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Norbert G. Pressburg: Good bye Mohammed - Mohammed gab es nie

8. Die "Goldenen Zeiten" des Islam - verklärte Blicke in eine nicht existente Vergangenheit

8c. Gelogene Seeschlachten gegen Byzanz

8c. Gelogene Seeschlachten gegen Byzanz -- Noch ein erfundener Kalif: Umar ibn al-Chattab -- Forschung 650-850: Kämpfe gab es zwischen den Herrschern von Byzanz und Persien - Muslime sind nirgendwo erwähnt -- Islamische Lügentradition: Dichter zwischen 800 und 922 erfinden 200 Jahre frühe Islam-"Geschichte" -- Islamische Lügentradition: Der Islam soll sich in "aussergeschichtlichen Dimensionen" bewegen -- Forschung: Die arabischen Christen haben eine reichhaltige Literatur hinterlassen -- Islamische Lügentradition: Islam hat wie eine Lawine von Spanien bis China die Staaten besetzt - in christlichen Quellen steht NICHTS DAVON (!!!) -- Forschung: Christliche Glaubensrichtungen der "Araber": Christlich-arabische Literatur erwähnt keinen Mohammed, Koran oder Islam - und die Taktik der Interpretation "Taquiyya" -- Forschung: Die grossen, muslimischen Heere waren UNMÖGLICH - und die "Wunder" in der muslimischen Kriegsdichtung -- Forschung: Die Quellen von Byzanz und Persien erwähnen weder einen Mohammed, noch einen Islam, noch einen Koran

präsentiert von Michael Palomino (2015) - S.151-156

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8c. Gelogene Seeschlachten gegen Byzanz

[Islamische Lügentradition: Seeschlachten gegen Byzanz]

Die Muslime betätigten sich in Erfüllung einer Voraussage des Propheten unter dem Kalifen Umar ibn al-Chattab (vulgo: das Gezückte Schwert Gottes) auch als Seemacht und trafen damit nach islamischer Darstellung "den Lebensnerv von Byzanz". In der Seeschlacht von Phoinix, auch bekannt als "Krieg der Masten", errangen sie demnach einen glorreichen Sieg. Danach hätten die Byzantiner sehr ungeschickt agiert, weil sie in zu enger Formation fuhren und den Muslimen daher Gelegenheit gegeben hätten, von Boot zu Boot springend die Seeschlacht in eine Landschlacht zu verwandeln. Die muslimische Flotte habe zwar aus Christen bestanden, die aber begeistert und willig unter den Muslimen ihren Dienst versehen hätten. Die Flotte sei dann vor Byzanz "am griechischen Feuer" gescheitert, allerdings sei der Kaiser den Muslimen tributpflichtig geworden.

Zur Erinnerung an die Wirklichkeit: Gerade das Gegenteil ist der Fall. Muawiya / Maavia wurde tributpflichtig und wegen des Misserfolges abgesetzt. Auch sein Nachfolger Malik setzte die Zahlungen an Byzanz fort, wie wir wissen. Autor der genannten Begebenheit ist im Übrigen der uns schon bekannte Märchenonkel Tabari, er schrieb dies um 900 [S.151], also rund 200 Jahre nach den behaupteten Geschehnissen [74].
[74] Es sieht so aus, als ob wir uns auch vom Lieblings-Märchenonkel Tabari verabschieden müssten. Wie neueste Analysen ergaben, müssen die uns vorliegenden Tabari-Texte aus dem Kairo des 12. oder 13. Jh.s stammen. Zukünftige Forschungen könnten ergeben, dass "Tabari" keine Person war, sondern der Oberbegriff für eine Sammlung von Texten verschiedener Herkunft und Autoren.
[Noch ein erfundener Kalif: Umar ibn al-Chattab]
Fast überflüssig zu erwähnen, dass der gute Umar ibn al-Chattab historisch nicht belegt ist und wie zahlreiche seiner Kollegen nie existierte [75].
[75] Trotzdem gibt es eine Dissertation über seine schier übermenschlichen Leistungen an der Philosophischen Fakultät Köln: Halte Uenal: Die Rechtfertigung der juristischen Urteile des zweiten Kalifen 'Umar Ibn Al-Hattab'; Köln 1982
Nicht eine dieser zahlreichen "Entscheidungsschlachten" der Muslime ist historisch belegt.

[Forschung 650-850: Kämpfe gab es zwischen den Herrschern von Byzanz und Persien - Muslime sind nirgendwo erwähnt]
Natürlich kann eine Neuinanspruchnahme oder Wiederinbesitznahme von Territorien oder Privilegien nicht ohne Kämpfe abgegangen sein. In unabhängigen Quellen wird - ohne nähere Angaben über die Kontrahenten - von zahlreichen Scharmützeln aus dieser Zeit berichtet, Positionierungskämpfe zwischen ehemals persischen und byzantinischen Parteigängern, zwischen selbständig gewordenen Emiren und Alteigentümern. Von Muslimen keine Rede.

Nach 627, der endgültigen Niederlage von Chosrau II. bei Ninive gegen Herakleios, war keine persische Macht mehr existent, die die Muslime auf ihrem Eroberungszug Richtung China hätten vernichten können, und Herakleios selber war auf dem Höhepunkt seiner militärischen Macht.

[Islamische Lügentradition: Dichter zwischen 800 und 922 erfinden 200 Jahre frühe Islam-"Geschichte"]
Das grosse Problem, hier wie in der gesamten islamischen Frühgeschichte, sind die Quellen. Es sind ausnahmslos islamische Quellen, und es sind ausnahmslos spätere Darstellungen. Alle diese einschlägig bekannten Autoren [[Erfinder]] [76],
[76] "Annales" von Tabari (gest. 922), die Hadithsammlung von Buhari (gest. 870), die "Geschichte der Kriegszüge" von Al Wakidi (gest. 822), "Generationen" von Ibn Saad (gest. 845).
auf die immer wieder zurückgegriffen wird, schrieben ihre detailreichen, zitatgespickten Geschichten sehr viel später - und auf der Basis nicht belegter Quellen. Diese Geschichten handeln von Ereignissen ("Entscheidungsschlachten") oder Personen ("Kalifen"), die nicht belegbar sind. Keine der Jahreszahlen stimmt, weil diese sich auf [S.152] Legenden beziehen und weil die nachträgliche Rückinterpretation in den Mondkalender eine häufig nachgewiesene Fehlerquelle in sich darstellt. Alles, was diese Autoren [[Dichter!]] an Quellen bieten, sind die bekannten "Gewährsmänner" in der Tradition einer Kette mündlicher Erzählungen.

[Islamische Lügentradition: Der Islam soll sich in "aussergeschichtlichen Dimensionen" bewegen]
Aus den ersten beiden Jahrhunderten, also der Zeit Muhamads und der Eroberungen, existieren nicht einmal islamische Quellen. Wer nachträgliche Geschichten ohne belegte Quellen als Geschichte ansieht, geht konform mit Sayyid Qutb [77],
[77] Islamischer Theoretiker, Ägypten 1906-1966. Mehr darüber im Kapitel "Wer hat uns das angetan!"
der behauptete, Geschichte findet für den Islam nicht statt, weil dieser sich in "aussergeschichtlichen Dimensionen" bewege. Wie flexibel man in islamischer Betrachtungsweise mit historischen Fakten umgeht, mag folgendes Zitat belegen:
"Aber auch das eigentliche historische Geschehen, die Darstellung der Ereignisse und ihre Erklärung, werden unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob der Historiker [[Poet!]] ein unmittelbares, göttliches Wirken in seiner Vorstellungswelt zulässt oder nicht." [78]

[78] Mohammed Laabdallaoui auf: muhamad.islam.de, 2009 [[Muhammad - Islam.de - Die Internetseite des Propheten]]
Und:
"In der muslimischen Tradition hat sich die Richtung durchgesetzt, die dieses Problem (Anm.: Das Problem der fehlenden Widerlegbarkeit) nicht durch eine dogmatische Ausklammerung alles Wundersamen zu lösen versucht, sondern durch strenge Massstäbe an die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung."
Das heisst mit anderen Worten, Wunder in Geschichtsschreibung sind erlaubt. Spricht der zitierte Herr von Historikern oder von "quassas", den orientalischen Geschichtenerzählern? Natürlich ist denkenden Gläubigen klar, dass die Geschehnisse logisch nicht möglich sind. Deshalb bleibt gar keine andere Wahl, als die Existenz von Wundern zu postulieren oder gleich pauschal die Unanwendbarkeit historischer Prozesse für den Islam zu reklamieren. Vielleicht sollte man doch die westliche Unart beibehalten, Forschung und Geschichtsschreibung auf Fakten und überprüfbare Sachverhalte zu beschränken [S.153].

[Forschung: Die arabischen Christen haben eine reichhaltige Literatur hinterlassen]
Die Christen desselben Raumes haben zu derselben Zeit jedoch nicht nur eine Fülle von Literatur hinterlassen, sondern sogar eine weitreichende Missionstätigkeit entfaltet. Man betrachte die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen untereinander, die Themen, die ihre Gemüter erhitzten und die reichen literarischen Niederschlag fanden. Themen, die höchst akademisch waren und absolut nebensächlich zu nennen sind im Vergleich mit der Konfrontation und Bedrohung in ganz anderen Dimensionen durch eine andere Religion.

[Islamische Lügentradition: Islam hat wie eine Lawine von Spanien bis China die Staaten besetzt - in christlichen Quellen steht NICHTS DAVON (!!!)]
So wie die Vorgänge im traditionellen Bericht beschrieben sind, ist der Islam wie ein Wirbelwind durch die halbe damalige Welt gezogen. Warum erzählen uns die Hauptbetroffenen, die Christen und die vielen Angehörigen anderer Religionen, nichts davon' Weil sie die Muslime als Befreier begrüssten? Weil die Befreier so tolerant waren, wie es die Tradition uns weismachen will?

Es gibt nun Versuche, diese Ereignisse mit ausserislamischen Quellen zu belegen. Die üblicherweise genannten Namen sind Sophronius, Maximus der Bekenner, Thomas der Presbyter, Sebeos aus Armenien, Johannes von Damaskus und einige andere mehr. Sofern sich die Texte zeitlich und den Autoren gesichert zuordnen lassen, ergibt sich ein sehr eindeutiges Bild [79].
[79] Karl-Heinz Ohlig: Hinweise auf eine neue Religion in der christlichen Literatur, 'unter islamischer Herrschaft'?; In: Der frühe Islam; Berlin 2007
[Forschung: Christliche Glaubensrichtungen der "Araber": Christlich-arabische Literatur erwähnt keinen Mohammed, Koran oder Islam - und die Taktik der Interpretation "Taquiyya"]
Es wird viel über "Sarazenen, Ismailiten, Hagariten" berichtet, damals übliche Synonyme für "Araber". Diese werden als "Häretiker" wahrgenommen, in keinem Fall aber als Angehörige einer anderen Religion, geschweige denn als Islam. Diese Religionsbezeichnung ist im beschriebenen Zeitraum nicht existent. Häretiker sind Abweichler von der eigenen Religion - genau das waren die arabischen Christen des 7. bis 9. Jahrhunderts und in abnehmendem Masse wohl auch noch später. Der Syrer Johannes bar Penkaye schreibt Ende des 7. Jahrhunderts in seinem 15-bändigen Buch Ktaba d-res melle: "Unter den Arabern sind nicht wenige Christen, von denen einige zu den Häretikern gehören, einige zu uns." Er erzählt nichts von einem Muhamad oder Islam. Anastasius vom Sinai (610-701), Jakob von Edessa (633-708), oder der Patriarch Isojahb III. (gest. 659) schreiben über die Probleme ihrer Zeit - auch hier keinerlei Erwähnung vom Propheten [S.154] und seiner Religion. In die gleiche Richtung deutet ein Gespräch zwischen dem Patriarchen Johannes und einem Emir aus dem Jahre 644, also kurz nach Maavias Machtübernahme [80].
[80] F. Nau: Un colloque de Patriarche Jean avec l'émir des Agareens; In: Journal Asiatique, 1915
Worüber wird diskutiert? Neben Verwaltungsfragen über die Verschiedenheit der einzelnen Konfessionen, über Abraham, Moses und Maria - und natürlich über die Natur Jesu. Der Emir könnte Ibn As oder Ibn Saad gewesen sein. Nach Nevo und Koren [81]
[81] Yehuda D. Nevo / Judith Koren: Crossroads to Islam; New York 2003
"ist der Emir mit Sicherheit kein Muslim. Er zeigt keinerlei Kenntnis oder Anhängerschaft, er erwähnt nie Muhamad, Koran oder Islam."

Für solche Fälle allerdings hat die islamische Darstellung die "Taqiyya"-Keule zur Hand: "Taquiyya" ist die im Koran [82]
[82] Unter anderem Sure 3:28,29
sanktionierte religiöse Verstellung, sich aus einer Notsituation zu retten oder aus der vorgespielten Freundschaft mit einem Ungläubigen einen Vorteil zu ziehen. Der Emir hätte danach also aus taktischen Gründen nur so getan, als wäre er kein Muslim.

Schon allein die nüchterne Betrachtung von Zahlen müsste genügen [83].
[83] Das Waldmann'sche "Clausewitz-Argument"
[Forschung: Die grossen, muslimischen Heere waren UNMÖGLICH - und die "Wunder" in der muslimischen Kriegsdichtung]
Woher sollen die Heere aus einer fast menschenleeren Wüste denn stammen? Allein Ägypten und Mesopotamien hatten Millionen Einwohner, der sprichwörtliche Knüppel in der Hand hätte ausgereicht zur Verteidigung. Das weiss auch die Tradition und liefert gleich die Erklärung mit der Geschichte des nackten, nur mit einem Schilfrohr bewaffneten Muslims, der plötzlich einem schwerbewaffneten, persischen Reiter gegenüberstand. Dieser warf zitternd vor Angst das Pferd herum und versteckte seine Pfeile im Gewand, damit es für die anderen so aussah, als wären sie verschossen. Allein zwischen 639 und 641 (widersprüchliche Angaben beiseitegelassen) sollen erobert worden sein:
-- Syrien
-- Mesopotamien,
-- Persien,
-- Ägypten.

Und das parallel, und einschliesslich mehrerer Festungen, wofür Belagerungsmaschinen und viel Zeit von Nöten waren.

Man braucht nicht Clausewitz studiert zu haben, um zu verstehen, dass der gesamte Eroberungskomplex rein rechnerisch völliger Unsinn [S.155] ist. Deshalb hantiert die islamische Tradition ganz offiziell mit Wundern und versucht, dieses auch noch als legitimes Instrument in der Geschichtsschreibung zu verankern.

[Forschung: Die Quellen von Byzanz und Persien erwähnen weder einen Mohammed, noch einen Islam, noch einen Koran]
Und man stelle sich vor, dem besessen religiösen Byzanz wird innerhalb kürzester Zeit von Wüstenkriegern im Namen einer neuen Religion die Hälfte des Reiches abgenommen. Die Perser verlieren ihr gesamtes Herrschaftsgebiet. Und sie bemerken es nicht? Beide haben einen ausgefeilten, bürokratischen Apparat, beide sind emsige Protokollierer. Und sie berichten nichts davon? Millionen betroffener Christen, Heiden, Zoroastrier, Buddhisten vom Nil bis an den Indus und an die Wolga merken nichts von der Überwältigung durch eine neue Religion? Mönche, Priester, Bischöfe, hochintellektuelle Theologen, weit gereiste Persönlichkeiten - sie sollen nicht in der Lage gewesen sein, eine neue Religion zu erkennen? Oder zu feige gewesen sein, um dagegen aufzutreten? Die meisten von ihnen wären für ihren Glauben freudig in den Tod gegangen! IN diesen Zeiten höchsten religiösen Bewusstseins und reichen Schrifttums soll von dem massiven und militanten Auftreten einer neuen Religion und ihrem totalen Sieg in kürzester Zeit nichts berichtet worden sein?

Eine vollkommen absurde Vorstellung, all das. Die einzige mögliche Erklärung ist, dass die in der traditionellen Darstellung geschilderten Ereignisse niemals stattgefunden haben. Man kann, ohne jemanden Unrecht zu tun, bei den islamischen Berichten nicht von Geschichtsschreibung reden. Es sind Geschichten, Märchen aus dem Morgenlande. Das Gespenstische dabei ist, dass diese im Wesentlichen auch das Geschichtsbild der westlichen Öffentlichkeit geprägt haben. Ist gar von einem neuen Wunder zu berichten?

Die "Goldenen Jahre" der islamischen Eroberungen - es hat sie nie gegeben. Aber es hat die goldenen Jahre der arabischen Selbstbestimmung, der Loslösung von den beiden gewaltigen Machtblöcken der Region gegeben, die den Grundstein legten zu einem arabischen Reich und einem arabischen Bewusstsein legten. Erst nachträglich wurde diese spezifisch arabische Erfolgsgeschichte in eine islamische Geschichte umgedeutet [S.156].

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