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Norbert G. Pressburg: Good bye Mohammed - Mohammed gab es nie

7. Die Metamorphose: Von Jesus zu Muhamad

7g. Die Erfindungen: Mohammed - Mekka - Kuraisch - erste Moschee

7g.1. Regent al-Mamun (786-833) in Marw und Bagdad (ab 825) - Reise bis Ägypten und das Wort "muhamad" -- 7g.2. Mohammed und Ali werden als Personen "festgesetzt" und 200 Jahre Islam-Kalifat-Geschichte erfunden -- 7g.3. Bakka - und ein Mekka erfunden -- 7g.4. Der Stamm der Kuraisch ist erfunden - der Ort "Badr" ist erfunden -- 7g.5. Die erste Moschee


präsentiert von Michael Palomino (2015) - S.127-130

-- "al-hadi" (Heiland),
-- "mardi" (der geliebte Sohn),
-- "harun" (der Gerechte),
-- "mansur" (der Siegreiche),
-- "mahdi" (der Erlöser)
und andere Titel mehr;
-- dem Moses war von Gott wegen seiner Redegewalt Aaron als "kalif", als "Verkünder", zur Seite gestellt worden, ein Attribut, das nun Wiederverwendung fand

"sali-Allah", des "Stellvertreters Gottes". Der "wali-Allah" ist mit dem Titel des "Hervorragenden" (ali) [S.126].

"Hashim", die "Edlen", [S.126, Fussnote 55]

"Harun al-raschid", des "Gerechten Verkünders Aaron" [S.127]

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7g. Die Erfindungen Mohammed - Mekka - Kuraisch - erste Moschee

7g.1. Regent al-Mamun (786-833) in Marw und Bagdad (ab 825) - Reise bis Ägypten und das Wort "muhamad"

[In der Zwischenzeit hat sich das Syrisch-Aramäische verabschiedet und es hat sich eine Sprache der "Arabi" herausgebildet, das Arabische. Und nun werden laufend alte syrisch-aramäische Wörter so umgedeutet, dass sie einem neuen Propheten entsprechen: Muhamad etc.].

[Al-Mamun: Der Religions-Mischmasch in Bagdad]
Ein bemerkenswerter Regent war der Nachfolger Zubaydas, al-Mamun (786-833). Nachdem er ursprünglich in Marw, Ostpersien, residiert hatte, zog er 825 nach Bagdad und beseitigte den Regenten, seinen Halbbruder Amin (?). Al-Mamun fand eine geistig lebhafte Stadt vor. Es gab eine starke jüdische Gemeinde, Buddhisten, Zoroastrier, Manichäer, persische, arabische, hellenistische Christen - die wohl auch die Schriften eines arabischen Propheten diskutierten, die allmählich in Umlauf gelangten.

[Al-Mamun: Reise bis Ägypten - er findet das Wort "muhamad" und erfindet einen Propheten]
Als Perser war Mamun noch nie in die westliche Reichshälfte gelangt. Dies holte er jetzt ausgiebig nach. Mit einem grossen wissenschaftlichen Stab zog er zunächst nach Harran, dem Ort Abrahams, der zugleich ein wissenschaftliches Zentrum der Sabier war [56],
[56] "Sterneanbeter", Anhänger der alten babylonischen Religion.
und von dort weiter nach Damaskus. Er besuchte die Basilika des Johannes, die Bauten der Marwaniden. Von dort ging es an den Nil. Theorien über den Ursprung des Flusses wurden erörtert, er sah mit eigenen Augen, wo der Prophet Moses im Bastkörbchen getrieben war. Er machte in Jerusalem Halt und inspizierte mit seinem Stab die Inschriften des Abd al-Malik in der Kirche am Tempelberg. Und man fand den Beweis für einen Propheten der Araber. Hier stand es schwarz auf weiss: "muhamad abd Allah". Was unter Abd al-Malik noch "gepriesen sei der Knecht Gottes" hiess, wurde jetzt im modernen [S.127] Arabisch zum "Muhamad, Sohn des Abd Allah". Eine früher nicht mögliche Lesart war in der sich umbrechenden Zeit mit der neuen Sprach- und Schriftkonvention und etwas gutem Willen plötzlich möglich geworden. Mamun soll den Namen Maliks entfernt und seinen eigenen eingesetzt haben [57],
[57] Es ist nicht belegt, dass Mamun selber die Änderung vornahm. Sie mag in noch späteren Zeiten vorgenommen worden sein.
die Jahreszahl 72 "kata Araba" behielt er jedenfalls bei.

[Al-Mamun: Münzen mit "kalifat Allah"]
Wir besitzen Münzen von al-Mamun, auf denen er sich als "kalifat Allah" bezeichnet, die erste Nennung dieses Titels seit "Abd al-Malik", aber in anderer Bedeutung. Während bei Malik der "kalifat Allah", "Gottes Herold", Jesus war, ist Maqmun als "Kalif" und "Imam" der erste Repräsentant seines Gottes. Welchen Gottes aber? Sicher des einen Gottes, Allah, der den Propheten Muhamad zu den Arabern geschickt hatte. Trotzdem hat sich Mamun keinesfalls als "Muslim" verstanden - die Verselbständigung dessen, was wir heute unter "Islam" verstehen, war zu seiner Zeit noch nicht vollzogen.

[Al-Mamun: Korantexte, die Erde soll eine flache Scheibe sein - und der Erdumfang wird fast genau berechnet]
Mamun versammelte die besten Köpfe der Zeit an seinem Hofe: Wissenschaftler aller Disziplinen und Schattierungen, es herrschte intellektuelle Freiheit. Als ihm etwa zu Ohren gekommen war, dass der Koran eine Erde flach wie ein Teppich postulierte, die arabischen Astronomen seiner Zeit sie aber als Kugel definierten, ging er der Sache gleich auf den Grund. In der Steppe bei Mossul liess er zu verschiedenen Sonnenwinkeln einen geografischen Grad abstecken und so den Erdumfang berechnen. Seine Expedition kam zu dem Ergebnis: Der Umfang der Erdkugel beträgt 40.075 Kilometer (die exakte Zahl ist 40.235).

[Al-Mamun mit Aufklärung, Koran-Diskussion, Verfolgung islamistischer Extremisten (Hanbalismus)]
Korantexte waren schon bekannt und in Diskussion. Aus dem späten 9. Jahrhundert stammt der erste zusammengefasste Text in Arabisch. Es gab sehr bald eine radikale Strömung, namentlich von Ibn Hanbal vertreten ("Hanbalismus"), deren Anhänger eine wörtliche Auslegung betrieben. Mamun machte sich zum Führer der "Mutaziliten", deren Geisteshaltung an den antiken Philosophien und Wissenschaften eng angelehnt war. Er liess feststellen, das auch der Koran geschaffen worden sei und somit diskutiert werden dürfe. Durch die Betonung der Ratio, durch die Forderung nach Logik und Offenheit der Erkenntnisquellen standen die Mutaziliten im krassen Gegensatz zur orthodoxen Forderung nach [S.128] Anerkennung des Korans als exklusive Quelle und dessen wörtlicher Befolgung.

Die islamische Tradition feiert die Zeit al-Mamuns als Blütezeit des Islams. Nichts ist falscher. Als Mutazilit stand Mamun einer arabischen Aufklärung wesentlich näher als der islamischen Korandoktrin. Er bekämpfte den Hanbalismus, also etwa das, was sich später als orthodoxer Islam konstituieren sollte. Der ägyptische Theologe Ahmad Amin (1878-1954) war der Ansicht, die Niederlage des Mutazilismus sei die grösste Katastrophe in der Geschichte des Islams gewesen.


7g.2. Mohammed und Ali werden als Personen "festgesetzt" und 200 Jahre Islam-Kalifat-Geschichte erfunden

Nach al-Mamun kam ein grosser Umbruch. Der "muhamad" und der "ali" waren auf dem Weg zur Personifizierung, das Kalifat - obwohl nur von Malik und Mamun in vollkommen anderer Bedeutung benutzt - wurde rückwirkend allen Herrschern seit "Muhamad" verpasst: eine lückenlose theokratische Kette vorgaukelnd, die nie existierte.

Der Koran entstand und parallel dazu die arabische Sprache und Schrift. Der "muhamad" erhielt sein Grab in Medina, der "ali" unterlag im programmatischen Streit und bekam eine Märtyrerlegende übergestülpt.

7g.3. Bakka - und ein Mekka erfunden

[Mekka gab es nicht]
Das rätselhafte koranische Bakka (Sure 3:96) wurde schliesslich als das arabische Mekka "identifiziert" und festgeschrieben. Dieses ständig bemühte "bedeutende Handelszentrum Mekka an der Kreuzung wichtiger Strassen" ist in Wirklichkeit unbekannt. Ein historischer Ort namens Mekka im 6. oder 7. Jahrhundert ist bis heute nicht belegt. Erwähnung findet im Koran lediglich ein "Bakka", dessen Lage mit Abrahams erstem Gebetshaus identisch sein soll. Weil alle nichtislamischen Traditionen Abraham jedoch in Mesopotamien ansiedeln, wurde noch im 8. Jahrhundert Bakka als Ort in Mesopotamien beschrieben. Tabari (wiederum Tabari) ist der Erste, der von einem "Mekka" in der Arabischen Wüste spricht.

[Sprachforscher Luxenberg: Bakka und Mekka]
Luxenberg (wiederum Luxenberg) sieht in Bakka die syro-aramäische Bedeutung von "umzäunt, umgrenzt". Demnach wäre mit Bakka / Mekka kein spezifischer Ort gemeint, sondern ein umgrenzter, heiliger Bezirk im Allgemeinen. Tatsache ist, dass Mekka nie eine Stadt war. Es gab dort im 7. Jahrhundert eine Kirche wie viele andere auch in Arabien, war aber sonst ohne besondere Bedeutung. Mekka als Wiege des Islams ist eine Rückerfindung der frommen Literatur späterer Jahrhunderte. Mekka war, wie Volker Popp es ausdrückt, die "Insel Thule" der Araber [S.129].

[Die Insel "Thule" wurde vom antiken griechischen Entdecker Pytheas definiert. Es sollte die am weitesten entfernte Atlantik-Insel westlich von England sein. Insofern wurde der Begriff "Thule" auch für "weit westlich" benutzt. - https://de.wikipedia.org/wiki/Thule_(Mythos)].


7g.4. Der Stamm der Kuraisch ist erfunden - der Ort "Badr" ist erfunden

[Den Stamm der Kuraisch gab es NIE]
Auch vom Prophetenstamme der "Kuraisch" gibt es bis Tabari keinerlei Kunde und nicht einmal von "Badr", dem Ort einer der "entscheidendsten Schlachten der Menschheit" [58]
[58] www.islamreligion.com/de [[Die Religion des Islam]]
[Der Ort "Badr" ist auf KEINER Karte drauf]
Obwohl beim Google-Aufruf etwa 2 Millionen Ergebnisse kreierend, hat noch niemand diesen Ort Badr identifizieren können. (Trotzdem sind Skizzen, Aufmarschpläne und Kriegsgräberfotos gelistet). Im Koran ist "Badr" in der Sure 3:123 als für sich alleine stehendes, nicht verstandenes Wort erwähnt. Mangels Alternative wurde das Wort von Tabari zum Ort "Badr" ernannt, obwohl dadurch die logische Anbindung zu den vorangehenden und nachfolgenden Versen zerstört wird. Luxenberg bringt Zusammenhang in den Abschnitt, indem er "Badr" als weitere Fehllesung nachweist. Aus bi-badr wird durch Weglassung eines einzigen der offensichtlich nachträglich angefügten Punkte bi-'idr und das heisst "himmlische Hilfe" und ergibt den Versen einen durchgängigen Sinn [59].
[59] Weitere Ereignisse der Muhamadlegenden scheinen ihre historische Grundlage aus dem grossen Krieg Byzanz' gegen den persischen Glaubensfeind zu beziehen. Die siegreiche "Grabenschlacht" Muhamads im Jahr 627 fällt auf das Jahr des byzantinisch/arabischen Sieges von Ninive. Das Jahr 628 des byzantinisch/persischen Friedensvertrages korrespondiert mit dem "Abkommen von Huhdaibiyyah". Im Jahr 630, dem Jahr der Rückführung des Kreuzes und der feierlichen Wiedereröffnung der Grabeskirche in Jerusalem fand nach islamischer Lesart die Reinigung der Eröffnung der Kaaba [[der heilige, schwarze Stein]] statt.
[Das ganze Mohammed-Theater in der Wüste ist ERFUNDEN]
Die gesamte Geschichte der ersten 250 Jahre [[des Fantasie-Islams]] wurde legendenhaft in die Wüste Arabiens verlegt oder gleich ganz neu erfunden.


7g.5. Die erste Moschee

[Moschee in Samarra]
Die möglicherweise erste originäre Moschee ("masjid") entstand in der neuen Residenzstadt Samarra [[Zweistromland im Irak]], mit einer nachempfundenen altbabylonischen Zikkurat [[abgestufte Tempelanlage]] als Wahrzeichen und der Mutter aller Minarette (die Stufen waren ursprünglich aussen und wanderten später nach innen). Wir befinden uns an der Schwelle zum 10. Jahrhundert.

[Der Übergang von Kirche zu Moschee]
Wann man noch von "Kirche" sprechen muss und wann schon von "Moschee", ist nicht präzise datierbar. "Masjid" war und ist noch heute in Aramäisch ganz allgemein ein Platz der Gottesverehrung. Erst sehr viel später wurde daraus der Begriff für das spezifisch islamische Gotteshaus. Man kann erst dann von einer "Moschee" sprechen, wenn die "masjid" ein "mihrab" (Gebetsnische) Richtung Mekka aufweist [S.130].

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Fotoquellen

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