7j.
Zusammenfassung über das arabische Christentum
7j.1. Das arabische Christentum hatte
umfassende Kenntnisse auch der anderen Religionen
Als geborene Semiten und gelernten Christen war den
Arabern nicht nur die grosse Tradition des Alten
Testaments und der Thora vertraut. Ja, sie lebten
diese alten Mythen von Moses und Abraham, die
Vertreibung der Stammväter durch den Pharao, die
Prophezeiungen, die Landnahme, die [S.143]
unausweichliche Apokalypse und die Hoffnung auf
endgültige Erlösung. Man stellte Vergleiche mit
Ereignissen der Gegenwart an, suchte nach Parallelen,
hielt nach Zeichen Ausschau. Im Mythenschatz der
semitischen Religionen finden sich immer wieder die
gleichen Ablaufmuster.
[Christliche Lügentradition und islamische
Lügentradition: Dasselbe Muster für Jesus und
Mohammed: Geheimnisvolle Geburt, Vorträge schon als
Kind, Erscheinungen, Predigten, Himmelfahrt]
Ein Prophet wird etwa angekündigt. Er erscheint, um
seine Geburt rankt sich ein Geheimnis, im Alter von 12
Jahren hält er gelehrte Vorträge, hat Erscheinungen,
wird verkannt, verfolgt, geht in die Wüste, predigt,
wirkt Wunder und steigt letztlich in den Himmel auf.
All dies finden wir beim Propheten der Araber wieder.
Selbst in der Minderzahl gewinnen immer die Richtigen,
und wenn ein gewöhnliches Wunder nicht ausreicht,
kommen Engelscharen [[Ausserirdische]] zur
Unterstützung. Im Alten Testament, im Koran, im alten
Orient.
[Jüdische Lügentradition und islamische
Lügentradition: Dasselbe Muster für
Gebietsbesetzungen des Judentums und der Muslime]
Wenn man ein fremdes Land betritt, dann schon mit
Feuer und Schwert. Man zerstört, Mordet und
brandschatzt, im Alten Testament wie im Koran. Jeder
kennt die Geschichte, wie die Israeliten (natürlich
mithilfe eines Wunders) Jericho zerstörten und ein
Blutbad anrichteten. Wir wissen aber aus der
Archäologie, dass Jericho zu der fraglichen Zeit gar
nicht bewohnt war. Auch für die geschilderte blutige
Landnahme ganz Palästinas gibt es keine archäologische
Entsprechung.
Genauso verhält es sich mit den in allen Details
geschilderten islamischen Eroberungen im Namen des
Propheten. Forschung und Archäologie wissen nichts von
einer Eroberung Syriens, Persiens oder Ägyptens durch
Muslime zur fraglichen Zeit. Das arabische Reich war
eben nicht Folge des Islams, es war schon da. Die
grossflächige Islamisierung konnte geschehen, weil das
arabische Reich bereits bestand und der sich
entwickelnden arabischen Religion eine breite Basis
bot. Zur Prophetenlegende gesellten sich im Nachhinein
die Legenden glorreicher Schlachten und heldenhafter
Eroberer. Al-Walid etwa, der angebliche Dschihadist
und ruhmreiche Eroberer, baute in Wirklichkeit um 710
die Johanneskathedrale in Damaskus, anstatt für den
Propheten Kriege zu führen.
[Islamische Lügentradition: 200 Jahre Geschichte
erfunden]
Die Verfasser des traditionellen Berichtes hatten
keinerlei Bezug zu einer Geschichtsauffassung im
heutigen Sinn. Ihre Vorstellungen bewegten sich in den
Bildern und in der epischen Tradition des nahöstlichen
Raumes. Wir haben es hier nicht mit historischen
Schilderungen zu tun, sondern mit Erfüllung von
Erwartungshaltungen und von Reviermarkierungen [S.144]
zur Identitätsbildung: "Unsere Religion, unsere
Überlegenheit, unser Draht nach oben." Also hergehört!
7j.2. Islamische Lügentradition: Aus dem
Liturgiebuch Queryan wurde die Mohammed-Fantasie
"Quran" gemacht
Der Qeryan, das aramäische Liturgiebuch der arabischen
Christen, endete nach einem halben Jahrtausend, nach
vielen Zwischenstufen, Änderungen, Hinzufügungen und
Weglassungen im arabischen "Quran", dem Buch einer
neuen Religion. Der Koran hatte als christliches Buch
begonnen und wurde dann zum islamischen Koran, als
Jesus seine Sonderstellung verlor. Theologisch ist das
Buch sehr abgemagert, aber der alte Kern ist nach wie
vor vorhanden. Dass es als arabisch-christliches Buch
nicht mehr sofort erkenntlich ist, liegt an den
nachträglichen Bearbeitungen. Erst im Zuge dieser
Bearbeitungen erhielt der Muhamad Existenz und Profil.
Und erst die der ursprünglichen Botschaft
übergestülpten Interpretationen und Ihre
Beduinisierung gaben der neuen Religion ihr typisches
Gepräge.
Der Islam mit seinem Heiligen Buch war nicht von heute
auf morgen auf der Welt. Er hat sich auch nicht in ein
paar Jahren über die Hälfte der damaligen Welt
verbreite, wie uns die religiösen Legenden weismachen
wollen. Der Islam hat eine lange, verwickelte
Entstehungsgeschichte und [[hat]] seinen Ursprung im
arabischen Christentum.
7j.3. Die Abspaltungen Judentum -
Christentum - Islam
Das Christentum ist eine Abspaltung vom Judentum, der
Islam eine Abspaltung vom Christentum. Diese
Abspaltung bereitete sich im 7. und 8. Jahrhundert vor
und war erst im 9. oder gar 10. Jahrhundert
komplettiert, erst da haben wir die Verhältnisse, wie
sie von der Tradition für das 7. Jahrhundert
beschrieben werden. Die weiträumige Etablierung
dessen, was wir heute unter "Islam" verstehen, fand
nicht vor dem 12. Jahrhundert statt.
7j.4. Islamische Lügentradition: Das
Mohammed-Märchen
Die Darstellungen des Propheten und sein Buch in der
islamischen Tradition, besonders die der ersten 200
Jahre, gehören in die Kategorie "Märchen aus dem
Morgenlande". Das wäre so, als würden wir für die
Nibelungensage Wahrheitsanspruch erheben.
[Die Forschung ist im Fluss]
Die wahre Geschichte nimmt dank der Wissenschaften Zug
um Zug Gestalt an, auch wenn wir uns, wie in der
Einleitung gesagt, erst am Anfang dieses Prozesses
befinden [S.145].