5. 200
Jahre Abwesenheit: Der historische Mohammed
"Unter den
Frommen hat die Archäologie keine Freunde."
Volker Popp, Islamforscher und Numismatiker.
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5.1. Muawiya / Maavia war christlicher
Herrscher - Muslime erfanden, er sei "Kalif"
gewesen
[Muslimische Erfindung: Kalif Muawiya ab 641 und
die Ausbreitung des Islams in wenigen Jahrzehnten]
Muawiya ist der erste [[Fantasie]]-Kalif der berühmten
Omayaden-Dynastie. Er trat seine Regentschaft 641,
neun Jahre nach dem Tod des [[Fantasie]]-Mohammeds, an
und gehörte zur Generation der ruhmreichen islamischen
Eroberer, die in wenigen Jahrzehnten den gesamten
damaligen Orient unterworfen und einem islamischen
Grossreich angegliedert haben sollen. So sagt es
wenigstens der traditionelle islamische
[[Fantasie]]-Bericht.
[Muslimische Erfindung: Inschrift von
Muawiya in Taif]
In Taif, südöstlich von Mekka, gibt es eine Inschrift
von Muawiya. Er bezeichnet sich darin als "Amir
al-Muminin". In der islamischen Tradition führte
bereits Ali, der Schwiegersohn des Propheten und
Vorgänger Muawiyas, diesen Titel. Er wird
traditionellerweise übersetzt als "Fürst der
Gläubigen". Unter den "Gläubigen" werden wie
selbstverständlich die Muslime verstanden. [[Also
behaupten die muslimischen Autoritäten immer, Muawiyas
sei ein "Fürst der Muslime"]].
[[Andere Inschriften und Münzen besagen klar, dass
Muawiya bzw. Maavia ein "Vorsteher der Schutzgewährer"
ist]]:
[Archäologie: Griechische Inschrift über Maavia in
Hamat Gader (heute IL) mit dem Kreuzzeichen]
Von Muawiya gibt es noch eine weitere Inschrift in den
Thermen von Hamat Gader (Israel), und zwar in
Griechisch [S.79].
"In den Tagen des Gottesknechtes Maavia,
des Vorstehers der Schutzgewährer, wurden die
Thermen gerettet und renoviert ... im sechsten Jahr
der Indikation, im Jahr 726 der Stadtgründung, im
42. Jahr nach den Arabern, zur Heilung der Kranken,
unter Aufsicht des [[Heiligen und wahrscheinlich
schwulen]] Johannes, dem Magistrat von Gadara."
[[Gottesknechts ist die allgemeine
Formulierung für frommer Herrscher.
Herrscher Muawiya / Maavia war "Vorsteher des
Schutzgewährers".
Die Thermen liegen in Hamat Gader im heutigen
Israel.
Gadara war eine Stadt östlich des Jordan südlich des
Sees Genezaret - https://de.wikipedia.org/wiki/Gadara_(Umm_Qais)
(31.8.2015)
Der Magistrat von Gadara hatte seinen Sitz in
Damaskus]].
Der Text beginnt mit einem Kreuzzeichen. Religiöse
Floskeln zur Einleitung waren üblich, oft wurden sie
durch ein Symbol ersetzt, in diesem Fall durch ein
Kreuz.
[Archäologie: Fürst der Muslime ist nicht
vorhanden]
Neben diesem für einen muslimischen Herrscher eher
irritierenden Symbol fällt dem Historiker auf, dass
der Amir al-Muminin, der "Fürst der Gläubigen", in der
griechischen Version der "Vorsteher der
Schutzgewährer" ist - keine Spur vom Fürsten der
Muslime.
Mit diesem "Vorsteher der Schutzgewährer" hat es im
alten Orient seine spezielle Bewandtnis. Alle
Potentaten der Zeit führten ihre Berechtigung als
Herrscher auf eine Funktion der "Schutzgewährung"
zurück. Die jeweilige Persönlichkeit musste natürlich
in der Lage sein, den Untertanen und ihrer Habe
Sicherheit zu gewähren. Aber mehr noch: Verbunden mit
dieser Position der Schutzgewährung war immer auch
eine heilige Stätte, die es ebenfalls zu schützen
galt. Der Schutz eines Heiligtums war Legitimation zur
Ausübung von Macht. Dies galt für den gesamten Orient,
ob byzantinisch, persisch oder arabisch - ohne
Schutzgewährung keine legitime Herrschaft [33].
[33] Die saudische Dynastie führt auch
gegenwärtig als wichtigsten Titel den der
"Beschützer und Bewahrer der heiligen Stätten",
gemeint sind Mekka und Medina.
[Muslim-Dogma gegen Archäologie: Die Pilgerei und
die Pilgerprofite - Damaskus mit dem Grab von
[Fantasie]- Johannes dem Täufer]
Zu Heiligtümern gab es zu allen Zeiten in Arabien
regen Pilgerverkehr, was zugleich einen wichtigen
Wirtschaftsfaktor darstellte [S.80].
Was war Muawiyas heilige Stätte? Es war seine
Residenzstadt Damaskus, die als Heiligtum das Grab
Johannes des Täufers beherbergte. Anziehungspunkt war
zu seiner Zeit das Haupt des Täufers, das als kostbare
Reliquie in der Krypta der Johannesbasilika aufbewahrt
wurde. Damaskus war zur Zeit Muawiyas zusammen mit
Jerusalem das wichtigste Pilgerziel, wie wir aus
zahlreichen Quellen wissen.
[Archäologie: Muawiya mit Sitz in Damaskus]
Warum regierte der Kalif Muawiya in Damaskus und nicht
Mekka, dem Nabel der islamischen Welt? Das mag
praktische Gründe gehabt haben. Aber warum übt er
seine prestigeträchtige Schutzfunktion nicht über das
islamische Heiligtum Nummer eins aus, nämlich die
Kaaba in Mekka, die höchstmögliche Rechtfertigung für
einen muslimischen Kalifen? Warum das Heiligtum des
[Fantasie]-Johannes des Täufers?
[Archäologie: Münzen von Muawiya im heutigen Iran]
Von Muawiya gibt es Münzfunde aus Darabgerd, der
iranischen Provinz Fars, die ebenfalls zu seinem
Machtbereich gehörte. Die Schrift auf diesen münzen
folgt der persischen Tradition. Muawiya firmiert hier
nicht in Arabisch, sondern unter seinem
syrisch-aramäischen Originalnamen Maavia, wie übrigens
auch in der Inschrift von Gadara. Sein Titel lautet in
[der persischen Schrift] Pahlavi "Amir-i Wlwyshnyk'n",
das bedeutet "Vorsteher der Schutzgewährer".
[Muslim-Dogma: Muawiya als "Fürst der Muslime" ist
gelogen - und weitere Islam-Forschung wird
blockiert]
Genau das ist sein offizieller Titel in Persisch,
Griechisch und Aramäisch. Die Interpretation als
"Fürst der Muslime" ist nirgendwo belegt und geistert
ungeprüft durch die Bücher.
"An diesem Punkt bereits", so der Forscher Volker
Popp, "wird deutlich, wie sehr der islamische Gebrauch
dieses Titels den Zugang zu den spezifisch arabischen
Elementen der Frühgeschichte des Islams verstellt."
Islam-Labels auf rein arabischen Sachverhalten ziehen
sich durch die gesamte islamische Historiografie, wie
wir noch oft sehen werden.
[Archäologie: Das Reich vom Muawiya / Maavia mit
Aramäisch, Persisch und Griechisch im heutigen
Syrien, Irak und Iran]
Maavia hatte offensichtlich kein Problem, sich in
aramäischer, persischer und griechischer Sprache zu
manifestieren. Schliesslich lebte er in einem
griechisch-persischen Umfeld, war geborener Syrer,
seine Muttersprache war damit Aramäisch, er wird aber
ebenso griechisch und persisch gesprochen haben. Sein
Reich umfasste die heutigen Staaten Syrien, Irak und
Iran [S.81].
[Archäologie: Muawiya / Maavia wird als "Diener
Gottes" und "Beschützer" erwähnt - nie als "Kalif"]
In islamischer Tradition ist er, der erste
Omayaden-Kalif, selbstredend ein Muslim.
Maavia nannte sich ausweislich der Inschriften auf
Baudenkmälern und Münzen "Diener Gottes" und
"Beschützer", aber niemals Kalif, als der er heute
geführt wird. Und er hatte das Kreuzzeichen auf
mehreren seiner archäologischen Hinterlassenschaften.
[Archäologie: Das Datum der Inschrift von Hamat
Gader 622 - die Hidschra wird in der Inschrift nicht
erwähnt]
Das Datum wird in der Inschrift von Hamat Gader [[die
Therme im heutigen IL]] gleich dreifach geliefert:
1. das byzantinische Steuerjahr
2. die Zeit nach der Gründung der Stadt
3. die Zeit nach den Arabern.
Die Datierung ist daher eindeutig, weil dreifach
abgesichert. Besondere Aufmerksamkeit erweckte bei den
Forschern aber das von Maavia erwähnte 42. Jahr "Kata
Araba", "nach den Arabern".
Das Jahr 1 der arabischen Zeitrechnung wäre damit das
Jahr 622 unserer Zeitrechnung.
Zur Erinnerung: In diesem Jahr beginnt auch die
islamische Zeitrechnung, die Zeit nach der Hidschra,
das ist die Flucht des Propheten 622 von Mekka nach
Medina. Warum bezieht sich Maavia nicht auf diese
islamische Hidschra-Zeit - was für einen muslimischen
Kalifen doch eine absolute Selbstverständlichkeit sein
müsste?
[Archäologie: Der Sieg von Herakleios gegen Persien
622 - syrische und ägyptische Gebiete werden als
Lehen arabischen Emiren überlassen]
Das Jahr 622 ist ein bedeutendes Jahr in der
Geschichte Arabiens. Es ist das Jahr, in dem der
byzantinische Kaiser Herakleios das persische Heer
vernichtend schlug. In dem darauf folgenden
Diktatfrieden verlor Persien seine westlichen
Provinzen von Mesopotamien bis Ägypten. Zugleich aber
setzte Herakleios die schon in der "Themenkonferenz"
begonnene völlige Umstrukturierung des Reiches fort,
in deren Verlauf Byzanz Positionen in Syrien und
Ägypten aufgab. Diese Gebiete überliess er arabischen
Emiren als tributpflichtigen Lehnsherren.
[Archäologie: Muawiya / Maavia war Statthalter
in Damaskus]
Von Maavia wissen wir, dass er in der ersten Hälfte
seiner Regierungszeit ein sehr enges Verhältnis mit
Byzanz hatte, er war Statthalter [S.82].
[Archäologie: Byzanz setzte ab 622 arabische Emire
als Schutz gegen Persien ein]
Schon 614 hatten die Perser Jerusalem, 618 Ägypten
besetzt. Als Statthalter hatten auch sie arabische
Verbündete eingesetzt. Diese arabischen Vasallen im
Westen jedoch, in Syrien, Ägypten und Palästina,
überstanden die persische Katastrophe von 622 nicht
nur unbeschadet, sie wurden dadurch praktisch von
heute auf Morgen zu Kriegsherren auf eigene Rechnung.
Bedingt durch die persischen Einfälle, hatte sich ja
Byzanz ungefähr auf die Nordgrenze des heutigen
Syriens zurückgezogen aus einem Gebiet, das es nie
wirklich beherrscht hatte. Der "Limes Arabicus", die
alte römische Südgrenze, war schon im 5. Jahrhundert
aufgegeben worden. Selbst nach dem grossen, aber
eigentlich überraschenden Sieg gegen die Perser
[[622]], und angesichts der permanenten Beanspruchung
an der Nordgrenze, war Byzanz gezwungen, sich auf die
Kerninteressen zu beschränken. Dieser byzantinische
Rückzug befreite die Araber auch vom zweiten der
Mühlsteine, zwischen denen sie sich befunden hatten.
Sie brauchten nur das Machtvakuum auszufüllen, das der
persische Kollaps und der byzantinische Rückzug
hinterlassen hatten. Das taten sie, und es begann eine
grosse arabische Ära, die erst durch die Mongolen im
13. Jahrhundert beendet werden sollte.
["Christliche" Theologie verdammt die Perser als
"Antichrist" - und Byzanz ist der Retter "Katechon"]
Das ist die politische Seite, aber sie ist ohne die
theologische Komponente unvollständig: Die Perser
hatten dem christlich-byzantinischen Reich
Mesopotamien, Syrien, Palästina und sogar Kilikien
abgenommen und das Kreuz [[des Fantasie]]-Jesu aus
Jerusalem weggetragen. Kein Zweifel, Persien war [[nun
in der christlichen Propaganda]] der Antichrist,
dessen totalem Triumph in der Sicht und Logik der Zeit
der Weltuntergang folgen würde [[so die christliche
Fantasie-Propaganda]]. Auftreten müsste den
Prophezeiungen nach aber auch als letzte Chance der
"Katechon", der "Aufhalter des Antichristen". Dieser
konnte nach dem glorreichen Sieg von 622 nur Byzanz
sein.
[Archäologie: 622 ist der Beginn der Rettung von
Byzanz gegen Persien und ist der Beginn der
arabischen Expansion mit Lehen von Byzanz]
Dieser Sieg hatte alles auf den Kopf gestellt: Der
Untergang war abgewendet, das Kommen der biblischen
Gog und Magog (im Koran Ya'dschudsch und Ma'dschudsch)
war verhindert, jener letzten Plage der Menschheit,
die der "Dhul I-Qarnain", (der Alexander der Grosse
des Korans, Sure 18:83-93) bis zum Zeitende
weggesperrt hatte. Mehr noch: Christus würde
wiederkehren und Gerechtigkeit schaffen. Das Jahr 622
eröffnete in der Zeit der tiefsten Depression den
Beginn einer neuen Ära, auch für die
christlich-arabischen Verbündeten, ohne die dieser
Sieg nicht möglich gewesen wäre. Das ist das "Jahr der
Araber" in der Inschrift von Hamat Gader [S.83].
[Archäologie: Muslimische Erfinder erfinden 622 als
"Hidschra" eines erfundenen Propheten]
Auch auf Münzen jener Zeit stossen wir auf diese
Datierung. Jahrhundertelang war diese dem
Sonnenkalender folgende Zeitrechnung nach dem Jahr der
Araber in Gebrauch, bevor sie in die legendenhafte
Hidschra eines Propheten Mohammed umgedeutet wurde.
Der so entstandene islamische Kalender ist jedoch ein
Mondkalender, die nachträgliche Umrechnung von Sonnen-
auf Mondzeit führte zu einem heillosen Durcheinander
von historischen Datierungen, das die islamische
Tradition bis heute kennzeichnet. Praktisch keine der
Jahreszahlen der ersten Jahrhunderte der
Hidschra-Zeitrechnung ist deshalb korrekt.
[Archäologie: Muawiya / Maavia war kein Muslim -
und Mohammed wird NIRGENDWO erwähnt]
Maavia ist in islamischer Tradition ein islamischer
Kalif. Aber nichts, was wir von ihm kennen, hat
islamischen Bezug. Er zahlte dem Kaiser in Byzanz
seine Abgaben, das Interesse an der Renovierung
römischer Thermen weist ihn als Angehörigen
syrisch-byzantinischer Mittelmeerkultur aus, ganz
offensichtlich war er kein Beduine aus der Arabischen
Wüste. Von einem islamischen Propheten namens
Mohammed, der wenige Jahrzehnte vor ihm in seinem
Reich gelebt haben soll und in dessen angeblichem
Auftrag er gerade ein Islamisches Reich errichtete,
wusste er nichts. Auf seinen Inschriften oder Münzen
hätte er uns davon berichtet.
[Archäologie: Titel und Symbole von Muawiya /
Maavia sind christlich-jüdische Symbole - "Kalif"
kommt nicht vor - Muawiya / Maavia war
"christlicher" Herrscher]
Maavia nennt uns seine Titel: Nicht ein einziges Mal
ist aber der islamische "Kalif" dabei. Er nennt uns
eine Jahreszahl, aber die entspricht nicht der Zeit
nach der Hidschra. Er nennt uns sein Heiligtum, aber
es ist nicht die Kaaba in Mekka, sondern die Basilika
in Damaskus, die das Haupt Johannes des Täufers als
Reliquie beherbergt. Die Münzen seiner Zeit weisen
christlich-jüdische Symbole auf wie das Kreuz, das
Agnus Dei (Lamm Gottes), das Kopfreliquiar Johannes
des Täufers [[ein Heiliger, wahrscheinlich schwul und
impotent]], den Felsen Jakobs oder das Wort "Zion".
Wie man aber christlich-jüdische Symbole einem
islamischen Kalifen vernünftig zuschreiben will,
bleibt das Geheimnis traditioneller Interpreten.
Die Archäologie lässt keinen Zweifel: Der Aramäer
Maavia war christlicher Herrscher, kein Kalif und auch
kein "Omayade". Im Übrigen kennen wir auch nicht
seinen wirklichen Namen, Maavia ist lediglich sein
Herrschername.
5.2. Abd al-Malik war ein christlicher
Herrscher - Muslime erfanden, er sei "Kalif"
gewesen
[Abd al-Malik: Münzen mit christlichen Symbolen]
Um das Jahr 60 der Araber, also im Jahr 682 unserer
Zeitrechnung, trat Abd al-Malik seine Herrschaft an.
Er war arabischer Emir aus Marw [S.84] im heutigen
Turkmenistan, damals persische Provinz, und residierte
zunächst auf seinem Stammsitz. Durch den Kollaps des
sassanidischen Herrscherhauses waren die Marwaniden,
also die Emire aus Marw, im Osten an die Macht
gekommen. Durch diese Ablösung geriet auch der
Zoroastrismus ins Hintertreffen. Zu den dominierenden
Religionen [34] wurden nun das syrische und
nestorianische Christentum. Folgerichtig tragen auch
die Münzen aus der Zeit Abd al-Maliks christliche
Symbole [35]. Aber selbstverständlich war auch Abd
al-Malik der traditionellen Lehre nach Kalif.
[34] Im Osten des Persischen Reiches gab
es auch buddhistische Einflüsse, auf welche die 2001
von den Taliban gesprengten Buddhastatuen von
Bamiyan, Afghanistan zurückgehen.
[35] Die Dominanz christlicher Symbole und Bezüge
auf den Münzen des 7. und 8. Jahrhunderts, so der
Numismatiker Volker Popp, könne nur Leute
verwundern, die arabische Geschichte nach den
literarischen Sekundärquellen des 9. Jahrhunderts
beschreiben.
[Archäologie: Münzen mit "muhamad" -
Syro-Aramäisch: "der zu Preisende, der Gepriesene"]
Auf Maliks Münzen taucht gehäuft das Wort "muhamad"
auf. Nach traditioneller Lesart ist damit natürlich
der Prophet "Mohammed" gemeint. Aber die Fakten
sprechen eine andere Sprache.
Wie Christoph Luxenberg, Spezialist für
altorientalische Sprachen, überzeugend darlegt, ist
"muhamad" keineswegs als Eigenname zu lesen. Es ist im
Arabischen wie auch in der Hauptsprache der Zeit, dem
Syro-Aramäischen, ein Gerundiv und bedeutet "der zu
Preisende, der Gepriesene". "Mohammed" war ein Titel
und kein Name. Genauso verhält es sich mit dem
ebenfalls häufigen "abd Allah", das "Diener Gottes" im
Sinne eines Attributes bedeutet und in diesem
Zusammenhang nicht als Name gelesen werden könne. Gott
heisst bei den arabischen Christen damals wie heute
"Allah" und hat nichts mit dem spezifisch islamischen
Allah zu tun.
Das "muhamad"-Motto ist vielfach nachzuweisen. Es
entstand in Persien und breitete sich von dort in die
arabische Welt aus.
5.3. Gemeinsamkeiten zwischen Muawiya /
Maavia und Abd al-Malik
[Archäologie: Beide sind "Vorsteher der
Schutzgewährer"]
Es bleibt als Zwischenresümee festzuhalten, was wir
bisher an harten Fakten über die "islamischen Kalifen"
Maavia und Abd al-Malik gesammelt haben: Beide führten
den "Vorsteher der Schutzgewährer" als wichtigsten
Titel. Sie sahen sich in durchaus byzantinischer
Tradition als "servus dei", "abd Allah" in Arabisch,
als "Diener Gottes".
[Archäologie: Beide weisen Münzen mit christlichen
Symbolen auf]
Ihre Münzen und Inschriften waren mit Kreuzzeichen und
anderen christlichen Symbolen versehen [S.85].
[Archäologie: Beide rechneten nach dem Jahre 622]
Und sie rechneten nach dem "Jahr der Araber", das dem
Sonnenjahr folgte und mit dem Jahr 622 begann, dem
Jahr der arabischen Selbständigkeit [S.86].