massenkampagne. Neben der Hauptpropaganda bestehen viele
kleine untergeordnete Kampagnen. Wenn immer die Situation
einen Orientierungswechsel im grossen Rahmen der
Kulturrevolution erfordert, wird eine neue Kampagne
gestartet. Auch Kämpfe unter den Fraktionen innerhalb der
Führung dienen als Auslöser für Kampagnen.
Oft werden die untergeordneten Kampagnen so durchschlagend
und schnell organisiert, dass die Propagandaplakate als
Hauptinformationsquelle der Bevölkerung dienen. Im Land im
kompletten Chaos geben diese Plakate mit klaren und
unmissverständlichen Befehlen die Richtung vor und sind
historische Indikatoren, wo welches Verhalten wann gefragt
war. Die Plakate übernehmen die Funktion der Medien, vor
allem dort, wo eine "ausgezeichnete revolutionäre" Situation
für die unschuldigen Leute unverständlich wird.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/crc.html)
Peking-Chinas Aussenpolitik
ruft alle Botschafter zurück - Empfang von Gleichgesinnten
Die Aussenpolitik wird während der "Kulturrevolution"
1966-1976 vernachlässigt. Die Roten Garden greifen z.B. die
britische Botschaft und den Sitz der sowjetischen Botschaft
an. Zu Anfang werden bis auf Huang Hua in Kairo alle
chinesischen Botschafter zurückberufen. Der "amerikanische"
Imperialismus und der "sowjetische" Revisionismus werden
kritisiert, die engen Beziehungen zu Albanien und Rumänien
gelobt und die Solidarität mit Indochina und Vietnam
gefördert.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/ff.html)
[Die Vietnamesen mögen die Chinesen überhaupt nicht. Dies
weiss aber Washington nicht...]
Für westliche Beobachter wird China nun noch mysteriöser,
als es bisher schon war (Fairbank, S.315).
Während der Kulturrevolution empfängt Pekings Führung
Vertreter befreundeter Nationen und politisch-revolutionärer
Parteien aus Asien, Afrika und Latein-"Amerika" sowie
sonstige ideologische Sympathisanten.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/ff.html)
1966: Maos
Personenkult |
Maos Personenkult Plakat 1966: Mao als strahlende
Sonne...:
"Das
Sonnenlicht von Mao Zedongs Gedanken erleuchtet
die Strasse der Grossen Proletarischen
Kulturrevolution. 1966"
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x
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Plakat zum Lesen von Maos Schriften 1966, um ein
Roter Krieger zu werden, mit Bajonett...:
"Krieger lesen gerne vor allem die Bücher des
Vorsitzenden Mao."
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[Die Abbildung
von Bajonetten scheint besonders stossend, da
die japanische Armee gegen Chinesen sehr oft
Bajonette eingesetzt hat. Die Dimensionen des
Massakers von Nanking sind zu diesem Zeitpunkt
noch nicht in der öffentlichen Diskussion].
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Plakat zur
Einhaltung des Fünfjahresplans
Plakat zum
Lesen von Maos Schriften zur Einhaltung des
Fünfjahresplans 1966:
"Studiere den revolutionären Geist von Daqing,
halte die grosse, rote Fahne von Mao Zedongs
Gedanken hoch, um für die Realisierung des
dritten Fünfjahresplanes zu kämpfen!"
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Maos Fahnenkult
"Haltet hoch
die grosse rote Fahne von Mao Zedong! Denke
daran, die Grosse Proletarische Kulturrevolution
zu Ende zu führen! Revolution ist kein
Verbrechen, sondern Rebellion ist
gerechtfertigt!"
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Maos
Personenkult: Knöpfe |
Maos
Personenkult: Ansteckknopf mit Schiff
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Maos
Personenkult: Ansteckknopf: Staatsmännische
Haltung
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1966
Taiwan: Verschärfung des
Übergangsgesetzes zur Unterminierung der
verfassungsmässigen Regierung
Der Präsident wird ermächtigt, eine Spezialorganisation zur
Mobilisierung aufzustellen, um Rebellion zu unterdrücken.
Damit wird ein nationales Verwaltungssystem eingerichtet,
das über der vom Präsidenten geführten Nationalversammlung
platziert ist. Die Spezialorganisation bekommt die
vollkommene Macht, die über der der Exekutive Yuan steht.
Der Präsident kann selbst Veränderungen vornehmen
-- an der Organisation
-- bei den Verwaltungskräften
-- bei den ausführenden Organen der Zivilverwaltung.
Der Präsident hat damit eine noch nie da gewesene Macht.
(http://www.twcenter.org.tw/e02/20011224.htm)
Frühling 1966
Peking-China: Schliessung
von Schulen und Universitäten
Die Schulen und Universitäten werden geschlossen, damit sich
die Jugendlichen und Studenten in "Roten Garden" der
Revolution widmen können. Das Hauptprogramm der Revolution
besteht darin, die "Vier Alten" der chinesischen Kultur
auszurotten: Alte Bräuche, Gewohnheiten, Kultur und
Gedankengut.
(http://news.bbc.co.uk/1/shared/spl/hi/in_depth/china_politics/key_people_events/html/5.stm)
Die Bewegung eskaliert bald.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
April 1966
Entlassung des
Bürgermeisters von Peking Peng Chen - Umstellung der
Verwaltung für Maos Macht
Auf einem Mao-Forum in Shanghai (Fairbank, S.324) - in
Abwesenheit von Liu Shaoqi
- wird Peng Chen
heftig angegriffen und entlassen (Fairbank, S.324), wie auch
Lo Jui-Ching
entlassen wird. Auch einige der wichtigsten Verbündeten Liu
Shaoqis werden entlassen (Haydt u.a., S.67).
Mit diesen Entlassungen weiss nun ganz China, dass Mao zu
einem Kahlschlag gegen Abweichler entschlossen ist
(Fairbank, S.324).
Mao beseitigt einige weitere hohe Beamte, die gegen die
Kulturrevolution stehen, und sichert sich gleichzeitig die
Unterstützung seiner braven Mitläufer Chou Enlai, Liu Shaoqi
und Deng Xiaoping.
Mao reorganisiert ausserdem die Regierungsabteilungen so,
dass "seine Leute" die Schlüsselstellungen einnehmen
(Fairbank, S.324).
Die Intellektuellen unterstützen z.T. die Säuberungen und
kritisieren nur die pöbelhaften Methoden. Damit aber
schaffen sie die Voraussetzung, selbst von Mao vernichtet zu
werden. Sie werden mit in den Fraktionskampf hineingezogen
(Fairbank, S.337).
16.5. 1966
Rundschreiben: Artikel in
Zeitungen der KPCh machen das Konzept für eine "Grosse
Proletarische Kulturrevolution" bekannt (GPKR)
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
In einem Rundschreiben des ZK ist zum ersten Mal von der
"Grossen Proletarischen Kulturrevolution" die Rede, mit der
gegen die ideologischen Positionen vorgegangen werden soll,
die noch von den "Resten der Bourgeoisie und des Feudalismus
in Partei, Regierung und Armee" gehalten werden (Haydt u.a.,
S.67).
Das Politbüro billigt die ersten Schritte der
Kulturrevolution. Es wird eine Zentrale
Kulturrevolutionsgruppe direkt unter dem Ständigen Ausschuss
des Zentralkomitees eingerichtet, wo fast nur Mao-Treue
sitzen (Fairbank, S.324).
7.5.1966
Direktiven von Mao:
Einrichtung neuer "Farmen", das heisst:
Umerziehungsschulen
Kader und Intellektuelle sollten von den Städten aufs Land
geschickt werden, wo sie manuelle Arbeit und ideologische
Schulung erfahren sollen, zur Umerziehung missliebiger
Stadtbewohner.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html)
Peking-China: Eskalation
zwischen Mao und Liu Shaoqi - "Monster und Dämonen" und
"Rote Garden"
Juni bis August 1966
Zeit der "50 Tage"
(Fairbank, S.324)
1.6.1966
Kulturrevolution: "Monster
und Dämonen"-Kampagne (niugui sheshen) gegen Konkurrenten
Die von Mao Zedong angeordnete, von Chen Boda strukturierte
und von Maos Frau Jiang
Qing und seiner "Gruppe der Zentralen
Kulturrevolution" geleitete Kampagne gegen "Monster und
Dämonen" ist gegen Konkurrenten gerichtet, die sich in
ideologische und kulturelle Positionen hochgearbeitet haben.
Der Zeitungsartikel des Volkstagblatts vom 1. Juni 1966
"Fegt alle Monster und Dämonen weg" (englisch: "Sweep Away
All Monsters and Demons" im People's Daily) ist die
Initialzündung zur Gründung von studentischen Roten Garden,
Verfolgungsjagden gegen "Monster und Dämonen" zu
organisieren.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/mad.html)
Maos Garde 1966 ca., von links nach rechts: Kang Sheng, Zhou
Enlai, Mao Zedong, Lin Biao, Chen Boda und Maos Frau Jiang
Qing / Chiang Ching. Text:
"Lang lebe der Sieg der proletarischen revolutionären Linie
mit dem Vorsitzenden Mao als sein Vertreter! Lang lebe der
Sieg der Kulturrevolution des Grossen Proletariats!"
(http://www.iisg.nl/~landsberger/jq.html)
"Monster und Dämonen":
Kampagnen gegen Liu Shaoqi und Deng Xiaoping
Mao
will mit seinen Hetzkampagnen der "Kulturrevolution" die
innerparteiliche Opposition unter der Führung von
Staatsoberhaupt Liu
Shaoqi und den Generalsekretär der KPCh
zum Schweigen bringen, unter der er sich 1961 nach
Shanghai zurückziehen musste.
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html;
http://www.gmu.edu/departments/economics/bcaplan/museum/chinhung.htm)
Mao fürchtet um seinen revolutionären Status. Obwohl Liu Shaoqi versucht, so
weit wie möglich der Mao-Politik zu folgen, ist der
Vorsitzende Mao überzeugt, dass Liu zu entlassen sei.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html)
Pekings
alternative Kommunisten
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Liu Shaoqi, Portrait 1960er Jahre
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Zhou Enlai / Chou En-Lai
(links) mit Deng Xiaoping (rechts) 1963
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Pekings
alternative Kommunisten (von links nach rechts):
Liu Shaoqi, Zhou Enlai und Deng Xiaoping, 1966
ca.
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Deng Xiaoping hat solch gute Verbindungen zum Militär, dass
er unmöglich kaltgestellt werden kann. Liu Shaoqi hat diese
Beziehungen nicht (Fairbank, S.338).
"Rote Garden" an den
Hochschulen - Maos gewollte Eskalation
An den Hochschulen bilden sich Rotgardistengruppen, die auf
Wandzeitungen die Zerstörung der "alten Autoritäten"
fordern. Da sie von Mao selbst und den publizistischen
Organen unterstützt werden, gelingt es der Partei nicht, sie
unter Kontrolle zu bringen. Der Terror an den Hochschulen
weitet sich aus (Haydt u.a., S.67).
Die "50 Tage"
Mao geht auf Urlaub und lässt seinen Stellvertreter Liu
Shaoqi regieren, der für die KPCh in den Städten zuständig
ist (Fairbank, S.324).
Mao verlässt Peking und lässt Liu Shaoqi und andere hochrangige Führer mit
dem Problem, mit den Roten Garden und mit den sozialen
Unruhen zurechtzukommen, alleine.
(http://www.memoriale.com/mondocontemporaneo-empireo.htm)
-- auf Wandzeitungen werden Universitätsbehörden angegriffen
-- die Studenten werden radikalisiert und organisiert
(Fairbank, S.324).
Bremsmanöver von Liu
Shaoqi: Verkleinerung der Massenorganisationen
Liu Shaoqi will die
Massenorganisationen verkleinern, um die Kulturrevolution zu
bremsen. Er lässt durch 400 Kontrollgruppen zu je 25 Mann in
Universitäten und Fabriken die unteren Schichten der Partei
überprüfen (Fairbank, S.324). Die Parteiführung unter Liu
Shaoqi legt Mao also intern Steine in den Weg, um die Arbeit
mit den Massenorganisationen zu erschweren. Insgesamt
verschärft sich so der Gegensatz zwischen den KP-Fraktionen
(Fairbank, S.325).
Liu Shaoqi organisiert die antirevisionistische Bewegung
unter den Anhängern als Reorganisation innerhalb der Partei.
Mao will aber die öffentliche Reorganisation mit Beteiligung
der Bevölkerung (Fairbank, S.325).
Bremsmanöver von Chou
Enlai: Vermittlungsarbeit
Chou interveniert mehrmals zum Schutz bestimmter Personen
und vermittelt mehrmals zwischen den Fraktionen, um
schlimmste Auswirkungen bei der Kulturrevolution zu
verhindern, was auch mehrmals gelingt (Fairbank, S.325).
18.6.1966
Peking: Beschluss zur
Verschiebung aller Universitätsaufnahmeprüfungen um 6
Monate
Die Pekinger Volkszeitungen gibt den Beschluss des ZK der
KPCh und des Stadtrates von Peking bekannt, dass alle
Universitätsaufnahmeprüfungen um ein halbes Jahr verschoben
werden, damit “der revolutionäre Elan der linken Studenten
und Schüler nicht abkühlen werde.”
(http://www.gpkr.de/)
Peking: Beschluss zur
Gesinnungsdiktatur
Ausserdem wird beschlossen, dass das Notensystem /
Zensursystem der "alten" Erziehung seine Priorität verlieren
soll. Im Bildungssystem sollen ab sofort die proletarische
Politik und die Massenlinie erste Priorität haben.
(http://www.gpkr.de/)
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Mao Zedong
schwimmt im Yangtse-Fluss, Frühling 1966. Er hat
den Yangtse sicher nie durchschwommen...
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Juli 1966
Mao lässt in landesweiten
Zeitungsartikeln das Prinzip der "Roten Garden" verkünden
- die Gründungen der Rote-Garde-Verbände
Die Jugendlichen und Studenten sollen als "Rote Garden"
bürgerlich angehauchte kommunistische Parteifunktionäre
wegen ihres mangelnden revolutionären Eifers herausfordern.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Die Erlaubnis zu reisen zum Zweck des
"revolutionären Erfahrungsaustausches" (geming zhuanlian)
beflügelt die Gründung der Roten Garden. Die Aussicht auf
einen Besuch der Stadt Peking beflügelt ganz besonders. Die
Schüler und Studenten schwärmen in die Provinzen aus, um
lokale Rote-Garde-Verbände zu gründen und formell
auszurufen.
(http://www.gpkr.de/)
16.7.1966
Mao macht Ferien und
schwimmt im Yangtse-Fluss
Mao macht Ferien und schwimmt im Yangtse-Fluss (Chang
Jiang), was von den Medien gross fotografiert wird.
(http://www.memoriale.com/mondocontemporaneo-empireo.htm)
Die Schwimmmeldung von Mao im Yangtse-Fluss elektrisiert
ganz China. Mao sei auf seiner Rückreise durch den Yangtse
geschwommen. Da die Bauern meist nicht schwimmen können und
noch kaum ein Sportler den Yangtse durchschwommen hat, ist
dies volkswirksam sensationell. Mao wird als Vollathlet
präsentiert. Dabei wird eine unmögliche Zeit behauptet, in
der Mao den Yangtse durchschwommen haben soll. Die Fotos
zeigen meist nur Maos Kopf und keine Arme (Fairbank, S.325).
Das Schwimmen von Mao Zedong im Yangtsekiang im August 1966
wird das Symbol der chinesischen "Kulturrevolution" und wird
jedes Jahr neu aufgefrischt.
(http://www.memoriale.com/mondocontemporaneo-empireo.htm)
Mao schwimmt im
Yangtse. Fairbank meint, Mao und die anderen
würden im Wasser stehen (Fairbank, S.325).
[Es handelt sich um eine klare Fotomontage, wie
an den unten abgeschnittenen Köpfen ersichtlich
ist].
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1.8.1966
11.Plenum des ZK: Maos
Aufruf zur "Grossen Proletarischen Kulturrevolution" vor
dem Zentralkomitee - "Rote Garden" - die Manipulationen
Maos
Das von Mao einberufene Plenum ist mit
Mao-Verbündeten erweitert worden (Haydt u.a., S.68). Am
Plenum sind fast nur Mao-Anhänger anwesend (Fairbank,
S.326). Mao handelt als sakrosankte Person mit kaiserlichen
Vorrechten und steht sozusagen über dem Gesetz (Fairbank,
S.336).
In einer Rede vor dem Zentralkomitee ruft Mao ruft im August
1966 zur Kulturrevolution auf, mit Bildung "Roter Garden".
Die Garden sollen bürgerlich angehauchte kommunistische
Parteifunktionäre wegen ihres mangelnden revolutionären
Eifers herausfordern.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm;
http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Mao behauptet,
-- die "geistige Regeneration" solle Vorrang vor der
"wirtschaftlichen Entwicklung" haben
-- der Grundsatz des Klassenkampfes sei auf alle
Intellektuellen, Bürokraten und Parteimitglieder anzuwenden,
um kapitalistische Abweichler auszumerzen, aber niemand
weiss, wer damit gemeint ist (Fairbank, S.326).
Mao sorgt für einen Beschluss zu einem konzentrierten
Vorgehen gegen den "Revisionismus" (Fairbank, S.315). Es
gelingt ihm, mit all seinen Manipulationen und Manövern eine
Massenbewegung gegen den "Revisionismus" in Gang zu setzen
(Fairbank, S.326).
-- Mao degradiert Liu Shaoqi in der Parteihierarchie von
Nr.2 auf Nr.8
-- neue Nr.2 wird General Lin Biao als designierter
Mao-Nachfolger
-- das Plenum meint, Maos öffentliche
Kulturrevolutionsbewegung werde wahrscheinlich eine
drastische Veränderung in der Gesinnung des ganzen
chinesischen Volkes bewirken (Fairbank, S.326).
8.8.1966
16-Punkte-Entschliessung
auf dem 11. Plenum des ZK gegen die "Kapitalisten" der
Partei
Die Entschliessung legitimiert die Kulturrevolution und ruft
zum Kampf gegen die "kapitalistisch" orientierten Machthaber
in der Partei auf (Haydt u.a., S.68).
August bis Dezember 1966
Aufstellen der "Roten
Garden" in Peking
Mit den "Roten Garden" erklärt Mao seinen alten
Yenan-Kollegen, die er als "Revisionisten" sieht, den Krieg.
Mao manipuliert die zentralen Parteistellen so, dass sie die
von ihm gewünschten Richtlinien ausgeben. Und die
disziplinierten Funktionäre tun es auch. Chou Enlai bleibt dabei
die ewige ausgleichende Kraft, ohne gegen Mao richtig
aufzutreten (Fairbank, S.318).
Die "Roten Garden" bestehen hauptsächlich aus der
studentischen Jugend unter 20 Jahren (Fairbank, S.321). Die
Jugendlichen sind unerfahren und stehen unter der Losung:
"Lernt Revolution machen, indem ihr Revolution macht."
(Fairbank, S.322)
Anfangs herrscht echter Idealismus (Fairbank, S.336).
Die "Roten Garden" halten in Peking 6 Massenversammlungen
ab. Insgesamt strömen 10 Mio. Rotgardisten in die Hauptstadt
Peking (Fairbank, S.315).
18.8.-26.11.1966
6 Massenkundgebungen der
weiblichen und männlichen Jugend in Peking der "Roten
Garden"
organisiert von der Armee und der Kulturrevolutionsgruppe:
-- insgesamt fahren 10 Mio. Jugendliche (Fairbank, S.326) im
Alter von 9 bis 18 Jahren (Fairbank, S.327) gratis nach
Peking und erhalten dort gratis Unterkunft
-- die Jugendlichen verbreiten einen fanatischen
Radikalismus, u.a. mit dem "Kleinen Roten Buch"
-- Universitäten und Bildungskurse werden geschlossen
(Fairbank, S.326).
18.8.1966
Peking: Massenkundgebung
der Roten Garden -
die rote Armbinde - gratis Zug fahren...
Mao und Lin Piao nehmen in Peking die erste grosse
Massenkundgebung der Roten Garden ab. er Mao-Kult setzt sich
immer stärker durch (Haydt u.a., S.68).
Bei dieser Kundgebung erscheinen die Roten Garden ersten mal
zu Zehntausenden.
(http://www.gpkr.de/)
Als die jugendlichen Mädchen Mao sehen und reden hören,
brechen sie z.T. in Weinkrämpfe aus.
(http://www.gpkr.de/)
Während einer Rede Maos auf dem Tiananmen-Platz definiert
Mao die rote Armbinde als Abzeichen der Roten Garden und
zieht sich selbst eine rote Armbinde an. Er erlässt zudem
den Befehl, dass die Roten Garden den öffentlichen Verkehr
im ganzen Land gratis benutzen können.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Durch das Anziehen der roten Armbinde macht sich Mao zum
obersten Anführer der Roten Garden.
(http://www.gpkr.de/)
[Die Parallele zwischen der roten Armbinde und der
Nazi-Hakenkreuzbinde ist offensichtlich].
"Fünf Rote Arten" (Hong wu
lei) bei den "Roten Garden"
Die Roten Garden dürfen nur Leute aus den Reihen aufnehmen:
-- der Arbeiter
-- der armen Bauern
-- der revolutionären Kader
-- der Soldaten
-- der revolutionären Märtyrer
Agitatoren sind aber meist solche, die wortgewandt sind und
keineswegs diesen Kriterien entsprechen.
(http://www.gpkr.de/)
23.8.1966
Das 23-Punkte-Programm der
Rote-Garde-Vereinigungen
Ziele sind:
- Jeder Bürger soll manuelle Arbeit verrichten
- In allen Kinos, Theatern, Buchhandlungen, Omnibussen
usw. müssen Bilder Mao Tsedongs aufgehängt werden.
- Überall müssen Zitate Mao Tsedongs an Stelle der
bisherigen Neonreklamen angebracht werden.
- Die alten Gewohnheiten müssen verschwinden.
- Die Handelsunternehmungen müssen reorganisiert werden,
um den Arbeitern, Bauern und Soldaten zu dienen.
- Eine eventuelle Opposition muss rücksichtslos
beseitigt werden.
- Luxusrestaurants und Taxis haben zu verschwinden.
- Die privaten finanziellen Gewinne sowie die Mieten
müssen dem Staat abgegeben werden.
- Die Politik hat vor allem den Vorrang.
- Slogans müssen einen kommunistischen Charakter
aufweisen.
- Die revisionistischen Titel haben zu verschwinden
- In allen Strassen sollen Lautsprecher aufgestellt
werden, um der Bevölkerung Verhaltensmassregeln zu
vermitteln.
- Die Lehre Mao Tsedongs muss schon im Kindergarten
verbreitet werden.
- Die Intellektuellen sollen in Dörfern arbeiten.
- Die Bankzinsen müssen abgeschafft werden.
- Die Mahlzeiten sollen gemeinsam eingenommen werden,
und es soll zu den Sitten der ersten Volkskommunen im
Jahr 1958 zurückgekehrt werden.
- Auf Parfüms, Schmuckstücke, Kosmetik und
nicht-proletarische Kleidungsstücke und Schuhe muss
verzichtet werden.
- Die Erste Klasse bei den Eisenbahnen und luxuriöse
Autos müssen verschwinden.
- Die Verbreitung von Photographien von so genannten
hübschen Mädchen soll eingestellt werden.
- Die Namen von Strassen und Monumenten müssen geändert
werden.
- Die alte Malerei, die nicht politische Themen zum
Gegenstand hat, muss verschwinden.
- Es kann nicht geduldet werden, dass Bilder verbreitet
werden, die nicht dem Denken Mao Tsedongs entsprechen.
- Bücher, die nicht das Denken Mao Tsedongs wiedergeben,
müssen verbrannt werden.
(http://www.gpkr.de/; Nachrichtenagentur
Xinhua - vom 23. August 1966, nach: Machetzki, S.35)
Den Rotgardisten stehen für die Vermittlung der
"Kulturrevolution" die "Vier Grossen Freiheiten" und die
"Sechs Kleinen Freiheiten" zur Verfügung:
-- Redefreiheit
-- Veröffentlichungsfreiheit
-- Versammlungsfreiheit
-- Demonstrationsfreiheit
-- Flugschriften verbreiten
-- Karikaturen anfertigen.
(http://www.gpkr.de/)
August bis November 1966
Peking-China: Die Regierung
Liu Shaoqi folgt den acht Punkten der Roten Garden
und trotzdem wird Liu Shaoqi zum Ziel der Kritik der Roten
Garden und von Mao.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html)
August 1966-März 1967
Kulturrevolution: Die
Rote-Garde-Studenten marschieren und knüpfen ein
Kontaktnetz
Viele aufkommende Gruppen der Roten Garden fühlen sich in
ihrem revolutionären Eifer von Lehrpersonen an Schulen und
Universitäten unterdrückt, die die Situation unter Kontrolle
halten wollen. Die Roten Garden
|
|
Plakat der
Kulturrevolution: Studentenmarsch nach Peking
1965-1966
|
wollen darüber Mao in Peking richten lassen und dabei auch
andere Gruppen der Roten Garden treffen. Somit entsteht von
August 1966 bis März 1967 ein revolutionäres Netzwerk
(chuanlian). Viele kommen mit dem Zug oder mit Autos und
überlasten dabei die Transport-Infrastruktur. Andere
marschieren den ganzen Weg nach Peking. Diese Märsche
werden als wahrhaftiges Zeugnis für ihre Anliegen
angesehen.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/cl.html)
Die Roten Garden werden auf dem Weg nach Peking von der
Volksbefreiungsarmee begleitet. Das chinesische
Transportwesen bricht zusammen.
(http://www.gpkr.de/)
Peking wird zur "roten"
Studenten- Revolutionsstadt
Peking wird zum Zentrum des Kontaktnetz. Millionen
Rotgardisten strömen in die Stadt. Klassenräume und
Schlafsäle von Universitäten werden in Empfangsstationen
umgewandelt. Als "Gäste des Vorsitzenden Mao" erhalten die
auswärtigen Mitglieder freies Essen, ein Gratis-Abonnement
für den städtischen öffentlichen Verkehr und freien Zugang
zu den Parkanlagen. Die grösste Anerkennung ist ein Blick
auf Mao. Insgesamt werden zehn "Audienzen" organisiert, um
sich mit Mao direkt zu unterhalten: 18.8. 31.8., 15.9.,
10.10., 18.10., 3.11., 10.11., 25.11., 26.11. 1966. Mao
"inspiziert" an diesen Tagen Millionen Rotgardisten.
Als Folge dieser Veranstaltungen wird Mao göttlich verehrt.
Maos Taktik geht auf. Er kann den örtlichen und
innerparteilichen politischen Widerstand gegenüber der
Kulturrevolution besiegen.
[Mao hat wieder eine Massenhysterie mehr produziert...]
Peking:
Szenen der "Kulturrevolution" auf dem
Tienananmen-Platz 1966
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Demonstration
auf
dem Tienananmen-Platz. Auf den Schrifttafeln
steht: "Haltet die grosse rote Fahne der Mao
Zedong-Ideen hoch!", "Es lebe der Vorsitzende
Mao!" |
Rote
Garden in Peking 1966
mit Mao-Bild davor. |
Peking: Professoren müssen
Universitäten putzen - "Verhöre" - Mao-Zitate
Zum Standardprogramm gehört ein Besuch der beiden berühmten
Universitäten Beida
und Qinghua, die
Ausgangspunkte der Rote-Garde-Bewegung. Der viel besuchte
Campus ist dauernd mit Erdnuss- und Sonnenblumenkernen
übersät. Die Professoren und Verwaltungsangestellten müssen
täglich die Uni putzen. Infolge der Hetzaktionen der
"akademischen Kriegsherren" steigt an diesen beiden
Universitäten die Selbstmordrate auf eine ungekannte Höhe.
(http://www.gpkr.de/)
An der Beida-Universität in Peking müssen die Professoren
und die Assistenten von 8-11:30 Uhr Mao-Zitate lesen und
über deren Bedeutung diskutieren. Ab 11:30 folgen Verhöre an
Professoren, die als "Feinde" definiert werden. Oft ist es
dreimal dieselbe Lehrperson. Da die Beschuldigten im
Allgemeinen wenig zu bekennen haben, stehen sie einfach
stumm da, während die Studenten sie anbrüllen und bedrohen.
Wenn keine Aussicht auf Geständnisse mehr besteht, werden
wieder Mao-Zitate gelesen.
(http://www.gpkr.de/)
Die Universitätsstrukturen nehmen durch diese Vorgänge
ersten Schaden. Unterricht findet kaum noch statt und
gegenseitiges Misstrauen verunmöglicht bis 1970/1971 eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit.
(http://www.gpkr.de/)
Ein weiteres Beispiel schildert eine Bücherverbrennung und
Professoren, die fu den Knien um das Feuer rutschen müssen,
während die Roten Garden schreien: "Nieder mit den
Kapitalisten!"
(http://www.gpkr.de/)
1.10.1966:
Peking-Chinas Nationalfeiertag: Mao fordert von den
"Roten Garden" die Zerstörung der "Vier Alten"
Mao fordert am 1.10.1966 auf dem Tiananmen-Platz von den
Roten Garden, dass sie die "Vier Alten" zerstören: alte
Bräuche, alte Kulturen, alte Ideen, und altes Verhalten etc.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm;
http://en.wikipedia.org/wiki/Four_Olds)
Die vier Relikte (si lao)
-- alte Kultur
-- alte Sitten
-- alte Gewohnheiten
-- alte Denkweisen
sollen durch die "Vier Neuen" (si xin) ersetzt werden.
(http://www.gpkr.de/)
[Die "Roten Garden" übernehmen für Mao jetzt die Rolle der
SA im Dritten Reich: Alles soll auf Staatsbefehl hin
zerstört werden, was Mao nicht passt. Scheinbar kommt eine
Analyse des Dritten Reichs in den chinesischen
Geschichtsbüchern dieser Zeit gar nicht vor...]
Mit der Bewegung gegen die "Vier Alten" und mit der Bewegung
gegen alles "Fremde" kombiniert sich der
Anti-Intellektualismus mit einer starken
Fremdenfeindlichkeit (Fairbank, S.329).
Kulturrevolution: Das
Zerstörungswerk der "Roten Garden" 1966-1968
Millionen Menschen werden von ultra-linken
Rote-Garden-Brigaden vertrieben oder in Arbeitslager
gesteckt.
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1960.asp)
Die "Roten Garden" handeln 1966 bis 1968 in einem Klima
bäuerlichen Denkens, das von Mao gefördert wird, als
"Abrechnung" in grösstem Massstab (Fairbank, S.366).
Insgesamt werden 1966 bis 1976 rund 60 % der als
"revisionistisch" bezeichneten Parteifunktionäre
weggesäubert. Schätzungen sprechen von 400.000 Toten
(Fairbank, S.318). 100 der 300 höchsten Wirtschaftsbeamten
fallen den Säuberungen zum Opfer mit entsprechender
Schwächung der Wirtschaft. Höchstens 1/4 bleiben im Amt
(Fairbank, S.348).
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"Kulturrevolution"
1966:
Kulturzerstörung im Wahn mit Beil |
Die Roten Garden umfassen 8 Millionen Studenten. Sie rufen
Mao-Slogans aus seinem "Kleinen Roten Buch". Sie
überschlagen sich in Angriffen auf alles Mögliche,
bezeichnen Sachen als "ausländisch", "veraltet", "verhasst"
etc. Sie leisten sich Zusammenstösse mit der Armee und mit
Arbeiterorganisationen. Tausende, die von den Roten Garden
als "Verräter" bezeichnet werden, werden exekutiert.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
Meist beginnen die Roten Garden, dass sie Strassennamen
ändern, Verkehrsampeln umschalten (“rot” bedeutet von nun an
“freie Fahrt”, “grün” dagegen (“halt”), und dass sie sich
über Blumen-, Antiquitäten und andere “Luxus”-Läden
hermachen. In den Roten Garden bilden sich "kleine Generäle"
heraus.
(http://www.gpkr.de/)
Als nächste Stufe beschlagnahmen die “Kleinen Generäle”
Romane, Schallplatten und Spielkarten, werfen die
“bürgerlichen Sofas” auf die Strasse, verprügeln Frauen, die
Dauerwelle tragen oder deren Hosenbeine länger als üblich
geschnitten sind, veranstalten Bücherverbrennungen oder
entweihen Gräber.
(http://www.gpkr.de/)
Die "Roten Garden"
-- brechen in Wohnungen von Wohlhabenden, Intellektuellen
und Beamten ein
-- sie vernichten Bücher und Manuskripte
-- sie schlagen und ermorden Bewohner
-- sie tragen rote Armbinden und toben durch die Strassen
(Fairbank, S.326)
-- sie greifen jeden an, der nach ihrer Ansicht eine
bourgeoise Neigung hat (Fairbank, S.327) bzw. einen Hauch
von Intellektualismus hat (Fairbank, S.326).
Die "Roten Garden" vernichten Schätze und Familien:
-- Gelehrten werden die unveröffentlichten Manuskripte ihres
Lebenswerks verbrannt
-- Väter lassen sich scheiden, weil die Frauen als "Rechte"
gebrandmarkt worden sind, damit die Kinder nicht auch
verfolgt werden
-- bekannte Autoren werden zu Tode geprügelt
-- Schuldirektoren werden zu WC-Putzern degradiert
(Fairbank, S.334).
Terror und Exzesse der studentischen Roten Garden steigern
sich und provozieren den Widerstand von Arbeitern und
Bauern. In den Provinzen blocken die dortigen Parteiführer
die Angriffe der Roten Garden weitgehend ab und können ihre
politischen Ämter behaupten (Haydt u.a., S.68).
Die Entwicklung läuft bis Mai 1968 fort.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
Die infizierten Studenten
strömen in alle Landesteile - Propaganda mit Orten des
Langen Marsches - die "Roten Garden" jagen "Monster und
Dämonen"
Nach den Besuchen Peking strömen die Roten Garden jeweils
ins ganze Land hinaus, einige in die Mongolei, andere nach
Xinjiang, nach Guilin, nach Shanghai etc. Für viele
Mitglieder der Roten Garden ist es das erste Mal, dass sie
ihr Land bereisen können.
Propagandamässig werden die Orte des "Langen Marsches"
angepriesen, um bei den Roten Garden das Gefühl zu erzeugen,
dass sie selbst auf einem "Langen Marsch" seien. Solche
"Erinnerungsorte der revolutionären Geschichte" sind
-- Shaoshan (Maos
Geburtsort)
-- Jinggangshan
(die Wiege der Kommunistischen Partei)
-- Zunyi (wo Mao
Führer der Partei wurde)
-- Luding Bridge
(wo der Fluss Dadu überquert wurde)
-- Yanan (die Basis
der Parteipolitik nach dem Langen Marsch in den 1930er und
1940er Jahren).
Die Roten Garden verursachen dabei landesweit Stauungen im
Verkehrsnetz.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/cl.html)
Die Roten Garden starten eine Hetzkampagne durch das ganze
Land. Sie ziehen jene Leute aus der Gesellschaft und
verfolgen jene, die ihnen in die Beschreibung der "Monster
und Dämonen" passen.
Diese Kampagne mit Kuhmonstern und Schlangendämonen (niugui
sheshen) bedient sich der buddhistischen Dämonologie. Die
Formulierung "Monster und Dämonen" ist eine der speziell
wirkungsvollen Waffen, um die Opposition zu dämonisieren.
Andere Begriffe sind
-- "Teufel" (mogui)
-- "Dämonen" (guiguai)
-- "Monster" (moguai)
-- "Vampire" (xixie gui)
-- und "Erscheinungen und Spektren" (wangliang guimei).
Alle diese "teuflischen Geister" entspringen dem "Spiegel,
der den Teufel zeigt" (zhaoyao jing) aus den Zitaten von Mao
Zedong.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/mad.html)
[Maos "Politik" entpuppt sich wahrlich als teuflisch...]
Millionen Menschen werden von ultra-linken
Rote-Garden-Brigaden vertrieben oder in Arbeitslager
gesteckt.
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1960.asp)
Die Roten Garden umfassen 8 Millionen Studenten. Sie rufen
Mao-Slogans aus seinem "Kleinen Roten Buch". Sie
überschlagen sich in Angriffen auf alles Mögliche,
bezeichnen Sachen als "ausländisch", "veraltet", "verhasst".
Sie leisten sich Zusammenstösse mit der Armee und mit
Arbeiterorganisationen. Tausende, die von den Roten Garden
als "Verräter" bezeichnet werden, werden exekutiert. Die
Entwicklung läuft bis Mai 1968 fort.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
Ca. 1 Mio. "Monster und
Dämonen" werden exekutiert
Maos Anordnung zur Jagd auf ihm nicht genehme Mitglieder in
der KPChina und gegen gebildete Experten hat 1966-1976 den
Tod von ca. 1 Million Parteimitgliedern und Intellektuellen
zur Folge, durch Exekution oder in Lagern. Alles in allem
nimmt die Todesrate in Peking-China während der
Kulturrevolution aber ab.
(http://www.gmu.edu/departments/economics/bcaplan/museum/comfaq.htm#part7)
Die Bewegung der "Roten Garden" eskaliert. Die "Roten
Garden" greifen nun fast alles und jeden an, der eine
Autorität repräsentiert. Es werden Schulen und Tempel
zerstört, die Lehrer und Eltern verteufelt, und in 1000en
von Fällen zu Tode geschlagen oder in den Selbstmord
getrieben.
(http://news.bbc.co.uk/1/shared/spl/hi/in_depth/china_politics/key_people_events/html/5.stm)
Opfer sind alle Intellektuellen (Wissenschaftler, Ärzte
etc.). Sie werden ihrer Ämter enthoben, aufs Land geschickt
oder eingekerkert.
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html)
Peking-China: Die Roten
Garden bringen das Chaos
In China bricht mit den Roten Garden das Chaos aus. Schulen
schliessen, Büros schliessen, die Transportwege sind
unterbrochen - es ist so schlimm, dass bis ins 21.Jh. keine
Klarheit über die Vorgänge herrscht. Mit den Begriffen
Chaos, Blut und Zerstörung ist der Vorgang ähnlich der
Französischen Revolution. Die Roten Garden kämpfen mit
Regierungstruppen vor dem Aussenministerium, oder später
bekämpfen sie sich gegenseitig im Kampf um die
Vorherrschaft.
(http://www.chinatour.com/countryinfo/history.htm#prc)
Verteidigungsminister Lin Biao befiehlt dem Militär, die
Kulturrevolution zu unterstützen. Es breitet sich aber
bald ein Chaos aus, weil verschiedene Gruppen der Roten
Garden und andere radikale Bewegungen sich gegenseitig die
Kontrolle über Gebiete streitig machen. Einige dieser
Schlachten umfassen 50.000 Leute und sind als durchdachte
militärische Operationen anzusehen.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Kulturrevolutionäre Aktionen der Roten Garden
(hongwei bing)
Die "Roten Garden" ziehen durch Peking, um die "Vier
Alten" auszurotten:
-- jungen Männern werden die Röhrenhosen an den Nähten
aufgerissen, weil die Hosen aus dem Ausland stammen
-- Mädchen werden aufgefordert, eine Bubikopffrisur zu
tragen und sich Haarzöpfe abzuschneiden
-- Restaurants werden aufgefordert, die Speisekarten zu
"vereinfachen"
-- die Roten Garden verlangen Nudeln, keine teure
"Peking-Ente"
-- die Roten Garden besetzen Geschäfte und verhindern den
Verkauf frivoler Artikel wie Kosmetika
-- Lichtreklamen werden zertrümmert, die Element der
feudalistischen und kapitalistischen Ordnung sein sollen
-- Rote Garden taufen Strassen um und bringen z.B. den
Namen "Anti-Revisionistenstrasse" an
-- die Roten Garden ziehen sich eine rote Armbinde an,
kidnappen Kapitalisten mit gestohlenen Autos und berauben
die Wohnungen der Kapitalisten, Monate später werden die
gestohlenen Gegenstände zurückgebracht.
Insgesamt gesehen verhalten sich aber nicht alle Roten
Garden gewalttätig.
(http://www.gpkr.de/; Jack Chen: Chinas Rote
Garden, Ernst Klett Verlag Stuttgart 1977, S.229 und
231)
Die Gewalttätigkeiten eskalieren:
-- Familien werden auseinander gerissene, Kinder von ihren
Eltern getrennt, Eltern werden wegen Bemerkungen im
Zusammenhang mit Mao deportiert und zu Zwangsarbeit an
schweren Lastkarren verurteilt, oder Eltern werden als
"schlechtes Element" gebrandmarkt und aufs Land zur
Zwangsarbeit verschickt etc.
-- Familien mit verurteilten oder verschleppten Eltern
werden zu "schwarzen" Familien abgestempelt
-- kleine und mittlere Kinder von bestraften und
verschleppten Eltern bleiben ohne Eltern alleine
-- grosse Geschwister sind "auf Revolution" monatelang von
zu Hause weg und fehlen den Familien
(http://www.gpkr.de/)
Drei Jahre lang existiert kein regulärer Unterricht, sondern
die Schüler werden mit "revolutionären" Aufgaben betraut:
-- aufpassen, dass sich kein "Klassenfeind" in die Schule
einschleicht
-- die halbwüchsigen Jugendlichen haben das Recht, Wohnungen
und Schränke ihrer Opfer zu durchsuchen, um privates
Vermögen aufzustöbern
-- die Kinder befehlen über die Erwachsenen
-- wer seinen Nachbar nicht verrät, wird selbst aus dem
Fenster geworfen
-- die Sitten verrohen
-- es kommt vor, dass Opfern die Zunge abgeschnitten wird
(http://www.gpkr.de/)
Tote infolge der Roten
Garden
-- jedes Haus hat "seinen Toten"
-- die Selbstmordrate steigt allgemein immens
-- Rotgardisten erschlagen sich gegenseitig
-- Jugendliche flüchten vor Jugendlichen und springen dabei
aus dem Fenster und werden zu Krüppeln.
(http://www.gpkr.de/)
Die Hetze gegen
"Aberglauben": Die Zerstörung der Daoismus-Klöster
Die
Kulturrevolution bringt die daoistischen Traditionen
völlig zum Erliegen. Offizielles Ziel ist es, die im Volk
noch vorhandenen alten, feudal- chinesischen Denkweisen
und die westlichen Einflüsse zu bekämpfen. Während dieser
Zeit der Verfolgung und Denunziation kommt es massenhaft
zu Schliessungen daoistischer Klöster. Alte Tempelanlagen,
unzählige lokale Schreine und Heiligtümer werden zerstört
oder zweckentfremdet. Nonnen und Mönche werden zum Teil
mit Gewalt vertrieben.
Das religiöse Leben liegt 20 Jahre
lang brach, wird aber nicht gänzlich ausgelöscht. Die
Mönche und Nonnen harren aus. Im Prinzip spiegelt
sich im Ausharren während der Kulturrevolution auch das
daoistische Leitmotiv der Inneren Kampfkünste wieder. Durch
Ausweichen und den vermeintlichen Rückzug in Zeiten der
Gefahr, gelingt es den alten Traditionen zu überleben. 20
Jahre später wird ein neuer Anfang gesetzt, und 24 Jahre
später wird es zur neuen Blüte kommen.
(http://www.swr.de/lma/archiv/2005/05/29/beitrag9.html)
[Es müssen einfach gewisse Hetzer sterben, die immer nur
Krieg und Kampf im Kopf haben...]
Tibet: Der Terror im Alltag
wird während der Zeit der Roten Garden verschärft
(http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Tibet)
Herbst 1966
Peking ist voll von
Wandzeitungen der Roten Garden
(http://www.gpkr.de/)
Oktober 1966
Der
Tiananmen-Platz wird zum Zentrum der
Demonstrationen |
Tiananmen-Platz: Schüler und Studenten
demonstrieren mit roten Fahnen statt
Schulunterricht, Oktober 1966
|
Peking/Beijing: Primarschüler zeigen das Rote Buch |
Die Kulturrevolution fordert, dass das Rote Buch mit den
Mao-Zitaten schon ab der Primarschule für alle Menschen in
China zum Pflichtstoff wird.
(http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm)
Kulturrevolution: Liu
Shaoqi übt öffentlich erste Selbstkritik
aber gegenüber Mao macht dies keinen Eindruck.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html)
ab Oktober 1966 ca.
Wandzeitungskrieg in ganz
Peking-China: Hetze mit geheimen Details etc.
Plakate werden gegenseitig überklebt und in Minutenschnelle
wird ein "Gegenschriftsatz" angebracht. Die Städte
verwandeln sich in riesige Papiermontagen. Die Plakate
enthüllen bisher streng geheime Einzelheiten aus dem Leben
von Parteifunktionären, berichten über innerparteiliche
Auseinandersetzungen und wärmen alte Konflikte neu auf, um
"alte Rechnungen" zu begleichen. Das Instrument der
Wandzeitungen entspricht gemäss der Mao-Führung der
Massenlinie, weil damit die Volksmeinung in aller
Öffentlichkeit kundgetan wird.
(http://www.gpkr.de/)
Die "Kampfversammlung": Der
Loyalitätskonflikt der Roten Garden - Professoren mit
Papierhut - Hetze bis zur Exekution
Die Roten Garden haben die Aufgabe, Sündenregister gegen
bestimmte Lehrer anzufertigen und an so genannten
Kampfversammlungen teilzunehmen. Dabei gilt die Regel: Je
"revolutionärer" ein Rotgardist auftritt, desto eher wird er
in die Univ
|
Kulturrevolution: Rote Garden mit
Funktionär mit Papierhut
|
ersität aufgenommen. So verhetzen die Schüler ihre
zukünftigen Professoren. Die Lehrer werden oft mit einer
Narrenkappe aus Papier und mit anklägerischen Texten an
Brust und Rücken durch die Strassen geführt.
(http://www.gpkr.de/)
Für "Kampfversammlungen" gilt für jedes Opfer eine
Geständnisquote, die mit Anschreien, Drohungen und
Folterungen erreicht wird. Wenn genügend Geständnisse
vorhanden sind, folgt oft ein Erschiessungskommando.
(http://www.gpkr.de/)
Dezember 1966
Demonstrationen -
Demonstrationen - Demonstrationen
Ende 1966 heizt Maos Kulturrevolutionsgruppe die
Ausschreitungen der "Roten Garden" weiter an (Fairbank,
S.326-327).
Insgesamt schlägt der Idealismus der "Roten Garden" nun in
eine Desillusion um, mit Heuchelei, Korruption, persönlichem
Ehrgeiz und Opportunismus (Fairbank, S.336).
Da Mao am 26.12.1966 Geburtstag hat, ist der Dezember 1966
voller Demonstrationen. Mao ist dabei omnipräsent durch
Bilder, Ansteckknöpfe oder durch das Rote Buch. In Hangzhou
z.B. werden viele Demonstrationen auch zur Nachahmung des
Langen Marsches organisiert, um die Entbehrungen des Langen
Marsches "nachzufühlen". Die Demonstrantengruppen
marschieren am Ende einer Demonstration oft in
Aussenquartiere oder Dörfer, um dort Quartier und
Verpflegung zu bekommen.
(http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm)
Beispiele
von Demonstrationen der "Kulturrevolution" im
Dezember 1966
|
Hangzhou: Frauendemonstration Dezember 1966 |
Hangzhou: Männerdemonstration zur Nachahmung des
Langen Marsches, Dezember 1966 |
Shanghai: Studentendemonstration Dezember 1966 |
Shanghai: Arbeiterdemonstration Dezember 1966 |
26.12.1966
Mao-Geburtstag in
Hangzhou: Rote Garden lesen trotz der Kälte auf
der Strasse Maos Rotes Buch |
Mao-Geburtstag in Hangzhou: Rote Garden lesen Maos
Werke trotz der Kälte auf der Strasse. |
Hangzhou: Demonstration zum Mao-Geburtstag,
26.12.1966 |
Das Ende der Wanderungen
der Roten Garden
Das Zentralkomitee gibt den Befehl heraus, die Wanderungen
der Roten Garden seien nun zu Ende. Die Kulturrevolution sei
jeweils am Wohnort fortzuführen. Bis Februar 1967 werden in
Peking die Empfangsstationen und Verbindungsbüros
geschlossen. Die Kontaktnetzbewegung der Roten Garden hat
für die Mao-Führung ihren Zweck erfüllt.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/cl.html)
ab Ende 1966
Zweite Phase der
Kulturrevolution: Kampfveranstaltungen gegen
KPCh-Mitglieder: Liu Shaoqi und Deng Xiaoping
Die "Roten Garden" picken sich Partei- und Staatsbeamte
des zentralen Apparats von Partei und Staat heraus, führen
Verhöre durch, verhöhnen die Opfer und bestrafen sie. Bald
sind der frühere Staatschef Liu Shaoqi und der Parteigeneralsekretär Deng Xiaoping die
Hauptopfer und werden als schlimmste Verräter dargestellt,
die "den kapitalistischen Weg" eingeschlagen und damit den
Kommunismus verraten hätten. Es entsteht ein Chaos, das
Mao und seine Anhänger für eine heilsame Revolution halten
(Fairbank, S.327).
Die Kampfversammlungen
der "Roten Garden"
-- das Opfer muss sich auf einem Podium respektvoll
verbeugen und seine ideologischen Verbrechen aufzählen
-- das Opfer muss "Flugzeug" spielen, indem es die Arme
tragflächenartig auseinander streckt
-- oft erleiden die Opfer nach 1-2 Stunden einen Kollaps,
und das Publikum hat eine sadistische Freude am Kollaps
-- im Publikum sind auch Kollegen und alte Freunde des
Opfers
-- die Opfer, die Mao und die Partei oft sehr verehrt
haben, verstehen die Welt nicht mehr
-- Ex-Folteropfer der Partei foltern nun oft ihre Peiniger
-- die Opfer unterschreiben oft falsche Geständnisse
-- manche Opfer ziehen den Selbstmord vor (Fairbank,
S.335).
Die Menge macht mit, immer im Glauben, dass alles richtig
sei, was Mao macht. Die Zensur ist dabei total. Wer
dagegen ist, wird als Abweichler verfolgt (Fairbank,
S.335). Moralische Werte sind alle ausser Kraft gesetzt
(Fairbank, S.336).
In der Folge stellen angegriffene Parteiführer und
Funktionäre eigene "Rote Garden" auf. So wird der
Parteiapparat zwar nicht vernichtet, aber er wird
funktionsunfähig. Mao lässt die Partei vernichten und neu
aufbauen. Mao plant daraufhin den Einsatz der Armee
(Fairbank, S.327).
1966-1967
Monster und Dämonen: Plakate gegen Liu Shaoqi und gegen
Deng Xiaoping
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Kulturrevolution:
Hetzplakat gegen Liu
Shaoqi und Deng Xiaoping 1966-1967:
"Haltet hoch die grosse rote Fahne mit den
Gedanken von Mao Zedong, und zerschlagt gründlich
die reaktionäre Linie von Liu und Deng!" |
Liu Shaoqi
mit Frau Wang Guangmei |
Die Hetze gegen Liu Shaoqis
Frau: Wang Guangmei
Ebenso wird Liu Shaoqis Frau, Wang Guangmei, ein Opfer der Roten Garden.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html)
Wang Guangmei wird von den Roten Garden mit einem Lockvogel
aus ihrem Haus gelockt und an eine Massenveranstaltung
mitgenommen, wo sie gezwungen wird, einen Rock
anzuziehen, der bis zu den Hüften ausgeschnitten ist. Wang
Guangmei wird vor der ganzen Versammlung als Hure
dargestellt.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
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Marschall Peng Dehuai, Briefmarke |
Liu Shaoqi wird
inhaftiert und mit Schlägen gefoltert. Auch seine Frau Wang Guangmei wird ca.
10 Jahre lang in Gefangenschaft gehalten.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Monster
und Dämonen: Inhaftierung und Todesfolter an Marschall
Peng Dehuai
Ein weiteres Opfer der Kulturrevolution ist Marschall
Peng Dehuai, der 1959 Mao als den Verursacher des Chaos beim
"Grossen Sprung nach vorn" entlarvte und gleich darauf
entlassen wurde. Peng soll nun als Konterrevolutionär
hingestellt werden. Er wird von Radikalen ca 10 Jahre
gefangen gehalten und wird schwer geschlagen, um aus ihm ein
Geständnis zu erpressen, dass er ein Konterrevolutionär sei.
Peng Dehuai verweigert dies aber standhaft bis zu seinem
Tod.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Monster und Dämonen: Hetze gegen Ulanfu und seine
Gruppe
Plakat der Kulturrevolution 1966: Eine Feder gegen Ulanfus
Antipartei-Clique:
"Ulanfus Anti-Partei-Clique ist nun gründlich
ausgestellt!"
1966-1975
Taiwan: Der "Weisse Terror"
ist in vollem Gang - Verhaftung, Folter, 1000e
Verschwundene
Das militärische Regime in Taiwan wird immer
unterdrückerischer. In der Mitte der 1960er Jahre ist der
"Weisse Terror" in vollem Gang. Zwischen Mitte der 1960er
Jahre und Chiang Kai-Sheks Tod im Jahr 1975 werden
Dissidenten regelmässig verhaftet und gefoltert, und
Tausende verschwinden.
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1960.asp)
1967
Peking-China zündet die
erste Wasserstoffbombe
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1960.asp)
Plakat von Chinas Armeekult 1967:
"Volk und Armee sind vereint. Wer wagt es uns
anzugreifen?"
Januar 1967
Dritte Phase der
Kulturrevolution: Die "Roten Garden" dürfen Beamte
entlassen - Destabilisierung
Den "Roten Garden" wird in allen Städten erlaubt, Beamte zu
entlassen, und
-- sie dürfen deren Papiere prüfen oder vernichten
-- es werden junge, unerfahrene Leute an deren Stelle
gesetzt
-- die jungen Leute zerfallen sofort in Fraktionen, die sich
gegenseitig wieder bekämpfen (Fairbank, S.327).
Die KPCh mit ihrer Ideologisierung nimmt 1967 bis 1976 viele
Mitglieder auf, die noch Analphabeten sind und nur den Kampf
gegen die Oberen im Sinn haben (Fairbank, S.343). [Diese
Struktur destabilisiert zusätzlich].
ab 4.1.1967
Shanghai: "Januarsturm" der
"Roten Garden": Vertreibung der Politiker aus den Ämtern
In Shanghai bricht der so genannte "Januarsturm" los. Hier
wie in anderen Städten übernehmen die Radikalen gewaltsam
die Macht. Die Entwicklung gerät ausser Kontrolle (Haydt
u.a., S.68).
Während der Zeit, die als "Januar-Sturm" bekannt wird,
formieren sich im ganzen Land Rebellenorganisationen analog
dem Shanghaier Beispiel.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sc.html)
Januar 1967 bis Mai 1968
Die "Roten Garden" kapern
teilweise den Staat - die Unregierbarkeit
Die Roten Garden übernehmen Teile des Staatsapparats und die
Regierung wird handlungsunfähig (Fairbank, S.315)
Mao versucht Komitees einzusetzen, zusammengesetzt aus
Vertretern der Massenorganisationen der überlebenden Kader
und der Armee. Das Land wird so unregierbar, denn die
Komitees funktionieren nicht. Gleichzeitig beginnen
verschiedene Gruppen der "Roten Garden", sich gegenseitig zu
bekämpfen (Fairbank, S.315).
Kulturrevolution: Demonstration in
Shanghai,
Januar 1967
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Plakat der
Kulturrevolution 1967: Appell zur Unterstützung
für Maos Revolutionskomitee in Shanghai:
"Unterstützt und verteidigt den richtigen Plan
des Vorsitzenden Mao zur 'Drei-Wege-Allianz' -
Gebt alle Macht dem Shanghaier
Revolutionskomitee!" |
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Maos Gegenbefehl gegen die
"Roten Garden"
Mao befiehlt der Rebellengruppe in Shanghai, ihren Einfluss
auf alle Partei- und Regierungsorganisationen einzustellen.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sc.html)
Die "Roten Garden" werden
gegen die Rebellengruppen eingesetzt
Nach der Machtübernahme der Roten Garden werden diese durch
eine Verwaltungsstelle koordiniert. So entsteht ein neuer
Regierungsapparat, angeblich vergleichbar mit der Pariser
Kommune von 1871. Nun werden die Rebellengruppen durch die
Roten Garden "weggepustet".
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sc.html)
1967/68 entstehen zwischen Roten Garden und
Widerstandsgruppen bürgerkriegsähnliche Zustände.
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html)
Viele der militärischen Führer in den Provinzen benutzen die
Gelegenheit, die Radikalen unter Kontrolle zu bringen und
mit Hilfe gemässigter Kader den reibungslosen Ablauf der
Wirtschaft sicherzustellen (Haydt u.a., S.68).
Die Partei reagiert mit der Aufstellung eigener Verbände
("Scharlachgarden") und versucht, die Arbeiter und Bauern
auf ihre Seite zu ziehen (Haydt u.a., S.68).
17.1.1967
Maos Befehl an die Armee
zur Herstellung der Ordnung
Mao erteilt der Volksbefreiungsarmee den Befehl zum
Eingreifen, da Streiks, Demonstrationen und Kämpfe die
Wirtschaft in ein Chaos zu stürzen drohen (Haydt u.a.,
S.68).
Die Armee muss mit regionalen Truppen auf lokaler Ebene die
Macht übernehmen (Fairbank, S.327). Diese regionalen Truppen
sind dazu aber kaum in der Lage, oder deren Offiziere sind
gegen die Kulturrevolution, so dass Mao schlussendlich die
reguläre Armee einsetzt (Fairbank, S.327).
Die [reguläre] Armee gewinnt zunehmend Einfluss und kann die
z.T. blutigen Aktionen "disziplinieren".
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html)
26.1.1967
Shanghai: Formierung der
neuen Shanghaier Kommune
mit Zhang Chunqiao / Chang
Chun-Kiao an der Spitze, mit Unterstützung von Yao Wenyuan. Wegen
verschiedener Gründe kann die Kommune aber erst am 5.2. 1967
mit ihrer Tätigkeit beginnen.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sc.html)
Heilungkiang: Bildung
gemischter Revolutionskomitees
Die "Revolutionskomitees" sind zusammengesetzt aus Militärs,
"revolutionären Parteikadern" und Vertretern von
Massenorganisationen in Heilungkiang unter Mitwirkung des
dortigen Militärbefehlshabers Chen Hsi-Lien (Haydt u.a., S.68).
Anfang Februar 1967
Shanghai: Machtübernahme
des Revolutionären Komitees
mit der Basis der "Drei-Wege-Allianz von Roten Garden,
Parteikadern und Armee". Das Revolutionäre Komitee entzieht
der Shanghaier Kommune de facto die Legitimation. Am
24.2.1967 lässt Mao die Shanghaier Kommune im Revolutionären
Komitee aufgehen. Zhang Chunqiao / Chang Chun-Kiao bleibt
beschäftigt.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sc.html)
Zhang Chungqiao / Chang
Chung-Kiao und Yao
Wenyuan werden später Mitglieder der "Viererbande".
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sc.html)
Februar 1967?
Der Befehl zum Bürgerkrieg
der "Garden" gegen die regionalen Truppen
Mao gibt den "Roten Garden" den Befehl, auch aus der Armee
"kapitalistische" Elemente "herauszuziehen". Nun entsteht
der Bürgerkrieg, indem die Roten Garden regionale Militärs
angreifen (Fairbank, S.328).
Februar 1967
Parteivertreter verlangen
die Einstellung der Kulturrevolution - Mao unterstützt die
Kulturrevolution weiterhin
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Februar 1967 - September 1968
Die Installation der
Revolutionären Komitees in ganz China
Faktisch herrscht im ganzen Land unter den revolutionären
Komitees immer mehr eine Militärdiktatur wie in der
Sowjetunion.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html)
Dabei sind die Revolutionären Komitees nicht nur politische
Arbeitsgruppen, sondern auch Arbeitsgruppen für Schulen,
Fabriken, oder auch Arbeitsgemeinschaften und ländliche
Gemeinden gründen ihre eigenen Revolutionskomitees, um
Arbeiten effizienter zu gestalten. .
(http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html)
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Plakat
Kulturrevolution 1967 in Shanghai: Gründung des
Revolutions- komitees einer Lokomotivenfabrik
für Diesellokomotiven:
"Begrüssen Sie herzlich die Installierung des
Revolutionären Komitees der
Ost-ist-Rot-Diesellokomotivfabrik in Shanghai,
1967"
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Plakat der
Kulturrevolution 1967: Formierung des
Revolutionären Komitees der Fremdsprachenschule
in Hangzhou:
"Von ganzem
Herzen feiert die Gründung des Revolutionären
Komitees der Fremdsprachenschule von Hangzhou,
Provinz Zhejiang."
(http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html)
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Plakat der
Kulturrevolution 1967: Gründung des Pekinger
Revolutionskomitees |
1967: "Monster und Dämonen": Festsetzung von 100
Clowns...
Kulturrevolution 1967: 100 Monster und Dämonen:
"100 Clowns - zieht die konterrevolutionären
revisionistischen Elemente heraus und stellt sie aus!
1967"
Diese "100 Clowns" werden zum Inhalt der Staatspolitik,
werden als "teuflische Geister" dargestellt, werden
gezwungen, bestimmte Mützen zu tragen, Schals oder
Plaketten. Als "Kuhmonster" werden sie ins Gefängnis
gesteckt, das in solchen Fällen ein "Kuhstall" (niupeng)
genannt wird. Dabei handelt es sich um Klassenräume,
Warenhäuser, Dunkelzimmer oder Tempel. Rechtsverfahren gibt
es nicht. Die Dauer der Inhaftierung im "Kuhstall" kann 10
Tage oder 10 Jahre betragen.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/mad.html)
Monster und
Dämonen: "Sowjetrevisionisten" |
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Plakat der Kulturrevolution Chinas 1967: gegen
Monster und Dämonen: gegen Sowjetrevisionisten:
"Nieder mit den Sowjetrevisionisten!" und
darunter: "Zerschlagt den Kopf Breschnews in
Stücke! Zerschlagt den Kopf Kossygins in Stücke!"
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Monster und Dämonen:
Gegen konterrevolutionäre Literatur und Kunst
Plakat gegen Konterrevolutionäre in
Literatur und Kunst 1967:
"Haltet hoch die grosse rote Fahne von Mao
Zedong. Denkt daran, die bandenmässig
organisierte, konterrevolutionäre
revisionistische Linie in Literatur und Kunst zu
zerschlagen!" |
Monster und Dämonen: gegen Li Jingquan
Plakat
gegen Li
Jingquan 1967
"Zerschlagt
Li Jingquan und seine Handvoll Verbündete!"
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1.5.1967:
Personenkult: Briefmarken mit Mao-Zitaten
Kulturrevolution: Personenkult mit Maos Zitaten
auf Briefmarken, 1.5.1967
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Unterste
Zeile jeweils: "Chinesische Post"
Mittlere Briefmarke oben: "Beachte die
nationalen politischen Dinge! Führe die
Kulturrevolution zu Ende!"
Briefmarke rechts grosse Schrift am
linken Rand: "Lang lebe der Vorsitzende Mao!"
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6.4.1967
Verbot der Auflösung der
revolutionären Massenorganisationen
Die von der Linksfraktion kontrollierte Militärkommission
des ZK verbietet die von einigen Militärführern in den
Provinzen angestrebte Auflösung der revolutionären
Massenorganisationen (Haydt u.a., S.68).
Juni 1967
Die "Roten Garden" besetzen
das Aussenministerium - Abbruch der Diplomatie mit China -
Agitation
Die "Roten Garden" wüten im Aussenministerium:
-- Vernichtung aller Papiere
-- die Kontinuität in den Beziehungen zum Ausland wird
zerstört
-- die Aussenpolitik Chinas wird noch mehr eingeschränkt
(Fairbank, S.330).
Der Aussenminister Chen I muss mehrmals vor studentischen
Revolutionsversammlungen Selbstkritik üben und sich
verhöhnen lassen. Demonstrationen schmähen das Ausland. Die
"Roten Garden brennen die englische und die indonesische
Botschaft ab und besetzen die russische Botschaft. Chou
Enlai übernimmt de facto die Aussenpolitik (Fairbank,
S.330).
Bis auf einen werden alle chinesischen Botschafter
zurückberufen und so viele dipolomatische Beziehungen
abgebrochen. Auch der Aussenhandel geht zurück (Fairbank,
S.330).
Die chinesischen Botschaften im Ausland werden zu
Propagandazentren und agitieren auch unter den Kommunisten
des jeweiligen Landes, gegen alle diplomatische Regeln
(Fairbank, S.330). In der Folge werden z.B. die Beziehungen
zu Burma und Kambodscha abgebrochen, und das Regime in
Nord-Korea beginnt mit einer "Zusammenarbeit" mit der
Sowjetunion (Fairbank, S.331).
Steigende Spannung zur
Sowjetunion
Die Spaltung zwischen China und der Sowjetunion verschärft
sich. Die "Grenzzwischenfälle" zwischen China und der SU
nehmen zu und die SU verstärkt ihre Truppen (Fairbank,
S.331).
Sommer 1967
Schwere Ausschreitungen in
Hongkong und Macao
(http://www.chinatour.com/countryinfo/history.htm#prc)
Angriffe der "Roten Garden" provozieren in Honkong eine
Krise, die erst 1968 mittels der Armee beendet werden kann
(Fairbank, S.331).
Spaltung der "Roten Garden"
- Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen und
Rebellengruppen
Die Roten Garden spalten sich selbst in verschiedene
Richtungen, wobei sie alle ihre inbrünstige Hingabe zum
Vorsitzenden Mao beschwören.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Es kommt zu bewaffneten Kämpfen mit 1000en und 10.000en
Beteiligten.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Die Roten Garden haben sich nach ihrer Herkunft formiert.
Die Rivalitäten zwischen den Schulen werden von den Gruppen
der "Roten Garden" weitergeführt und brechen nun offen aus.
Die Jugendlichen aus Intellektuellenfamilien und die
Jugendlichen aus Familien des ideologischen Kaders
(Klassenkämpfer) bekämpfen sich mit ihren Anhängern
gegenseitig bis zum offenen Krieg (Fairbank, S.322).
Mao ersetzt die Parteikader
Mao ersetzt die Parteivertreter von vor der Kulturrevolution
durch radikale Vertreter, die die Kulturrevolution
befürworten.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Juli 1967
Entführung zweier
Mitglieder der Kulturrevolutionsgruppe des ZK in Peking
durch eine Division des Garnisonskommandos von Wuhan. Peking
muss reguläre Truppen herbeirufen, um die Lage zu "klären",
und um die Revolutionskomitees einzusetzen (Fairbank,
S.328).
Bürgerkrieg in Wuhan
zwischen Militär und Roten Garden - Chou Enlai plant, die
Roten Garden einzuschränken
Die radikalen Roten Garden greifen die politische Führung
der Stadt Wuhan an. Die Stadtverwaltung und deren Anhänger
verteidigen sich gegen die Roten Garden militärisch
erfolgreich. Der Zwischenfall artet zu einem voll
entwickelten Bürgerkrieg aus. Zhou Enlai interveniert
persönlich, um die Situation zu lösen. Die Stadtverwaltung
wird verhaftet, aber Zhou Enlai sieht, dass auch der
Radikalismus der Roten Garden eingeschränkt werden muss.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Die Situation bleibt also ungelöst...
26.7.1967
Entmachtung von
Militärkommandeur Chen Tsai-Tao in Wuhan
Seine Entmachtung ist ein wichtiger Erfolg der Linken. Die
Angriffe auf höhere Militärs, die die Massenorganisationen
auflösen wollen, nehmen zu (Haydt u.a., S.68).
10.8.1967 ca.
Peking: Erweiterte Sitzung
der Militär-Kommission des ZK
Mao, Lin Piao und Chiang Ching
distanzieren sich von den "Revolutionären Rebellen" (Haydt
u.a., S.68,73).
18.8.1967
Südchina: Befehlshaber
Huang Yung-Shen blockiert die Linken
Der Versuch der Linken der KPCh, sich auch in Südchina
durchzusetzen, scheitert, als der dortige Befehlshaber Huang
Yung-Shen mit regulären Truppen in die Kämpfe eingreift
(Haydt u.a., S.68).
Damit ist der Höhepunkt der Kulturrevolution überschritten.
Die Linksextremisten werden aus der "Gruppe
Kulturrevolution" entfernt (Haydt u.a. S.73).
ab September 1967
Maos Befehl zur
Armeeneutralität - Spaltung der Armee
Der Bürgerkrieg lässt nach. Die Reibungen zwischen
regionalen und regulären Truppen bleiben aber. In der Folge
verordnet Peking der regulären Armee Neutralität und befielt
ihr politische Ausbildung. Gleichzeitig spaltet sich nun
auch die reguläre Armee. Mao droht der letzte Rückhalt
wegzubrechen (Fairbank, S.328).
Druck des Militärs - Mao
gibt die militärische Repression frei
Als 1967 unter den Militärs Zeichen der Ungeduld über die
Unordnung in der Kulturrevolution aufkommen, befiehlt Mao
dem Militär, die Bewegung zu unterdrücken.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Mao gibt Lin Biao
den Auftrag, die Armee einzusetzen, um in der Bewegung der
Roten Garden wieder Ordnung herzustellen.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Die Armee führt die Disziplinierung der "Roten Garden" und
der von ihnen dominierten Massenorganisationen durch. Die in
Heilungkiang erstmals gebildete Dreierverbindung von
Militärkadern, Parteikadern und Vertretern von
Massenorganisationen setzt sich im ganzen Land als
Organisationsform durch, wobei die Militärs dominieren
(Haydt u.a. S.73).
Der Prozess der Installierung der Komitees dauert bis
5.9.1968.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html)
Damit wird Liu Shaoqi faktisch total entmachtet (Haydt u.a.,
S.73).
Die Armee übernimmt die Kontrolle der Regierungsgebäude,
Schulen und Fabriken.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Der Versuch, die Gruppen der Roten Garden zu vereinen,
schlägt fehl.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Ab 1967 ca. beginnen die andauernden Gewalttaten unter Mao
und der Regierung Lin Biao, den Mao-Kult zu verdunkeln
(Fairbank, S.340).
14.10.1967
Die Mao-Führung befiehlt
den Schulunterricht an Schulen und Universitäten
(Haydt u.a., S.73)
ab November 1967 ca.
Peking-China: Beginn der
Revitalisierung der Wirtschaft - Pläne zum Wiederaufbau
der KPCh
(Haydt u.a., S.73)
1968
Pekings Volkskommunen: Der
Titel "Barfussarzt" wird offiziell anerkannt
(http://www.iisg.nl/~landsberger/bfd.html)
x
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Maos Personenkult
Maos
Personenkult 1968: Mao als rote Sonne:
"Wir wünschen mit Respekt Mao ein ewiges
Leben!"
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1968 ca.
Die Kulturrevolution
verstärkt den Mao-Kult: Installierung von "heiligen
Büchertischen" in jedem Haushalt
Mit der zwangsweisen Installierung von "heiligen
Büchertischen" (englisch: "Precious Book Tables") erreicht
die Wichtigkeit von Maos Werken ihren Höhepunkt. An diesem
Ort werden Kopien von Maos Werken aufgestapelt, wie die vier
Bände der "Ausgewählten Werke". Die Tatsache, dass die
"heiligen Büchertische" mit den Büchern existieren, heisst
nicht, dass diese auch gelesen werden. Alle Mao-Werke werden
heilig - wie das "Kleine Rote Buch" - wie rituelles Zubehör,
"das Wort wird greifbar."
(http://www.iisg.nl/~landsberger/mzdt1.html)
Frühling 1968
Guangdong / Kwangtung und
Guangsei (Guangxi?): Tote und Kulturzerstörungen
Bei Kulturzerstörungen und Randalen in Guangdong / Kwangtung
und Guangsei (Guangxi?) kommen 1000e zu Tode. Traditionelle
Opernaufführungen werden verboten und durch die vier
revolutionären Opern ersetzt.
(http://www.gpkr.de/)
CSSR: Sowjetische Besetzung
- Verkündung der Breschnew-Doktrin
Die Breschnew-Doktrin, wonach die SU es nicht mehr
gestattet, ein einmal errichtetes kommunistisches Regime
stürzen zu lassen, klingt für Peking ziemlich aggressiv
(Fairbank, S.331).
Mai 1968
Kulturrevolution: Die
"Roten Garden" werden aufgelöst
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1960.asp)
Mao löst die Roten Garden auf, weil er einen Bürgerkrieg
befürchten muss
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
bzw. weil China unter den "Roten Garden" absolut unregierbar
geworden ist. Mao lässt die Armee durchgreifen (Fairbank,
S.315).
3. und 24.7.1968
Kulturrevolution: Mao gibt
neue Pläne bekannt
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Plakat der Kulturrevolution über Maos neue
"strategische Pläne" gegen Klassenfeinde im Juli
1968
"Die Verkündigungen vom 3. und 24. Juli
präsentieren Maos grosse strategische Pläne!
Vereinigt euch mit Einheiten, die sicher
zuschlagen können, sofort und ohne Verzögerung
gegen die Handvoll Klassenfeinde!" |
Sommer 1968 bis April 1969
Vierte Phase der
Kulturrevolution: Mao versucht den Neuaufbau von Partei
und Regierung
(Fairbank, S.329)
Juli 1968
Mao befiehlt die Auflösung
der "Roten Garden"
und überträgt der regulären Armee, in allen Provinzen
Revolutionskomitees einzurichten. Die Armee zeigt in der
Folge überall Präsenz (Fairbank, S.328).
Die Jugendlichen der "Roten Garden" werden aufs Land
geschickt, in eine politische Bedeutungslosigkeit (Fairbank,
S.328).
Bildung von "Revolutionären
Aufständischen"
Die "Roten Garden" werden durch Gruppen der "Revolutionären
Aufständischen" ersetzt. Es kommt zu Ausschreitungen wie bei
den "Roten Garden" (Fairbank, S.328). Das Militär beherrscht
die Revolutionskomitees. Die meisten Ersten Sekretäre der
KPCh sind nun Armeeoffiziere (Fairbank, S.328-329). Nun hat
das Militär einen Haupteinfluss (Fairbank, S.316). 2/5 der
Führung sind Militärs, die schwachen alten und neuen
Funktionären gegenüberstehen, so dass die Militärs das Sagen
haben (Fairbank, S.329).
Gemäss Gerüchten über Chou Enlai gehen die Verluste der
Regionaltruppen in die 100.000e (Fairbank, S.329).
Die Jugendlichen auf dem
Land: Feldlatrinen säubern
Auf dem Land in China ist es noch Sitte, Kot und Urin mit
anderem organischen Material zu kompostieren, um als Dünger
auf den Feldern zu landen. Die Feldlatrine ist ein normales
Bild, und die menschliche Notdurft ist ein Faktor der
Landwirtschaft (Fairbank, S.334).
Die entlassenen Rotgardisten müssen bei der Kompostierung
der Latrinen helfen (Fairbank, S.334-335). Schweinedung
gefällt ihnen aber besser. Schlussendlich ist es die
absolute Zwangsarbeit (Fairbank, S.335).
5.9.1968
Peking-China: Revolutionäre
Komitees sind in ganz Chinas installiert
Erst am 5. September 1968 sind die Komitees landesweit in
allen Provinzen, Bezirken und autonomen Regionen,
installiert. Mao erlaubt den Komitees eine nur
vorübergehende Macht. Sie existieren aber bis 1979.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html)
13.-31.10.1968
12.Plenum des VIII. ZK:
Neues Parteistatut - Parteiausschlüsse
-- das Plenum nimmt ein von Chen Po-Ta, Yao Wen-Yüan und Chang Chun-Chiao
ausgearbeitetes neues Parteistatut an
-- Liu Shaoqi wir
formell aller Ämter enthoben und aus der Partei ausgestossen
(Haydt u.a., S.73).
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Kulturrevolution: Hetzplakat 1968 zum
Parteiausschluss von Liu Shaoqi: "Der
Abtrünnige, Verräter und Lump Liu Shaoqi muss
für immer von der Partei ausgeschlossen werden!"
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ab Oktober 1968
Kulturrevolution: "Monster
und Dämonen": Öffentliche Hetze gegen Liu Shaoqi
Er soll ein "Abtrünniger, Verräter und Lump sein, der sich
in der Partei versteckt hält, ein Diener des Imperialismus,
des modernen Revisionismus und der Reaktionäre der
Kuomintang". Formell wird er aus allen Ämtern enthoben.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html)
Liu Shaoqi wird 1968
in Einzelhaft genommen. Er wird geschlagen und gefoltert und
wird krank.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Kulturrevolution: Deng
Xiaoping wird intern exiliert - Zhou Enlai wird weitgehend
entmachtet
(http://www.iisg.nl/~landsberger/dxp.html)
Deng Xiaoping kommt schliesslich auf eine "Kaderschule" auf
dem Land,
(http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html)
bzw. Deng Xiaoping wird Manager einer abgelegenen Fabrik.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Zhou Enlai bleibt
auf seinem Posten, aber mit schwindendem Einfluss auf die
politischen Ereignisse.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
November 1968
Kulturrevolution: Hetze
gegen Liu Shaoqi: Er soll der "Oberführer einer schwarzen
Bande" sein
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html)
22.12.1968
Maos Befehl an die
Schulabsolventen, aufs Land zu gehen
Mao fordert die Absolventen von Schulen und Hochschulen auf,
aufs Land zu gehen, um sich von den Bauern umerziehen zu
lassen. In der Folge werden mehr als 10 Mio. Jugendliche in
die Randzonen Chinas abkommandiert. Die Rebellion der Jugend
ist damit zerschlagen (Haydt u.a., S.73).
Ende 1968
Peking-China
installiert die Kaderschulen "7. Mai" zur "Umerziehung"
auf dem Land - planmässige Verbannung als politisches
Mittel
Zur systematischen Realisierung der Direktive über die
"Farmen" vom 7. Mai 1966 lässt Mao die "Kaderschulen"
installieren. Das Zentralkomitee und der Stadtrat richten -
über 18 Provinzen verteilt - 106 "Kaderschulen des 7. Mai"
ein. Intellektuelle und Kader sollen sich die Praxis bei
praktischer Arbeit auf dem Land holen. Dies ist eine
beliebte Methode, unbeugsame Kader und Intellektuelle aus
den Städten zu verbannen.
Insgesamt werden über 100.000 Vertreter der
Zentralregierung, darunter Deng
Xiaoping, und 30.000 Familienmitglieder, in diese
Schulen abkommandiert.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html)
Anders gesagt: Die Opposition kann mit diesem System ganz
einfach in die Verbannung geschickt werden, bzw. die
Ex-Mitglieder der aufgelösten "Roten Garden" werden in eine
"Umerziehung" zu den Bauern verbannt, um im Land die Ordnung
wieder herzustellen.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Auf niedrigerer Stufe richten die Büros 10.000e weitere
"Kaderschulen" ein, wohin eine unbekannte Anzahl mittlerer
und niedriger Kader zur Umerziehung hingeschickt werden.
Dabei sind die Lebensbedingungen in diesen Schulen schlecht.
Die Kader müssen manuelle Arbeit verrichten, müssen ihr
eigenes Gemüse züchten.
Das Ziel der Schulen ist die Selbstversorgung. Normalerweise
werden die Basis-Rationen aber von den Einheiten geliefert,
die den Kadern zugeteilt sind.
Darüber hinaus wird das Ziel, von den armen Bauern und von
den Bauern der unteren Mittelschicht etwas zu lernen
gründlich verfehlt. Viele Bauern, die in Regionen mit
Kaderschule leben, sind über die Konfrontation mit
Kaderleuten gar nicht erfreut, denn die Kader steuern in
ihren Augen keinen Beitrag in Sachen Arbeitskräfte bei,
sondern sind eine Bedrohung für die eigene Existenz. Viele
Kader und Intellektuelle können sich nicht an das strenge
Leben gewöhnen und sterben während der Umerziehung.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html)
Bilanz 1966-1968
-- die "Kulturrevolution" führt zu einem Rückgang der
Industrieproduktion von 12 %
-- Mao und sein radikales Umfeld kontrollieren weiterhin die
Regierung.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Dezember 1968-1975
Wiederaufnahme der
Kampagne:
Hoch in die Berge und nach unten ins Dorf - "Umerziehung"
und Umsiedlung
Ab Dezember 1968 wird das Umerziehungsprogramm von 1956
wieder aufgenommen. Es werden Millionen städtische junge
Leute mit Gymnasialabschluss und Studenten mobilisiert und
"hoch in die Berge und nach unten in die Dörfer" geschickt
("shangshan xiaxiang"), in ländliche Gebiete und in
Grenzregionen. Zwischen 1968 und 1975 werden 12 Millionen
Studenten und Kaderleute "umerzogen", schätzungsweise 10 %
der städtischen Bevölkerung (Stand 1970).
(http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html)
Hauptzweck ist dabei der Versuch, die Roten Garden und
innere Flügelkämpfe und drohenden zivilen Widerstand unter
Kontrolle zu bekommen. Die KP-Regierung in Peking weiss mit
den Millionen jungen Leuten einfach nichts anzufangen. Ein
Weg, die jungen Leute loszuwerden, ist, sie aufs Land zu
schicken, wo sie für sich selber sorgen sollen. Mit der Zeit
wird dies von den Betroffenen bemerkt und führt später zu
einer politischen Passivität.
Prinzipiell appelliert das Programm, dass man definitiv aufs
Land zieht. Die Betroffenen müssen sich dort einleben und
sich verwurzeln mit dem Ziel, von den Armen und der tieferen
Mittelschicht der Bauern umerzogen zu werden.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html)
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Plakat zur
Kulturrevolution 1969: Studenten auf Berge und
hinab in die Dörfer, mit dem Roten Buch in der
Hand... |
Die Plakatpropaganda für dieses Programm ist sehr stark. Die
Propaganda zeigt idyllische ländliche Szenen unter dem
Kommunistenstern, vom Bauern wohl versorgt. Damit sollte ein
"neuer, kultivierter Bauer" geschaffen werden. Die jungen
Intellektuellen sollen gleichsam neue Technologie und neues
Wissen auf dem Land verbreiten.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html)
Ähnlich wie beim Kaderprogramm des "7. Mai" stösst die
Ansiedlung städtischer Studenten bei den Bauern aber nicht
unbedingt auf Zustimmung. Sie sehen die jungen Leute aus den
Städten, die in ihren Augen keine grosse Arbeit leisten, als
eine Bedrohung an. Viele Studenten können das harte Leben
nicht aushalten und sterben während der Umerziehung.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html)
Gegen Ende und vor allem nach der Kulturrevolution ist es
vielen wieder möglich, in den Städten Arbeit zu finden oder
wieder in die Stadt zu ziehen. Eine grosse Anzahl von ihnen
geben sich aber ihrem Schicksal hin und entscheiden, auf dem
Land zu bleiben.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html)
1969
Pekings Stadtmauer wird
zerstört
Die Roten Garden lassen Pekings Stadtmauer von Hand
abtragen. Die jahrhundertealten Steine werden zum Bau einer
unterirdischen Festung für Mao Tsedong gebraucht.
(http://www.gpkr.de/)
Januar 1969
Kulturrevolution: Hetze
gegen Liu Shaoqi: Er soll "Chinas Kruschtschow" und "der
Nr.1-Festveranstalter zum Abbiegen auf die
Kapitalistenstrasse" gewesen sein
Gerüchte um den angeblichen Tod von Liu Shaoqi im Gefängnis
Kaifeng stimmen
nicht. Liu Shaoqi soll die Einnahme von
Diabetes-Medikamenten verweigert haben. Aber Liu Shaoqi lebt
weiter und wird in den 1980er Jahren rehabilitiert.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html)
[Die "Entfernung" eines Konkurrenten durch Selbstmord wäre
Maos "Endziel" gegen einen Konkurrenten...]
Gemäss anderen Angaben stirbt Liu Shaoqi 1969 im Gefängnis.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Januar bis April 1969
Peking-China: Völlige
Destabilisierung durch Grenzkonflikte mit der Sowjetunion
und in Vietnam
(http://www.gpkr.de/)
2.3.1969
Chinesische Besetzung einer
Grenzinsel im Grenzfluss Amur
Russland schlägt zurück und übt Vergeltung (Fairbank,
S.331).
April 1969
Grenzkämpfe am Fluss Amur
zwischen Peking-China und Russland - China unter
Kriegsrecht
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1960.asp)
Am Fluss Amur
(Heileongjiang, deutsch: "Schwarzer-Drachen-Fluss") kommt es
zu militärischen Zusammenstössen zwischen chinesischen und
sowjetischen Truppen. Der Verteidigungsminister Lin Biao verhängt
deswegen über ganz China das Kriegsrecht. Einige Stimmen sagen, Lin Biao
habe die militärische Auseinandersetzung am Fluss Amur
selber angezettelt, um einen Vorwand zu haben, das
Kriegsrecht zu verhängen, damit die Regierung das Land noch
besser kontrollieren kann.
Lin Biaos Spiel mit dem Feuer am Fluss Amur verursacht
Ängste bei der Oppositionsgruppe wie bei Maos Gruppe selber.
Maos Frau Jiang Qing
stellt sich gegen Lin Biao, Chen Boda unterstützt ihn. In der Folge wird
die Kommunistische Partei und das Zentralkomitee von
Militärs dominiert.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Unter dem Eindruck starker sowjetischer
Truppenkonzentrationen und des Einmarsches der Warschauer
Pakts in der "CSSR" kann in China ein Klima der Angst
geschaffen werden (Haydt u.a., S.73).
Mao beschliesst, Gespräche
mit den "USA" zu führen als Antwort auf die russische
Bedrohung
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Das Verhältnis zwischen China und der Sowjetunion wird
derart schlecht, dass Peking zur "USA" einschwenkt
(Fairbank, S.331).
Peking-China: Immer
noch Umsturzparolen gegen aussen:
Plakat mit Mao-Parolen 1969:
"Alle Völker
der Welt vereinigt euch zum Sturz des amerikanischen
Imperialismus, zum Sturz des sowjetischen
Revisionismus, und zum Sturz der Reaktionäre aller
Nationen!"
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Und auch die Feier
von Maos Person wird weiter betrieben:
Plakat von Maos Personenkult 1969: Ein
Massenmörder präsentiert sich als grösster
Marxist und Leninist:
"Kamerad Mao Zedong ist der grösste
Marxist-Leninist des gegenwärtigen Zeitalters!
1969"
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[Tatsächlich hat Maos Politik die Todesraten unter Lenin und
Stalin bis 1969 bei weitem erreicht...]
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Lin Biao
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Chou En-Lai / Zhou Enlai, Portrait
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1.-27.4.1969
IX. Parteitag der
KPChina: Wahl von Lin Biao zum Nachfolger Mao Zedongs
Der Parteitag ist strengstens geheim (Haydt u.a., S.73). Von
1500 Delegierten erscheinen 1000 in Uniform (Fairbank,
S.329).
Mao erklärt die
Kulturrevolution für beendet - den Bauern wird der
Nebenerwerb gestrichen
Der Terrorismus und die Hexenjagd halten aber an, auf dem
Land bis zum 9.9.1976 bis zu Maos Tod. Die Bauern werden
z.B. gezwungen, ihren Nebenerwerb durch Tierzuchten
aufzugeben. Die Bauern werden wieder in den Hunger gestürzt
(Fairbank, S.331).
40 bis 90 Mio. Leute auf dem Land werden dadurch arbeitslos,
während in den Städten 10 bis 30 Mio. Leute arbeitslos sind
(Fairbank, S.344).
Dafür wird die Entwicklung der Schwerindustrie vorgezogen
(Fairbank, S.344).
Lin Biaos Armee-"Arbeit"
Lin Biao präsentiert seinen politischen Bericht (Fairbank,
S.329).
Das neue Parteistatut: Lin
Biao als Maos designierter Nachfolger
Die Verfassung von 1956 wird durch eine neue Verfassung
ersetzt:
-- die "Gedanken Maos" werden wieder Richtschnur der Partei,
samt Klassenkampf (Haydt u.a., S.73; Fairbank, S.329)
-- die Parteimitgliedschaft wird nach der
Gesellschaftsklasse bestimmt
-- die Parteiorganisation bleibt im Dunkeln
-- insgesamt ist die neue Verfassung viel kürzer als die
alte
-- Lin Biao wird zum stellvertretenden Vorsitzenden
ausgerufen als der "vertraute Waffengefährte und Nachfolger
des Genossen Mao"
-- im neuen ZK sind 45 % Militärs (1956 noch 19 %), 2/3
kommen vom Land, viele sind neu, gleichzeitig ist das
Durchschnittsalter 60 Jahre und das neue ZK ist somit
militärischer orientiert, weniger gebildet und in der
Aussenpolitik unerfahren (Fairbank, S.329).
Die Wahl der kulturrevolutionär orientierten Führungsgruppe
mit Lin Biao als
Nachfolger von Mao scheint für viele Beobachter der
Höhepunkt der Kulturrevolution.
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html)
Radikale Studenten bei den Massenorganisationen werden
selten (Fairbank, S.329).
Die Kulturrevolution wird
offiziell für "beendet" erklärt
Infolge der völligen Destabilisierung Chinas lässt
Mao die Kulturrevolution für beendet erklären.
(http://www.gpkr.de/)
ab April 1969
China besetzt viele
Botschafterposten neu und nimmt die Diplomatie wieder auf
(Haydt u.a., S.75)
15.4.1969
Neuwahl des ZK und des
Politbüros
Es dominieren wieder die Vertreter der Volksbefreiungsarmee
(Haydt u.a., S.73).
ab 24.4.1969
Die Rangkämpfe gehen weiter
Nach dem Ende des IX. Parteitags hören die gröbsten
Missbräuche auf. Die politisch belastete Atmosphäre hält
aber bis zu Maos Tod 1976 an,
(Haydt u.a., S.73;
http://www.chinatour.com/countryinfo/history.htm#prc)
denn:
-- Lin Biao gibt
seine Ambitionen nicht auf, Mao zu stürzen
-- die pragmatischen Kräfte um Zhou Enlai / Chou En-Lai erleben ein
Revival.
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html)
Die Ausschreitungen gehen bis 1971 weiter, z.T. unter
Beteiligung des Militärs (Fairbank, S.316).
28.4.1969
Das 1. Plenum des IX. ZK
wählt Mao Tse-Tung erneut zum Parteivorsitzenden
(Haydt u.a., S.73)
Mai 1969
Peking-China:
Rehabilitation von Kadern - erneute Spaltung der Partei:
Chou gegen Lin
Der Wiederaufbau der Partei wird verstärkt propagiert und
eine von nun an ständig wachsende Zahl von Kadern, die
während der Kulturrevolution "gesäubert" worden sind, auf
Betreiben Chou Enlais
rehabilitiert. Chou steuert mit Hilfe der Partei und mit
Unterstützung zahlreicher Regionalbefehlshaber einen Kurs
der politischen und wirtschaftlichen Konsolidierung. Lin Biao dagegen
propagiert die Rückkehr zur Politik des "Grossen Sprungs
nach vorn" unter Leitung der Armee und mit Hilfe einer
weitgehend militarisierten Bevölkerung. Die Partei spaltet
sich erneut in Linienkämpfen (Haydt u.a., S.74).
Ende 1960er Jahre
Burma: Ende der
Taiwan-Guerilla - Opiumhandel
Die Angriffe der Burma-Guerilla finden ein Ende, weil die
Infrastruktur von Peking-China sich verbessert. Reste der
Taiwan-Kämpfer bleiben in der Region und werden im
Opiumhandel aktiv.
(http://en.wikipedia.org/wiki/Chinese_Civil_War)
"USA"-Peking-China: Chou En-Lai plant ein Treffen Mao-Nixon
Chou En-Lai ist nach
den Säuberungen derjenige moderate Führer, der sich in China
vor der sowjetischen Militärmacht fürchtet und eine
Verbesserung der Beziehungen zum Westen sucht. Er arrangiert
ein Treffen zwischen Mao und dem "US"-Präsident Richard Nixon für das
Jahr 1972.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
Die gegenseitige Annäherung kommt auch den "USA" gelegen,
denn im Vietnamkrieg droht die lange erwartete Niederlage.
Nixon glaubt ausserdem, mit Beziehungen zu China könne die
"USA" die Unterstützerrolle für China spielen, die lange die
Sowjetunion übernommen hatte.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Raising%20the%20Bamboo%20Curtain.htm)
ab 1969
Der Kampf um die
Mao-Nachfolge beginnt: Manöver von Lin Biao und Mao
Alle ranghohen Mitglieder der Hierarchie in der KPCh streben
auf den Platz Nr.2. Lin Biao schiebt seine Offiziere
innerhalb der Partei an Plätze, um seine Position als Nr.2
abzusichern (Fairbank, S.332).
Mao baut gleichzeitig die Position des Militärs ab. Er will
sich Lin Biao entledigen und organisiert eine mehrfache
Hetze gegen ihn, in Koordination mit Chou Enlai, nach alten
"chinesischen Methoden" (Fairbank, S.332). Mao lässt direkt
unter Lin Biao zwei Generäle der alten Mao-Richtung
etablieren. Sie werden von Chou Enlai demonstrativ mit einer
Prozession in ihre neuen Aufgaben eingeführt (Fairbank,
S.332-333).
Mao und Lin erscheinen auf Fotos fortan nicht mehr
nebeneinander, sondern Lin erscheint nur noch im
Hintergrund. Ein mit Lin Biao befreundeter Adjutant Maos
wird plötzlich angeklagt und an Versammlungen aufgefordert,
Selbstkritik zu üben. Auf diese Weise wird Lin Biao seine
Machtbasis mehr und mehr entzogen. Chou Enlai arbeitet als
Handlanger Maos weiter als Nr.3, vor allem in der
Aussenpolitik und bei der Rehabilition der Regierung
gegenüber der Bevölkerung. Mao streut gleichzeitig bei
regionalen Befehlshabern im ganzen Land negative Nachrichten
über Lin Biao (Fairbank, S.333).
Lin Biao versucht angeblich den Umsturzversuch mit Hilfe
seines Sohnes im Zentralkommando der Armee. Angeblich
bekommen Mao und Chou Enlai durch Agenten aber alles mit
(Fairbank, S.333).
1970
Mao lässt Chen Boda
beseitigen
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Kulturrevolution: Die
"Viererbande" gelangt an die Macht
Als "Viererbande" werden bezeichnet:
-- Maos Frau Jiang Qing
(1913-1991)
-- der Vertreter des Shanghaier Propagandaministerium Zhang Chunqiao
(1917-1991)
-- der Literaturkritiker Yao
Wenyuan (1931)
-- und der Shanghaier Sicherheitswachmann Wang Hongwen
(1935-1992).
Sie dominieren die Politik Peking-Chinas in den frühen
1970er Jahren.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/g4.html)
Jiang Qing und
weitere Radikale setzen sich nun offen gegen Lin Biao als Kandidat
für die Nachfolge Maos ein.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Hier ist
eine "Viererbande", eine von vielen...
|
Jiang Qing, Maos Frau, Portrait |
Zhang-Chunqiao, Portrait |
Yao Wenyuan, Portrait |
Wang Hongwen |
1970-1971
Die vergebliche Suche nach
einer "Gruppe des 16. Mai" - 1000 Terroropfer
Militärische Sicherheitskräfte suchen aggressiv nach
früheren Mitgliedern einer angeblichen "Gruppe des 16. Mai".
Unschuldigen werden Foltergeständnisse abgepresst, und
mehrere 1000 Personen werden hingerichtet. Dabei ist
unsicher, ob eine solche "Gruppe des 16. Mai" überhaupt je
existiert hat (Fairbank, S.331).
1970: Diplomatische
Anerkennung für Peking-China durch Kanada und Italien
(http://www.taipeitimes.com/News/local/archives/1999/12/31/17830)
Die Frage der Anerkennung:
68:53 für Peking-China gegen Taiwan
Bis 1970 kann Peking-China Taiwan in der Frage der
Anerkennung überholen. Peking-China wird von 68,
Taiwan-China von 53 Staaten diplomatisch anerkannt. Und die
"USA" öffnen Peking-China die ersten Türen, um die
Beziehungen zu verbessern.
(http://www.taipeitimes.com/News/local/archives/1999/12/31/17830)
1970: Gruppenzwang zur
Familienplanung für die Zwei-Kind-Familie in Peking-China
Im Jahr 1970 nimmt Zhou Enlai / Chou En-Lai - in
Übereinstimmung mit Mao Zedong - ein nachhaltiges Projekt in
Angriff, die Familienplanung als Teil der Politik
einzuführen, um die Geburtenrate auf 2 % zu reduzieren. Die
Propaganda verkündet ein neues Familienbild mit Parolen wie
-- "später, regelmässig und wenig"
-- "ein Kind ist nicht zu wenig, zwei ist gut, und drei sind
viel für dich".
Die Leute sollen dazu gebracht werden, nur noch zwei Kinder
zu haben. Dazu soll ein Quotensystem eingeführt werden. Um
die Kampagne zu verbreiten, wird ein landesweites Netzwerk
für den Familienplanungsdienst geschaffen, in Form von
"Komitees zur Geburtenkontrolle". Die Kader der Komitees -
oft Frauen - sind für die Erziehung zur Familienplanung
verantwortlich.
Die Versorgung mit Verhütungsmittel in den ländlichen
Gebieten obliegt den Landspitälern und Barfuss-Ärzten.
Andere Mittel zur Geburtenkontrolle wie Spirale, Abtreibung,
Sterilisation sind gratis.
Das Programm wird aber nicht überall gleich stark
ausgeführt.
Bei Ausführung des "Programms" werden Frauen persönlich oder
in kleinen Gruppen (xiaozu) "bearbeitet". Die Frauen werden
in Grossbetrieben wie Fabriken, Unternehmen, und in Städten
strassenweise und auf dem Land dorfweise in kleine Gruppen
eingeteilt, die von einem Familienplaner / einer
Familienplanerin angeführt werden, der/die die
Zusammenkünfte organisiert und jedes Gruppenmitglied einzeln
berät. Die Geburtsquoten werden durch die administrativen
Hierarchien aufgezwungen, bis jede Kleingruppe die ihr
zugeteilte Geburtenrate erreicht. Der staatliche Zwang und
der Gruppenzwang sind dabei offensichtlich.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/pop1.html)
[Die Propaganda argumentiert, dass ohne Geburtenplanung die
"Revolution" gefährdet sei...]
ab 1970 ca.
Mao sieht seine
"Revolutionen", die keine Resultate bringen
Die Bauern sind ihm immer mehr gleichgültig (Fairbank,
S.364).
[Ursachenforschung will Mao nicht betreiben, denn er müsste
sich selbst als Ursache erkennen...]
März 1970
Mao will das Amt des
Staatspräsidenten abschaffen
mit Hilfe einer Verfassungsänderung. Die Armee wird
gleichzeitig verstärkt zum Gehorsam gegenüber der Partei
aufgerufen (Haydt u.a., S.74).
24.4.1970
Taiwan: Mordversuch in New
York
Huang Wen-Hsiung versucht, den taiwanesischen Präsidenten Chiang Ching-Kuo in New
York zu ermorden.
(http://www.taipeitimes.com/News/archives/2001/02/25/0000075184)
August 1970
Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen China und Jugoslawien
das lange wegen der "revisionistischen" Politik angegriffen
wurde (Haydt u.a., S.75)
Gleichzeitig Ausweitung der diplomatischen Kontakte zu Rumänien (Haydt u.a.,
S.75).
23.8. bis 6.9.1970
2. Plenum des IX. ZK: Mao
drückt die Abschaffung des Staatspräsidenten durch -
Putschvorbereitungen durch Lin Biao
Lin Biao und seine
Anhänger im zentralen Militärapparat, unterstützt von Chen Po-Ta, drängen
vergeblich auf die Beibehaltung des Staatspräsidentenamtes.
Daraufhin beginnt Mao gegen die Lin-Biao-Gruppe Stellung zu
beziehen. Seine Kritik konzentriert sich zuerst auf Chen
Po-Ta. Lin Biao beginnt angesichts der Mao-Attacken, mit
seinen Anhängern einen Putsch gegen Mao vorzubereiten (Haydt
u.a., S.74).
ab 6.9.1970
Chen Po-Ta tritt nicht mehr
in der Öffentlichkeit auf
(Haydt u.a., S.74)
1970er Jahre
Taiwan: Zulassen einer
Nischen-Opposition
Bei Kommunalwahlen und Ergänzungswahlen zu den nationalen
Organen entsteht ein wachsender Spielraum für eine
politische Opposition. Die Taiwan-Regierung lässt auch einen
"grauen Markt" für kritische Publikationen zu.
(http://www.taiwan-info.de/html/deutsch/TWPAPERg.htm)
Dezember 1970
Bildung von 26
Provinzkomitees - Bildung der Parteikomitees von Peking,
Shanghai und Tientsin
Die linken Massenorganisationen verlieren dabei an Macht,
die neue Koalition zwischen Parteiveteranen und lokalen
Militärbefehlshabern gewinnt an Macht (Haydt u.a., S.74).
1970/1971
Peking-China:
Wiederaufnahme des normalen Universitätsbetriebs
Erst jetzt sind die strukturellen Schäden behoben und das
Vertrauen zwischen Studenten und Professoren wieder
hergestellt. Für die Aufnahme von Studenten gilt aber noch
bis 1973 das Kriterium der Gesinnung.
(http://www.gpkr.de/)
1971
|
Plakat der Kulturrevolution 1971: Für Maos
Direktiven des 7. Mai zur Umerziehung von Kadern
und Intellektuellen auf dem Land:
"Geh mutig vorwärts auf der grossen siegreichen
Strasse der 'Leitlinie des 7.Mai' des Vorsitzenden
Mao!" |
April 1971
Parteikonferenz der KPCh:
Chen Po-Ta wird weggesäubert
(Haydt u.a., S.74)
Guangzhou: Maos Zitate in
Liedform
Guangzhou April 1971: Maos Zitate in Liedform, gesungen von
einem Schülerinnenchor
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
|
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Geheimes
Treffen
Kissinger und Mao 1971
|
Juli 1971
"USA"-Peking-China: Geheimer Besuch von
"US"-Staatssekretär Henry Kissinger
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1971.asp)
"USA": Nixon kündigt
seinen China-Besuch für 1972 an, und die ganze Welt tut
geschockt
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Raising%20the%20Bamboo%20Curtain.htm)
17.7.1971
Die chinesische
Presseagentur gibt die Einladung Chou-Enlais an Nixon zu
einem China-Besuch bekannt
(Haydt u.a., S.74)
August 1971
Peking-China: Chen Boda,
der Lin Biao unterstützt hat, wird verhaftet und
verschwindet
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
September 1971
Peking: Lin Biao
verliert die Macht: Putschversuch, Flucht, angeblicher
Flugzeugabsturz
Mao und Zhou Enlai decken die
Planung zu einem Putschversuch auf. Lin Biao flieht aus
China, wobei sein Flugzeug über der Mongolei abstürzt. Die
Bevölkerung erfährt davon aber erst 1972.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lb.html)
Lin Biao versucht
mit seiner Frau im Flugzeug nach Russland zu fliehen. Das
Flugzeug wird angeblich über der Mongolei abgeschossen.
Ein Jahr lang wird darüber nichts berichtet. Über die
Umstände des Verbleibs von Lin Biao gibt es keine Klarheit
(Fairbank, S.333).
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Plakat des Personenkult Chinas 1971: Mao und
Lin Biao: "Lang leben der Vorsitzende Mao!" |
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Plakat des
Personenkult Chinas 1971: Mao mit Lin Biao mit der
Armee im Hintergrund:
"Schreitet siegreich voran, immer der
revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao
folgend!"
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Chou
En-Lai / Zhou Enlai 1971 ca.
|
Die Geschichte mit dem Flugzeugabsturz auf dem Weg nach
Moskau ist die offizielle Version. Es ist zu bezweifeln,
ob alle Umstände um den Tod von Lin Biao je ans Licht
kommen werden. Beide Führer, Mao und Lin, haben das
Geheimnis mit ins Grab genommen.
(http://www.chinatour.com/countryinfo/history.htm#prc)
Nach der Flucht von Lin Biao bekommt nun Zhou Enlai wieder
grösseren Einfluss und versucht, China nach den
Hauptereignissen der "Kulturrevolution" zu reorganisieren.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
1971
Die Kaderschulen auf
dem Land werden schrittweise geschlossen
Den Kadern und Intellektuellen wird die Rückkehr in die
Städte erlaubt, wo sie ihre Arbeit wieder aufnehmen
dürfen. Schrittweise werden die 7.Mai-Kaderschulen
geschlossen. Einige bleiben auch noch nach 1979 noch in
Betrieb.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html)
ab 1971 ca.
Pekings Programm zur
Familienplanung
Vermittler auf dem Land sind wiederum die "Barfuss-Ärzte".
(http://www.iisg.nl/~landsberger/bfd.html)
Die "Viererbande"
versucht es...
Nachdem nun Lin Biao und seine militärischen Verbindungen
weggesäubert sind, versucht die "Viererbande" unter
Führung von Maos Frau, möglichst viel Macht an sich zu
reissen (Haydt u.a., S.76). Die "Viererbande" versucht
vergeblich, Regierung oder die Wirtschaft in die Hand zu
bekommen. Wirtschaftsentwickler sammeln sich um Chou Enlai (Fairbank,
S.338).
Die "Viererbande" beobachtet mit Argwohn die
Rehabilitierung ehemaliger Parteifunktionäre und die
allmähliche Zurückdrängung "kulturrevolutionärer
Errungenschaften" zugunsten einer an Rationalität und
Effizienz orientierten Wirtschafts- und
Gesellschaftspolitik, wie z.B.
-- die Einführung eines leistungsbezogenen
Erziehungssystems
-- die Aktivierung des Aussenhandels mit den westlichen
Staaten, um die Mechanisierung und die Modernisierung der
chinesischen Wirtschaft und der Armee voranzubringen.
Gegen solche "kapitalistischen" Staatsstrukturen
organisiert die "Viererbande" Widerstand (Haydt u.a.,
S.76).
25.10. 1971
Peking-China wird in die UNO aufgenommen - Taiwan
zieht aus der UNO aus
und erhält einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat.
Wirtschaftlicher Nutzen der Industrienationen und
wirtschaftliche Abhängigkeit entwicklungsbedürftiger
Länder sichern Peking-China grossen Einfluss in der Welt.
(http://tibet.logic.at/TibetohneMythos/content/page03.html)
Die "USA" widersetzen sich der Aufnahme Chinas in die UNO
nicht mehr. Taiwan zieht sich in der Folge aus Protest
gegen die Aufnahme Peking-Chinas aus der UNO zurück in der
Erwartung, dass Taiwan sonst sowieso aus der UNO
ausgeschlossen worden wäre. Die Anerkennung Taiwans geht
in der Folge weiter zurück.
(http://www.taipeitimes.com/News/local/archives/1999/12/31/17830)
Anfang Dezember 1971
"Kampagne zur Kritik am
Revisionismus und zur Korrektur des Arbeitsstils"
-- um die Anhänger von Lin
Biao v.a. im zentralen Militärapparat auszuschalten
-- Lin Biao wird aber bis August 1973 nicht damit in
Verbindung gebracht (Haydt u.a., S.74).
Die Zahl der Rehabilitierungen von Altfunktionären und
Militärs nimmt weiter zu (Haydt u.a., S.74). Zudem wird der
Wiederaufbau des zentralen Verwaltungsapparats beschleunigt
vorangetrieben (Haydt u.a., S.75).
1971-1976
Die KPChina ist im
Zwiespalt zwischen Radikalen ("Viererbande") und Reformern
(Chou En-Lai)
Durch diesen inneren Konflikt über die Orientierung der
Revolution kommt sogar die Publikation der "Ausgewählten
Werke" Maos in dieser Zeit zum Stillstand.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/mzdt1.html)
1972
Taiwan: Keine Neuwahlen -
umgreifende Vetternwirtschaft aufgrund der
Übergangsgesetze
Obwohl die abschliessende Revision des Übergangsrechts 1972
ein System für zusätzliche Sitze in der Legislative
eröffnet, ist es auch ein gesetzlicher Präzedenzfall für
unbeschränkte Abgeordnetenzeiten in der Legislative,
wie in Festland-China. Das Übergangsgesetz wird somit für
alle Abgeordneten auf Taiwan das Haupthindernis für
Neuwahlen.
Der grösste Mangel bezüglich der konstitutionellen Regierung
ist die Tendenz in der Regierungsverwaltung, nach ihrem
eigenen Gutdünken zu handeln, ohne gesetzliche Grundlage.
Mit administrativen Manövern wird zügellos gegen das Recht
verstossen. Die Kuomintang ignoriert systematisch dieses
"Phänomen"...
(http://www.twcenter.org.tw/e02/20011224.htm)
1972
Peking-China verzichtet auf
Schadenersatz gegenüber Japan
um von Japan die diplomatische Anerkennung zu erhalten.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
Peking: Plakate für
Studenten auf Maos "Linie"
|
Plakat Peking-Chinas 1972: Studenten auf dem Land
sollen Maos Linie folgen:
"Geh siegreich vorwärts, folge der proletarischen
Linie des Vorsitzenden Mao in Literatur und Kunst!
1972" |
Peking:
Plakate zur Familienplanung |
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1972:
"Geburtenkontrolle für die Revolution! 1972" |
Plakat zur Geburtenkontrolle in China ohne Datum:
"Heirate spät für die Revolution!" |
1972
Mao hat einen Schlaganfall
- Zhou Enlai meint, er habe Krebs - Deng Xiaoping wird
geholt
Die durch Krankheit geschwächte Führung lässt Deng Xiaoping
von seiner abgelegenen Fabrik nach Peking zurückkommen.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Chou Enlai hat, wie sich herausstellt, tatsächlich Krebs
(Fairbank, S.334). Er versucht, Deng Xiaoping zum Nachfolger
zu machen (Fairbank, S.338).
Mao verbietet Chou Enlai die Krebsbehandlung.
(http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/3896672002/customer-reviews/302-2087799-4568036)
Mao hat aber seine "Stellvertreter". Anstelle von Mao kämpft
nun die "Viererbande" mit Maos Frau Jiang Qing gegen Deng
und Zhou Enlai.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
ab 21.2. 1972
Peking-China: Besuch von
"US"-Präsident Nixon - "Normalisierung" der Beziehungen
"USA"-Peking-China
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1971.asp)
|
Nixon-Mao 1972: Zwei Verbrecher geben sich
die Hand... |
|
|
Nixon mit Studenten vor Wandzeitung mit
Marx-Lenin-Überschrift:
"Beherrscht den Marxismus-Leninismus und die Mao
Zedong-Ideen!"
|
Mao ist in körperlich in einer schwachen Verfassung. Geistig
ist er ein Scharfdenker wie eh und je (Fairbank, S.333).
[Mao denkt zu scharf und verliert die Sicht auf das Ganze
aus den Augen...]
27.2.1972
Nixon-Chou En-Lai: Das
Shanghaier Kommuniqué
Nixon unterschreibt zusammen mit Chou En-Lai das Shanghaier
Kommuniqué. Die "USA" und Peking-China stellen darin fest,
-- die beiden Staaten bekennen sich zum Prinzip der
friedlichen Koexistenz und zur gewaltfreien Lösung von
Konflikten
-- die beiden Staaten stellen fest, dass eine Normalisierung
der "amerikanisch"-chinesischen Beziehungen im Interesse
"aller Staaten" liege und verzichten auf hegemoniale
Bestrebungen im asiatisch-pazifischen Raum und verzichten
auf eine Aufteilung der Welt in Einflusssphären der
Grossmächte (Haydt u.a., S.75)
-- keine Übereinstimmung in der Frage, was die Regelung in
Korea betrifft
-- keine Übereinstimmung in der Frage, was die "Philippinen"
betrifft
-- keine Übereinstimmung in der Frage, was Washingtons
Sicherheitsabkommen mit Japan betrifft.
-- China stimmt zu, dass die "Taiwan-Frage friedlich gelöst
werden" soll
-- die "USA" stimmen zu, alles zu tun, damit die Sowjetunion
keinen Einfluss im asiatisch-pazifischen Raum bekommt.
Gleichzeitig sind beide Parteien verunsichert: Die
chinesische Führungsrige fürchtet um ihren immer älter
werdenden Mao, und die "USA" sind daran, sich aus Vietnam
zurückzuziehen. Schliesslich ergeben sich aber konstante
Beziehungen, die bis 1979 zur Anerkennung Peking-Chinas
durch die "USA" bei einem integrierten Taiwan führen.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Raising%20the%20Bamboo%20Curtain.htm)
Der Bambusvorhang fällt -
Erweiterung der Beziehungen ins Ausland
Mit dem Treffen zwischen Nixon und Mao im Jahr 1972 beginnt
der Bambusvorhang zu fallen. Jetzt schaut China in die
westliche Welt, um für die Modernisierung des Landes Hilfe
zu bekommen. Mao setzt damit einen Politikwechsel in Gang.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
Mit der Verbesserung der Beziehungen Peking-Chinas zu den
"USA" nach dem Nixon-Besuch erhöht sich auch die Anzahl
ständiger Beziehungen zu anderen Ländern stark.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/ff.html)
Der Besuch von "US"-Präsident Richard Nixon ist ein weiterer
Schlag für Taiwans Ansehen in der Welt. Peking-China
seinerseits betreibt eine "Ein-China-Politik" und duldet
diplomatische Beziehungen nur, wenn gleichzeitig die
diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen werden.
(http://news.bbc.co.uk/hi/english/static/in_depth/asia_pacific/2000/taiwan_elections2000/1972_1986.stm)
Mitte 1972 ca.
Gemäss Fairbank erkrankt
auch Mao an Krebs
(Fairbank, S.333, 334). Mao wird mit zwei Krankenschwestern
links und rechts fotografiert (Fairbank, S.333) und die
Krankenschwestern vom Fotographen wegretouchiert, so dass
Mao auf dem Foto allein und aufrecht dasteht (Fairbank,
S.334).
25.-30.9. 1972
Besuch des japanischen
Premiers Kakuei Tanaka in China
(Haydt u.a., S.75)
29.9.1972
Peking-China und Japan:
Aufnahme diplomatischer Beziehungen - die ewige
Taiwan-Frage
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen
Peking-China und Japan ist der Friedensvertrag zwischen
Japan und Taiwan formell aufgehoben.
(http://www.watchingamerica.com/thechinapost000002.html)
Japan erklärt sich bereit, den Friedensvertrag mit Taiwan
von 1952 zu annullieren und anzuerkennen, dass Taiwan ein
Teil Chinas sei (Haydt u.a., S.75).
Trotzdem hat Peking-China kein Recht, die Insel Taiwan zu
besetzen, so lange die dortigen Einwohner keine Vereinigung
mit Peking-China wollen.
(http://www.watchingamerica.com/thechinapost000002.html)
11.10.1972
Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen China und BR-Deutschland
(Haydt u.a., S.75)
ab Herbst 1972
Mao und die Linken
betreiben eine Massenkampagne gegen Chou Enlai und seine
Anhänger
Dabei ist die Kampagne als "Kritik an Lin Biao und
Konfuzius" getarnt und soll nur indirekt auf Chou Enlai
wirken. Chou Enlai kann jedoch Gegensteuer geben (Haydt
u.a., S.77).
Ende 1972
Peking-Chinas Parteiführung
ist ein Wrack - die "Viererbande" hetzt weiter
(Fairbank, S.334)
|
"Weiterbildung"
durch "Umerziehung"
|
|
|
Plakat
der Kulturrevolution 1973 für Maos Direktiven
des 7.Mai zur Umerziehung: Ein Mann liest ein
Buch, und das Rote Buch liegt daneben. Parole:
"Erwärme dein rotes Herz auf der Strasse
des 7.Mai (Kaderschulen), mobilisiere all
deine Schlagkraft, die Revolution zu führen!
1973"
|
1973
Die Frage der Anerkennung:
58:39 für Peking-China gegen Taiwan
(http://www.taipeitimes.com/News/local/archives/1999/12/31/17830)
Mao beginnt einen
Philosophie-Krieg gegen Lin Biao und gegen Konfuzius
Mao meint, eine Kritik gegen Lin Biao müsse man mit der
Kritik gegen Konfuzius kombinieren. Mao gibt in der
chinesischen Presse eine Flut von Artikeln heraus mit Log an
die Gesetzestreuen / Legalisten und Qin Shihuangdi, den
ersten Kaiser von China. Mao macht des weiteren befremdliche
historische Vergleiche, diskutiert Geschehnisse der
Kriegsperiode (475-221 v.Chr.) und der danach folgenden
Periode der ersten chinesischen Qin-Dynastie (221-207
v.Chr.), um die "Vierarbande" zu unterstützen, die mit den
gesetzestreuen / legalistischen Philosophen sympathisiert.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/plpk.html)
Mao sieht sich in der hoch-abstrakten und komplizierten
Debatte als ein Nachkömmling des Kaisers Qin Shihuangdi im
Lager der fortschrittlichen Gesetzestreuen / Legalisten, die
den reaktionären Konfuzius und den personifizierten modernen
Konfuzius ablehnen: Zhou Enlai / Chou En-Lai.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/plpk.html)
Universitäten:
Wieder-Einführung von Aufnahmeprüfungen
(http://www.gpkr.de/)
ab Frühjahr 1973
Starke Aktivitäten zum
Wiederaufbau der Massenorganisationen
die während der Kulturrevolution aufgelöst worden waren:
Kommunistisches Jugendkorps, Gewerkschaftsverband,
Chinesischer Demokratischer Frauenbund (Haydt u.a., S.77).
Die Linken versuchen, durch den Wiederaufbau dieser
Massenorganisationen ihre Machtbasis zu verbessern (Haydt
u.a., S.77).
Mitte 1973 bis Mitte 1974
Peking-China: Die Radikalen
der "Viererbande" beherrschen die Politik
Dabei wird das wirtschaftliche Chaos in China immer
grösser.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
24.-28.8. 1973
X. Parteitag: Die "Viererbande" bringt Wang
Hung-Wen in die höchste Parteispitze
Obwohl es den Linken gelingt, den jungen Shanghaier
Parteifunktionär Wang Hung-Wen in die höchste Parteispitze
zu bringen, setzen die gemässigten Kräfte sich in den
Führungsorganen weiter durch. Die Zahl der Militärs nimmt in
den obersten Parteiorganen ab (Haydt u.a., S.76).
ab August 1973
"Kampagne zur Kritik am
Revisionismus und zur Korrektur des Arbeitsstils": gegen
Lin Biao
Erst jetzt wird konkret gegen die Politik von Lin Biao
gehetzt (Haydt u.a., S.74).
Die "Viererbande" versucht zudem mit allen Hetzmitteln, Chou
Enlai zu entmachten und die Fortsetzung seiner Politik zu
blockieren (Haydt u.a., S.77).
Ende 1973
Ämterwechsel bei den
regionalen Militärbefehlshabern
mit einem weiteren Machtverlust der Militärs in den obersten
Parteiorganen (Haydt u.a., S.76-77).
Anzahl Parteimitglieder: 28 Mio. (vor der Kulturrevolution:
17 Mio. (Haydt u.a., S.77)
ab 1973
Taiwan:
Industrieprogramm "10 grosse Bauten"
Transportwesen
-- Ausbau des internationalen Flughafens von Taipei
-- Bau einer Nord-Süd-Autobahn
-- elektrische Doppelspur bei der Eisenbahn
-- Ausbau der Seehafenverbindungen u.a. zu Taichung.
ab 1973:
Taiwan modernisiert
|
Taiwan:
Chiang-Kai-Shek-Flughafen mit Flagge. |
Taiwan:
Elektrifizierte Eisenbahn in Doppelspur. |
Für die Energieversorgung
werden Atomkraftwerke gebaut [Abfall?] und für die Industrie (Stahlindustrie,
die petrochemische Industrie und für den Schiffbau) werden
total 5,8 Mia. "US"-Dollar investiert. Mit dem Programm der
"10 grossen Bauten" hat die Kuomintang "Taiwan wieder
aufgebaut" und die Lage für die Kuomintang auf Taiwan
beruhigt sich. Das spätere Wirtschaftswachstum basiert auf
diesen Investitionen.
(http://members.shaw.ca/leksu/mainp11e.htm)
ab 1973
Die Shanghaier Fraktion der
zentralen Kulturrevolutionsgruppe ("Viererbande") gewinnt
immer mehr Einfluss auf Mao
(Fairbank, S.333)
Ende 1973
Maos Propagandafeldzug
gegen "Kapitulationismus"
Mao merkt, dass die Moral in der Armee abnimmt und dass sich
die Konflikte zwischen den alten Kadern und der
"Viererbande" verstärken. Zur Stärkung seiner eigenen
Position - und um eine Spaltung der Partei zu vermeiden -
entscheidet Mao sich für einen Kampf gegen den
"Kapitulationismus". Er greift dabei den traditionellen
Roman "Shuihu zhuan"
an ("Alle Männer sind Brüder, Water Margin" / "Die Rebellen
von Liangshanpo"). Die Hauptfrage ist, ob [die Romanfigur] Song Jiang
Kapitulationismus zur Schau stellt, wenn er als einer der
180 Rebellen von Liangshanpo
das Angebot des Kaisers für eine Amnestie akzeptiert, und ob
es Revisionismus sei, wenn der Rebell den Kampf gegen den
Kaiser nicht fortsetzt.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sh.html)
Also beginnt nun eine Propaganda gegen den Roman "Shuihu"...
Mao bezweckt mit dem negativen Beispiel der Romanfigur Song
Jiang die Bekämpfung des "Kapitulationismus", um die
Ablehnung der Kulturrevolution abzuwenden. Die "Viererbande"
versteht anfangs Maos Idee nicht und startet die Kampagne
gegen Lin Biao und Konfuzius.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sh.html)
1974
Philosophiekrieg: Mao fährt
weiter Angriffe auf Lin Biao, die als Angriffe auf Chou
En-Lai / Zhou Enlai und Deng Xiaoping zu verstehen sind
1974 erfolgt die ideologische Rache "danach" mit einem
Ideologiekrieg Maos gegen Lin Biao und gegen den
Konfuzianismus generell.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/lb.html)
Obwohl die Bewegung von Mao selber überwacht wird, muss das
Zentralkomitee regelmässig Rundbriefe herumschicken, um
Sachverhalte aufzuklären. In den Augen der Bande kommt die
Bewegung nicht so weit wie beabsichtigt. Speziell Jiang Qing führt die
Hetze zur "Festnahme der modernen Konfuziunisten" fort.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/plpk.html)
Frühjahr 1974
Peking-China:
Rehabilitierung von Deng Xiaoping - die Angst der
"Viererbande" vor einem Comeback
Auf Empfehlung von Chou
En-Lai / Zhou Enlai wird Deng Xiaoping rehabilitiert.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/dxp.html)
Mao bleibt nichts anderes als die volle Rehabilitierung von
Deng Xiaoping übrig, denn unter der "Viererbande" ist das
wirtschaftliche Chaos in China einfach zu gross geworden.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
|
|
Deng
Xiaoping April 1974 vor der UNO
|
10.4.1974
Deng Xiaopings Rede vor der
UNO: Die Dreiwelten-Theorie
Deng behauptet vor der UNO, die Welt würde sich in "drei
Welten" einteilen lassen:
-- die "Supermächte": "USA" und "Sowjetunion" als "Erste
Welt"
-- die "entwickelten Staaten in West und Ost" als die
"Zweite Welt"
-- die "unterentwickelten Länder" mit China als "Dritte
Welt" (Haydt u.a., S.76).
Dies sei nun die neue Grundlage von Chinas Aussenpolitik
(Haydt u.a., S.77). Chinas Politik strebt nun die Bildung
einer "breitestmöglichen Einheitsfront" gegen die beiden
"Supermächte" an, insbesondere gegen die Sowjetunion.
Deshalb kooperiert China mit allen Ländern der Dritten Welt,
ungeachtet des politischen Systems, und versucht seine
Beziehungen zu den Ländern der Zweiten Welt auszubauen
(Haydt u.a., S.76).
Deng Xiaoping und Zhou Enlai versuchen in
enger Kooperation, China wieder auf den rechten Weg zu
bringen, politisch wie ökonomisch. Es werden viele neue
Rehabilitationen gegenüber früher verurteilten Führern und
Kadern aller Stufen ausgesprochen und dürfen an ihre alten
Posten zurückkehren. Die "Viererbande" sieht sich dadurch
bedroht und ist überzeugt, dass Deng Xiaoping und seine
Gruppe ein Comeback planen.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/ard.html)
[Die Viererbande sucht also nach einem nächsten Anlass,
gegen Deng wieder einen Propagandafeldzug zu starten...]
Deng Xiaoping wieder im
Politbüro - die "Viererbande" um Maos Frau
Im Politbüro versucht Deng, seine Machtbasis zu
konsolidieren, ist aber nicht stark genug, um Maos Frau, Jiang Qing, und der "Viererbande" entgegenzutreten.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/dxp.html)
[Die "Viererbande" blockiert also notwendige
Restrukturierungen...]
Juli 1974
Mao löst sich von der
"Viererbande" und beginnt, Zhou Enlai und Deng Xiaoping zu
unterstützen
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Propaganda
zur Umerziehung für Ärzte auf dem Land |
|
Plakat der Kulturrevolution 1974: Ärzte
aufs Land, Zusammenarbeit beim Pflanzentest:
"Barfuss-Ärzte sind in allen Bergdörfern. Die
Zusammenarbeit schafft eine neue Atmosphäre bei
der medizinischen Behandlung. 1974" |
Plakate zur
Geburtenkontrolle für eine 2-Kind-Familie |
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1974:
"Familienplanung hat viele Vorteile." |
Plakat zur Belieferung mit Verhütungsmitteln
"Liefere Medizin (Verhütungsmittel) an die
Haustüre, mach so eine gute Arbeit in der
Geburtenkontrolle." |
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1974:
Geburtenkontrolle für die Revolution:
"Praktiziere Geburtenkontrolle für die
Revolution!" |
Propaganda
gegen Lin Bao und gegen den Konfuzianismus |
|
Plakat der Kulturrevolution 1974 gegen Lin
Biao und gegen den Konfuzianismus, mit gezogenem
Füller:
"Die Kritik an Lin (Biao) und an Konfuzius ist
für die ganze Partei, für die ganze Armee und
für die landesweite Bevölkerung eine Sache
erster Wichtigkeit." |
xxxxxxxxxxx
|
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
|
Plakat der Kulturrevolution 1974 gegen
Konfuzianismus: Beschwörung der Einheit:
"Kritisiere die reaktionären Gedanken von Lin
Biao und Konfuzius, marschiere streng mit den
Arbeitern und Bauern auf der Strasse der
Einheit." |
Dezember 1974 bis Januar 1975
Mao dreht den
Ideologiekrieg gegen die Bande selbst - Abbruch des
Ideologiekriegs
Mao diskutiert über die Kritikbewegung mit den Mitgliedern
der Bande und mit Zhou Enlai. Mao realisiert, dass er das
Ziel, Zhou zu verdrängen, nicht erreicht hat. Stattdessen
dreht er seine Kritik nun gegen die Bande. Bald danach wird
die Bewegung abgebrochen.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/plpk.html)
1975-1976
[Taiwan / Peking-China: Tod
von Chiang Kai-Shek und von Mao innert zweier Jahre
Innert zweier Jahre sterben die beiden chinesischen
Diktatoren Chiang Kai-Shek und Mao gleich alle beide. Die
asiatische politische Landschaft kommt in eine grundlegende
Umorientierung mit enormen wirtschaftlichen Wachstumsraten.
Das, was 1945-1976 in Peking-China verpasst wurde, wird ab
1976 alles "nachgeholt"...]
13.-17.1. 1975
4. Volkskongress ohne Mao:
Deng Xiaoping wird zum Vizepremier gewählt - "4
Modernisierungen" von Chou Enlai - neue Verfassung
(Fairbank, S.338; Haydt u.a., S.78). Deng Xiaoping wird nun
Nr.3 in der Hierarchie nach Mao und Chou Enlai. Deng wird
ausserdem zum Chef der Armee (Fairbank, S.338). Chou Enlai ruft nach
1964 ein zweites Mal seine die "Vier Modernisierungen" aus,
betreffs Industrie, Landwirtschaft, Wissenschaft und Technik
(Fairbank, S.338, 340). Damit kann sich Chou Enlai
erfolgreich gegen jede Kampagne durchsetzen. Chou behauptet,
China werde noch im 20.Jh. in den vier genannten Bereichen
eine der führenden wirtschaftlichen Mächte werden (Haydt
u.a., S.77).
Die linke Fraktion um Mao kann Chang Chun-Chiao als 2.
Stellvertretenden Ministerpräsidenten platzieren, mehr
nicht. Ansonsten kann Chou Enlai alle Posten nach seiner
Wahl besetzen, z.B. Deng Xiaoping als ersten Vizepremier.
Der Volkskongress verabschiedet eine neue Verfassung (Haydt
u.a., S.78).
Deng Xiaoping wird Vizepräsident der KPCh und Mitglied des
Ständigen Ausschusses des Politbüros (Fairbank, S.338).
Deng übernimmt die Amtsgeschäfte des erkrankten Chou Enlai
(Haydt u.a., S.77).
Die neue Verfassung von
1975 hält an der "Diktatur des Proletariats" fest
Die Verfassung definiert die Volksrepublik als einen
"sozialistischen Staat der Diktatur des Proletariats" und
enthält die Feststellung, dass die Phase des Sozialismus von
Klassenkämpfen geprägt ist und daher der Diktatur des
Proletariats bedarf. Die Führungsrolle der Partei über
Regierung und Armee wird hervorgehoben, und dem Ständigen
Ausschuss des Nationalen Volkskongresses werden die
Funktionen des Staatsoberhaupts zugewiesen. Das Streikrecht
wird garantiert, ausserdem die private Bewirtschaftung und
Nutzung kleiner Parzellen sowie die Ausübung häuslicher
Nebengewerbe in kleinem Umfang gestattet. Aussenpolitisch
enthält die neue Verfassung neben dem Prinzip des
"proletarischen Internationalismus" die Feststellung, dass
China niemals anstrebe, eine "Supermacht" zu werden (Haydt
u.a., S.78).
Frühling 1975
Die Hetze der "Viererbande"
gegen Deng Xiaoping - Deng wieder entmachtet
Jiang Qing und ihre "Viererbande" können Mao davon
überzeugen, dass Deng Xiaoping nicht Maos Visionen für
Chinas Zukunft realisieren werde. Mao lässt sich umstimmen,
und Deng wird wieder seiner Ämter entmachtet.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
"USA"-Peking-China:
Präsidentenbesuch von "US"-Präsident Gerald Ford in Peking
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Raising%20the%20Bamboo%20Curtain.htm)
Peking-China: Weitere
Amnestie für nationalistische Kuomintang-Generäle
General Wu Dehou wird am 15.12.1975 freigelassen und kehrt
als Bauer in seine verarmte Provinz Shaanxi zurück.
(http://www.uglychinese.org/war.htm)
Peking-China:
Propaganda gegen Lin Biao und gegen den
Konfuzianismus |
|
Plakat der Kulturrevolution 1975 gegen Lin Biao
und gegen Konfuzianismus: Gezogene Faust:
"Verstärkt die Kritik gegen Lin (Biao) und
Konfuzius. Erhöht die Energie zur verstärkten
Produktion!" 1975 |
|
|
Peking-China:
Propaganda gegen den "Kapitulationismus" im
Roman "Shuihu"
Plakat der Kulturrevolution gegen
Kapitulationismus 1975: gegen den Roman "Shuihu"
|
|
Peking-China: Immer noch Propaganda für
Studenten "hinauf auf die Berge und hinab in die
Dörfer"...
Schulstunde für Studenten auf dem Land
1975: "Frühlingserwachen"
|
|
|
Pekings
Familienpolitik
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1975:
"Geburtenkontrolle ist gut"
|
5.4.1975
Taiwan: Tod Chiang
Kai-Sheks - Nachfolger wird Vizepräsident Yan Jiagan
(http://de.wikipedia.org/wiki/Chiang_Kai-Shek;
http://www.taiwan-info.de/html/deutsch/TWPAPERg.htm)
Die Frau von Chiang Kai-Shek zieht sich aus dem politischen
Leben auf Taiwan zurück.
(http://members.shaw.ca/leksu/mainp12e.htm)
Sommer 1975: Mao-Kult im Stadion zu den
nationalen "Spielen"
Mao-Kult im Stadion mit farbigen Karten Sommer 1975
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
August 1975
Peking-China: Konzentration
auf den Propagandakrieg gegen "Kapitulationismus"
Erst jetzt versteht die "Viererbande" die Gründe für Maos
Propaganda gegen den "Kapitulationismus" und gegen die Figur
Song Jiang im Roman
Shuihu zhuan. Es
folgt eine landesweite ideologische Kampagne. Sie wird als
eine Einführung in Maos Anweisungen über die Art und Weise
angesehen, wie Theorien zu interpretieren sind (speziell die
Theorie der Diktatur des Proletariats), und über den Kampf
gegen und die Prävention gegen Revisionismus.
Später wird daraus die Kampagne zur Kritik gegen rechte
"Abweichler" entwickelt, zur Schau gestellt an Deng
Xiaoping.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/sh.html)
1975-1976
Die Ersatz-Volkskampagne
zum Theoriestudium
Die historischen Vorgänge stehen auf dem Spiel, und die
theoretischen Debatten über den Roman Shuihu zhuan sind den meisten Chinesen
zu verworren. Um die Bevölkerung zu mobilisieren - und
speziell die Arbeiterschaft - wird die Kampagne zur Kritik
am "Kapitulationismus" mit einem erneuten Aufruf zum Studium
der Theorien von Marx,
Engels, Lenin, Stalin und Mao verbunden.
Dabei wird der Schwerpunkt auf die Theorie der Diktatur des
Proletariats gelegt.
[Die Menschen sollen beim Lesen der Ideologien glücklich
werden...]
Mao
predigt: Die Theorie soll den Sieg bringen...
|
Plakat der Kulturrevolution 1975: Aufforderung zu
Marxismusgruppen:
"Gründet starke marxistisch-theoretische Truppen
inmitten der Schlacht!"
|
Plakat der Kulturrevolution 1975: Aufforderung zu
Marxismustruppen: Soldatengruppe:
"Studiert und begreift gut die Theorie der
Diktatur des Proletariats!" 1975 |
1976
Und hier
kommt die Werbung für die Mao-Theorien in der
Praxis
|
Plakat der Kulturrevolution 1976: Für Maos
Direktiven des 7. Mai zur "Umerziehung": Mann mit
Körben:
"Geh die Strasse der 7.Mai-Kaderschulen, um den
Weg der Revolution durchzuhalten! 1976" |
Plakat der Kulturrevolution 1976 gegen
Kapitulationismus: Ein Lehrer vor einer
Schulklasse:
"Kritisiere die kapitulationistische Clique in den
Boden hinein!" |
8.1.1976
Peking: Tod von Zhou
Enlai an Blasenkrebs - Deng Xiaoping besorgt die
Beerdigungszeremonie
(www.bbc.co.uk/dna/h2g2/A5141369;
http://www.iisg.nl/~landsberger/dxp.html)
Die "Viererbande" verbietet jede Trauerkundgebung (Fairbank,
S.338) und wittert Morgenluft. Es gelingt ihr, mit einer
Reihe von Kampagnen die Initiative wieder an sich zu reissen
(Haydt u.a., S.78).
7.2.1976
Neuer geschäftsführender
Premierminister wird der bisherige Sicherheitsminister Hua
Kuo-Feng
und nicht Deng Xiaoping (Haydt u.a., S.78).
Mao lässt eine wochenlange Kampagne gegen Deng Xiaoping zu
(Haydt u.a., S.78).
Frühling 1976
Peking: Propagandafeldzug
der "Viererbande" gegen "rechte Abweichler"
(http://www.iisg.nl/~landsberger/dxp.html)
|
|
|
|
Peking: Demonstrationen am Tiananmen-Platz zu
Ehren des verstorbenen Zhou Enlai am
Volksheldendenkmal, gegen die "Viererbande",
Anfang April 1976
|
1.-5.4. 1976
Peking: Gedenken an den Tod von Zhou Enlai -
Massendemonstrationen gegen die "Viererbande"
Anfang April 1976 wird der traditionelle Tag zu Ehren der
Toten gefeiert. Am Tiananmen-Platz versammeln sich 1000e, um
an den Tod von Zhou Enlai zu gedenken. Es kommen mehrere
Millionen Menschen, um am Tiananmen-Platz vor dem
Volksheldendenkmal Kränze niederzulegen.
(http://www.cbw.com/asm/xpdeng/revolutionary.html)
Gemäss Fairbank, sind es 100.000e (Fairbank, S.338).
Es werden politische Poster aufgehängt, Gedichte rezitiert
und Reden für den geliebten Premier gehalten. Gleichzeitig
wird die "Viererbande" gebrandmarkt. Die "Viererbande" will
den Volksauflauf am Tiananmen-Platz verbieten. Die Verbote
werden nicht eingehalten. Stattdessen kommt es in ganz China
zu Demonstrationen gegen die "Viererbande".
(http://www.cbw.com/asm/xpdeng/revolutionary.html)
5.4.1976
Peking: Gewalt bei
Massendemonstrationen auf dem Tiananmen-Platz
Jiang Qing, Maos
Frau und die führende Person der "Viererbande", erklärt die
Demonstrationen zu Ehren von Zhou Enlai für
konterrevolutionär. Die Demonstrationen am Tiananmen-Platz
werden mit Militärgewalt aufgelöst und verboten.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Die Auflösung der Demonstration wird diplomatisch als
"Zwischenfall" beschrieben (Fairbank, S.339).
Es entsteht die "5.-April-Bewegung",
(http://www.cbw.com/asm/xpdeng/revolutionary.html)
kurz 5-4, analog zur Bewegung 4-5 von der Demonstration vom
4.Mai 1919 (Fairbank, S.339).
Die Demonstrationen können als deutliche Kritik der
Bevölkerung am Mao-Kult und als Unterstützung für einen
pragmatischen Kurs gedeutet werden, wie er u.a. von Deng Xiaoping vertreten
wird.
(http://userpage.fu-berlin.de/~oas/SinoNeu3/chinese_history_online/prc_history/glossar.html)
Peking: Die Bande der Vier
beschuldigt Deng, blutige Ausschreitungen am
Tiananmen-Platz angestiftet zu haben
Die Demonstrationen im 5. April 1976 - so meint die
"Viererbande" - seien von Deng
Xiaoping im Hintergrund herbeimanipuliert. Die
"Viererbande" schlägt zu und verleumdet Deng Xiaoping als
"rechten Abweichler, der versuche, korrekte Urteile zu
widerrufen". Deng wird ein zweites Mal verhetzt.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/ard.html)
7.4.1976
Entmachtung Deng Xiaopings
- Hua Kuo-Feng wird neue Nr.2
Deng Xiaoping wird erneut aller Partei- und Regierungsämter
enthoben (Haydt u.a., S.78)
und wird ein zweites Mal intern exiliert.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/dxp.html)
Damit hat Mao auch das Ziel erreicht, Deng Xiaoping zu
"entfernen".
(http://www.knerger.de/Erlaeuterungen/hauptteil_erlaeuterungen.html#grossersprung)
Gleichzeitig wird Hua Kuo-Feng als neuer Premier bestätigt
und auf Vorschlag Maos zum 1. stellvertretenden
Parteivorsitzenden gewählt (Haydt u.a., S.78-79). Angesichts
des sich rapide verschlechternden Gesundheitszustands von
Mao Tse-Tung intensiviert die Linksfraktion den Kampf um
seine Nachfolge. Die Kampagnen gegen die Anhänger Chou
Enlais und Deng Xiaopings werden verschärft und der Aufbau
von Milizen vorangetrieben (Haydt u.a., S.79).
Propaganda
gegen die Rehabilitationen durch Deng Xiaoping
|
Plakat der
Kulturrevolution 1976 gegen die
Rehabilitationswelle unter Deng-Xiaoping:
"Verstärkt die Kritik an Dengs
Erdbeben-ähnlichem Werk der Entlastung!"
|
Plakat der
Kulturrevolution 1976 gegen rechte Abweichler:
"Setzt den Kampf zu Ende, den rechten
abweichlerischen Wind zu zerschlagen, der
Urteile widerruft!" 1976
Unten: Plakat der Kulturrevolution 1976: Aufruf
zum Kampf gegen die Urteilsaufhebungen durch
Deng Xiaoping:
"Verstärkt die Kritik gegen Deng Xiaoping,
zerschlagt den Wind der rechten Abweichler, die
die Urteile umkehren!" 1976
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Plakat der
Kulturrevolution 1976: Appell zum Kampf gegen
Urteilsaufhebungen, gezogener Füller:
"Führe den Kampf bis zum Ende fort, um den Wind
der rechten Abweichler zu zerschlagen, die
Urteile widerrufen!" 1976
|
15.6.1976
Bekanntgabe, dass Mao keine
ausländischen Besucher mehr empfängt
(Haydt u.a., S.79)
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Mao 1976,
ein Verbrecher und Massenmörder auf dem
Totenbett.
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Juli 1976
Tangshan: Erdbeben in
Nord-China
Das Erdbeben in Tangshan östlich von Peking fordert 500.000
Tote. Da jeder chinesischer Bauer an eine mystische
Verbindung zwischen Mensch und Natur glaubt, nehmen die
Bauern diese Naturkatastrophe als Zeichen für persönliches
Unglück: Es wird als Zeichen für den baldigen Tod Maos
gedeutet (Fairbank, S.339).
Peking stellt nach dem Erdbeben die Auslandshilfe ein.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
9.9.1976
Tod von Mao Zedong -
endlich ist der Massenmörder tot
Der Tod von Zhou Enlai und Mao Zedong in einem Jahr zieht
eine neue Verfassung nach sich.
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1971.asp)
Mao stirbt, nachdem er Peking-China 27 Jahre lang "regiert"
hat.
(http://www.ford.utexas.edu/museum/exhibits/China_exhibit/Mao%27s%20Dynasty.htm)
Mit Mao stirbt auch seine "Revolution" (Fairbank, S.340).
Nachfolgekandidat ist Hua
Kuo-Feng, Polizeichef aus Hunan (Fairbank, S.339).
Der Kampf um seine Nachfolge beginnt sofort (Haydt u.a.,
S.79).
7.10.1976
Ab Maos Tod: Eine neue
Verfassung
für neue Präsidenten
Das Politbüro wählt Hua Kuo-Feng zum neuen
Parteivorsitzenden (Haydt u.a., S.79).
Hua Guofeng 1976
|
|
Mit einer neuen Verfassung wird Hua Guofeng Premierminister. In der Folge
der folgenden politischen Ränkelspiele geht aber Deng Xiaoping als neuer
Patriarch hervor.
(http://www.msnbc.com/modules/china_taiwan/1971.asp)
Verhaftung der
"Viererbande"
Ein Bündnis zwischen Armee und politischen Führern lässt die
"Viererbande" mit Maos Witwe Jiang Qing und ihren radikalen Anhängern
festnehmen.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Noch am selben Tag am 7.10. wird Maos Frau und ihre Anhänger
verhaftet. Damit wird jeglicher Putsch unterbunden, und die
gemässigten Parteiveteranen und regionalen
Militärbefehlshaber und die Führer des Sicherheitsapparats
können sich endgültig gegen die ewigen Revoluzzer
durchsetzen (Haydt u.a., S.79).
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Wang
Hongwen - Zhang Chunqiao
Jiang Qing - Yao Wenyuan:
"Verwerft entschieden die
Anti-Partei-Clique von Wang, Zhang, Jiang und
Yao!" 1976 ca.
|
Die Bezeichnung "Viererbande" verdeutlicht, dass es sich nur
um eine kleine intrigante Gruppe innerhalb der Partei
handelt.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Nach der Festnahme erfolgt eine grosse Propagandakampagne,
um sie zu diskreditieren. Im Vergleich werden aber relativ
wenige Plakate produziert.
(http://www.iisg.nl/~landsberger/g4.html)
Wirtschaftliche Massnahmen
-- Familienhöfe werden wieder zugelassen
-- Einführen eines freien Marktes
-- die strengen Verordnungen der 1950er Jahre werden
gelockert (Fairbank, S.283).
10.10.1976
Taiwan: Paketbombe an den
Vizepräsidenten Hsieh Tung-Min
Am Nationalfeiertag am 10. Oktober 1976 wird der
taiwanesische Vizepräsident Hsieh Tung-Min durch eine Paketbombe am
rechten Arm verletzt. 1977 wird Wang Hsin-Nan wegen seiner Rolle beim
Paketbomben-Zwischenfall verhaftet. Später wird Wang
Abgeordneter der DPP in der gesetzgebenden Versammlung.
(http://www.taipeitimes.com/News/archives/2001/02/25/0000075184)
Ende 1976
Die Bilanz am Ende der
"Kulturrevolution"
Historiker definieren die "Kulturrevolution" als die "Zehn
verlorenen Jahre" (Fairbank, S.314, 334):
-- Millionen Tote
-- viele kulturelle Wurzeln sind verloren
-- viele traditionelle Werte sind verloren
-- es entsteht ein ideelles und moralisches Vakuum
-- die verrohten Sitten der "Kulturrevolution" werden zur
"Normalität"
-- die Kriminalitäten der "Kulturrevolution" werden nicht
geahndet
-- das Ansehen der KPCh ist auf Dauer zerstört und die
"Kulturrevolution" wird nie aufgearbeitet (Stand 2006)
(http://www.gpkr.de/)
Es sind ca. 1 Mio. Todesopfer.
(http://www.gmu.edu/departments/economics/bcaplan/museum/comfaq.htm#part7)
Gemäss Fairbank sind rund 1 Mio. Menschen Opfer der
Kulturrevolution, wobei ein erheblicher Teil nicht überlebt.
Millionenwerte sind vernichtet: Denkmäler, Bücher, Tempel,
Kunstwerke, "fremde" Gegenstände (Fairbank, S.335).
Insgesamt wird China noch Jahrzehnte unter den Auswirkungen
der Kulturrevolution leiden. Die Opfer bleiben ohne
Gerechtigkeit, und die Täter werden von Schuldgefühlen
geplagt.
(http://www.gpkr.de/)
Bezüglich der Kulturrevolution entsteht eine Opfer-Literatur
(Fairbank, S.334).
[Und wer hat den Massenmördern der Mao-Clique die
Devisen-Bankkonten im Ausland geführt? Schweiz...]
ab Ende 1976
Die Mangelzustände in
Chinas Gesellschaft
-- das Bevölkerungswachstum frisst das Industriewachstum auf
-- den grossen Familien und den jungen Erwachsenen fehlen
Wohnungen
-- ca. 1/4 der Bevölkerung bleibt wegen Mangels an
Schulkapazitäten Analphabeten [Mao liess dauernd die
Intellektuellen und Lehrer vertreiben]
-- durch Maschinisierung fallen Arbeitsplätze weg (Fairbank,
S.344).
Peking-China: Das
Mörderregime geht auf niedrigem Niveau weiter
Deng Xiaoping wird überragender Führer Chinas.
(http://www.applet-magic.com/cultrev.htm)
Hungersnöte als politisches Mittel werden keine mehr
organisiert. Es gibt weniger politische Gefangene, die nun
unter besseren Bedingungen in Lagern leben. Die Exekution
politischer Gefangener geht aber auf niedrigem Niveau
weiter. In den nächsten 20 Jahren 1976-1996 bleibt die
Mordrate mit Exekutionen in Gefangenschaft schätzungsweise
unter 1 Million. China fällt damit weit hinter andere
Mordraten in anderen Terror-Staaten zurück, aber der
geistige [und auch der leibliche] Terror bleibt China
erhalten...
(http://www.gmu.edu/departments/economics/bcaplan/museum/comfaq.htm)
[Und Mao ist für seine Verbrechen nie verurteilt worden. Die
Statuen mit dem Massenmörder stehen in China heute noch...]
Das Programm der "4
Modernisierungen" ersetzt den Klassenkampf
Die "Herrschaft der Fakten" setzt sich gemäss der alten
chinesischen Staatsweisheit durch: "Suche die Wahrheit in
den Tatsachen" (Fairbank, S.341).
Peng Chen wird zurückgeholt (Fairbank, S.341).
Entkollektivierung der
Landwirtschaft
-- die neue Führung lässt Nebenerwerb für die Bauern wieder
zu, mit freier Verkaufsmöglichkeit
-- Einführung des "Systems der Produktionsverantwortung" mit
festgelegten Produktionsraten und festgelegtem Einkommen mit
Vertrag zwischen den Bauern und den Dorfkadern (Fairbank,
S.345)
-- die Produktionsgenossenschaften werden auf 25 Höfe je
Einheit reduziert
-- moralische Predigten fallen weg (Fairbank, S.346).
Insgesamt ist es ein neues System der Kontraktwirtschaft,
eine neue Phase der Staatswirtschaft. Die Lage der Bauern
wie die Lage des Staates werden gestärkt (Fairbank, S.346).
Bildernachweis
1965
Plakat zur Werbung für Maos-Zitate 1965: Lektüre,
um ein roter Sieger zu werden: "Lies Maos Werke, um ein
Roter Sieger zu werden!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/mzdt.html
Plakat mit Anpreisung von Maos Werken 1965: Man
soll das ganze Leben lang Maos Werke lesen...: "Mache
das ganze Leben lang Revolution, lese die Bücher des
Vorsitzenden Mao das ganze Leben lang!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/mzdt.html
Mao Personenkult: Das "Kleine Rote Buch", und Mao
als "Sonne":
http://libraries.claremont.edu/geninfo/news/exhibits/mao/maofever.htm
1966
Plakat zum Lesen von Maos Schriften zur Einhaltung
des Fünfjahresplans 1966: "Studiere den revolutionären
Geist von Daqing, halte die grosse, rote Fahne von Mao
Zedongs Gedanken hoch, um für die Realisierung des
dritten Fünfjahresplanes zu kämpfen!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/mzdt.html
Plakat zum Lesen von Maos Schriften 1966, um ein
Roter Krieger zu werden, mit Bajonett...: "Krieger lesen
gerne vor allem die Bücher des Vorsitzenden Mao."
http://www.iisg.nl/~landsberger/mzdt.html
Maos Personenkult Plakat 1966: Mao als strahlende
Sonne...: "Das Sonnenlicht von Mao Zedongs Gedanken
erleuchtet die Strasse der Grossen Proletarischen
Kulturrevolution." 1966:
http://www.iisg.nl/~landsberger/cult.html
-- Maos Personenkult: Ansteckknopf mit Schiff:
http://libraries.claremont.edu/geninfo/news/exhibits/mao/maofever.htm
-- Maos Personenkult: Ansteckknopf: Staatsmännische
Haltung:
http://libraries.claremont.edu/geninfo/news/exhibits/mao/maofever.htm
Plakat der Kulturrevolution 1966 ca.: "Haltet hoch
die grosse rote Fahne von Mao Zedong! Denke daran, die
Grosse Proletarische Kulturrevolution zu Ende zu führen!
Revolution ist kein Verbrechen, sondern Rebellion ist
gerechtfertigt!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/crc.html
Maos Garde 1966 ca., von links nach rechts: Kang
Sheng, Zhou Enlai, Mao Zedong, Lin Biao, Chen Boda und
Jiang Qing:
"Lang lebe der Sieg der proletarischen
revolutionären Linie mit dem Vorsitzenden Mao als sein
Vertreter! Lang lebe der Sieg der Kulturrevolution des
Grossen Proletariats!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/cbd.html
Liu Shaoqi, Portrait 1960er Jahre:
http://terrescontees.free.fr/gouvernement/chine.htm
Zhou Enlai / Chou En-Lai (links) mit Deng Xiaoping
(rechts) 1963:
http://www.cbw.com/asm/xpdeng/personal.html
Pekings alternative Kommunisten (von links nach
rechts): Liu Shaoqi, Zhou Enlai und Deng Xiaoping, 1966
ca.: http://www.applet-magic.com/cultrev.htm
Mao Zedong schwimmt im Yangtse-Fluss, Frühling
1966:
http://www.memoriale.com/mondocontemporaneo-empireo.htm
Mao schwimmt im Yangtse-Fluss, Fotomontage:
http://home.iae.nl/users/arcengel/China99/Wuhan.htm
Plakat der Kulturrevolution: Studentenmarsch nach
Peking 1965-1966:
http://www.iisg.nl/~landsberger/cl.html
Kulturrevolution 1966: Demonstration auf dem
Tienananmen-Platz: Auf den Schrifttafeln steht: "Haltet
die grosse rote Fahne der Mao Zedong-Ideen hoch!", "Es
lebe der Vorsitzende Mao!"
http://www.payer.de/kommkulturen/kultur063.htm
Rote Garden in Peking 1966 mit Mao-Bild davor:
http://news.bbc.co.uk/1/shared/spl/hi/in_depth/china_politics/key_people_events/html/5.stm
Kulturrevolution 1966: Kulturzerstörung mit Beil:
http://www.weltchronik.de/dch/dch_3970.htm
Tiananmen-Platz: Schüler und Studenten
demonstrieren mit roten Fahnen statt Schulunterricht,
Oktober 1966: Foto von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Peking/Beijing: Primarschüler zeigen das Rote
Buch: Foto von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Kulturrevolution: Rote Garden mit Funktionär mit
Papierhut: http://www.gpkr.de/
Hangzhou: Frauendemonstration Dezember 1966: Foto
von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Hangzhou: Männerdemonstration zur Nachahmung des
Langen Marsches, Dezember 1966: Foto von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Shanghai: Studentendemonstration Dezember 1966:
Foto von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Shanghai: Arbeiterdemonstration Dezember 1966:
Foto von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Mao-Geburtstag in Hangzhou: Rote Garden lesen Maos
Werke trotz der Kälte auf der Strasse: Foto von
R.C.Hunt:
R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Hangzhou: Demonstration zum Mao-Geburtstag,
26.12.1966: Foto von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Kulturrevolution: Hetzplakat gegen Liu Shaoqi und Deng Xiaoping
1966-1967: "Haltet hoch die grosse rote Fahne mit den
Gedanken von Mao Zedong, und zerschlagt gründlich die
reaktionäre Linie von Liu und Deng!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html
Liu Shaoqi mit Frau Wang Guangmei:
http://www.marxists.org/reference/archive/liu-shaoqi/images/index.htm
Marschall Peng Dehuai, Briefmarke:
http://www.xabusiness.com/china-stamps-1988/j155.htm
Plakat der Kulturrevolution 1966: Eine Feder gegen
Ulanfus Antipartei-Clique: "Ulanfus Anti-Partei-Clique
ist nun gründlich ausgestellt!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/mad.html
1967
Plakat von Chinas Armeekult 1967: "Volk und Armee
sind vereint. Wer wagt es uns anzugreifen?":
http://www.iisg.nl/~landsberger/pla9.html
Kulturrevolution: Demonstration in Shanghai, Januar
1967:
http://www.union.edu/PUBLIC/HSTDEPT/HST198/photos/crpicture.htm
Plakat der Kulturrevolution 1967: Appell zur
Unterstützung für Maos Revolutionskomitee in Shanghai:
"Unterstützt und verteidigt den richtigen Plan des
Vorsitzenden Mao zur 'Drei-Wege-Allianz' - Gebt alle
Macht dem Shanghaier Revolutionskomitee!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html
Plakat der Kulturrevolution 1967: Formierung des
Revolutionären Komitees der Fremdsprachenschule in
Hangzhou: "Von ganzem Herzen feiert die Gründung des
Revolutionären Komitees der Fremdsprachenschule von
Hangzhou, Provinz Zhejiang."
http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html
Plakat Kulturrevolution 1967 in Shanghai: Gründung
des Revolutionskomitees einer Lokomotivenfabrik für
Diesellokomotiven:
"Begrüssen Sie herzlich die Installierung des
Revolutionären Komitees der
Ost-ist-Rot-Diesellokomotivfabrik in Shanghai, 1967"
http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html
Plakat der Kulturrevolution 1967: Gründung des
Pekinger Revolutionskomitees:
http://www.iisg.nl/~landsberger/rc.html
Kulturrevolution 1967: 100 Monster und Dämonen:
"100 Clowns - zieht die konterrevolutionären
revisionistischen Elemente heraus und stellt sie aus!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/mad.html
Plakat der Kulturrevolution Chinas 1967: gegen
Monster und Dämonen: gegen Sowjetrevisionisten: "Nieder
mit den Sowjetrevisionisten!" und darunter: "Zerschlagt
den Kopf Breschnews in Stücke! Zerschlagt den Kopf
Kossygins in Stücke!"
http://en.wikipedia.org/wiki/Sino-Soviet_split;
http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Destroy_soviet_revisionists.jpg
Plakat der Kulturrevolution Chinas 1967: gegen
Monster und Dämonen: gegen Konterrevolutionäre in
Literatur und Kunst:
"Haltet hoch die grosse rote Fahne von Mao Zedong.
Denkt daran, die bandenmässig organisierte,
konterrevolutionäre revisionistische Linie in Literatur
und Kunst zu zerschlagen!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/crc.html
Plakat der Kulturrevolution 1967: Monster und
Dämonen: gegen Li
Jingquan: "Zerschlagt Li Jingquan und seine
Handvoll Verbündete!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/mad.html
Kulturrevolution: Personenkult mit Maos Zitaten auf
Briefmarken, 1.5.1967:
http://lexikon.freenet.de/Bild:Briefmarken_kulturrevolutio.jpg;
http://lexikon.freenet.de/Kulturrevolution
1968
Maos Personenkult 1968: Mao als rote Sonne: "Wir
wünschen mit Respekt Mao ein ewiges Leben!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/cult2.html
Plakat der Kulturrevolution über Maos neue
"strategische Pläne" gegen Klassenfeinde im Juli 1968:
"Die Verkündigungen vom 3. und 24. Juli
präsentieren Maos grosse strategische Pläne! Vereinigt
euch mit Einheiten, die sicher zuschlagen können, sofort
und ohne Verzögerung gegen die Handvoll Klassenfeinde!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/crc.html
Kulturrevolution: Hetzplakat 1968 zum
Parteiausschluss von Liu Shaoqi: "Der Abtrünnige,
Verräter und Lump Liu Shaoqi muss für immer von der
Partei ausgeschlossen werden!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/lsq.html
1969
Plakat zur Kulturrevolution 1969: Studenten auf
Berge und hinab in die Dörfer, mit dem Roten Buch in der
Hand...: http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html
Plakat mit Mao-Parolen 1969: "Alle Völker der Welt vereinigt euch
zum Sturz des amerikanischen
Imperialismus, zum Sturz des sowjetischen Revisionismus, und zum Sturz der
Reaktionäre aller Nationen!" http://en.wikipedia.org/wiki/Sino-Soviet_split
Plakat von Maos Personenkult 1969: Ein Massenmörder
präsentiert sich als grösster Marxist und Leninist:
"Kamerad Mao Zedong ist der grösste Marxist-Leninist des
gegenwärtigen Zeitalters!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/cult.html
-- Lin Biao, Portrait:
http://www.answers.com/topic/lin-biao
-- Chou En-Lai / Zhou Enlai, Portrait:
http://searchbox.it/Chou_En-lai
1970
Die "Viererbande":
-- Jiang Qing, Maos Frau, Profil:
http://depthome.sunysuffolk.edu/Selden_WomensStudies/halloffame.htm
-- Zhang-Chunqiao, Portrait:
http://www.lifeinlegacy.com/2005/display.php?weekof=2005-05-20
-- Yao Wenyuan, Portrait:
http://theseoultimes.com/ST/?url=/ST/db/read.php?idx=1913
-- Wang Hongwen:
http://theseoultimes.com/ST/?url=/ST/db/read.php?idx=1913
1971
Plakat der Kulturrevolution 1971: Für Maos
Direktiven des 7. Mai zur Umerziehung von Kadern und
Intellektuellen auf dem Land:
"Geh mutig vorwärts auf der grossen siegreichen
Strasse der 'Leitlinie des 7.Mai' des Vorsitzenden Mao!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html
Geheimes Treffen Kissinger und Mao 1971:
http://members.shaw.ca/leksu/mainp12e.htm
Plakat des Personenkult Chinas 1971: Mao und Lin
Biao: "Lang leben der Vorsitzende Mao!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/lb.html
Plakat des Personenkult Chinas 1971: Mao mit Lin
Biao mit der Armee im Hintergrund: "Schreitet siegreich
voran, immer der revolutionären Linie des Vorsitzenden
Mao folgend!" http://www.iisg.nl/~landsberger/lb.html
Chou En-Lai / Zhou Enlai 1971 ca.:
http://www.applet-magic.com/cultrev.htm
Plakat von Maos Führerkult 1971:
Marxismus-Leninismus-Mao:
http://www.iisg.nl/~landsberger/mzdt.html
Plakat von Maos Führerkult der frühen 1970er Jahre:
"Folge der Kommunistischen Partei auf ewig! Folge dem
Vorsitzenden Mao auf ewig!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/cult.html
Plakat von Maos Personenkult 1971: "Die Bevölkerung
berichtet Mao."
http://www.iisg.nl/~landsberger/cult.html
Plakat der Arbeiterschaft Chinas 1971: "Mit der
roten Sonne im Herzen zertrampeln wir alle
Schwierigkeiten unter unseren Füssen."
http://www.iisg.nl/~landsberger/pla9.html
1972
Plakat Peking-Chinas 1972: Studenten auf dem Land
sollen Maos Linie folgen: "Geh siegreich vorwärts, folge
der proletarischen Linie des Vorsitzenden Mao in
Literatur und Kunst!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1972:
"Geburtenkontrolle für die Revolution! 1972":
http://www.iisg.nl/~landsberger/pop1.html
Plakat zur Geburtenkontrolle in China ohne Datum:
Heirate spät für die Revolution:
http://www.iisg.nl/~landsberger/pop1.html
Nixon-Mao 1972: Zwei Verbrecher geben sich die
Hand...: http://en.wikipedia.org/wiki/Sino-Soviet_split;
http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Nixon_Mao_1972-02-29.png
Nixon mit Studenten vor Wandzeitung mit
Marx-Lenin-Überschrift: "Beherrscht den
Marxismus-Leninismus und die Mao Zedong-Ideen!"
http://www.payer.de/kommkulturen/kultur063.htm
1973
Plakat der Kulturrevolution 1973 für Maos
Direktiven des 7.Mai zur Umerziehung: Ein Mann liest ein
Buch, und das Rote Buch liegt daneben. Parole: "Erwärme
dein rotes Herz auf der Strasse des 7.Mai
(Kaderschulen), mobilisiere all deine Schlagkraft, die
Revolution zu führen!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html
Taiwan: Chiang-Kai-Shek-Flughafen mit Flagge:
http://www.monkey.org/~jose/blog/viewpage.php?page=cks_taipei
Taiwan: Elektrifizierte Eisenbahn in Doppelspur:
http://www.hobbiesplus.com.au/gunzel_gallery/taiwan_.htm
1974
Deng Xiaoping April 1974 vor der UNO:
http://www.chinadaily.com.cn/english/doc/2004-06/30/content_344283.htm
Plakat der Kulturrevolution 1974: Ärzte aufs Land,
Zusammenarbeit beim Pflanzentest: "Barfuss-Ärzte sind in
allen Bergdörfern. Die Zusammenarbeit schafft eine neue
Atmosphäre bei der medizinischen Behandlung."
http://www.iisg.nl/~landsberger/bfd.html
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1974:
"Familienplanung hat viele Vorteile":
http://www.iisg.nl/~landsberger/pop1.html
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1974:
Belieferung mit Verhütungsmitteln: "Liefere Medizin
(Verhütungsmittel) an die Haustüre, mach so eine gute
Arbeit in der Geburtenkontrolle."
http://www.iisg.nl/~landsberger/pop1.html
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1974:
Geburtenkontrolle für die Revolution: "Praktiziere
Geburtenkontrolle für die Revolution!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/pop1.html
Plakat der Kulturrevolution 1974 gegen Lin Biao und
gegen den Konfuzianismus, mit gezogenem Füller: "Die
Kritik an Lin (Biao) und an Konfuzius ist für die ganze
Partei, für die ganze Armee und für die landesweite
Bevölkerung eine Sache erster Wichtigkeit."
http://www.iisg.nl/~landsberger/plpk.html
Plakat der Kulturrevolution 1974 gegen
Konfuzianismus: Beschwörung der Einheit: "Kritisiere die
reaktionären Gedanken von Lin Biao und Konfuzius,
marschiere streng mit den Arbeitern und Bauern auf der
Strasse der Einheit."
http://www.iisg.nl/~landsberger/plpk.html
1975
Plakat der Kulturrevolution 1975 gegen Lin Biao und
gegen Konfuzianismus: Gezogene Faust: "Verstärkt die
Kritik gegen Lin (Biao) und Konfuzius. Erhöht die
Energie zur verstärkten Produktion!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/plpk.html
Plakat der Kulturrevolution gegen Kapitulationismus
1975: gegen den Roman "Shuihu":
http://www.iisg.nl/~landsberger/sh.html
Plakat der Kulturrevolution 1975: Studenten auf die
Berge und hinab in die Dörfer: Frühlingserwachen:
http://www.iisg.nl/~landsberger/xf.html
Plakat zur Geburtenkontrolle in China 1975:
"Geburtenkontrolle ist gut":
http://www.iisg.nl/~landsberger/pop1.html
Mao-Kult im Stadion mit farbigen Karten Sommer
1975: Foto von R.C.Hunt:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/special_report/1999/09/99/china_50_years_of_communism/460953.stm
Plakat der Kulturrevolution 1975: Aufforderung zu
Marxismusgruppen: "Gründet starke
marxistisch-theoretische Truppen inmitten der Schlacht!"
1975: http://www.iisg.nl/~landsberger/ll.html
Plakat der Kulturrevolution 1975: Aufforderung zu
Marxismustruppen: Soldatengruppe: "Studiert und begreift
gut die Theorie der Diktatur des Proletariats!" 1975:
http://www.iisg.nl/~landsberger/ll.html
1976
Plakat der Kulturrevolution 1976: Für Maos
Direktiven des 7. Mai zur "Umerziehung": Mann mit
Körben: "Geh die Strasse der 7.Mai-Kaderschulen, um den
Weg der Revolution durchzuhalten! 1976":
http://www.iisg.nl/~landsberger/m7.html
Plakat der Kulturrevolution 1976 gegen
Kapitulationismus: Ein Lehrer vor einer Schulklasse:
"Kritisiere die kapitulationistische Clique in den Boden
hinein!" http://www.iisg.nl/~landsberger/sh.html
Peking: Demonstrationen am Tiananmen-Platz zu Ehren
des verstorbenen Zhou Enlai am Volksheldendenkmal, gegen
die "Viererbande", Anfang April 1976:
http://www.cbw.com/asm/xpdeng/revolutionary.html;
http://www.cbw.com/asm/xpdeng/p96-b.jpg
Plakat der Kulturrevolution 1976 gegen rechte
Abweichler: "Setzt den Kampf zu Ende, den rechten
abweichlerischen Wind zu zerschlagen, der Urteile
widerruft!" http://www.iisg.nl/~landsberger/ard.html
Plakat der Kulturrevolution 1976 gegen die
Rehabilitationswelle unter Deng-Xiaoping: "Verstärkt die
Kritik an Dengs Erdbeben-ähnlichem Werk der Entlastung!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/ard.html
Plakat der Kulturrevolution 1976: Aufruf zum Kampf
gegen die Urteilsaufhebungen durch Deng Xiaoping:
"Verstärkt die Kritik gegen Deng Xiaoping, zerschlagt
den Wind der rechten Abweichler, die die Urteile
umkehren!" http://www.iisg.nl/~landsberger/ard.html
Plakat der Kulturrevolution 1976: Appell zum Kampf
gegen Urteilsaufhebungen, gezogener Füller: "Führe den
Kampf bis zum Ende fort, um den Wind der rechten
Abweichler zu zerschlagen, die Urteile widerrufen!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/ard.html
Mao 1976, ein Verbrecher auf dem Totenbett:
http://www.jvgruat.com/Chine/sinicismes.htm
Hua Guofeng 1976:
http://encarta.msn.com/media_461530893_761573055_-1_1/Hua_Guofeng.html
Wang Hongwen - Zhang Chunqiao - Jiang Qing - Yao
Wenyuan: Plakat gegen die Viererbande ca. 1976: Köpfe
durchgestrichen:
"Verwerft entschieden die Anti-Partei-Clique von
Wang, Zhang, Jiang und Yao!"
http://www.iisg.nl/~landsberger/g4.html