Chronologie
Alte Bausubstanz:
Le Havre |
Le
Havre Place Gambetta / Gambetta-Platz 1907 |
Le
Havre Passerelle de la Bourse / Börsenbrücke
1904 |
Le
Havre, Bahnhof mit Tram und Uhrturm 1935 |
Le
Havre, hôtel de ville / Rathaus |
Le
Havre, Norwegische Kirche, 1930-er Jahre ca.
|
Alte
Bausubstanz: Saint-Lô |
Saint-Lô vor 1940 Strassenzug |
Saint-Lô vor 1940, Hauszeile und Kathedrale |
Und so schöne alte
Bausubstanz war in allen Städten und Dörfern in der
Normandie vorhanden.
1939
Le Havre bekommt britische Einquartierungen
(Tewes, S.282)
Ende Mai / Anfang Juni 1940
Le Havre vor dem britischen Abzug: Die Briten zerstören
noch schnell ihre Unterkünfte
z.B. im Hotel und Casino "
Frascati”, damit es den
deutschen Truppen nicht zu schön haben werden (Tewes,
S.282).
Le Havre: Panik in der Bevölkerung vor der deutschen
Besetzung
Ende Mai und Anfang Juni 1940, als die Ankunft deutscher
Truppen angekündigt wird, fliehen die Bewohner von Le
Havre aus der Stadt. Sie lassen ihre Sachen auf den
Schiffsanlegestellen stehen, sie schiffen sich in
irgendein Boot ein, von dem sie gar nicht wissen, wohin es
fährt.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
9.6.1940
Le Havre: Raffinerien angezündet
Die Raffinerien werden willentlich angezündet und
verbreiten in Le Havre eine apokalyptische Atmosphäre.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
11.6.1940
Le Havre: Explosion und Sinken des Frachters "Niobé"
Eine Bombe einer deutschen Stuka trifft den Frachter
"Niobe". Der explodiert und sinkt. Dies ist der Nachweis
dafür, dass Munition an Bord war. Der Frachter hatte
gleichzeitig einige Hundert Flüchtlinge geladen...
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
ab 13.6.1940
Deutsche NS-Besetzung von Le Havre
Der Hotelbesitzer kann nur die zerstörten Unterkünfte
präsentieren (Tewes, S.282).
Im Varietétheater wird weiter getanzt, Kulturfahrten,
deutsche Zeitungen, Frontbücherei für Soldaten, gemeinsame
Tischfussballspiele mit Franzosen (Tewes, S.283),
Erzählungen über die skandalösen britischen Soldaten, das
deutsch-französische Verhältnis ist deswegen von
Vornherein gut (Tewes, S.284).
Kriegsgerichte strafen deutsche Soldaten strenger als
Franzosen, um den "guten Ruf” zu wahren; ausreichende
Verpflegung, heimliche Zulieferungen an die Bevölkerung
(Tewes, S.284).
ab Juni 1940
Gegenseitige Funkmessstationen und Aufklärungsflüge
der britischen und deutschen Seite (Tewes, S.292).
ab Juli 1940
Le Havre wird Militärhafen - englische Bombardements
Die NS-Besatzungsmacht baut den Hafen von Le Havre in
einen Militärhafen um. Es befinden sich alle Arten von
Schiffen im Hafen als Vorbereitung zur Operation "Seelöwe"
zur Landung in England.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
Das NS-Regime stationiert in Le Havre eine Garnison von
40.000 Mann.
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Le_Havre (2007)
Le Havre wird auch Stationsort von NS-Kriegsschiffen, z.B.
der 5. Torpedobootflotille
(aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Situation_in_der_Normandie_im_Jahr_1944)
[Bombardierungen durch die englische Luftwaffe sind
vorprogrammiert...]
Enormer U-Boot-Bunkerbau und Projekt mit
Fernkampfbatterien
durch die Organisation Todt (Tewes, S.294).
England beobachtet die französische Küste argwöhnisch
(Tewes, S.292)
Kanalküste: Deutsche Wachboote fischen deutsche und
englische Piloten aus dem Meer
(Tewes, S.296)
Deutsche Soldaten hinter den Linien tragen Pistolen
bzw. oft nur die "leere Tasche
oft mit Pralinen, Süssigkeiten und Zigaretten angefüllt.”
(Tewes, S.295)
Küstengebiet: Luxusjacht für Seenotrettungsdienst
Es handelt sich dabei um eine requirierte englische
Luxusjacht. Die Jacht fährt Fahrt zwischen den verankerten
Seenotrettungsinseln und unternimmt Kurierfahrten (Tewes,
S.297).
Le Havre: Sanierungsrevier gegen Geschlechtskrankheiten
mit 24-Stunden-Service
wo jeder, der im Puff war, durch muss: Behandlung gegen
Tripper oder Syphilis (Tewes, S.301).
Bistros im Hafen, die Familienmütter
Der Betreiberfamilien werden für die Matrosen zu
Mutterfiguren (Tewes, S.297).
Der Heimaturlaub wird ausgelassen, weil es in
Frankreich schöner ist [!]
in Erholungsheimen, Theaterkarten, z.T. mit französischer
Freundin. Aber eine gewisse Quote muss ins Reich fahren,
sonst würde der Urlaub ganz gestrichen... (Tewes, S.291)
Normandie: Deutsche leihen sich Fahrräder bei Franzosen
aus, gegen Gegenleistung
wie Feuersteine, Tabak, Zigaretten und Schokolade.
Ausflüge zu Schlachtfeldern des 1.Weltkriegs, als
"Wehrbetreuung" deklariert (S.313).
Normandie: Deutsch-französische "Beziehungen" werden
öffentlich zur Schau gestellt - Freiwillige gehen ins
Reich und in die Vichy-Armee
Viele französische Mädchen zeigen sich mit deutschen
Soldaten in Städten öffentlich. Franzosen gehen
unterdessen freiwillig nach Deutschland in den
Arbeitsdienst. Freiwillige melden sich zur Vichy-Armee und
nach Nordafrika (S.314), v.a. nach dem englischen Angriff
auf die französische Flotte in
Mers-el-Kébir
(S.314-315).
Vorbereitungen zu "Seelöwe": Stümperhafte Wehrmacht
Zum Teil macht die Wehrmacht ohne Rücksprache mit der
Marine Vorbereitungen mit fundamentalen Fehlern, wo der
tragische Ausgang oft nur in letzter Minute verhindert
werden kann (Tewes, S.298).
[Beinahe-Ertrinken oder Hinaustreiben aufs Meer etc.].
August 1940
Kanalküste: Vorbereitung für "Seelöwe"
Es entsteht eine herzliche Beziehung zur Bevölkerung.
Sorglose Spaziergänge möglich, absolut freundliche
Bevölkerung (Tewes, S.286). Alte Franzosen haben zum Teil
noch Erinnerungen an 1871 (Tewes, S.287).
ab August 1940 ca.
Einrichtung von Stellen der SS - Übergriffe trüben die
Stimmung in der Bevölkerung
(Tewes, S.285)
September 1940
Le Havre: 2-3 mal getötete deutsche Soldaten
durch Farbige getötet, die später festgenommen werden
(Tewes, S.283).
ab September 1940 ca.
Le Havre: Englische Bombardierung, hoher Schaden an
zivilen Einrichtungen, Wohnhäusern, Warenhaus
(Tewes, S.284)
Die englische Luftwaffe bombardiert die Schiffe im Hafen,
die für die Operation "Seelöwe" vorbereitet sind, und
verschont die Stadt Le Havre dabei nicht. Im September
1940 sind bereits schönste Gebäude durch englische
Bombardements zerstört, z.B. die "Nouvelles Galéries", das
"Palais de la Bourse" etc.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
In der Folge ist die Bevölkerung noch mehr auf der
deutschen Seite (Tewes, S.284).
Oktober 1940
Normandie: Jagd: Deutsche Soldaten gehen Karnickel und
Rebhühner jagen
(Tewes, S.289). Franzosen haben keine Jagdgesetze.
Hetzjagden auf Rotwild und mit Drahtschlingen sind
möglich.
Le Havre: Not durch Trümmer, die GB produziert hat -
der Krieg geht weiter - Inflation
Hohe Arbeitslosigkeit und Hunger sind Hauptprobleme.
Mittel: Strassenarbeiten und Trümmerbeseitigung (Tewes,
S.290). Viele Franzosen stehen vor einem Trümmerhaufen,
der einmal ihr Haus war.
In Le Havre ragen die Reste untergegangener Schiffe aus
dem Meer (Tewes, S.291). Viele kleine Betriebe sind zu,
weil die Männer in Gefangenschaft sind. Die Frauen wissen
nicht, wovon sie leben sollen ohne Mann (Tewes, S.290).
Franzosen schimpfen auf die frühere Regierung, v.a. die,
die arbeitslos bleiben, schimpfen. Furcht vor Anarchie.
Viele begrüssen die strenge deutsche Besatzung. Es
herrscht eine allgemeine Enttäuschung, dass der Krieg
trotz Niederlage auch noch weitergeht (Tewes, S.290).
Viele Bewohner werden zugunsten deutscher Soldaten "an die
Luft” gesetzt, aus Häusern getrieben (Tewes, S.290).
Einkaufsparadies: Deutsche kaufen alle Genussmittel, so
dass es bald keine mehr gibt. Die Neueinkäufe kosten das
Dreifache des vorherigen Verkaufspreises. Die Versorgung
mit Heizmaterial ist ungewiss (Tewes, S.290).
Öffentliche Verkehrsmittel sind von den Deutschen für
sich "nutzbar" gemacht
und existieren für die Bevölkerung nicht mehr. In der
Folge müssen Franzosen bei strömendem Regen Fahrrad
fahren.
Ausgangssperre am Abend (Tewes, S.290).
Post, Telegraf sind nur eingeschränkt verfügbar (Tewes,
S.290-291).
Die Demarkationslinie zu Vichy-Frankreich zerschneidet das
Land. Die Bevölkerung der Küstenstädte ist die englischen
Bombardements leid (Tewes, S.291).
1.10.1940
Deauville: Englische Bombenangriffe
(Tewes, S.291)
Karte mit Positionen von Le-Havre und Deauville
November 1940
Verlegungen der Einheiten: z.T. einwandfreie Rückgabe
der Häuser
(Tewes, S.288)
Le Havre: Teilabzug der
Schiffe
|
Le Havre, Quai George V. mit
Hakenkreuzfahne 1941 ca.
|
Mit dem Abblasen der Landung in England und mit dem Beginn
des Russlandfeldzugs verschwinden die Schiffe in Le Havre
und es tritt im Jahr 1941 nach und nach Ruhe ein. Die
NS-Besatzungsmacht errichtet ihre ersten
Artillerieeinrichtungen an der Küste (Cap de la Hève) und
auf den Klippen , verstärkt ihre Luftabwehrbatterien in
Hève und installiert Flakbatterien v.a. auf dem Plateau de
Caucriauville.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
In derselben Zeit verstärken sich erstmals die Netze des
Widerstands ("Résistance"), das Netz FTP, L'Heure H., der
"Vagabond Bien-Aimé" etc.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
April 1941
Normandie: Tränen beim Abzug in den Russlandfeldzug
(S.313)
ab Mai 1941
Ende der "Luftschlacht um England"
und an der französischen Küste bleibt es ruhig bis 1943
(Tewes, S.292).
ab 22.6.1941
Die Normandie erleidet noch geringere
Lebensmittelzuteilung und Güterzuteilung als bisher
Es beginnt der Hunger in den besetzten Gebieten. Wenn
Lebensmittel ankommen, dann ist es nur noch minderwertige
Ware (S.315). Die deutschen Ersatztruppen, die für die
abgezogenen Truppen kommen, sind ausserdem meist weniger
diszipliniert als die Vorgänger (S.315).
Neue Massnahmen:
-- Gestapo und SD-Massnahmen
-- Zwangsverpflichtungen zu Bauvorhaben
In der Folge verhärtet sich das Verhältnis (S.315)
19.7.1941
Churchill mit dem ersten Victory-Zeichen 19.7.1941
2.8.1941
Calvados: Erschiessung
von Louis Berrier wegen einer Brieftaube
Normandie, Calvados, Bekanntmachung der Erschiessung von
Louis Berrier, 2.8.1941
"Bekanntmachung:
Der Angeklagte Louis Berrier, wohnhaft in Ernes
(Calvados), hat eine Brieftaube mit Nachrichten für
England fliegen lassen. Er wurde deshalb vom Kriegsgericht
wegen Spionage zum Tode verurteilt und am 2. August 1941
erschossen. Caën, 3. August 1941, Das Kriegsgericht."
22./23.8.1941
Le Havre: Englisches
Bombardement mit Bomben im Quartier Thiers Saint-Michel
Zwei Bomben, die auf die Strasse aufprallen (heute rue
René Coty) beschädigen das Kaufhaus "Zum Frühling" ("Le
Printemps") stark. Es wurde früher auch "Zur Goldkugel"
genannt ("A la Boule d'Or"). Die Einwohner von Le Havre,
die 1940 schon das Einkaufszentrum "Galeries Lafayette"
verloren haben, sind durch den Verlust des zweiten
Kaufhauses sehr betroffen. Der "Frühling" (Kaufhaus "Le
Printemps") kann erst wieder in den 1950-er Jahren
eröffnet werden.
(aus:
http://lehavrephoto.canalblog.com/archives/2006/04/04/1645976.html)
September 1941
15. / 16.9.1941
Le Havre: Schweres
englisches Bombardement
Das Bombardement dauert von 21:30 bis 0:30 Uhr. Die Bomben
treffen speziell das Quartier Thiers Saint-Michel.
Englands Bomber legen ganze Strassenzüge in Schutt und
Asche. Das Kaufhaus "Der Frühling" ("Le Printemps") wird
nun total zerstört. Die Häuser mit der Bijouterie Millaud
und mit dem Laden "Monoprix" sind ausgebrannt.
Dezember 1941
Hitler propagiert am Atlantik einen "Gürtel von
Bollwerken"
-- es sind von Nord-Norwegen bis zu den Pyrenäen
fast 5000 km (Ryan, S.22)
-- die Idee der Festung entlang von 5000km Küste ist von
Hitler eine absolute Zwangsvorstellung (Ryan, S.23).
Normandie: Paris-Besuch von Soldatengruppen
(S.314)
1941/1942
Normandie: Viele Dienstverpflichtungen, Verhaftungen
von Kommunisten, Deportationen von Juden
Ausbleibende Rückkehr der Franzosen aus der Gefangenschaft
lässt die antideutsche Haltung steigen (S.315).
1942
Atlantikküste: Es finden nur wenige Festungsarbeiten
an der Küste statt
(Ryan, S.23).
ab 1942 ca.
F: Harte
NS-Massnahmen gegen die Résistance
-- die
Gegenmassnahmen sind sehr stark
-- die allgemeine Lebenserwartung in der Résistance
beträgt 6 Monate (Ryan, S.92).
Résistance-Mitglieder haben gleich mehrere gefälschte
Kennkarten (Ryan, S.94).
Sabotage der Résistance gegen Eisenbahnlinien und
Funkverbindungen
-- Wasserpumpen zwischen Verschiebegleisen
unbrauchbar machen
-- Dampfdüsen der Lokomotiven zerschlagen
-- Eisenbahnlinien sprengen (Ryan, S.94)
-- durch die Sabotage sind aber auch die Zugreisenden in
Gefahr (Ryan, S.96)
-- Telefonkabel durchschneiden (Ryan, S.94)
-- Fluchthilfe der Résistance: Die Résistance nimmt
abgeschossene alliierte Piloten auf und schleust sie auf
Fluchtwegen nach GB zurück (Ryan, S.97).
29.-28.1.1942
Bruneval: Englische Aktion gegen ein Radargerät am
Cap d’Antifers
nördlich von Le Havre, das Höhe und Kurs
britischer Bomber misst. Die Engländer landen
unentdeckt, demontieren das Funkmessgerät und nehmen
drei deutsche Gefangene (Tewes, S.292).
9.3.1942
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
März 1942
Die Fernkampfbatterien der Organisation Todt sind
fertiggestellt
(Tewes, S.294)
27./28.3.1942
St-Nazaire: Englische Operation "Chariot" gegen eine
Schleuse
In der Folge gibt es auch in der Normandie
Ausgangsbeschränkung, nervöse deutsche Führung, Lazarett
wird mit Stacheldraht umlegt, Strandverbot. Die
Organisation Todt baut Sperranlagen, und die Besatzungen
der Wachboote werden strenger beobachtet (Tewes, S.295).
1.4.1942
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
ab.1.4.1942 ca.
Le Havre: Evakuierung der Quartiere am Meer -
"Niemandsland"
Die Quartiere am Meeresufer werden evakuiert. Die Bewohner
müssen schlagartig ihre Häuser verlassen und können
manchmal keine Sachen mitnehmen, weil es an
Transportmöglichkeiten fehlt. Die Quartiere werden zu
einem "Niemandsland", zur "verbotenen Zone" ("zone
interdite"). Das Gras spriesst aus den Strassen.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
Le
Havre, Rue de la Gaffe mit "Niemandsland" 1942
2.4.1942
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
16.4.1942
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
4.5.1942
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
5.6.1942
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
20.6.1942
Le Havre: Englisches
Bombardement
Die Bilanz der Bombardements für Le Havre Ende Jahr sind
354 vermisste und 561 verletzte Einwohner.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
Mitte 1942 ca.
Westküste: Britische Überfälle von "Kommandotrupps"
(Ryan, S.23)
18./19.8.1942
Dieppe: Alliierte Test-Landung "Jubilee", um die
deutsche Reaktion zu testen [?]
Zusammenspiel zwischen englischen und "amerikanischen"
Truppen soll getestet werden, mit Ziel der grossen
Invasion Anfang 1943, geplant in Dieppe.
Operation "Jubilee” mit 237 Schiffen und 7500
amerikanischen, englischen, kanadischen, polnischen und
französischen Soldaten (Tewes, S.293).
Die Landung misslingt wegen massierter NS-Truppen
(Tewes, S.293).
18./19.8.1942:
Alliierte Landung in Dieppe
|
19.8.1942 Dieppe-Landung, Karte
|
19.8.1942 Dieppe, Toote am Strand
19.8.1942 Dieppe Kriegsgefangene
|
In Dieppe kommen die Panzer an der Panzermauer nicht
vorbei. Die deutsche Seite zieht weitere Einheiten
zusammen, deren Abfahrt von der französischen Bevölkerung
bewunken wird, Bonbons in die Panzer geworfen. Verlegung
eines ganzen Infanterieregiments nach Dieppe (Tewes,
S.294).
Die Bilanz für die
Alliierten sind 900 Tote, insgesamt 3369 Vermisste, Tote
und Verletzte (Ryan, S.23). Unter Anderem können
deutsche Torpedoboote unter Korvettenkapitän Heinrich
Hoffmann dem Landungsversuch entscheidende Verluste
zufügen (Ryan, S.166).
Die Alliierten machen 1874 Kriegsgefangene.
(aus: http://www.nwha.org/news_3Q2000/news_page4.html)
Heinrich Hoffmanns Torpedoboote haben schon beim
Kanaldurchbruch der Schlachtschiffe Scharnhorst,
Gneisenau und Prinz Eugen "tollkühnen" Geleitschutz
geboten (Ryan, S.166).
25.8.1942
Hitler-Befehl für "Atlantik-Wall", aber es ist zu
wenig Personal und zu wenig Beton vorhanden
(Tewes, S.294)
Als Reaktion auf den
Landeversuch von Dieppe fordert Hitler, den
"Atlantikwall" fanatisch vorwärts zu treiben (Ryan,
S.23).
September 1942-Juni 1944
Befestigungsbauten am Atlantikwall: 291’000 Mann
arbeiten daran
u.a. 15.000 Deutsche und 85’000 Franzosen, bis zu 1000
Mann pro Baustelle (Tewes, S.295).
Le Havre wird "Festung"
Im Rahmen des "Atlantikwalls" wird Le Havre zu einer
schweren Festung ausgebaut.
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Le_Havre)
Viele weitere Städte werden
zu "Festungen" ausgebaut
z.B. Cherbourg, dem es genau gleich wie Le Havre ergeht,
mit Festungsbauten, Bombenangriffen, Evakuierung der
Bevölkerung etc.
(aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Cherbourg)
|
Karte mit Positionen Cotentin und
Insel Sarq / Sark
|
4.10.1942
Insel Sark (Sarq): Englische Besetzung der Kanalinsel
Hitler tobt, dass man
deutsche Soldaten gefesselt abgeführt hat. Beschlüsse:
Massnahmen zur verschärften Aufmerksamkeit,
Bereitschaft, Bewaffnung aller deutscher Soldaten,
auch hinter den Kampftruppen, Verteilung von Gewehren
der alten französischen Armee ohne Schiesskurs (Tewes,
S.295).
Ende 1942
Frankreich: Deutsche Besetzung bis zur Rhône und
Aufheben der Demarkationslinie - die Résistance kann
sich auch nach Norden ausbreiten
Die Franzosen werden in der Folge gegenüber den deutschen
Besatzungstruppen reservierter. Deutsche Soldaten müssen
in Geschäften zum Teil länger warten als Franzosen (Tewes,
S.296).
1943
Landungen der Westalliierten in Afrika und in
Sizilien und Italien anstelle in Frankreich
Die West-Alliierten starten immer noch keine zweite
Front in Europa, um Deutschland doch noch den Sieg gegen
die Sowjetunion zu ermöglichen. Churchill manipuliert
Roosevelt zu einem Afrikafeldzug, der strategisch
absolut nicht notwendig ist. Ausserdem bleibt so der
NS-Besatzungsmacht an der Atlantikküste ein Jahr mehr
Zeit, um am "Atlantikwall" zu bauen und die Position der
West-Alliierten wird also schwieriger statt besser.
(in: Valentin Falin: 2.Front 1995).
ab Anfang 1943
Zunehmende Unsicherheit durch Résistance
(Tewes, S.286)
Normandie: Brutalisierung durch Partei, Gestapo und
andere politische Formationen
die den Einfluss der Wehrmacht zurückdrängen, so dass
die Konfrontation in der Bevölkerung steigt (Tewes,
S.292).
Le Havre: Festungsbauten für die "Festung Le Havre"
Grosse Luftangriffe gibt es in Le Havre im Jahr 1943
keine. Die Stadt, die von der NS-Führung zur "Festung" und
"Schwerpunkt" ausgerufen wird, konzentriert sich auf
Festungsbauten in der Stadt, am Hafen und in den
umliegenden Gemeinden. An den Stränden werden Kanonen
aufgestellt etc.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
Ab Anfang 1943 werden am Boulevard Albert I. neue Bunker
errichtet. Die Bunker werden mit Attrappenfassaden
getarnt, die wie "hübsche Häuschen" aussehen, oder in
Gartenmauern integriert, so dass man sie erst auf den
zweiten Blick erkennt etc.
(aus:
http://lehavrephoto.canalblog.com/archives/2006/04/index.html)
Le Havre:
Festungsbauten ab 1943
|
Le
Havre, Bunker am Boulevard Albert I. mit
aufgesetzter Hausfassade als Tarnung 01 1943 |
Le
Havre, Bunker am Boulevard Albert I. mit
aufgesetzter Hausfassade als Tarnung 02 1943 |
Le
Havre, Bunker am Boulevard Albert I. in
Gartenmauer integriert mit aufgemalten
Ecksteinen 1943 |
Le
Havre, kathedralenartiger Bunker im Quartier
Nice Havrait mit Flak 1943 |
Le
Havre, Bunker im Quartier Sainte Adresse in
Gartenmauer integriert 1943 |
|
Die Villen am Strand sind beschlagnahmt und in
Beobachtungsposten umgewandelt, darunter auch die Villa
Maritime, die 1939 vom Schriftsteller Armand Salacrou
gekauft worden war.
(aus:
http://lehavrephoto.canalblog.com/archives/2006/04/index.html)
August 1943
Le Havre: Ankunft der letzten NS-Division 17.
Luftwaffenfelddivision
auf dem Plateau de Caux (ehemals Seine-Inférieure). Das
Luftjägerregiment 33 besetzt die Festung, die eine
wichtige Marinebasis geworden ist. Besuch von Admiral
Friedrich Rieve in Le Havre.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
ab Anfang September 1943
Cotentin (Manche): Abzug der deutschen Truppen
Der Kontakt nach Crach bleibt zwischen den deutschen und
französischen Familien erhalten (Tewes, S.278).
Herbst 1943
Fécamp: Neu ankommende junge deutsche Soldaten:
Saufgelage: 1 Glas Wein für 10 Pfennig
Besäufnisse von Neu-Ankommenden. Am Samstags jeweils
"Stunde der jungen Nation” mit Sonderdrill gemäss
HJ-Gewohnheit. Ausgang z.T. verbotenerweise ohne Waffe.
Krieg ist praktisch nicht vorhanden, aber die jungen
Soldaten sehen Bomberstaffeln Richtung Reich fliegen und
denken sich ihren Teil (Tewes, S.299). Reitunterricht für
Offiziersanwärter und Endsiegglaube (Tewes, S.300).
Fécamp
|
Karte mit der Position von Fécamp
Sicht
auf Fécamp 1890
|
Fécamp
Riegelhaus
Fécamp,
Abteikirche
Dreifaltigkeit
("église
abbatiale de la Trinité") |
ab Oktober 1943 ca.
GB: Vorbereitungen zur
Landung in Frankreich "Overlord"
-- es leben in
den südbritischen Dörfern mehr "Amerikaner" als Briten
-- Bau vieler neuer Flugplätze
-- Bau von 272 km neue Eisenbahnlinie
-- die Häfen sind überfüllt mit Schiffen (Ryan, S.55).
x
|
Karte mit der Position von
La-Haye-du-Puits |
21.-22.10.1943
La-Haye-du-Puits: Bataillonsübungen zur Vorbereitung
für den "Osteinsatz"
und letzte Feste deutscher Einheiten vor dem Abzug in
den Osten (Tewes, S.279).
November 1943
Atlantikküste: Eintreffen
von Rommel in Frankreich zur Befestigung der Küste -
Ausbau des Atlantikwalls
(Ryan, S.15)
Rommel hat sein Hauptquartier der Heeresgruppe B im Dorf
La Roche Guyon an der Seine, im Schloss des Herzogs
François von Larochefoucauld (Ryan, S.11,13). Rommel
unternimmt jeden Tag Kontrollfahrten bis nach Holland
hoch und streut "seine Leute" (Ryan, S.20).
La-Roche-Guyon
und das Schloss
|
Karte Paris - La-Roche-Guyon - Rouen - Le
Havre |
Schloss La
Roche Guyon |
Schloss
La-Roche-Guyon, Luftaufnahme mit Garten und
Seine |
|
Rommel mit Papierblock
Rundstedt Portrait
|
Faktoren:
-- Rundstedt, Oberbefehlshaber (OB) West (mit
Hauptquartier in St-Germain-en-Laye) ist besorgt, dass
Rommel ihn ablösen würde
-- Rommel weiss, was auf die Küste zukommt, hat die
alliierten Landungen in Afrika erlebt
-- die Küste ist nur punktuell befestigt, die
Bezeichnung "Atlantikwall" ist gemäss Rommel ein
"Hirngespinst aus Hitlers Wolkenkuckucksheim" (Ryan,
S.21) .
Den "Atlantikwall" gibt es nicht
Rommel ist entsetzt, denn die Hitler-Propaganda über
den "Atlantikwall" erweist sich als totaler Bluff.
Nichts ist fertig. Auch Rundstedt äussert diese Ansicht:
ein "riesiger Bluff" (Ryan, S.25).
Verteidigungsstrategie: Uneinigkeit von Rommel und
Rundstedt
-- Rundstedt will hinter den Verteidigungslinien
abwarten
-- Rommel will sofort während der Landung die Schlacht
eröffnen, denn hinter den Linien zu warten habe keinen
Sinn, weil alle Einrichtungen hinter den Linien von
Bombardements zerstört sein werden (Ryan, S.25-26).
Rommel zu Lang:
"Wir müssen ihn [den Gegner] fassen,
solange er noch im Wasser ist ... alles, was wir haben,
muss an der Küste stehen." (Ryan, S.26)
Hitler stimmt Rommels Meinung zu (Ryan, S.26).
"Atlantikwall": Rommel organisiert für den Ausbau der
Küstenbefestigung "Arbeitsbataillone"
(Ryan, S.27):
-- Einsatz von 1000en Zwangsarbeitern
-- Stahl und Beton geht im ganzen NS-Gebiet alles in den
"Atlantikwall"
-- gleichzeitig herrscht aber Stahlmangel, so dass oft
auf drehbare Panzerkuppeln verzichtet wird und so das
Schussfeld sehr eingeschränkt ist
-- es werden sogar Teile der alten Maginot-Linie und
alte deutsche Grenzbefestigungen demontiert und
eingeschmolzen, um den Recycling-Stahl am "Atlantikwall"
einzusetzen (Ryan, S.24).
Die Strandhindernisse mit Minen
Alle Strände werden mit Hindernissen verbaut, die
bei Ebbe gerade noch sichtbar sind, bei Flut jedoch
nicht. Die Hindernisse sollen die Landungsboote
"aufspiessen" oder aufhalten. Rommel hat die meisten
Hindernisse selbst erfunden:
-- gezackte Stahldreiecke
-- torartige Eisengestelle mit Sägezähnen
-- Holzpfähle mit Metallspitzen
-- Betonkegel am Boden
-- an den Pfählen und Kegeln sind Minen oder Granaten
mit seewärts zeigenden Zündern befestigt (Ryan, S.27).
Strandhindernisse
Tschechenigel, Hemmbalken und Stacheldraht
ausserdem:
Verminungen
Verminung der Strände, Verminung der Steilhänge, Minen
in Wassergräben hinter den Stränden, Minen auf
Fusspfaden, Tellerminen gegen Panzer, Springminen mit
Explosion in der Magengegend gegen Fussgänger (Ryan,
S.27).
ausserdem:
Bau von Geschützstellungen
Die Geschützstellungen sind so angeordnet, dass sich die
Schussfelder überschneiden. Geschütze sind als
Einfamilienhaus getarnt. Über den Strand sind
Querschüsse möglich. Die Batterien besitzen Raketen und
Nebelwerfer, an einer Stelle auch unbemannte
Zwergpanzer, "Goliath" genannt mit einer halben Tonne
Sprengstoff, fernlenkbar.
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Rommel-Spargel
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ausserdem:
Flammenwerfersysteme, Flutungen von Tälern,
Rommel-Spargel
-- automatische Flammenwerfer mit Rohrleitungsnetzen
und verborgenen Brennöltanks gegen die Luftlandetruppen
hinter der Front
-- Rommel lässt hinter der Front ganze Gebiete in tiefen
Lagen unter Wasser setzen: das ganze Hinterland der
Küste zwischen Carentan und Quineville, das Douve-Tal,
das Merderet-Tal, einen Teil des Vire-Tal, das Gebiet
östlich von Caën mit dem Dives-Tal u.a. (Ryan, S.29).
Die überschwemmten Täler sind durchzogen von
ca. 2m tiefen, über 1m breiten Gräben mit
klebrigem Schlick. Ein überqueren mit Ausrüstung ist
unmöglich (Ryan, S.137)
-- Rommel lässt freie Felder mit Pfählen verbauen,
"Rommel-Spargel" genannt, mit Stolperdraht dazwischen,
an denen Minen oder Granaten hängen (Ryan, S.29).
Rommels manische Unzufriedenheit - Rommel will Panzer
Rommel ist nie zufrieden (Ryan, S.29-30), will noch
mindestens 5 Panzerdivisionen, die aber direkt unter
Hitlers Kommando stehen, um schnell einen Gegenangriff
einleiten zu können (Ryan, S.30).
ab November 1943
Normandie: Die Absperrung der Küste steigert den Hass
auf die NS-Besatzung
(Ryan, S.78)
-- die Strände sind gesperrt, die Verluste für
Strandbetreiber gross (Ryan, S.82)
-- Häuser am Strand werden
abgerissen, damit die NS-Artillerie ein besseres
Schussfeld hat
-- das Holz der Häuser am Strand wird für
Bunkerauskleidungen verwendet (Ryan, S.78)
-- auch die Ziegel und die Bruchsteine werden von der
NS-Macht "gebraucht" (Ryan, S.79).
Ende 1943
Es arbeiten über 500.000 Menschen am "Atlantikwall" -
Hitler hat nur noch wenige Truppen am Atlantik stehen
[weil alle entbehrlichen Einheiten an die Ostfront
geworfen wurden].
An den Baustellen arbeiten 1000e von Häftlingen bis zum
Umfallen. Wichtige Baustellen werden von der englischen
Luftwaffe sofort bombardiert, bevor die Bauwerke fertig
sind. Auch die Bombardements fordern viele Todesopfer.
(aus: Film: "Das unterirdische Reich. Die geheimen
Welten der Nazis"; spiegelTV 2003)
Mit inbegriffen im "Atlantikwall" sind auch
Abschussbasen für die "Vergeltungswaffe" V1, eine
"Flugbombe".
(aus:
http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/kriegsverlauf/wunderwaffen/index.html)
Die NS-Armeestellungen
-- 15.Armee am Ärmelkanal / Pas de Calais mit
Hauptquartier an der belgischen Grenze (Ryan, S.30)
-- 7.Armee in der Normandie (Ryan, S.34) mit HQ in Le
Mans, Oberbefehlshaber ist Generaloberst Friedrich
Dollmann (Ryan, S.129)
-- auf Cotentin ist das 84.Armeekorps stationiert mit HQ
in St-Lô (Ryan, S.129).
ab Ende 1943
Normandie: Englische Bombardierungen auf Städte
Bombenabwürfe auf Bahnhöfe, Verkehrsknotenpunkte,
Viadukte [und auf küstennahe Wohnquartiere]. Es sind
Vorboten der Invasion. Übergriffe und Anschläge auf
deutsche Soldaten häufen sich. Nur noch bewaffneter
Ausgang, Urlaub mit Waffe. Attentate auf Urlauberzüge.
Franzosen werden in Wagen vor der Lokomotive und im
letzten Wagen als Geiseln gefangengehalten, die bei
Attentat sofort erschossen werden sollen (Tewes, S.297).
1943/1944
Normandie: Grosser Hunger, Infanterie-Kompanien in
Dörfern, um Bevölkerung zu überwachen
damit die Bevölkerung die Bauernhöfe nicht leerkauft
(Tewes, S.301-302).
Normandie: Selbstmordversuche von Französinnen wegen
bevorstehender alliierter Invasion
vor allem, wenn sie von einem deutschen Soldaten
schwanger sind (Tewes, S.302).
1944
Normandie: Beobachtung von V1-Raketen in Richtung
England
(Tewes, S.300)
Hitler bestückt den
"Atlantikwall" mit Reservetruppen
-- sind gemäss Ryan "alte Männer und Pimpfe" (kleine
Buben)
-- sind auch Reste von Divisionen der Ostfront
-- sind zum Waffendienst erpresste "Freiwillige"
-- sind auch polnische, ungarische, tschechische,
russische und jugoslawische Einheiten, zwei georgische
Bataillone etc., die aus deutschen Gefangenenlagern
stammen (Ryan, S.24).
Alliierten: General
Eisenhower im Hauptquartier in Southwick House - fast
3 Millionen Soldaten
General Eisenhower wohnt in einem Wohnwagen, von
Eisenhower "Zirkuswagen" genannt, hält
Stabsbesprechungen im Zelt nebenan ab, neben seiner oje
liegen Wildwestromane zur Ablenkung, ein Bild seiner
Frau und seines Sohnes (Ryan, S.52). Eisenhower verfügt
über farbige Telefonapparate, rot: nach Washington,
grün: zu Churchill, schwarz: zu Stabschef Bedell Smith
(Ryan, S.53).
Das
Hauptquartier von General Eisenhower in
Southwick House
|
Southwick House, Eisenhowers Hauptquartier
|
Eisenhower-Konferenz
Anfang 1944. |
Von links nach rechts:
General Bradley, Admiral Ramsey, Oberluftmarschall
Tedder, General Eisenhower, General Montgomery,
Oberluftmarschall Leigh-Mallory, General Smith.
(aus:
http://www.army.mil/cmh-pg/books/wwii/7-4/7-4_8.HTM)
-- Eisenhower herrscht über fast 3 Mio. alliierte
Soldaten, davon ca. 1,7 Mio.
"Amerikaner" (Ryan, S.52)
-- britische und kanadische Soldaten machen
ca. 1 Mio. aus
-- dazu kommen französische, polnische, tschechische,
belgische, norwegische und holländische Kampfeinheiten
(Ryan, S.53)
-- die Soldatenpost wird zensiert, Liebesbriefe gelesen
durchgelesen etc. (Ryan, S.71).
Januar 1944
Le Havre: Evakuation der
Quartiere nahe den befestigten Zonen
Ab Januar werden die Quartiere, die nahe den befestigten
Zonen liegen, evakuiert, also die Quartiere Bléville,
Rouelles, Harfleur, Gonfreville l'Orcher. Die Bevölkerung
wird in "ruhigere" Gemeinden ausserhalb Le Havres
gebracht, nach Bolbec, Lillebonne etc.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
Karte mit der Posisiton von Le Havre, Bolbec und
Lillebonne
ab Januar 1944
D: Das OKW weiss vom Codenamen "Overlord"
durch den albanischen Agenten Diello, genannt
"Cicero", ein Diener in der britischen Gesandtschaft in
Ankara (Ryan, S.50).
März 1944
Le Havre: Besuch von
Feldmarschall von Rundstedt
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
ab Ende März 1944
Rommel erwartet die alliierte Invasion
(Ryan, S.15)
April 1944
Hitler hat fundierte Informationen, dass die Landung
in der Normandie erfolgen wird
(Ryan, S.252)
Le Havre: Englische
Bombardierung von NS-Geschützstellungen
Die schweren Geschützstellungen auf den Klippen werden
bombardiert, ebenso NS-Radareinrichtungen, und vor allem
der Artillerieposten auf "La Corvée", wo Bunkerbauten für
380mm-Kanonen im Bau sind. Die Bombardements bereiten die
alliierte Landung vor, die an der Calvados-Küste geplant
ist, denn die NS-Geschütze hätten eine Reichweite bis dort
hin.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
10.4.1944
Le Havre: Englisches Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
26.4.1944
Brief von Rommel an seine Frau Lucie-Maria: eine
alliierte Invasion sei unwahrscheinlich
denn
-- die Stimmung in GB sei schlecht
-- in GB finden viele Streiks statt
-- die Parole in GB wird immer lauter: "Nieder mit
Churchill und den Juden und für den Frieden!" (Ryan,
S.15)
Ende April 1944
GB: Behauptung von "Overlord" vor 15.6.1944 in der
Normandie
-- auf einer Cocktailparty gibt ein GB-General
"Overlord" für vor 15.6. bekannt (Ryan, S.50).
-- ein Oberst deutet privaten Freunden die Normandie als
Landungspunkt an (Ryan, S.51).
Beide werden degradiert, trotz engsten Beziehungen
(Ryan, S.51).
Mai 1944
England ist eine riesige Waffenkammer für "Overlord"
-- in den Wäldern sind Gebirge von Munition
gebunkert
-- eine Ansammlung von über 50.000 Fahrzeugen (Ryan,
S.55)
-- Verpflegungslager, Kleiderlager, Lazarettlager
-- Eisenbahnrollmaterial als Ersatz für zerstörte
Eisenbahnen in Frankreich: fast 100 neue Lokomotiven und
fast 20.000 Tank- und Güterwagen stehen in Englands
Tälern bereit, nach Frankreich verschifft zu werden
(Ryan, S.56)
-- zwei künstliche Häfen, "Mulberries" (Maulbeeren)
genannt, je so gross wie der Hafen von Dover (Ryan,
S.57).
England, die Waffenkammer für
"Overlord"
|
GB
Wagenkolonne vor der Einschiffung, Mai 1944
ca. |
GB
Der künstliche Maulbeerhafen 1944 |
GB
Spitfire-Flugzeuge bekommen eine spezielle
gestreifte Bemalung für den D-Day, Mai 1944
ca. |
Eigentlich steht diese Waffenkammer für eine Landung in
Frankreich schon seit Anfang 1942 zur Verfügung, aber
Churchill hat die zweite Front zwei Jahre lang verzögert
und Roosevelt in einen Afrika-Feldzug hineinmanipuliert,
damit Deutschland vielleicht gegen den Kommunismus doch
noch gewinne. Aber dies hat Roosevelt mit seiner Hilfe für
Stalin ja verhindert...
(aus: Valentin Falin: Zweite Front)
Eisenhowers
Entscheidung für den Invasionstag
Faktoren sind Mondstand und Flutstand:
-- der 6.-8.6.1944 sind am besten mit spät aufgehendem
Mond und niedrigstem Flutstand
-- die Landung der Lastensegler und Fallschirmjäger als
Vorauskommando soll ohne Mondlicht erfolgen, der
Überraschungsangriff derselben dann mit Mondlicht
-- Rommels Seehindernisse müssen sichtbar sein, deswegen
muss bei Tagesanbruch bei den ersten Landungen die
niedrigste Ebbe erreicht sein (Ryan, S.59)
-- es muss gute Sicht, ruhige See und es sollten
Bodenwinde gegen verdeckende Qualmwolken herrschen
-- am besten wäre noch drei Tage ruhiges Wetter für den
Nachschub (Ryan, S.60).
Westalliierte Bombardements erfolgen vor allem am
Ärmelkanal
an der Küste des Pas de Calais, an der engsten
Stelle des Kanals. Dort ist auch Feldmarschall Rommels
"Kerntruppe" versammelt, die 15.Armee von Rommels
Heeresgruppe B. In der Normandie dagegen fällt kaum ein
Schuss (Ryan, S.12). [In der Bretagne wiederum werden
v.a. Bombardements gegen die Häfen und U-Boot-Bunker
geflogen].
Auch bei Rommels Hauptquartier in Roche-Guyon fällt kaum
ein Schuss (Ryan, S.13).
Die Landungsstrategie von Eisenhower
vor allem die NS-Geschütze auf den Klippen ausser
Gefecht setzen, z.B. am Pointe du Hoc (Ryan, S.72).
Mai 1944 ca.
Überflutung des Douve-Tals und des Strandabschnitts
"Utah"
Das gesamte Douve-Tal wird zur Abwehr unter Wasser
gesetzt (Ryan, S.147). Die Küste zwischen Douve und
Aumenville wird eine Seenplatte mit 5 Dämmen. Die Dämme
werden mit Feuerstellungen gesichert (Ryan, S.148).
9.5.1944
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
ab 30.5.1944 ca.
GB: Jeglicher Funkverkehr an der Südküste wird
eingestellt
Die deutschen Spionagedienste hören keinen
Funkverkehr mehr über den Kanal. Die Spionagedienste
nehmen an, dass die Invasion deswegen kurz bevorsteht,
z.B. Oberstleutnant Hellmuth Meyer (Ryan, S.31).
Juni 1944
Rommel hat am "Atlantikwall" über 500.000
Strandhindernisse anlegen lassen
(Ryan, S.27) mit über 5 Mio. Minen. Die Verlegung
weiterer 6 Mio. Minen ist geplant. Ziel sind 60 Mio.
Minen. Rommel ist von den Minen "fasziniert" (Ryan,
S.28).
Anfang Juni 1944 ca.
Einschätzung von OB Rundstedt: Die Alliierten werden
einen Scheinangriff auf Cherbourg machen und den
Hauptangriff am Kanal vollziehen
(Ryan, S.84), denn vom Kanal aus ist die Entfernung
zur deutschen Grenze am kürzesten (Ryan, S.85).
In Frankreich sind 183 Jagdflugzeuge stationiert, davon
nur 160 einsatzbereit. Hitler hatte 1000 Flugzeuge
versprochen (Ryan, S.90).
x
|
|
Verlaine
Portrait. Des Dichters Zeilen müssen als
Kriegsspruch herhalten. |
1.6.1944
Die BBC kündigt der Résistance die Invasion an
durch die abgesprochene Gedichtzeile von Verlaine
Eine Gedichtzeile aus dem
Gedicht "Chanson d'Autonne" ("Herbstlied") soll
Zeichen für die Invasion sein. Abwehrchef Canaris
weiss davon und hat die Abwehr der 15.Armee und
Hellmuth Meyer entsprechend informiert:
1.Zeile: "Les sanglots
longs des violons de l'automne" / Das lange
Schluchzen herbstlicher Geigen (Ryan, S.33).
Die zweite Zeile im
Radio, die die Invasion innert 48 Stunden
ankündigen soll:
"Blessent mon coeur
d'une langueur monotone" / die mein Herz mit
langweilender Mattigkeit verwunden." (Ryan, S.33)
Da die erste Zeile des
Gedichts gesendet wurde, wird die 15. Armee in
Alarmbereitschaft versetzt. Meyer unterrichtet OB
Rundstedt in St-Germain und Rommels HQ sowie Jodl im
OKW, der aber nicht reagiert. Rommel meint auch, es
sei eine Falschmeldung. Somit ist nur die 15.Armee
in Alarmbereitschaft, die 7.Armee in der Normandie
nicht (Ryan, S.34).
2.6.1944, Abend
BBC sendet erneut die erste Gedichtzeile von Verlaine
Dies ist gegen Canaris' Voraussage. Meyer von der
Abwehr der 15.Armee am Kanal zweifelt nun ebenfalls
(Ryan, S.34).
GB Churchill in
Southampton kurz vor dem "D-Day" 6.6.1944
3.6.1944
Telegramm von Meyer an Canaris wegen der Wiederholung
der ersten Gedichtzeile
Da am Kanal alles still bleibt, meint Meyer, es
finde sicher keine Invasion statt (Ryan, S.35).
3.6.1944
Le Havre: Englisches
Bombardement
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
Bilanz der Bombardements 1944: Mondlandschaft und Tote und
Verletzte
Das Quartier Bléville wird durch die Bombardements in eine
Mondlandschaft verwandelt. In den Bombardements werden
auch Blinde und Kinder etc. getötet.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
Die Norwegische Kirche
ist zerstört
(aus:
http://lehavrephoto.canalblog.com/archives/2005/11/p10-0.html)
3.6.1944 ca.
GB: Daily-Telegraph-Kreuzworträtsel benutzt
"Overlord" als Schlüsselwort
Der englische Geheimdienst MI-5 lässt den Autor des
Kreuzworträtsels Sidney Dawe verhören, der angibt,
nichts genaues über das Wort "Overlord"
("Oberlehensherr") zu wissen (Ryan, S.47-49). Dies ist
aber nicht das einzige. Sidney Dawe hat schon andere
Schlüsselwörter benutzt, die in den "Overlord"-Planungen
vorkommen, z.B. "Neptune", das Codewort für die
Marineoperation innerhalb von "Overlord", oder
"Mulberry" ("Maulbeere"), der Deckname für die beiden
künstlichen Häfen, die vor den Angriffszonen installiert
werden sollen. Für Dawe ist dies alles ein
"phantastischer Zufall" (Ryan, S.49).
Die vorbereiteten Landungsschiffe in den britischen
Häfen
Zum Teil leben die Soldaten schon über eine Woche an
Bord der engen Landungsschiffe. Sie sind in einem
dauernden Kampf gegen Übelkeit und Seekrankheit durch
Gestank von Dieselöl, Gestank von verstopften Toiletten
und Erbrochenem (Ryan, S.73).
Zum Teil sind die Schiffe überladen. Schiffsteile wie
die Schiffsküche liegen unter Wasser, so dass die
Soldaten kein warmes Essen bekommen, z.B. im britischen
Panzerlandungsboot LCT 6 (Ryan, S.74).
In der Nacht werden die Landungsschiffe verdunkelt
(Ryan, S.74).
3.6.1944, ca. 18 Uhr
Erste Ausfahrt
zur Landung in der Normandie
der britischen
und kanadischen Truppen (Ryan, S.37, 45) von GB in
Richtung Normandie
-- Angst vor NS-U-Booten der Luftangriffen oder Minen
-- zuvorderst fahren Minenräumboot mit Harken mit
Sägezähnen, um die Ankertaue von Minen zu durchschneiden
und die Minen selbst zur Explosion zu bringen
-- dahinter fahren die Zerstörer
-- dann folgt der Geleitzug mit Fesselballonen darüber
gegen Fliegerangriffe (Ryan, S.37)
-- vorgesehen ist die Landung in verschieden
bezeichneten Zonen der Normandieküste, bezeichnet mit
den Codes "Uthah", "Omaha", "Gold", "Juno", "Sword"
(Ryan, S.39), die "Amerikaner" sollen die rechte Flanke
mit den Stränden "Uthah" und "Omaha" besetzen, die
Briten und Kanadier die Strände "Gold", "Juno" und
"Sword" (Ryan, S.147).
Eisenhower bezeichnet die Landung als "grossen Kreuzzug"
(Ryan, S.54).
[nicht erwähnt:
Hitler hat einen "Kreuzzug" gegen Russland inszeniert in
Absprache mit dem Vatikan. Er ist Katholik und wird vom
Vatikan gestützt und ist bis heute nicht
exkommuniziert].
3./4.6.1944, Nacht
GB: Irrtümliches Telegramm mit Ankündigung der
Landung
Durch eine Fernschreiberin bei AP wird
das Telegramm "Dringend Associated Press NYK
Radiotelegramm Eisenhowers HQ gibt alliierte Landung in
Frankreich bekannt" aus Versehen
abgeschickt. Dabei ist es schlechtes Wetter, "das
schlechteste seit 20 Jahren." (Ryan, S.51)
Abgefangenes Telegramm im HQ der 15.Armee:
"Eisenhowers HQ gibt alliierte Landung in Frankreich
bekannt"
(Ryan, S.31)
Oberstleutnant Meyer meint, die Nachricht sei sicher
falsch, wie schon viele Meldungen zuvor (Ryan, S.32).
Eisenhower erfährt über das schwarze Telefon (Stabschef
Bedell Smith) vom irrtümlichen Pressetelegramm über die
"Landung" (Ryan, S.53).
4.6.1944, ca. 1 Uhr
Eisenhower
verschiebt die Landung wegen schlechten Wetters vom
4./5.6. auf den 5./6.6.1944
(Ryan, S.37)
-- Eisenhower gibt Befehl, dass die schon ausgefahrenen
Schiffsformationen wieder zurückfahren (Ryan, S.39)
-- auf den Schiffen weiss man nichts vom Grund (Ryan,
S.40). Es kommen Zweifel auf, ob man schon entdeckt sei
(Ryan, S.41), oder wegen eines aufkommenden Sturms
(Ryan, S.42)
-- das deutsche Propagandaradio Radio Paris lässt
verhöhnende Lider gegen GB spielen, von den britischen
Soldaten als "Achsen-Sally" bekannt (Ryan, S.44)
-- Eisenhower überlegt, wenn die Landung erneut
verschoben werden würde, dann müssten die Geleitzüge neu
aufgetankt werden, so dass am 6./7.6. keine Landung
möglich wäre (Ryan, S.60), nächster Termin wäre dann der
19.6. mit Ebbe-Bedingungen, aber ohne Mond (Ryan,
S.60-61), aber es wäre unmöglich, so viele Soldaten in
GB in Kojen warten zu lassen (Ryan, S.61).
Die englische Manöverleitung "vergisst" zwei
Zwerg-U-Boote: Unternehmen "Gambit"
Die beiden Zwerg-U-Boote vor dem Geleitzug werden
vergessen. Sie haben die Aufgabe, in Frankreich bei Caën
zu landen (Ryan, S.44), und sollen an den
Landungsabschnitten Funksignale und Lichtsignale für die
nachfolgen Schiffe absenden (Ryan, S.44-45), ein
"Sondereinsatz", die "Vorhut" (Unternehmen "Gambit",
eine Schach-Eröffnung mit Bauernopfer). Nun fühlen sich
die beiden Zwerg-U-Boote ziemlich allein (Ryan, S.46).
Es sitzen 5 Männer in einem U-Boot mit gefälschten
deutschen Dokumenten mit dem Auftrag, bei Gefangenschaft
mit der Résistance Kontakt aufzunehmen (Ryan, S.44).
24 Stunden Wartezeit für die Soldaten in GB
Gleichzeitig müssen die Soldaten auf den Schiffen,
die noch gar nicht abgefahren waren, nun 24 Stunden
warten, machen Würfelspiele, man geht in Gottesdienste
(Ryan, S.66), sie machen Witze, wer überleben wird
(Ryan, S.69).
Nur selten sind Soldaten dabei, die schon Dünkirchen und
Afrika erlebt haben, aber diese wollen Rache für
Dünkirchen, ritzen in den Lauf ihres Maschinengewehrs
jeden abgeschossenen deutschen Soldaten ein. Die
wartenden französischen Truppen brennen auf die
"Befreiung" Frankreichs (Ryan, S.70).
4.6.1944 3-23 Uhr
Die zurückkehrenden Schiffe müssen sich durch den
Sturm kämpfen
Erst um 23 Uhr sind alle Schiffe - bis auf die
beiden Mini-U-Boote X20 und X23 wieder in den britischen
Häfen. Erst jetzt wird ihnen der Grund für die Rückkehr
bekannt gegeben (Ryan, S.74). Fast gleichzeitig gilt
schon wieder Befehl zur erhöhten Bereitschaft (Ryan,
S.74). Viele meinen, der Fehlstart sei nur ein Manöver
gewesen (Ryan, S.75).
4.6.1944
Die Résistance weiss von den Landungsvorbereitungen
Nur die Résistance-Führer - die meisten sind in
Paris - wissen von der bevorstehenden Landung (Ryan,
S.91). Sie erwarten die Geheimmeldungen zum Auslösen von
Überfällen im Hinterland, z.B. den Satz:
"Es ist heiss in Suez" für den "Grünen Plan" (Ryan,
S.92): Sabotage an Eisenbahnlinien und Zügen (Ryan,
S.92-93)
"Die Würfel sind auf dem Tisch" für den "Roten Plan":
Durchschneiden von Telefonleitungen und unterirdischen
Kabeln (Ryan, S.93).
15.Armee: Abwehrchef Meyer wartet auf die zweite
Gedichtzeile in der BBC
(Ryan, S.35)
Gleichzeitig zieht das OKW 124 Jagdflugzeuge so weit von
der Küste zurück, dass diese die Küste nicht mehr
erreichen können (Ryan, S.90). Hitler versprach 1000
Flugzeuge gegen die Landung, das ist nicht mehr möglich,
und die Luftwaffenchefs protestieren gegen den Abzug der
Flugzeuge (Ryan, S.90), aber das OKW meint, eine Landung
werde es wegen des Wetters nicht geben (Ryan, S.91).
gleicher Tag:
Feldmarschall Rommel
bereitet die Abreise in den Urlaub in Ulm vor
(Ryan, S.13). Rommel ist müde und abgespannt (Ryan,
S.14). Da den ganzen Mai hindurch schönstes Wetter war,
aber trotzdem keine Landung erfolgte, meint Rommel, da
sich nun das Wetter verschlechtert, werde sicher keine
Invasion erfolgen. Er spekuliert, die Landung werde
gleichzeitig mit der sowjetischen Sommeroffensive ab
Mitte Juni stattfinden, die wegen durchnässter Wege vom
Schmelzwasser nicht vor Mitte Juni stattfinden kann
(Ryan, S.19).
Rommel gibt der 7. und 15. Armee Befehl zur
Fertigstellung aller "Hindernisse".
Die West-Alliierten fliegen wieder schwere Bombardements
am Pas de Calais. Rommel glaubt scheinbar fest, die
Alliierten würden auch dort landen und hofft, bis 15 Uhr
sei er in Ulm auf Urlaub daheim. Er wird begleitet vom
Ordonnanzoffizier, Hauptmann Helmuth Lang (Ryan, S.16).
Pläne von Rommel:
-- Treffen mit Hitler zwischen 6. und 9.6.1944 (Ryan,
S.18)
-- Rommel will Hitler überzeugen, dass er Rommel die
Panzer des OKW, die unter Hitlers Befehlsgewalt stehen,
für die Verteidigung des "Atlantikwalls" zur Verfügung
stellt nach dem Motto: "Wer als letzter zu Hitler
spricht, gewinnt das Spiel", wie Rommel oft zu seinem
Ordonnanzoffizier Lang sagt (Ryan, S.30).
Die gesamte Westfront besteht aus insgesamt 60
"Divisionen" (Ryan, S.25). Rommel nimmt von seinen
Offizieren letzte Fragen auf, die er mit Hitler
besprechen soll (Ryan, S.36). Am 6.6. hat seine Frau
Geburtstag (Ryan, S.36).
gleicher Tag
Normandie: Feier der Erstkommunionen
Die Erstkommunionen sind ein willkommener Anlass für
ange Familienfeiern. Verwandte kommen mit
"Sonderpassierscheinen". Die Fahrt in die Normandie ist
auch Hamsterfahrt für das hungernde Paris (Ryan,
S.79-80). Die ganze Normandie-Bevölkerung meint, dass in
der Normandie nicht angegriffen werde. Die Auswärtigen
planen die Rückreise am 6.6.1944 (Ryan, S.80).
4.6.1944 Abend
HQ Eisenhower: Voraussage eines Wetterfensters in der
Nacht 5./6.6.1944 mit nachlassendem Wind
(Ryan, S.63)
Das HQ Eisenhower beschliesst für den 6.6.1944 die
Landung
(Ryan, S.65)
4.6.1944, 23:50 Uhr ca. /
Mitternacht
GB: Neues Zusammenstellen der Geleitzüge im Dunkeln
ist schwierig
Normandie: Die Mini-U-Boote müssen ohne Information
einen Tag mehr unter Wasser warten
(Ryan, S.75).
5.6.1944, 6:30 Uhr
BBC verkündet, in der nächsten Zeit würden wichtige
Meldungen für die NS-besetzten Länder gesendet
-- ganz Frankreich erwartet den GB-Angriff am Kanal
-- in der Normandie schlafen die meisten Familien (Ryan,
S.79).
4.6.1944
Italien: Rückzug der NS-Truppen unter Kesselring aus
Rom
Nachdem Kesselring am 2.6.1944 Rom zur "freien
Stadt" erklärte, zieht die NS-Besatzungsmacht sich aus
Rom zurück. Für das OKW ist dies eine riesige
Katastrophe (Ryan, S.248).
Rom "amerikanisch"
besetzt 4.6.1944 ("befreit")
England:
Vorbereitungen |
GB
Luftlandetruppen vor dem Start in Newbury
5.6.1944 01 |
GB
Luftlandetruppen vor dem Start in Newbury
5.6.1944 02 |
GB
Luftlandetruppen, Einstieg mit Gepäck 5.6.1944
|
Normandie: Der Tag verläuft "normal"
-- Arbeiten auf dem Feld verlaufen reibungslos
(Ryan, S.81)
-- auch die deutschen Besatzungstruppen rechnen nicht
mit der Normandie als Landungspunkt (Ryan, S.82)
-- das Wetter ist aber auch nicht zu schlecht für eine
Landung (Ryan, S.83).
Paris: Die deutschen Meteorologen finden das Wetter
für eine Landung unmöglich - Aufheben der erhöhten
Alarmbereitschaft
Der deutsche Chefmeteorologe in Paris, Stöbe, findet
das Wetter über dem Atlantik am Ärmelkanal so schlecht,
dass er den Stabsoffizieren versichert, sie könnten
ausspannen. In der Folge wird die erhöhte
Alarmbereitschaft für die Flak an der Atlantikküste
aufgehoben (Ryan, S.83).
Weitere Einflüsse auf die NS-Westfront:
-- von Afrika und Italien her ist der deutschen
Militärleitung bekannt, dass die Alliierten nur bei
gutem Wetter landen, v.a. wegen der Luftunterstützung,
die nur bei guter Sicht erfolgen kann (Ryan, S.86-87)
-- Rundstedt glaubt weiter an den Kanal als
Hauptlandungsort
-- das fortgesetzte schlechte Wetter am Atlantik ist wie
eine Schlaftablette für die NS-Besatzertruppen (Ryan,
S.86)
-- viele verlassen wie Rommel wegen des schlechten
Wetters sorglos die Küstenbefehlsstände (Ryan, S.88).
Die gespielte Landung in Rennes - alle Truppenführer
weg
General Meindl bereitet eine "Planübung" für alle
höheren Befehlshaber in Rennes für 6.6.1944 vor (Ryan,
S.87) mit der Darstellung einer alliierten Landung mit
Fallschirmspringern zuerst und einer Landung danach.
Alle Truppenführer sollen die Befehlsstellen am 6.6.
gleichzeitig verlassen (Ryan, S.88).
An der Vire-Mündung
wird ein neues NS-Flak-Sturmregiment aufgestellt
(Ryan, S.94-95), [zwischen den Strandabschnitten "Omaha"
und "Utah"]. Das Sturmregiment ist 2500 Mann stark,
Kommandeur Oberst Werner Kistowski, genau dort, wo die
Flugzeuge und Segler der 82. und 101. Luftlandedivision
einfliegen sollten. Da jeder Funkverkehr abgestellt ist,
kann die Résistance nichts mehr nach GB melden (Ryan,
S.95).
5.6.1944, Abend
HQ Rommel: Abendessen von Rommels Stabschef,
Generalleutnant Speidel
angesichts der "ruhigen Lage", wo auch über die
Absetzung von Hitler gesprochen wird (Ryan, S.87).
5.6.1944, 18:30 Uhr GB-Zeit
BBC: Meldung für
die Résistance: "Es ist heiss in Suez"
Der Satz "Es
ist heiss in Suez" gilt für den "Grünen Plan" im
Küstenabschnitt zwischen Vierville und Port-en-Bessin
[Küstenabschnitt "Omaha"]. Das Résistance-Mitglied
Guillaume Mercador, ein Fahrradrennfahrer mit
Sonderpassierschein, geht Eisenbahnen manipulieren.
Zusätzlich erfolgen noch andere Durchsagen für andere
Abschnitte (Ryan, S.93).
5.6.1944 21 Uhr GB-Zeit
Ankunft der Spitzen der Landungszüge vor der
Normandie: Alliierte Minenräumboote
(Ryan, S.97)
5.6.1944 ab 22 Uhr GB-Zeit
Die gesamte Armada der Landungszüge pflügt sich durch
die Nordsee
(Ryan, S.97-98) in Ketten von 12 Bahnen, 5000
Schiffe auf 30km Breite, inklusive Landungsboote, zuerst
die Minenräumboote, die Küstenschutzkutter, Bojenleger,
Motorbarkassen, Sperrballone, dann die Landungsschiffe
und Transportschiffe, und 701 Kriegsschiffe bieten
Schutz
-- 21 "amerikanisch"-kanadische Geleitzüge (Ryan, S.98)
-- 38 britisch-kanadische Geleitzüge mit dem
norwegischen Zerstörer "Swenner" und dem polnischen
Schiff "Poivon" (Ryan, S.99)
-- die Geleitzüge fahren den Bojen entlang (Ryan, S.100)
-- auf den Schiffen wird die Henkersmahlzeit gereicht
(Ryan, S.104)
-- z.T. werden die Soldaten aber von der doch noch
aufgebrachten See seekrank (Ryan, S.102), v.a. auf den
Landungsschiffen ohne grossen Tiefgang: Die Kotzbecher
sind voll, die Helme sind voll, die Feuerlöscheimer sind
voll (Ryan, S.103), dabei ist dies das letzte gute Essen
für Monate gewesen (Ryan, S.104)
-- es breitet sich auf den Schiffen ein totaler
Sarkasmus aus (Ryan, S.103)
-- eine andere Lösung ist, eine Überdosis
Seekrankheitspillen zu schlucken und die Überfahrt
durchzuschlafen (Ryan, S.104).
6.6.1944 Betende Soldaten auf einem Küstenlandungsschiff
(Landing Craft Infantry Large, LCIL) auf der Überfahrt
Gleichzeitig:
BBC sendet die zweite Zeile des Verlaine-Gedichts für
die Résistance: Landung innert 48 Stunden
"Blessent mon coeur d'une langueur monotone" ("Die mein
Herz mit langweilender Mattigkeit verwunden").
->> Der Abwehrchef der 15. Armee, will die
Alliierten in die See zurückjagen
->> Meyer hastet ins Offizierskasino zum
Oberbefehlshaber der 15.Armee zu Generaloberst Hans von
Salmuth
->> Meyer informiert Rundstedt in St-Germain und
alle anderen Fernschreiberstellen (Ryan, S.105)
->> nur die 7. Armee erhält keine Meldung (Ryan,
S.105,107), auch das 84. Armeekorps nicht, ist auch
nicht Meyers Aufgabe
-- das HQ von OB Rundstedt gibt die Meldung nicht an
die ganze Westfront weiter (Ryan, S.107).
gleichzeitig:
GB: Es starten Flugzeuge mit Seglern und
Fallschirmspringern
-- die Fallschirmspringer sollen Absprungzonen und
Landezonen markieren
-- die Segler haben schwere Ausrüstung geladen (Ryan,
S.107).
Nacht 5./6. 6. 1944
Le Havre: Der letzte
Alarm - Landung der Alliierten am Calvados-Strand
In der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 ertönen
die Alarmsirenen von Le Havre zum letzten Mal. Le Havre
ist in einem dauernden Alarmzustand. Die Bewohner von Le
Havre beobachten in der Ferne die Flotte der Alliierten,
die sich dem Calvados-Strand nähert und hören den
unaufhörlichen Lärm der Artilleriegeschosse von der Küste.
Am Himmel sieht man Segelflugzeuge in Richtung
Calvados-Strand fliegen. "Sie sind da", und sie sind doch
nicht in Le Havre.
(aus: http://lehavre.1944.free.fr/2occupation.htm)
ab 5./6. 6. 1944
Le Havre: Verstärkte
Tätigkeit des Widerstands ("Résistance")
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Le_Havre (2007)
6.6.1944
Karten
zur Landung der Alliierten in der Normandie
Die verschiedenen
Strände waren verschiedenen Nationalitäten zugeteilt:
Die Landung der Alliierten teilt sich in die Strände
"Utah", "Omaha", "Gold", "Juno" und "Sword" auf.
Die
NS-Führung hat in den Küstenregionen ganze Landstriche
überschwemmt, damit Fallschirmjäger ertrinken. Die
Meeresströmung wurde bei der Planung der Landung nicht
berücksichtigt, so dass die Schiffe z.T. an völlig
falschen Orten landeten.
|
6.6.1944
Karte der NS-Truppen in und um die Normandie
Die
NS-Truppen bestehen aus Infanteriedivisionen
(ID), aus mobilen Brigaden, der russischen
Brigade Bouniatchenko und im Hintergrund die
21. Panzerdivision um Saint-Pierre-sur-Dives,
weiter weg die 12. SS-Panzerdivision
"Hitlerjugend" und die Lehr-Panzerdivision.
Das war's dann...
(aus:
http://www.normandiememoire.com/2_
histo1/histo1_p4_fr.htm)
[Der einzige Vorteil, den die
NS-Truppen haben, ist die strategische Lage
der hohen Klippen. Die zahlenmässige
Unterlegenheit ist aber derart gravierend,
dass nach 2 bis 3 Stunden auch dieser
Vorteil vorüber ist].
|
Die
Verbrechen auf den "amerikanischen" Stränden "Utah"
und "Omaha", die viele überflüssige Tote kosten
Ryan erwähnt die taktischen Fehler der Westalliierten
mit keinem Wort:
-- die westalliierten Kommandos unternehmen keine
Kontrolle, ob die Trichterbombardierungen an Stränden
gelungen sind und kein Nachfordern von Bombardierungen
-- es herrscht übermässiger Zeitdruck auf die
Pioniereinheiten, die als erste auch noch z.T. falsch
landen
-- die Tatsache der Strömung und der Fehllandungen wird
nicht weitergemeldet, so dass nachfolgende Boote
ebenfalls fast alle an falschen Stellen landen
-- Landung bei rauer See, das schöne Wetter im Mai 1944
wurde nicht genutzt
-- die Landung an Klippen, die bis zu 9 Stockwerke hoch
sind, mit der Forderung, gegen NS-Feuer die Klippen mit
Gepäck zu erklimmen, ist eine unmögliche Aufgabe, Tote
sind vom alliierten Generalstab willentlich und
fahrlässig in Kauf genommen worden.
6.6.1944,
ab 0:10 GB-Zeit
Normandie: Absprung von 18.000
Fallschirmjägern im Hinterraum der Normandie-Küste im
Raum der deutschen 7. Armee
x
|
Karte mit Position Cotentin und
Dives
|
Der Stab der deutschen 7. Armee hat gar keine Ahnung,
dass überhaupt ein Angriff im Gange ist (Ryan, S.107).
Die Fallschirm-Pfadfinder sollen Absprungzonen und
Landezonen für Lastensegler im 130km2
grossen Gebiet zwischen Halbinsel Cotentin und dem Fluss
Dives markieren [also alle vier Stärnde]. Sie sollen
absolut still agieren, springen aber in ein absolutes
Chaos (Ryan, S.115).
Die NS-Gegenwehr stört die Fallschirmspringer massiv
-- die NS-Armee meint, die Küste werden von Jägern
angegriffen
-- die Flak schiesst wild tödliche Splitter in die Luft
-- Maschinen werden getroffen (Ryan, S.115), die Flak
zielt auch auf Fallschirme (Ryan, S.116)
-- die alliierten Maschinen werden vom Flakfeuer von
ihrem Kurs abgedrängt, nur 38 der 120 Pfadfinder landen
im Zielgebiet (Ryan, S.116).
[Operation "Tonga": Zuerst landen Fallschirm-Pfadfinder
zur Markierung erster Absprungziele, in einer zweiten
Welle landen 30 Minuten später Fallschirmjäger mit
Kampfausrüstung].
Die Markierungen in den Absprungzonen
Für die Markierung bleiben kaum 60 Minuten Zeit
(Ryan, S.117-118). Jeder Fallschirm-Pfadfinder hat eine
Springerbluse, Maschinenpistole, Minen, Scheinwerfer,
Radargerät, Leuchtschirm, ist also beladen wie ein
"Packesel" (Ryan, S.117)
-- mit Blinklichtern
-- mit Radarbaken
-- mit anderen Leitgeräten
-- die Zeit reicht kaum, es ist gemäss Ryan eine fast
unlösbare Aufgabe (Ryan, S.122)
-- in Touffréville wird das grosse blinkende "K" in
einer falschen Zone gesetzt (Ryan, S.123).
GB-kanadische Strandabschnitte "Gold", "Juno" und
"Sword": Widrige, z.T. tödliche Faktoren
-- in den britischen Strandabschnitten "Gold",
"Juno" und "Sword" herrscht Wind und leichter Nebel
-- es herrscht schweres Flak-Feuer
-- die Flugzeuge weichen so weit vom Kurs ab, dass die
ankommenden Fallschirmspringer die Ziele gar nicht mehr
finden können (Ryan, S.122)
-- oder man muss dreimal einen Ort überfliegen, um alle
Fallschirm-Pfadfinder abzusetzen
-- oder die Ausrüstung wird an falscher Stelle
abgeworfen
Karte mit Positionen Caen, Orne, Dives, Absprungzonen
und Schwemmgebieten
GB-Abschnitt "Sword"
-- es ist der Absprung vorgesehen in den kleinen
Dörfern Varaville, Ranville bei den zu besetzenden
Brücken über den Caën-Kanal und die Orne, und in
Touffréville 8 km vom Strand von Caën (Ryan, S.122)
-- die Fallschirmspringer für Ranville landen alle
woanders (Ryan, S.123), Abdriften bis 50 km (Ryan,
S.132)
-- Wind trennt Gruppen und treibt die Fallschirmspringer
z.T. in das überflutete Dives-Tal, ein "angesumpftes"
Gebiet, alle ertrinken dort (Ryan, S.123): Das
überflutete Dives-Tal erweist sich als "Menschenfalle"
-- manchmal öffnet sich ein Fallschirm nicht (Ryan,
S.133)
-- manche erleiden durch den Tod eines "Kameraden" ihren
ersten Schock (Ryan, S.133-134)
-- Fallschirmjäger landen in Treibhäusern, in Bäumen,
Brunnen, im Stacheldraht (Ryan, S.135)
-- das Gelände wirkt nach geglückter Landung auf die
Soldaten feindlich, mit kleineren Feldern als erwartet,
mit höheren Hecken als erwartet, mit schmaleren Wegen
als erwartet
-- die Fallschirmspringer lösen bei der Bevölkerung
Angst und Schrecken aus (Ryan, S.116)
-- es ist so still, dass sich die Pfadfinder z.T.
gegenseitig beschleichen (Ryan, S.124)
-- die Fallschirmjäger fühlen sich von Gartenfiguren
verfolgt (Ryan, S.136)
-- manche werden nach der Landung erschossen (Ryan,
S.117).
Geographische Verwechslungen der Flussmündungen von
Orne und Dives: tödlich
Manche GB-Piloten halten die Divesmündung für die
Orne-Mündung, setzen die Männer über dem überfluteten
Dives-Tal ab, z.B. das 9. Bataillon, das die Batterie
von Merville stürmen sollte, viele ertrinken (Ryan,
S.136).
Die Rucksäcke der Fallschirmjäger saugen sich voll
Wasser, verdoppeln das Gewicht. Aber auch beim Abwerfen
der Last (Ryan, S.137) ertrinken viele kurz vor dem Ufer
im Dives ohne offensichtlichen Grund. Das Durchwaten des
Dives endet im plötzlichen Ertrinken. Zusätzlich
herrscht Orientierungslosigkeit durch Bodennebel (Ryan,
S.138).
Der Feldgeistliche John Gwinnet braucht z.B. 17 Stunden,
bis er aus den Sümpfen am Dives herausfindet (Ryan,
S.138).
6.6.1944, 0:55 GB-Zeit, kurz vor Mitternacht deutsche
Zeit
NS-Truppen: St-Lô, HQ 84. Armeekorps: Vorbereitung
des Geburtstags von General Marcks
General Marcks hat an der Ostfront schon ein Bein
verloren (Ryan, S.129). Die Flak schiesst über St-Lô
einen Bomber ab. Die Geburtstagsfeier beginnt an
Mitternacht deutscher Zeit im Hauptquartier ohne Störung
(Ryan, S.130).
Karte mit den Positionen Cotentin und
Saint-Lõ |
General Marcks, Portrait |
6.6.1944, 1:00 GB-Zeit
Ranville: Signalhörner sammeln die Fallschirmjäger
zum Sichern des Raumes bis zum Dives
um die Brückenbesetzer zu unterstützen, Besetzung
von Ranville. Die Fallschirmjäger haben 5 1/2 Stunden
Zeit, am Strand einen Landekopf zu errichten und die
linke Flanke [zum Fluss Dives hin] zu sichern, mit der
Zerstörung von 5 Brücken über den Dives (Ryan, S.131).
Verstärkung ist ab 3:20 mit 69 riesigen Lastenseglern
geplant mit weiteren Soldaten, Fahrzeugen und Geschützen
(Ryan, S.132).
Karte
mit den Positionen von Ranville, Merville und dem
Fluss Dives und Schwemmgebieten
Die Fallschirmjäger müssen eine Landebahn auf freiem
Feld schaffen, Minen räumen, Eisenbahnschwellen
entfernen. Die Fallschirmjägerbrigaden sind alle
unvollständig, viele finden die Orte trotz Signalhorn
nicht oder sind schon in überfluteten Gebieten ertrunken
(Ryan, S.132).
Die 3. und 5.Fallschirmjägerbrigade hat den Auftrag, bei
Merville eine schwere Küstenbatterie zu zerstören und
die Landung im Abschnitt "Sword" zu sichern (Ryan,
S.132). Die 5. Fallschirmjägerbrigade schafft die
Landung bei Ranville (Ryan, S.133). Die Kommandeure der
Fallschirmspringerbataillone wissen aber nicht, wo ihre
Leute geblieben sind. Die Stürmung der NS-Stellung von
Mervilles erscheint sehr fraglich (Ryan, S.138).
Geplant ist die Landung eines weiteren Lastenseglers mit
Jeeps, Pakgeschützen, Flammenwerfern, Torpedos,
Minensuchern, Granatwerfern und Sturmleitern. Kommt kein
Erfolgszeichen, so erfolgt die Bombardierung mit
2000kg-Bomben und neue Lastensegler mit neuen Truppen
gegen die Merville-Festung, um den Strandabschnitt
"Sword" bis 5:30 Uhr GB-Zeit freizubekommen (Ryan,
S.139). Ist bis dann die Festung noch intakt, werden
Schlachtschiffe die Festung bombardieren (Ryan,
S.139-140).
Zwischen 1-3 Uhr GB-Zeit richten die Pioniere im
Mondlicht eine Landebahn ein, sprengen Hindernisse weg
etc. (Ryan, S.170).
6.6.1944, 1:15 GB-Zeit
Normandie: Grossangriff der Luftlandetruppen
(Ryan, S.118). Ab 1:20 GB-Zeit
blinken Lichter aus den Absprungzonen an den
strategischen Punkten zwischen Cotentin und Dives
(Ryan, S.125):
-- Segelflugzeugen, von Bombern gezogen, an der Küste
abgehängt, sausen auf die ausgemachten Landeplätze zu
-- ca. 30 Mann pro Lastensegler
-- Angriff auf Brücken über den Caën-Kanal und über die
Orne [Strandabschnitt "Sword"] (Ryan,
S.118). Ziel ist es, die Brückenwachen zu überwältigen,
die Brücken unbeschädigt zu besetzen und die Verbindung
zwischen Caën und dem Meer zu unterbrechen, so dass ein
NS-Panzerangriff verunmöglicht wird
-- für die Angriffe auf die Brücken ist eine zweifache
Bruchlandung von Lastenseglern an der Auffahrt zu den
Brücken geplant (Ryan, S.119).
"Sword": Sturm der Brücken am Caën-Kanal und an der
Orne
-- wichtige Brücken über die Orne und den Orne-Kanal
daneben sind z.B. die Pegasusbrücke und die Horsabrücke
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Tonga)
Pegasusbrücke über den Caen-Kanal (Ornekanal) in
Benouville
(http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Pegasus_Bridge_1944.jpg)
-- die deutschen Besatzungen sind völlig verwirrt und
entsetzt
-- es kommt zu Schiessereien, es gibt Tote, der Abschuss
von NS-Leuchtraketen wird verhindert (Ryan,
S.120), ebenso der Abschuss von NS-Phosphorgranaten etc.
(Ryan, S.121)
-- der dritte geplante Lastensegler wählt eine falsche
Brücke und landet am Dives (Ryan,
S.120-121)
-- die Fallschirmjäger stellen fest: Es sind gar keine
Sprengladungen in den Brückenfundamenten eingebaut
worden
-- die GB-Kommandanten geben die Erfolgsmeldung per Funk
durch: "ham and jam" ("Schinken und Marmelade") (Ryan,
S.121).
NS-Besatzung: Widersprüchliche Meldungen ohne Beweise
bei der 7. Armee
-- das 84. Armeekorps z.B. hat nur für 24 Stunden
Munition (Ryan, S.127)
-- bei der 7. Armee gehen widersprüchliche Meldungen
ein, es herrscht totale Verwirrung, meist werden
Schattengestalten gesehen, es fehlen klare Beweise, die
Anzahl der Abgesprungenen ist unklar
-- es könnte alles wie schon so oft ein falscher Alarm
sein
-- die Bataillonskommandanten senden aber Spähtrupps aus
(Ryan, S.128)
|
Friedrich Dollmann, Portrait
|
-- aber
niemand hat den Mut, erhöhte Alarmbereitschaft zu
befehlen
-- zwei auf Cotentin stationierte Generale sind schon
auf dem Weg zum "Planspiel" in Rennes, und ein dritter
folgt, Generalleutnant Falley, um rechtzeitig in Rennes
zu sein, alle drei gegen die Weisung des HQ der 7. Armee
-- der Oberbefehlshaber der 7. Armee, Generaloberst
Friedrich Dollmann, schläft im HQ in Le Mans, denn er
denkt, bei dem Wetter passiere sicher nichts, sein
Stabschef Pemsel ebenfalls (Ryan, S.129).
Die Panzerdivisionen bei Paris werden an Hitler
vorbei in die Normandie befohlen
Die 21. Panzerdivision und die Panzer-Lehrdivision
bekomkmen von Rundstedt den Befehl zum Einsatz.
Rundstedts Generalleutnant leitet zur Legitimierung des
Befehls den Befehl an das OKW nach Berchtesgaden weiter,
an Jodls Offizier vom Dienst, Oberstleutnant Friedel.
Der nimmt Kenntnis davon und hat keinen Einwand, weckt
deswegen Jodl nicht (Ryan, S.251).
ab 2 Uhr GB-Zeit
Bombardierungen der NS-Küstenstellungen der
Normandie
"Sword" Stellung Merville: Bomben treffen nicht
- der Lastensegler für den Nachschub bleibt ebenfalls
aus (Ryan, S.140).
Karte
mit den Positionen von Ranville, Merville und dem
Fluss Dives und Schwemmgebieten
Die NS-Besatzung der Normandie sieht keine Schiffe und
meint, alles sei ein Spuk. Bomber [der Alliierten]
überfliegen z.T. die Küste ohne Abwurf und scheinen zu
verschwinden (Ryan, S.140). [Dabei machen
die Bomber einen Bogen und kommen bei den
"amerikanischen" Strandabschnitten "Omaha" und "Utah"
wieder zum Vorschein].
"Omaha" und "Utha": Bombardierungen von hinten vom
Landesinnern her
x
|
Karte mit Positionen von Cotentin
und Sainte-Mère-Église
|
Zum Beispiel wird Ste-Mère-Église bombardiert (Ryan,
S.141). Verirrte Bomben treffen Zivilhäuser (Ryan,
S.141-142). Es brennt in Sainte-Mère-Église. Es erfolgen
unter deutscher Bewachung nach Aufheben des
Ausgehverbots Löscharbeiten mit Eimerketten (Ryan,
S.142).
Sodann erfolgt eine erneute Bombardierung der Ziele vom
Westen her (Ryan, S.143).
Die Landung der Luftlandedivision 101 und 82
bei Ste-Mère-Église wird zum Inferno
Aufgabe ist, die Seenplatte des Strandes "Utah" und das
Douve-Tal unter Kontrolle zu bekommen, sonst können die
deutschen Truppen die Landetruppen von den Dämmen aus
gleich zurück ins Meer werfen. Die "amerikanischen"
Fallschirmjäger sollen eine Igelstellung zwischen der
Seenplatte und dem Douve einnehmen, mit Luftverbindung
bis Westen (Ryan, S.148).
Es landen 13.000 "amerikanische" Fallschirmjäger mit
Lastenseglern, die 40.000 Mann NS-Truppen auf Cotentin
gegenüberstehen (Ryan, S.148-149). Aufgaben:
-- zuerst die Batterie bei St-Martin-de-Varreville
stürmen, dann die Dämme besetzen
-- v.a. auch die Schleuse am Douve bei La Barquette
einnehmen
-- Ste-Mère-Église einnehmen, die Übergänge über den
Douve und Merderet halten und nördlich der Stadt
Stellungen ausheben gegen einen Gegenangriff
-- Landezonen für Lastensegler schaffen für Landungen
von Lastenseglern ab 4 Uhr (Ryan, S.149).
Karte mit den Positionen Sainte-Mère-Église, Douve,
Landezone, Schwemmgebiete
Tödlich: Das Landegebiet liegt neben dem brennenden
Ste-Mère-Église
-- der Wind treibt einen Teil der "amerikanischen"
Fallschirmjäger nach Ste-Mère-Église direkt in die Flak
und ins brennende Städtchen
-- die NS-Wachen, die die Löscharbeiten bewachen,
schiessen die "amerikanischen" Fallschirmspringer mit
Maschinengewehren vom Himmel (Ryan,
S.143)
-- das Feuer im Städtchen erhitzt die Rucksäcke mit
Munition und bringt sie noch in der Luft zur Explosion
(Ryan, S.144)
-- die deutsche Besatzung meint, Ste-Mère-Église sei das
Zentrum des Angriffs
-- das Feuer im Städtchen weitet sich weiter aus
-- "amerikanische" Fallschirmspringer landen in den
Stadtbäumen und werden von Kugeln durchsiebt
-- 1000e von Männer springen weiter über dem
Strandabschnitt "Utah" ab, der Wind treibt sie alle neu
ins Städtchen hinein, 1-2 fallen direkt ins Feuer, wo
ihre Munition im Rucksack sofort explodiert (Ryan,
S.145)
-- die deutschen Wachen schiessen auf alles, was kommt
-- in Ste-Mère-Église findet das erste Gefecht der
Landung der Alliierten statt, ungeplant (Ryan, S.146),
die eigentliche Schlacht steht erst noch bevor (Ryan,
S.146-147).
Tödlich: Das Landegebiet liegt zwischen Sumpf und
Meer
-- viele Fallschirmspringer unterschätzen die Gefahr,
springen im Flug von Ost nach West zu spät ab und landen
im Meer, oder viele springen zu früh und landen in den
Schwemmgebieten (Ryan, S.150)
-- 60 % der Ausrüstung geht verloren (Ryan, S.149),
viele Männer ertrinken in den Sümpfen (Ryan, S.149-150),
z.T. wegen der schweren Rucksäcke (Ryan, S.151)
-- nur einem Regiment gelingt die Landung an der
vorgesehenen Stelle zwischen den Sumpfgebieten und der
Seenplatte (Ryan, S.149)
Verletzung: Oberstleutnant Vanderwoort bricht sich beim
Landen den Knöchel und kämpft 40 Tage mit gebrochenem
Fuss mit Schiene (Ryan, S.158).
Die "amerikanischen" Fallschirmjäger sammeln sich mit
Spielzeuggrillen als Sammelruf (Ryan, S.152). Jeder
"amerikanische" Soldat hat eine solche Grille, um sich
gegenseitig zu erkennen (Ryan, S.153).
Allgemein bleiben die "amerikanischen" Generäle aber
ohne Leute allein und ohne Funk (Ryan, S.156). Die
Soldaten versuchen stundenlang, ihre Ausrüstung in den
Sumpfgebieten zu retten. Die Eisenbahnlinie
Cherbourg-Carentan wird Orientierungspunkt (Ryan,
S.157).
Der NS-Streitkräfte bleiben ruhig und meinen weiteer,
die Hauptinvasion der Alliierten würde am Pas de Calais
stattfinden. Die Radarstationen sind bereits zerbombt
oder durch Staniolstreifen [in der Atmosphäre
ausgestreute Staniolstreifen] unbrauchbar gemacht (Ryan,
S.159).
6.6.1944
"US"-Segelfliegerabsturz mit Toten |
6.6.1944
Douve, Absturz eines Lastenseglers in das
Überschwemmungsgebiet |
3 Uhr
ca. GB-Zeit
Strand "Utah": "Amerikanische" Lastensegler: Es fehlt
an "amerikanischen" Seglerpiloten
Allgemein hat die "US"-Armee kaum Segelflieger. Die
Kopiloten gibt es nicht, sondern dort sitzen nicht
ausgebildete Luftlandesoldaten als Copilot. Wenn der
Pilot durch Flak verletzt wird, ist kein qualifizierter
Pilot da (Ryan, S.172).
"Omaha": Einfliegen der "amerikanischen" Lastensegler
der 101. Division (Ryan, S.170) auf dem Landeplatz
Hiesville, mit Kennlichtern markiert (Ryan, S.171), 12
Meilen vor dem Strand entfernt (Ryan, S.164), mit Jeeps,
Pakgeschützen, Sanitätseinheiten, ein kleiner Bulldozer
(Ryan, S.171).
"Omaha": Einfliegen der Lastensegler der 82.Division,
Landungen bei Ste-Mère-Église:
-- kaum 50 % finden den Landeplatz
-- Landungen in Hecken und Büschen, in Häusern, in
Flüssen, in Sümpfen des Merderet, hohe Verluste an
Material und Menschen (Ryan, S.172).
Die Landungen finden total verstreut statt (Ryan,
S.172).
"Utah": Erster Angriff: auf Foucarville
Foucarville ist Eingangstor zur "amerikanischen"
Landungsregion. NS-Panzer könnten den Durchgang
blockieren (Ryan, S.155-156). Die 101. Division rückt
vor bis zum Gefechtsstand, aber Rückzug bis zum Morgen
(Ryan, S.156).
Karte mit den Positionen Sainte-Mère-Église, Douve,
Foucarville, Landezone
Guerilla-Taktik
der Fallschirmjäger und Seglertruppen
Allgemein beginnt nun bis 4 Uhr GB-Zeit ein
Vorkämpfen der Fallschirmspringer und verstreuten
Lastensegler-Besatzungen zu den
Hauptstützpunkten (Ryan, S.173), erste Strassensperren
und Maschinengewehrlöcher werden eingerichtet, z.B. in
Ste-Mère-Église, Telefonkabel werden zerschnitten,
hängende, tote Fallschirmjäger in Bäumen oder
Kirchturmspitzen werden entdeckt (Ryan, S.174), in
Ste-Mère-Église wird die "amerikanische" Flagge gehisst
(Ryan, S.175).
Strand "Sword": Landung
weiterer GB-Lastensegler
69 Lastensegler landen bei Ranville beim britischen
Luftlandekopf (Ryan, S.164). 49 der 69 Lastensegler
landen auf der Landebahn bei Ranville (Ryan, S.169). Die
Landungen sind nicht reibungslos, mit Verletzten. Die
Lastensegler sind schwer beladen mit neuen Truppen,
Pakgeschützen, Jeeps (Ryan, S.170).
Karte
mit den Positionen von Ranville, Merville und dem
Fluss Dives und Schwemmgebieten
Strand
"Sword": Sturm auf die NS-Batterie Merville
Viel Material ist in den Überschwemmungsgebieten
verloren. Die Bombardierungen von oben waren erfolglos.
Von 700 Mann sind nur 150 Mann des Bataillons anwesend
(unter Oberstleutnant Otway), und diese sind ohne
schwere Geschütze (Ryan, S.176), die die NS-Batterie von
Merville stürmen sollten (Ryan, S.176, 182). Otway
selbst hat sein Gepäck verloren, hat keine Leuchtkugeln,
um die für ihn bestimmten Lastensegler herzuleiten.
Ausserdem kommen nur zwei (Ryan, S.177). Die Segler
kreisen, erhalten kein Signal, werden von deutscher
Abwehr beschossen und landen Kilometer weit entfernt
(Ryan, S.178).
Otway zieht mit seinem Rest-Bataillon den Sturmangriff
gegen die Batterie-Stellung durch mit Angriffen über
Minenfelder mit vielen Toten (Ryan, S.178-179). Die
NS-Besatzung ergibt sich, die NS-Geschütze werden
zerstört. Eine gelbe Leuchtrakete ist das Signal für die
erfolgreich durchgeführte Operation. Über ein Flugzeug
wird das Signal den Schiffen weitergeleitet (Ryan,
S.180).
Von 200 Mann NS-Besatzung sind 178 tot oder tödlich
verwundet, 22 werden gefangengenommen. Otways
Rest-Bataillon von 150 Mann hat 70 Tote oder Verwundete
zu beklagen. Die Verletzten müssen liegengelassen
werden, weil noch "andere Aufgaben" bevorstehen (Ryan,
S.181).
Landung auf den St-Marcouf-Inseln, zwei kahle Felsen
x
|
Karte mit den Positionen von
Cotentin und den Saint-Marcouf-Inseln
Karte mit den Positionen von
Cotentin, Montebourg und Saint-Marcouf
|
Die "Amerikaner" vermuten dort Geschütze, aber die
Inseln sind nicht befestigt, sondern total vermint mit
Springminen (Ryan, S.175), die 19 Tote und weitere
Verwundete fordern. Soldaten kotzen Kugeln.
Oberstleutnant Dunn meldet am Schluss "Auftrag
ausgeführt". Im Prinzip ist dies die erste Seelandung
von "Overlord" (Ryan, S.176).
[Die Saint-Marcouf-Inseln sind nicht zu verwechseln mit
der Ortschaft Saint-Marcouf auf Cotentin].
Erst jetzt wachen die NS-Stellen auf
-- General Marcks, Kommandeur des 84.
Armeekorps, feiert immer noch Geburtstag und bereitet
das "Kriegsspiel" in Rennes vor
-- ein Telefonanruf von Generalleutnant Richter von der
716. Division unterrichtet Marcks über
Fallschirmjäger östlich der Orne
-- General Marcks alarmiert Stabschef Pemsel, Chef des
Armeeoberkommandos der 7. Armee in Le Mans
-- Stabschef Pemsel befielt die erste Alarmstufe für die
7. Armee und weckt den Oberbefehlshaber Dollmann (Ryan,
S.160)
-- dann meldet Marcks erneut Fallschirmjäger, jetzt bei
Montebourg und [bei der Ortschaft] St-Marcouf (Ryan,
S.161).
-- das
Marcks-HQ meldet dem HQ in Le Mans: "Verbindung mit
Ste-Mère-Église abgeschnitten" (Ryan, S.175).
3:35 GB-Zeit
Le Mans: Stabschef Pemsel alarmiert Rommels Stabschef
Speidel der Heeresgruppe B im Schloss La Roche Guyon
Gleichzeitig bleibt am Ärmelkanal jeglicher Angriff
aus, wo sich die 15. Armee befindet (Ryan, S.161).
Die totale Ungläubigkeit der NS-Stäbe
-- niemand glaubt, dass dies die Landung selbst sei,
totale Verwirrung beim Stab von Rundstedt in Paris und
beim Rommel-Stab
|
Karte mit den Positionen Cotentin
und Lessay
|
-- oft
kommen auch widersprüchliche Meldungen
-- zur Verwirrung werden südlich des
Invasionsgebietes "als Fallschirmjäger verkleidete
Puppen" (Gummipuppen) abgeworfen, mit Feuerwerkskörpern
behängt, Explosion bei der Landung soll ein
Handfeuergefecht vortäuschen, so ein "Feuergefecht" wird
z.B. als Landung bei Lessay gemeldet (Ryan, S.162)
-- der Rommel-Stab im Schloss La Roche Guyon vermerkt
die Landungen mit roten Flecken auf der Karte (Ryan,
S.163)
-- bei der Ortschaft St-Marcouf werden 12 "Amerikaner"
gefangen genommen (Ryan, S.163).
4 Uhr GB-Zeit
Le Mans: Stabschef Pemsel erkennt die
Hauptlandung, der Rest noch nicht
Pemsel ist vom Hauptstoss an der Normandie-Küste
überzeugt. Die Marinestation in Cherbourg ortet in der
Seinebucht manövrierende Schiffe (Ryan, S.163). Pemsel
sieht den Zusammenhang der Landung, aber Rommels
Stabschef Speidel glaubt es nicht (Ryan, S.164). Auch
Rundstedts Stellvertreter, Generalleutnant Zimmermann,
glaubt nicht an den Hauptstoss in der Normandie, weil es
sich u.a. um "Strohpuppen" handelt (Ryan, S.164).
Fast alle glauben weiter an eine Landung am Ärmelkanal.
Der Chef des Stabes beim Armeeoberkommando 15,
Generalmajor Rudolf Hofmann, wettet mit Pemsel um ein
Abendessen, dass die Hauptlandung am Ärmelkanal
stattfinde. Es werden Massnahmen gegen Fallschirmjäger
getroffen, mehr passiert von deutscher Seite aus nicht.
Manche Divisionskommandeure sind auf dem Weg nach
Rennes, zwei sind nicht erreichbar: Generalleutnant
Karl-Wilhelm von Schlieben schläft in einem Hotel in
Rennes, und Generalleutnant Wilhelm Falley ist auf der
Fahrt dorthin 165).
Als einzige Massnahme werden deutsche Torpedoboote unter
Karvettenkapitän Heinrich Hoffmann vorbereitet. Aus Le
Havre laufen 3 Torpedoboote gegen die Invasionszüge der
Alliierten vor dem Strand "Omaha" (Ryan, S.166).
|
Hermann von Oppeln Bronikowski,
Portrait
Jodl-Stellvertreter Warlimont,
Portrait
|
Knapp
40 km vor Caën liegt die 21. Panzerdivision vom
ehemaligen Afrikakorps, 1642 kriegserfahrene Männer. Es
ist alles vorbereitet zum Gegenangriff unter Kommandant
Oberst Hermann von Oppeln-Bronikowski. Die Motoren
laufen schon. Bronikowski erwartet nur noch den Befehl,
den Raum zwischen Caën und der Küste zu "säubern". Aber
es kommt kein Befehl (Ryan, S.167).
Die deutsche Luftwaffe wird gar nicht erst aufgeboten.
Nur die Soldaten in der Region selbst sind in
Alarmbereitschaft (Ryan, S.168).
Rommel ist in Ulm und schläft, und der Rommel-Stab
meint, die Situation sei noch nicht gefährlich genug, um
ihn zu informieren (Ryan, S.169).
6.6.1944, ab 4 Uhr GB-Zeit
OKW:
Jodl-Stellvertreter Warlimont erhält die Bitte um die
Panzerdivisionen bei Paris
Jodl-Stellvertreter Warlimont befindet sich in der
Kaserne Strub bei Berchtesgaden. Warlimont verfolgt die
Ereignisse in der Normandie genau mit (Ryan, S.249).
6.6.1944, Morgendämmerung / 4:30 ca.
Die Lage in der Normandie:
-- das gesamte Nachrichtennetz ist zerstört
-- beide Flanken, die Eckpunkte der Abschnitte "Utah"
(auf Cotentin) und "Sword" (am Fluss Dives) sind
gesichert
-- das NS-Kommando ist total verwirrt (Ryan, S.182)
GB-Zone der Strände "Gold" und "Sword":
-- die 5 Übergänge über den Fluss Dives sind zerstört
-- um Caën sind Fallschirmjäger in Stellung
-- die GB-Zone erwartet einen deutschen Gegenangriff,
der aber nicht kommt (Ryan, S.182).
"US"-Zone, Strand "Utah" (auf Cotentin):
-- um die Übergänge am Fluss Merderet und am Fluss Douve
sind Gräben angelegt
-- der Landekopf "Utah" wird gehalten
-- es sind viele zerstreute Leute zu beklagen, die ihre
Divisionen nicht finden
-- der Ort St-Martin-de-Vorrorreville ist "amerikanisch"
besetzt (Ryan, S.182)
-- die Schleuse von La Barquette ist "amerikanisch"
besetzt (Ryan, S.183).
Die Positionen im Hinterland der Strände sind bezogen.
Für den gesamten Geländeabschnitt an der Normandie steht
nun der Kampf um die Strände bevor (Ryan, S.183).
6.6.1944, ab 4:30 Uhr ca. / ab der
Morgendämmerung
Die deutsche Abwehr erkennt die Hauptlandung -
Aufstellung der Landungszüge - die Vorbereitung der
Sturmboote
Die Klein-U-Boote X20 und X23 gehen an den Stränden
"Gold", "Juno" und "Sword" in Position
und geben Funksignal für die Landungsschiffe 12
Seemeilen vor der Küste (Ryan, S.183, 196). Die
alliierte Seite baut künstliche Nebelwände auf, um die
Boote zu verschleiern (Ryan, S.198).
Der einzige deutsche Gegenangriff ist ein Angriff mit
den U-Booten unter Korvettenkapitän Hoffmann: ein
Zerstörer versenkt
-- die U-Boote entdecken die Nebelwand und
durchfahren sie, entdecken die Schiffsansammlung
-- die deutschen U-Boote feuern 18 Torpedos gegen die
Landungsschiffe ab, dann retten sich die U-Boote im
Zickzackkurs gegen den Beschuss
durch die alliierten Schiffe (Ryan, S.198)
-- der norwegische Zerstörer sinkt, 30 Tote oder
Verletzte
-- Hoffmann will nach Le Havre funken, um die Situation
zu schildern, aber das Funkgerät ist vom Gefecht "ausser
Betrieb" gesetzt (Ryan, S.199).
Die deutsche Späher-Abwehr erkennt die Hauptlandung -
Panzer von Paris bereit - Jodl und Hitler schlafen
Die deutschen Funkmessstationen von Admiral Krancke
melden immer mehr Schiffe, 100e von Schiffen. Pemsel
meldet alles an die Stäbe von Rommel und Rundstedt durch
(Ryan, S.184). Rundstedt glaubt nun auch langsam an die
Hauptlandung in der Normandie und befielt die beiden
Panzerdivisionen bei Paris an die Normandie-Küste, die
12.SS-Panzerdivision und die Panzer-Lehrdivision, obwohl
diese Divisionen direkt unter Hitlers Befehl stehen.
Jodl vom OKW in Berchtesgaden im Hitler-HQ erhält die
Bitte um die Freigabe der Panzerdivisionen. Jodl schläft
aber (Ryan, S.185).
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Werner Pluskat, Portrait
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Die Angestellten meinen, man könne warten. Auch Hitler
wird nicht geweckt, denn es könnte ja ein Fehlalarm
sein, und dann könnte Hitler hysterisch etwas falsches
entscheiden, so Hitlers Marinesachverständiger Puttkamer
(Ryan, S.186).
Gleichzeitig
meinen viele Soldaten an der Westfront, der Alarm
sei wieder einmal eine "Übung". Deutsche Späher wie
z.B. Major Werner Pluskat können nur Dunst am
Meereshorizont erkennen. Erst, als sich der Dunst
lichtet, werden die Schiffe im Fernglas sichtbar
(Ryan, S.187).
Pluskat
meldet dies Major Block von der 352.Division.
Pluskat schätzt mindestens 10.000 Schiffe (Ryan,
S.188).
Alliierte: Die Aufstellung der Landungsboote
- Appelle an die Soldaten und die Vorbereitung
der Sturmboote
-- es werden Transportverbände zusammengestellt
-- Sturmboote werden heruntergelassen (Ryan, S.191)
-- es werden Schlagworte an die Soldaten gerufen, die in
die Sturmboote steigen: "Denkt an Coventry! Denkt an
Dünkirchen! Macht ihnen die Hölle heiss!"
-- Schlagworte: "Ihr habt nur Hinfahrt gelöst, und hier
ist Endstation!" - "Vater unser, der du bist im
Himmel..." (Ryan, S.192), oder es werden Ferse aus
Shakespeare "Heinrich V." gerufen: "Wer heute überlebt
und heil zurückkehrt, / steht auf den Zehen, spricht man
von diesem Tag" (Ryan, S.193)
-- Soldaten tauschen Heimatadressen aus, um sich später
nach der Schlacht wieder zu sehen (Ryan, S.192)
-- die Sturmboote schwenken in der rauen See auf und ab,
die Soldaten darin sind schon "durchnässt, seekrank und
elend", als die Schiffe noch gar nicht fahren (Ryan,
S.193)
-- bei dem hohen Wellengang kann man nur schwer
einsteigen (Ryan, S.194)
-- die Soldaten müssen mit viel Gepäck aufs Schiff, es
sind geschätzte 100-150 kg, mit Rettungsring, Waffen,
Munitionskästen, Schanzzeug, Gasmaske, Verbandszeug,
Kochgeschirr, Messer und Verpflegung, Handgranaten,
Sprengladungen und Munition und oft noch Spezialgeräte.
Die Soldaten bewegen sich gemäss Major Gerden Johnson
wie "Schildkröten" (Ryan, S.194)
-- beim Einsteigen kommt es zu schweren Unfällen am
Kletternetz in die Sturmboote durch die sich auf und ab
bewegenden Sturmboote: Zerquetschte Füsse oder Stürze
(Ryan, S.194-195)
-- oder die Schiffskrane haben eine Panne und Boote
hängen stundenlang in der Luft
-- oder die Wellen spielen mit den Sturmbooten
wie "Jojos", z.T. kippen die Boote sogar um und
die Soldaten retten sich ans Kletternetz
-- Motto vor der Abfahrt, z.B. Unteroffizier Michael
Kurtz: "Dass ihr mir ja hinter der Bordkante in Deckung
bleibt. sobald man uns ankommen sieht, wird auf uns
geschossen. Wenn ihr durchkommt - gut. Kommt ihr nicht
durch, dann ist das hier eine verdammt gute Ecke zum
Sterben. Und nun voran!" (Ryan, S.195).
ab 5:30 GB-Zeit
Der z.T. tödliche Weg zur Küste über 12
Seemeilen im Sturmboot
-- die einzelnen Küstenabschnitte haben Decknamen wie
"Leicht Rot", "Fuchsgrün" etc.
-- Amphibienfahrzeuge wie z.B. die schwimmenden Panzer
("Schwimmpanzer") sollen den Angriff gleichzeitig decken
(Ryan, S.196)
-- Unterwasserräumpioniere sollen Minen und Hindernisse
beseitigen (Ryan, S.196-197)
-- fast alle Soldaten sind inzwischen in den Sturmbooten
in der rauen See seekrank, nur wenige sind immun (Ryan,
S.197)
-- mit Helmen wird das Wasser aus den Booten geschöpft
(Ryan, S.202)
-- viele Boote laufen voll, die Konstrukteure hatten
behauptet, die Bote könnten nicht sinken, aber manche
sinken trotzdem
-- alle Beobachter beginnen wie wild, Wasser zu schöpfen
oder Verpflegung, Kleidung und Sturmgepäck über Bord zu
werfen
-- insgesamt sinken vor dem Strand "Omaha" zehn, vor dem
Strand "Utah" 7 Landungsboote (Ryan, S.207),
nachfolgende Rettungsboote fischen einige Soldaten auf,
einige ertrinken wegen ihres schweren Gepäcks (Ryan,
S.208)
-- die Sturmboote und Landungsboote fahren z.T. auch auf
Seeminen auf. In solchen Fällen fliegen Boote, Besatzung
und Panzer durch die Luft und werden zerfetzt oder die
Verletzten ertrinken, weil die Rettung im
"amerikanischen" Zeitplan nicht vorgesehen ist, trotz
allen Hilferufen. Ryan:
"Rileys Befehl lautete, die Truppe 'zeitgerecht
anzulanden, ohne sich um Verwundete zu kümmern'. Er
versuchte, sich gegen die Schreie [der Ertrinkenden] zu
verschliessen und liess sein Boot an den Ertrinkenden
vorbei strandwärts steuern. Ihm blieb nichts anderes
übrig." (Ryan, S.208)
-- in der Folge schwimmen viele Leichen im Wasser schon
auf dem Weg zu den Stränden (Ryan, S.209).
6.6.1944
Sturmboote auf dem Weg zum Strand Omaha, USS Augusta
im Hintergrund
Währenddessen fahren hinten dran weitere Truppen durch
den Kanal, mit Fesselballons:
Schiffskonvoi
mit
Infanterie-Landungsbooten
(Landing
Craft Infantery Large (LCIL) mit Fesselballons
Die deutsche Abwehr-Taktik an den Stränden: Den
Gegner auflaufen lassen
heisst, erst schiessen, wenn die alliierten Soldaten die
Küste betreten (Ryan, S.204) [um die Strandhindernisse
effektiv wirken zu lassen]. Den alliierten Soldaten
fällt auf, dass auf See kein NS-Feuer stattfindet (Ryan,
S.206).
"Omaha": 352. NS-Division liegt in Küstenstellungen
(Ryan, S.200)
"Gold", "Juno" und "Sword": die "zweitrangige
716.Division" mit russischen und polnischen
"Freiwilligen" liegt in Küstenstellungen (Ryan, S.238)
ab 5:50 GB-Zeit ca.
Der alliierte "Sturm" in Richtung Küste in der
rauen See
Ertrinkende von umgekippten Booten - BBC ruft die
Zivilbevölkerung zum Verlassen der Häuser auf
Bis zuletzt rasen die Sturmboote meist an
hilfeschreienden Ertrinkenden vorbei (Ryan, S.210). Die
BBC ruft per Radio die Normandie-Bevölkerung zum
Verlassen von Städten und Dörfern auf, zum Gang "auf
freies Feld ... nicht in grossen Gruppen, die für
Truppenansammlungen gehalten werden könnten" (Ryan,
S.205).
Strandabschnitte GB-CA "Gold", "Juno" und "Sword"
("Queen beach"): Tödliche Umstände und tödlicher Kampf
ca. 30 Minuten
6.6.1944
Karte Landung der Alliierten der Verbindung zwischen
Abfahrtshäfen und Stränden
-- die
drei GB-CA-Strandabschnitte sind von der "zweitrangigen
716. Divison" der Wehrmacht bewacht, mit z.T. "zum
Kriegsdienst gezwungenen russischen und polnischen
'Freiwilligen' " (Ryan, S.238). Diese "Freiwilligen"
wollen sich sofort ergeben, und einige Deutsche haben
schon die Koffer gepackt in der Hoffnung auf eine
Heimreise (Ryan, S.246)
-- die drei Strandabschnitte werden zuerst mit
Artillerie beschossen, und durch Bombenabwürfe werden
Trichter in die Strände gebombt als Deckung für die
alliierten Soldaten, viel länger als auf den
"amerikanischen" Stränden (Ryan, S.238)
-- die GB-Truppen haben keine grossen Probleme (Ryan,
S.238),. Insgesamt ist der Kampf blutig, aber kurz. Dann
folgt der Kampf Mann gegen Mann. Die nachfolgenden
Truppen haben dann kaum noch Verluste (Ryan, S.244),
ausser wenn sie Opfer von Scharfschützen werden (Ryan,
S.245)
-- Froschmänner (Ryan, S.233) bzw. "Kampfschwimmer"
(Ryan, S.234) unternehmen Unterwassersprengungen und
sprengen 30 m breite Breschen, haben aber nur 20 Minuten
Zeit. Das ist viel zu wenig, denn die Rommel-Hindernisse
sind dicht angebracht, und die Arbeit muss z.T. unter
Beschuss passieren. Die Hindernisse in diesem Abschnitt
sind bis zu 5 m gross
-- dann folgt die erste Welle mit
Schwimmpanzern/"Amphibienpanzer" und Sturmbooten (Ryan,
S.234)
-- GB setzt so viele Schwimmpanzer wie möglich ein und
"eine ganze Kollektion von gepanzerten
Spezialfahrzeugen", u.a. "Dreschpanzer" gegen Minen,
Panzer mit kleinen Brücken oder Rollen von Stahlmatten,
um provisorische Fahrwege auf dem Sand anzulegen, oder
man hat Baumstämme mitgebracht, um bei Mauern Stufen zu
bilden oder Panzergräben auszufüllen (Ryan, S.238)
-- die Schnellboote drehen manchmal auf den hohen
Wellen, dann ist die freigeräumte entminte Schneise zum
Strand für sie zu wenig breit, und so sie landen einige
Schnellboote doch auf den Minen und die Boote und die
Besatzungen werden zerfetzt
-- Panzerlandungsboote mit Schwimmpanzern werden von den
NS-Stellungen in Brand geschossen und die Strände werden
zum Schrottplatz (Ryan, S.234)
-- ein zusammenhängender Beschuss der Strände besteht
aber nicht: Stellenweise ist der NS-Beschuss stark, z.T.
aber existiert gar keiner. Bei Le Hamel ist der Beschuss
stark, ein Soldat nach dem anderen wird beim Anmarsch im
Wasser erschossen (Ryan, S.236), aber rechts von Le
Hamel ist der kampflose Einmarsch möglich (Ryan, S.237),
so dass die Sanitäter sogar die Munition ausladen helfen
können. Einige Widerstandsnester gibt es gleichzeitig
immer irgendwo (Ryan, S.238).
Strand
"Gold" (GB) |
|
6.6.1944
Strand Gold, Soldaten waten
Spezialtruppen des 47. Königlichen
Marinekommando landen am Strand "Gold" bei Le
Hamel.
(aus:
http://www.thedonovan.com/archives/cat_historical_stuff.html) |
Strandabschnitt
"Gold"
-- hohe Wellen verdrehen Boote, heben sie auf und
fallen voll auf die Rommel-Hindernisse, explodieren
-- nur eins von 16 Landungsbooten kann zum Mutterschiff
zurückkehren
-- die hohen Wellen werfen die Landungsboote um, die
Soldaten müssen schwimmen, kommen unter Beschuss, lassen
alles Gepäck im Meer (Ryan, S.235).
Strandabschnitt "Juno": Kanadische Truppen
mit der 3.kanadischen Division (Ryan, S.238).
Faktoren sind:
-- Hindernisse
-- NS-Granatwerferfeuer (Ryan, S.235)
-- rasiermesserscharfe Riffe im östlichen Teil
-- sowie die grobe See. Der "Juno"-Abschnitt ist der
schlimmste der drei englisch-kanadischen
Strandabschnitte (Ryan, S.241):
x
|
Karte mit den Positionen Cotentin,
Bernieres-sur-Mer und
Saint-Aubin-sur-Mer
|
-- viele Sturmboote werden zerstört
-- der Strand hat zu wenig Bombardierung erhalten, die
NS-Befestigungen sind z.T. noch erhalten
-- z.T. sind keine Schwimmpanzer zur Deckung der Landung
vorhanden, z.B. bei Bernières und St-Aubin-sur-Mer
-- z.T. erleiden die Kanadier 50 % Verlust
-- in der Panik bricht ein Panzer mit geschlossener Luke
in Richtung Land durch und überfährt dabei verletzte
Kanadier am Boden
-- aber schon nach 30 Minuten ist der NS-Widerstand
gebrochen (Ryan, S.241).
Die Leute werden aus dem Wasser gerettet [keine Angabe
über Ertrinkende], und ein Panzerlandungsboot nimmt ein
paar Gerettete zurück nach GB, gegen den Willen der
geretteten Soldaten, die "dabei" sein wollen (Ryan,
S.236). Einige Kanadier treten auch auf Minen im
Strandgras und sind sofort tot (Ryan, S.240).
|
6.6.1944
Strand Juno, kanadische Truppen auf der
Überfahrt
In den Sturmbooten sind Soldaten der Royal
Winnipeg Rifles, die in Richtung ihres
Strandes Juno Beach fahren.
(aus:
http://www.thedonovan.com/archives/cat_historical_stuff.html) |
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6.6.1944
Strand Juno, kanadische Truppen landen mit
Panzern.
Hier landen die ersten Hussar-Panzer und
Soldaten der 7. Infanteriebrigade am
überfüllten Strand von Courseulles-sur-Mer.
(aus:
http://www.thedonovan.com/archives/cat_historical_stuff.html)
[Man sieht Baumstämme, zum Bilden von
Treppenstufen zur Überwindung von Mauern, oder
zum Auffüllen von Panzergräben]. |
Strandabschnitt
"Sword"
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Karte mit den Positionen Cotentin
und Ouistreham
|
In der Region Ouistrehamer an der Mündung des
Caën-Kanals ist der Strand ein Friedhof mit über 150
Toten. Es ist das 2. Regiment aus East York (Ryan,
S.244).
Englische "Journalisten"-Brieftauben fliegen zu der
deutschen Seite
Brieftauben des Journalisten Ronald Clark von United
Press fliegen zum grossen Teil in die falsche Richtung
zur deutschen Seite und werden als "Verräter" beschimpft
(Ryan, S.240)
Situation an den britisch-kanadischen Stränden nach
dem Sturm: Marsch ins Landesinnere mit Ziel des
Zusammentreffens mit den Fallschirmjägern
-- Sanitäter sind am Strand tätig und behandeln
Verwundete, Fahrzeuge brennen, es gibt aber kein
Massensterben wie befürchtet
-- die Bevölkerung bejubelt die GB-Invasion, wo es
möglich ist (Ryan, S.245)
-- am Strand "Gold" fährt die englische Vorstoss den
Vorstoss nach Bayeux
-- Strand "Juno": Die Kanadier marschieren in Richtung
der Strasse Bayeux-Caën
-- Strand "Sword": Die britischen Soldaten marschieren
in Richtung Caën. Die englischen Truppenführer machen
schon einen Termin mit der Presse in Caën aus für 16 Uhr
(Ryan, S.246). Der Marsch landeinwärts unter Kommandant
Lovat wird begleitet mit Dudelsackspiel, um mit der 6.
Luftlandedivision bei den Orne-Brücken und am Caën-Kanal
zusammenzutreffen (Ryan, S.247)
-- für die Klein-U-Boote X20 und X23 ist die Landung,
das Unternehmen "Gambit", zu Ende. Sie kehren im
Schlepptau von Panzerlandungsbooten nach England zurück,
wobei die Besatzungen der Panzerlandungsboote nicht
wussten, dass Klein-U-Boote an der Landung eine Rolle
spielen (Ryan, S.247).
"Amerikanische" Strandabschnitte "Omaha" und "Utah"
"Omaha": Beschiessung der Klippenküste aus der Ferne
-- die Kriegsschiffe und Sturmboote schiessen auf
die Küstenstellungen an allen Strandabschnitten
-- die alliierten Schiffe schütten einen Granathagel auf
die NS-Stellungen, auf Unterstände, auf Betonbunker,
z.B. wird die Stellung von Pointe du Hoc zerstört
Strand "Omaha": Pointe du
Hoc
|
6.6.1944
Strand Omaha, Pointe du Hoc (Aufnahme von 2007
ca.) |
Karte mit den Positionen Cotentin und Pointe
du Hoc |
--
kleine Zerstörer fahren bis 1-2 Seemeilen an die Küste
heran (Ryan, S.201)
6.6.1944
Strand Omaha, Beschiessung von Schiffen aus
Strand "Omaha": Die Bombardierung der Strände aus der
Luft erfolgt zum Teil ungenau bis gar nicht
-- gleichzeitig greifen 9000 Flugzeuge den Strand
und die Steilhänge dahinter an, immer wieder, so bekommt
der Strand Trichter zur Deckung
-- Wolken verhindern z.T. die Zielgenauigkeit, die Ziele
werden z.T. um Kilometer verfehlt und so fehlen z.T.
lebenswichtige Trichter zur Deckung (Ryan, S.202) [und
es wird nicht kontrolliert, ob Trichter da sind oder
nicht, so dass noch einmal bombardiert werden könnte!].
Strand "Omaha": Defekte schwimmende Panzer
("Schwimmpanzer") - fehlende Deckung - Ertrinkende -
Landungen am falschen Ort
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Karte mit den Positionen Cotentin
und Sainte Honorine, Strand Ohama
|
-- der NS-Major und Späher Werner Pluskat in
Ste-Honorine wird z.B. in seinem Spähstand bombardiert,
aber die Kruppkanonenstellungen stehen einige 100 m
hinter der Küste und bleiben unversehrt, weil die
Alliierten dies nicht wissen (Ryan, S.203): Die
Alliierten halten den Spähposten für die Kanonenstellung
-- auf "Omaha" landet die erste "amerikanische" Division
(Ryan, S.204)
-- fast 50 % der Schwimmpanzer der 1.Division sinken,
weil die Schwimmhalterungen brechen, einige Soldaten,
die nicht mehr rechtzeitig aussteigen können, ertrinken
mit, denn sie dürfen von den Sturmbooten nicht gerettet
werden (Ryan, S.210): Kommandoboote mit Lautsprechern
verhindern die Rettung mit Zurufen wie: "Ihr seid kein
Rettungsboot! An Land mit euch!" (Ryan, S.211)
-- ein Landungsboot mit Schwimmpanzern kann nicht
entladen, weil eine Rampe klemmt und entlädt erst am
Strand, so dass keine Untergänge stattfinden können
In der Folge entscheidet das Kommando, dass die
Entladungen der Schwimmpanzer nur noch an Land
stattfinden (Ryan, S.210), [das heisst, man hätte
auf die Schwimmpanzer auch verzichten können].
-- einige Boote werden abgetrieben und landen an nicht
vorgesehenen Landungsplätzen (Ryan, S.213)
-- generell werden fast alle Landungsboot etwas gegen
Osten abgetrieben und landen durch die Meeresströmung,
die am Strand entlang herrscht, östlich von den
geplanten Auflaufpunkten
-- Orientierungspunkte liegen im Rauch des alliierten
Beschusses, so dass diese Orientierung für die
Steuermänner auch wegfällt (Ryan, S.216)
-- die Sprengkommandos, die Schneisen durch die
Strandhindernisse anlegen sollten, landen falsch oder
dann zu spät, und wo sie gerade landen, werden
Hindernisse planlos beseitigt. Insgesamt werden statt 16
nur 5 1/2 Schneisen geschaffen (Ryan, S.216)
Der Feuerbeschuss der Alliierten ist dermassen massiv,
dass kein "Amerikaner" glaubt, dass noch ein NS-Soldat
noch leben könnte (Ryan, S.211). Erst ganz zuletzt
bemerken die "Amerikaner" Rommels Hindernisse, und
sogleich erfolgt die NS-Feuereröffnung, als die
Sturmboote 400 m vor dem Strand sind (Ryan, S.211).
Ryan: "Stunde X war angebrochen":
-- für die Soldaten wird der Strand zum "blutigen Ohama"
-- NS-Feuer von den Klippen feuert auf die nun langsam
Landungsboote
-- die Steuerleute müssen die Sturmboote durch die
Hindernisse manövrieren und dem Feuer gleichzeitig
ausweichen, ist kaum möglich (Ryan, S.212)
-- manche Boote suchen sich weniger gefährliche
Landungsstellen, andere Bootsführer bleiben hartnäckig
auf Kurs und verlieren die gesamte Besatzung durch
Beschuss, einige Boote fliegen durch die
Rommel-Hindernisse in die Luft (Ryan, S.213)
Drei Stunden Kampf am "Ohama"-Strand
6.6.1944 Strand "Omaha", Steilküste und Klippen. An
dieser Steilküste bzw. an diesen Klippen sollen die
"US"-Soldaten landen. Von oben werden sie beschossen. Es
wird die Hölle...
6.6.1944 Strand Omaha
Klippen
|
6.6.1944
Strand Omaha erste Landungswelle, Sturmboot
getroffen. Am Strand sind die
Strandhindernisse sichtbar.
Das LCVP Landeboot der USS Samuel Chase
(APA-26) wird auf dem Weg von einer deutschen
Maschinengewehrkugel getroffen, die eine
Handgranate entzündet. Erst nach dem Entladen
kann der Steuermann Delba L. Nivens von
Amarillo, Texas, das Feuer zusammen mit seinem
Maschinentechniker und Bugmann löschen und zu
weiteren Transporten aufbrechen.
(aus:
http://www.history.navy.mil/photos/images/d00001/d02342c.htm)
|
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6.6.1944
Strand Omaha, erste Landungswelle, Soldaten im
Boot (seekrank)
"As our boat touched sand and the ramp went
down, I became a visitor to hell." —PVT
Charles Neighbor, 29th Division, Omaha Beach.
(aus: http://blog.balettie.com/?cat=3)
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6.6.1944
Strand Omaha erste Landungswelle Soldaten
waten 01 (seekrank) |
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6.6.1944
Strand Omaha, erste Landungswelle, Soldaten
waten 02 (seekrank) |
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6.6.1944
Strand Omaha erste Landung, Robben am Boden |
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6.6.1944
Strand Omaha? erste Landung, Deckung hinter
Hindernissen |
-- die
seekranken Männlein mit Gepäck können kaum noch laufen
-- die Landungsschiffe landen, lassen Rampen runter, die
alliierten Soldaten springen heraus, und dies ist das
Zeichen für verstärkten NS-Beschuss. Alle werden getötet
oder verwundet, und viele Verwundete merken im
Überlebenskampf von ihrer Verwundung vorerst nichts
-- die Soldaten bleiben liegen, und die steigende Flut
lässt sie in der Schlacht ertrinken (Ryan, S.214)
-- Todesrate z.T. bis 75 %, z.B. im Abschnitt
"Hundegrün", Boote versenkt
-- Truppenteile hocken ohne Offizier in den Klippen,
NS-Leute schiessen von den Klippen auf sie (Ryan, S.215)
-- viele Soldaten sind an nicht vorhergesehenen Punkten
gelandet und erreichen ihre speziell ausgesuchten Ziele
nicht, für deren Bewältigung sie extra ausgebildet
wurden (Ryan, S.216)
-- die Schneisen sind immer noch nicht fertig und
Infanteristen behindern sie, andere Soldaten suchen
Deckung hinter den Hindernissen
-- Schiffe bedrohen die Sprengkommandos oder laufen auf
Minen, so dass alle sterben (Ryan, S.216)
-- Sprengboote mit plastischem Sprengstoff an Bord
werden beschossen, so dass der Sprengstoff noch im
Schiff explodiert und die Besatzung in den Tod reisst
-- die NS-Scharfschützen schiessen auf die Minen auf den
Hindernissen, so dass sie sie selbst zur Explosion
bringen und die Splitter die "amerikanischen" Soldaten
schwer verletzen
-- oder die Sprengkommandos bereiten eine Sprengung
zusammengetragener Hindernisse vor, dann folgt eine
NS-Handgranate und sprengt das gesamte Sprengkommando
mit in die Luft (Ryan, S.217)
-- der "Omaha"-Strand mit seinen Klippen wird durch die
vielen Fehler der Planung und die Fehler der
Realisierung mit fast 50 % Toten- und Verletztenrate
gemäss Ryan zur "Schlachtbank" (Ryan, S.217).
Der flache Strand
"Utah"
Der flache Strand "Utah" mit seinen 16 km Länge bietet
keine Probleme bei der Landung (Ryan, S.219): Der
Strandabschnitt ist noch total flach (Ryan, S.209), wird
dann planmässig bombardiert, so dass der Strand Trichter
bekommt. Auch die Landung mit Schwimmpanzern klappt, die
Pioniere sprengen eine ca. 50 m breite Bresche durch die
Hindernisse und durchbrechen die Deichmauer (Ryan,
S.220). Es gibt keine Probleme. Die erste und zweite
Landungswelle können rasch vordringen (Ryan, S.219),
praktisch ohne Widerstand (Ryan, S.220).
6.6.1944
Der flache Strand "Utah", Luftbild
6 Uhr GB-Zeit ca.
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Jodl blockiert die NS-Panzer aus Paris
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Hitlers
HQ: Jodl blockiert die Panzer aus Paris und hat v.a.
Italien-Sorgen
Jodl steht auf und sieht sich die Berichte an. Seine
Hauptsorge sind die Berichte aus Italien. Die Truppen
von Kesselring sind im Rückzug, und die Alliierten
könnten die Front durchbrechen, wenn die NS-Truppen
nicht schnell neue Stellungen aufbauen. Jodl will seinen
Stellvertreter Warlimont zu Kesselring entsenden (Ryan,
S.248).
An der Ostfront wird die russische Sommeroffensive
erwartet, wo über 200 NS-Divisionen mit über 1,5 Mio.
Mann dagegenhalten (Ryan, S.248).
In der Normandie hält Jodl die Lage nicht für ernst.
Italien ist seine Hauptsorge. Jodl meint, Rundstedt habe
an der Westfront "ausreichende Reserve" und es sei noch
nicht klar, ob dies die Landung oder ein
Ablenkungsmanöver sei. Jodl will abwarten, und die
Reserve des OKW an Panzern will er nicht freigeben
(Ryan, S.249). Jodl entscheidet im Sinn Hitlers, wie
Hitler entschieden haben würde (Ryan, S.250).
Jodls Stellvertreter Warlimont muss den Jodl-Befehl der
Blockade der OKW-Panzer an Stabschef Blumentritt vom HQ
Stülpnagel so weitergeben. Die NS-Panzer dürfen nicht
fahren... (Ryan, S.249-250)
Jodl hält am Blockier-Befehl fest - der
Rundstedt-Stab stürmt vergeblich - Rundstedt ruft
Hitler nicht an
Rundstedt
darf NS-Panzer nicht befehligen...
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Niemand
versucht, Jodl umzustimmen. Rommel in Ulm wird gar nicht
erst informiert, obwohl er nur 2 Stunden von
Berchtesgaden entfernt schläft (Ryan, S.250). Rundstedt
reagiert mit Protest und Wut auf Jodls Blockade der
OKW-Panzer bei Paris (Ryan, S.250-251), denn Rundstedt
war immer davon ausgegangen, dass die Panzer bei einer
alliierten Landung immer zur Verfügung stehen werden,
auch wenn es sich nur um ein Täuschungsmanöver handeln
sollte (Ryan, S.251).
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Rundstedts
Generalleutnant Bodo Zimmermann
Buttlar-Brandenfels,
Portrait
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Rundstedts
Generalleutnant Bodo Zimmermann glaubt, der Entscheid
sei ein Irrtum und telefoniert Jodl erneut. Dieser
besteht aber auf seinem Blockade-Beschluss, solange
Hitler nichts entschieden hat, ausgerichtet vom Chef des
Heeresführungsstabes, Generalmajor von
Buttlar-Brandenfels (Ryan, S.251).
Rundstedt könnte Hitler anrufen, tut es aber nicht, den
ganzen Tag nicht, weil Rundstedt als "alter Hase" Hitler
verachtet. Von diesem "böhmischen Gefreiten", wie er
immer wieder sagt, will er keine Almosen. Hitler weiss
gleichzeitig von Rundstedts Verachtung. Insgesamt
bestürmt der Rundstedt-Stab das Jodl-OKW vergeblich
(Ryan, S.251), bei Warlimont, Buttlar-Brandenfels und
beim Hitler-Adjutanten Schmundt (Ryan, S.252).
Schmundt, Portrait
Die Warnungen vor unabsehbaren Folgen werden
abgeschmettert. Dem Rundstedt-Stab wird vorgeworfen, er
könne die Lage nicht richtig beurteilen. Das OKW
erwartet den Hauptstoss der Invasion "an völlig anderer
Stelle" (Ryan, S.252).
Das OKW lässt Hitler weiter schlafen (Ryan, S.252).
Rommels HQ wird von Jodls Blockade-Beschluss nicht
informiert
Rommels Stabschef, Hans Speidel in La Roche Guyon, wird
von Jodls Blockadeentscheid gar nicht erst informiert.
Er nimmt an, die OKW-Panzer seien unterwegs, denn die
Kämpfe vor Caën sind Speidel bekannt. Rommels HQ meint,
die 21. Panzerdivision ziehe südlich von Caën vor mit
Aussicht, die Alliierten bis zum Abend ins Meer
zurückwerfen zu können. Rommels Marinesachverständiger,
Vizeadmiral Friedrich Ruge, bemerkt, dass die
Hausangestellten des Herzogs von Larochefoucauld die
Gobelins von den Wänden nehmen. Sie erwarten eine
Invasion mit Folgen (Ryan, S.252).
Speidel Portrait |
Vizeadmiral Friedrich Ruge, Portrait |
7 Uhr
GB-Zeit / 6 Uhr deutsche Zeit
Radio Berlin meldet die alliierte Landung in der
Normandie, 3 Stunden vor Eisenhower
"Amerikanische" Kriegsgefangene im Lager "Stalag
17B" bei Krems in Österreich [in den Voralpen hinter
Linz] erhalten durch selbstgebaute Mini-Empfänger die
Nachricht von der Landung von Radio Berlin drei Stunden
früher als die Meldungen von Eisenhower (Ryan, S.279).
ab 8 Uhr GB-Zeit
Truppenlandungen am GB-CA-Strand
Die britischen Soldaten wollen die Rache für
Dünkirchen, die Kanadier die Rache für Dieppe, und die
Franzosen wollen die Befreiung ihres Landes (Ryan,
S.230). Sie kommen an mit Saufliedern aus dem
Lautsprecher und mit Gesang, aber die Rommel-Hindernisse
mit Minen drauf sind z.T. immer noch da (Ryan, S.231)
[und bei steigender Flut immer weniger sichtbar].
Hinter dem Strand beginnt aber ein zäher Kampf durch
mehrere Bunkerreihen und Gräben, auch Konfrontation mit
befestigten Häusern und Strassenkämpfen, z.B. in
Courseulles (Ryan, S.238). Zwei Stunden Strassenkämpfe
(Ryan, S.242), dann Vormarsch landeinwärts (Ryan,
S.239). Kanadische Soldaten schneiden deutschen
Gefangenen die Kehle durch, die Rache für die vielen
Toten bei der Landung von Dieppe. Zeuge: der Obermatrose
Edward Ashworth. Er wollte sich einen deutschen Helm von
den Gefangenen mitnehmen, nahm im Anblick der
durchgeschnittenen Kehlen aber keinen mehr mit (Ryan,
S.239).
-- in ihren Abschnitten stossen die GB-CA-Truppen aber
ohne Hindernisse ins Hinterland (Ryan, S.240)
-- zwischen "Juno" und "Sword" soll eine Lücke mit
Gewaltmärschen der Landungstruppen geschlossen werden,
aber die Vormärsche werden von beiden Seiten her
blockiert
-- der kanadische Marsch in Richtung "Sword" hat in
Langrune an einem befestigten Stadtteil ein Ende, wo
ohne Panzer und Artillerie kein Durchkommen ist, und der
englische Marsch in Richtung "Juno" ist nach
Lion-sur-Mer zu Ende, wo NS-Artillerie aus befestigten
Villen schiesst, die zu Bunkern ausgebaut sind
-- es kommt vorerst keine Truppenvereinigung zwischen
"Juno" und Sword" zustande (Ryan, S.242), die Lücke
bleibt, und das alliierte Oberkommando weiss nichts
davon (Ryan, S.243).
Truppenlandung am Strand "Utah"
-- Landung von 30.000 Mann und 3500 Fahrzeugen (Ryan,
S.222) mit Überraschungseffekt, denn das Hitler-HQ
erwartet die Hauptlandung immer noch am Kanal (Ryan,
S.223)
-- Vernebelungsflugzeuge der Alliierten von Zerstörern
werden vom NS-Beschuss sofort abgeschossen, z.B. das
Flugzeug des Schiffes Corry (Ryan, S.223-224)
-- Gefecht von Zerstörern gegen NS-Geschützstände
-- schliesslich entscheidet der Kommandant der Corry,
sich aus der Bucht zurückzuziehen, nach dem Manöver aus
der Bucht wendet die Corry und will volle Fahrt voraus
flüchten, läuft aber auf eine Mine auf (Ryan, 224) mit
Totalschaden, woraufhin Totalbeschuss erfolgt. Ryan:
"Der Zerstörer [Corry] war der einzige grössere Verlust
der amerikanischen Kriegsmarine am Tage der Landung."
(Ryan, 225) [Menschenleben werden als Verluste
vergessen...]
-- dann kommen die Menschenverluste von Corry: von 294
werden 13 getötet oder vermisst, und 33 werden verwundet
(Ryan, S.226)
-- Brigadegeneral Theodore Roosevelt auf dem Strand von
"Utah" treibt die überlebenden Soldaten an, nur er und
seine Offiziere wissen von den falschen, versetzten
Landungen auf dem Strand (Ryan, S.222)
gleichzeitig 8 Uhr GB-Zeit ca.
Le Mans: Das HQ der 7.Armee erhält jubelnde
Kampfberichte vom Strand "Omaha"
mit Schilderung des Friedhofs am Strand. Es herrscht
Siegesstimmung und Selbstüberschätzung (Ryan, S.253).
Der einzige Lufteinsatz der NS-Luftflotte am
6.6.1944: 2 Flugzeuge
|
Flugzeug Focke-Wulf
|
Das
Jagdkommando II gibt Priller bei Lille den Auftrag, mit
den restlichen zwei Flugzeugen die Lage um Caën zu
erkunden. Priller bekommt das Versprechen, dass die
gestern abgezogenen Flugzeuge wieder an die Westfront
versetzt würden (Ryan, S.266).
Priller und sein Feldwebel Wodarczyk greifen mit ihren
beiden "Focke-Wulf" die Landung am britischen Abschnitt
an (Ryan, S.267, 268) und fliegen zwischen den
Fesselballons hindurch (Ryan, S.268).
6.6.1944, 9 Uhr GB-Zeit / 8 Uhr deutsche Zeit
"Gold", "Juno" und "Sword": Massive Vormärsche
ins Hinterland
z.B. hinter "Sword". Die deutschen
Splittergruppen "halten" Stellungen, so lange es geht.
GB-Vormarsch mit Panzern (Ryan, S.255).
Strand "Gold": Heftigste Artilleriebeschüsse haben den
NS-Rückzug zur Folge (Ryan, S.260).
Bunkerspiele bis zum Exzess: Ein Nazi-Hauptmann will
sich nicht ergeben - Zeuge Häger
Die NS-Gruppen ziehen sich in Bunker zurück, die voller
Leichen und sterbender Soldaten sind. Die Leute sind so
dicht gedrängt, dass man nur noch stehen kann, darunter
viele Polen und Russen. Der Gefreite Josef Häger wird
Zeuge, wie ein Hauptmann aus einem überfüllten Bunker
weiter schiesst und sich nicht ergeben will, trotz allen
möglichen Zurufen (Ryan, S.255).
Die Briten, die den Bunker bombardieren, rufen pauschal:
"Nun mal los, Hermanns, nun kommt mal besser raus!"
(Ryan, S.255), oder: "You better give up, Fritz!" ("Gib
lieber auf, du Fritze!"). Jedes Mal, wenn der Hauptmann
an der Schiessscharte einen Patronengurt wechselt,
kommen die Aufrufe, sich zu ergeben (Ryan, S.257).
Im Bunker bleibt kaum noch Luft zum Atmen. Die Briten
kämpfen mit Flammenwerfern gegen den Bunker. Rund um den
Bunker brennt es, so dass die Temperatur im Bunker
steigt, aber der Hauptmann schiesst weiter. Die Leute im
Bunker atmen inzwischen auf Kommando (Ryan, S.257). Die
Stahlverkleidung färbt sich von Rosa zu Rot, dann in ein
glühendes Weiss (Ryan, S.257-258).
Der Hauptmann befiehlt dann den Ausbruch mit den
Verwundeten trotz aller Proteste. Da demolieren die
Leute ihre Gewehre. Die Hitze wird unerträglich. Der
Hauptmann blockiert aber die Tür, weil sie gleich neben
der Schiessscharte liegt (Ryan, S.258). Dann erst gibt
der Hauptmann auf. Mit einem weissen Tuchfetzen auf
einem Gewehr ergeben sich alle (Ryan, S.258-259).
"Omaha" und "Utah" 2.Welle von Landungstruppen
(Ryan, S.217)
Strand "Omaha" an den Klippen
-- ständig wachsender Menschen- und Bootsfriedhof
mit Gepäck und Rüstung
-- die Flut steigt, so dass die Hindernisse nicht mehr
sichtbar sind und immer mehr Sturmboote auf Minen der
Rommel-Hindernisse auffahren (Ryan, S.218)
-- grosse Wunden der Soldaten werden mit
Sicherheitsnadeln zusammengehalten (Ryan, S.219).
6.6.1944,
Strand Omaha, zweite Landungswelle,
Soldatenschlange |
6.6.1944
Strand Omaha, zweite Landungswelle,
Panzerentladung unter Fesselballons |
6.6.1944
Strand Omaha, Panzerfrachter mit Panzer, ein
Cromwell |
6.6.1944
Strand Omaha, zweite Landungswelle, ein
"US"-Küstenlandungsschiff sinkt |
Das
Landing Craft Infantry Large (LCIL) ist vom deutschen
Küstenfeuer getroffen und schief, es wird bald sinken.
Die Crew wartet auf die Evakuierung. Die Zensoren haben
die Schiffsnummer weggemalt. Möglicherweise ist es
LCI(L)-85.
(aus:
http://www.6juin1944.com/album/omaha/index.php?id=25)
6.6.1944, 9:33 GB-Zeit / 8:33 deutsche Zeit
Eisenhowers Presseoffizier Oberst Ernest Dupuy gibt
offiziell den Beginn der Landung bekannt
(Ryan, S.275). Reaktionen:
-- in England wird in Rüstungsbetrieben die
Nationalhymne gesungen (Ryan, S.276)
-- in den "USA" ist es in New York 3:33, an der
Westküste 0:33. Diejenigen, die es hören stossen Gebete
"Vater unser" zum Himmel, z.B. in Rüstungsfabriken, das
"amerikanischen" Telefonsystem bricht fast zusammen
(Ryan, S.277)
-- spontane Gottesdienste in "amerikanischen" Zügen,
Kirchenglocken läuten in der Nacht
-- "amerikanische" Eltern beten Rosenkränze für ihre
Söhne (Ryan, S.278).
10 Uhr GB-Zeit
Strand "Utah": Landung der 4. Division mit Lastwagen,
Panzern, Halbkettenfahrzeugen, Jeeps, rasches
Vorrücken landeinwärts
Es erfolgt noch sporadisches Gegenfeuer mit
8,8-cm-Geschützen. Die Alliierten können rasch
landeinwärts über den einzigen Damm vorstossen (Ryan,
S.282).
|
6.6.1944
Strand Utah, "US"-Soldaten waten,
Schwimmpanzer im Hintergrund |
6.6.1944
Strand Utah, deutsche Gefangene in Stacheldrahtbereich
Es muss nun so schnell wie möglich gehen, denn alle
fürchten einen deutschen Gegenschlag. Die NS-Granaten
stecken immer noch "amerikanische" Fahrzeuge in Brand,
die dann den Damm blockieren (Ryan, S.283).
10 Uhr GB-Zeit
Hitlers HQ: Erst jetzt wird Hitler die
Nachricht von der Landung unterbreitet
weil sie von Eisenhower bestätigt ist. Ryan:
Jodl gibt ein "Anzeichen für eine bedeutende Landung" zu
(Ryan, S.280). Hitler meint, es sei nicht die
Hauptinvasion. Die NS-Panzer, die in der Normandie
bereitstehen, kommen bei der Lagebesprechung nicht
einmal zur Sprache (Ryan, S.281).
Information der Landung an Rommel in Ulm
Erst jetzt wird Rommel in Herrlingen bei Ulm von
seinem Stabschef Speidel angerufen und über die
Normandie-Landung unterrichtet. Rommel plant die
sofortige Rückkehr, denn es scheint ihm die Hauptlandung
zu sein, nicht so wie in Dieppe (Ryan, S.281). Aber
Rommel will zuerst noch mit Hitler sprechen. Dabei weiss
ausser Hitlers Adjutant Schmundt in Berchtesgaden
niemand, dass Rommel in Deutschland ist (Ryan, S.282).
6.6.1944 11 Uhr ca. GB-Zeit / 10 Uhr deutsche Zeit
Strände "Omaha" und "Utah": 3. und 4. Welle
von Landungstruppen
(Ryan, S.219). Die Strömung treibt weitere
Truppenteile an falsche Strände, ganze Operationen gegen
die NS-Truppen funktionieren nicht, was viele Tote zur
Folge hat (Ryan, S.227).
Strand "Omaha"
-- die neu gelandeten Soldaten können die
Gepäckstücke, die Rüstungsgüter und die Leichen auf dem
Strand als Deckung benutzen
-- der Strand hat immer noch keine Trichter
-- manche Soldaten halten den Kampf für verloren, aber
dann wird weiter vorgekämpft (Ryan, S.219)
-- heftigster alliierter Artilleriebeschuss führt zum
NS-Rückzug in Gräben hinter den Dünen, wo alle auf
einmal niedergemäht werden (Ryan, S.261)
-- die blutigen Kämpfe an den Klippen gehen weiter.
General Omar Bradleyer wägt vom Schiff Augusta aus sogar
die Verlegung der Landung in den Abschnitt "Utah" und an
die britischen Abschnitte
-- die Soldaten kämpfen sich dann unter Anschreien von
General Norman Cota "vorwärts" (Ryan, S.285) ab in die
Steilhänge (Ryan, S.286), wo Verminungen auf die
Soldaten warten (Ryan, S.287)
-- Motto von Oberst George Taylor von der 1. Division:
"Nur zweierlei Leute bleiben hier auf dem Strand: Die
Toten und die, die es noch erwischt. Also nichts wie weg
hier!"
-- die Soldaten müssen über Dutzende von Leichen steigen
(Ryan, S.287)
-- die Soldaten werden so in einem einzigen Moment vom
Rekruten zum "alten Soldat" (Ryan, S.287-288)
-- alliierte Zerstörer laufen in die Buchten ein und
nehmen zusätzlich Befestigungen in den Steilhängen unter
direkten Beschuss
-- die Pioniere können mit diesem Feuerschutz die
restlichen Hindernisse wegräumen
-- allgemein entwickelt sich bei den Soldaten von
"Omaha" gemäss Ryan ein "übermächtiger Zorn" (Ryan,
S.288)
-- Major Pluskat, der Späher, robbt durch das
Leichenfeld (Ryan, S.261) in Richtung Etreham (Ryan,
S.262)
Karte mit den Positionen Cotentin und Etréham
-- bei Carentan ist es noch ruhig, das deutsche 6.
Fallschirmjägerregiment isst sich an einem
"amerikanischen" Verpflegungsfallschirm satt, der an
einem Baum hängt, Leckereien, die man seit Monaten nicht
mehr genossen hat (Ryan, S.262-263)
Karte mit den Positionen Cotentin und Carentan
-- Scharfschützen beider Seiten haben sich in Bäumen
versteckt und führen den Krieg hinter den Linien weiter
(Ryan, S.264)
-- Grandcamp ist noch nicht unter Feuer (Ryan, S.269)
Karte mit den Positionen Cotentin und Grandcamp
-- einzelne Geschütze, die z.B. die Résistance gemeldet
hat, werden von Zerstörern weggefeuert, so dass deren
Munition gleich mitexplodiert (Ryan, S.269-270)
-- Bayeux erwartet die "amerikanische" Besetzung (Ryan,
S.270), der Priester in Bayeux wird von seinem
Glockenstuhl im Dom aus zum Kriegsberichterstatter, weil
er von dort den ganzen Strand überblicken kann, und ruft
jeweils in den Innenhof zur wartenden Menge (Ryan,
S.271).
zwischen "Utah" und "Omaha":
Alliierter Angriff auf die "Pointe du Hoc" - die
NS-Geschütze im Bunker sind noch gar nicht eingebaut
Karte mit den Positionen Cotentin und Pointe du Hoc
Mit
Harken versehene Seile werden mit kleinen Raketen die 9
Stockwerke hohe Klippe hinaufgeschossen, gegen starkes
NS-Feuer (Ryan, S.226). Die "Amerikaner" sollen die
Klippenwand an Seilen mit Gepäck erklimmen, bei Deckung
von den Schiffen aus. [Das absolut überflüssige
Unternehmen wird hart bestraft]: Die Deutschen kappen
einfach die Seile, wenn viele "Amerikaner" dranhängen
und beschiessen die "Amerikaner" in der Felswand. Der
Beschuss von der See her ist den NS-Soldaten egal. Die
Seile werden so nass und schmierig, dass man daran nicht
mehr hochkommt (Ryan, S.228).
Dann kommen die "Amerikaner" mit Leitern (Ryan, S.229)
und besetzen den Felsen. Erst da entdecken sie, dass gar
keine Geschütze im Felsen sind. Die geplanten Geschütze
lagern 1 km hinten dran und warten noch auf den Einbau.
Der ganze Sturm auf die "Pointe du Hoc" war umsonst, und
die Landung wäre nicht gefährdet gewesen. Die Résistance
hatte dem "amerikanischen" Kommando die Information
gegeben, dass die Geschütze dort nicht eingebaut sind,
aber die "Amerikaner" in den Kommandos hatten der
Résistance nicht geglaubt (Ryan, S.230).
"Amerikaner" machen eine
Klettertour auf die Pointe du Hoc
|
6.6.1944
Strand Omaha, Pointe du Hoc, Leiterklettern
|
6.6.1944
Strand Omaha, Pointe du Hoc, Klippenlager mit
Fahne |
Strand
"Utah"
-- NS-Beschuss erfolgt ab er dritten Landungswelle,
mit Verlusten, Torsos sind ohne Köpfe etc. (Ryan, S.221)
-- auch im Abschnitt "Utah" landen die Einheiten durch
die Strömung und in Rauch eingehüllte Zielpunkte an den
falschen Stellen
-- es landen neue Fallschirmjäger und besetzen weitere
Dämme, damit der Marsch ins Hinterland abgesichert ist
(Ryan, S.222)
-- der dritte Damm ist besetzt und schafft Entlastung
für den ersten, schnellerer Vormarsch ins Landesinnere
283)
-- Ste-Mère-Église steht unter schwerem Artilleriefeuer
(Ryan, S.268).
Bevölkerung:
Allgemein breitet sich die Stimmung aus: "Heute ist ein
grosser Tag für Frankreich!" (Ryan, S.272)
Résistance:
-- der Untergrundführer Léonard Gilles erfährt von einem
Gepäckträger im Zug nach Paris von der Landung. Er fragt
sich, warum man ihn nach Paris befiehlt (Ryan, S.272)
-- die beiden RAF-Piloten, die beim Résistance-Mitglied
Janine Boitard Unterschlupf gefunden haben, werden
mittels gefälschter Ausweise 12 km ins Landesinnere nach
Gavrus gebracht. Die Ausweise werden mehrmals von
Deutschen kontrolliert und für gültig befunden (Ryan,
S.273).
11 Uhr GB-Zeit
Le Mans: Trügerische Ruhe führt zu NS-Überheblichkeit
im Hauptquartier der 7. Armee
Karte mit Normandie, Paris und Le-Mans
-- der Kommandant der 352.Division der 7. Armee, General
Krais, meint, die Landung sei vorbei und lässt Reserven
des rechten Flügels der Division abziehen, die vor den
britischen Stränden stehen
-- ein Angebot der 15. Armee zur Unterstützung der 7.
Armee wird u.a. von Pemsel abgelehnt (Ryan, S.253),
obwohl noch kein Gesamtbild vorhanden ist (Ryan,
S.253-254), denn alle Telefonleitungen sind zerstört
-- Pemsel weiss nichts von den Landungen an anderen
Strandabschnitten, z.B. vom Strand "Utah"
-- Pemsel beharrt aber darauf, dies sei die
Hauptinvasion, kann aber nicht überzeugen (Ryan, S.254).
Falley wird auf der Rückfahrt von Rennes erschossen
Wilhelm Falley, Profil
Wilhelm Falley, Generalleutnant der 9.
NS-Luftlandedivision, kehrt auf der Fahrt nach Rennes
durch das andauernde Dröhnen und die Bombeneinschläge in
der Ferne von selbst in Richtung seines
Divisionsgefechtsstandes nördlich von Picauville zurück
und wird auf der Rückfahrt von "amerikanischen"
Scharfschützen angegriffen. Das Auto prallt in eine
Mauer, die Türen springen auf und er wird auf die
Strasse hinausgeschleudert. Er wird auf dem Pflaster
liegend erschossen, weil er der Pistole auf der Strasse
nachrobbt (Ryan, S.265).
Tragischer Schütze ist Lieutnant Malcolm Brannen. Falley
wird am deutschen Friedhof in Orglandes begraben.
(aus:
http://debarquement.com/articles/article.php?dmxident=123)
NS-Massaker im Gefängnis Caën
Karte mit Cotentin, Caën, Le Havre etc.
Die Gestapo-Wärter drehen wegen der Meldungen am Strand
völlig durch, holen alle männlichen Insassen aus den
Zellen und erschiessen die 92 Männer an der Hofwand. 40
waren von der Résistance. Die Erschiessungen erfolgen
ohne Verhör, ohne Verhandlungen, ohne Urteil (Ryan,
S.274) [mit der stillen Pauschalbeschuldigung, die
Gefangenen hätten die Invasion begünstigt. Da sie aber
gefangen waren, kann dies wohl nicht stimmen...]
ab 12 Uhr GB-Zeit / 11 Uhr deutsche Zeit
Gesamte Normandie:
Zusammentreffen der Landetruppen mit den
Fallschirmjägern im Innern
(Ryan, S.283)
-- das Zusammentreffen erfolgt z.T. unter merkwürdigen
Umständen, in psychotischen Zuständen, mit Fragen, wo
denn der Krieg sei, oder man erkennt sich nicht sofort,
oder man beneidet sich vordergründig etc. (Ryan, S.284)
-- im Abschnitt "Utah" in Ste-Marie-du-Mont ziehen
Truppen der 4. Division durch, ein Soldat ruft der
Bevölkerung zu "Vive la France" (Ryan, S.284-285).
Karte mit Positionen Cotentin und Sainte-Marie-du-Mont
6.6.1944, ab 12 Uhr
Aussicht auf schnellen Sieg - Minenräumung und
Kriegsgefangenschaft für NS-Soldaten
-- die britischen Soldaten meinen, in 2 Wochen sei
man in Berlin
-- die noch unverletzten NS-Soldaten dürfen am Strand
die Minen räumen, die sie selbst angebracht haben
-- nach der Minenräumung kommen die noch unverletzten
NS-Soldaten zuerst in GB, dann in den "USA" in
Kriegsgefangenschaft (Ryan, S.259).
ab 12:30 Uhr GB-Zeit
"Ohama": Pluskat
erreicht seinen Gefechtsstand Etreham
(Ryan, S.289)
Karte mit den Positionen Cotentin und Etréham
Munitionsmangel
der NS-Stellungen - Nachschub kommt nicht durch -
Vorbereitung zum Nahkampf
Den deutschen Batterien, die noch stehen, droht die
Munition auszugehen. Nachschub ist organisiert, kommt
aber nicht mehr durch, denn die Lastwagen werden von den
Alliierten im Hinterland zusammengeschossen. Vor dem
Einbrechen der Nacht wird kein Nachschub durchkommen,
bekommt z.B. Pluskat zu hören (Ryan, S.289).
Für Pluskat und andere, die noch NS-Stellungen halten,
bleibt nur die Frage, wer zuerst ankommt: der Nachschub,
oder die Alliierten. Pluskat befiehlt die Vorbereitung
zum Nahkampf (Ryan, S.290).
6.6.1944 13 Uhr GB-Zeit ca.
Strand "Sword": Caën wird bombardiert und völlig
zerstört
Alle Strassen sind voll mit Trümmern, alle Menschen
sind auf den Strassen (Ryan, S.292).
6.6.1944 Caën vor dem Bombardement |
6.6.1944 Bomben auf Caën |
Und das Resultat: |
|
Caën in Ruinen 01 Strasse mit Schuttbergen mit
kanadischen Truppen 9.6.1944 |
Caën in Ruinen 02, Kathedrale in
Mondlandschaft 1944
|
[Die
Durchfahrt durch Caën ist nun durch Trümmer gesperrt und
für Panzer einige Wochen unpassierbar].
6.6.1944 Nachmittag
Cotentin: Ste-Mère-Église: Verwundete und Sterbende
im Ort
Die Verwundeten und Sterbenden sind dort z.T. noch
vom Feuer von der Nacht (Ryan, S.155).
Operationen am
Nachmittag
6.6.1944
Alliierte Fallschirmspringer im Hinterland am
Nachmittag |
6.6.1944:
"US"-Lastschiff mit Lastwagen mit "US"-Stern,
Juni 1944 ca. |
6.6.1944, weitere Schiffe warten auf See |
6.6.1944 Strand Omaha am Nachmittag,
Wracks und Leichen |
|
6.6.1944 Strand Omaha Nachmittag, tote
"US"-Soldaten
Die toten Soldaten sind Mitglieder des 3.
Bataillons, 16. Infanterieregiment, 1.
Infanteriedivision. Foto von Taylor. Die
Leichen im Vordergrund werden mit
aufblasbaren Rettungsringen bedeckt, eine
andere Leiche im Hintergrund notdürftig mit
einer Schachtel.
(aus:
http://history1900s.about.com/library/photos/blydday33.htm)
|
6.6.1944 Strand Omaha Nachmittag, toter
"US"-Soldat an Strandhindernis
|
6.6.1944 Strand Omaha Nachmittag, verwundete
"US"-Soldaten
|
Die Gewehre
scheinen nachträglich hingelegt.
|
Verwundete
des 3. Battalions, 16. Infanterieregiment,
1. Infanteriedivision. Nach der Erstürmung
des Strands "Omaha" bekommen sie Zigaretten
und Lebensmittel.
(aus:
http://history1900s.about.com/library/photos/blydday35.htm)
|
|
6.6.1944
"US"-Sanitäter |
6.6.1944
Nachmittag, Verwundete werden aus der
Schlachtzone gefahren |
6.6.1944
Nachmittag, Rettung von 2 schwimmenden
Soldaten, deren Schiff getroffen wurde
|
6.6.1944
Nachmittag, Rettung am Lebensseil |
6.6.1944
15 Uhr GB-Zeit ca.
Strand "Sword": Versuch des NS-Gegenangriffs der 21.
Panzerdivision bleibt in Caën wegen Trümmern stecken
(Ryan, S.292). Kommandeur Bronikowski muss die Stadt
umfahren (Ryan, S.292-293). Das Infanterie-Regiment, das
den Panzerzug unterstützen sollte, fehlt (Ryan, S.293).
Die "Vorausabteilung" des fehlenden Regiments 192 ist
auf Motorfahrrädern ("Krad") unterwegs und merkt nicht,
dass die Panzer in Caën steckenbleiben. Sie fahren bis
an den Strand in die 12 km weite Lücke zwischen "Juno"
und "Gold". Gleichzeitig weiss der Panzerbefehlshaber
Oberst von Oppeln-Bronikowski nichts von der Lücke am
Strand (Ryan, S.292).
GB-CA: Ausbau von Stellungen gegen Panzerangriffe
In der Zeit, wo die 21. Panzerdivision Caën umfahren
muss, bauen die Briten [und Kanadier] ihre Stellungen
gegen einen drohenden Panzer-Gegenschlag aus (Ryan,
S.296).
6.6.1944 15:40 GB-Zeit / 14:40 deutsche Zeit
Das OKW gibt die SS-Panzerdivisionen bei Paris
frei
Es sind die 12.SS-Panzerdivision und die
Panzer-Lehrdivision (Ryan, S.292). Beide Generale an der
Westfront, Blumentritt und Rundstedt, wissen, dass die
Freigabe viel zu spät kommt (Ryan, S.293), denn an
diesem Tag werden die Panzer den Strand nicht mehr
erreichen können (Ryan, S.294).
6.6.1944 17 Uhr GB-Zeit / 16 Uhr deutsche Zeit
Strand "Sword": Immer noch Kampf um die Brücken über
die Orne und den Caën-Kanal
-- heftiges NS-Feuer mit Granatwerfern und
Infanteriefeuer und Scharfschützen
-- die 6. Luftlandedivision beklagt inzwischen viele
Tote, und die britischen Landungstruppen vom Meer her
sind seit 1 1/2 Stunden überfällig (Ryan, S.290)
-- Anmarsch des britischen Kommandos unter Lord Lovats
mit Dudelsack
-- NS-Feuer und Abwarten auf grosse GB-Verstärkung
(Ryan, S.291).
gleichzeitig:
Rommel und Ordonnanzoffizier Lang rasen von
Deutschland nach Frankreich in Richtung Rommels HQ
[Ob ein Gespräch mit Hitler stattgefunden hat,
bleibt offen] (Ryan, S.292).
6.6.1944, 18 Uhr GB-Zeit
Strand "Utah": Die 4. Division hat 22.000 Mann und
1800 Fahrzeuge gelandet
Dies ist der erste grosse "amerikanische" Landekopf
in Frankreich (Ryan, S.285).
6.6.1944
Karte der Landung am Strand Utah bis Seinte-Mère-Église
6.6.1944,18 Uhr GB-Zeit
OKW: Warlimont fährt auf Befehl Jodls ab in Richtung
Italien mit Ziel HQ Kesselring
obwohl in der Normandie auch die Landung läuft
(Ryan, S.248).
Geschehnisse
in den "USA" an der "Heimatfront" |
6.6.1944
Heimatfront "USA", Blutspenden in New York
|
6.6.1941
Heimatfront "USA" Schlangen vor
Zeitungsaushang in N.Y. |
6.6.1944
Heimatfront "USA", Versammlung am Madison
Square in N.Y. |
6.6.1944, 19 Uhr GB-Zeit
Rommel hofft noch auf die 21. Panzerdivision
-- Rommel ist immer noch in seinem Horch auf der
Strasse unterwegs zu seinem HQ in La-Roche-Guyon im
Schloss (Ryan, S.295).
Caën: Die NS-Panzer werden von den neuesten
GB-Geschützen besiegt - Rückzug und Eingraben
|
Karte Caen - Biéville -
Périers-sur-le-Dan
|
--
nördlich von Caën zwischen der Stadt und der Küste
befiehlt Bronikowski den Panzersturm auf die Höhen von
Périers-sur-le-Dan mit 35 Panzern, und den Panzersturm
auf die Hügelketten bei Biéville 5 km entfernt mit 25
Panzern (Ryan, S.294)
-- gleichzeitig meldet Generalleutnant Richter an
Bronikowski, seine 716. Division sei "verloren"
-- es kommt zum Kampf um die Anhöhe von Biéville (Ryan,
S.295): Die britischen Geschütze haben sehr weite
Reichweite, ein NS-Panzer nach dem anderen wird
abgeschossen, in 15 Minuten sind 6 Panzer weg,
Bronikowski ordnet den Rückzug an
-- die Vorausabteilung der dazugehörigen Regiments
wartet immer noch in der Lücke am Strand, die Leute
rauchen Zigaretten und beobachten die vielen Schiffe
-- Kampf um die Höhen von Périers: In wenigen Minuten
verliert die NS-Truppe 10 Panzer (Ryan, S.296),
Befehlshaber Hauptmann Wilhelm von Gottberg zieht sich
an einen Waldrand bei Lebissey zurück (Ryan, S.296-297)
und gibt an die Panzerbesatzungen Befehl, sich bis zum
Turm einzugraben, denn seiner Meinung nach steht die
Invasion von Caën bevor
-- auch Bronikowski lässt seine Panzer eingraben, bei
Biéville (Ryan, S.297)
6.6.1944, 21 Uhr GB-Zeit / 20 Uhr deutsche Zeit
Strand "Sword": Verstärkung - vorerst kein Angriff
auf Caën
-- Landung neuer Lastensegler zwischen Caën und
Strand
-- Caën fällt nicht, kein GB-Angriff
-- ruhiger deutscher Rückzug der Infanterie nach Caën,
z.T. in betrunkenem Zustand mit dem Lallen von
"Deutschland, Deutschland über alles", Zeuge:
Bronikowski (Ryan, S.297).
Strand "Omaha": Einige Landungsboote brennen noch
(Ryan, S.297)
Ankunft von Rommel in seinem HQ in La-Roche-Guyon
-- Speidel hat in sarkastischer Manier Wagner-Musik
laufen, Rommel ist gar nicht entzückt (Ryan, S.297)
-- Rommels HQ erfährt vom missglückten Gegenangriff der
21. Panzerdivision bei Caën (Ryan, S.297).
Ende 6.6.1944
Totenbilanz des Landungstags
-- alliierte Verluste ca. 10.000, manche
Historiker behaupten auch 12.000
-- "amerikanische" Verluste sind auf 6603 geschätzt:
1465 Tote, 1928 Vermisste, 3184 Verwundete, 26 Gefangene
-- kanadische Verluste 335 Tote, mit Verletzten und
Vermissten 946 Verluste
-- englische Verluste: geschätzt 2500-3000 Verluste,
keine offiziellen Angaben erhältlich
-- NS-Verluste: zwischen 4000-9000 geschätzt (Ryan,
S.301).
[Über die Wertverluste werden keine Angaben gemacht].
ab 6.6.1944
Die Verwandten und Auswärtigen der Erstkommunion
haben 4 Monate Zwangsaufenthalt
(Ryan, S.80)
Die ganze Küstenbevölkerung der Normandie wird zu
Verhören nach GB gebracht
(Ryan, S.82)
[Caën wird eingekesselt und in den nächsten 10 Tagen in
Grund und Boden bombardiert].
6./7.6.1944
Bombardement von
Saint-Lõ - zu 95 % zerstört
Die Stadt wird zerstört, weil sie strategisch an einem
wichtigen Punkt steht...
(aus: http://fr.wikipedia.org/wiki/Saint-L%C3%B4)
Saint-Lô, Ruinen mit Kathedrale Notre Dame
7.6.1944 ca.
Hitler argwöhnt den britischen Geheimdienst in den
eigenen Reihen
Das Planspiel in Rennes und die dadurch erfolgte
Abwesenheit aller Truppenführer in der Normandie ist für
Hitler so auffällig, dass er argwöhnt, der britische
Geheimdienst würde dahinterstehen (Ryan, S.89).
ab 7.6.1944
Hitler glaubt
weiter, die Hauptlandung würde am Kanal erfolgen
und belässt die 15. Armee bis 15. Juli am Kanal (Ryan,
S.84) bzw. belässt dort die 15. Armee bis 25.7.1944 in
den Stellungen (Ryan, S.252). Auch Rommels Stabschef,
Generalmajor Hans Speidel, glaubt, dass der Hauptschlag
noch am Kanal erfolgen wird (Ryan, S.85).
[nicht erwähnt:
Alliierte: Warten auf das Attentat des deutschen
Widerstands gegen Hitler - Hoffnung auf einen
kampflosen Marsch nach Berlin
Die Alliierten führen besetzen die Normandie, führen
dann aber die Invasion bis Juli 1944 nicht weiter,
sondern warten auf ein erfolgreiches Attentat des
deutschen Widerstands gegen Hitler, das den Alliierten
hochtrabend angekündigt wurde. Bei einer Ermordung
Hitlers könnte für die Alliierten der kampflose Marsch
auf Berlin möglich werden, so dass man den russischen
Vormarsch in Polen noch stoppen könnte. Deswegen
erfolgen weitere Invasionen erst ab August 1944.
in: Valentin Falin: 2.Front 1995].
Die nächsten Tage
|
Strand
Omaha, Versorgungsschiff wartet auf Ebbe zum
Ausladen, Juni 1944
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|
|
Strand
Omaha, Versorgungsschiffe auf Sand bei Ebbe
12.6.1944 |
Die nächsten Tage
Über diese "nächsten Tage" in der Normandie nach dem D-Day
kam im Jahre 2010 ein neues Buch von Antony Beevor
heraus. Es schildert 3 Monate Grabenkämpfe, die sich die
deutsche Besatzungsmacht nun mit den Alliierten liefert.
Die These, wonach die Alliierten 3 Monate lang auf das
Hitler-Attentat des Deutschen Widerstands "gewartet"
hätten, scheint somit nicht ganz richtig. Aber lesen Sie
selbst:
3.8.2010: 3 Monate Grabenkämpfe in der Normandie
gegen hohe Hecken
aus: Tagesanzeiger online: Das Martyrium der Normandie;
3.8.2010;
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Das-Martyrium-der-Normandie/story/22913122
<Von Christof Münger.
Der britische Historiker Antony Beevor erzählt die
dramatische Geschichte der alliierten Landung des 6. Juni
1944 neu. Drei Monate später war Paris befreit. Den Preis
dafür bezahlten die Menschen in der Normandie.
[...]
Führt die Männer von
diesem verdammten Strand runter!
Antony Beevor hat für seine Geschichte der Invasion in
über 30 Archiven in den USA, Grossbritannien, Frankreich
und Deutschland recherchiert. Er sichtete neues
Quellenmaterial, darunter auch Briefe und Tagebücher von
Soldaten. Es sind unmittelbare Zeugnisse vom Schrecken des
Kriegs, sie enthalten aber auch Beispiele von Mut, etwa
jenes von Charles Canham, jenem US-Oberst, der seinen
Männern prophezeit hatte, zwei Drittel von ihnen würden
fallen. Bereits angeschossen, erhob er sich am Omaha Beach
und brüllte die Offiziere an: «Zum Teufel noch mal, führen
Sie die Männer von diesem verdammten Strand runter!»
Nirgends war der deutsche Widerstand grösser als hier.
1500 Amerikaner kamen am Omaha Beach ums Leben. Trotzdem
gelang es den Invasionstruppen, am Ende des «längsten
Tages» den Strand hinter sich zu lassen und in die
Normandie vorzustossen. Anders als der berühmte Film von
1962 und das Buch von Cornelius Ryan vermuten lassen, war
der Krieg aber noch lange nicht gewonnen. Im Gegenteil:
Die folgenden Kämpfe sollten die Verluste der Alliierten
am D-Day rückblickend als gering erscheinen lassen.
Der D-Day war nur der
Auftakt
Richtig ist daher, dass Beevor den D-Day nicht isoliert
darstellt, sondern als Auftaktschlacht in einem Feldzug,
der den Alliierten den strategischen Sieg erst mit der
Befreiung von Paris am 26. August 1944 einbrachte. Viel
Mühe und Einfallsreichtum habe man in die Pläne zur
Eroberung der Küste investiert, schreibt er. «Über die
unmittelbare Nachfolgephase war dagegen erheblich weniger
nachgedacht worden», kritisiert der ehemalige britische
Offizier.
Was nun folgte, war ein
zermürbender Stellungskrieg. Dabei
kam es immer wieder zu
Pattsituationen, die an den Ersten
Weltkrieg erinnerten. Das Problem waren die
hohen Hecken und
tiefen Hohlwege der «Bocage», welche den
deutschen Verteidigern Deckung boten.
Diese Hecken umgaben
jedes kleine Feld, wucherten über Wällen, standen an
jeder Strasse und konnten nicht einmal von Panzern
durchbrochen werden. General Omar Bradley, der
Befehlshaber der US-Truppen in Frankreich, bezeichnete die
normannische Bocage als «das verdammteste Land, das ich je
gesehen habe».
Die
Alliierten erlitten im Grabenkrieg der Normandie herbe
Verluste. Sie verloren 225'000 Mann, die deutschen
Streitkräfte 440'000 (davon 200'000 Gefangene).
[...]
Die Ratten frassen an den
unbestatteten Leichen
Besonders verdienstvoll ist, dass Beevor in seinem
lesenswerten Buch auch das Leiden der Franzosen zeigt,
deren Heimat nun von Freunden angegriffen wurde. Für viele
bedeutete die «Libération», die Befreiung, alles zu
verlieren. Vor allem für die Einwohner von Caen: Britische
Bomber verwandelten die Stadt in ein Ruinenfeld – und
schufen für die deutschen Verteidiger ein ideales Umfeld.
Die Zahl der Einwohner schrumpfte von 60'000 auf 17'000,
Caen wurde zum «düsteren Totenhaus», wie Beevor schreibt:
«Die Ratten frassen sich fett an den unbestatteten
Leichen, und streunende Hunde suchten nach menschlichen
Gliedmassen, die aus den Trümmern ragten.»
Die Truppen von Feldmarschall Bernhard Montgomery brachten
die Stadt erst am 19. Juli unter Kontrolle. Für Bee-vor
war die «unsägliche Arroganz» des höchsten britischen
Generals verantwortlich dafür, dass Caen dieses «grausame
Martyrium» durchmachen musste: «Die Normandie sollte zum
Opferlamm für die Befreiung Frankreichs werden.» In Zahlen
ausgedrückt: 35'000 französische Zivilisten starben
unmittelbar vor und nach der Invasion, alleine am D-Day
waren es 3000.
Skeptischer Empfang
Die Bevölkerung in der Normandie empfing die Alliierten
denn auch skeptisch. Die bekannten Bilder mit jubelnden
Franzosen stammen nicht von dort, sondern aus der Bretagne
oder Paris. Auch liefen die Franzosen zunächst nicht in
Scharen zu den Befreiern über. Denn damit hatten sie keine
gute Erfahrung gemacht: Nach der fehlgeschlagenen Landung
in Dieppe 1942 hatte die SS die Bewohner der Normandie
brutal bestraft, weil sie versucht hatten, den Alliierten
zu helfen.
Im Landesinnern hingegen sprengte die Résistance Brücken
und Schienen. Die Widerstandsbewegung diente nicht nur der
französischen Polithygiene, sondern war strategisch
wichtig: Im Burgund und in ganz Ostfrankreich bis zur
deutschen Grenze standen die Eisenbahnzüge mit dem
deutschen Nachschub still. Und jene, die noch
weiterfuhren, leiteten die französischen Eisenbahner um.
Die Normandie war vom übrigen Frankreich abgeschnitten.
Die Amerikaner liessen
den Franzosen den Vortritt
So verzögerte sich zum Beispiel der Vormarsch der
SS-Panzerdivision «Das Reich» in die Normandie um mehr als
zwei Wochen. Den Preis dafür zahlten die Bewohner von
Oradour-sur-Glane. Die SS brannte das Dorf nieder und
massakrierte 642 Menschen. Keiner von ihnen hatte etwas
mit der Résistance zu tun. Bis die von Hitler vergötterten
Panzerdivisionen jedoch im Kampfgebiet eintrafen, hatten
sich die Alliierten festgesetzt. Der Ausbruch aus der
Normandie gelang am 17. August. Nun lieferten sich General
George S. Pattons 3. US-Armee und die 2. französische
Panzerdivision von General Philippe Leclerc ein Wettrennen
nach Paris, wobei die Franzosen nicht davor
zurückschreckten, Treibstoff aus US-Depots zu stehlen. Die
Amerikaner liessen jedoch – wenn auch widerwillig – den
Franzosen den Vortritt. Der alliierte Oberbefehlshaber
Dwight D. Eisenhower hatte General de Gaulle versprochen,
dass französische Truppen als Erste in Paris einziehen
sollten.
Leclercs Panzersoldaten machten noch einmal halt in
Rambouillet. Sie reinigten ihre Waffen und rasierten sich
für den Empfang, der ihnen bevorstand. Einzelne deutsche
Widerstandsnester leisteten noch Gegenwehr. Doch die
Befreiung von Paris wurde zum französischen Triumph, das
normannische Martyrium belohnt. Wie Beevor zu Recht
anmerkt, hatten die Franzosen allerdings gar schnell
vergessen, dass Leclercs 2. Panzerdivision ohne
amerikanische Hilfe nie in Paris eingetroffen wäre.
«Sank you, sank you!»
Für die US-Soldaten, welche den D-Day und die Schlacht um
die Normandie überstanden hatten, «ging der Spass
ebenfalls los», als sie mit ihren Panzern vor Notre Dame
anhielten. Die Menge habe immer wieder gerufen: «Sank you,
sank you! Vive l’Amérique!», schrieb ein amerikanischer
Panzersoldat nach Hause. Und beseelt vom Glück, noch am
Leben zu sein, fuhr er begeistert fort: «Dann krabbelten
französische Mädchen, eines hübscher als das andere, auf
uns herum und brachten uns Blumen.» (Tages-Anzeiger)>
8.-15.6.1944
Kessel und Zerstörung
von Carentan
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Carentan)
20.-27.6.1944
Kessel und Zerstörung
von Cherbourg
Cherbourg ist vom NS-Regime mit Bunkern und Festungen so
befestigt wie Le Havre und wird von den alliierten
Bombern in Schutt und Asche gebombt, bis die NS-Führung
schliesslich kapituliert.
(aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Cherbourg)
Cherbourg
Haus-zu-Haus-Kampf |
Cherbourg
deutsche Gefangene Marsch Juni 1944 |
Juli
1944
Bayeux bleibt von
Bomardierungen verschont
Bayeux ist die einzige Stadt im Departement Calvados,
die intakt bleibt.
(aus: http://fr.wikipedia.org/wiki/Bayeux)
12.7.1944
Beförderung von Brigadegeneral Roosevelt zum
Kommandierenden General der 90. Division
Brigadegeneral Roosevelt erleidet aber am selben Tag
einen Herzschlag und stirbt. Die Meldung der Beförderung
erreicht ihn nicht mehr (Ryan, S.283).
20.7.1944
[Das
Hitler-Attentat ist nicht erfolgreich - Hitler überlebt]
Ende
Juli 1944
GB-Besetzung von Caën
(Ryan, S.297)
Ende
Juli 1944 Caën in Ruinen kaputtgebombt
ab
August 1944
[nicht erwähnt:
Der widerwillige Kampf der Westalliierten in Richtung
Berlin - der SU-Kommunismus dringt bis Mitteleuropa
vor
Da das Attentat auf Hitler am 20.7.1944 nicht
erfolgreich ist und Hitler in seinen Racheaktionen die
Angehörigen der Verschwörung alle ermorden lässt und
Gegenaktionen gegen die Westalliierten startet, müssen
die Westalliierten den Kampf nach Berlin aufnehmen, den
sie eigentlich vermeiden wollten.
Hitler lässt nun aber auch Truppen an der Westfront
einsetzen und schwächt damit die Ostfront und ermöglicht
dem Kommunismus damit den Vormarsch bis Mitteleuropa.
Dies scheint Hitlers Rache an der ganzen Welt, dass er
den Krieg verliert, und Stalins Rote Armee nimmt den
Vormarsch bis Mitteleuropa als Rache, dass die
Westalliierten die Sowjetunion 1941-1943 eigentlich
haben vernichten lassen wollen.
Ganz Osteuropa muss für die taktischen Fehler der
West-Alliierten mit einer 50-jährigen kommunistischen
Besetzung bezahlen...
in: Valentin Falin: 2.Front 1995].
Die Normandie wird nun zum totalen Schlachtfeld mit
kleinen Kesseln und Festungen um jede Stadt.
3.9.1944
Dieppe: Défilé der kanadischen Truppen
Die Alliierten haben Zeit und Geld genug, in der Normandie
"schöne" Défilés durchzuführen, z.B. hier in Dieppe...
(aus:
http://www.er.uqam.ca/nobel/m223040/page5du10decet13dec.html)
Dieppe,
Défilé der kanadischen Truppen 3.9.1944
5./6. 9. 1944
Le Havre: Englische Bombardements
Le Havre wird von britischen Fliegern zerbombt, wird in
"Schutt und Asche” gelegt (S.284).
Mai 1945
Bilanz
-- Le Havre: 132 Luftangriffe
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Le_Havre (2007)
ab Mai 1945
Le Havre: Vererbung der Kontakte zwischen deutschen und
französischen Familien
(S.285)
Wiederaufbau von Le Havre
Nach dem Krieg wurde Le Havre nach den Plänen des
Architektenbüros August Perret in einer modernen
Betonarchitektursprache wieder aufgebaut. Das Rathaus und
die Kirche St. Josef wurden nach seinen eigenen Plänen
gebaut. Der das Stadtbild beherrschende Kirchturm,
durchaus in der Tradition der Beinhäuser des 1.
Weltkriegs, erinnert an die Zerstörung.
(aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Le_Havre (2007)
Le
Havre wird Angelpunkt für alliierte Soldaten für die
Heimreise
"Amerikanische" Soldaten
auf dem Heimweg zur Einschiffung in Le Havre 25.5.1945.
Die "amerikanischen" Soldaten sind die ersten, die vom
neuen Punktesystem in der "amerikanischen" Armee
profitieren und nach Hause dürfen.
(aus: http://www.eyewitnesstohistory.com/warends.htm)
[Das Helfer zur Zerstörung eines ganzen Kontinents
brauchen auch einmal eine Pause. Der Kommunismus ist von
Banken der "USA" finanziert, und der Nazismus des
Dritten Reichs auch. Und die Soldaten wussten nichts
davon...]
1960-er Jahre
Le Havre: Der Uhrturm beim Bahnhof wird abgerissen
weil er durch die Bombardements von 1942-1945 zu instabil
geworden ist.
(aus:
http://lehavrephoto.canalblog.com/archives/2005/11/p10-0.html)
1966
Wiedersehen auf dem Bauernhof bei Le Havre und
Calvados-Besäufnis
(S.302)
1972 ca.
Normandie: Letzte
Wiederaufbauarbeiten werden erst jetzt fertig