12. 8. Kriminell-"christliche" Männer
foltern afrikanische Frauen
Erwähnte Kolonialliteratur
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Frantz Fanon: L'an V de la
révolution algérienne - Paris 1959
12.8.
Kriminell-"christliche" Männer foltern afrikanische
Frauen
[Kriminelle, weisse "Christen" schlagen laufend
Afrikanerinnen, aus Sippenhaft - obwohl die Frauen NICHTS
gemacht haben].
12.8.1. Deutsche "Christen" gegen Frauen
in Kamerun (Afrika)
[Deutsch-"Christliche" Folter gegen Afrikanerinnen:
Auspeitschen in Kamerun]
Der weisse Barbar und Sadist, der die ihm ausgelieferten
Farbigen verachtet, hat keinen grösseren Respekt vor ihren
Frauen. Die Deutschen eigen es schon dadurch, dass ihnen
in diesem Zusammenhang das Wort "Frau" gar nicht über die
Lippen oder aus der Feder kommt. Für sie heissen diese
Wesen grundsätzlich "Weiber". Die Deutschen unterscheiden
sich in diesem Punkt von den anderen Kolonial-"Herren"
keineswegs - bestenfalls durch einen grösseren Wortschatz
[S.308]. Siehe die
Auspeitschung der
Dahomey-Frauen [in Kamerun als Sippenhaft gegen ihre
Männer, die in Streik getreten waren -
Link].
Doch im allgemeinen ist ihr Anteil an Schwarzen Bilanz des
Kolonialismus schon deswegen geringer, weil ihre
Kolonialkarriere so viel kürzer gewesen ist.
12.8.2. Französische "Christen" gegen
Frauen in Algerien (Afrika)
[Französisch-"christliche" Folter gegen Afrikanerinnen:
Schläge in Algerien - Vergewaltigungen]
Zu diesem Thema, dem sadistischen Umgang des weissen Herrn
mit der farbigen Frau, hat der Algerienkrieg Episoden
beigesteuert, die veröffentlicht wurden - aber in der
weissen Welt sogleich wieder vergessen worden sind. Frantz
Fanon (Buch: L'an V de la révolution algérienne - Paris
1959 [S.533]) schildert das Schicksal eines algerischen
Ehepaars. Er, Taxichauffeur, arbeitet für die
Befreiungsfront und kann gerade noch seinen Verfolgern
entkommen. Soldaten und Polizisten erscheinen in seiner
Wohnung. Da sie ihn nicht finden, nehmen sie seine Frau
mit. Sie wird tagelang verhört. Die Polizisten wollen
wissen, mit wem ihr Mann verkehrt, wo er sein könnte. Es
regnet
Ohrfeigen. Am dritten Tag schickt
einer der Franzosen die anderen aus dem Raum und
vergewaltigt sie. Bald danach wird sie ein zweites Mal
vergewaltigt - dieses Mal stört es den Täter nicht, dass
noch andere Soldaten und Polizisten im Raum sind. Und er
sagt ihr: "Wenn du deinen Mann, das Schwein, wieder
siehst, erzähle ihm auf jeden Fall, was dir passiert ist."
[Französisch-"christliche" Folter in Algerien: Familie
Boupacha - wegen eines "Verdachts": Fusstritte,
Faustschläge, Kolbenhiebe, Möbel+Dachziegel zerschlagen
- Raub von Vermögen]
Der Fall von Frauen-Misshandlung, der im Algerienkrieg am
meisten Aufsehen erregt hat, ist wohl die Folterung
Djamila Boupachas. Djamila, eine 23jährige FLN-Agentin,
wird beschuldigt, an einem Bombenattentat beteiligt
gewesen zu sein. Wie es ihr ergeht, rekonstruieren später
ihre Rechtsanwälte.
In der Nacht zum Donnerstag, dem 11. Februar 1960, stürmen
französische Soldaten in Dely Ibrahim (unweit Algier) das
Haus der Familie Boupacha. Boupachas schlafen längst. Sie
werden unsanft geweckt, aus den Betten geworfen, es regnet
Fusstritte, Faustschläge, Kolbenhiebe,
Flüche. Die Opfer: der 71jährige Abdelaziz und seine
58jährige Frau Zubeida Amarouche, die beiden Töchter
Djamila (22) und Nefissa (20), Nefissas Mann Abdelli Ahmed
(30) und mehrere Enkelkinder.
Mit besonderer Energie stürzen sich die Militärs,
angeführt von einem Hauptmann, auf Djamila und ihren
Vater. Der Hauptmann schlägt auf die beiden ein, bis sie
am Boden liegen. Währenddessen verwüsten seine "Kameraden"
das Haus. Sie
zerschlagen die Möbel - sogar die
Dachziegel. Dabei
verschwinden übrigens
auch die Ersparnisse der Familie, die in einer
Schublade aufbewahrt werden.
[Französisch-"christliche" Folter in
Algerien: Familie Boupacha hat Briefe von
FLN-Mitgliedern - Folter an Djamila (22):
Ohrfeigen, Faustschläge, Rippenbruch]
Djamila, der Vater und der Schwager werden ins
"Untersuchungs"-Zentrum El Biar gebracht. Erstes Verhör
Djamilas (die Geschichte des Vaters und des Schwagers, die
nicht minder traurig sind, lasse ich hier beiseite. Sie
entsprechen den Erlebnissen [des algerischen Journalisten]
Henri Allegs
Link)
durch Hauptmann D. Er will wissen, wo zwei FLN-Mitglieder
versteckt sind, von denen im Hause Boupacha Briefe
gefunden wurden. Djamila weiss es nicht. Der Hauptmann
ohrfeigt
sie, schlägt ihr mit der Faust ins Gesicht, schlägt
sie, dass ihr Kopf gegen die Mauer prallt
[S.309], immer wieder. Nach einiger Zeit lässt er von ihr
ab - sie wird in eine Zelle geführt, schon mehr
geschleppt, und auf einen Strohsack geworfen. Am nächsten
Morgen: das gleiche Verfahren.
Am dritten Tag hat sich der Hauptmann Verstärkung besorgt.
Gleich mehrere Franzosen
prügeln und treten
auf das Mädchen [Frau, 22 Jahre alt] ein. Sie fällt zu
Boden. Ein Fallschirmjäger-Hauptmann stampft ihr mit dem
Fuss in die Seite und
bricht ihr eine Rippe.
Sie wird in die Zelle zurückgebracht. Ein Sanitäter kommt
und stellt fest, sie brauche nur noch zu krepieren.
[Der Foltersessel: nackte Spuckfolter mit Bier -
Stromfolter - brennende Zigarettenfolter]
Ein paar Tage danach wird sie in ein anderes
"Untersuchungs"-Zentrum Algiers verlegt, nach Hussein Dey.
Sie wird in einen Raum geführt, in dem eine Art
Zahnarzt-Sessel steht. Er hat nur zu viele Riemen, um ein
Zahnarzt-Sessel zu sein. Drei Polizisten, drei arabische
Helfer - Quislinge im Dienst der Besatzer. Neue Fragen. Es
geht immer noch darum, wo die beiden FLN-Mitglieder
versteckt seien. Djamila weiss die Antwort nicht. "Zieh
dich aus", sagt einer. Sie weigert sich. Man reisst ihr
die Kleider vom Leibe, zwingt sie auf den Sessel, schnallt
sie fest, steckt ihr einen Knebel in den Mund Auf dem
Tisch steht der elektrische Folterapparat.
Die Folterknechte rauchen, machen schmutzige Witze,
trinken. Sie
spucken Bier auf ihr nacktes Opfer,
bis es am ganzen Körper nass ist. Dann versuchen sie, die
elektrischen Drähte an ihren Brüsten zu befestigen. Das
hält nicht, so besorgen sie Klebeband. Dann dreht einer
die Kurbel des Dynamos.
Djamila wird von
Stromstössen geschüttelt.
Ab und zu nimmt man ihr den Knebel aus dem Mund, um zu
hören, ob sie etwas zu sagen hat. Nein? Es geht weiter.
Die Drähte werden mal da, mal dort an ihrem Körper
angesetzt, an der
Scheide. Einer der
Polizisten betupft ihre Schultern und Brüste mit seiner
brennenden
Zigarette, die er schliesslich auf ihrem
nackten Oberschenkel ausdrückt.
[Der Foltersessel: nackte
Stromfolter im Gesicht - das Gesicht "verbrennt"]
Am nächsten Tag die gleiche "Sitzung" - mit dem
Unterschied, dass ihr der elektrische Strom diesmal
hauptsächlich das Gesicht verbrennt.
[Die Wasserfolter: Fesselung - der Kopf wird zum Pendel
- Schläge - falsche Geständnisse - neue Schläge -
Vergewaltigung mit einer Flasche]
Zwei oder drei Nächte später wird sie geweckt, in einen
Nebenhof geführt. Nicht weniger als 9 Männer schlagen und
treten auf sie ein. Dann wird sie in einen Raum
geschleppt, in dem eine Badewanne und ein Tisch steht.
Hände und Füsse werden zusammengebunden, ein Stock unter
der Kniekehle durchgesteckt. Der Stock liegt auf den
Rändern der mit Wasser gefüllten Wanne auf,
Djamila
hängt mit dem Kopf nach unten im Wasser,
schluckt, würgt, sie ist halb erstickt. Jemand drückt auf
ihre Knie - das halbtote menschliche Pendel taucht mit dem
Kopf aus dem Wasser auf, um alsbald
geohrfeigt
zu werden, Djamila kann nicht mehr. Sie beginnt zu reden.
Sie stösst
Geständnisse hervor. Sie
bezichtigt sich verschiedener Bombenattentate. Aber die
Polizisten sind nicht zufrieden, sondern noch wütender -
es sind
die falschen Attentate. Solche
[S.310], für die schon Täter verurteilt worden sind.
Neue
Schläge. Djamila wird auf den Boden geworfen.
Zwei Männer ziehen ihr die Beine auseinander. Ein dritter
ergreift eine
Bierflasche und rammt sie ihr in die
Scheide. Djamila verliert die Besinnung.
Erst in der Zelle wacht sie wieder auf. Sie blutet. Sie
war übrigens noch
Jungfrau.
Unter denjenigen wenigen, die überhaupt noch an der
algerischen Tragödie Anteil nehmen, erregt der Fall
Djamila Boupacha Aufsehen. In Paris gibt es einige
Proteste, dazu noch ein paar ausserhalb des Landes.
12.8.3. Spanische "Christen" gegen
indigene Frauen in Latein-"Amerika"
[Sippenhaft in Peru: Wenn Ureinwohner einen Boten der
Weissen umbringen, wird eine Ureinwohnerin umgebracht]
400 Jahre vorher haben, wie auf so vielen Gebieten,
spanische Konquistadoren in Latein-"Amerika" die
Präzedenzfälle geschaffen. Eines Tages beschliesst
Franzisco Pizarro, dem die Peruaner gerade einen Boten
umgebracht haben, Vergeltung zu üben. Prescott:
"Unter den indianischen Gefangenen befand sich eine der
Frauen des Inka, eine junge und schöne Person. Der
Gouverneur (Pizarro) befahl, ihr die Kleider vom Leibe zu
reissen und sie an einen Baum zu binden. Dann wurde sie
von den Soldaten
mit Geisselhieben und
Pfeilschüssen getötet. Das unglückliche Opfer
ertrug die Ausführung des Befehls mit überraschendem Mut.
Sie flehte nicht um eine Gnade, die sie nicht erwarten
konnte. Kein Wehlaut, kaum ein Stöhnen während dieser
schrecklichen Qualen. Die hartgesottenen Eroberer staunten
über diese Leidenskraft einer schwachen Frau und drückten
ihre Bewunderung für sie aus, während sie die Grausamkeit
ihres Generals im Grunde ihres Herzens verdammten."
Die Proben dieses geheimen Mannesmuts ziehen sich durch
alle Jahrhunderte. [S.311]