Der baden-württembergische CDU-Landtagsabgeordnete Matthias
Pröfrock hat in seiner Dissertation in erheblichem Umfang
aus dem Internet kopiert und die Stellen nicht
kenntlich gemacht. Die Uni Tübingen entzog ihm darum
jetzt den Doktor. Parlamentsfrischling Pröfrock will sein
Mandat nicht aufgeben.
Erst 2007 hatte Matthias Pröfrock, CDU-Landtagsabgeordneter
in Baden-Württemberg, seinen Doktor an der Universität
Tübingen gemacht. Nun muss der junge Politiker seinen Grad
schon wieder abgeben.
Die Universität Tübingen teilte am Mittwochvormittag mit,
sie habe dem 34-Jährigen seinen Doktorgrad entzogen. Der
Promotionsausschuss habe die Aberkennung nach "intensiver
Prüfung der Dissertation sowie einer schriftlichen Anhörung
Pröfrocks" beschlossen, hieß es in einer Pressemitteilung
der Dekanin der Juristischen Fakultät, Barbara Remmert. Der
Jurist Pröfrock hatte seine Promotionsschrift zum Thema
"Energieversorgungssicherheit im Recht der Europäischen
Union / Europäischen Gemeinschaften" im Jahr 2007 an der
Universität Tübingen eingereicht.
Politische Konsequenzen will Pröfrock nicht ziehen und sein
Landtagsmandat behalten. Pröfrock war erst im Mai in den
baden-württembergischen Landtag eingezogen. Im Landkreis
Waiblingen hatte er für die Union bei der Landtagswahl im
März das Direktmandat erobert.
Pröfrock sagte SPIEGEL ONLINE, die Bürger hätten ihm erst
vor einigen Wochen das Vertrauen ausgesprochen. "Sie haben
mich sicher nicht wegen meines Doktortitels gewählt", sagte
er, darum werde er nicht auf sein Mandat verzichten. Die
nicht gekennzeichneten Übernahmen in seiner Dissertation
nannte Pröfrock "fahrlässig, dumm - aber keine Absicht".
Auch die Uni nennt die Arbeitsweise Pröfrocks "jedenfalls
grob fahrlässig". Das hätte die Anhörung des Abgeordneten
durch die zentrale Kommission zur Untersuchung von
Fehlverhalten in der Wissenschaft ergeben. Die
Prüfungskommission sei zu dem Schluss gekommen, dass in der
Arbeit "in nicht unerheblichem Maße" fremde Texte wörtlich
übernommen wurden, ohne dass dies kenntlich gemacht wurde.
Laut Internetplattform VroniPlag,
auf der anonyme Rechercheure Plagiatsverdachtsfällen
nachgehen und sie auch veröffentlichen, soll Pröfrock auf
über 50 Prozent der Seiten seiner Doktorarbeit aus anderen
Quellen abgeschrieben haben, ohne sie ausreichend kenntlich
gemacht zu haben.
seh/dapd>
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Fälscher Herr Bernd Althusmann, CDU, Hannover
6.7.2011: Viele Passagen der Doktorarbeit von Bernd
Althusmann sind abgeschrieben, OHNE Kennzeichnung
<Althusmann hatte als externer Doktorand an der Uni Potsdam
mit einer Arbeit über die Organisation der öffentlichen
Verwaltung promoviert.
Bernd Althusmann ist Mitglied der CDU und niedersächsischer
Kultusminister. Zur Zeit sitzt er der
Kultusministerkonferenz vor. Da kommen ihm die Vorwürfe sehr
ungelegen, er habe in seiner Dissertation an vielen Stellen
inhaltliche und wörtliche Übernahmen nicht als solche
gekennzeichnet. Politische Konsequenzen schließt er vorerst
aus.
Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann gerät wegen
seiner Doktorarbeit unter Druck. Plagiatsjäger werfen ihm
zahlreiche Fehler beim Zitieren fremder Quellen vor. Der
CDU-Politiker entschuldigte sich für mögliche handwerkliche
Fehler, versicherte aber, er habe an keiner Stelle von
anderen Wissenschaftlern abgeschrieben, ohne das zu
kennzeichnen.
"Es gab keinen Täuschungsversuch von meiner Seite",
unterstrich Althusmann, der seit gut einem Jahr
Kultusminister in Hannover und derzeit auch Vorsitzender der
Kultusministerkonferenz ist. Konsequenzen für seine
politischen Ämter schloss der 44-Jährige zunächst aus. Die
Universität Potsdam bat er um die Überprüfung seiner 2007
abgegebenen Arbeit.
Ministerpräsident David McAllister von der CDU sagte zwar:
"Er ist Minister und er bleibt Minister." Er fügte aber
hinzu, die Prüfung durch die Universität müsse abgewartet
werden. "So viel Zeit müssen wir uns nehmen." Die Opposition
legte Althusmann den Rücktritt für den Fall nahe, dass sich
die Vorwürfe bewahrheiten. Sie bezeichnete die mögliche
Schummelei des Bildungspolitikers als peinlich. Der Minister
soll in seiner Dissertation an vielen Stellen inhaltliche
wie wörtliche Übernahmen aus anderen wissenschaftlichen
Werken nicht als solche gekennzeichnet haben. Das berichtete
die Wochenzeitung "Die Zeit".
"Eine Krise, die ich durchzustehen habe"
Eine von der Zeitung vorgelegte Analyse kommt zu dem
Schluss, dass die Doktorarbeit zu mehr als der Hälfte aus
teils verschleierten Zitaten bestehe und daher wenig Platz
für eigene Gedanken lasse. Durchgängig und in großem Ausmaß
sei es zu einer bewussten oder unbewussten Irreführung
gekommen. Möglicherweise habe Althusmann den Leser über den
hohen Anteil an Zitaten und den geringen Anteil an eigener
Leistung im Unklaren lassen wollen.
"Ich habe meine Arbeit nach bestem Wissen und mir damals
bekannten Zitierstandards angefertigt", erklärte der
Bildungsminister dazu. Es sei seine Pflicht, auch im Umgang
mit eigenen Fehlern mit gutem Beispiel voranzugehen und sich
zu stellen, statt davonzulaufen. "Für meine Ämter habe ich,
auch nachdem ich den Ministerpräsidenten gestern informiert
habe, entschieden, dass dies eine Krise ist, die ich
durchzustehen habe."
"Vorbild für fast eine Million Schülerinnen und Schüler"
Sollte sich herausstellen, dass Althusmann tatsächlich
gegen wissenschaftliche Grundsätze verstoßen habe, sei er
als Minister nicht zu halten, erklärte der
Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel. Die
SPD-Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt forderte
Althusmann auf, den Vorsitz der Kultusministerkonferenz bis
zur Klärung der Vorwürfe ruhen zu lassen.
SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann erklärte in
Berlin: "Ich begrüße, dass die Universität Potsdam die
Arbeit von Herrn Althusmann überprüft und hoffe auf schnelle
Ergebnisse." Dabei werde zu berücksichtigen sein, dass der
CDU-Politiker als Präsident der Kultusministerkonferenz
Vorbildfunktion habe. "Althusmann muss Vorbild für fast eine
Million Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sein. Es
muss deshalb besonders streng geprüft werden, ob er
geschummelt hat", forderte Oppermann.
"Großteil meiner Ferien dazu genutzt"
Althusmann promovierte als externer Doktorand an der Uni
Potsdam mit einer Arbeit über die Organisation der
öffentlichen Verwaltung. Die Arbeit sei zwischen den Jahren
2000 und 2007 mit Unterbrechungen parallel zu seiner
politischen Tätigkeit entstanden, erklärte er. "Ich habe den
Großteil meiner Ferien dazu genutzt."
An der Universität Potsdam beschäftigt sich nun der
zuständige Dekan mit den Vorwürfen. "Das ist nicht innerhalb
weniger Stunden zu erledigen", sagte Uni-Sprecherin Birgit
Mangelsdorf. Nach Einschätzung von Althusmann wird die
Untersuchung der Universität etwa vier Wochen dauern.
Die Universität Tübingen hat unterdessen dem
baden-württembergischen CDU-Landtagsabgeordneten Matthias
Pröfrock aus Waiblingen seinen Doktortitel aberkannt. Die
Dissertation des 34-Jährigen weise zahlreiche Plagiate auf,
teilte die Hochschule mit. Allerdings glaubte der
Promotionsausschuss den Beteuerungen des 34-Jährigen, dass
er sich nicht absichtlich mit fremden Federn geschmückt
habe. Pröfrock akzeptierte die Entscheidung und bat um
Entschuldigung. Zurücktreten will aber auch er nicht.
Und dann hat Herr Althusmann seinen Doktorvater auch noch
falsch zitiert:
9.7.2011: <Bernd Althusmann: CDU-Minister
zitierte sogar seinen Doktorvater falsch>
aus: Welt online; 9.7.2011;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13477566/CDU-Minister-zitierte-sogar-seinen-Doktorvater-falsch.html
<Der niedersächsische Kultusminister
soll in seiner Dissertation unwissenschaftlich gearbeitet
haben. Nicht einmal aus den Werken seines Doktorvaters
zitierte er korrekt.
Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann hat in seiner
kritisierten Doktorarbeit laut
„Spiegel“ schlampig gearbeitet und sogar seinen Doktorvater
falsch zitiert. An etlichen Stellen verweise er auf Werke
seines Promotionsbetreuers Dieter Wagner, Vize-Präsident der
Universität Potsdam, verstoße aber mehrfach gegen die
wissenschaftlichen Standards, berichtete das
Nachrichtenmagazin.
So beziehe sich der CDU-Politiker in einer Fußnote auf die
Seite 275 einer Veröffentlichung seines Doktorvaters – der
entsprechende Band habe aber nur 186 Seiten. Zudem gebe es
den aufgegriffenen Gedanken darin gar nicht.
Auch mit dem Literaturverzeichnis habe es der derzeitige
Vorsitzende der Kultusministerkonferenz nicht genau
genommen. Buchtitel seien ungenau wiedergegeben und ein Werk
seines Doktorvaters, das er in einer Fußnote aufführe, fehle
im Verzeichnis.
Nach einer Analyse des Wochenmagazins „Die Zeit“ finden
sich auf 88 von 114 Seiten Hinweise, dass Althusmann sich
aus fremdem geistigen Eigentum bedient hat, ohne dies in der
notwendigen Weise deutlich zu machen.
Das niedersächsische Kultusministerium wiederholte
angesichts der neu untermauerten Vorwürfe die Transparenz
und Offenheit, mit der Althusmann auf die Kritik reagiert
hat. „Er hat seine Arbeit sofort online gestellt und begrüßt
die Diskussion über Zitierstandards“, sagte Sprecher Roman
Haase. „Er wird sich jetzt mit gebotener Sorgfalt daran
setzen, die Vorhalte zu entkräften.“
Anzeige
Althusmann bestreitet einen Täuschungsversuch. Für
„mögliche handwerkliche Fehler“ bat er bereits um
Entschuldigung. Die Uni Potsdam prüft die Vorwürfe.
dpa/ks>
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Fälscher Uwe Brinkmann, SPD
12.7.2011: <Plagiatsaffären: SPD-Politiker
Brinkmann muss Doktortitel abgeben>
aus: Welt online; 12.7.2011;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13482598/SPD-Politiker-Brinkmann-muss-Doktortitel-abgeben.html
<Der SPD-Politiker Uwe Brinkmann ist
seinen Doktor los: Die Universität Hamburg entzog ihm den
Titel. Auch die FDP-Politikerin Mathiopoulos bangt.
Doktortitel. Das teilte der Präsident der Hochschule, Dieter
Lenzen, "Welt Online“ mit. Demnach habe sich der
Plagiatsverdacht gegen den Dozenten an der Führungsakademie
der Bundeswehr in Hamburg bestätigt. Zuvor hatte die
Internetplattform VroniPlag Wiki an vielen Stellen der
Doktorarbeit Plagiate festgestellt.
Der Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät habe
Lenzen mitgeteilt, dass der zuständige Promotionsausschuss
festgestellt hat, dass erhebliche Teile der Arbeit nicht
beziehungsweise nicht hinreichend gekennzeichnete Zitate
enthält. Zu dieser Einschätzung sei der Promotionsausschuss
am Mittwoch gelangt. Ob Brinkmann von seinem
Widerspruchsrecht Gebrauch machen wolle, sei unbekannt.
Brinkmann hatte eine Dissertation zum Thema „Europäischer
Rüstungsmarkt“ eingereicht. Nachdem die Plagiatsvorwürfe
öffentlich wurden, schickte er seine Promotionsurkunde
zurück an die Universität. Brinkmann galt als erster
SPD-Politiker, der ins Visier der Plagiatsjäger im Internet
gekommen war.
Auch Arbeit von FDP-Politikerin Mathiopoulos erneut in
Prüfung
Die Doktorarbeit war bereits Ende der 80er-Jahre in die
Kritik geraten. Damals seien zwar handwerkliche Mängel,
jedoch keine Verfehlungen festgestellt worden, die zur
Aberkennung des Titels geführt hätten.
Plagiatsfahnder auf 46 Prozent der Seiten fündig
Den Anstoß für die erneute Revision lieferten
Plagiatsfahnder im Internet. Die Arbeit soll demnach
zahlreiche wörtliche Übernahmen ohne die wissenschaftlich
notwendige Kennzeichnung enthalten. „Insofern hat sich eine
neue Sachlage ergeben“, sagte der Dekan der Philosophischen
Fakultät, Günther Schulz.
Mathiopoulos' Doktorarbeit mit dem Titel „Amerika: Das
Experiment des Fortschritts – Ein Vergleich des politischen
Denkens in Europa und in den USA“ war 1987 veröffentlicht
worden. Nach der damaligen Kritik war die Arbeit nur
stichprobenartig untersucht worden.
Brandt wollte Mathiopoulos als Sprecherin
Mathiopoulos war 1987 in die Schlagzeilen geraten, weil
der damalige SPD-Vorsitzende Willy Brandt die parteilose
Politikwissenschaftlerin zur Parteisprecherin ernennen
wollte. Nach Empörung in der Partei zog Mathiopoulos ihre
Bewerbung zurück.
Dennoch trat Brandt in Folge der Affäre als SPD-Chef
zurück. Laut ihrer Internetseite arbeitet Mathiopoulos heute
als Unternehmerin und Honorarprofessorin für US-Außenpolitik
und Internationale Sicherheitspolitik an der Universität
Potsdam.
Zuletzt war der FDP-Europaabgeordneten Silvana
Koch-Mehrin, Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) und der Tochter des ehemaligen bayerischen
Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), Veronica Saß, der
Titel aberkannt worden. Alle drei hatten aus Sicht der
Hochschulen eindeutig abgeschrieben. Auch die Dissertation
des niedersächsischen Kultusministers Bernd
Althusmann (CDU) steht in der Kritik.
dapd/mbd/mcz>
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Fälscher Jorgo Chatzimarkakis, FDP, deutscher
"Europa-Abgeordneter" in Brüssel
13.7.2011: FDP-Politiker Chatzimarkakis hat über 50%
abgeschrieben und verliert den Doktortitel
aus: n-tv online: Mehr als die Hälfte aus fremden Federn:
Chatzimarkakis verliert Doktor; 13.7.2011;
http://www.n-tv.de/politik/Chatzimarkakis-verliert-Doktor-article3800286.html
<Chatzimarkakis will die Dissertation nun noch einmal
schreiben.
Und noch ein Plagiator: Die Universität Bonn entzieht dem
FDP-Politiker Chatzimarkakis den Doktortitel. Der
Europaabgeordnete habe zahlreiche Zitate nicht
gekennzeichnet, über die Hälfte des Textes seien übernommen
worden. Chatzimarkakis hatte selbst um Prüfung gebeten,
nachdem Plagiatsjäger im Internet entsprechende Hinweise
vorgelegt hatten.
Der FDP-Europapolitiker Jorgo Chatzimarkakis verliert
seinen Doktortitel. Der Fakultätsrat habe einstimmig
beschlossen, ihm die Doktorwürde abzuerkennen, sagte der
Dekan der philosophischen Fakultät der Universität Bonn,
Prof. Dr. Günther Schulz. In der Dissertation habe es
zahlreiche Fälle gegeben, in denen sich aus anderen
wissenschaftlichen Arbeiten entlehnte Passagen gefunden
hätten, die nicht als wörtliche Übernahme gekennzeichnet
gewesen seien.
Chatzimarkakis habe Texte anderer Autoren eingefügt, deren
Anfang und Ende jedoch nicht durch Anführungszeichen
gekennzeichnet. Die Kommission stellte fest, dass mehr als die Hälfte des Textes aus fremden Federn
stammt. Das genüge nicht den Anforderungen an eine
Doktorarbeit, sagte Schulz. "Eine solche Praxis vermittelt
den Eindruck, dass hier Herr Chatzimarkakis spricht, während
in Wirklichkeit Texte anderer Autoren reproduziert werden."
Schulz betonte: "Wir werden verstärkte Anstrengungen
unternehmen, um solche Machenschaften künftig zu verhindern.
Einen absoluten Schutz gibt es leider nicht."
Schulz schlug vor, die Promotionsordnung weiter zu
verschärfen. Auf Grundlage der aktuellen Erfahrungen werden
wir zusätzliche Vorkehrungen treffen. "Künftig verpflichten
wir alle Promovenden dazu, ihre Arbeit auch in
elektronischer Form einzureichen." Das werde die Kontrolle
auf Plagiate erheblich erleichtern.
Den Doktor wiederholen
Chatzimarkakis hatte selbst die Philosophische Fakultät Anfang Mai um Prüfung seiner Doktorarbeit gebeten,
nachdem im Internetforum "VroniPlag" Plagiatsvorwürfe ihn aufgetaucht
waren. Der FDP-Politiker hatte seine
politikwissenschaftliche Arbeit im Jahr 2000 vorgelegt. Die
Dissertation trägt den Titel "Informationeller Globalismus:
Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des
elektronischen Geschäftsverkehrs".
In einer ersten Erklärung von Chatzimarkakis hieß es, die
Entscheidung sei sehr bitter für ihn. Mit Erleichterung
nehme er zur Kenntnis, dass die Universität Bonn keine
Täuschungsabsicht sehe. Er habe die Arbeit im Jahr 2000
online veröffentlicht, weil er überzeugt gewesen sei, dass
sie gemäß der Promotionsordnung gewesen sei. Mit der Arbeit
habe er sein Universitätsstudium krönen wollen. An dem
Wunsch habe sich nichts geändert. "Ich bin bereit, eine
erneute Doktorarbeit in Angriff zu nehmen."
Mathiopoulos wird geprüft
Wegen Plagiaten in ihren Dissertationen waren zuletzt dem
früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
und der FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin ihre
Doktortitel entzogen worden. Die Universität Bonn beschloss
nun auch, die Doktorarbeit der Politikprofessorin und
FDP-Politikerin Margarita Mathiopoulos erneut zu überprüfen.
Die in den 1980er Jahren vorgelegte Arbeit war bereits
Anfang der 1990er Jahre in die Kritik geraten. Eine
stichprobenartige Überprüfung hatte damals nach Angaben der
Universität zwar handwerkliche Mängel offenbart, aber keine
Verfehlungen, die zur Aberkennung des Doktortitels geführt
hätten.
Grund für die erneute Überprüfung sind der Uni Bonn zufolge
ebenfalls Vorwürfe von VroniPlag. Die Arbeit soll
demnach zahlreiche wörtliche Übernahmen "ohne die
wissenschaftlich gebotene Kennzeichnung fremden
Gedankenguts" enthalten. Dadurch habe sich eine neue
Sachlage ergeben, erklärte der Dekan der Philosophischen
Fakultät, Günther Schulz.
Mathiopoulos war 1987 bundesweit bekannt geworden, als der
damalige SPD-Vorsitzende Willy Brandt die zu der Zeit
parteilose Politikwissenschaftlerin zur SPD-Sprecherin
machen wollte. Nach heftiger innerparteilicher Kritik an der
Nominierung von Mathiopoulos trat Brandt vom SPD-Vorsitz
zurück.
tis/dpa/AFP>
=====
13.7.2011: Die Fälscher von Doktorarbeiten sind
"auffallend oft Politiker", so Hamburgs Uni-Manager Dieter
Lenzen
aus: Welt online: Hamburgs Uni-Präsident: "Betrüger sind
auffallend oft Politiker"; 13.7.2011;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13485187/Betrueger-sind-auffallend-oft-Politiker.html
<Autor: Manuel Bewarder
Der vielleicht erfahrenste Uni-Manager
Deutschlands: Erziehungswissenschaftler Lenzen war mit 28
Jahren jüngster Hochschullehrer. 2008 wurde er
Hochschulmanager des Jahres
Für Hamburgs Uni-Präsident Dieter Lenzen beschädigen
Plagiatoren das Ansehen der Wissenschaft. Auffällig sei der
Zusammenhang zum Politiker-Beruf.
Dieter Lenzen liebt Herausforderungen. Er verwandelte die
Massenuniversität Freie Universität Berlin in eine
Elite-Uni. Überraschend wechselte er 2010 an die Spitze der
Hamburger Uni und will diese nun in die erste Reihe der
Hochschulen führen. Doch derzeit macht er sich Sorgen um den
Ruf des Doktortitels.
Welt Online: Herr Lenzen, wie belastend ist harte
wissenschaftliche Arbeit?
Dieter Lenzen: Wer promoviert und nachts gut
schläft, arbeitet nicht richtig. Anspannung gehört dazu,
weil man sicher sein möchte, dass das, was man
herausgefunden hat, auch tatsächlich promotionswürdig ist.
Welt Online: Wo verläuft die Grenze zwischen
einer Doktorarbeit mit leichten handwerklichen Fehlern und
einem Plagiat?
Lenzen: Die Grenze ist klar: Eine Doktorarbeit
ist eine Arbeit, in der ein neuer Beitrag zu dem bisherigen
Stand der Wissenschaft geleistet wird; von einer Person, die
für diese Arbeit geradesteht. Und nicht von jemand anderes.
Ich verweise auf einen anderen Autor, der schon den Gedanken
A gehabt hat, dem ich nun den Gedanken B hinzufüge. Dadurch
weiß man, was der Stand der Dinge ist, bezieht sich darauf
und ordnet dies selbständig ein. Das bloße Übernehmen von
fremden Gedanken, vielleicht noch ohne Kennzeichnung, ist
unzulässig. Es muss etwas Neues sein, sonst ist es keine
wissenschaftliche Arbeit.
Lenzen: Die zuständige Fakultät hat mir
mitgeteilt: Es handelt sich um ein eindeutiges Plagiat. Es
sollen hier erhebliche Teile der Arbeit nicht bzw. nicht
hinreichend gekennzeichnete Zitate enthalten.
Welt Online: Wie oft fallen an einer
Massen-Universität wie Ihrer Plagiate bei Abschluss- oder
Doktorarbeiten auf?
Lenzen: Wenn ich die Fälle zusammenzähle, mit
denen ich in meiner Laufbahn von Amts wegen zu tun gehabt
habe, dann sind das im Verlauf von zehn Jahren vielleicht
zehn Fälle, wo es bei Abschluss- oder Doktorarbeiten eine
Klage gegeben hat.
Welt Online: Wie fallen Plagiate auf?
Lenzen: Die Bewerter merken zum Beispiel, dass da
etwas nicht stimmt, dass sie etwas schon einmal woanders
gelesen haben. Oder eine Plagiatssoftware erkennt
Verdachtsfälle. Häufig fliegen Plagiatoren aber auf, wenn
ein Wissenschaftler erkennt: Da hat jemand bei mir
abgeschrieben.
Welt Online: Wie hoch schätzen Sie die
Dunkelziffer in Deutschland?
Lenzen: Ich würde keine Schätzung riskieren. Was
wir derzeit sehen, sind Zufallsfunde. Es gibt keine genauen
Erhebungen darüber.
Lenzen: Glauben Sie mir, so leicht erschüttert
mich nichts. Aber es ist schon auffällig, dass diese
Betrüger so häufig Politiker werden. Oder umgekehrt, dass
sich unter Politikern eine auffällige Zahl von Plagiatoren
befindet. Viel wichtiger ist jedoch: Diese Menschen, egal,
was aus ihnen geworden ist, beschädigen das Ansehen der
Wissenschaft in Deutschland.
Welt Online: Ist der Doktortitel beschädigt?
Lenzen: Er würde dann beschädigt werden, wenn
Wissenschaft und Strafverfolgungsbehörden nicht energisch
dagegen vorgingen. Alle wissenschaftlichen Organisationen
und jeder ernst zu nehmende Wissenschaftler wird sich
dagegen wehren, dass so etwas toleriert wird. Insofern
kämpfen wir dagegen, dass es eine solche Beschädigung gibt.
Die gibt es bisher nicht. Der Öffentlichkeit ist klar, dass
derzeit nicht alle Fächer betroffen sind, dass es sich nicht
um alle Promotionen handelt, sondern um eine überschaubare
Zahl.
Welt Online: Was denkt man im Ausland über die
Promotionsskandale?
Lenzen: Ich bin Mitglied eines Panels des
American Council on Education. Was dort an Respekt unserer
Wissenschaft entgegengebracht wird und gerade der
Entwicklung der letzten Jahre, ist unglaublich. Aus der
Auslandssicht gibt es keinen Anlass zu befürchten, dass das
deutsche Wissenschaftssystem plötzlich für ungeeignet
gehalten wird.
Welt Online: Derzeit profitieren alle an den Unis
von guten Noten. Studenten bekommen gute Abschlüsse,
Doktoranden einen wichtigen Titel für die Karriere. Und die
Hochschulen erhalten mehr Gelder. Darf es sein, dass allein
die Wissenschaft an Wert verliert?
Lenzen: Die Prämisse war mal richtig, ist sie
aber nicht mehr. Der Wissenschaftsrat hat vor ein paar
Jahren eine Analyse der Durchschnittsnoten gemacht. Das
Ergebnis war damals, dass es im Schnitt sehr gute Noten gab.
Jetzt hat sich das geändert: Das studienbegleitende
Bachelor-System erlaubt es nicht mehr, dass am Ende in der
einen, entscheidenden Prüfung ein systematischer
Bewertungsbetrug stattfindet, etwa wenn der Professor und
der Student vorher ein Thema auskungeln. Das ist zum Glück
vorbei, weil die Zahl der Prüfungen heute mehrere Dutzend
beträgt, was allerdings andere Probleme mit sich bringt
Welt Online: Wie wichtig ist gute Wissenschaft
für die Zukunft Deutschlands?
Lenzen: Wenn man Innovation haben will, dann muss
es wirklich eine sein. Das bedeutet, dass in der
Wissenschaft nur wirklich neue Erkenntnisse positiv bewertet
werden dürfen. In einem Land, das stark auf intellektuelle
Ergebnisse angewiesen ist wie Deutschland, ist dies
besonders gravierend. Wir müssen darauf achten, dass durch
die aktuellen üblen Fälle nicht auf den Stand der
Wissenschaft als ganzer schlussgefolgert werden kann.
Welt Online: In den USA sind externe Promotionen
nicht vorgesehen. Sollte man auch in Deutschland nur
promovieren, um eine Karriere in der Wissenschaft
einzuschlagen?
Lenzen: Das ist nicht ganz richtig. Wer z.B. in
den USA in Medizin promoviert, wird später zumeist Arzt und
nicht Wissenschaftler. In Deutschland sollten wir die
externe Promotion beibehalten, gerade auch in einer
alternden Gesellschaft. Für manchen älteren Menschen ist es
noch einmal eine Herausforderung, eine Doktorarbeit zu
schreiben. Im Übrigen sind Beiträge aus der beruflichen
Praxis wichtig: Man ist oft beeindruckt von Beiträgen, weil
solche Doktoranden eine Felderfahrung haben, die junge
Wissenschaftler gar nicht besitzen können.
Welt Online: Was kann die Politik tun, um die
angeknackst Reputation von Wissenschaft wieder zu
reparieren?
Lenzen: Zwei Dinge: Man muss beim Aufstieg von
Politikern nicht unbedingt die Dissertationen lesen – aber
man muss darauf achten, dass man es mit Personen zu tun hat,
die charakterlich fest sind, und nicht den aufstrebenden
Schreihals zum Politiker machen. Das passiert vielleicht bei
Jüngeren häufiger. Und wenn es Zweifel an einer
wissenschaftlichen Arbeit gibt, dann muss die Politik
entschieden dafür eintreten, dass eventuelle Mängel
abgestellt werden.
Welt Online: Sollte ein Politiker sein Mandat
zurückgeben, wenn ihm sein Doktortitel entzogen wird?
Lenzen: Ja, eindeutig.
Welt Online: Vor allem FDP-Politiker sind unter
Plagiatsverdacht gekommen. Was halten Sie vom Schweigen der
Parteiführung zu den Vorfällen?
Lenzen: Nicht die Partei, sondern das Individuum
ist verantwortlich für wissenschaftliches Fehlverhalten.
Welt Online: Betreuen Professoren heute zu viele
Doktoranden?
Lenzen: In Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit
Professoren wird meist vereinbart, dass im Zeitraum von fünf
Jahren pro Jahr zwei bis drei Promotionen betreut werden.
Mehr erwarten wir an unserer Universität in der Regel nicht.
Das ist auch an anderen Universitäten kaum anders.
Promotionsinflationsfächer sind in ihrer Zahl überschaubar.
In den Geistes- oder Sozialwissenschaften sind außerdem
viele Betreuungen durch einen Professor gleichzeitig gar
nicht möglich. Die schwierigen Zonen sind die Fächer, wo
sich die Absolventen von den Promotionen einen Vorteil im
Beruf erhoffen können. Das ist etwa in der
Betriebswirtschaftslehre der Fall, in der Jurisprudenz, in
der Medizin, weil der Doktor gewissermaßen dazugehören mag.
Es sind also wenige Fächer von 250, auf die wir die ganze
Zeit schauen.
Welt Online: Welche Schuld tragen die
Hochschulen, wenn Arbeiten wie die von Karl-Theodor zu
Guttenberg, Silvana Koch-Mehrin oder Jorge Chatzimarkakis
überhaupt durchkommen?
Lenzen: Die Universität als Ganze steuert nicht
das Promotionsgeschehen. Das ist völlig autonom in der Hand
der Fakultäten und Fachbereiche. Es ist bei diesen
Dissertationen aber klar, dass hier ein Abgrund von Versagen
vorliegt: bei der Betreuung und bei der Bewertung. Immerhin
haben wir in Deutschland vor vielen Jahren das
Vier-Augen-Prinzip eingeführt, um die Prüfung objektiver zu
machen. Das wurde gestartet, als der Verdacht der
Gefälligkeitsbegutachtung zu groß wurde. Nun mag das in ein
paar Fällen dazu geführt haben, dass sich diese Gefälligkeit
von zwei auf vier Augen ausgeweitet hat.
Welt Online: Was müssen Universitäten
unternehmen, um die Qualität von Abschlussarbeiten und
Promotionen zu sichern?
Lenzen: Ich glaube, dass diese Fälle jeden, der
mal nachlässig gewesen ist, aufrütteln müssen, weil ihm oder
ihr das später doch noch auf die Füße fallen kann. Ein
Professor, der eine schlechte Arbeit so gut bewertet, wie
wir es im Fall Guttenberg gesehen haben, ist eigentlich eine
wissenschaftliche Unperson geworden. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass ein Fach dies vergisst. Insofern ist die
aktuelle Öffentlichkeit völlig angemessen. Es muss ein hohes
Risiko für einen Wissenschaftler sein, eine schlechte Arbeit
durchgehen zu lassen.
Welt Online: Was hat Ihre Uni getan?
Lenzen: Wir sind im Gespräch mit den Dekanaten,
dass Plagiatssoftware eingeführt wird. Bei eidesstattlichen
Versicherungen am Ende einer Arbeit muss man aufpassen: Das
Recht, eine solche Versicherung abzunehmen, haben alle
öffentlichen Einrichtungen nur, wenn es ihnen per
Landesgesetz zugewiesen ist. Das Hamburger Hochschulgesetz
sieht das nur für Promotionen vor. Aber wir haben jetzt den
Antrag gestellt, dass wir solche Versicherungen auch für
andere Prüfungsleistungen bald abnehmen dürfen. Die letzte
Maßnahme ist ein Papier, in dem die Universität noch einmal
klar Regeln dafür formulieren wird, was als ein Plagiat
angesehen werden muss.
Welt Online: Die Präsidentin der
Hochschulrektorenkonferenz fordert eine engere Betreuung von
Doktoranden, um eine regelmäßige Kontrolle sicherzustellen
Lenzen: Das ist sicher gut. Bei meiner Promotion
sagte mir noch mein Doktorvater: Wenn Sie eine Betreuung
brauchen, sind Sie nicht geeignet. Das war die alte
Auffassung vom Genie-Ideal.
Welt Online: Das klappte bei den jetzt
diskutierten Fällen nicht so gut
Lenzen: Mein Professor war vielleicht ein
Extremfall. Aber der andere Fall kann ganz schnell zu einer
Überbetreuung werden. Wir müssen sehen: Die besten Arbeit
kommen zustande, wenn in einem Team von Wissenschaftlern,
also Doktoranden und Professoren, gemeinsam an
Forschungsprojekten gearbeitet wird und aus den Ergebnissen
eine Dissertation hervorgeht. Das geht gut in den
Naturwissenschaften. Bei den Geisteswissenschaften muss
nicht zwangsläufig im Team gearbeitet werden. Da ist die
enge Kommunikation mit der Betreuerin oder dem Betreuer umso
wichtiger.
Welt Online: Was kann die Politik unternehmen, um
diese enge Betreuung zu fördern?
Lenzen: Fast alle Bundesländer, wie etwa Hamburg,
bewerten die Arbeit der Professoren an den Doktorarbeiten
nicht als Lehrleistung. Das heißt, wenn ich zehn Doktoranden
betreuen würde, müsste ich dumm sein, weil ich trotzdem die
gleichen Lehrverpflichtungen habe wie andere Kollegen ohne
Betreuungsaufgaben. Hier muss die Politik nachjustieren. Die
Betreuung von Doktoranden ist eine vornehme Aufgabe und sie
muss, wenn sie in nennenswerter Zahl stattfindet, zur
Entlastung an anderer Stelle führen.
Welt Online: Angela Merkel sagte beim
DFG-Jahrestreffen, man müsse gemeinsam „über die Standards
guter wissenschaftlicher Praxis sprechen“. DFG-Chef Matthias
Kleiner fordert eine „Qualitätsoffensive“. Wer rettet den
nun den guten Ruf der Wissenschaft?
Lenzen: Die Standards sind bekannt und müssen
nicht neu erfunden werden. Sie müssen nur durchgesetzt und
eingehalten werden. Ich glaube, dass das eine Frage für die
Universitäten ist. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat
schon vor vielen Jahren Regeln guter wissenschaftlicher
Praxis formuliert. Denen folgen die Universitäten in aller
Regel sehr konsequent, weil sie sonst im Übrigen von der
Vergabe von Drittmitteln ausgeschlossen würden.
Welt Online: Packen die Unis das?
Lenzen: Natürlich. Sonst würde ich nicht für eine
arbeiten.>
=====
19.12.2011: <FDP-Beraterin: Uni Bonn will
Mathiopoulos Doktorgrad entziehen> wegen mehrheitlich
gefälschter Doktorarbeit
aus: Welt online; 19.12.2011;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13775497/Uni-Bonn-will-Mathiopoulos-Doktorgrad-entziehen.html
<Honorarprofessorin Margarita
Mathiopoulos soll ihren Doktortitel verlieren. Vorwürfe
gegen ihre Dissertation gab es schon Ende der 80er-Jahre.
Nach Informationen von "Zeit Online" will die Universität
Bonn Margarita Mathiopoulos den Doktorgrad
entziehen. Nach monatelangen Überprüfungen der Doktorarbeit
der Unternehmerin, Honorarprofessorin und FDP-Beraterin habe
sich der zuständige Promotionsausschuss der Universität Bonn
für die Entziehung des Doktorgrades ausgesprochen.
Trotz der langjährigen Plagiatsvorwürfe wurde Mathiopoulos
Honorarprofessorin an mehreren deutschen Universitäten
Das bestätigte Klaus Gärditz, Leiter der
Untersuchungskommission und Mitglied des
Promotionausschusses, dem Online-Portal.
Schon Ende der 80er-Jahre hatte die Arbeit mit dem Titel
„Amerika: Das Experiment des Fortschritts – Ein Vergleich
des politischen Denkens in den USA und Europa“ unter
Plagiatsverdacht gestanden, allerdings ohne dass dies
Konsequenzen für Mathiopoulos nach sich gezogen hatte.
Willy Brandts Kandidatin als SPD-Sprecherin
Trotz der bekannten Vorwürfe wurde Mathiopoulos später
Honorarprofessorin an mehreren deutschen Universitäten.
Anzeige
Angestoßen durch Recherchen und Nachweise über zahlreiche
plagiierte Stellen der Internetplattform Vroniplag, hat die
Universität Bonn die Arbeit in den vergangenen Monaten
abermals untersucht.
Margarita Mathiopoulos hat nun Gelegenheit, sich zu den
Vorwürfen zu äußern. Der Promotionsausschuss halte aber
weiterhin unverändert an seiner Rechtsauffassung fest, sagte
Gärditz.
Bundesweite Bekanntheit erlangte Mathiopoulos im März
1987, als der SPD-Vorsitzende Willy Brandt sie für den neu
zu schaffenden Posten einer Parteisprecherin nominierte,
obwohl sie parteilos war. Die Nominierung zog eine so
heftige Debatte über Brands Führungsstil nach sich, dass der
Altkanzler nach 23 Jahren von seinem Amt als
Parteivorsitzender zurücktreten musste.
WON>
Kommentar
FDP = Freies Demokratisches Plagiat
Koch-Mehrin, Chatzimarkaki, Mathiopoulos. Prozentual
(anteilmässig) ist die kleine FDP beim Fälschen die
Gewinnerin der deutschen Meisterschaft. Vielleicht fehlt da
ein Paragraph im Parteiprogramm in Sachen Redlichkeit...
Michael Palomino, 19.12.2011
========
16.4.2012: FDP-Mathiopoulos mit Plagiat-Arbeiten
verliert Doktortitel
aus: Uni Bonn erkennt PlagiatMathiopoulos
verliert Doktortitel; 18.4.2012;
http://www.n-tv.de/politik/Mathiopoulos-verliert-Doktortitel-article6053786.html
<Nun also auch die
FDP-Politikerin Mathiopoulos: Die Universität Bonn erklärt
die Dissertation der Hochschulprofessorin für ungültig,
ihr Doktortitel aus den 80er Jahren ist dahin. Damit setzt
sich die Reihe der von fleißigen Internetrechercheuren
erfolgreich entlarvten Plagiatoren fort.
Die FDP-Politikerin und Politikprofessorin Margarita
Mathiopoulos verliert ihren Doktortitel. Dies habe der
Fakultätsrat an der Universität Bonn beschlossen, teilten
ihre Anwälte mit. Die Entscheidung sei damit begründet
worden, dass Mathiopoulos in ihrer Dissertation über die
dort benutzten Quellen getäuscht habe. Die Anwälte
kündigten Klage gegen den Beschluss an.
Mathiopoulos' Doktorarbeit stammt aus den 80er Jahren und
war bereits Anfang der 90er Jahre in die Kritik geraten.
Eine Überprüfung hatte damals zwar handwerkliche Mängel
ergeben, aber keine Verfehlungen, die zur Aberkennung des
Doktortitels geführt hätten. Den Anstoß für die neue
Überprüfung hatte die Internet-Plattform "VroniPlag"
gegeben.
Mathiopoulos war 1987 bundesweit bekannt geworden, als
der damalige SPD-Vorsitzende Willy Brandt die seinerzeit
parteilose Politikwissenschaftlerin zur SPD-Sprecherin
machen wollte. Nach heftiger innerparteilicher Kritik an
der Nominierung von Mathiopoulos trat Brandt vom
SPD-Vorsitz zurück.
Wegen Plagiaten in ihren Dissertationen waren in den
vergangenen Monaten dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor
zu Guttenberg von der CSU und den
FDP-Europapolitikern Silvana
Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis ihre
Doktortitel entzogen worden. Chatzimarkakis kündigte an,
er werde eine neue Arbeit vorlegen.
Quelle: n-tv.de,
jog/dpa>
========
27.4.2012: CDU-Fraktionschef von Berlin Florian
Graf gibt Doktortitel ab - Doktorarbeit ist Plagiat
aus: n-tv online: Berliner CDU-Fraktionschef:
Graf gibt Doktortitel zurück; 27.4.2012;
http://www.n-tv.de/politik/Graf-gibt-Doktortitel-zurueck-article6137796.html
<Neuer
Plagiatsverdacht in der Union: Der Fraktionschef im
Berliner Abgeordnetenhaus beantragte die Entziehung seines
Doktortitels. Vorausgegangen war eine Überprüfung der Uni
Potsdam. Der Vorgang weckt Erinnerungen an den Fall
Guttenberg.
Wegen Plagiatsvorwürfen hat der Berliner
CDU-Fraktionschef Florian Graf die Aberkennung seines
Doktortitels beantragt. Er sei den an sich selbst
gestellten Ansprüchen "im Hinblick auf ein Standhalten
meiner Dissertation in der Öffentlichkeit nicht gerecht
geworden", teilte Graf in einer schriftlichen Erklärung
mit. Nach Darstellung der Uni Potsdam waren zuvor Zweifel
an der wissenschaftlichen Qualität der Dissertation
aufgekommen.
Der 38-Jährige machte zugleich sein Amt als Fraktionschef
vom Votum seiner Kollegen abhängig. Er werde am kommenden
Donnerstag eine Sondersitzung der Fraktion einberufen, in
der er die Vertrauensfrage stellen will. Darüber soll
geheim abgestimmt werden.
Der Koalitionspartner SPD zeigte sich solidarisch.
Fraktionschef Raed Saleh erklärte: "Ich habe Respekt vor
diesem ausreichenden Schritt des Fraktionsvorsitzenden
Florian Graf, mit dem ich sehr gut zusammenarbeite."
Ausschuss entscheidet am Mittwoch
Wie die Uni mitteilte, veranlasste die Dekanin eine
Prüfung der Arbeit aus dem Jahr 2010, als die Aufhebung
eines Sperrvermerks geprüft wurde. "Daraus ergab sich ein
Plagiatsverdacht, zu dem Dr. Graf um Stellungnahme gebeten
wurde", hieß es weiter. Als Reaktion habe Graf am Freitag
die Vorsitzende des Promotionsausschusses gebeten, ihm den
Doktorgrad zu entziehen. Der Promotionsausschuss der
Fakultät werde am kommenden Mittwoch über den Antrag
entscheiden.
Prominente Fälle häufen sich
Wegen Plagiatsvergehen haben bereits mehrere Politiker
ihrer Doktortitel verloren, aus der FDP erst jüngst die
Politikprofessorin Margarita Mathiopoulos und Bijan Djir-Sarai, sowie im vergangenen
Jahr bereits die Europapolitiker Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis. Prominentester
Plagiatsünder ist der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), der wegen
der Affäre als erstes öffentlich gemachtes Opfer
zurückgetreten war. Chatzimarkakis kündigte an, er werde
eine neue Arbeit vorlegen.
Quelle: n-tv.de,
dpa>
========
Deutschland 5.7.2012: Der falsche Dr.-Titel als
"Scherzartikel" für 10 Euro - der Selbstversuch gelingt
aus: Spiegel online: Promotionsbetrug
im Selbstversuch Wie
ich mir einen Doktortitel erschummelte; 5.7.2012
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/promotionsbetrug-wie-man-sich-einen-falschen-doktortitel-kauft-a-842596.html
<Jüngsten Skandalen zum Trotz ist die
Faszination des Doktortitels ungebrochen. Rabattportale
verhökern "echte" Dr. h.c.-Würden zu Schleuderpreisen.
Wie leicht es ist, sich das Angeberkürzel zu verschaffen
und sogar im Ausweis eintragen zu lassen, hat Armin
Himmelrath ausprobiert.
Halb neun, vor der Tür zum Einwohnermeldeamt. An diesem
Tag lasse ich meinen neuen, im Internet erworbenen
Doktortitel in den Personalausweis eintragen. Noch einmal
tief durchatmen, noch ein letzter Blick auf die Urkunde in
meiner Hand. Prof. Dr. phil. Johannes Maximilian
Wischmeyer von der Geisteswissenschaftlichen Universität
für Bildungswissenschaften Innsbruck bescheinigt mir da
per falschem Genitiv, dass ich "nach Erfüllung der
universitären Pflichten und Prüfungen den akademischen
Grad eines Doktor der Philosophie" führen darf.
Doch Professor Wischmeyer gibt es genau so wenig wie die
Universität - das ganze ist ein Fake, schön ausgedruckt
auf einem Bogen Dokumentpapier. Und offenbar so schnell
zusammengestellt, dass der Verfasser sogar das
Ausstellungsdatum vergessen hat. Zum Glück fällt mir das
noch auf, ich mache kehrt und stürme aus dem Rathaus. Der
Bürowarenhändler um die Ecke führt Datumsstempel für 2,95
Euro, ein Stempelkissen gibt's bei der Sparkasse. Und
dann: Ein neuer Anlauf im Rathaus.
"Herzlich willkommen, Herr Dr. Himmelrath!" Das klingt
gut. Allein: Ich habe nie promoviert. Und auch keine Zeit,
um mich über Jahre mit einem wissenschaftlichen Thema
auseinanderzusetzen. Wenn ich den Titel trotzdem
tragen will, dann geht das nur auf illegalem Weg. Und das
habe ich ausprobiert.
"Verschiedene Doktortitel völlig legal"
Die Internetsuche nach dem Begriff "Promotionsberatung"
ergibt über 40.000 Treffer. Schnell ist klar: Wenn jemand
anderes für mich eine Doktorarbeit schreibt, dann wird das
richtig teuer. Ghostwriter verlangen pro Seite zwischen
120 und 180 Euro; macht bei 200 Seiten mindestens 24.000
Euro. Pauschalangebote liegen bei 20.000 Euro. Das muss
doch günstiger zu machen sein.
Und tatsächlich: Immer wieder gibt es im Internet den
Hinweis, dass Ehrendoktortitel gegen eine Spende verliehen
werden können.
Bei osteuropäischen Anbietern kostet das ein paar tausend
Euro. Preiswerter sind Angebote aus den USA, und die -
deutschsprachigen - Homepages versprechen viel: "Wollen
Sie legal einen Doktortitel führen, der Ihnen zu mehr
Ansehen verhilft?" Von wenig Aufwand und geringen Kosten
ist die Rede, alles sei "völlig legal". Und weiter: "Diese
Titel sind offiziell in Deutschland zu führen."
Verliehen werden die Titel von Kirchen in den USA - als
Ehrendoktorwürde gegen eine, na klar, kleine Spende. Ein
Markt, der offenbar in Bewegung ist: Zu Beginn der
Recherche im vergangenen Sommer wurden dafür noch 250 bis
300 Euro gefordert, mittlerweile ist der Preis auf 135
Euro gesunken. Klingt gut, klingt billig - einfach mal
ausprobieren und beim Vermittler in den USA anrufen.
"Doctor of Angel Therapy"? Oder lieber "of
Immortality"?
"An welchem Titel wären Sie denn interessiert?", fragt
die deutschsprachige Vermittlerin in Kalifornien und
schlägt gleich den "Doctor of Motivation" vor. Der klingt
zwar auch nicht richtig nach Wissenschaft, ist aber immer
noch besser als etwa der "Doctor of Angel Therapy", der
"Doctor of Immortality" oder gar der "Doctor of Feng
Shui". Und alle diese Titel kann ich wirklich juristisch
sauber in Deutschland führen und in den Pass eintragen
lassen? "Das ist von Bundesland zu Bundesland
verschieden", weicht die Dame aus. Aber auf meiner
Visitenkarte sei das alles überhaupt kein Problem.
In vier bis sechs Wochen hätte ich die Urkunde samt
Prüfbescheinigung in der Hand. Wegen der Prüfung solle ich
mir aber keine Sorgen machen: "Das machen wir für Sie, die
Fragen kennen wir schon. Das ist einfacher, als wenn Sie
sich da erst in dicke Bücher einlesen müssen."
Jemand anderes macht eine Prüfung für mich, für die man
eigentlich dicke Bücher lesen müsste? Für 135 Euro? Und
alles völlig legal? Das klingt dann doch etwas seltsam.
Und interessanterweise findet sich auf einem deutschen
Rabattportal ein ganz ähnliches, aber noch günstigeres
Angebot: der Ehrendoktortitel einer US-amerikanischen
Kirche, in diesem Fall der Miami Life Development Church
& Institute, für schlappe 39 Euro. Ich greife zu.
Titel von Hochschulen, die es gar nicht gibt
Zwei Tage, nachdem das Geld überwiesen ist, liegt meine
Promotionsurkunde im Briefkasten, laut Poststempel aber
nicht aus den USA verschickt, sondern aus Lübeck. Mit
dabei: Ein geradezu überschwängliches Schreiben von Daniel
van Hoogen, "President" und "Chairman of the Senate" der
Miami Life Development Church, der mir zum "Doctor of
Psychic Sciences honoris causa" gratuliert: "Herzlichen
Glückwunsch zu dem Ihnen verliehenen kirchlichen
Ehrentitel der MLDC, Inc., Florida, USA. Nach wie vor ruft
ein Doktortitel Respekt in der Gesellschaft hervor: Sie
sind etwas Besonderes und Sie werden auch als solches gern
gesehen", schmeichelt mir der Präsident. "Diese Dr. und
Prof.-Titel sind keine akademischen Grade, sondern
kirchliche Titel. Deswegen muss ein h.c. seinen Titel
stets ausschreiben. Schreibt er einfach nur 'Dr.' oder
'Prof.', macht er sich leider strafbar, weil dann der
Anschein erweckt wird, es handele sich um einen
akademischen Grad. All dies entfällt jedoch bei einem
Dr.h.c.-Grad, da dieser ehrenhalber verliehen wird."
Was nach juristischer Beruhigung klingt, sorgt beim
Kölner Rechtsanwalt Christian Birnbaum nur für
Belustigung. Birnbaum arbeitet mit dem Schwerpunkt
Hochschulrecht und vertritt aktuell auch einen prominenten
Doktortiteltträger unter Plagiatsverdacht. Den
amerikanischen Doktortitel h.c. kanzelt er als Humbug ab:
"Grade, die durch Titelkauf erworben wurden, dürfen nicht
geführt werden." Daran ändere auch nichts, dass der
Kaufpreis als Spende deklariert worden sei.
39 Euro also umsonst ausgegeben, für ein wertloses
Zertifikat, verschickt in Lübeck, auf der Rückseite auch
noch mit einem Hinweis bedruckt, der in diesem Fall
absolut zutrifft: "100 % Altpapier".
Die Suche geht weiter. Sogar bei Ebay gibt es unter dem
Stichwort "Doktortitel" mehr als 200 Angebote. Auf die
Versprechen vom völlig legalen US-Kirchen-Ehrendoktortitel
falle ich nicht mehr herein und nehme stattdessen für
knapp zehn Euro eine Urkunde der Rheinisch-Bergischen
Maximilians-Universität Wuppertal - eine reine
Phantasie-Institution, gesampelt aus den Namen der RWTH
Aachen, der Bergischen Universität Wuppertal und der LMU
München.
Urkunden einer "Rhein-Ruhr-Universität"
Andere im Internet erhältliche Urkunden spielen ebenfalls
auf Namen von echten Universitäten an, etwa die falschen
Titel der ebenso falschen Rhein-Ruhr-Universität Bochum.
Die echte heißt nur Ruhr-Universität. Fachanwalt Birnbaum
hält solche Namensähnlichkeiten juristisch für angreifbar:
"Das, was Sie hier als Urkunde vorlegen, hat schon einen
sehr offiziellen Anschein und ist sehr realitätsnah
gestaltet", sagt der Jurist, "da sehe ich eine erhebliche
Verwechslungsgefahr, das könnte schon auf eine Täuschung
im Rechtsverkehr hinauslaufen." Da helfe auch der sehr,
sehr kleine Hinweis im ohnehin schon Kleingedruckten auf
dem Lieferschein nicht, nachdem es sich um einen
"Scherzartikel" handele.
Ja, was denn nun - sind die Billig-Doktorurkunden
tatsächlich nur Scherzartikel? Oder besteht im
Rechtsverkehr eine echte Verwechslungsgefahr? Die Antwort
kann nur der Test beim Einwohnermeldeamt bringen - da, wo
der Doktortitel in den Personalausweis eingetragen werden
kann. Dafür wähle ich die 7,99 Euro teure Urkunde aus
Innsbruck. Lange habe ich vorher geübt, wer mein
Doktorvater war ("Prof. Sebastian Braunschweig"), wer der
Dekan der Fakultät ("Prof. Graf Dittmar von Goldstein")
und wie mein Thema lautete ("Fußballliteratur im Umfeld
der Weltmeisterschaft 2006 zwischen Markterfordernissen
und literarischem Anspruch").
Doch all das hätte ich gar nicht auswendig lernen müssen.
Denn die Rathaus-Mitarbeiterin blättert ein wenig im
Passgesetz, berät sich kurz mit einem Kollegen, wie das
denn mit den Doktortiteln aus Österreich ist - und macht
dann den Antrag für einen neuen Personalausweis fertig.
Nicht ohne den freundlichen Hinweis, dass ich auf dem
Formular bereits mit "Dr. Himmelrath" unterschreiben
könne, wenn ich wolle. Ich verzichte dankend.
Überforderte Meldeämter: Keine Chance gegen
Betrüger?
Um es ganz klar zu sagen: Eine Chance, die vorgelegte
Urkunde wirklich zu prüfen, hatte sie nicht. Denn ein
Zentralverzeichnis von Promotionsarbeiten gibt es nicht,
eine echte Überprüfung des Doktortitels ist - anders als
etwa bei einem Abiturzeugnis, das aus einem anderen
EU-Land mitgebracht wird - nicht vorgesehen. Und es gibt
auch kein einheitliches Formular: Jede der mehreren
tausend Hochschulen in Europa kann ihre Doktorurkunden
gestalten, wie sie will. Die Sachbearbeiterin kann sich da
nur auf den Augenschein verlassen. Und keine zwei Wochen
später ist der neue Personalausweis da - mit dem
Angebertitel vor meinem Namen, amtlich bescheinigt.
Zu sagen hat das freilich nichts, sagt Anwalt Birnbaum:
"Der Umstand, dass da eine Mitarbeiterin des
Einwohnermeldeamts die Eintragung vornimmt, ist keine
nachträgliche Legitimation des falschen Titels." Wer so
handelt wie ich, macht sich strafbar - weshalb ich den
Dr.-Eintrag auch längst wieder habe löschen lassen. Doch
klar ist auch: Für potentielle Betrüger ist es ein
Kinderspiel, einen akademischen Titel in die amtlichen
Ausweise eintragen zu lassen und damit etwa bei
Bewerbungsgesprächen in Sachen Gehalt zu betrügen.>
========
10.10.2012: Auch "Bildungsministerin" Schavan soll
bei ihrer Doktorarbeit massiv abgeschrieben haben
aus: Welt online: Plagiatsjäger: 92 heikle Vorwürfe gegen
Annette Schavan; 10.10.2012;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article109721723/92-heikle-Vorwuerfe-gegen-Annette-Schavan.html
<Ein Plagiatsjäger hat die Doktorarbeit der
Bildungsministerin jetzt vollständig untersucht. Der
anonyme Ankläger findet auf fast 100 von 325 Seiten
Stellen, die er als fehlerhafte Übernahme sieht.
Von Manuel Bewarder
Während die
Universität Düsseldorf die Doktorarbeit von
Bundesforschungsministerin Annette Schavan weiterhin
prüft, hat ein anonymer Plagiatsjäger seine Suche nach
Fehlern bei der Übernahme am Dienstag abgeschlossen. Auf
der Internetseite
"schavanplag" dokumentiert der Plagiatsjäger, der
sich "Robert Schmidt" nennt, nun auf 92 Seiten der Arbeit
Textstellen, die er als Plagiat kennzeichnet.
"Ich halte die
Verstöße in etlichen Fällen für nicht entschuldbar",
erklärte Schmidt der "Welt" nun zum Abschluss seiner
Untersuchung. "Meines Erachtens liegt eine Täuschung vor."
Am 30. September
fand er zuletzt eine Stelle, die er als fehlerhaft
kennzeichnete. Im vergangenen Monat waren es insgesamt
fünf.
Hochschuluntersuchung läuft weiter
Schavan sieht
sich seit dem Frühjahr dem Verdacht ausgesetzt, sie habe
in ihrer Doktorarbeit Textstellen nicht ausreichend
gekennzeichnet. Für die CDU-Politikerin ist der Vorwurf
besonders heikel, da er als Bundesministerin für Bildung
und Forschung an ihrer Glaubwürdigkeit kratzt. Zudem
könnte es sein, dass auch die Universität Düsseldorf
Mängel an der Arbeit feststellt, vielleicht sogar den
Doktortitel entzieht.
Die Untersuchung
der Hochschule, an der Schavan im Jahr 1980 promovierte,
läuft weiter. Bei der Bewertung der Funde kommt es auch
darauf an, wie allgemein oder originell bereits die von
Schavan übernommenen Quellen waren. Außerdem
berücksichtigen viele Plagiatsprüfungen eine nicht
festgesetzte Toleranzschwelle.
Ein Sprecher der
Uni Düsseldorf dementierte einen Bericht, wonach die
Untersuchung noch Monate dauern würde. Zu Details über
einen möglichen Zeitplan wollte er sich jedoch nicht
äußern.
"Das Verfahren
läuft", sagte er der "Welt". Unklar ist auch, ob Schavan
gegenüber der Universität Stellung zu den Vorwürfen
beziehen wird. "Es obliegt dem Promotionsausschuss, ob
Frau Schavan angehört wird", sagte der Sprecher. Schavan
hat zuletzt wiederholt gesagt, sie warte das Ergebnis der
Prüfung ab. Sie habe die Dissertation nach "bestem Wissen
und Gewissen" angefertigt.
Meist geht um eine "Verschleierung"
Die Diskussion
über Schavans Dissertation erinnert an den Plagiatsfall
Karl-Theodor zu Guttenbergs. Dieser trat von seinem Amt
als Bundesverteidigungsminister zurück, nachdem in seiner
Doktorarbeit Plagiate entdeckt wurden.
Bei Schavan
liegt der Fall aber wohl grundlegend anders: Die Vorwürfe
sind nämlich weit weniger schwerwiegend.
Erziehungswissenschaftler haben bereits öffentlich
erklärt, die Arbeit stelle kein Plagiat dar.
Meist geht es
bei den Vorwürfen um eine sogenannte "Verschleierung". Das
bedeutet, dass Schavan so getan hat, als habe sie die
entsprechende Primärliteratur gelesen. Stattdessen zitiert
sie jedoch umfangreich die Sekundärliteratur.
Plagiatsjäger
"Robert Schmidt" will anders als die meisten Mitstreiter
aus dem Umfeld der Analyseplattform
VroniPlag anonym bleiben. Dadurch kann man seinen
Motiven für die zeitaufwändige Textanalyse der Arbeit der
Ministerin nicht nachgehen. Seine vorliegenden und auf der
Internetseite veröffentlichten Textvergleiche müssen also
für sich sprechen.
Journalistenfragen beantwortet er nur
schriftlich
Plagiatsjäger,
die schon mit ihm Texte analysiert haben, sprechen von
einem "hervorragendem Niveau" seiner Arbeit. Die Fragen
von Journalisten beantwortet Schmidt jedoch nur
schriftlich.
Als Beweggrund
für die Untersuchung nennt er: "Nachdem ich bei einigen
Kabinettskollegen von ihr nichts gefunden hatte, habe ich
mir sozusagen sicherheitshalber mal ihre Dissertation
angeschaut, obwohl ich nicht ernsthaft mit Funden
gerechnet hatte."
Um den
Jahreswechsel 2011/2012 wurde er erstmals fündig. Zusammen
mit anderen Aktivisten von VroniPlag nahm er die Arbeit
auseinander. Nach mehreren fragwürdigen Stellen
diskutierte man, ob das Ergebnis auf der Internetseite
veröffentlicht werden soll. Die Mehrheit lehnte dies ab,
zu vage schien der Verdacht der Täuschung. Deshalb
entschloss sich Schmidt zum Alleingang.
Schmidt setzt Hoffnungen in Düsseldorf
"Das geht
deutlich über gelegentliche Fehler hinaus, die man durch
Ungeschicklichkeit oder Schludrigkeit erklären könnte",
schreibt Schmidt. Das umfangreichste Plagiat sei eine
Übernahme auf Seite 312, bei der sie abgewandelt mehr als
eine komplette Seite eines fremden Autoren inklusive
Literaturangaben übernehme, diesen aber nur einmal
erwähne.
Sie habe
woanders sogar "fehlerhafte Rechercheleistung anderer als
eigene ausgegeben – ganz offenbar stillschweigend
voraussetzend, dass das schon so stimmen werde". Auch
Schmidt setzt Hoffnungen auf die Prüfung in Düsseldorf.
Anders als Schavan hofft er auf eine Bestätigung seiner
Funde: "Anscheinend überprüft man die Arbeit dort sehr
gründlich", erklärte Schmidt. "Ich würde mich freuen, wenn
der Promotionsausschuss auch die Möglichkeit weiterer
nicht genannter Plagiatsquellen in Betracht zieht."
Reuters>
========
6.2.2013: Bildungsministerin Schavan verliert
den Doktortitel - die Bildungsministerin ist eine
Fälscherin
aus: n-tv online: Klage ist schon
angekündigt: Annette
Schavan verliert Doktortitel; 6.2.2013;
http://www.n-tv.de/politik/Annette-Schavan-verliert-Doktortitel-article10076861.html
<"Person und Gewissen" heißt die Doktorarbeit
Annette Schavans
Während die Bundesbildungsministerin in
Südafrika unterwegs ist, fällt in Düsseldorf die
Entscheidung, die ihre Karriere beenden könnte: Annette
Schavan darf ihren Doktortitel in Zukunft nicht mehr
tragen. Die Ministerin kündigt eine Klage an: Das ganze
Verfahren sei rechtswidig und fehlerhaft, teilen ihre
Anwälte mit.
Die Bundesbildungsministerin Annette Schavan verliert
ihren Doktortitel. Der zuständige Fakultätsrat der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stimmte in einem
Plagiatsverfahren für die Aberkennung. Schavan hatte 1980
mit einer Arbeit unter dem Titel "Person und Gewissen"
promoviert.
Die Promotionsleistung sei für ungültig erklärt worden,
sagte der Ratsvorsitzende Prof. Bruno Bleckmann. Für den
Entzug des Doktorgrades hätten zwölf Mitglieder des Rats
der Philosophischen Fakultät gestimmt. Außerdem gab es
zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Der Rat sieht es
als erwiesen an, dass Schavan "systematisch und
vorsätzlich" gedankliche Leistungen vorgegeben habe, die
sie nicht selbst erbracht habe.
Bleckmann sagte, der Rat lehne es ab, an die Arbeit aus
dem Jahr 1980 andere Maßstäbe anzulegen als heutzutage.
Schavan habe in ihrer schriftlichen Stellungnahme zu der
umstrittenen Dissertation auf "Besonderheiten" der
Promotionskultur der 80er Jahre hingewiesen. Klar sei,
dass die Zitierstandards der Erziehungswissenschaft zum
Entstehungszeitpunkt der Arbeit die gleichen gewesen seien
wie in der übrigen philosophischen Fakultät. In
einschlägigen Leitfäden sei deutlich gemacht, dass nicht
gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte als
Textplagiate zu werten seien und Sanktionen nach sich
ziehen müssten.
Kanzlei spricht von "fehlerhaftem Verfahren"
Die Anwälte von Schavan kündigten an, Klage vor dem
Verwaltungsgericht Düsseldorf einzureichen. Bis das
Gericht entschieden hat, darf die Ministerin ihren Titel
weiter tragen. Die Entscheidung sei in einem fehlerhaften
Verfahren zustande gekommen und auch materiell
rechtswidrig, hieß es in einer Erklärung
der Rechtsanwaltskanzlei Redeker Sellner Dahs, die
Schavan vertritt. Die CDU-Politikerin werde sich an das
Gericht wenden, weil die gesetzlich vorgeschriebene
Vertraulichkeit des Verwaltungsverfahrens durch mehrfache
Information der Öffentlichkeit verletzt worden sei.
Ermittlungen zur Feststellung einer Täuschung der
Gutachter im damaligen Promotionsverfahren habe es nicht
gegeben. Zudem seien Beweisanträge übergangen worden.
Auf der Internetplattform "Schavanplag" waren seit April
2012 Stellen aus dem Werk gesammelt worden, in denen die
spätere Ministerin unkorrekt zitiert oder Gedanken anderer
Wissenschaftler ohne Kenntlichmachung übernommen hatte.
Die Tragweite der Zitierfehler war unter Wissenschaftlern
umstritten.
Die CDU-Politikerin räumte ein, dass sie in ihrer Arbeit
Fehler gemacht hatte, wehrte sich aber vehement gegen den
Vorwurf, bewusst getäuscht zu haben. Sollte sie vor
Gericht unterliegen, hat sie keinen Hochschulabschluss
mehr: Ein Diplom oder einen Magister hat sie nie erhalten.
So lange eine Klage anhängig ist, dürfte sie ihren Titel
weiter führen.
CDU sieht "politisch motivierte Kampagne"
Schavan gilt als enge Vertraute von Kanzlerin Angela
Merkel. Vor wenigen Tagen war sie als
Direktkandidatin ihres Wahlkreises in Ulm für die
Bundestagswahl 2013 wiedergewählt worden. Ihr
Kreisverband steht auch jetzt hinter Schavan. Die
Entscheidung mache endlich den Weg frei für eine
rechtliche Prüfung, sagte der Vorsitzende Paul Glökler.
"Jetzt kann sie dagegen angehen." Er sei überzeugt, dass
seine Parteifreundin ihren Titel am Ende zurückbekomme.
SPD, Grüne und Linke forderten den Rücktritt Schavans.
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte der "Welt":
"Frau Schavan ist als Wissenschaftsministerin nicht mehr
glaubwürdig. Sie muss daraus ihre Konsequenzen ziehen."
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sagte dem
"Tagesspiegel", sie gehe davon aus, dass Schavan "sich und
der Wissenschaft die Verlängerung dieser Affäre erspart
und ihren Rücktritt erklärt". Die bildungspolitische
Sprecherin der Linken, Petra Sitte, hält einen Rücktritt
der CDU-Ministerin ebenfalls für unausweichlich. "Wer für
Bildung und Forschung zuständig ist, wird immer eine
Vorbildrolle einnehmen", sagte sie der "Süddeutschen
Zeitung".
Unionsfraktionsvize Michael Kretschmer bezeichnete das
Vorgehen der Universität dagegen als "Farce". "Es war von
Anfang an ein unfaires Verfahren", sagte er in Berlin.
Immer wieder sei mit gezielten Indiskretionen
Rufschädigung betrieben worden. Die Standards guter
wissenschaftlicher Praxis seien nicht eingehalten worden.
Kretschmer kritisierte: "Das Prozedere ist keine
wissenschaftliche Überprüfung, sondern eine politisch
motivierte Kampagne gegen eine sehr erfolgreiche
Bundesforschungsministerin."
Im Jahr 2011 trat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) zurück, nachdem er wegen einer
Plagiatsaffäre um seine Dissertation den Doktortitel
abgegeben hatte. Auch den FDP-Politikern Silvana
Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis wurden wegen
Abschreibens ihre Doktortitel aberkannt, beide blieben
aber zumindest in einigen ihrer Ämter aktiv.
Quelle: n-tv.de ,
che/dpa/AFP/rts>
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10.2.2013: <Plagiatsaffäre: Schavan
tritt als Bildungsministerin zurück>
<Nachdem ihr schon am Dienstag der Doktortitel
entzogen wurde, hat die «vorsätzlicher Täuschung» in ihrer
Promotionsarbeit auch politische Konsequenzen. Annette
Schavan gibt ihren Ministerposten auf.
ach anfänglichem Zögern hat
die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan (CDU)
ihren Rücktritt erklärt. Sie zog damit nach einem Gespräch
mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Konsequenzen
aus der Aberkennung ihres Doktortitels durch die
Universität Düsseldorf.
Merkel sagte am Samstag, sie habe den Rücktritt Schavans
«sehr schweren Herzens angenommen». Mit Schavan werde die
«anerkannteste und profilierteste» Bildungspolitikerin die
Bundesregierung verlassen, sagte Merkel und würdigte ihre
Leistungen als «ausserordentlich».
Schavan habe sieben Jahre als Bundesministerin und zuvor
bereits zehn Jahre als Kultusministerin in
Baden-Württemberg «im Dienste des Bildungs- und
Forschungsstandortes Deutschland gestanden». Schavan
stelle mit ihrem Rücktritt ihr eigenes Wohl hinter das
Wohl des Ganze, sagte Merkel.
Grosse Wertschätzung
Politiker von FDP, SPD, Grünen und Linken werteten
Schavans Rücktritt als politisch überfällig, bekundeten
aber auch Wertschätzung für ihre Amtsführung. Für die
Regierung und Kanzlerin Merkel sei das ein schlechter
Start ins Wahljahr 2013, hiess es weiter.
FDP-Parteichef Philipp Rösler erklärte, seine Partei habe
«grossen Respekt» vor Schavans Entscheidung. «Ihre
Leistungsbilanz bleibt unbestritten.» SPD-Parteichef
Sigmar Gabriel sagte der «Welt am Sonntag», Schavan sei
eine «hoch anständige und kompetente Kollegin, um die es
mir ausserordentlich leid tut».
Schavan: «Respekt vor dem Amt»
Schavan begründete ihren Abgang ebenfalls mit dem Respekt
vor ihrem Amt. «Ich habe in meiner Dissertation weder
abgeschrieben noch getäuscht», versicherte die 57-Jährige
und fügte hinzu: «Die Vorwürfe, das habe ich in den
vergangenen Wochen und Monaten mehrfach gesagt, treffen
mich tief.»
Sie bekräftigte, dass sie gegen den Entzug des Titels
durch die Uni Düsseldorf klagen wolle. Dies sei aber
unweigerlich mit Belastungen für die Regierung und die CDU
verbunden. «Und das genau möchte ich vermeiden, das geht
nicht, das Amt darf nicht beschädigt werden.»
Der Kanzlerin dankte Schavan sehr persönlich für
Vertrauen und Freundschaft. «Freundschaft hängt nicht an
Amtszeiten und wirkt über diesen Tag hinaus.»
Pragmatische Nachfolgerin
Schavans Nachfolge soll die niedersächsische
Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) antreten. Die
61-Jährige soll die Ernennungsurkunde am Donnerstag von
Bundespräsident Joachim Gauck in Empfang nehmen. Bei
derselben Zeremonie wird Schavan nach fast acht Jahren im
Amt verabschiedet.
Wanka bringe als promovierte Mathematikerin und
langjährige Wissenschaftsministerin in Brandenburg und
Niedersachsen «beste Voraussetzungen» mit, betonte Merkel
am Samstag. «Ich habe mich gefreut, dass sie mir für diese
Aufgabe zugesagt hat.»
Die promovierte ostdeutsche Mathematikerin Wanka gilt als
konservativ und pragmatisch. In der Wissenschaftspolitik
agierte sie bisher allerdings eher farblos.
Anonyme Plagiatsvorwürfe
Anfang Mai waren im Internet anonyme Plagiatsvorwürfe
gegen Schavan erhoben worden. Die Ministerin hatte
daraufhin die Universität gebeten, ihre Dissertation
«Person und Gewissen» zu überprüfen.
Die Prüfung führte in der vergangenen Woche zum Entzug
des Titels. Das Gremium warf der Ministerin vor,
systematisch und vorsätzlich Gedanken anderer Autoren als
eigene ausgegeben zu haben.
Bis zu einem Urteil im Fall Schavan können Jahre
vergehen. Deshalb hielt die Opposition Schavan für nicht
mehr tragbar. Die Ministerin war erst am Freitagabend von
einer Dienstreise aus Südafrika zurückgekehrt.>
========
Frank Schirrmacher: Lügen
mit System - die gefälschte Doktorarbeit hat
er bei seiner Magisterarbeit abgeschrieben
Ein Beispiel eines fälschenden und lügenden, aber
gut bezahlten, deutschen Journalisten ist der
Journalist Schirrmacher von der Lügen-FAZ, der
nahe zu Josef Ackermann stand, dem
Deutsche-Bank-Chef [unter dem u.a. die
Zinsmanipulationen stattgefunden haben].. Die
Preise von Schirrmacher sind unter anderem
-- der Ludwig-Börne-Preis
-- der Jacob-Grimm-Preis
-- die Goldene Feder (S.195)
Dabei sind bei Journalist Schirrmacher gemäss
Spiegel Dichtung und Wahrheit eher "fliessend". Je
nach Lebenslauf ist er mal Zivildienstleistender
oder Panzerfahrer gewesen (S.196). Schirrmacher
erfindet schöne Häuser und schöne Vorträge. Will
heissen, Schirrmacher ist ein Münchausen mit
Posten! Beweise? Hier:
Spiegel schreibt am 13.5.1996 im Artikel
"Überflieger im Abwind" über Schirrmacher:
Wahrheit und Erfindung "kongenialisch fliessend":
"Die Grenzen zwischen Wahrheit, Ausschmückung und
freier Erfindung sind bei dem hochbegabten Mann
kongenialisch fliessend. Manche Details sind so
skurril, dass die FAZ-Redakteure sich mitunter
fragen, ob ihr Vorgesetzter mit der
geschwindigkeit der Karriere möglicherwiese alle
Massstäbe verloren hat." (S.196)
Zivildienst und Panzerfahrer gleichzeitig:
"So verblüffte er selbst enge Vertraute mit der
Erzählung, er sei als Kind in Äthiopien entführt
worden und unter den Augen von Männern
aufgewachsen, die jederzeit bereit gewesen seien,
ihn zu töten. Und hat ihr Herausgeber nun, rätseln
die Redakteure, Zivildienst abgeleistet, wie er
zunächst behauptete, oder war er doch
Panzerfahren, wie er zwischenzeitlich in Umlauf
brachte?" (S.196)
Das erfundene Haus:
"Manche Flunkereien entspringen offenbar einer
Laune des Augenblicks. Anders ist nicht zu
erklären, wieso Schirrmacher beim Blättern in
einem Bildband mit hochherrschaftlichen Villen der
Jahrhundertwende plótzlich auf ein besonders
schönes Foto zeigt und dazu erklärt, in so (S.196)
einem Haus sei er aufgewachsen. Tatsächlich ist
der kleine Frank in einem Reihenhaus in Wiesbaden
gross geworden." (S.197)
Der erfundene Vortrag:
"Offenbar um sich bei dem damals noch amtierenden
Chef Fest einzuschmeicheln, berichtete er diesem
eines Tages, er sei von der Society of Fellows an
der amerikanischen Harvard-University gebeten
worden, einen Vortrag über dessen Hitler-Buch zu
halten. (...) [Es geht dabei um die dicke
Hitler-Biographie von Herrn Fest]. Im Büro der
Society of Fellows in Harvard kann sich niemand
daran erinnern, dass die Rede jemals öffentlich
gehalten wurde. Der angesehene Klub von
Doktoranden und Förderern beschäftigt sich in der
Hauptsache mit der Vergabe von Stipendien. "Wir
organisieren Essen, aber keine Vorträge", erklärt
der zuständige Sekretär." (S.197)
Trotz all der Lügen ging Schirrmachers Karriere
aber weiter. Er wurde "Vorsitzender des
Stiftungsrats der Herberg-Quandt-Stiftung"
(S.197).
Gefälschte Doktorarbeit? Schirrmacher schrieb bei
sich selber ab!
Der Gipfel der Münchhausen-Lüge ist die
Doktorarbeit von Schirrmacher, wo er einfach von
seiner Magisterarbeit abgeschrieben hat. Ulfkotte
Zitat:
<Die Details dazu, wie Schirrmacher bei siener
Doktorarbeit sich selbst plagiierte und seine
Magisterarbeit in weiten Teilen nochmals an der
Universität sls Doktorarbeit vorlegte, finden sich
ebenfalls im schon zitierten Spiegel-Artikel.>
(S.197)
Der Werteverfall beim deutschen Journalismus ist
bodenlos...
Ein Artikel der taz [die "Tageszeichnung" aus
Berlin mit dem Artikel "So regiert Frank
Schirrmacher" vom 24.6.2006] schildert über den
Lügner Schirrmacher, Auszeichnungen von
Schirrmacher werden bei Wikipedia erfunden und
dann wieder gelöscht:
"Die Gesellschaft glaubt an den biografischen
Künstler, dessen Eintrag zu seiner Person im
Onlinelexikon Wikipedia sich zeitweise geschönt
las - etwas mit Auszeichnungen, die später wieder
gelöscht waren." (S.198)
Und er ist Redner bei "Elitenetzwerken". Der
FAZ-Münchhausen von Deutschland manipuliert mit in
der deutschen Aussenpolitik und
Geschichtsschreibung. Die Zeitung Wirtschaftswoche
schrieb 2013 einen Artikel über den Herausgeber
der Lügen-FAZ mit dem Titel "Schirrmacher zwischen
Infantilität und Grössenwahn"... (S.198)
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12.11.2016: SPD-Abgeordneter Thorsen Wehner
(Rheinland-Pfalz) erfindet ein Diplom als
"Mathematiker" SPD-Politiker gaukelt Diplom vor: Schon wieder Fall von
Lebenslauf-Trickserei
http://www.bild.de/politik/inland/lebenslauf/spd-abgeordneter-wehner-schummelte-bei-biografie-kein-diplom-48728478.bild.html
<Die SPD hat wieder ein Biografie-Problem.
Der rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete
Thorsten Wehner (SPD) hat seinen Lebenslauf frisiert und
ein Diplom angegeben, das er gar nicht besitzt.
Das berichtet die „Rheinzeitung“.
Der Zeitung gegenüber gab Wehner zu, dass er das
Studium abgebrochen habe und daher auch kein
diplomierter Mathematiker sei.
Wehner war schon vorher in die Kritik geraten.
Gegen den ehemaligen Vorsitzenden der
Arbeiterwohlfahrt wird seit Monaten wegen
Abrechnungsbetrugs ermittelt.
Der Generalsekretär der CDU Rheinland-Pfalz, Patrick
Schnieder, fordert Aufklärung. „Es muss geklärt werden,
seit wann Herr Wehner die Bezeichnung Diplom-Abschluss
trägt und wo er ihn überall veröffentlicht hat. Da Herr
Wehner nicht direkt von den Bürgern gewählt, sondern über
die Landesliste in den Landtag eingezogen ist, muss nun
der SPD-Fraktionsvorsitzende wie auch der
SPD-Landesvorsitzende über die entsprechenden Konsequenzen
nachdenken.“
Nicht der erste Fall!
Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz
hatte bei ihren Abschlüssen geschummelt.>
Frank Steffel ist für die CDU im Bundestag und wird nun
mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. 1999 hatte ihm die
Freie Universität Berlin einen Doktortitel im Bereich
Wirtschaftswissenschaft verliehen.
Nun heißt es, dass er womöglich plagiiert hatte. Wie
die Freie Universität Berlin am Montag
mitteilte, beschloss das Präsidium der Hochschule,
dem CDU-Abgeordneten den 1999 vom Fachbereich
Wirtschaftswissenschaft verliehenen Doktorgrad wieder zu
entziehen.
Der Beschluss sei dabei einstimmig gefallen. Steffel
könnte noch vor dem Verwaltungsgericht gegen die
Entscheidung klagen.
Die FU Berlin ist sich ihrer Entscheidung aber offenbar
sicher. Das zuständige Gremium hat die Plagiatsvorwürfe
nach eigenen Angaben mehrere Monate lang geprüft.
Dem Abgeordneten wird konkret vorgeworfen, dass er
in seiner Dissertation über „Bedeutung und
Entwicklung der Unternehmer in den neuen
Bundesländern nach der deutschen Einheit 1990“ an
zahlreichen Stellen abschrieb – also wörtliche oder fast
wörtliche Übernahmen nicht als solche gekennzeichnet
hatte.
Der Umfang sei dabei so massiv, dass es sich nicht um
einen Ausrutscher oder Zufall handeln könne.
Zwar habe Steffel dabei für jede der vom Gremium
überprüften Passagen eine Quelle angegeben, es werde
jedoch nicht ersichtlich, „dass er wörtlich oder fast
wörtlich Texte anderer Autoren in seine
Dissertation eingefügt hat, und in welchem Umfang“.
Der CDU abgeordnete hat bereits darauf reagiert. Er
erklärte, dass er „keinen Täuschungsvorsatz gehabt“
habe. Zudem verwies er auf die Zitierweise seines
damaligen wissenschaftlichen Betreuers.
Laut der FU hatte sie im November 2017 einen Hinweis
auf mögliche Plagiate von Steffel erhalten. In dem
Prüfverfahren sei dann unter Berücksichtigung aller
Stellungnahmen „eine zumindest bedingt vorsätzliche
Täuschung und eine Verletzung des Gebotes der
wissenschaftlichen Redlichkeit“ festgestellt worden,
erklärte die Universität.>
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3.4.2019:
Kopistin Giffey wurde Familienministerin - was für
eine Leistung! Familienministerin Giffey wegen Plagiatsverdacht bei
Doktorarbeit unter Druck – Rücktrittsforderung
<Die Familienministerin Franziska Giffey gilt als
fleißig und talentiert. Doch sie hat ein Problem: Ihre
Doktorarbeit weist offenbar erhebliche Mängel auf. Die
Universität prüft den Entzug der Doktorwürde, ein
emeritierter Professor fordert nun ihren Rücktritt.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey gerät wegen
ihrer Doktorarbeit zunehmend unter Druck. Peter Grottian,
emeritierter Professor an der Freien Universität Berlin
(FU), an der Giffey promoviert wurde, forderte Giffey in
einem Gastbeitrag
für die Süddeutsche Zeitung zum Rücktritt und
die Universität zur Aberkennung ihrer Doktorwürde auf:
Wenn Giffey klug ist, sollte sie selbst den Rücktritt
von ihrem Amt vollziehen und die FU bitten, die
Aberkennung ihres Doktorgrades einzuleiten. Sie hätte
Haltung gezeigt und ihre politische Karriere vor
weiterem Schaden bewahrt.
Die Arbeit sei "höchst anfechtbar", die Verfehlungen und
Mängel gravierend. Giffey habe vom Handwerk des
wissenschaftlichen Arbeitens "nur einen blassen Schimmer":
Das gilt auch für den Stand der Forschung und die
theoretisch-methodische Reflexion in ihrer Arbeit.
Giffey demonstriert ein oft naives, fehlerhaftes und
verantwortungsloses Verhältnis zu ihrem Fach.
Grottian sieht bei Giffey vor allem auch das Problem
mangelnder wissenschaftlicher Distanz. Ihr Thema sei die
Beteiligung der Zivilgesellschaft an der EU-Politik am
Beispiel von Berlin-Neukölln gewesen, während sie selbst
Europabeauftragte des Bezirks war. Sie habe also über sich
selbst geschrieben, ohne diesen Umstand angemessen zu
reflektieren.
Bereits im Februar hatte der Spiegelgemeldet,
dass die Seite Vroni PlagWiki Giffeys Arbeit geprüft und
auf etwa einem Viertel der Seiten problematische Stellen
ausgemacht habe. Die Ministerin bat die FU daraufhin um
die Prüfung der Arbeit. Die Hochschule erklärte, ein
entsprechendes Verfahren eingeleitet zu haben.
Giffey absolvierte von 2005 bis 2010 ein
Promotionsstudium in Politikwissenschaft an der FU,
während sie beruflich als EU-Beauftragte des Bezirks
Neukölln tätig war. Ihre Dissertation mit dem Titel
"Europas Weg zum Bürger – Die Politik der Europäischen
Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft" reichte
sie 2009 ein, drei Monate nach der Geburt ihres Sohnes.
Sie wurde mit "Magna cum laude" bewertet.
Giffey gilt in der SPD als eine der wenigen verbliebenen
Nachwuchshoffnungen der Partei. In letzter Zeit wurde sie
wiederholt als mögliche Nachfolgerin Michael Müllers
gehandelt, der als angeschlagen geltende Regierende
Bürgermeister Berlins. Sollten sich die Plagiatsvorwürfe
bestätigen, dürfte ihre Karriere zumindest Schaden nehmen.
Grottian schätzt Giffeys Verfehlungen als schwerwiegender
ein als die von Annette Schavan. Die frühere
Bildungsministerin war 2013 zurückgetreten, nachdem ihr
wegen ähnlicher Verfehlungen der Doktortitel aberkannt
worden war. Dabei findet der Professor für die
Regierungstätigkeit Giffeys lobende Worte. Im Interview
für das Morning Briefing des ehemaligen Handelsblatt-Herausgebers
Gabor Steingart sagte er:
Frau Giffey ist eine engagierte Ministerin und sie hat
einiges angepackt, was vorher nicht angepackt worden
ist.
Grottian übt in seinem Beitrag für die SZ auch
scharfe Kritik an seiner Universität. Die
Promotionsordnung des Otto-Suhr-Instituts für
Politikwissenschaft (OSI) von 2008 müsse dringend
überarbeitet, die Macht des Erstgutachters beschnitten
werden. Giffeys Erstgutachterin, die Politikprofessorin
Tanja Börzel, wirft er "Unverantwortlichkeit" vor:
Sie hätte die Probleme erkennen und Giffey helfen
müssen, die Doktorarbeit auf ein Feld zu konzentrieren,
wo Wissenschaft und Eigennutz nicht kollidieren. Das
wäre ein Leichtes gewesen.
Grottian, der 2007 emeritiert wurde, galt mit seinem
markanten linken Profil als eine der Aushängefiguren des
"alten", gesellschaftskritischen OSI, das in den 2000er
Jahren zu einem "normalen" politikwissenschaftlichen
Institut umgebaut wurde. Börzel, die seit 2004 an der FU
lehrt, ist eine Vertreterin dieses neuen, am neoliberalen
Mainstream orientierten OSI. Indirekt ist Grottians
Stellungnahme damit wohl auch als Kritik am Umbau seines
alten Instituts zu verstehen.
8.6.2019: Ex-Innensenator Michael Neumann
(SPD) hat bei Wikipedia abgeschrieben und verliert
Doktortitel: Noch ein Doktortitel gefälscht bei SPD: Ex-Innensenator,
SPD, verliert Doktortitel wegen Unterschleif
https://volksbetrugpunktnet.wordpress.com/2019/06/08/noch-ein-doktortitel-gefaelscht-bei-spd-ex-innensenator-spd-verliert-doktortitel-wegen-unterschleif/
Der ehemalige Hamburger Innensenator Michael Neumann
(SPD) hat seinen Doktortitel verloren! Die
Helmut-Schmidt-Universität hat ihm den Titel nach
Plagiats-Vorwürfen aberkannt. …
Michael Neumann war von 2011 bis 2016 Innensenator in
Hamburg
Er war also Polizeiminister. Ein Betrüger und
Fälscher, SPD, war als Minister oberster Chef der
Hamburger Polizei. Ein Krimineller machte der Hamburger
Polizei Vorschriften. Alles klar.
Leser Liebknecht moniert:
Wo sollen denn solche Figuren Grütze herhaben? Das
Schlimme ist daß solche Existenzen uns regieren.
Aus Frankreich kommentiert der Leser Vautrin:
Nicht nur daß er abgeschrieben hat ist übel. Ich
halte es für noch schlimmer wovon er abschrieb: Von
Wikipedia. Er schrieb nicht von irgendeiner entlegenen
Fachzeitschrift ab sondern wie ein Schulkind von
Wikipedia! Das ist so grotesk saudumm daß er schon
wegen dieser Dummheit weggesperrt gehört hätte anstatt
öffentliche Ämter zu bekleiden und deren fette Gagen
zu kassieren.
Buntes Berlin 1.11.2019: Ministerin Giffrey
(SPD) hat abgeschrieben, und hat sich selbst zum Thema
gemacht, aber darf den Doktortitel behalten? - Und die
Rüge ist gar nicht in den Doktorstatuten enthalten! Plagiatsjäger kritisiert Entscheidung über Doktortitel:
„Frau Giffey scheint Immunität zu genießen“
https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/plagiatsjaeger-kritisiert-entscheidung-ueber-doktortitel-frau-giffey-scheint-immunitaet-zu-geniessen-a3052039.html
<Ein Plagiatsjäger von VroniPlag Wiki
hat Unverständnis über die Entscheidung der Freien
Universität Berlin (FU) geäußert, Bundesfamilienministerin
Franziska Giffey (SPD) nicht den Doktortitel zu entziehen,
sondern sie lediglich zu rügen.
Er habe die Berliner Hochschule im Umgang mit Plagiaten
bisher strenger erlebt, sagte VroniPlag-Mitstreiter
Gerhard Dannemann dem „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
Der Wissenschaftler wies auf den hohen politischen
Druck hin: Für die erteilte Rüge fehle es an
einer rechtlichen Grundlage.
Die Rechtsprechung lässt eine solche Rüge zu, wenn
das in der Promotionsordnung vermerkt ist“,
kritisierte Dannemann.
Dies sei an der FU Berlin aber nicht der Fall. Er
meinte: „Frau Giffey scheint Immunität zu genießen“.
Der emeritierte FU-Professor und Sozialwissenschaftler
Peter Grottian hatte Giffeys Arbeit nicht nur wegen
etwaiger Fälschungen kritisiert, sondern
wegen mangelnder wissenschaftlicher Distanz: In der
Auseinandersetzung mit ihrem Promotionsthema, der
Beteiligung der Zivilgesellschaft an der EU-Politik am
Beispiel von Berlin-Neukölln, habe Giffey als
damalige Europabeauftragte von Neukölln „direkt und
indirekt über sich selbst“ geschrieben,
hatte Grottian im April öffentlich moniert. (dts)>
"Finanziell hat Giffey zunächst keine Einbußen. Laut
Bundesministergesetz stehen ihr für 2 Jahre maximal 221 751
Euro Übergangsgeld zu. Bis zu einer möglichen Wahl zur
Bürgermeisterin im September immerhin 57 491 Euro."
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CSU (Bayern, 4R) am 11.11.2022:
Generalsekretär Huber bekommt kalte Füsse - Doktorarbeit
wird überprüft: "Wissenschaftliche Anforderungen" sind
nicht erfüllt: Plagiat? CSU-Generalsekretär Huber verzichtet auf
Doktortitel
https://www.tag24.de/nachrichten/politik/deutschland/parteien/csu/csu-generalsekretaer-huber-verzichtet-auf-doktortitel-2661883
München - CSU-Generalsekretär
Martin Huber (44) verzichtet freiwillig auf
das Führen seines Doktortitels.
Mit dieser Mitteilung vom Freitag reagierte Huber auf die
Überprüfung seiner Doktorarbeit durch die Münchner
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU).
Der zuständige Promotionsausschuss hatte laut Mitteilung
der LMU letztlich zwar keine "nachgewiesene Täuschung"
gesehen, aber festgestellt, "dass die Handhabung der
Formalia als wissenschaftliche Technik nicht den
wissenschaftlichen Anforderungen an eine Dissertation
entspreche".
Hintergrund waren Vorwürfe des Plagiatsforschers Jochen
Zenthöfer, der darauf bestand, dass die Maßstäbe des guten
wissenschaftlichen Arbeitens in der Dissertation nicht
eingehalten worden seien.
Huber bat daraufhin die Universität um erneute Prüfung
seiner Arbeit.
Huber hatte 2007 eine Arbeit mit dem Titel "Der Einfluss
der CSU auf die Westpolitik der Bundesrepublik Deutschland
von 1954 bis 1969 im Hinblick auf die Beziehungen zu
Frankreich und den USA" an der LMU vorgelegt.