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Nazi-Zeit in Strassburg 1940-1944

Le Musé Historique de
                  Strasbourg, la entrée  Nazi-Kreistag auf dem Roosplatz
                  (französisch: Kleberplatz) in Strassburg
Das Stadtmuseum der Stadt Strassburg, der Eingang
- Nazi-Kreistag auf dem Roosplatz (französisch: Kleberplatz) in Strassburg

aus: Wikipedia und Stadtmuseum Strassburg

präsentiert von Michael Palomino (2014)

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Zweiter Weltkrieg und nationalsozialistischer Terror in Strassburg

Die Evakuierung von Strassburg 1939-1940
Nachdem die Wehrmacht am 1. September 1939 Polen angegriffen hatte, erklärten die französische und britische Regierung Deutschland am 3. September 1939 den Krieg. In Strassburg ereignete sich dann etwas Spezielles, weil Strassburg Grenzstadt war: Strassburg wurde vom September 1939 bis Juli 1940 evakuiert. 100.000 verliessen die Stadt in die Dordogne und in die Stadt Limoges. Der Rat wurde nach Périgueux verlegt [web01]. Die Strassburger Universität wurde in die Stadt Clermont-Ferrand evakuiert. Auch die gesamte Universitätsbibliothek wurde ausgelagert, aber nach der Nazi-Besetzung von Strassburg dann ab Juli 1940 requiriert. Dies provozierte bei ehemaligen Studenten und Professoren einen grossen Widerstand, und einige von ihnen wurden erschossen [Museum web02].

Strassburg und die wichtigen Städte in
                Vichy-Frankreich 1940-1944: Périgueux (2), Limoges (3)
                und Clermont-Ferrand (4)
Strassburg und die wichtigen Städte in Vichy-Frankreich 1940-1944: Périgueux (2), Limoges (3) und Clermont-Ferrand (4) [1]

Während 10 Monaten lebten fast nur Soldaten in Strassburg, in der Kaserne. Im Juni 1940 besetzten deutsche Truppen dann die Stadt. Und während der Nazi-Besetzung wurden alle Elsässer als Deutsche betrachtet und in die Wehrmacht eingezogen. Viele verweigerten den Militärdienst und verschwanden in Frankreich im Untergrund [web01].

Die Nazi-Politik in Strassburg 1940-1944
Nun unter dem Nazi-Regime war es nur deutsch gesinnten Elsässern erlaubt, nach Strassburg zurückzukehren [Museum web02].

Der Willkommenstext am Bahnhof
              Strassburg im Sommer 1940 (Das deutsche Strassburg heisst
              euch willkommen) - aber das galt nur für deutsch gesinnte
              Menschen
Der Willkommenstext am Bahnhof Strassburg im Sommer 1940 (Das deutsche Strassburg heisst euch willkommen) - aber das galt nur für deutsch gesinnte Menschen [2]

Den französisch gesinnten Strassburgern wurde die Rückkehr verboten und ihr Besitz in Strassburg wurde von der Nazi-Verwaltung konfisziert. Die französischen Denkmäler (Marseillaise, Kléber, Jeanne d'Arc und Kellerman) wurden abgerissen und durch Nazi-Denkmäler ersetzt. Auch einige Strassennamen wurden geändert. Deutsch gesinnte Strassburger konnten ihren Namen in eine deutsche Version umändern lassen. Das Ziel des Nazi-Regimes war die Ausrottung der französischen Sprache, was auch mit der Einführung des deutschen Schulsystems so betrieben wurde. Die Synagoge wurde 1940 in Brand gesteckt und 1941 abgerissen. Alle Bewohner mussten ihre Abstammung beweisen, dass sie keine Juden waren. Das Nazi-Regime führte dabei immer die normale Propaganda für die Hitler-Jugend, für den Bund Deutscher Mädels und für die Wehrmacht durch. Am Ende wurde die Bevölkerung dann moralisch verpflichte, bei "Sammlungen" all ihre Wertsachen abzugeben. Gleichzeitig waren elsässische Soldaten an der Ostfront in deutsche Truppenteile integriert (bei einem Anteil von maximal 15%). Ab 1942 wurden die Familien, von denen jemand den Wehrdienst bei der Wehrmacht verweigert hatte, mit Sippenhaft bestraft und nach Polen deportiert. Dies betraf 2,7% der Strassburger Bevölkerung [Museum web02].

Nazi-Kreistag auf dem Roosplatz
              (französisch: Kleberplatz) in Strassburg  Helm der
              deutschen Wehrmacht in Strassburg
Nazi-Kreistag auf dem Roosplatz (französisch: Kleberplatz) in Strassburg - Helm der deutschen Wehrmacht in Strassburg [2]
Eine NS-Sammelbüchse  "Sammlung" von
              Skis für das Winterhilfswerk (wohl eher Beschlagnahmung
              aller Skis von Strassburg)
Eine NS-Sammelbüchse - "Sammlung" von Skis für das Winterhilfswerk (wohl eher Beschlagnahmung aller Skis von Strassburg) [2]

Universität und Professoren
An der Strassburger Universität durfte ab 1940 kein französischer Professor mehr arbeiten, sondern es wurden alles neue deutsche Professoren angestellt. Die französischen Professoren wurden in Konzentrationslager deportiert und dort zur Arbeit an Hochtechnologie gezwungen. Gleichzeitig arbeiteten die Nazi-Professoren in Strassburg mit einem Teilchenbeschleuniger - der später dann von den Franzosen "übernommen" wurde. Im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof führten die Nazi-Professoren von Strassburg Menschenexperimente an Juden und Zigeunern durch. Viele französisch gesinnte Strassburger landeten von Limoges aus in der Widerstandsbewegung (Résistance).

Der deportierte, französische
              Uniprofessor Charles Sadron
Der deportierte, französische Uniprofessor Charles Sadron [2]


Das Ende
Alliierte Bombardements zerstörten Teile des Stadtzentrums am 11. August und 25. September 1944. Und nach der alliierten Besetzung Strassburgs kamen deutsche Gegenangriffe mit neuen Bombardements - bis 1945 [Museum web02].

Die französischen Truppen standen unter General Jean de Lattre de Tassigny. Nach dem Zweiten Weltkrieg startete der neue Bürgermeister Pierre Pflimlin eine Versöhnungsarbeit mit Deutschland und Strassburg wurde ein Symbol der Freundschaft zwischen beiden Ländern und ein Symbol der europäischen Zusammenarbeit. Seit 1948 ist Strassburg der Sitz des Europäischen Rats [web01].

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Quellen
[web01] Wikipedia Straatsburg: http://nl.wikipedia.org/wiki/Straatsburg#Van_bisschopsstad_tot_burgerstad - 30.9.2014
[web02] Stadtmuseum Strassburg, Besuch im September 2014

Fotoquellen
[1] Karte von Frankreich: http://www.cartes-de-france.fr/carte_france.html
[2] Stadtmuseum Strassburg, Besuch September 2014

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