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Judentum: Fälschung und Wahrheit im Alten Testament (AT) gemäss Aktenlage und Grabungen
Die neue Identität durch die neue jüdische Geschichte mit Hilfe chronologischer und archäologischer Forschung
34. 639-609 v.Chr.: Das Mini-Reich Juda unter dem Kind-König Josia - Publikation der ersten 4 Bücher Mose - das Kampfbuch zur Wiedervereinigung
Die neue jüdische Führung unter dem 8-jährigen Josia ist für eine neue "Heilige Schrift" mit der Propaganda zur Wiedervereinigung
von Michael Palomino (2006 / 2010)
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aus: Israel Finkelstein / Neil A. Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel; Deutscher Taschenbuchverlag DTV GmbH & Co. KG, München 2004, zweite Auflage 2005; englische Originalausgabe: "The Bible Unearthed. Archaeology's New Vision of Ancient Israel and the Origin of Its Sacred Texts; The Free Press, a division of Simon & Schuster, Inc., 2001; Deutsche Ausgabe: Verlag C.H.Beck oHG, München 2002
Josia - der angeblich gerechteste König Judas
Das AT behauptet:
-- Josia soll 31 Jahre lang als der gerechteste König Judas regiert haben
-- Josia soll der Höhepunkt in der Art eines metaphysischen Augenblicks analog der erfundenen Figuren Abraham, Mose oder David gewesen sein (S.295)
-- während seiner Regierung wird er zu einer grossen Hoffnung für eine nationale "Erlösung" (S.296)
-- es soll ein Wendepunkt von einem "schlechten" zu einem "guten" König gewesen sein
--Josia soll ein treuer Nachfolger des gefälschten Königs David gewesen sein (2. Könige, 22,2)
-- dank seiner Gerechtigkeit soll Josia entscheidende Taten vollbracht haben können (S.298).
Josia gemäss Aktenlage und Archäologie
639 v.Chr.
Das Mini-Reich Juda: Thronbesteigung des 8-jährigen Josia
Josia ist ein 8 Jahre alter Kind-König (S.302). In der judäischen Führungsclique besteht der Traum der Heiligkeit und Einheit des Landes Israel (S.109).
Struktur des Mini-Reichs Juda unter dem Kind-König Josia
Das Mini-Reich Juda besteht aber nur aus einem winzigen Kernland der angeblichen Stämme Juda, Simeon und ein schmales Stück des Territoriums des angeblichen Stammes Benjamin (S.109).
Gemäss Finkelstein / Silberman umfasst das Königreich Juda unter Kind-König Josia ca. 75.000 Einwohner [ein Kanton wie Schaffhausen 2001, oder eine Stadt wie Bayreuth 2004]. Ca. 20% der Bevölkerung lebt in Jerusalem. Im judäischen Berggebiet ist die Bevölkerung dicht gedrängt (S.310).
Im Osten und im Süden existieren Ortsnetze. In der Schfela ist die Bevölkerungsdichte weniger dicht (S.310).
Über den 8-jährigen Bub Josia und sein frühes Leben ist kaum etwas bekannt. Als erwachsener König soll er nach den Mose-Gesetzen gehandelt und missioniert haben (S.296).
[Anmerkung: Es ist anzunehmen, dass der Kind-König kaum etwas selber entschieden hat, sondern von Anfang bis zum Ende in der Hand gewisser "Berater" stand. Dieselben Vorgänge bei Kind-Königen sind im europäischen, arabischen und im chinesischen Raum feststellbar].
König Josia: Siegel ohne Bilder - die Schrift gewinnt AutoritätJosias Herrschaft ist durch Siegel bestätigt. Die neuen Siegel unter Josia enthalten meist Abbildungen und Namen, manchmal auch nur eine Blumendekoration und Namen ohne sonstige Abbildungen (S.309).
Die Siegel in den Nachbarstaaten Ammon und Moab machen dieselbe Entwicklung und verzichten auf Abbildungen. Es ist deswegen gemäss Finkelstein / Silberman anzunehmen, dass die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben sich in der ganzen Region durchsetzte, so dass die Schrift Autorität erlangte und die Siegel ohne Abbildungen auskommen konnten (S.309).
Historiker meinen, mit den bildlosen Siegeln sei dem bildlosen Gott zum Durchbruch verholfen worden (S.309).
Assyriens weiterer Rückzug - Expansionspläne im Mini-Reich Juda
Assyrien zieht seine Grenze im Ex-Königreich Israel [assyrische Provinz Samaria] zurück und gibt Bethel frei (S.108). Die Verantwortlichen Judas sehen nun eine "Vereinigung aller Israeliten" für gekommen an (S.110).
Das Mini-Reich Juda beginnt mit der Planung der Expansion zur Rückeroberung des Ex-Königreichs Israel. Die Truppen des Mini-Reichs Juda meinen, die Gelegenheit des Machtvakuums zur Rückeroberung des Ex-Königreichs Israel nutzen zu können (S.108).
Die Publikation der neuen, erfundenen "Heiligen Schrift" im Mini-Reich Juda in Jerusalem
Die Ein-Gott-Bewegung unter dem Kind-König Josia übernimmt faktisch die Macht im Staat. Die Schreiber des AT verbreiten ihre Schriften mit ihrer Sicht der Geschichte, mit erfundenen Geschichten und mit neuen Hoffnungen (S.295). Es gelingt ihnen, eine messianische Stimmung zu verbreiten (S.305).
Die neuen "heiligen Bücher" mit dem Staatsepos Mose und den Gesetzen stellen literarisch für die Region Juda eine völlig neue Dimension der Manipulation und der Einflussnahme dar. Erstmals wird eine geschichtlich-staatliche Identität behauptet (S.310). Das Monopol, als Mini-Staat Juda bisher überlebt zu haben, wird dabei voll für eine eigene Geschichtsschreibung genutzt (S.244).
Die Verantwortlichen um den Kind-König Josia wollen insbesondere das religiöse Zentrum im Ex-Nordreich Israel, Bethel, auslöschen, um in Jerusalem ein Kulturmonopol zu errichten, und entsprechend ist das AT gegen das "Nordreich" [mit allen möglichen Verleumdungen] geschrieben (S.185).
Die Mosebücher sind gemäss Finkelstein / Silberman "schöpferischer Ausdruck einer mächtigen religiösen Reformbewegung, die in der späten Eisenzeit im Königreich Juda blühte. Zwar dürften diese Geschichten auf einem bestimmten historischen Kern beruhen, dennoch spiegeln sie hauptsächlich Ideologie und Weltbild der Verfasser." (S.34-35).
[Faktisch ist die Ein-Gott-Bewegung eine religiös-rassistische Terrorbewegung mit dem Ziel der Vernichtung aller anderen Kulte, mit denen die Menschen bisher auch gut leben können].
Die neue religiöse Ein-Gott-Identität im Mini-Reich Juda
Das Königreich Juda wird - obwohl es nur ein winziges Königreich ist - bewusst oder unbewusst der Schirmherr der geistig-intellektuellen [religiös-rassistischen] "1-Gott-Bewegung" (S.297).
Die erfundenen Mosebücher eignen sich dazu, die religiöse Reform und die Gebietsansprüche des Reiches Juda in dieser Zeit zu fördern (S.35) und eine neue pan-israelitische Identität zu schaffen (S.107). Dabei werden die Mosebücher im Verlauf der Zeit noch zigfach korrigiert, redigiert oder zensiert. Die Bücher wirken dabei selbst in den Geschichtsverlauf und in den Verlauf der politischen Entwicklung im Nahen Osten ein (S.35).
[Am schlimmsten ist die Behauptung eines jüdischen Grossreichs Gross-Israel zwischen Nil und Euphrat im 1. Buch Mose 15,18, bis heute nicht korrigiert].
Die Bücher Mose 1 bis 4 sollen Juda eine "Vergangenheit" geben
-- die Saga von Israel im 1.-4. Mose soll die Identität stärken (S.306)
-- die Hirtenvergangenheit der "Stammväter" Israels ist eine träumerisch-romantische Vision (S.58)
-- die Tradition der Erzväter wird als eine Art fromme Vorgeschichte dargestellt, wie wenn es schon zu Moses Zeiten schon eine Eingottherrschaft gegeben hätte (S.59)-- die Aneinanderreihung der Episoden der Erzväter ist willkürlich (S.58)
-- die Macht der Legende erfindet einen Aufstieg vom Hirtentum bis zum Tempel in Jerusalem (S.60)
-- die Bücher Mose behaupten, die Bevölkerungen der Königreiche Juda (Süden) und Israel (Norden) seien eine einzige Familie (S.60)
-- die Bücher Mose sind ein propagandistischer Versuch, der Bevölkerung von Juda und Israel eine ältere Vergangenheit zu geben, als sie tatsächlich ist, denn das Nationalbewusstsein war erst kurz zuvor entstanden (S.59).
Die Episoden der Erzväter drücken die Träume Judas im 7. Jh. v.Chr. aus mit einer Postulation der Überlegenheit gegen alle Nachbarn. Die Verheissung behauptet, Juda werde niemals untergehen. Gleichzeitig gelten Israeliten des untergegangenen Nordreichs gegenüber Juda als Aussenseiter. Die nördliche und die südliche Tradition werden gleichwertig absorbiert, um Judas Überlegenheit zu unterstreichen (S.58).
Es werden die Ansprüche Judas auf das assyrisch besetzte israelitische Land zum Ausdruck gebracht, indem in Genesis 14 der erfundene Abraham die mesopotamischen Könige bis Dan und Damaskus vertreibt, samt Befreiung des Neffen Lot aus der Geiselhaft der mesopotamischen Könige (Genesis 14,14-15) (S.59).
Juda betrachtet das Nordreich Israel also quasi als sein Erbe (S.59).
Und auch die rassistische Anweisung, Heiraten mit den neu angesiedelten Deportierten aus Mesopotamien im Ex-Königreich Israel zu vermeiden, fehlt in den Mose-Büchern nicht (S.59).
Die neue Klassifizierung in Juden und Kanaanäer
Die neuen "heiligen Schriften" behaupten erstmals, dass Juden keine Kanaanäer seien:
-- Kanaanäer und Israeliten werden unterschieden und die Kanaanäer werden systematisch herabgesetzt
-- Mischehen werden verboten (S.304).
Da die Bevölkerung erstmals lesen und schreiben kann, haben die "heiligen Schriften" eine grosse Wirkung. Dabei sind die neuen "heiligen Schriften" die Vorbereitung auf einen grossen Krieg (S.304), unter einem Kind-König...
Die neue Begründung für den Untergang des Nordreichs Israel: "Sündige" Könige
Das AT benutzt bestimmte Erzählungen, Texte und Archive. Ziel ist es u.a., eine theologische Begründung für den Untergang des Nordreichs Israel 720 v.Chr. zu finden. Somit sind alle Könige des Nordreichs Israel negativ dargestellt, meistens mit dem Vorwurf von Tätigkeiten, "was dem Herrn missfiel", "Sünden" etc. (S.243).
Die lange Lebensdauer des Nordreichs Israel wird dabei damit begründet, dass die "sündigen" Könige doch auch Verdienste aufzuweisen gehabt hätten (S.244). Der Höhepunkt der Schilderungen um das Nordreich in der Königschronik ist nicht König Ahab, König Jerobeam II. oder der Untergang, sondern der Nachruf mit der Aufzählung aller angeblichen "Sünden" des Nordreichs Israel (S.244-245).
Propheten des Nordreichs Israel kommen im AT nicht zu Wort bzw. sollen gemäss AT alles "falsche Propheten" gewesen sein (S.244).
Der Untergang des Nordreichs Israel soll gemäss dem erfundenen AT eine Warnung sein, dass Juda nicht auch noch sein "Erbe" verliere. Mit dieser Argumentation des "Untergangs" kann die Machtclique um den Kind-König Josia, später Josia selber und seine Nachfolger jeweils immer eine härtere Gangart in religiösen Fragen durchsetzen (S.245-246).
Vor allem aber spiegelt das AT meistens vor, es habe es immer nur den "Ein-Gott-Glauben" gegeben (S.270)
[bzw. im AT gilt: Nur der 1-Gott-Glaube ist der "gute" Glaube].
Die Erfindung einer neuen Vergangenheit mit dem heiligen Stamm Juda
Die Ein-Gott-Bewegung versucht, sich nun mit Hilfe von geographischen Manipulationen neu durchzusetzen:
-- das Königreich Juda wird so dargestellt, wie wenn es immer schon eine Sonderstellung gehabt hätte
-- die Erzväter sollen Hebron in der Höhle Machpela begraben sein
-- der Stamm Juda soll den Auftrag bekommen haben, über alle anderen Stämme zu herrschen (Genesis 49,8)
-- die Judäer sollen besonders treu Gottes Gebote und Befehle gehalten haben
-- und der gefälschte König David soll aus dem jüdischen Dorf Bethlehem stammen und soll Jerusalem besetzt haben, das schon damals der heilige Brennpunkt für das Volk Israel geworden sein soll (S.249).
Die "Heilige Schrift" als Propaganda zur Wiedervereinigung im nördlischen Ex-Königreich Israel
Dabei soll das Buch die Menschen im Sinn einer Wiedervereinigung manipulieren. Das Königreich Juda muss den Menschen auf dem Gebiet des Ex-Königreichs Israel im Norden zuerst einmal vorgaukeln,
-- dass man in ferner Vergangenheit zusammen das Land besetzt habe
-- und dass diese Bewohner nun zum Königreich Juda gehören würden (S.111).
Die Theologie im 7. Jh. v.Chr. entwickelt eine Verbindung zwischen den Erben eines angeblichen "David" und dem Schicksal des gesamten Volkes Israel (S.161). Die Märchen über David und Salomo mit ihren Reichsgründungen und Eroberungen dienen einer Vision für ein erneutes Grossreich, um alle Israeliten auf das Ziel der Expansion zu fokussieren (S.161), quasi als Prophezeiung (S.162).
Um die Ziele zu erreichen, werden Gesetze publiziert, die auf Gottesrache bei Nichtbefolgung beruhen (Deuteronomium und Deuteronomisches Geschichtswerk) (S.268, 269).
[Komischerweise sind die Schreiber des AT sich scheinbar der Überdehnung der Grenzen nicht bewusst].
Josia als neuer "David" - die Etablierung einer Sehnsucht nach Abrahams Dimensionen
Josia soll der neue "David" sein, um den erfundenen Ruhm der angeblichen Vorfahren wieder herzustellen, aber mit strenger Gottestreue ohne "Abgötterei" und "Sünde" wie unter dem angeblichen Salomo (S.162).
Die Machtclique um den Kind-König Josia proklamiert Josia zum Nachfolger eines erfundenen und viel zu gross dimensionierten Königreichs unter David und Salomo. Die Machtclique lässt die Vergangenheit Israels mit einem David-Reich in Abrahams Dimensionen darstellen und provoziert mit dem AT eine politische Sehnsucht, dass Israel wieder so gross werden solle, gemäss 1. Könige 5,5 mindestens ein einheitliches Reich von Dan bis Beerscheba (S.162).
Nun, die Vergangenheit war doch eine andere mit einem entwickelten Staat im Norden (Omriden) und einer Schäferregion im Süden. Aber Wahrheit ist im AT nicht wichtig (S.167-168).
Juda und Jerusalem wollen den Führungsanspruch mit einer "Heiligen Schrift" durchsetzen
Juda als "Überlebender" der beiden Königreiche Israel und Juda besitzt den wichtigen erhaltenen Tempel des Gottes Israels.
Die Führungselite will dies und das Überleben der assyrischen Angriffe mit einem Staatsepos zur Schau stellen, um ein neues Staatsverständnis zu verbreiten, und um den Zusammenhalt in Juda selbst wie auch zu den in Assyrien zerstreuten israelitischen Gemeinden zu stärken (S.57). Juda sieht sich als natürlicher Erbe aller israelitischer Gebiete. Und so werden die Erzählungen der Erzväter (Bücher Mose) kreiert (S.57).
Die erfundene gemeinsame Vergangenheit mit 4 Büchern Mose - die religiösen Säuberungen der Machtclique um den Kind-König JosiaDie ältesten Bücher der Bibel, die ersten 4 Bücher Mose [später mit dem 5. Buch Mose "Pentateuch" genannt] wurden alle im 7. Jh. v.Chr. in Jerusalem geschrieben (S.16).
Und nun kommen die religiösen Säuberungen:
Das AT behauptet:
Die Machtclique um den Kind-König Josia will für Jerusalem ein Kultmonopol durchsetzen und behauptet z.B., die israelischen Bewohner im assyrisch besetzten "Nordreich" müssten alle in Jerusalem ihren Kult abhalten. Die Machtclique spricht dem Kult im Nordreich somit jede Legitimität ab bzw. der Kult im "Nordreich" soll "böse" sein (S.186).
Gemäss AT-Moral muss der Kind-König Josia die Sünden von Salomo und Jerobeam ungeschehen machen, damit "Juda" blühen kann: Eine Säuberung muss her, v.a. die Zerstörung des Kultzentrums des Nordens, Bethel (S.186).
Der jüdische Tempel von Jerusalem soll einzigartig sein, denn
-- es werden keine internationalen Beziehungen gepflegt
-- es werden keine anderen Gottheiten oder andere religiöse Symbole darin verehrt
wie dies bei allen anderen Tempeln anderer Religionen der Fall ist (S.13).
Die Flut anderer Einflüsse von aussen soll abgewehrt werden, indem v.a. König Josia (Nachkomme Davids in 16. Generation) alle Spuren fremder Verehrung zum Gräuel erklärt. Man sieht in den fremden Glaubensrichtungen sogar die Ursache für das damalige Unglück des Reichs Israel (S.13).
[Damit werden andere Religionen in einer absolut religiös-rassistischen Art und Weise zum Sündenbock erklärt. Das Christentum wird diese bedenkliche Taktik wiederholen].
Die Säuberungen: Privathaushalte verehren weiterhin Astarte
Die Archäologie findet in den Ruinen der grösseren judäischen Orte in den Privathäusern viele stehende Frauenfigurinen, die auf Ende 7. Jh. datiert werden, mit Frauen, die ihre Brüste in beiden Händen halten. Gemäss Finkelstein / Silberman werden diese Figurinen generell als Göttin Astarte identifiziert. Die Reformen der Regierung Josia scheinen somit im privaten Bereich nicht überall Wirkung gehabt zu haben (S.309).
[Es ist möglich z.B., dass diese Figurinen aus offiziellen Gebäuden verbannt wurden und an Private verkauft wurden, wo die Figurinen nicht verboten waren].
Jerusalems Pläne der Expansion - dafür braucht es eine fiktive Landnahme unter "Josua", die es schon einmal gegeben haben soll...
Wer behauptet, dass eine Expansion von Nöten sei, der behauptet einfach die Lüge, dass es früher schon einmal eine solche Expansion gegeben habe. So macht das jede Regierung, und so macht das auch die Regierung von Juda mit ihrer Moses-Fälschung:
Die Parallele zum Buch Josua
Das Mini-Reich Juda unter Josia plant ein pan-israelitisches Königreich mit dem Tempel in Juda als Zentrum (S.13). Die fiktive Expansion durch eine Landnahme des Hügellands im Norden im Buch Josua entspricht der Wiederausdehnung des Königreichs Juda in den traditionellen "Brotkorb" des Landes, ein unverzichtbares, fruchtbares Gebiet (S.109).
Parallele zum Buch Richter: Das "David"-Syndrom des Kind-Königs Josia
Die Schilderung eines Buben "David" gegen "Goliath" im Buch Richter entspricht der Phantasie, dass der neue Kind-König, der Bub Josia, vom Südreich Juda als ein zweiter "David" betrachtet wird (S.139).
Parallele zum Buch Richter: Tödlicher Rassismus gegen Andersgläubige
Die andersgläubige Bevölkerung im Land wird im Buch Richter als Gefahr betrachtet, wie sie auch unter der Machtclique um den Kind-König Josia als Gefahr betrachtet wird (S.138).
Die Begründung der assyrischen Besetzung des Ex-Königreichs Israel im Buch Josua
Das Buch Josua muss eine plausible, religiöse Begründung für die assyrische Besetzung des Ex-Königreichs Israel finden. So behaupten die Schreiber des Buchs Josua, die ganze Besetzung sei deswegen passiert,
-- weil die Juden sich nicht heilig genug aufgeführt hätten
-- weil sie nicht alle Abgötterei vernichtet hätten
-- weil sie selber anderen Göttern gehuldigt hätten
-- weil sie Reinheitsgesetze nicht beachtet hätten etc. (S.110).
König Josias reale Machtansprüche und die Parallelität im Buch Josua mit der fiktiven Landnahme
-- Jericho und Ai in der Gegend von Bethel sind nach dem Rückzug von Assyrien aus der assyrischen Provinz Samaria [Ex-Königreich Israel] erste imperialistische Ziele Josuas
-- Jericho ist der südöstliche Aussenposten des Nordreichs Israel und auch der südöstliche Aussenposten der assyrischen Provinz Samaria
-- Bethel ist bis zur assyrischen Besetzung das von der 1-Gott-Bewegung gehasste kultische Hauptzentrum des Nordreichs Israel, und Bethel wird dann Brennpunkt der assyrischen Ansiedlung von nichtisraelitischer Bevölkerung (S.108).
Die reale Bitte, nicht vernichtet zu werden: Die Integration der assyrischen Deportierten
Im Buch Josua bitten die Gibeoniter darum, nicht vernichtet zu werden. Dies könnte eine Parallelhandlung sein zur Bitte der Nachkommen der assyrischen Bevölkerung, die im Ex-Königreich Israel von Assyrien angesiedelt wurden: Diese assyrische Bevölkerung wird bei der Machtclique um den Kind-König Josia darum bitten müssen, vom Mini-Reich Juda nicht vernichtet zu werden, sondern integriert zu werden (S.108).
Es geht z.B. um die Integration der Menschen in Awim / Avvim (Josua 18,23). Gewisse Bibelforscher meinen, dass in Awim / Avvim assyrische Deportierte aus Awa angesiedelt wurden (2. Könige, 17,24) (S.108).
Der fiktive Sieg gegen die Nordkoalition im Buch Josua ist die schönste "Vision"
Die Schilderung der Landnahme ist die Vision der Pläne der Machtclique um den Kind-König Josia, und jeder Jude, der Buch Josua liest und befürwortet, drückt damit die tiefsten Wünsche und Überzeugungen der jüdischen Führung der damaligen Zeit aus (S.110). Die Landnahme unter dem erfundenen Josua ist eine Vision für eine zukünftige Eroberung des ganzen Ex-Königreichs Israel unter der Machtclique des Kind-Königs Josia (S.109).
Die Ähnlichkeit der Namen von König Josia und dem erfundenen Kriegsführer Josua ist wahrscheinlich gewollt. König Josia soll sich als "Erlöser des ganzen Volkes Israel" darstellen (S.110).
[Ergänzung: Die 4 Bücher Mose als Kampfbuch - andere Kampfbücher
Das Buch Josua ist somit eine gezielte Manipulation zur Prägung des Unterbewusstseins der jüdischen Bevölkerung für einen Expansionskrieg. Die 4 Bücher Mose mit allem Rassismus gegen Andersdenkende und Expansionszielen mit einem Imperium zwischen Nil und Euphrat etc. sind eigentlich wie ein antikes, rassistisches Kampfbuch. Andere Diktaturen haben auch Kampfbücher geschrieben, die in der Selbstzerstörung endeten...]
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