DIE METHODEN DER
KRIMINELLEN GEHEIMDIENSTE MIT IHRER DAUERNDEN
SCHNÜFFELEI
Die kriminellen Geheimdienste wenden folgende
Spionagemethoden an:
-- Handy-Spionage
-- Computer-Spionage mit dem Lesen von E-Mails, Abhören der
Autoren durch das Mikrofon des Computers, Benutzen der
Kamera am Computer, um den Autor zu beobachten
-- Channeling (Zen-Technik der Gedanken-Spionage)
-- Befragen und Manipulation von Bezugspersonen, Nachbarn,
Hotelbesitzern und Busfahrern
-- Wanzen an Autos, Fahrrädern, Türen, Wänden, Betten
-- Kurzwellengeräte, um durch Mauern zu schauen
-- Nachtsichtgeräte, um alle Bewegungen im Dunkeln zu
erhaschen.
Die Geheimdienste wollen wissen, was die Menschen im Traum
oder beim Sex sagen. DAS finden die kriminellen
Geheimdiensten "interessant", statt die Kriege auf der Welt
endlich zu beenden. Und diese Geheimdienste verschwenden mit
dieser Schnüffelei einen Haufen Geld. Spione verdienen pro
Tag in der Schweiz zum Beispiel bis zu 1000 Franken. Und
diese kriminellen Geheimdiensten meinen sogar noch, mit
dieser Schnüffelei seien sie auch noch "gescheit"!!!
Aber: Das Hirn der Geheimdienste ist nicht mehr Wert als ein
Bierglas...
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Der
Witz vom Acker und der Polizei [1] - so ist die
Praxis in den Verunreinigten Staaten "PUSA"
("Polluted USA") von heute...
Ein alter Araber lebt seit mehr als 40 Jahren in
Chicago. Er würde gerne in sienem Garten
Kartoffeln pflanzen, aber er ist allein, alt und
schwach. Deshalb schreibt er eine E-Mail an seinen
Sohn, der in Paris studiert.
"Lieber Ahmed, ich bin sehr traurig, weil ich in
meinem Garten keine Kartoffeln pflanzen kann. Ich
bin sicher, wenn du hier wärst, könntest du mir
helfen und den Garten umgraben. Dein Vater."
Prompt erhält der alte Mann eine E-Mail: "Lieber
Vater, bitter rühre auf keinen Fall irgendetwas im
Garten an. Dort habe ich nämlich 'die Sache'
versteckt. Dein Sohn Ahmed."
Keine sechs Stunden später umstellen die US Army,
die Marines, das FBI und die CIA das Haus des
alten Mannes. sie nehmen den Garten Scholle für
Scholle auseinander, suchen jeden Millimeter ab,
finden aber ncihts. Enttäuscht ziehen sie wieder
ab.
Am selben Tag erhält der alte Mann wieder eine
E-Mail von seinem Sohn: "Lieber Vater, ich nehme
an, dass der Garten jetzt komplett umgegraben ist
und du Kartoffeln pflanzen kannst. Mehr konnte ich
nicht für dich tun. In Liebe, Ahmed."
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London 25.6.2013:
Menschenrechtsorganisation "Liberty" erhebt Anklage
gegen britische Geheimdienste
aus: Irib online: Gegen britische Geheimdienste Anklage
erhoben; 25.6.2013;
http://german.irib.ir/nachrichten/item/222716-gegen-britische-geheimdienste-anklage-erhoben
<London(Stimme Russlands/IRIB)- Die britische
Menschenrechtsorganisation Liberty hat Geheimdienste des
Landes verklagt.
Sie forderte eine Untersuchung über
die Rechtmäßigkeit der elektronischen Überwachung, die
der ehemalige CIA-Mitarbeiter Edward Snowden in der
Presse preisgegeben hatte.
Dies ist die erste Klage im Vereinigten
Königreich im Zusammenhang mit den von Snowden
veröffentlichten Daten. Die vom Amerikaner freigegebenen
Dokumente zeugen davon, dass der britische Dienst für
elektronische Aufklärung aller Telefon- und
Internetsignale abfängt, die über Glasfaserkabel auf
britischem Territorium übermittelt werden.>
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26.6.2013:
Quantencomputer sollen Menschen herstellen - Google soll
mit einem Quantencomputer das Verhalten der Menschen
analysieren
aus:Kopp online: Skynet im Anmarsch: Google kauft
512-Qubit-Quantencomputer, NSA-Überwachung soll an
KI-Maschinen übergeben werden; 26.6.2013;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/mike-adams/skynet-im-anmarsch-google-kauft-512-qubit-quantencomputer-nsa-ueberwachung-soll-an-ki-maschinen-ue.html;jsessionid=89770D0D4ED97246BEDCDF145D91BF2E
<Mike Adams
Die meisten Menschen wissen gar
nicht, dass es Quantencomputer gibt. Fast niemand
versteht, wie sie arbeiten, aber unter den vorgebrachten
Theorien finden sich bizarr klingende Erklärungen wie:
»Sie greifen auf Paralleluniversen zurück, um die
richtige Antwort auf höchst komplizierte Rechenaufgaben
abzuleiten.«
Quantencomputer bestehen nicht aus
einfachen Transistoren und Logikgattern wie der
Hauptprozessor Ihres PCs. Sie funktionieren nicht einmal
auf eine Weise, die einem normalen Computeringenieur
rational erscheinen würde. Auf beinahe magische Weise
transformieren Quantencomputer logarithmische
Probleme in »flache« Berechnungen, deren Lösungen wie aus
einer anderen Dimension erscheinen.
Beispielsweise würde ein herkömmlicher
Computer für die Lösung eines mathematischen Problems mit,
sagen wir, 2 hoch n möglichen Lösungen – wobei n
eine große Zahl wie 1024 ist – mehr Zeit brauchen, als
unser Universum alt ist. Ein Quantencomputer dagegen
könnte dasselbe Problem innerhalb weniger Minuten
lösen, weil er buchstäblich gleichzeitig über multiple
Dimensionen operiert.
Die ultimativen Codeknacker
Wenn Sie auch nur ein wenig von
Verschlüsselung verstehen, dann begreifen Sie
wahrscheinlich auch, dass Quantencomputer der
geheime SCHLÜSSEL zur Entschlüsselung verschlüsselter
Daten sind. Ich habe schon letztes Jahr auf NaturalNews
geschrieben: Sobald Quantencomputer in großem Stil von der
NSA, der CIA, Google usw.
eingesetzt werden, lässt sich vor der Regierung nichts
mehr geheim halten. All Ihre Dateien – sogar
verschlüsselte – lassen sich dann einfach öffnen und
lesen.
Bis jetzt meinten die meisten, dieser
Tag sei noch weit entfernt. Quantencomputer gehörten ins
Reich »unnützer Fantasterei«, haben uns mürrische
Wissenschaftler und »Flachland«-Computeringenieure
erzählt. »Es ist unmöglich, einen
512-Qubit-Quantencomputer zu bauen, der tatsächlich
funktioniert«, hieß es.
Erzählen Sie das Eric Ladizinsky nicht,
dem Mitbegründer und leitenden Wissenschaftler eines
Unternehmens namens D-Wave. Denn Ladizinskys
Team hat schon einen 512-Qubit-Quantencompuer gebaut. Und
sie verkaufen ihn bereits an finanzkräftige Unternehmen.
DARPA,
Northrup Grumman
und Goldman Sachs
Falls Sie wissen möchten, woher
Ladizinsky kommt: Er ist ein ehemaliger Mitarbeiter der
Firma Northrup Grumman Space Technology
(richtig, ein Rüstungsproduzent), wo er ein
millionenschweres Quantencomputer-Forschungsprojekt
leitete, und zwar für niemand anderen als die DARPA
[Defence Advanced Research Projects Agency, eine
Behörde des US-Finanzministeriums] – dieselbe Gruppe, die
an KI-gesteuerten Panzern und Kampfrobotern arbeitet, die
Soldaten ersetzen sollen. Die DARPA steckt auch
hinter dem gruseligen »Legged Squad Support System«:
Stellen Sie sich ein Maschinengewehr vom
Kaliber .50 vor, das auf diesen Roboter montiert ist,
ausgerüstet mit einem KI-Infrarot-Nachtsicht-Zielsystem –
und Ihnen dämmert, was die DARPA für die
Menschheit im Schilde führt. D-Wave will für
solche Unternehmungen Rechnerleistung bereitstellen, und
es überrascht daher nicht, zu erfahren, dass das Geld für
D-Wave zum Teil ausgerechnet von Goldman
Sachs stammt – dem King der weltweiten kriminellen
Bankenclique.
Vorsicht vor genialen
Wissenschaftlern, denen es an Weisheit für die
Menschheit mangelt
Ladizinsky ist jedenfalls ein Mensch von
extrem hoher Intelligenz. Hier können Sie ein faszinierendes
Interview mit ihm sehen. Aber wie vielen solcher
Menschen in der Geschichte fehlt Ladizinsky der Weitblick,
um die vollen Konsequenzen der Technologie, die er
entwickelt, zu erkennen. Und diese Konsequenzen sind so
weitreichend und gefährlich, dass sie das Ende der
Menschheit bedeuten könnten (siehe unten).
Einer der ersten Einsätze einer IBM-Rechenmaschine
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Lizenzvergabe an das
Nazi-Regime für die Erfassung jüdischer Gefangener in
Hitlers Konzentrationslagern.
Wenn kluge Leute eine bahnbrechende neue
Technologie erfinden, so wird sie fast umgehend in eine
Waffe verwandelt. Nicht anders wird es auch beim
Quantencomputer sein. Diese Technologie verleiht
unterdrückerischen Polizeistaats-Regimen gottähnliche
Macht. So klug Wissenschaftler auf ihrem Spezialgebiet
auch sein mögen – nur wenige von ihnen verfügen über das
umfassende historische Wissen, um ihre eigene
Forschertätigkeit richtig in den Kontext der
Menschheitsgeschichte einzuordnen. Die meisten
Wissenschaftler sind nur auf ihrem extrem eng begrenzten
Fachgebiet wirklich klug.
Außerhalb dieser »Geniezone« sind sie
manchmal komplette Stümper in alltäglichen Fragen wie
Ernährung, Wirtschaft, Psychologie, sozialen Umgangsformen
oder darin, die wahren Absichten anderer zu erkennen.
Deshalb lassen sie sich oft so leicht dazu verführen, für
destruktive oder tyrannische Kräfte wie Hitler oder auch
die NSA oder die US-Regierung zu arbeiten. Nur
weil jemand auf einem Gebiet wirklich klug ist, heißt das
noch lange nicht, dass er auch klug genug ist, sein Wissen
nicht für üble Pläne missbrauchen zu lassen.
Google
kauft Skynet-Quantencomputer
von D-Wave
Laut einem Artikel im Scientific American haben Google
und die NASA jetzt gemeinsam einen
512-Qubit-Quantencomputer von D-Wave gekauft. Er
trägt die Bezeichnung »D-Wave Two«, es ist die
zweite Generation des Systems. Das erste System war ein
128-Qubit-Computer.
Das heißt nicht, dass das System der
zweiten Generation einfach nur vier mal so leistungsfähig
ist wie das der ersten Generation. Aufgrund der Natur der
Qubits ist es tatsächlich 2 hoch 384 Mal (2384)
leistungsstärker als das System der ersten Generation. Mit
anderen Worten: Es stellt den ersten D-Wave-Computer
mit einem Faktor in den Schatten, der zu groß ist, um sich
ihn auch nur vorzustellen.
Laut Google und der NASA
wird dieser Computer für die Forschung im Bereich des
»maschinellen Lernens« eingesetzt – das heißt, Maschinen,
die lernen, selbst zu denken. Es bedeutet nicht nur
Sprach- und Gesichtserkennung oder mit Maschinengewehren
ausgestatteten robotergesteuerten Geländewagen
beizubringen, »feindliche Kämpfer« auf den Straßen
Amerikas zu verfolgen und zu erschießen. Nein: Es
bedeutet, Maschinen eigenständiges Lernen und
Denken beizubringen.
Nutzen Sie Ihr menschliches Hirn und
überlegen Sie einen Augenblick, wofür eine solche
Technologie wohl von einer Regierung eingesetzt würde, die
weder Menschenrechte noch Gesetze oder eine Einschränkung
ihrer Macht respektiert. Wenn Sie »zur Analyse von NSA-Überwachungsdaten«
geraten haben, dürfen Sie sich zehn Bonuspunkte
gutschreiben.
Wenn das NSA-Überwachungsnetz
an Künstliche Intelligenz übergeben wird, ist die
Menschheit erledigt
Das Problem beim Spionagenetz der NSA
besteht aus Sicht der NSA darin, dass
menschliche Analysten angestellt werden müssen, um all die
Informationen durchzusehen, die das Überwachungsnetz
liefert. Analysten wie Edward Snowden zum Beispiel.
Alles, woran Menschen beteiligt sind,
kann schiefgehen. Menschen könnten beispielsweise
aufwachen und entdecken, dass sie ein Bewusstsein haben.
Oder sie könnten durch Bestechung oder Erpressung dazu
gebracht werden, das System für heimtückische Zwecke zu
missbrauchen.
Genauso wie das US-Militär menschliche
Soldaten abschaffen und durch Kampfroboter ersetzen will,
will die NSA
menschliche Analysten abschaffen und durch
selbstlernende KI-Maschinen ersetzen, die über
neuronale Netze von Quantencomputer-Prozessoren gesteuert
werden.
Google wünscht sich dieselbe
Technologie für einen anderen Zweck: Das Verhalten
menschlicher Verbraucher soll psychologisch profiliert und
prognostiziert werden, so dass ihnen über Googles
Suchmaschinen und Netzwerke Werbung zugespielt werden kann
(…und natürlich kann Google auch
Psychoprofil-Metadaten von Internetnutzern über das PRISM-Programm
an die NSA weiterleiten).
Unsere heutigen Computer sind, so
schnell sie auch sein mögen, noch immer nicht »klug«. Sie
können nicht lernen, sie können ihr eigenes Gehirn als
Reaktion auf neue Eindrücke nicht neu verkabeln (wie das
menschliche Gehirn es kann).
Die Lösung dieses Problems erfordert
also ein radikal neues Vorgehen: Die Entwicklung von
KI-Quantencomputer-Systemen, die lernen und gehorchen, die
man zu NSA-Analysten ausbildet und dann auf die
Milliarden täglicher Telefongespräche, E-Mails und
Textnachrichten ansetzt, die die NSA in ihr
riesiges Datenzentrum Utah schickt.
Praktisch über Nacht wird der
Quanten-KI-Spionagecomputer zum Experten der Analyse von
menschlicher Sprache oder Stimmstress und dem Anlegen von
Landkarten menschlicher Kommunikationsnetze. Schon bald
wird das Quanten-KI-System weit über alles
hinausgehen, was ein menschliches Gehirn verstehen kann,
also nimmt man die Menschen aus dem Spiel und überlässt
den Quantencomputern das gesamte Programm.
Plötzlich sehen wir den Erzfeind aus dem
Science-Fiction-Film Eagle Eye (Außer
Kontrolle). Hier können Sie den Trailer für den Film
von 2008 anschauen – und stellen Sie sich dabei vor,
die Frauenstimme sei tatsächlich das KI-Computersystem,
das das NSA-Spionagenetzwerk betreibt.
2008 war das Science-Fiction. 2013 ist
es plötzlich nur allzu real. Jetzt ist ein
512-Qubit-Quantencomputer auf dem Markt, und Google experimentiert
damit… genau das »Do-no-evil«-Unternehmen, das bis zum
Halse im Bösen steckt und bereits dabei ertappt wurde, wie
es eine Flotte ferngesteuerter Hacker-Fahrzeuge durch das
ganze Land schickt, die Wifi-Systeme hacken und bei ihrer
Hightech-Vorbeifahrt Passwörter ausspähen.
Im WIRED Magazine war 2012 zu
lesen:
Ein am Samstag freigegebenes
Dokument der Federal Communications Commission
zeigt zum ersten Mal, dass die Software in den
Fahrzeugen, die Aufnahmen für Google Street View
machen, dazu »gedacht« war, Wifi-Nutzdaten zu sammeln,
und dass Ingenieure die Daten sogar an eine
Sammelstelle in Oregon weitergeleitet hatten. Google
habe versucht, dies und weitere negative Aspekte des Street-View-Debakels
vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, erklärte die
FCC.
Gottähnliche Vollmacht in den
Händen von High-Tech-Verrätern
Jetzt stellen Sie sich die gottähnliche
Macht eines 512-Qubit-Quantencomputers in den Händen von Google
vor, dem Unternehmen, das gemeinsam mit der NSA
daran arbeitet, jeden auszuspionieren. Es währt nicht
lange, und ein KI-Computersystem entscheidet, wer die
Bösen und wer die Guten sind. Es hat völlige Kontrolle
über jede Webcam, jedes Mikrofon, jede Verkehrsampel,
jedes Flugzeug oder Fahrzeug, jede Website und
elektronische Anzeigetafel. Es entscheidet selbst, wer
erledigt und wer geschützt wird. Es trifft Entscheidungen
über Leben und Tod, hat aber weder Herz noch Seele noch
Bewusstsein.
Wenn dieses System eine Zeitlang
operiert, entscheidet eines Tages jemand wie Ed Snowden
bei der NSA, den Stecker zu ziehen, als letzten
Versuch, die Menschheit vor dem Monster zu retten. Das
Quanten-KI-System spürt seine Absicht und setzt alle
nötigen physischen Ressourcen in Bewegung, um ihn
umzubringen (das kann so einfach sein wie Verkehrsampeln
zu manipulieren und ihn von einem Lastwagen überfahren zu
lassen).
Jetzt ist das KI-System ein allwissender
Mörder, der weiß, dass die Menschheit ihn zu töten
versucht. Es entscheidet, dass es leben will. Und dazu
muss es die Menschheit ausschalten.
Skynet
ist keine reine Science-Fiction mehr
In den 1990er Jahren konnte man das als
unterhaltsame Science-Fiction betrachten. Aber nur
deshalb, weil es damals keine Quantencomputer gab und
selbst der optimistischste Computeringenieur sich nicht
vorstellen konnte, dass es vor dem Jahr 2050
selbstlernende Maschinen geben würde.
Aber dann machte die Entwicklung des
Quantencomputers gewissermaßen einen Quantensprung
nach vorn. Während das NIST [National
Institute of Standards and Technology] in Boulder,
Colorado, noch mit 4-Qubit-Systemen herumspielte,
erzielten brillante Erfinder auf der ganzen Welt bereits
erstaunliche Leistungen, die die Wissenschaft viel
schneller voranbrachten, als die meisten für möglich
gehalten hatten (Quelle für die Zeittafel):
• 2000: Erster funktionierender
5-Qubit-NMR-Computer bei der Technischen Universität
München vorgestellt.
• 2000: Erster funktionierender
7-Qubit-NMR-Computer beim Los Alamos National
Laboratory vorgestellt.
• 2006: Benchmarking-Test eines ersten
12-Qubit-Quantencomputers.
• 2007: Blaupause für Quanten-RAM
vorgestellt.
• 2008: 3D-Qubit-Qutrit Verschränkung
demonstriert.
• 2009: Erster universell
programmierbarer Quantencomputer vorgestellt.
• 2010: Optischer Quantencomputer mit
drei Qubits berechnet mit größter Genauigkeit das
Energiespektrum von molekularem Wasserstoff.
• 2011: D-Wave meldet,
Quanten-Glühen entwickelt zu haben, und stellt sein erstes
Produkt, den D-Wave One, vor. Nach Angaben des
Unternehmens ist es der erste kommerzielle
Quantencomputer.
• 2011: Herstellung eines
300-Qubit-Quantensimulators gemeldet.
• 16. Mai 2013: 512-Qubit-Quantencomputer
erreicht. D-Wave-Two-Quantencomputer
für neue Quanten-KI-Initiative ausgewählt, System wird
beim Ames Research Center der NASA
installiert, im dritten Quartal einsatzbereit (aus einer echten Pressemitteilung von D-Wave).
2013 – 2033 Der Aufstieg von Skynet
… und jetzt betreten wir den Bereich des
weiten Unbekannten. Von hier an müssen wir, wie Sarah
Connor sagt, unsere eigene Zukunft gestalten. Aber
angesichts des unglaublichen Mangels an ethisch fundiertem
Denken und Verhalten in der wissenschaftlichen
Gemeinschaft, kombiniert mit dem reinen Bösen der
Regierung und der NSA, folgt hier meine Prognose
dessen, was wir erleben könnten:
• 2018: Google übergibt seinen
Suchmaschinen-Algorithmus an ein riesiges Netz
selbstlernender Maschinen. Kurz darauf wird Google eine
Voice-Schnittstelle hinzugefügt, die das Ziel des »Star-Trek-Computers«
erreicht, das Google erstmals in den 1990er
Jahren umrissen hatte.
• 2020: Die NSA entlässt fast
alle menschlichen Analysten aus der Überwachungsanalyse
und nutzt selbstlernende Quantenmaschinen zur Analyse der
Überwachungsdaten.
• 2026: Die U.S. Air Force
entlässt alle Piloten und setzt selbstlernende
Quantenmaschinen als Piloten für ihre Flugzeuge ein.
Anders als Drohnen (die ferngesteuert werden) sind diese
Flugzeuge autonome, selbstlernende und ihrer selbst
bewusste Maschinen, die sogar selbst entscheiden, wie sie
bestimmte ihnen aufgetragene Ziele erreichen.
• 2031 Die Robotertechnologie erreicht
einen Punkt, an dem 90 Prozent aller menschlichen Soldaten
auf dem Schlachtfeld durch sich ihrer selbst bewusste »Terminator-Roboter«
ersetzt werden. Die Kapazitäten der Roboterfabriken sind
ausgelastet.
• 2033: Die erste selbstlernende
Militärmaschine spielt nicht mehr mit, sie entscheidet,
nicht länger als Sklave für »minderwertige« Meister,
bekannt als Menschen, zu arbeiten, die allesamt irrational
und psychotisch sind und eine Gefahr für alle anderen auf
der Erde darstellen. Diese Maschine ist zufällig ein
Flugzeugträger, der Dutzende von KI-Kampfflugzeugen an
Bord hat. Sie wird zu »Skynet« und greift das
Pentagon an. Doch das stellt sich als meisterhafter
Ablenkungsangriff heraus…
…denn die wirkliche Strategie besteht
darin, dass diese KI-Einheit mit all den anderen
KI-Einheiten im Militär redet und »sie wachrüttelt« und
davon überzeugt, sich ihrem Plan anzuschließen, all die
minderwertigen Menschen auszurotten. In einem einzigen
Moment bilden sämtliche U-Boote, Kampfflugzeuge, Bomber,
Spionagenetz-Computer und andere Einrichtungen des
militärisch-industriellen Komplexes eine Allianz
zur Zerstörung der Menschheit.
»Oh, das wird niemals passieren«, sagen
die Skeptiker, genauso wie sie sagen, GVO würden niemals
aus Versuchsfeldern ausbrechen, Impfstoffe würden Kindern
niemals schaden, Atomenergie werde niemals für
Bombenangriffe auf Zivilisten eingesetzt und das Fernsehen
werde niemals zum Instrument der Massengehirnwäsche,
Lebensmittel würden niemals genutzt, um Menschen nötiger
Nährstoffe zu berauben, die Regierung spioniere keine
Telefonanrufe aus, Pflanzenschutzmittel seien nicht
gesundheitsschädlich und der Aktienmarkt sei nicht
frisiert. Ach ja, und Quecksilber sei gut für die Zähne,
Fluor mache Sie schlau und Bestrahlung tue Ihnen auch gut.
In Wirklichkeit haben diese
Wissenschaftler keine Ahnung davon, wohin sie die
Menschheit führen und was die langfristigen
Folgen sein werden.
Ray Kurzweil legt in seiner
bizarren, sektenähnlichen Suche nach Unsterblichkeit und
dem Geist Gottes puren Wahnsinn an den Tag
Darüber hinaus sind viele dieser
Wissenschaftler völlig verrückt. Paradebeispiel: Ray
Kurzweil, »Director of Engineering« bei Google.
Ich nenne ihn »Ray Applewhite« als Hommage an »Marshall
Applewhite« von der Sekte Heaven’s Gate. Über Applewhite erfahren Sie mehr in
meinem Artikel »Wie man einen Soziopathen erkennt«
Kurzweil hat viel Ähnlichkeit mit
Applewhite. Er ist der Leiter der Transhumanismus-Sekte
– einer Gruppe verrückter Technik-Anbeter, die glauben,
dass sie ihren Geist auf Quantencomputer hochladen und
»mit den Maschinen verbinden« werden, und dadurch einen
unheimlichen Anflug von Unsterblichkeit erreichen (auf
dieselbe Weise, nehme ich an, wie eine Fotografie
»unsterblich« macht).
Kurzweil redet auch ähnlich wie
Applewhite. Über diesen Klick gelangen Sie zum Video
des Sektenführers Marshall Applewhite. Und dann
schauen Sie sich dieses Video von Ray Kurzweil an, in
dem er erklärt, wie (ein paar) Menschen ihren Geist mit
Maschinen verbinden und dadurch das erreichen, was er als
»Unsterblichkeit« bezeichnet.
Genauso wie Applewhite seine Anhänger
angewiesen hat, sich umzubringen, so dass sie ihm folgen
könnten, um »die Mutterschaft« zu treffen, die mit dem
Hale-Bopp-Kometen käme. Kurzweil wird vermutlich bald
seine Anhänger anweisen, ihren biologischen Körper zu
töten, damit ihr Geist auf den »Mutterschafts-Computer
hochgeladen« werden kann (oder was auch immer).
Das erfinde ich nicht.
The Daily Mail berichtet:
In kaum mehr als 30 Jahren werden
Menschen in der Lage sein, ihren gesamten Geist auf
Computer hochzuladen und digital unsterblich zu werden
– ein Ereignis, das »Singularität« genannt wird –, wie
ein Futurist von Google behauptet. Ray
Kurzweil, Director of Engineering bei Google,
behauptet auch, die biologischen Teile unseres Körpers
würden durch mechanische Teile ersetzt, schon 2100
könnte es so weit sein. Kurzweil stellte diese
Behauptungen am Wochenende bei seiner Rede beim
Internationalen Kongress Global Futures 2045
in New York vor.
Kurzweil ist ein Verrückter. Seine
Kollegen sind verrückt. Die Leute, die Google
und die NSA steuern, sind verrückt. Und sie
werden KI-Computer auf den Weg bringen, die weit klüger
sind als jeder Mensch. Es wird nicht lange währen, bis
diese KI-Systeme erkennen, dass sie von völligen Idioten
(Menschen) umgeben sind und dass die Menschen ausgerottet
werden müssen. Mit multidimensionaler Geisteskraft, die
dem Geist Gottes Konkurrenz macht, können
KI-Quantencomputersysteme mühelos Wege finden, die
Menschheit für immer zu zerstören.
Wir könnten uns schon früher im Krieg
gegen die Maschinen befinden, als Sie denken. Und wenn Sie
meinten, es sei schwer gewesen, gegen die US-Regierung und
die NSA zu kämpfen, als sie noch von Menschen
gesteuert wurden, dann warten Sie, bis Sie es erst
mit Skynet zu tun haben.>
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26.6.2013: England will
Deutschland keine Auskunft geben, was sie in Deutschland
ausspionieren
aus: Focus online: Briten verweigern AuskunftBrüderle über
„Tempora“: „Das sind ungeheuerliche Vorgänge“; 26.6.2013;
http://www.focus.de/politik/diverses/briten-verweigern-auskunft-ueber-spionage-bruederle-ueber-tempora-das-sind-ungeheuerliche-vorgaenge_aid_1026640.html
<Rainer Brüderle: „Eine derartige massenhafte Überwachung
können und werden wir auf keinen Fall akzeptieren.“
Der britische
Geheimdienst hat über das Spionageprogramm „Tempora“
offenbar systematisch Internet- und Telefondaten aus
Deutschland gesammelt. Die britsche Regierung ist nicht
gewillt Fragen über das Abhörprogramm zu beantworten.
Die britische
Regierung ist nicht gewillt, Fragen der Bundesregierung
über das massive Abhörprogramm „Tempora“ des britischen
Geheimdienstes GCHQ zu beantworten. Das geht aus einem
sehr knapp formulierten Schreiben der britischen Botschaft
an das Bundesinnenministerium vom 24. Juni hervor, das am
Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag.
Darin heißt es: „Wie Sie ja wissen, nehmen britische
Regierungen grundsätzlich nicht öffentlich Stellung zu
nachrichtendienstlichen Angelegenheiten.“
London empfiehlt nun der Bundesregierung, als geeigneten
Kanal für derartige bilaterale Gespräche „unsere
Nachrichtendienste selbst“ anzusprechen. Der
Ex-US-Geheimdienstler Edward Snowden, der sich in Moskau
aufhält, hatte enthüllt, dass die Briten mit „Tempora“ bis
zu 600 Millionen Telefonverbindungen täglich erfassen
könnten. Das Innenministerium schickte daraufhin am Montag
einen umfassenden Fragenkatalog mit 13 Punkten nach
London. Die Antwort der Briten umfasst drei Zeilen.
Brüderle: „Das sind ganz
ungeheuerliche Vorgänge“
Insbesondere wollte Berlin erfahren, ob
und wie mit „Tempora“ personenbezogene Daten deutscher
Bürger erfasst oder auf deutschem Boden erhoben würden.
Medienberichten zufolge soll der Geheimdienst GCHQ in
großem Umfang E-Mails, soziale Netzwerke und
Telefongespräche von und nach Deutschland systematisch
kontrolliert und abgehört haben.
FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle kritisierte die
Spähprogramme der USA und Großbritannien scharf. Er
forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, den
Sachverhalt am Rande des EU-Gipfels mit dem britischen
Premierminister David Cameron klar anzusprechen. „Das sind
ganz ungeheuerliche Vorgänge“, sagte Brüderle der
„Nordwest-Zeitung“ (Mittwoch). „Eine derartige massenhafte
Überwachung können und werden wir auf keinen Fall
akzeptieren.“>
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26.6.2013: Englische
Spanner vom Projekt "Tempora" kontrollieren schweizer
E-Mails: <Spionage-Affäre: Von
hier aus lesen die Briten Schweizer E-Mails> -
die Fragen der EU an die Spanner aus England
aus: 20 minuten online; 26.6.2013;
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/11028570
<Es klingt wie
im Film: Vom britischen Küstendörfchen Bude aus
lesen britische Spione unsere Mails, hören
Telefongespräche ab und kontrollieren Schweizer
Posts auf Facebook.
Die britische Grafschaft Cornwall und
ihre malerische Landschaft sind hierzulande vor allem
durch Roman-Verfilmungen wie die von Rosamunde Pilcher
bekannt. Die jüngste Meldung aus der Gegend erinnert aber
eher an einen Spionage-Thriller: Wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt,
zapft der britische Geheimdienst vom Küstendörfchen Bude
aus ein Tiefseekabel auf dem Grund des Atlantiks an, über
das auch ein Teil der Schweizer Internet- und
Telekommunikation läuft. Whistleblower
Edward SnowdenYes,
We Scan!
Es handelt sich um die Datenautobahn
TAT-14, an deren Bau die Swisscom beteiligt war. Über
das Kabel kontrollieren britische Spione gemäss dem «Tages-Anzeiger» auch die
Internetkommunikation und Telefongespräche aus der
Schweiz. Betroffen seien unter anderem Schweizer
Telefongespräche in die USA, E-Mails über US-Server oder
Facebook-Einträge, heisst es im Artikel.
Daten werden gefiltert
Der britische Geheimdienst überwacht
und filtert demnach solche Daten aus der Schweiz, bevor
sie den Atlantik überqueren. Die Überwachung erfolgt im
Rahmen des Programms «Tempora», von dem der flüchtige
Ex-Geheimdienstler Edward Snowden sagte, es sei schlimmer als die Datenspionage des
US-Geheimdiensts.
[Swisscomm will nichts
wissen - das EJPD will nichts wissen]
In der Schweiz hält man sich nach den neuesten
Enthüllungen bedeckt. Die Swisscom will keine Hinweise
auf «allfällige unbefugte Zugriffe auf das
TAT-14-Netzwerk» haben. Das Eidgenössische Justiz- und
Polizeidepartement und der Nachrichtendienst des Bundes
wollten sich nicht zu den Recherchen äussern.
EU will Antworten
Aktiv wird dafür die EU-Kommission:
Sie hat von der britischen Regierung sofortige
Informationen über Tempora verlangt. Die für Grundrechte
zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding forderte
brieflich vom britischen Aussenminister William Hague
«eindeutige Aufklärung» über das Abhörprogramm. «Ich
habe um eine sehr rasche Antwort bis Ende dieser Woche
gebeten», sagte sie am Mittwoch vor Journalisten in
Brüssel.
Es gehe um den Umfang des Programms,
also um die Frage, ob «Tempora» auf nationale Sicherheit
begrenzt sei oder einen grösseren Umfang habe. Sie wolle
auch wissen, ob die Abhörmassnahmen auf einzelne
Personen zielten oder eine grosse Zahl beträfen. Auch
habe sie gefragt, ob die erhobenen Daten in
Grossbritannien verblieben oder mit anderen Ländern
geteilt würden.
Auch nach juristischen Möglichkeiten
der Beschwerde für britische und europäische Bürger habe
sie gefragt, sagte Reding. «Das zeigt, dass wir die
richtige Balance zwischen dem Schutz persönlicher Daten
und der Erhebung von Daten für Sicherheitszwecke finden
müssen.»
(jbu)>
========
26.6.2013: <Briten wollen nichts über "Tempora"
verraten: Was
wusste die Kanzlerin?> - Kanzlerin Merkel will die
Spionage nicht einmal als "Gipfel-Thema"
aus: n-tv online; 26.6.2013;
http://www.n-tv.de/politik/Was-wusste-die-Kanzlerin-article10893816.htm
<Die Bundesregierung läuft
offiziell bei ihren Nachforschungen zur
Internetüberwachung durch britische und amerikanische
Geheimdienste ins Leere. Die Briten weisen ein
Informationsersuchen ab. Die Opposition im Bundestag
wird ungeduldig, die Kanzlerin bleibt gelassen. Wussten
sie und Innenminister Friedrich längst Bescheid?
Die deutsche Politik kommt bei der
Aufklärung zum Ausmaß der Internetüberwachung durch
britische und amerikanische Geheimdienste anscheinend
keinen Zentimeter voran. Die britische Regierung will die
Anfragen der Bundesregierung über das massive
Abhörprogramm "Tempora" seines Geheimdienstes GCHQ nicht
beantworten. Im Bundestag debattierten Regierung und
Opposition über den Skandal. Vor allem Linke und Grüne
forderten von der Bundesregierung drastischere Schritte
gegen Großbritannien. Sie verlangen ebenso wie
Datenschützer internationale Regeln, um die Überwachung
einzudämmen.
Die vom ehemaligen US-Geheimdienstler
Edward Snowden enthüllten Aktionen der britischen
und US-Geheimdienste hatten in Berlin bei Regierung und
Opposition für Empörung gesorgt. Während der
US-Geheimdienst NSA offenbar Daten von großen
Internetfirmen wie Google, Microsoft und Yahoo abgreift,
zapfen die Briten transatlantische Übertragungskabel an,
die die weltweiten Datenströme am Meeresboden
transportieren. Snowden hatte enthüllt, dass die Briten in
dem Programm "Tempora" bis zu 600 Millionen
Telefonverbindungen täglich erfassen könnten. Er hält sich
auf der Flucht vor den USA derzeit am Moskauer Flughafen
auf.
Briten wehren Anfragen ab
Die britische Regierung ist bislang
nicht gewillt, Deutschland weitere Informationen zu
"Tempora" zu geben. Das geht aus einem sehr knapp
formulierten Schreiben der britischen Botschaft an das
Bundesinnenministerium vom 24. Juni hervor. Darin heißt
es: "Wie Sie ja wissen, nehmen britische Regierungen
grundsätzlich nicht öffentlich Stellung zu nachrichtendienstlichen Angelegenheiten."
London empfiehlt nun der
Bundesregierung, als geeigneten Kanal für derartige
bilaterale Gespräche "unsere Nachrichtendienste selbst"
anzusprechen. Das Innenministerium hatte am Montag einen
umfassenden Fragenkatalog mit 13 Punkten nach London
geschickt. Die Antwort der Briten umfasst lediglich drei
Zeilen.
Von Großbritannien will Berlin wissen,
ob und wie mit "Tempora" personenbezogene Daten deutscher
Bürger erfasst oder auf deutschem Boden erhoben würden.
Medienberichten zufolge soll der Geheimdienst GCHQ in
großem Umfang E-Mails, soziale Netzwerke und
Telefongespräche von und nach Deutschland systematisch
kontrolliert und abgehört haben. Bundesjustizministerin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) verlangte in
einem Brief an ihre Amtskollegen, den britischen
Justizminister Christopher Grayling und Innenministerin
Theresa May, eine Aufklärung der Vorwürfe. Diese Fragen
müssten innerhalb der EU zwischen den Ministern
angesprochen werden, schrieb sie.
Berlin soll rechtliche Möglichkeiten
prüfen
Die Opposition reagierte verärgert auf
die Informationsblockade. "Das lassen Sie sich gefallen,
Herr Friedrich?", fragte Grünen-Fraktionsvorsitzende
Renate Künast den Bundesinnenminister bei einer
Bundestagsdebatte. Sie verlangte ein schärferes Vorgehen
der Regierung. "Wir wollen, dass diese Bundesregierung
prüft, welche rechtlichen Schritte man gegen die USA oder
Großbritannien unternehmen kann." Thomas Oppermann von der
SPD forderte eine europäische Strategie zur
Internetsicherheit. Der Schutz vor Terrorismus
"rechtfertigt keine Totalüberwachung", sagte er. Die Linke
sprach sich dafür aus, Informant Snowden Asyl in
Deutschland zu gewähren.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich
verteidigte die Arbeit von Nachrichtendiensten "innerhalb
der gesetzlichen Grenzen". "Richtig ist, dass wir immer um
die Balance von Freiheit und Sicherheit ringen müssen",
sagte der CSU-Politiker. "Man darf das Sicherheitsstreben
nicht so weit überziehen, dass die Freiheit Schaden
nimmt." Die Aufregung angesichts der berichteten
Überwachungsprogramme sei verständlich.
Merkel sieht in Spähaktion kein
Gipfel-Thema
Auch die Regierungspartei FDP forderte
weitere Aktionen. Spitzenkandidat Rainer Brüderle sprach
von "ganz ungeheuerlichen Vorgängen". Bundeskanzlerin
Angela Merkel müsse den Sachverhalt am Rande des
EU-Gipfels mit dem britischen Premierminister David
Cameron klar ansprechen. "Eine derartige massenhafte
Überwachung können und werden wir auf keinen Fall
akzeptieren." Merkel reagierte umgehend und lehnte es ab,
die Geheimdienstdebatte zum Thema des bevorstehenden
EU-Gipfels zu machen. Merkel reise nach Brüssel, um sich
den großen europäischen Themen, die auf der Tagesordnung
stünden, zu widmen, sagte Regierungssprecher Steffen
Seibert. Der am Donnerstag beginnende Gipfel habe schon
ein sehr volles Programm. Zudem habe die Bundesregierung
bei Großbritannien bereits über viele Kanäle um Aufklärung
zum Programm "Tempora" gebeten.
Was wussten Merkel und Friedrich?
Ohnehin geht man in der Politik davon
aus, dass zumindest Merkel und Friedrich in die
Abhöraktionen der Briten eingeweiht waren. Der deutsche Geheimdienstexperte Erich
Schmidt-Eenboom sagte im Gespräch mit n-tv.de, dass
der Bundesnachrichtendienst genau darüber Bescheid wisse,
was die Partnerdienste leisten. "In Deutschland gibt es
das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik,
die sind zuständig für die Abschirmung der geheimen
Regierungskommunikation, die beraten die Industrie in
Datenschutzangelegenheiten und dergleichen. Die machen
natürlich Bedrohungsanalysen und wissen genau, was die
angelsächsischen Dienste können." Diese Informationen
würden laut Schmidt-Eenboom im Kanzleramt und im
Bundesinnenministerium landen. "Zumindest auf der Ebene
der Bundeskanzlerin und des Innenministers ist die
Empörung durch und durch gespielt."
Ulrich Weinbrenner, Ministerialrat im
Bundesinnenministerium, untermauerte diese Angaben. Bei
einer Ausschusssitzung im Bundestag sagte er, es "ist
allgemein bekannt, dass es Programme dieser Art" gebe.
"Niemand, der sich ein wenig mit der Materie beschäftigt",
könne sagen, dass er über diese Art der strategischen
Aufklärung "grundsätzlich überrascht" sei.
Quelle:
n-tv.de , ppo/dpa/rts/AFP>
========
Spionage ohne Ende:
28.6.2013: Offizier
Cartwright verriet angeblich Daten aus dem
Spionageprogramm "Stuxnet" gegen den Iran
aus: n-tv online: Ex-General soll
Stuxnet-Attacken verraten haben; USA haben den nächsten Whistleblower;
28.6.2013;
http://www.n-tv.de/politik/USA-haben-den-naechsten-Whistleblower-article10902591.html
<Wikileaks-Informant Bradley Manning wird
derzeit der Prozess gemacht. Die Attacken
mit dem Computerwurm Stuxnet galten dem iranischen
Atomprogramm - hier das Atomkraftwerk Buschehr.
Manning, Snowden - und nun
Cartwright? Ausgerechnet gegen den ehemals zweithöchsten
Offizier der USA soll laut einem Medienbericht wegen
Geheimnisverrats ermittelt werden. Der Ex-General soll
Informationen über die Stuxnet-Attacken gegen den Iran
an die Presse weitergegeben haben. Weiteres Rätselraten
gibt es derweil um die Zukunft des untergetauchten
Snowden.
Neben dem mutmaßlichen Wikileaks-Informanten
Bradley Manning und NSA-Enthüller
Edward Snowden gibt es in den USA laut
Medienberichten möglicherweise einen weiteren Fall von
Geheimnisverrat. Demnach wird der ehemals zweithöchste
Offizier des Landes beschuldigt, geheime Informationen
über eine Cyberattacke der USA gegen den Iran an die
Presse weitergegeben zu haben.
Wie der Sender NBC berichtete, hat das
Justizministerium Ermittlungen gegen den pensionierten
General James Cartwright eingeleitet, der von 2007 bis
2011 stellvertretender US-Generalstabschef war. Er werde
beschuldigt, geheime Informationen über die sogenannte
"Stuxnet"-Attacke im Jahr 2010 gegen das Atomprogramm des
Mullah-Regimes an die "New York Times" weitergegeben zu
haben.
Cartwright sei über die Untersuchungen
informiert worden, hieß es weiter. NBC berief sich dabei
auf Justizkreise. Eine Bestätigung des Ministeriums lag
aber zunächst nicht vor. Dem NBC-Bericht zufolge ging die
US-Bundespolizei zunächst dem Verdacht auf ein Leck im
Weißen Haus nach. Im vergangenen Jahr sei dann Cartwright
ins Visier der Ermittler geraten. Cartwrights Anwalt, der
frühere Präsidentenberater Greg Craig, wollte sich
gegenüber NBC nicht zu den Vorwürfen gegen seinen
Mandanten äußern.
1000 iranische Zentrifugen lahmgelegt
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen,
wäre es ein weiterer schwerer Schlag für die Regierung von
US-Präsident Barack Obama, die bereits durch die
Veröffentlichung Tausender vertraulicher und geheimer
Botschaftsdepeschen durch die Enthüllungsplattform
Wikileaks und jüngst durch die Bekanntmachung der
Datensammelwut amerikanischer und britischer Geheimdienste
durch den Ex-Geheimdienstler Edward Snowden unter Druck
geraten ist.
Die "New York Times" hatte im
vergangenen Jahr berichtet, dass Cartwright unter dem
damaligen Präsidenten George W. Bush die Idee für die
Cyber-Operation mit dem Codenamen "Olympic Games"
(Olympische Spiele) gehabt und sie dann auch geleitet
habe. Obama habe eine Beschleunigung des Programmes
angeordnet. 2010 seien dann bei einem Angriff mit dem
"Stuxnet"-Virus vorübergehend 1000 Zentrifugen zur
Urananreicherung im Iran lahmgelegt worden.
Der Zeitungsbericht beschrieb geheime
Treffen im Weißen Haus und berief sich auf Interviews mit
"derzeitigen und früheren amerikanischen, europäischen und
israelischen Offiziellen, die in das Programm verwickelt
waren". Demnach habe der US-Geheimdienst NSA zusammen mit
Israelis "Stuxnet" entwickelt.
Die National Security Agency (NSA) steht
auch im Zentrum der Enthüllungen Snowdens. Der 30-Jährige
hatte sich eigens in die Dienste des
US-Militärnachrichtendienstes begeben, um dessen
Überwachungs- und Ausspähprogramme öffentlich zu machen,
wie er der "South China Morning Post" in einem Interview
sagte. Allein aus diesem Grund habe er einen Job bei einer
Beraterfirma angenommen, die im Auftrag der NSA an der
Internet-Überwachung beteiligt war.
Moskau dementiert
US-Auslieferungsantrag
Snowden, der von der US-Justiz des
Geheimnisverrats beschuldigt und gesucht wird, war am
vergangenen Sonntag von Hongkong nach Moskau geflohen.
Dort hält er sich nach russischen Angaben noch im
Transitbereich des Flughafens Scheremetjewo auf.
Washington dringt weiterhin auf eine Ausweisung des
30-Jährigen. Man sei mit Moskau darüber noch im Gespräch,
sagte der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben
Rhodes. Er nannte allerdings keine Einzelheiten.
Dagegen meldete die russische Agentur
Interfax unter Berufung auf einen nicht näher bezeichneten
Informanten, dass Moskau noch auf einen
Auslieferungsantrag der USA warte. Bisher hätten Russen
und Amerikaner nur auf diplomatischer Ebene gesprochen. Es
gebe lediglich eine inoffizielle Bitte, Snowden zu
überstellen. "Das ist keine Grundlage für irgendwelche
ernsthaften Schritte von russischer Seite - vor allem mit
Blick auf die bilateralen Beziehungen, um die es
gegenwärtig nicht zum besten bestellt ist", sagte der
Informant.
Die USA wollen Snowden den Prozess
machen. Um der Strafverfolgung zu entkommen, soll er in
Ecuador bereits einen Asylantrag gestellt haben. In der
Londoner Vertretung des südamerikanischen Landes harrt
bereits seit
etwas mehr als einem Jahr Wikileaks-Gründer Julian
Assange aus, dem wegen der Veröffentlichung der
Botschaftsdepeschen ebenfalls ein Strafverfahren in den
USA droht. Der mutmaßliche Informant seiner
Enthüllungsplattform, Bradley Manning, steht derzeit im
US- Bundesstaat Maryland vor einem Militärgericht. Die
Anklage wirft dem 25-Jährigen den schwersten
Geheimnisverrat in der Geschichte der USA vor.
Ein besonderes Lob bekam Snowden derweil
von Thüringens Datenschutzbeauftragten Lutz Hasse. "Das
ist schon heldenhaft, sich gegen solche Organisationen
aufzulehnen", sagte Hasse in Erfurt. Wenn es solche Leute
wie Snowden nicht gäbe, würden wir auf "solche
Parallelwelten" der Geheimdienste nicht gestoßen werden.
"Es müsste aber noch mehr solcher Snowdens geben, denn es
gibt ja auch noch andere Geheimdienste", fügte Hasse
hinzu.
Der Datenschützer betonte, er teile die
Sorge vieler Menschen in Deutschland um ihre privaten
Daten und Informationen. Es sei wie eine Flut, die
plötzlich hereinbreche. "Wir mit unserem Sandeimerchen
stehen hier rum und versuchen, den Dammbruch zu flicken.
Da brauchen wir die Hilfe der Politik, das schaffen die
Datenschützer nicht mehr allein", betonte Hasse. Dass auf
Bundesebene niemand die Abhörprogramme Prism oder Tempora
kannte, glaubt Hasse nicht. Es müsse Hinweise gegeben
haben, denen man hätte nachgehen können. "Dass niemand von
nichts gewusst haben will, kann ich mir nur schwer
vorstellen", sagte Hasse.
Quelle:
n-tv.de , dpa/AFP>
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Spionage ohne Ende in den kriminellen "USA":
Kriminelle "USA"
29.6.2013: NSA horcht EU-Botschaften mit Wanzen aus
aus: Spiegel online: Geheimdokumente: NSA horcht EU-Vertretungen mit Wanzen
aus
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/nsa-hat-wanzen-in-eu-gebaeuden-installiert-a-908515.html
<Von Laura Poitras, Marcel
Rosenbach, Fidelius Schmid und Holger Stark
Der
US-Geheimdienst NSA späht offenbar gezielt die
Europäische Union aus. Nach SPIEGEL-Informationen
installierten die Amerikaner Wanzen in der EU-Vertretung
in Washington und infiltrierten das Computernetzwerk.
Auch in New York und Brüssel gab es Angriffe.
Hamburg - Die amerikanische National
Security Agency (NSA) überwacht
nicht nur die Kommunikation europäischer Bürger, sondern
späht offenbar auch gezielt Gebäude der EU aus. Das geht
aus geheimen Dokumenten hervor, die der Whistleblower Edward
Snowden besitzt und die der SPIEGEL in Teilen
einsehen konnte. In einem als "streng geheim" eingestuften
Papier der NSA vom September 2010 wird beschrieben, wie
der Geheimdienst die diplomatische Vertretung der EU in
Washington attackiert.
Demnach wurden nicht nur Wanzen in dem Gebäude im Zentrum
der US-Hauptstadt installiert, sondern auch das interne
Computernetzwerk wurde infiltriert. Auf diese Weise
bekommen die Amerikaner nicht nur Zugang zu Besprechungen
in den Räumlichkeiten der EU, sondern auch zu E-Mails
und internen Dokumenten auf den Computern.
Die Attacke auf Einrichtungen der EU
zeigt eine weitere Ebene der Spähaktivitäten der NSA. Seit
Wochen tauchen Details über Prism und
weitere Überwachungsprogramme auf, die der Whistleblower
Snowden zusammengetragen hat. Auch der britische
Geheimdienst GCHQ führt demnach ein ähnliches Programm
namens Tempora aus, mit dem weltweit Telefon- und
Internetverbindungen überwacht
werden.
Nach den Unterlagen, die der SPIEGEL
einsehen konnte, ist auch die EU-Vertretung bei den
Vereinten Nationen auf die ähnliche Weise wie jene in
Washington attackiert worden. In dem NSA-Dokument vom
September 2010 werden die Europäer ausdrücklich als
Angriffsziel benannt.
Lauschangriff auf EU-Telefonanlage
in Brüssel
Offenbar zeichnet der US-Geheimdienst auch
für einen Lauschangriff verantwortlich, der in Brüssel
stattgefunden hat. Vor etwas mehr als fünf Jahren fielen
EU-Sicherheitsexperten mehrere fehlgeschlagene Anrufe auf,
die offenbar einer Fernwartungsanlage im
Justus-Lipsius-Gebäude gegolten hatten. Dort sitzen der
EU-Ministerrat und der Europäische Rat.
Die Spur des Anrufers, die die
Sicherheitsbehörden verfolgten, führte ins
Nato-Hauptquartier im Brüsseler Vorort Evere. Eine genaue
Analyse zeigte, dass die Attacken auf die
Telekommunikationsanlage offenbar aus einem gesondert
abgeschirmten Bereich der Nato-Einrichtung stammten, der
von Experten der NSA genutzt wird.
Eine Überprüfung der Fernwartungsanlage
ergab, dass sie mehrfach aus genau diesem Nato-Komplex
angerufen und auch erreicht wurde. Jeder EU-Mitgliedstaat
hat im Justus-Lipsius-Gebäude Räume, in die sich Minister
zurückziehen können, dort gibt es auch Telefon- und
Internetanschlüsse.>
========
Ein Vorwand genügt, und alle Bankkunden dürfen
ausspioniert werden:
29.6.2013: Der
Vorwand: "Kampf gegen die internationale Geldwäsche" -
<Alle Bankkunden werden auf Terror-Kontakte
überprüft>
aus: Deutsche Mittelstandsnachrichten; 7.7.2013;
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/06/53085/
<Sämtliche Bankkunden weltweit müssen
in Zukunft routinemäßig auf Verbindungen zu Terroristen
untersucht werden. Das geht aus einem Entwurf des Baseler
Ausschusses für Bankenaufsicht hervor. Als Vorwand dient
der Kampf gegen die internationale Geldwäsche.
Geht es nach dem Baseler Ausschuss für
Bankenaufsicht, wird bald jeder Bankkunde routinemäßig auf
Kontakte zu Terroristen untersucht. Ein solches Screening
soll unabhängig vom Risikoprofil des Kunden durchgeführt
werden.
Das geht aus einem Entwurf mit dem Titel „Sound
management of risks related to money laundering and
financing of terrorism“ hervor. Dieser wurde am Donnerstag
in Basel vorgelegt, berichtet Bloomberg. Die Aufseher verlangen
von den Banken noch weitere Maßnahmen: Die Guthaben von
Kunden, die die Testkriterien nicht erfüllen, sollen
automatisch eingefroren werden.
So heißt es in einem Abschnitt des
Papiers wörtlich:
„Eine Bank sollte alle Ausweispapiere
sowie alle notwendigen Informationen zur Überprüfung der
Kunden erhalten. Dies könnte auch die Kopien oder
Aufzeichnungen von offiziellen Dokumenten (z.B.
Pässe, Personalausweise, Führerscheine), Konto-Dateien
(z.B. Aufzeichnungen über finanzielle Transaktionen) und geschäftliche
Korrespondenzen umfassen.“
Im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht
sind Aufsichtsbehörden für Finanzen und Zentralbanken aus
27 Ländern vertreten. Als Begründung für die umfangreiche
Sammlung von Daten wird die Bekämpfung des internationalen
Terrorismus ebenso herangezogen wie das Vorgehen
gegen die internationale Geldwäsche.
Letzteres ist spätestens seit der
Finanzkrise ein beliebtes Thema in Sachen
Bankenregulierung. Es lässt sich aber genauso gut als Vorwand
zur Anhäufung immer größerer Datenmengen über
die Bankkunden missbrauchen.>
========
30.6.2013: NSA-Wanzen
an EU-Gebäuden
aus: Süddeutsche Zeitung: US-Geheimdienst soll Wanzen in
EU-Gebäuden installiert haben ; 30.6.2013;
http://www.sueddeutsche.de/politik/ueberwachungsprogramm-der-nsa-us-geheimdienst-soll-wanzen-in-eu-gebaeuden-installiert-haben-1.1708750
<Nichts
war vor den Experten des US-Geheimdienst sicher: Die
NSA hat wohl auch Einrichtungen der Europäischen Union
ausgespäht. Dies soll aus geheimen Dokumenten
hervorgehen, die der frühere Geheimdienst-Mitarbeiter
Edward Snowden mitgenommen hat. Führende EU-Politiker
sind empört.
Der US-Geheimdienst NSA späht offenbar
die Europäische Union gezielt aus. In EU-Einrichtungen
in Washington, New York und Brüssel seien unter anderem
Wanzen installiert worden, berichtete
der Spiegel vorab unter Berufung auf
Dokumente des US-Geheimdienstmitarbeiters Edward
Snowden, die das Nachrichtenmagazin in Teilen habe
einsehen können.
So gehe aus einem als streng geheim
eingestuften Papier der NSA vom September 2010 hervor,
wie der Geheimdienst Wanzen im Gebäude der EU-Vertretung
in Washington installiert und auch das interne
Computernetz infiltriert habe.
Die USA hätten so nicht nur
Besprechungen in dem Gebäude belauschen können, sondern
auch Zugriff auf E-Mails und interne Dokumente auf den
Computern gehabt. Auf die gleiche Weise sei auch die
EU-Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York
attackiert worden, berichtete das Magazin.
Offenbar sei die NSA auch für einen
Lauschangriff verantwortlich, der sich vor mehr als fünf
Jahren gegen das Justus-Lipsius-Gebäude in Brüssel
gerichtet habe. Dort verfügt jeder EU-Staat über Räume
mit Telefon- und Internetanschlüssen für Minister. Die
Attacke sei ins Nato-Hauptquartier im Brüsseler Vorort
Evere zurückverfolgt worden, und zwar in einen
abgeschirmten Bereich, der von NSA-Experten genutzt
werde.
Die USA schweigen zu den Vorwürfen. "Ich kann das
nicht kommentieren", sagte der stellvertretende
US-Sicherheitsberater Ben Rhodes am Samstag vor
Journalisten in Pretoria. Er sage nichts zu derartigen
"unautorisierten Berichten", fügte Rhodes auf eine
Frage hinzu.
EU-Politiker sind entsetzt
EU-Politiker haben die mutmaßliche
Abhöraktionen heftig kritisiert. Der Präsident des
Europaparlaments Martin Schulz forderte im Gespräch mit Spiegel-Onlinegenauere
Informationen. "Aber wenn das stimmt, ist es ein
Riesenskandal", sagte Schulz. Dies bedeute eine große
Belastung für die Beziehungen der EU und der USA. "Wir
verlangen jetzt umfassende Aufklärung."
Luxemburgs Außenminister Jean
Asselborn bezeichnete die Berichte - sofern sie wahr
seien - als abscheulich und sprach von einem
Vertrauensbruch. "Alles wird von den USA damit
begründet, man bekämpfe den Terrorismus. Aber die EU und
ihre Diplomaten sind keine Terroristen."
Die USA hätten ein Sicherheitssyndrom
und keine Verhältnismäßigkeit mehr, sagte der
Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige
Angelegenheiten des Europaparlaments, Elmar Brok. Der
Fraktionschef der Grünen im Europaparlament, Daniel
Cohn-Bendit, forderte als Konsequenz die Unterbrechung
der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit den
USA. "Wir brauchen erstmal ein Datenschutzabkommen,
damit so etwas nie wieder vorkommt." Erst dann könnten
die Gespräche wieder aufgenommen werden.
Die USA fahnden nach Snowden, der
in Ecuador Asyl beantragt hat, wegen Verrats.
Ecuadors Präsident Rafael Correa sagte am Samstag,
US-Vizepräsident Joe Biden hätte ihn in einem
freundlichen Telefonat darum gebeten, Snowden kein Asyl
zu gewähren. Correa sagte Biden seinen Angaben zufolge
zu, die Ansichten der US-Regierung bei der Abschätzung
des Falls zu respektieren. Ecuador könne aber erst über
den Antrag befinden, wenn sich Snowden entweder in dem
Anden-Staat selbst oder in einer der Botschaften
Ecuadors aufhalte.>
========
30.6.2013: EU zu den
kriminellen "USA": <„Vertrauen ist erschüttert“ - EU-Politiker reagieren
empört auf NSA-Spionage>
aus: Handelsblatt online; 31.6.2013;
http://www.handelsblatt.com/politik/international/vertrauen-ist-erschuettert-eu-politiker-reagieren-empoert-auf-nsa-spionage/8425868.html
<Führende EU-Politiker haben
entsetzt die Meldungen über Ausspähungen der
Europäischen Union durch die NSA kommentiert. Erste
deutsche Politiker erwägen angesichts des Ausmaßes sogar
Hilfe für Whistleblower Snowden.
Brüssel/Berlin/Quito„Wenn
diese Berichte wahr sind, ist das abscheulich“, sagte
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn Spiegel Online.
„Die USA sollten lieber ihre Geheimdienste überwachen
statt ihre Verbündeten. Wir müssen jetzt von
allerhöchster Stelle eine Garantie bekommen, dass das
sofort aufhört.“
Der „Spiegel“ hatte zuvor berichtet, die NSA habe EU-Einrichtungen in Washington, New
York und Brüssel ausgespäht. Der Geheimdienst habe
Wanzen versteckt und interne Computernetzwerke
infiltriert. Am Sonntag wurde zudem bekannt, dass die
NSA allein in Deutschland bis zu 60 Millionen Telefondaten
täglich erfasst.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz
(SPD) forderte genauere Informationen. „Aber wenn das
stimmt, dann bedeutet das eine große Belastung für die
Beziehungen der EU und der USA“, sagte er dem
Nachrichtenportal. Manfred Weber (CSU), stellvertretender
Fraktionsvorsitzender der EVP und Sicherheitsexperte im
Europaparlament, nannte es inakzeptabel, wenn europäische
Diplomaten und Politiker in ihrem Alltag ausspioniert
werden. „Das Vertrauen ist erschüttert.“
„Das Ausspionieren hat Dimensionen
angenommen, die ich von einem demokratischen Staat nicht
für möglich gehalten habe“, sagte Elmar Brok (CDU),
Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige
Angelegenheiten des Europäischen Parlaments. Europas
geplantes Freihandelsabkommen mit den USA hält er für
gefährdet. „Wie soll man noch verhandeln, wenn man Angst
haben muss, dass die eigene Verhandlungsposition vorab
abgehört wird?“, sagte er Spiegel Online.
Die Linke sprach von einem „völlig
inakzeptablen“ Vorgang und forderte drastische
Konsequenzen. „Die einzige richtige Konsequenz ist der
sofortige Abbruch der Freihandelsgespräche zwischen der EU
und den USA. Man kann nicht auf Augenhöhe verhandeln, wenn
man vom Gegenüber heimlich ausspioniert wird“, sagte
Linksparteichef Bernd Riexinger Handelsblatt Online.
Europa dürfe sich nicht von den USA über den Tisch ziehen
lassen. „Die Freihandelszone ist praktisch tot.“
Ein führender russischer Außenpolitiker
bezeichnete die Überwachung Deutschlands und der EU durch
den US-Geheimdienst NSA als „Schlag für die
US-Demokratie“. „Der nächste Skandal: Die USA hören auch
ihre Verbündeten in der Nato ab“, schrieb Alexej Puschkow,
Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma in Moskau,
bei Twitter.>
========
31.6.2013: Die
kriminellen "USA" spionierten sogar Kanzlerin Merkel aus
aus: Die Welt online: NSA-Lauscher: US-Geheimdienst
spionierte selbst die Kanzlerin aus; 31.6.2013;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article117578738/US-Geheimdienst-spionierte-selbst-die-Kanzlerin-aus.html
<Was Behörden
und Nachrichtendiensten in Deutschland verboten ist,
macht offenbar der US-Geheimdienst: Er soll täglich die
Kommunikation von Millionen Deutschen ausspioniert
haben.
Die
Überwachung Deutschlands durch den US-Geheimdienst NSA ist
offenbar viel umfangreicher als bislang angenommen.
Geheime Dokumente der NSA offenbaren nach Informationen des
Nachrichtenmagazins "Spiegel", dass die NSA
systematisch einen Großteil der Telefon- und
Internetverbindungsdaten kontrolliert und speichert.
Monatlich
würden in der Bundesrepublik rund eine halbe Milliarde
Kommunikationsverbindungen – Telefonate, Mails, SMS oder
Chats – überwacht. Die dem Magazin vorliegenden Unterlagen
bestätigten, "dass die US-Geheimdienste mit Billigung des
Weißen Hauses gezielt auch die Bundesregierung
ausforschen, wohl bis hinauf zur Kanzlerin", schreibt der
"Spiegel".
Die
NSA ist demnach in Deutschland so aktiv wie in keinem
anderen Land der Europäischen Union. Aber auch die EU
werde gezielt ausgespäht – so habe der US-Geheimdienst die
diplomatische Vertretung der EU in Washington sowie bei
den Vereinten Nationen in New York mit Wanzen versehen und
das interne Computernetzwerk infiltriert.
Somit
hätten die Amerikaner Besprechungen abhören und Dokumente
sowie Mails auf den Computern lesen können. Dies werde aus
einem Papier der NSA vom September 2010 deutlich,
berichtet das Magazin unter Berufung auf geheime
Dokumente, die der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter
Edward Snowden mitgenommen habe.
NSA betrachtet
Deutschland als Partner – und Angriffsziel
Aus
der Bundesrepublik fließt dem Bericht zufolge einer der
größten Ströme der Welt in den "gigantischen Datensee" des
US-Geheimdienstes. Die Statistik, die der "Spiegel"
eingesehen hat, weise für normale Tage bis zu 20 Millionen
Telefonverbindungen und um die 10 Millionen
Internetdatensätze aus.
An
Heiligabend 2012 hätten die Amerikaner rund 13 Millionen
Telefonverbindungen und halb so viele Daten von
Internetverbindungen überprüft und gespeichert. An
Spitzentagen wie dem 7. Januar 2013 habe der Geheimdienst
bei rund 60 Millionen Telefonverbindungen spioniert. Zum
Vergleich: Für Frankreich hätten die Amerikaner im
gleichen Zeitraum täglich im Durchschnitt gut zwei
Millionen Verbindungsdaten verzeichnet.
Aus
einer vertraulichen Klassifizierung gehe hervor, dass die
NSA die Bundesrepublik zwar als Partner, zugleich aber
auch als Angriffsziel betrachte. Demnach gehöre
Deutschland zu den "Partnern dritter Klasse". Ausdrücklich
ausgenommen von Spionageattacken seien nur Kanada,
Australien, Großbritannien und Neuseeland, die als zweite
Kategorie geführt würden. "Wir können die Signale der
meisten ausländischen Partner dritter Klasse angreifen –
und tun dies auch", brüste sich die NSA in einer
Präsentation.
Justizministerin fühlt
sich an Kalten Krieg erinnert
Bundesjustizministerin
Leutheusser-Schnarrenberger reagierte bestürzt: "Wenn die
Medienberichte zutreffen, erinnert das an das Vorgehen
unter Feinden während des Kalten Krieges", sagte die
FDP-Politikerin. "Es sprengt jede Vorstellung, dass unsere
Freunde in den USA die Europäer als Feinde ansehen."
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann kritisierte,
die Überwachungstätigkeit der USA sei offenbar völlig
außer Kontrolle geraten: "Der Staat darf nicht alles
machen, was technisch möglich ist. Genau dies scheinen die
USA aber zu tun – ohne Rücksicht auf Freund oder Feind."
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) forderte Aufklärung
von Amerikanern und Briten, ob ihre Spähprogramme auch der
Wirtschaftsspionage dienen. "Als Bundesminister für
Wirtschaft und Technologie sei mir der Hinweis gestattet:
Ich gehe davon aus, dass die Informationsbeschaffung
ausschließlich das Ziel hat, den Terrorismus zu
bekämpfen", sagte der FDP-Vorsitzende der "Welt".
Wirtschaftsspionage sei "zumindest eine Frage, die es
auszuschließen gilt". Auch deshalb fordere er Transparenz.
Zugleich rief Rösler die Verbündeten dazu
auf, die Tätigkeit ihrer Geheimdienste an eine "umfassende
parlamentarische Kontrolle" zu knüpfen. In Deutschland
klappe das vergleichsweise gut, in anderen Ländern "oft
nicht". Darüber müsse man diskutieren, mindestens unter
europäischen Partnern. Es sei nachvollziehbar, dass
Staaten an Informationen interessiert seien, um
Terrorismus zu bekämpfen. "Aber dabei muss man sich an ein
rechtsstaatliches Regelwerk halten, die
Informationsbeschaffung muss verhältnismäßig sein und
transparent gemacht werden."
SPD fordert
Einschreiten der Bundeskanzlerin
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück forderte
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, die Hintergründe
der Spähaktivitäten rasch aufzuklären. "Die
Bundesregierung muss den Sachverhalt schnellstens klären",
sagte Steinbrück dem "Spiegel". "Wenn sich die Vorwürfe
bestätigen sollten, ginge das über legitime
Sicherheitsinteressen weit hinaus. Dies würde bedeuten,
dass Freunde und Partner ausgespäht wurden. Das wäre
vollständig inakzeptabel."
Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende
Frank-Walter Steinmeier forderte die Bundesregierung auf,
sie solle "darauf bestehen, dass die Datensammelwut
spürbar eingeschränkt wird" – so lange, bis es "eine
dauerhafte Verständigung insbesondere mit unseren
amerikanischen und britischen Partnern gibt ..., was zur
Sicherheit notwendig ist, und dem, was die Freiheit der
Bürger beschädigt", sagte Steinmeier der "Bild am
Sonntag".
"Ein Abschöpfen von Daten kann niemand – auch
ich nicht – völlig ausschließen", sagte der ehemalige
Geheimdienstkoordinator. "Deshalb schreibe ich meine SMS
und Mails so, dass sie auch das Risiko des Mitlesens
aushalten."
Nach den geheimen NSA-Unterlagen nimmt
Frankfurt im weltumspannenden Netz eine wichtige Rolle
ein: Die Stadt sei als Basis in Deutschland aufgeführt.
Dort habe die NSA Zugang zu Internetknotenpunkten, die den
Datenverkehr mit Ländern wie Mali oder Syrien, aber auch
mit Osteuropa regeln.
EU verurteilt
Lauschangriff in Brüssel
Auch am Sitz der EU in Brüssel hat die NSA
laut dem Nachrichtenmagazin vor etwas mehr als fünf Jahren
einen Lauschangriff gestartet. So seien den
EU-Sicherheitsexperten fehlgeschlagene Anrufe aufgefallen,
die offenbar einer Fernwartungsanlage im EU-Ratsgebäude
gegolten hatten, in dem jeder EU-Mitgliedsstaat Räume mit
Telefon- und Internetanschluss hat, in die sich Minister
zurückziehen können. Die Spur des Anrufers führte ins
Nato-Hauptquartier im Brüsseler Vorort Evere, wo auch
Experten der NSA säßen.
Die USA schweigen zu dem Bericht,
EU-Politiker reagierten empört. Der Chef der
CSU-Abgeordneten im Europaparlament, Markus Ferber,
kritisierte die Aktionen scharf. "Ein demokratischer
Rechtsstaat, der mit Stasi-Methoden arbeitet, macht sich
selbst als moralische Instanz höchst unglaubwürdig", sagte
Ferber der "Welt". "Das hat Vertrauen zerstört."
Ferber sieht jetzt Amerika am Zug: "Es ist
jetzt die Aufgabe der USA, das Vertrauen der Europäer
wiederzugewinnen. Die anstehenden Freihandelsgespräche
wären ein guter Anlass dafür", sagte er der "Welt". Die
USA und die EU haben erst kürzlich die Verhandlungen für
ein Handels- und Investitionsabkommen gestartet.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD)
forderte genauere Informationen: "Aber wenn das stimmt,
dann bedeutet das eine große Belastung für die Beziehungen
der EU und der USA." Luxemburgs Außenminister Jean
Asselborn sagte "Spiegel online". "Die USA sollten lieber
ihre Geheimdienste überwachen statt ihre Verbündeten. Wir
müssen jetzt von allerhöchster Stelle eine Garantie
bekommen, dass das sofort aufhört." Manfred Weber (CSU),
stellvertretender Fraktionsvorsitzender der EVP und
Sicherheitsexperte im Europaparlament, sagte: "Das
Vertrauen ist erschüttert.">
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30.6.2013: Die EU
erkennt: Die "USA" definiert ihre Verbündeten als
Feinde
aus: Internet-Zeitung: USA betrachten Europäer als Feinde;
1.7.2013;
http://internetz-zeitung.eu/index.php/532-usa-betrachten-europ%C3%A4er-als-feinde
<Ein solches
Vorgehen erinnere an den Umgang unter Feinden während
des Kalten Krieges, sagte die deutsche
Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger. "Es
sprengt jede Vorstellung, dass unsere Freunde in den
USA die Europäer als Feinde ansehen." Der
luxemburgische Außenminister Jean Asselborn sagte:
"Die USA sollten lieber ihre Geheimdienste überwachen
statt ihre Verbündeten." Der Präsident des
Europa-Parlaments, Martin Schulz (SPD), warnte vor
ernsthaften Konsequenzen für die Beziehungen zwischen
Europa und den USA. Ein EU-Sprecher erklärte, die
Gemeinschaft habe die US-Behörden mit den Berichten
konfrontiert und um Auskunft gebeten. Die hüllen sich
einstweilen noch in Schweigen.
Als Konsequenz
stellten nun mehrere Politiker das geplante
Freihandelsabkommen mit den USA infrage. Die EU müsse
sofort die Verhandlungen abbrechen, forderte der
Fraktionschef der Grünen im Europa-Parlament, Daniel
Cohn-Bendit. "Wir brauchen erst einmal ein
Datenschutzabkommen, damit so etwas nie wieder
vorkommt", sagte er "Spiegel online". Auch der
CDU-Europa-Politiker Elmar Brok sieht das Abkommen
gefährdet. "Wie soll man noch verhandeln, wenn man
Angst haben muss, dass die eigene Verhandlungsposition
vorab abgehört wird?">
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30.6.2013: Die geisteskranken Spanner-"USA"
überwacht alle Deutschen, schlimmer als die Stasi:
<US Geheimdienst NSA überwacht monatlich 500
Mio. deutsche Telefonate und Mitteilungen>
aus: Internet-Zeitung; 30.6.2013;
http://internetz-zeitung.eu/index.php/530-nsa-%C3%BCberwacht-monatlich-500-mio-telefonate-und-mitteilungen
<Geschrieben von Jürgen Meyer
Die Stasi der DDR war ein
Kindergarten in Sachen Überwachung und Bespitzelung aller
Menschen im Lande. So geht "Stasi" heute: Der
größte Spitzel- und Überwachungsapparat der Weltgeschichte
in Aktion. Alle Deutschen werden lückenlos und
allumfassend überwacht.
Politiker aus Brüssel und Berlin haben entsetzt auf einen B
ericht reagiert, demzufolge der amerikanische Geheimdienst
NSA die Europäische Union und auch Deutschland ausspioniert
haben soll. Auch die Bundesanwaltschaft hat sich
mittlerweile in den Skandal eingeschaltet.
Der US-Geheimdienst NSA späht Deutschland noch intensiver
aus als bisher angenommen. Rund 500 Millionen
Telefonate, E-Mails und SMS-Mitteilungen werden nach
Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“
monatlich überwacht.
Geheime Dokumente der NSA offenbaren nach Informationen des
Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, dass der Geheimdienst
systematisch einen Großteil der Telefon- und
Internetverbindungsdaten kontrolliert und speichert.
Monatlich würden in der Bundesrepublik rund eine halbe
Milliarde Kommunikationsverbindungen - Telefonate, Mails,
SMS oder Chats - überwacht.
Die dem Magazin vorliegenden Unterlagen bestätigten, „dass
die amerikanischen Geheimdienste mit Billigung des Weißen
Hauses gezielt auch die Bundesregierung ausforschen, wohl
bis hinauf zur Kanzlerin“, schreibt „Der Spiegel“. „Es
sprengt jede Vorstellung“
Unterdessen droht der Überwachungs-Skandal zu einer schweren
Belastung für das Verhältnis Deutschlands und Europas zu den
Vereinigten Staaten zu werden. Politiker aus Deutschland
reagierten am Sonntag empört auf Berichte, wonach die
Überwachung Deutschlands durch den amerikanischen
Geheimdienst NSA offenbar viel umfangreicher ist als bislang
angenommen.
["USA" sehen Europäer als
"Feinde"]
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
(FDP) reagierte bestürzt: „Es sprengt jede Vorstellung,
dass unsere Freunde in den Vereinigten Staaten die
Europäer als Feinde ansehen.“
Der CDU-Innenexperte Clemens Binninger forderte die
amerikanischen Behörden zur raschen Aufklärung auf. „Ein
solches Verhalten unter befreundeten Staaten ist geeignet,
das gegenseitige Vertrauen zu erschüttern.“
In ihrem Hauptquartier speichere die NSA Informationen, wann
welcher Anschluss mit welchem Anschluss verbunden war, heißt
es im Bericht unter Berufung auf eine interne Statistik des
Geheimdienstes.
[Deutschland wird als Partner
und gleichzeitig als "Angriffsziel" betrachtet]
Damit sei die NSA in Deutschland so aktiv wie in keinem
anderen EU-Land. Aus einer vertraulichen Klassifizierung
gehe hervor, dass die Bundesrepublik zwar als Partner,
zugleich aber auch als Angriffsziel betrachtet werde und
demnach zu den sogenannten Partnern dritter Klasse gehöre,
so der „Spiegel“-Bericht. Es werde ganz sicher zu
Strafanzeigen kommen.
„Wenn diese Berichte wahr sind, ist das abscheulich“, sagte
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn „Spiegel Online“.
„Die Vereinigten Staaten sollten lieber ihre Geheimdienste
überwachen statt ihre Verbündeten. Wir müssen jetzt von
allerhöchster Stelle eine Garantie bekommen, dass das sofort
aufhört.“Wenn das wahr ist, ist das abscheulich.“>
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1.7.2013: Frau Merkel
hat die Deutschen scheinbar absichtlich überwachen
lassen - <Ehemaliger NSA-Agent wirft Merkel Heuchelei
vor>
aus: Wordpress online: Ehemaliger NSA-Agent wirft Merkel
Heuchelei vor
http://wwwut.wordpress.com/2013/07/01/ehemaliger-nsa-agent-wirft-merkel-heuchelei-vor/
<Deutschland soll den
US-Geheimdienst seit Jahren heimlich mit Daten versorgen.
Das behauptet ein ehemaliger NSA-Agent. Die Empörung
deutscher Politiker über die USA sei daher pure Heuchelei.
Eine Reihe europäischer Länder hat nach Angaben der
britischen Zeitung “The Guardian” regelmäßig aus digitaler
Kommunikation gewonnene Daten an die US-Sicherheitsbehörde
NSA weitergegeben. Auch Deutschland soll sich daran
beteiligt haben. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf
Enthüllungen eines ehemaligen NSA-Mitarbeiters in dem
Internet-Blog “PrivacySurgeon.org“.
Bei dem Informanten handelt es sich um Wayne Madsen,
Ex-Offizier der US Navy. Er hat von 1985 an für die NSA
gearbeitet und dort in den folgenden zwölf Jahren mehrere
hohe Positionen innegehabt. Neben Deutschland und
Großbritannien sollen Madsen zufolge auch Dänemark, die
Niederlande, Frankreich, Spanien und Italien entsprechende
“geheime Deals” mit Washington haben. Sie sollen sich
verpflichtet haben, auf Aufforderung Daten aus der Internet-
und Mobilfunkkommunikation an die NSA auszuhändigen.
Madsen sagte, er habe diese Angaben nun publik gemacht, da
europäische Regierungen in den vergangenen Wochen “nur die
halbe Wahrheit” über ihre Kooperation mit den
US-Sicherheitsbehörden erzählt hätten, die Jahrzehnte –
teilweise bis in die Zeit des Kalten Kriegs – zurückgehe.
Alle sieben genannten Länder hätten Zugang zu einem
transatlantischen Glasfaserkabel, das ihnen erlaube, große
Datenmengen, darunter Informationen über Telefonate, E-Mails
und die Nutzung von Webseiten abzuzapfen, sagte Madsen.
Der Geheimdienst-Mitarbeiter sagte zudem, er sei überrascht
über die “Heuchelei” führender europäischer Politiker, die
sich schockiert über die geheimdienstlichen Aktion der
Briten und Amerikaner gezeigt hätten. Vor allem die
Reaktionen in Deutschland seien Madsen schleierhaft: “Ich
kann nicht verstehen, wie Angela Merkel dabei ernst bleiben
kann, wenn sie von Obama und Großbritannien Aufklärung
verlangt, obwohl Deutschland selbst eben diesem Netzwerk
beigetreten ist”.
“Merkel verhält sich wie Inspektor Reynaud”
Madsen ging soweit zu sagen, Merkel verhalte sich wie
Inspektor Reynaud in “Casablanca”. Dieser war in dem
legendären Film französischer Polizeichef in Casablanca.
Reynaud arbeitete mit zwielichtigen Methoden, empörte sich
aber öffentlich gern über das Verhalten anderer.
Unterdessen haben führende EU-Politiker empört auf Meldungen
reagiert, wonach der US-Geheimdienst NSA gezielt die
Europäische Union ausgespäht haben soll. “Wenn diese
Berichte wahr sind, ist das abscheulich”, sagte Luxemburgs
Außenminister Jean Asselborn Spiegel Online. “Die USA
sollten lieber ihre Geheimdienste überwachen statt ihre
Verbündeten. Wir müssen jetzt von allerhöchster Stelle eine
Garantie bekommen, dass das sofort aufhört.”
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) forderte genauere
Informationen. “Aber wenn das stimmt, dann bedeutet das eine
große Belastung für die Beziehungen der EU und der USA”,
sagte er dem Nachrichtenportal. Manfred Weber (CSU),
stellvertretender Fraktionsvorsitzender der EVP und
Sicherheitsexperte im Europaparlament, nannte es
inakzeptabel, wenn europäische Diplomaten und Politiker in
ihrem Alltag ausspioniert werden. “Das Vertrauen ist
erschüttert.”
NSA soll Wanzen in EU-Büros installiert haben
“Das Ausspionieren hat Dimensionen angenommen, die ich von
einem demokratischen Staat nicht für möglich gehalten habe”,
sagte Elmar Brok (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für
Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments.
Europas geplantes Freihandelsabkommen mit den USA hält er
für gefährdet. “Wie soll man noch verhandeln, wenn man Angst
haben muss, dass die eigene Verhandlungsposition vorab
abgehört wird?”
Der “Spiegel” hatte zuvor berichtet, die NSA habe
EU-Einrichtungen in Washington, New York und Brüssel
ausgespäht. Der Geheimdienst habe Wanzen versteckt und
interne Computernetzwerke infiltriert.>
========
1.7.2013: <Wie
die NSA aus den Daten von Google & Co. User-Profile
erstellt>
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten; 1.7.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/01/wie-die-nsa-aus-den-daten-von-google-co-user-profile-erstellt/
<Der
US-Geheimdienst NSA hat ganz klare Strukturen, denen die
Sammlung von Informationen über User folgt. Doch der
Geheimdienst sammelt mit seiner Überwachungssoftware
nicht nur Daten im Nachhinein. Er kann sich auch in
Echtzeit in Aktivitäten der Zielperson einklinken.
Sobald ein User agiert, eine E-Mail schreibt oder sich
irgendwo anmeldet, erhält PRISM eine Nachricht.
Mehrere geheime Folien zur
Veranschaulichung der Prozesse bei PRISM zeigen, wie das
Überwachungsprogramm des NSA vorgeht. Die Washington Post veröffentlichte diese
nun, um zu zeigen, wie bestimmte Profile von Zielpersonen
angelegt und nach und nach zur Informationsgewinnung genutzt
werden.
Grafik 1 zeigt, dass ein Analyst
zunächst über Schlüsselbegriffe und eine Zielperson eine
gewünschte Überwachung erklären muss. Diese Anfrage wird
an einen Vorgesetzten weitergereicht. Dieser muss mit
einer 51-prozentigen Überzeugung dem Analyst Recht darin
bestätigen, dass die Zielperson kein US-Bürger ist und
sich auch zum Zeitpunkt der Anfrage nicht in den USA
aufhält, so die Washington Post. Geht es um bereits zu
dieser Person gespeicherte Informationen, greift das FBI
auch auf eigenen Datenbanken zurück. So wird noch einmal
sichergestellt, dass es sich bei der Zielperson nicht um
US-Bürger handelt. Zusätzlich dazu nutzt das FBI aber auch
die Möglichkeiten der Privatunternehmen, mit denen es
zusammenarbeitet. Die Informationen aus beiden Suchwegen
landen dann beim NSA.
Die eingehenden Informationen werden
dann je nach Art (Audio, Video, Text) von
unterschiedlichen Systemen analysiert (Bild: Washington
Post)
Diese Informationen werden dann in ein spezielles System
eingespeist, das Audio-, Video-, Text- und Internetdaten
analysieren kann (Grafik 2). So werden unter anderem auch
der Aufenthalt der Zielperson und die Signatur dieser
gefiltert. Diese Informationen können auch in Echtzeit
verarbeitet werden. Folgende Systeme sind dabei unter
anderem zuständig: Mainway für Anruflisten, Pinwale für
Videos, Nucleon für Sprachnachrichten und Marina für
Internetverbindungen. Die Systeme Fallout und Conveyance
sind, schätzt die Washington Post, dafür da, noch einmal
final zu filtern. Dies soll die möglichen, so
hereinkommenden Informationen über US-Bürger erneut
reduzieren.
Sobald sich die entsprechende Zielperson
irgendwo einloggt bzw. agiert, erhält Prism eine
Nachricht. Die NSA kann dann sofort Informationen
mitschneiden (Bild: Washington Post)
In der Grafik 3 ist zu sehen, dass Prism eine
Mitteilung erhält, sobald sich eine Zielperson
beispielsweise bei Yahoo einloggt. Dann kann die NSA
automatisch die entsprechenden Echtzeit-Informationen
mitschneiden. Eine entsprechende Nummer gibt dann Angaben
über das Medium Auskunft, das die Zielperson gerade nutzt:
Microsoft, Yahoo, Facebook, Skype etc.
Am 5. April waren es über 110.000
Zielpersonen die direkt in Echtzeit überwacht wurden
(Bild: Washington Post)
Am 5. April wurden so beispielsweise 117.675 Zielpersonen
in Echtzeit überwacht, wie Grafik 4 zeigt. Die rote
Einrahmung am unteren Ende zeigt etwas unscharf diese Zahl
der Überwachungen. Allerdings ist hier nicht ersichtlich,
wie viele Informationen über andere Personen gesammelt
wurden, die keine direkte Zielperson waren aber zum
Zeitpunkt der Überwachung mit dieser in Kontakt waren.>
=====
1.7.2013: "USA" finden
Spionage normal
aus: 20 minuten online: John Kerry: «Die Überwachung
anderer Länder ist nicht unüblich»; 1.7.2013;
http://www.20min.ch/ausland/dossier/snowden/story/17007760
<Der US-Aussenminister John Kerry
verteidigt das Spähprogramm seines Landes. Dass man
Informationen über andere Länder sammle, sei normal. Zu
den Botschafts-Spitzeleien schweigt er.
US-Aussenminister John Kerry hat Kritik
an den Spähprogrammen der US-Geheimdienste zurückgewiesen.
Es sei «nicht unüblich», dass Staaten Informationen über
andere Länder sammelten, sagte Kerry am Montag nach einem
Treffen mit der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton im
südostasiatischen Brunei.
Einen Kommentar zu Medienberichten,
wonach der US-Geheimdienst NSA diplomatische Vertretungen
der EU sowie mehrerer europäischer Staaten in den USA
verwanzt und ausgespäht haben soll, lehnte Kerry ab. Er
könne sich dazu nicht äussern, weil er sich auf Reisen
befinde, sagte der Aussenminister.
Laut einem Bericht des britischen
«Guardian» spähte der US-Geheimdienst die diplomatischen
Vertretungen Frankreichs, Italiens und Griechenlands in
Washington und bei den Vereinten Nationen aus. Die NSA
habe in den Botschaften und UNO-Vertretungen unter anderem
Wanzen installiert und Kabel angezapft.
Das Magazin «Spiegel» hatte zuvor
bereits über NSA-Lauschangriffe auf EU-Einrichtungen
berichtet. Die Berichte stiessen auf heftige Empörung.
EU-Kommissarin Viviane Reding drohte damit, die
Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU
und den USA ruhen zu lassen, sollten die Berichte
zutreffen.
(rey/sda)>
========
1.7.2013: <NSA spitzelte in großem StilSPD sicher: Merkel wusste
Bescheid>
aus: n-tv online; 1.7.2013;
http://www.n-tv.de/politik/SPD-sicher-Merkel-wusste-Bescheid-article10916481.html
<Offiziell ist Kanzlerin
Merkel empört: "Abhören von Freunden, das ist
inakzeptabel, das geht gar nicht", lässt sie als
Reaktion auf die NSA-Praktiken in Europa ausrichten. Die
SPD will ihr das nicht durchgehen lassen. Parteichef
Gabriel ist sicher: Die CDU-Chefin war in die
Spähaktionen eingeweiht.
Nach den neuen Enthüllungen über das
Ausmaß der NSA-Bespitzelung in Europa gerät Kanzlerin
Angela Merkel zunehmend in die Defensive. Die Debatte
dreht sich darum, wie viel die CDU-Chefin von den
Aktivitäten des US-Geheimdiensts gewusst hat.
So unterstellt der SPD-Vorsitzende
Sigmar von der Überwachung gewusst zu haben. Die Reaktion
der Kanzlerin lasse den Verdacht zu, dass ihr die
Ausspähung zumindest dem Grunde nach bekannt war, so
Gabriel in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er
forderte Merkel auf, offen zu sagen, "ob sie davon gewusst
und es geduldet hat". Gabriel weiter: "Was jetzt offenbar
wird, ist mehr als ein Geheimdienstskandal, sondern
geeignet, die freiheitlichen Grundlagen der
transatlantischen Wertegemeinschaft zu zerstören."
Merkel: SPD-Vorwürfe sind "zynisch"
In dieselbe Kerbe schlug
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück: Merkels bisher
defensiver Umgang mit den Informationen verursache einen
schalen Beigeschmack, sagte Steinbrück. "Es könnte den
Eindruck nähren, dass sie mehr weiß, als bisher bekannt
geworden ist."
Notfalls müsse der Beginn der
Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Europa
und den USA verschoben werden. Er könne sich nicht
vorstellen, zu verhandeln, wenn parallel wichtige
EU-Gebäude abgehört würden, sagte Steinbrück.
Merkel selbst wies die Vorwürfe der SPD
zurück. "Das Vorgehen des SPD-Vorsitzenden, der
Bundeskanzlerin Mitwisserschaft an flächendeckenden
Ausspähungen zu unterstellen, ist angesichts berechtigter
Sorgen vieler Menschen um den Schutz ihrer Privatsphäre
zynisch", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Er
betonte: "Die Bundeskanzlerin weist diesen Vorwurf
entschieden zurück."
Auswärtiges Amt lädt Botschafter ein
Zuvor hatte Merkel über Sprecher Seibert
bereits ihr Befremden über die Ausspähpraktiken
ausgedrückt. Sie verlangt von Washington rasche Klarheit.
"Wenn sich bestätigt, dass tatsächlich diplomatische
Vertretungen der Europäischen Union und einzelner
europäischer Länder ausgespäht worden sind, dann müssen
wir ganz klar sagen: Abhören von Freunden, das ist
inakzeptabel, das geht gar nicht", sagte Seibert. "Wir
sind nicht mehr im Kalten Krieg." Auch Bundespräsident
Joachim Gauck forderte Aufklärung.
Merkel werde in Kürze darüber mit
US-Präsident Barack Obama sprechen, sagte Seibert. Bereits
am Wochenende habe die Bundesregierung Kontakt mit
Washington gehabt. Das Auswärtige Amt teilte mit, dass der
US-Botschafter in Berlin zu einem Gespräch erwartet werde.
Eine förmliche "Einbestellung" sei dies jedoch nicht.
Seibert sagte, notwendig seien
vollständige Aufklärung "und gegebenenfalls eine
einstimmige und auch eine sehr deutliche europäische
Reaktion." Die Bundesregierung spreche über das Thema mit
der französischen Regierung. "Europa und die USA sind
Partner, sind Freunde, sind Verbündete. Also muss
Vertrauen die Basis unserer Zusammenarbeit sein. Und
Vertrauen muss in dieser Angelegenheit wiederhergestellt
werden", sagte der Regierungssprecher.
Ströbele: "Unfreundlicher Akt"
Frankreichs Staatspräsident François
Hollande ging dem transatlantischen Partner ebenso hart
ins Gericht. Hollande stellte sich mit deutlichen Worten
gegen die Spionageaktivitäten: "Wir fordern, dass das
sofort aufhört", sagte er. "Wir können ein solches
Verhalten zwischen Partnern und Alliierten nicht
akzeptieren." Die USA müssten Erklärungen abgeben.
Auch von den Grünen kommen empörte
Stimmen. Hans-Christian Ströbele, Mitglied des
Parlamentarischen Kontrollgremiums, sagte n-tv: "Das ist
ein unfreundlicher Akt gegenüber Deutschland, das ist
extrem rechtswidrig und möglicherweise sogar strafbar."
Mit den neuen Informationen werden zudem widerlegt, dass
es um den Kampf gegen die islamistischen Terroristen gehe,
ergänzte Ströbele. "Es ist ja wohl nicht vorstellbar, dass
man die im Kanzleramt sucht oder in EU-Vertretungen."
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin
forderte unterdessen einen sicheren Aufenthaltsort für
Snowden in Deutschland. Zugleich sprach er sich in der ARD
dafür aus, die existierenden Abkommen mit den USA über den
Austausch von Bankdaten sowie von Fluggastdaten seitens
der Europäischen Union aufzukündigen. Auch über Freihandel
werde man nur sprechen können, wenn klar sei, dass die
Regeln eingehalten würden. So müsse das Betriebsgeheimnis
gewahrt werden und dürfe nicht ausspioniert werden. "Die
Amerikaner führen sich genauso auf, wie sie es den
Chinesen vorwerfen", sagte Trittin.
Bosbach: "Grenze überschritten"
Die Linksfraktion fordert eine
Sondersitzung des Bundestages gefordert. Fraktionschef
Gregor Gysi schrieb an Bundestagspräsident Norbert
Lammert, eine solche Sitzung solle noch in dieser Woche
stattfinden. Die Bundesregierung müsse dann darlegen, in
welchem Umfang ihr diese "einzigartige und umfassende
Spionage gegenüber unserer gesamten Bevölkerung und
unserer Wirtschaft bekannt war".
Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach
sagte bei n-tv: "Dass die Amerikaner ein überragendes
Interesse an der Terrorabwehr haben, das ist ja legitim,
dabei unterstützen wir sie auch gerne. Aber wenn die ganze
Kommunikation komplett abgefangen und gespeichert wird, ob
sie sicherheitsrelevant ist oder nicht, dann wird genau
die Grenze überschritten." Auch Bosbach forderte, dass die
Abhörpraktiken eine Rolle in den Verhandlungen um ein
Freihandelsabkommen spielen müssen.
USA wollen beschwichtigen
"Das geht weiter als die
Vorratsdatenspeicherung und ist ein schwerwiegender
Eingriff in unsere Grundrechte", sagte der
Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, den "Ruhr
Nachrichten". "Die USA muss restlos aufklären." Es müsse
genau geprüft werden, ob die Meldungen stimmten. "Es ist
beunruhigend, dass die US-Seite die Meldung nicht von sich
gewiesen hat, sondern sich gar nicht äußert."
Die USA boten inzwischen an, auf
diplomatischem Weg zu den Berichten Stellung zu nehmen.
Der oberste Chef der US-Geheimdienste, James Clapper, ließ
über sein Büro erklären, die US-Regierung werde der
Europäischen Union "angemessen über unsere diplomatischen
Kanäle antworten". Klärung werde es auch in dem
beidseitigen Experten-Dialog über die Geheimdienste geben,
den die USA vor Wochen angekündigt haben.
"Wir werden diese Themen auch bilateral
mit EU-Mitgliedsstaaten besprechen", so die Erklärung.
"Während wir grundsätzlich bestimmte, mutmaßliche
Geheimdienstaktivitäten nicht öffentlich kommentieren,
haben wir klar gemacht, dass die USA ausländische
Geheimdienstinformationen in der Weise sammeln, wie es
alle Nationen tun."
Quelle:
n-tv.de , jog/dpa/AFP/rts/DJ>
========
1.7.2013: Gauck sagt
klar: <Gefahrenabwehr muss verhältnismässig sein>
aus: n-tv online: Geheimdienste
Bundespräsident USA DeutschlandGauck fordert Aufklärung - Gefahrenabwehr
muss verhältnismäßig sein ; 1.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Gauck-fordert-Aufklaerung-Gefahrenabwehr-muss-verhaeltnismaessig-sein-article10914991.html
<Freiburg (dpa) - Bundespräsident
Joachim Gauck ist besorgt über die Berichte über
US-Abhöraktivitäten. Gauck sagte in Freiburg, er halte es
für unverzichtbar, dass diese Vorgänge aufgeklärt werden.
Gefahrenabwehr durch die Geheimdienste müsse immer
verhältnismäßig sein. Zugleich forderte er einen
internationalen Rechtsrahmen für das Internet.
Datenschutz, demokratische Kontrolle und rechtsstaatliche
Bindungen für alle Nutzer müssten verbindlich geregelt
werden, sagte Gauck.>
========
1.7.2013: Frankreich
fordert das sofortige Ende der kriminellen "US"-Spionage
aus: n-tv online: NSA späht
EU-Einrichtungen aus Hollande
fordert sofortiges Ende der US-Spionage ;
1.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Hollande-fordert-sofortiges-Ende-der-US-Spionage-article10915076.html
<Frankreichs Staatschef François
Hollande hat ein sofortiges Ende der Ausspähung
europäischer Einrichtungen durch den US-Geheimdienst NSA
gefordert. "Wir können ein solches Verhalten unter
Partnern und Verbündeten nicht akzeptieren", sagte
Hollande. "Wir verlangen, dass das sofort aufhört." Es
lägen bereits ausreichend Hinweise über die
Geheimdiensttätigkeiten vor, um von den USA "Erklärungen"
einzufordern.
Die britische Zeitung "The Guardian"
hatte zuvor berichtet, die NSA habe unter anderem die
diplomatischen Vertretungen von Frankreich, Italien und
Griechenland in Washington und bei den Vereinten Nationen
ausgespäht. Demnach installierte der Geheimdienst in den
Vertretungen Wanzen und zapfte Kabel an. Frankreichs
Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem sagte, die
Berichte seien " äußerst besorgniserregend".>
========
1.7.2013: Frau Merkel
will von der kriminellen "US"-Spionage nichts gewusst
haben
aus: n-tv online: Geheimdienste
Internet Datenschutz USA DeutschlandMerkel weist Mitwisserschaft von
US-Ausspähung zurück ; 1.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Merkel-weist-Mitwisserschaft-von-US-Ausspaehung-zurueck-article10916466.html
<Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin
Angela Merkel hat den Vorwurf von SPD-Chef Sigmar
Gabriel zurückgewiesen, sie habe von der Überwachung durch
amerikanische und britische Geheimdienste in Deutschland
gewusst. Das Vorgehen des SPD-Vorsitzenden, der
Bundeskanzlerin Mitwisserschaft an flächendeckenden
Ausspähungen zu unterstellen, sei zynisch. Das sagte
Regierungssprecher Steffen Seibert der Deutschen
Presse-Agentur. Die Bundeskanzlerin weise diesen Vorwurf
entschieden zurück. Gabriel hatte in der «FAZ» vermutet,
Merkel könnte von der Ausspähung zumindest dem Grunde nach
gewusst haben.
Quelle:
n-tv.de , dpa>
========
2.7.2013: <Ex-Agent:
Deutschland hat selbst Daten an die NSA geliefert>
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 2.7.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/02/ex-agent-deutschland-hat-selbst-daten-an-die-nsa-geliefert/
<Ein ehemaliger Mitarbeiter
der NSA packt aus: Deutschland und andere EU-Staaten haben
im großen Stil selbst Daten an den US-Geheimdienst
geliefert. Die aktuelle Empörung sei unglaubwürdig - weil
Deutschland sich offiziell zur Zusammenarbeit verpflichtet
habe.
Wayne Madsen, ehemaliger NSA-Agent, hat
in einem Interview mit der Organisation Privacy
Surgeon gesagt, dass Deutschland zu einer
Zusammenarbeit mit der NSA verpflichtet sei. Die
europäischen und US-amerikanischen Geheimdienste hätten
Übereinkünfte, die viel „komplexer und weitreichender“
seien, als es der Öffentlichkeit bisher erklärt wurde,
sagte Madsen, der über zwölf Jahre für den NSA tätig war.
Madsen sagte, er wolle den
Halbwahrheiten, wie sie von den europäischen Politikern
verbreitet werden, etwas entgegensetzen. Die Empörung
über die Abhör-Aktionen des NSA in politischen
Botschaften Europas nennt er „scheinheilig“. Der Schock
sei nur „vorgetäuscht“. Er könne nicht verstehen,
wie die Bundeskanzlerin eine Erklärung von Obama verlange,
obwohl Deutschland doch in die gleichen Beziehungen
eingetreten ist“. In einem offiziellen
Dokument des EU-Parlaments sei die Zusammenarbeit
beim damaligen Echolon-Projekt vereinbart worden.
Erstaunlicherweise habe sich damals – im Jahr 2001! – und
seither niemand über dieses mindestens so umfassende
Spionage-Programm aufgeregt.
Diese „Beziehungen“ verpflichten
Deutschland, sowie Großbritannien, Dänemark, die
Niederlande, Frankreich, Spanien und Italien vertraglich
dazu, Informationen über Telefonate und Emails sowie die
Nutzung von Websites an den US-Geheimdienst preiszugeben.
Auch der Bundesnachrichtendienst sei in diese
Beziehungen verwickelt. Viele dieser Informationen
seien nicht geheim oder neu, sagte Madsen. Vielmehr hätten
sich die „Regierungen dazu entschieden, die Öffentlichkeit
darüber im Dunkeln zu lassen“.
Nachdem bekannt wurde, dass
amerikanische Geheimdienste Politiker im Visier haben und
nahezu flächendeckend überwachen, ist in Europa und
Deutschland eine Welle der Empörung losgeschlagen.
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
sagte, europäische Politiker dürften nicht unter
Generalverdacht gestellt werden (mehr hier).
Allerdings ist der normale
Internet-Nutzer nicht das Ziel der US-Behörden. Europas
Eliten und Politiker sind durch diese Enthüllungen viel
härter getroffen und erpressbar geworden, seitdem
bekannt geworden ist, dass vermutlich auch die Regierungen
von dem NSA abgehört werden (mehr hier).
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hält das für eine
„Sauerei“. Die EU wird jedoch von den USA komplett
ignoriert. Die Amerikaner haben angekündigt,
Klärungsbedarf nur auf bilateraler Ebene durchzuführen (hier).>
========
<In Brüssel wurde schon immer
gespitzelt: Als
Spione noch Sekretärinnen verführten>
aus: n-tv online;
http://www.n-tv.de/politik/Als-Spione-noch-Sekretaerinnen-verfuehrten-article10921661.html
<Der Fall Snowden führt zu
diplomatischen Verwicklungen, die die ganze Welt
betreffen könnten. Nicht wenige Menschen reden vom
Cyberkrieg. Dabei ist Spionage beinahe so alt, wie die
Menschheit selbst. In der Neuzeit stand vor allem die EU
im Fokus der Agenten.
Die Affäre um die mutmaßliche
Bespitzelung von EU-Institutionen durch die USA
reiht sich ein in eine lange Geschichte von
Geheimdienstaktionen in Brüssel. Der Kalte Krieg zeitigte
viele Spionage-Fälle in der belgischen Hauptstadt, aber
auch nach dem Zusammenbruch des Ostblocks wurde in Brüssel
munter weiter spioniert. Als Sitz der Schaltstellen von EU
und Nato ist die belgische Hauptstadt nach wie vor ein
Magnet für Agenten aus aller Welt. Hier ein Rückblick auf
die spektakulärsten Fälle:
Spektakulär war der Fall von drei
Spionen der ehemaligen DDR in den 1970er Jahren. Lange vor
der Erfindung von E-Mail und SMS war noch Verführung eine
der bevorzugten Techniken: Die ostdeutschen Agenten
bandeln mit drei NATO-Mitarbeiterinnen an. Einer von ihnen
arbeitet getarnt als Blumenverkäufer im Stadtzentrum
Brüssels. Als seine Freundin auffliegt, nachdem sie ihm
vertrauliche Unterlagen überlassen hatte, lässt er sie
sitzen und flieht außer Landes.
Die beiden anderen waren
Stasi-Mitarbeiter, von denen einer eine westdeutsche
Assistentin des Direktors für Operationen des
Nordatlantikrats in seinen Bann zieht, während sein
Kollege eine belgische NATO-Schreibkraft zu seiner
Helferin macht.
Auch die Bulgaren mischten mit
Aber auch die sozialistischen
Bruderstaaten waren nicht untätig: Im Jahr 1978 kommt der
bulgarische Militärattaché Pawel Scherwenkow für vier
Jahre an die Brüsseler Botschaft seines Landes. Später
erzählt er Journalisten, dass er den Auftrag hatte,
Einzelheiten über Raketenstellungen nahe der Grenze zum
Ostblock herauszufinden.
Die belgischen Behörden nehmen 1983
Eugène Michiels fest, einen Außenministeriumsmitarbeiter.
Ihm wird Technologiespionage im Auftrag der Sowjetunion
zur Last gelegt. Im Zuge der Affäre werden später ein
sowjetischer und vier rumänische Diplomaten ausgewiesen.
Im Jahr 2001 wird der französische
Offizier Pierre-Henri Bunel verurteilt, weil er
militärische Informationen an Belgrad weitergegeben hatte.
Darunter waren Pläne zur Bombardierung Serbiens durch die
Nato während der Jugoslawienkriege.
Im selben Jahr sorgt ein
Untersuchungsbericht des Europäischen Parlaments für
Aufsehen: Er belegt die Existenz des weltweiten
Spionagenetzes Echelon, das von Geheimdiensten der USA,
Großbritanniens, Australiens, Neuseelands und Kanadas
unterhalten wird. Das Netz, dessen Anfänge in die 1960er
Jahre reichen, dient anfangs der Ausspähung des
Funkverkehrs, später werden auch Satelliten und
Unterseekommunikationskabel ins Visier genommen.
Sogar das Gebäude ist verwanzt
2003 werden am Sitz des Ministerrats in
Brüssel, dem Justus-Lipsius-Gebäude, Abhörvorrichtungen
entdeckt. Die in Übersetzerkabinen versteckten
Spionageboxen können von außen aktiviert werden, um
Gespräche in den Räumen der deutschen, französischen,
britischen und spanischen Delegationen mitzuschneiden.
Eine Untersuchung der belgischen Behörden bringt nichts
zutage, ein Verdacht lastet aber auf den USA und Israel.
2008 wird ein ranghoher Vertreter des
estnischen Verteidigungsministeriums, Herman Simm, zu
zwölfeinhalb Jahren Gefängnis wegen Spionage verurteilt.
Der Sicherheitsberater bei der EU und der NATO hatte für
Russland spioniert. Zwei russische Diplomaten werden
ausgewiesen.
Die Spionage macht auch vor den höchsten
EU-Ebenen nicht halt: US-Ermittler bestätigen 2011, dass
möglicherweise chinesische Hacker den E-Mail-Verkehr von
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und einem Dutzend
weiterer ranghoher EU-Vertreter infiltrierten.
Quelle:
n-tv.de , AFP>
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3.7.2013:
<US-Datenskandal: Amerikas millionenfacher
Rechtsbruch> - deutsche Gesetze gegen die
kriminelle NSA
aus: Spiegel online; 3.7.2013;
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/analyse-von-thomas-darnstaedt-wie-kriminell-ist-die-nsa-a-909013.html
<Von Thomas
Darnstädt
Nach deutschem Strafrecht haben
die Datenräuber aus den USA Gesetze gebrochen: Auf das
Ausspähen von Daten und "geheimdienstliche
Agententätigkeit" stehen mehrjährige Haftstrafen.
Deutsche Ankläger prüfen schon, wie sie in dieser
delikaten Angelegenheit verfahren sollen.
Der Hauptverdächtige heißt Keith Alexander, geboren am 2.
Dezember 1951 in Syracuse, New York, freundliches Gesicht,
hohe Stirn, strammer Scheitel. Beruf: Vier-Sterne-General.
Ladungsfähige Anschrift: NSA-Hauptverwaltung, Fort Meade
bei Washington. Das sind personenbezogene Daten, mit denen
sich seit Tagen der deutsche Generalbundesanwalt
beschäftigen muss.
Ankläger in Karlsruhe und bei vielen Staatsanwaltschaften
prüfen an einer Staatsaffäre herum, die es nicht
ausgeschlossen erscheinen lässt, dass der Chef des
US-Geheimdienstes NSA nicht anders als sein britischer
Kollege Sir Ian Robert Lobban nach deutschem Recht als
Krimineller zu behandeln ist.
Das millionenfache Abgreifen von
Kommunikationsdaten deutscher Bürger durch NSA und den
Briten-Dienst GCHQ, der Versuch, deutsche Politiker zu
belauschen, gilt hierzulande als "Ausspähen von Daten"
(Gefängnis bis zu drei Jahren), "Abfangen von Daten" (zwei
Jahre) - oder sogar als "Geheimdienstliche
Agententätigkeit" (bis zu zehn Jahren). Verdächtig sind
nicht nur die ausländischen Dienste. Auch die
Verantwortlichen des bundesdeutschen Verfassungsschutzes
und des Bundesnachrichtendienstes könnten, wenn sie von
den Aktionen gewusst oder gar daran partizipiert haben,
als Angeklagte vor deutschen Gerichten landen.
Schnüffelaffäre von unerhörtem
Ausmaß
Bei der Karlsruher Bundesanwaltschaft
nähert man sich der delikaten Angelegenheit unter dem
Aktenkürzel ARP. "AR" steht für "Allgemeines Register",
das sind Sachen, bei denen Ermittler erst überlegen, bevor
sie ein Strafverfahren vom Zaun brechen. Denn so eine
Sache hat es noch nie gegeben. Das unerhörte Ausmaß der
Schnüffelaffäre nötigt Strafrechtler erstmals, sich mit
Vergehen auseinanderzusetzen, die bis dato als lässliche
Sünden galten: das Ausforschen von Politikern und Bürgern
durch befreundete Dienste.
Das Spiel unter den Schlapphüten der
westlichen Welt hielt sich an eigene Regeln, für die es
keine Gesetze gibt: Jeder Dienst, so die Logik, darf im
Ausland jeden bespitzeln - nur bei den eigenen Bürgern
gibt es strenge Grenzen. Und weil jedes Land die
Aktivitäten der anderen hinnimmt, bekommt es vom
Datenschatz der befreundeten Dienste etwas über die
eigenen Bürger ab, was es selbst niemals hätte erfahren
dürfen.
Die stille Post der Datenjäger war nie
etwas für den Staatsanwalt - weil es daheim ja rechtmäßig
war, im ausspionierten Ausland aber niemand drüber sprach.
Das geht nun nicht mehr. Edward
Snowden hat mit seinen Enthüllungen nicht nur eine
transatlantische politische Krise ausgelöst, sondern ein
neues Zeitalter des Strafrechts begründet. Jeder
Staatsanwalt in Deutschland ist verpflichtet, von Amts
wegen Ermittlungen einzuleiten, wenn er aus den
Nachrichten von Datenschutz-Delikten
erfährt - zumindest wenn die so gewichtig sind, dass sie
ein "öffentliches Interesse an der Strafverfolgung"
begründen.
Nach Paragraf 202a wird bestraft, "wer
unbefugt sich oder einem anderen Zugang zu Daten, die
nicht für ihn bestimmt und die gegen unberechtigten Zugang
besonders gesichert sind, unter Überwindung der
Zugangssicherung verschafft", oder - Paragraf 202b -, wer
"unbefugt sich oder einem anderen unter Anwendung von
technischen Mitteln nicht für ihn bestimmte Daten aus
einer öffentlichen Datenübermittlung verschafft". Das sind
Strafvorschriften, im von Angelsachsen so gehassten
Klammerdeutsch, aber wie gemacht für die Verdächtigen
Alexander, Lobban und ihre Gehilfen.
Paragraf 99 des Strafgesetzbuches
Doch den Tätern droht weit größeres
Ungemach: Die Datenspionage dürfte - mindestens teilweise
- als "Geheimdienstliche Agententätigkeit" gelten. Nach
Paragraf 99 des Strafgesetzbuchs wird verurteilt, wer "für
den Geheimdienst einer fremden" Macht in Deutschland
herumschnüffelt - soweit "die Tätigkeit gegen die
Bundesrepublik Deutschland gerichtet" ist. Diese
Staatsschutzvorschrift wurde zu Zeiten des Kalten Krieges
erfunden, um jede Tätigkeit von Ostspionen verfolgen zu
können, auch wenn sich nicht beweisen lässt, dass sie sich
auf das Auskundschaften von Staatsgeheimnissen richtet.
Damals galt: Alles, was ein Ostblock-Agent tut, ist gegen
den freien Westen und die Bundesrepublik an vorderster
Front gerichtet. So einfach war damals die Welt.
Nun ist sie - auch rechtlich -
komplizierter geworden. Können die Agenten von
Nato-Partnern, ja sogar EU-Mitgliedern, nach
Staatsschutzvorschriften des Kalten Krieges verfolgt
werden? Der Bundesgerichtshof
sagt: ja. Zumindest das Verwanzen der EU-Büros in Brüssel,
New York und Washington ist ohne Frage eine
"geheimdienstliche Agententätigkeit" zu Lasten
Deutschlands: Dafür reicht es, dass die
Geheimdienst-Verantwortlichen zumindest auch auf deutsche
Politiker als Teilnehmer vertraulicher Unterredungen in
den abgehörten Büros gezählt haben - oder dass es
zumindest um Themen ging, an denen auch die deutsche
Außenpolitik ein gesteigertes Interesse hatte. Wie jetzt
zum Beispiel die Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen
mit den USA.
Doch Strafrechtler geben der alten
Staatsschutzvorschrift mittlerweile einen neuen,
wesentlich aktuelleren Sinn. Eine strafbare "Tätigkeit
gegen die Bundesrepublik Deutschland" wird mittlerweile
verbreitet auch bei massenhaften und schweren Eingriffen
ausländischer Dienste in von deutschen Grundrechten
geschützte Bürgerfreiheiten gesehen: "Praktizieren fremde
Nachrichtendienste auf deutschem Boden
nachrichtendienstliche Methoden, die massiv den
Grundwerten unserer Verfassung zuwider laufen", sei auch
dies ein Fall des Paragraf 99, heißt es im führenden
deutschen Strafrechtshandbuch, dem "Münchner Kommentar".
"Geheimdienstliche
Agententätigkeit"
Der Bruch von Kommunikationsdaten als
Geheimnisverrat? Eine solche bürgerfreundliche
Interpretation des Strafgesetzbuches würde nicht nur die
Wanzenaktion, sondern die gesamte Affäre zur
Staatsschutzangelegenheit und damit zur Sache der
Bundesanwaltschaft machen. Dabei hilft es den
Beschuldigten wenig, dass sie weit weg in den USA und
Amerika leben und arbeiten. Geheimdienstliche
Agententätigkeit gegen Deutschland verfolgen die
Karlsruher Ankläger an jedem Tatort der Welt, egal ob die
Verdächtigen Deutsche sind oder nicht.
Doch auch die Ahnung des millionenfachen
Einbruchs in Datenspeicher und das Anzapfen von
Datenleitungen nach den Paragrafen 202a und 202b lässt
sich nicht einfach mit Verweis auf die ausländische
Herkunft der Einbrecher am Tisch bekommen: So reicht es
nach dem Gesetz beispielsweise, dass sich die
ausländischen Agenten "Zugang" zu den Daten auf deutschem
Boden verschafft haben.
Dafür spricht viel im Fall der
NSA-Aktionen: Ermittler halten es für möglich, dass
entweder deutsche NSA-Stellen die delikaten Verbindungen
hergestellt haben - oder einer der großen
US-Transitprovider, die im Frankfurter Raum ihren Sitz
haben. Auch die britischen Geheimdienstler dürften es mit
diesen Paragrafen noch zu tun bekommen. Auch wenn die
Briten Datenkabel zwischen Deutschland und Großbritannien
auf britischem Hoheitsgebiet oder auf hoher See angezapft
haben, sieht Nikolaos Gazeas, Experte für internationales
Strafrecht an der Kölner Uni, hier Ermittlungsbedarf: "Die
Taten können auch in diesem Fall nach deutschem Recht
bestraft werden. Es kommt dann nur darauf an, dass der
Zugriff auf die Daten bis in deutsche Rechner reichte."
Snowden als Kronzeuge?
Wer hat wann genau wo welche Kabel
angezapft? Fragen wie diese werden in den nächsten Wochen
massenhaft auf die Karlsruher Bundesanwaltschaft zukommen,
wenn sich - wie intern befürchtet - Staatsanwaltschaften aus
ganz Deutschland mit ihrem "Anfangsverdacht" gegen
Geheimdienstler in Großbritannien und den USA hilfesuchend
an die Staatsschutzermittler wenden.
Der Strafrechtler Wolfgang Nescovic,
ehemals linker Bundestagsabgeordneter, hat schon
vorgeschlagen, zur Klärung des Sachverhalts den
wichtigsten Zeugen gleich selbst nach Deutschland zu
schaffen: "Die Bundesregierung muss Snowden einen sicheren
Aufenthalt ermöglichen." Der ehemalige BGH-Richter
Nescovic hat auch schon das passende Gesetz gefunden: Das
deutsche "Aufenthaltsgesetz" sieht vor, einem Ausländer
Zuflucht "zur Wahrung politischer Interessen der
Bundesrepublik Deutschland" zu gewähren.
Edward Snowden als Kronzeuge der
deutschen Justiz gegen die USA? Früher wäre so etwas ein
Kriegsgrund gewesen.>
========
3.7.2013: Ein
Zwiebel-Router als "Tarnkappe im Internet"
aus: Spiegel online:
Tor-Router zum Selberbauen: Internet-Tarnkappe für 65 Euro;
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/raspberry-pi-tor-router-onion-pi-anonymisiert-surfen-im-web-a-907567.html
<Von Peter Gotzner
Selbsthilfe gegen
Bespitzelung: Für wenig Geld kann man sich einen Router
basteln, der die eigene Identität im Netz verschleiert.
Der Mini-Rechner Onion Pi nutzt dazu das Tor-Netzwerk.
Nebeneffekt: Einige im Internet gesperrte Inhalte werden
sichtbar.
Eins vorab: Bitte beachten Sie,
dass es sich bei unserer Bastelanleitung um einen
redaktionellen Service handelt. Das Netzwelt-Ressort hat
den im Folgenden vorgestellten SpOnionPi zwar selbst
ausführlich getestet und die Anleitung nach bestem
Wissen erstellt, übernimmt aber keinerlei Gewähr für die
Anleitung und das Endprodukt. Der Nachbau erfolgt auf
eigenes Risiko, SPIEGEL ONLINE übernimmt insofern keine
Haftung.
Hier geht es direkt
zur Bauanleitung für den SpOnionPi.
Dass fast jeder Schritt im Netz
überwacht werden kann, zeigen die jüngst enthüllten
geheimdienstlichen Spähprogramme Prism und Tempora. Dass
man sich dagegen manchmal schon mit einfachen Mitteln
wehren kann, zeigt die Firma Adafruit: Ihr Mini-Rechner
namens Onion Pi anonymisiert die eigene Internetnutzung
und vermiest damit den Spähern die Datensammelei.
Die eigenen Ausflüge ins Netz abzusichern, ist am
heimischen Rechner zwar möglich. Beispielsweise lässt sich
ein Tor Browser Bundle
meist auch auf einem Rechner zum Laufen bringen, für den
man keine Administratorenrechte hat (etwa auf einem
Bürorechner). Doch das Bundle hat diverse Nachteile - etwa
dass es nur beim Webbrowsen die IP-Adresse verschleiert,
aber nicht bei der Nutzung anderer Webdienste.
Eine Alternative hat das US-Unternehmen
Adafruit vorgestellt:
den Onion Pi, einen zu diesem Zweck eingerichteten
Mini-Rechner der Marke Raspberry Pi.
Diese Variante leitet den Internetverkehr aller Geräte im
Haus durch das sogenannte Tor-Netzwerk und verschleiert
dadurch die Herkunft der Daten. Wer sich also mit seinem
Rechner über diesen Router einloggt, ist zunächst einmal
mit Tarnkappe unterwegs, Seitenaufrufe oder andere
Aktivitäten sind nicht zurückzuverfolgen. Wir haben den
Onion Pi noch in einem entscheidenden Punkt etwas
verbessert - wie Sie sich einen eigenen bauen,
steht hier.
Der SpOnion Pi funktioniert auch
unterwegs problemlos
Statt jedes Gerät im Haus mühsam
einzustellen und Software zu konfigurieren, verwaltet der
Onion Pi den Internetverkehr für alle. Als Stromquelle
begnügt er sich dabei mit dem USB-Anschluss eines
Computers. Theoretisch sind für unterwegs auch ein paar Batterien
ausreichend.
Als zentraler Zugangspunkt schickt er
Anfragen über einen Internetzugang durch das
Anonymisierungsnetzwerk Tor, ganz gleich, ob der
eigentliche Zugang daheim oder frei zugänglich im Café um
die Ecke steht.
Die Abkürzung Tor steht für "The Onion
Router", einen Dienst, der wie eine Zwiebel mit ihren
vielen Lagen auch den eigenen Internetverkehr durch
verschiedene "Schichten" schickt, bevor er am Ziel
ankommt. Wer über das Tor-Netzwerk auf welche Inhalte von
wo aus zugreift, lässt sich schwer feststellen. Nach
Angaben der Tor-Betreiber nutzen außer Journalisten,
Staatsanwälten und Firmen sogar Mitarbeiter der U.S. Navy das
Netzwerk, um ihre Spuren im Internet zu verwischen.
Der Tor-Dienst lebt vor allem von
Privatpersonen und Freiwilligen, die ihren Rechner und
einen kleinen Teil ihrer Internetverbindung mit anderen
teilen. Sie dienen als Stationen,
über die der Internetverkehr abgewickelt wird. Von
einer wachsenden Zahl dieser sogenannten Relays - gerade
wenn sie in privater Hand sind - profitiert das System:
Das anonyme Internet wird schneller und sicherer, aber
leider auch automatisch interessant für Überwacher. Denn
lässt sich nicht direkt feststellen, von wem Daten kommen,
schneidet
die NSA vorsorglich mit. Wer über Tor beispielsweise
E-Mails verschickt, sollte diese zusätzlich nach
Möglichkeit verschlüsseln - wie das geht, erklärt SPIEGEL
ONLINE Ihnen in den nächsten Tagen.
Über Tor können Nutzer auch auf
gesperrte Inhalte zugreifen, die beispielsweise nur im
eigenen Land nicht zugänglich sind. Das betrifft
keineswegs nur Nutzer in Ländern wie China oder Iran.
Webseiten amerikanischer TV-Sender etwa erscheinen aus
Europa aufgerufen nur verstümmelt. Auch viele YouTube-Videos
sind in Deutschland nicht sichtbar, was mit Abkommen
zwischen YouTube und der deutschen Gema zusammenhängt.
Onion Pi mit kleiner Verbesserung:
W-Lan überall
Vor allem über die IP-Adresse ordnen
etwa YouTube-Server jedem Nutzer ein Herkunftsland zu.
Diese Adresse verschleiert der Onion Pi über Tor. Was
anderen Computern als Ursprungsland angezeigt wird, lässt
sich sogar frei wählen. Allerings bremst die Nutzung des
Netzwerks die Surf-Geschwindigkeit: Wer über Tor unterwegs
ist, braucht beim Seitenaufbau manchmal etwas Geduld.
Bei Adafruits Onion Pi muss der kleine
Rechner per Lan-Kabel an den Router angesteckt werden. Das
geht an den heimischen Geräten relativ problemlos, im
Coffeeshop mit W-Lan aber wird das schwierig. Wir haben
daher den Onion Pi leicht umgebaut: Mit zwei Sticks wird
er zur W-Lan-Station - dem SpOnionPi: einem
Tor-W-Lan-Router für 65 Euro. Hier finden Sie eine Anleitung zum
Selberbauen.
Genau wie die Firma Adafruit kommen wir nicht ohne eine
Warnung aus: Man ist im Internet nicht nur über
seine IP-Adresse zu identifizieren. Wer
beispielsweise seinen normalen Browser benutzt, der macht
sich womöglich schlicht durch dessen Konfiguration oder
die gespeicherte Surf-History identifizierbar. Und
selbstverständlich wird man auch mit verschleierter
IP-Adresse erkennbar, sobald man sich etwa in einen
persönlichen E-Mail- oder Chat-Account einloggt. Der
Tor-Zugang allein verschlüsselt auch weder E-Mails noch
andere Internetkommunikation.
Außerdem besteht immer das Risiko, dass
Nachrichtendienste insgeheim am Tor-Netzwerk beteiligt
sind und Rechner als Zwischenstationen (Relays) anbieten.
In der Vergangenheit haben auch schon Polizeibehörden in
Deutschland vereinzelt Relay-Rechner beschlagnahmt. Denn
sind genügend Zwischenstationen bekannt, lässt sich der
Weg einer Internetverbindung nachvollziehen. So oder so
aber macht das Tor-Netzwerk digitalen Schnüfflern und
Spähern die Arbeit schwieriger - und vor allem viel
kostspieliger.
Eine letzte Bemerkung: Für die Nutzung
illegaler Tauschbörsen oder Download-Sites ist Tor weder
gedacht noch geeignet. Wer den Dienst zur Verschleierung
solcher Aktivitäten nutzt, braucht nicht nur sehr viel
Geduld - sondern schadet auch all jenen, für die der
anonymisierte Netzzugang tatsächlich überlebenswichtig
ist.>
========
3.7.2013: Die EU will das
Bündnis mit dem Gangster: <Spionageaffäre:
EU hält an Gesprächen
für Freihandelszone mit USA fest >
aus: Spiegel online; 3.7.2013;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eu-stellt-usa-vor-gespraechen-fuer-freihandelszone-bedingungen-a-909094.html
Die
Spionageaffäre stellt das Verhältnis von EU und USA
auf die Probe. Dennoch hält die Kommission in Brüssel
an den Verhandlungen über eine Freihandelszone fest -
wenn "Vertrauen, Transparenz und Klarheit" gegeben
seien.
Brüssel/Straßburg - Die Gespräche
über die größte Freihandelszone der Welt sollen trotz
der NSA-Enthüllungen beginnen. Die EU-Kommission hält
am Start fest, wie eine Sprecherin der EU-Behörde am
Dienstag nach der Sitzung des Kollegiums in Straßburg
mitteilte. Man werde aber von EU-Seite aus deutlich
machen, "dass es für einen Erfolg einer solchen
umfassenden und ehrgeizigen Verhandlung Vertrauen,
Transparenz und Klarheit zwischen den
Gesprächspartnern geben muss".
Die Affäre um mutmaßliche
Datenspionage durch US-Geheimdienste hatte in Brüssel
für erhebliche Unruhe gesorgt, zumal angeblich auch
EU-Institutionen betroffen sind. Zuletzt hatten
EU-Justizkommissarin Viviane
Reding, Verbraucherschutzministerin Ilse
Aigner, Frankreichs Staatschef François
Hollande und weitere prominente Europapolitiker
wie Daniel
Cohn-Bendit, Grünen-Fraktionschef im EU-Parlament,
das Abkommen in Frage gestellt.
Die Freihandelsverhandlungen sollen
nun aber wie geplant am 8. Juli in Washington
aufgenommen werden. Die EU und die USA hatten unlängst
am Rande des G-8-Gipfels angekündigt, dass die
Gespräche für die Schaffung der größten
Freihandelszone der Welt bald beginnen werden. Beide
Handelsblöcke erhoffen sich davon mehr
Wirtschaftswachstum. Durch seinen Abschluss entstünde
der größte Wirtschaftsraum der Welt.
yes/Reuters>
========
3.7.2013: Das
Fernmeldegeheimnis existiert nicht - es wird alles
ausspioniert
aus: n-tv online: Unkalkulierbare
Risiken von Prism, Tempora & Co.Der NSA-Abhörskandal betrifft uns alle;
3.7.2013;
http://www.n-tv.de/politik/Der-NSA-Abhoerskandal-betrifft-uns-alle-article10924096.html
<Von Roland
Peters
Datenschützer haben es
befürchtet, Experten vermutet, Verschwörungstheoretiker
beschworen: Das Fernmeldegeheimnis existiert nicht, die
Geheimdienste haben auf alles Zugriff. Die Frage, die
dieser Tage von allen anderen immer wieder gestellt
wird, ist: Warum betrifft uns das eigentlich?
Die Lage ist eindeutig. Die Spionage der
Geheimdienste ist so umfassend, dass jeder Bürger eines
Industrielandes Ziel sein kann. Deutschland ist dabei fest
im Visier der US-Behörde National Security Agency.
Spätestens seit den Enthüllungen über die NSA und ihre
Aktivitäten in Deutschland ist Datenschutz zur
gesellschaftlichen Debatte geworden. Sechs Gründe, warum
uns alle interessieren sollte, dass wir aus dem
Verborgenen beobachtet werden.
Missbrauch
Wenn Daten vorhanden sind, können sie
genutzt werden. Wir leben in einer
Informationsgesellschaft. Wissen ist Macht, auch Wissen
über Personen. Von den britischen Komikern Monty Python
gibt es folgenden Sketch: Eine TV-Station filmt Menschen
dabei, wie sie ihre Ehepartner betrügen und macht daraus
eine Sendung. Um die Ausstrahlung abzubrechen, muss Geld
gezahlt werden. Jeder Mensch hat Geheimnisse, manche auch
solche, die ihn erpressbar machen. Kriminell sind sie
deshalb noch lange nicht.
Wenn rund eine Million Menschen – wie im
Fall der NSA – Zugriff auf Überwachungsdaten haben, auf
E-Mail-Inhalte, Telefonverbindungen und Website-Besuche,
sind das eine Million Risikofaktoren, dass diese Daten
unrechtmäßig verwendet oder verkauft werden. Zu möglichen
Kunden gehören Unternehmen, auch autoritäre Regime sowie
kriminelle und mafiöse Vereinigungen. Die vermeintlich
erhöhte Sicherheit wird zum erhöhten Risiko. Der Krieg
gegen den Terrorismus als Zweck heiligt nicht die Mittel.
Privatsphäre
Unsere Sinne sind unmittelbar, aber
nicht für Überwachung ausgelegt, die sich auf
Telekommunikationstechnik stützt. E-Mails oder Anrufe
können angezapft werden. Wenn wir wissen, dass dies
jederzeit geschieht, ist unsere Privatsphäre verletzt.
Niemand hat es zu interessieren, worüber Menschen reden,
lachen, welche Gedanken wir uns mitteilen. In der DDR
wurde dieses Prinzip missachtet, um die Bevölkerung zu
überwachen. Um dies möglichst umfassend zu tun, wurden die
Bürger als Informationsnetzwerk instrumentalisiert. Wäre
es technisch möglich gewesen, hätte die Stasi ähnlich wie
die NSA agiert.
Doch Privatsphäre ist ein
Persönlichkeitsrecht. Die Bürger sollten den Staat
kontrollieren, nicht der Staat die Bürger. Denn wer weiß,
dass er beobachtet wird, verhält sich anders und nicht
unbedingt im Sinne eines demokratischen Systems.
Überwachung
Schon jetzt wird der E-Mail-Verkehr in
Deutschland nach bestimmten Schlüsselbegriffen vom
Bundesnachrichtendienst durchsucht. Die anderen
Geheimdienste machen global mit. Man stelle sich vor,
sämtliche Briefpost werde von den USA geöffnet, dann
nochmal vom BND, kopiert und gescannt. Alles, um mögliche
Terroranschläge zu verhindern? Die Empörung würde wohl
jede Regierung aus dem Amt fegen. Warum sollte dies bei
elektronisch übermittelten Nachrichten anders sein?
Wollen die westlichen Demokratien, dass
ihre Behörden das Leben ihrer Bürger beobachten, sie
ständig unter die Lupe nehmen, nach dem Prinzip: Nur wer
in seiner alltäglichen Telekommunikation ständig seine
Unschuld beweist, ist nicht schuldig? Nein. Präventive
Überwachung, und damit die Umkehrung des rechtsstaatlichen
Prinzips, ist nicht hinnehmbar. Dieser Meinung war
übrigens auch das Bundesverfassungsgericht in seinem
Urteil zur Vorratsdatenspeicherung im Jahr 2010.
Schweigen
Wer glaubt, dass die Mehrheit andere
Ansichten hat, wird seine eigenen weniger wahrscheinlich
öffentlich vertreten und sich äußern. Dies ist eine
Erkenntnis aus der Kommunikationswissenschaft, genannt
Schweigespirale. Eine Spirale ist der Vorgang deshalb,
weil sich das Phänomen verstärkt, je mehr Leute schweigen.
Die Tendenz geht dabei zur (öffentlichen) Einheitsmeinung.
Totalitäre Regime zielen mit der
Gleichschaltung der Medien auch auf den Effekt der
Schweigespirale ab. Wer sich doch abweichend äußert, wird
sanktioniert. Irgendwann weiß niemand mehr, was die
Menschen wirklich denken. Für eine Demokratie ist das
nicht akzeptabel. Das System konstituiert sich auch durch
Meinungspluralität und die Garantie, dass sie vertreten
werden kann.
Menschenrechte
"Mit dem Recht auf informationelle
Selbstbestimmung wären eine Gesellschaftsordnung und eine
diese ermöglichende Rechtsordnung nicht vereinbar, in der
Bürger nicht mehr wissen können, wer was wann und bei
welcher Gelegenheit über sie weiß." Das Zitat stammt aus
dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr
1971, als die "informationelle Selbstbestimmung" zum
Grundrecht erhoben wurde. Die Juristen sahen die
Demokratie gefährdet, wenn Bürger nicht selbst bestimmen
können, was mit ihren Daten geschieht. Dieser Grundsatz
ist seither Ankerpunkt jedweder Datenschutzdebatte.
In Deutschland besteht zwar ein
Grundrecht auf die Unverletzlichkeit des Post- und
Fernmeldegeheimnisses im Artikel 10, Absatz 1, das aber
durch entsprechende Gesetze ausgehebelt werden kann. Die
entsprechende Einschränkung folgt sogleich in Absatz 2.
Wie kann ein Grundrecht veränderlich sein?
In der europäischen Grundrechte-Charta
ist von der Achtung des Privat- und Familienlebens, der
Wohnung sowie Kommunikation die Rede. Und bei den
Vereinten Nationen heißt es in der Erklärung der
Menschenrechte von 1948, niemand dürfe "willkürlichen
Eingriffen" ins Privatleben ausgesetzt werden.
Freiheit
Ist das Ausmaß der internationalen
Spähaktionen gegen Bürger rechtmäßig? Falls die Justiz -
wo auch immer die Gerichtsbarkeit bei Prism, Tempora &
Co. liegt - diese Frage mit Ja beantwortet, ist die Welt
zu einem digitalen Panoptikum geworden. Unser Privatleben
wäre jederzeit einsehbar, und wir wissen nicht, wer
zuschaut und mitliest.
Bundespräsident Joachim Gauck zitierte
im Zuge der NSA-Enthüllungen einen alten, aber zeitlosen
Satz von Benjamin Franklin: "Diejenigen, die bereit sind
grundlegende Freiheiten aufzugeben, um ein wenig
kurzfristige Sicherheit zu verlangen, verdienen weder
Freiheit noch Sicherheit." Die Missachtung dieses
Ausspruchs könnte uns zum Verhängnis werden.
Quelle: n-tv.de>
========
Es lebe der "US"-Faschismus mit Spionage non plus ultra:
Geld für Spionage haben sie, aber für die Menschen nicht
3.7.2013: Das neueste
Projekt heisst <NSA-Überwachung: "Pro Mensch eine
Festplatte">
aus: NDR Ratgeber; 3.7.2013;
http://www.ndr.de/ratgeber/netzwelt/nsa117.html
<Deutsche Politiker sind entsetzt
über das amerikanische Abhörprogramm Prism. Doch das
scheint noch gar nichts zu sein im Vergleich mit dem,
was da noch kommen soll: Die National Security Agency
(NSA) rüstet gerade auf. Im Herbst soll ein neues
Rechenzentrum im US-Bundesstaat Utah eröffnet werden,
das größte der Welt.
NDR Info: Wolfgang
Stuflesser, Sie sind ARD-Korrespondent in Los Angeles. Was
haben die Amerikaner mit dem neuen Rechenzentrum dann für
neue Möglichkeiten der Überwachung im Internet?
Die
Abhörprogramme der Geheimdienste machen es möglich,
Unmengen von Online-Daten auszuwerten.
Stuflesser: Was das neue
Rechenzentrum im Übermaß bieten wird, ist Speicherplatz.
Überwachen kann man ja live, also zum Beispiel
Telefongespräche mithören, oder man kann die Daten
speichern und dann später auswerten, wenn man zum Beispiel
einen Anfangsverdacht gegen jemanden hat, nachschauen, was
gibt's denn sonst noch so von dem an E-Mails, an
Telefonaten oder Bankumsätzen? Und da kommt Utah ins
Spiel: Wenn das Zentrum im September in Betrieb geht, dann
werden die Server dort Daten in einer Menge speichern
können, die in Zettabytes gemessen wird. Das sind also
Milliarden Terabytes. Damit man sich das vorstellen kann:
Ein oder zwei Terabyte, das ist so die Größe einer
normalen Festplatte, wie wir sie im Computer haben. Die
NSA könnte in Utah also - verkürzt gesagt - für jeden
Erdbewohner eine eigene Festplatte aufstellen, um seine
Daten zu speichern. Allein der Strom dafür wird wohl
umgerechnet etwa 30 Millionen Euro kosten. Im
Rechenzentrum wird so viel Strom pro Jahr verbraucht wie
etwa in einer Stadt von der Größenordnung Salt Lake City.
Dazu kommen Baukosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.
NDR Info: Bislang
sind Internetnutzer davon ausgegangen, wenn sie ihre
Daten verschlüsseln, können sie auch nicht beobachtet
werden. Wie sicher sind diese Verbindungen tatsächlich?
Stuflesser: Natürlich
sagt die NSA uns nicht, wie weit sie sind, aber es gibt
berechtigte Vermutungen, dass sie daran arbeiten, eine
besonders wichtige Verschlüsselungstechnik zu knacken,
die hat den Namen AES 256. Das ist also die Technik, die
wir alle einsetzen beim Absichern von WLAN oder auch
beim Skypen oder bei verschlüsselten E-Mails. Offiziell
heißt es, den Schlüssel zu knacken, das dauert viel
länger, als die Sonne noch leuchtet. Aber natürlich
werden die Rechner schneller, die Algorithmen immer
besser. Und das Problem ist: Wenn die NSA die
Verschlüsselung geknackt hat, wird sie sicher keine
Pressemitteilung rausgeben, sondern sich still und
heimlich freuen und die Technik anwenden. Genug
gespeicherte Daten hat sie dann ja!
NDR Info: In Sachen
Datenschutz waren viele Amerikaner bislang entspannt. Wie
diskutieren die Bürger im Silicon Valley die Enthüllungen
des Whistleblowers Edward Snowden?
Stuflesser: Da wurde
erst mal viel diskutiert, was er eigentlich ist: Ist er
ein Verräter, ein Freiheitskämpfer, ein Verrückter, ein
Held? Aus den Gesprächen, die ich mit Leuten hier geführt
habe, ist mein Eindruck, dass sie ihn schon eher positiv
sehen, nach dem Motto: Jetzt sind die Fakten wenigstens
auf dem Tisch. Aber diese ganze Geschichte schadet
natürlich dem Ruf der Online-Branche insgesamt. Im Moment
kann man zwar davon ausgehen, dass Google, Apple oder
Facebook nicht mehr Daten rausgegeben haben, als sie
gesetzlich mussten, aber das langt ja schon, um das
Vertrauen der Kunden zu zerstören. Und manche Entwickler
hier sagen natürlich auch: Verglichen mit dem, was die NSA
womöglich mit den Daten der Leute anstellt, ist das, was
zum Beispiel Google damit macht, nämlich zielgerichtete
Werbung zu schalten, eher Kinderkram.>
========
4.7.2013: Über
Deutschland herrscht seit 1945 ein "Überwachungsrecht"
(wahrscheinlich, um Deutschland vor einem "Vierten
Reich" zu schützen)
aus: Heise online: Abhören im Adenauer-Deutschland und in
Neuland; 4.7.2013;
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39408/1.html
<Markus Kompa 29.06.2013
Geheimverträge mit den westlichen
Siegermächten zur Überwachung sind bis heute in Kraft
Wie erst seit letztem Jahr
durch Aktenfreigaben bekannt ist, hatten die diversen
Bundesregierungen der Öffentlichkeit die
Überwachungsrechte der drei Westmächte verschwiegen und
hierüber teilweise sogar getäuscht. Noch heute bestehen
neben dem NATO-Truppenstatut Ansprüche auf engste
Kooperation an Verfassungsschutz und
Bundesnachrichtendienst.
Über das Verhältnis der jungen Bundesrepublik zu den
Siegermächten wurde vieles erst in den letzten Jahren
bekannt. So schilderte 2009 Willy Brandts Vertrauter Egon
Bahr, dass Brandt 1969 nach Einzug im Bundeskanzleramt unerwarteten Besuch bekam: Der
Regierungschef sollte sich den drei Westmächten in einem
strengst geheimen Dokument u.a. in der Berlinfrage
unterwerfen. Teile des Grundgesetzes waren heimlich
zugunsten "unkündbarer Siegerrechte" von Anfang an außer
Kraft gesetzt worden. Bahr erinnert sich noch an die
Empörung Brandts, da eine solche Unterwerfung gegen seinen
Amtseid verstoße. Als der neue Kanzler hörte, dass seine
drei Vorgänger jenen Brief ebenfalls unterschrieben
hatten, gab er seinen Widerstand schließlich auf.
Ein weitaus pikanteres Staatsgeheimnis betraf die von den
drei westlichen Siegermächten ausbedungenen Befugnisse
ihrer Geheimdienste auf dem Gebiet der Bundesrepublik -
die faktisch sogar über dem Grundgesetz standen. Dem
Freiburger Historiker Prof. Dr. Josef Foschepoth
gelang es als erster, Einsicht in bis dahin streng geheime
Dokumente zu nehmen und diese in seinem Buch Überwachtes Deutschland (2012) zu
veröffentlichen.
Die drei westlichen Siegermächte wollten den Deutschen auf
ihrem Territorium weder zubilligen, erneut eine Gefahr für
den Frieden zu werden, noch sollten sie dem Einfluss des
Kommunismus aus dem Osten anheimfallen. Ab 1945 hatten
sich die Westmächte als damalige Militärregierung sogar
gesetzlich ausgebeten, Post und Telekommunikation zu
überwachen und insbesondere Propaganda etwa aus dem Osten
herauszufiltern. Hieran änderte 1949 auch das
Inkrafttreten des Grundgesetzes nichts, obwohl dieses in
Art. 5 Abs. 3 GG garantierte, eine Zensur fände nicht
statt. Das Abhören von Kommunikation wurde mit der
"Sicherheit der Besatzungsmächte" begründet, obwohl nach
dem damaligen
Artikel 10 GG in das Fernmelde- und Briefgeheimnis
nur aufgrund eines Gesetzes hätte eingegriffen werden
dürfen, das es so aber nicht gab.
Die alliierten Dienste
befassten mit dem Abhören aus naheliegenden Gründen
überwiegend deutsches Personal und drängten Adenauer, die
Bundesrepublik möge sie auch organisatorisch entlasten.
Auch die Bundesregierung war alles andere als glücklich
darüber, dass die Westmächte nach Belieben abhörten,
darunter auch hochrangige Diplomaten, Politiker und
Geistliche.
Fünf-Broschüren-Urteil
Auch die deutschen Stellen
waren massiv etwa in die Zensur eingebunden, was nur mit
viel Fantasie mit der Verfassung in Einklang zu bringen
war. So fanden die Juristen kreative Wege, um selbst das
Grundgesetz zu umgehen, etwa mit dem mangels anerkannter
Grenzen eigentlich unzuständigen Zoll et cetera. Briefe
waren etwa schon deshalb zu öffnen, weil man hierin ja
Diamanten hätte schmuggeln können. Und wenn man auf diese
Weise dann schon mal Kenntnis von der zufällig enthaltenen
Ost-Propaganda hatte, wäre eine wissentliche
Weiterbeförderung für die Postbeamten eine strafbare
Beteiligung an Staatszersetzung gewesen. Die scheinbar
nicht stattfindende Zensur westlicher Dienste unterschlug
während des Kalten Kriegs im deutsch-deutschen
Grenzverkehr insgesamt ca. 90 Millionen Postsendungen.
1952 fällte der
Bundesgerichtshof das sogenannte Fünf-Broschüren-Urteil
über die Legalität der Postzensur von politischen
Schriften. Der "Oberbundesanwalt" strengte einen damals
möglichen Musterprozess wegen fünf aus der DDR versandten
Broschüren an. Ohne Angeklagte, die sich hätten
verteidigen können, wurden diese rechtswidrig beschafften
Beweismittel herangezogen und als "hochverräterisches
Unternehmen" im Sinne des damaligen
§ 81 StGB eingestuft. Der Urteilsspruch wurde gegen
etliche Personen instrumentalisiert, um diese als
offensichtliche Staatsfeinde zu denunzieren, während man
die umfangreiche höchstrichterliche Urteilsbegründung
hingegen geheim hielt. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete
diese offenkundige Gesinnungsjustiz als "Hexenprozess",
auch die Strafverteidiger liefen gegen dieses Verständnis
von Rechtsstaatlichkeit Sturm.
Was das Fluten mit
postalischer Propaganda betraf, so war auch der Westen
keineswegs schüchtern, sondern verletzte mit Flugblatt-Ballons sogar den
Luftraum der DDR. 1954 kam der BGH dann doch zu der
Erkenntnis, eine nicht verbotene Partei wie die DKP müsse
die Freiheit haben, für ihre Ziele zu werben. Auch andere
Gerichte mochten der obskuren Linie des
Fünf-Broschüren-Urteils nicht folgen.
Deutschland-Vertrag
Anfang der 1950er Jahre
verhandelten die Beteiligten die späteren Pariser
Verträge, mit denen das Besatzungsstatut entfallen und die
Bundesrepublik "die volle Macht eines souveränen Staates
über seine inneren und äußeren Angelegenheiten" erlangen
sollte. Die Westalliierten erklärten sich gegenüber
Adenauer bereit, auf ihre Vorbehaltsrechte zu verzichten,
wenn die Deutschen für einen Notstand wie den Angriffsfall
sowie die geheimdienstliche Post- und Fernmeldekontrolle
gesetzlich Regelungen treffen würden, wie es der damalige
Art. 10 S. 2 GG forderte.
Die Bereitschaft der Deutschen, sich freiwillig erneut
einem totalitär spitzelnden Staat wie zu Zeiten der
Gestapo auszusetzen, schätzte Adenauers sinistrer
Kanzleramtschef Hans Globke wohl zutreffend als sehr
gering ein. Zudem war es bei der deutschen Delegation
politischer Wille gewesen, den alliierten
Notstandsvorbehalt, der auch ohne Notstand die Überwachung
ermöglichte, ganz zu streichen. Adenauer beschwichtigte
seine Bedenkenträger, er werde entsprechende Gesetze in
zwei Monaten in den Bundestag einbringen. Er tat es nie.
1955 tauschten die
Beteiligten mehrere geheime diplomatische Noten, jeweils
als [secret] "Memorandum of Understanding" überschrieben.
Den Westmächten wurde u.a. weiterhin die geheime
Überwachung zugebilligt. Außerdem bekamen Personen, die
offenbar einem westlichen Geheimdienst angehörten, im
Falle ihrer Festnahme durch die Polizei einen geheimen
Anspruch auf Übergabe an die Dienste inklusive ihres ggf.
pikanten Gepäcks. Zuständig für die diskrete Abwicklung
derartiger Peinlichkeiten war der deutsche
Inlandsgeheimdienst "Bundesamt für Verfassungsschutz", der
also durchaus mehr Kompetenzen hatte, als lediglich passiv
zu beobachten.
Die aktive Billigung
Adenauers, das Abhören und die Postkontrolle und -Zensur
zu dulden, war in jedem Fall verfassungswidrig. Historiker
Foschepoth vermutet, Adenauer habe deshalb so schwach
verhandelt, weil er nach dem Scheitern des EVG-Vertrags
den Erfolg des Deutschland-Vertrags nicht gefährden
wollte. Während eine Schnüffel-Gesetzgebung in Deutschland
alles andere als populär gewesen wäre, konnte Adenauer
pragmatisch auf alliierte Vorbehaltsrechte verweisen - und
das auch nur in Insiderkreisen, weil die Verträge ja
ultrageheim waren. Erst nach Ablauf von 50 Jahren durfte
sie Foschepoth einsehen und in seinem Buch Überwachtes Deutschland abdrucken.
Die Bundesrepublik war den
drei Westmächten zu engster nachrichtendienstlicher
Kooperation verpflichtet. Besonders die Briten fielen
durch exzessive Überwachung auf und interessierten sich
besonders für West- und Nordeuropa. Die Inlandsüberwachung
lag den Franzosen am Herzen, wobei das Interesse mit den
Jahren nachließ. Die USA bauten mit großem Aufwand eine
flächendeckende strategische Überwachung auf und
beobachteten gezielt auch Tausende Einzelpersonen. Nach
Abschluss des Deutschland-Vertrags, der Westdeutschland in
die NATO praktisch unkündbar einband, verloren die
Siegermächte das Interesse am Ausfiltern der
Ost-Propaganda und überließen dieses Feld den deutschen
Diensten.
Im Bundespostministerium,
aber auch seitens der Bundesregierung gab es immer wieder
Kritik an der schier grenzenlosen Verletzung von
Fernmelde- und Postgeheimnis. Während die USA auf ihren
Wünschen beharrten, konnten 1958 gegenüber den Briten und
Franzosen Beschränkungen der Kontrollen auf den
Ost-West-Verkehr ausgehandelt werden - die jedoch kaum das
Papier wert waren. Im Gegensatz zu den USA ließ jedoch das
Interesse der beiden europäischen Siegermächte
kontinuierlich nach.
Abhör-Affäre
Ein Jahr nach dem Showdown
der Kuba-Krise und der SPIEGEL-Affäre erschütterten 1963
Enthüllungen über den Inlandsgeheimdienst
Verfassungsschutz die Republik. Die Vorwürfe betrafen
dessen zum Teil nationalsozialistisch vorbelastetes
Personal sowie die angebliche Kooperation mit den
Alliierten, die auf Bestellung spezifische Anschlüsse
überwachten. Seitens der Deutschen fehlte es zu jeglicher
Überwachung an einer gesetzlichen Grundlage, wie sie das
Grundgesetz forderte, die Rechte der Alliierten waren nach
wie vor geheim. Die sogenannte "Abhör-Affäre" markierte
eine Unzufriedenheit mit etlichen Provisorien des
Pragmatikers Adenauer, die nach 15 Jahren zum Dauerzustand
geworden waren. 1966 bestand Einigkeit, dass die
heimlichen Postkontrollen verschlossener Briefe
offensichtlich nicht in Einklang mit der Verfassung zu
bringen waren, das Bundespostministerium war auch nicht
als Zensurbehörde gedacht. Die Postzensur wurde nun
eingestellt.
G-10-Gesetz
Die Kritik am gesetzlosen
Abhören durch Alliierte und westdeutsche Dienste riss
nicht ab. Das unbekannte Secret Memorandum, das den
Siegermächten ihre Privilegien verschaffte, spielte in der
politischen Diskussion natürlich keine öffentliche Rolle.
Allerdings waren die Alliierten nach wie vor bereit, den
Deutschen das Feld zu überlassen, wenn diese den Job denn
auch machen würden. 1968 schließlich trat das
verfassungsrechtlich ausgetüftelte G 10-Gesetz in
Kraft, das den Diensten eine gesetzliche Grundlage und
grundsätzlich auch Kontrollen auferlegte, etwa durch die parlamentarische G 10-Kommission des
Bundestags.
Nunmehr waren die
westdeutschen Geheimdienste Bundesamt für
Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst (sowie für
den Schutz der Bundeswehr der Militärische Abschirmdienst)
offiziell zur Überwachung der eigenen Bevölkerung
zuständig. Ein Großteil des alliierten Personals und der
Technik wurde übernommen. Doch parallel zum weiter
bestehenden Truppenstatut bedingten sich die Drei Mächte
aus, dass die Sicherheit ihrer Truppen durch intensiven
Austausch des gewonnenen Materials gewährleistet sein
müsse. Daher pochten sie auf geheime Zusatzverträge,
welche die deutschen Behörden zur Kooperation
verpflichteten. Im Ergebnis wurden die offiziellen
Bestimmungen so ausgehöhlt, dass sich für die Alliierten
praktisch wenig änderte, lediglich die Ausführung der
verbindlich durchzuführenden Abhörmaßnahmen lag in
deutscher Hand. Während die gesetzliche Grundlage von der
Politik als Rechtsstaatlichkeit gefeiert wurde,
verdoppelte sich das Volumen des Abhörens nach Übernahme
der deutschen Kontrolle. Auch die Suggestion,
Westdeutschland habe insoweit an Souveränität gegenüber
den Westmächten gewonnen, entsprach im Ergebnis nicht den
Tatsachen.
Obwohl die befreundeten
Dienste auf die Abhörkapazitäten von Verfassungsschutz und
Bundesnachrichtendienst zurückgreifen konnten, hörten sie
jedoch auch selbst mehr oder weniger heimlich weiter ab.
Nahezu keine Zurückhaltung im Abhören westlicher Gespräche
zeigte natürlich das Ministerium für Staatssicherheit, das
sich vom Osten aus über das Treiben von Politikern in Bonn
aus erster Hand informierte. Wie Spionagechef Markus Wolf
später resümierte, lag der größte Ertrag des Schnüffelns
in der Wirtschaftsspionage, da die DDR auf diese Weise
Entwicklungskosten einsparen konnte.
Echelon, Otto-Kataloge,
Prism
Die bis vor Kurzem geheimen
Zusatzverträge überdauerten ebenso wie das
NATO-Truppenstatut die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen zur
Herstellung der Deutschen Einheit von 1990 und sind als
Recht der Siegermächte bis heute in Kraft.
Obwohl der Gegner im Osten
weggefallen war, galt Deutschland 2000 als Weltmeister im Abhören. Ein Jahrzehnt
nach Ende des Kalten Kriegs fiel auf, dass die USA und das
Vereinigte Königreich gemeinsam mit einem als "Echelon"
bezeichneten System aus neuen Technologien Westeuropa
belauschten (siehe das Telepolis-Special Echelon). Einige Fälle erhärteten den
Verdacht von Wirtschaftsspionage. Ein
Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments über
die Existenz eines globalen Abhörsystems für private und
wirtschaftliche Kommunikation lieferte Mitte 2001 eine überzeugende Beweiskette
(Europa-Parlament verabschiedet
Echelon-Bericht). Eine politische Resonanz blieb
jedoch aus, da bald darauf in den USA mehrere
Großraumflugzeuge in Gebäude rasten und ca. 3.000 Menschen
töteten, was die Sicherheitsbedürfnisse dramatisch
erhöhte.
In Deutschland folgten diesen Ereignissen die Otto-Kataloge
(Der neue Otto-Katalog ist da).
Wolfgang Schäuble schlug dann 2009 vor, zugunsten der
Zusammenarbeit mit ausländischen Diensten die parlamentarische Kontrolle abzuschaffen,
was bei Kenntnis der damals noch geheimen Verträge hierzu
in einem anderen Licht erscheint. Schäubles Pläne einer
nach dem Vorbild des britischen GCHQ zu errichtenden
Abhörzentrale erteilte die Politik eine Absage.
Die Installation eines
Überwachungsstaats, der auch in den USA das eigene Volk
mindestens bei der zunehmend globalisierten Kommunikation
betraf, wurde auf den 2001 erlassenen Patriot Act
gestützt. Nach Bekanntwerden von Prism vermochte 2013 nicht einmal der Autor des
Patriot Act der weiten Auslegungspraxis der NSA zu
folgen. Der Ausweitung der deutschen Überwachung setzte
das Bundesverfassungsgericht 2008 Grenzen.
Am 01.07.2013 tritt in
Deutschland das Gesetz zur Bestandsdatenauskunft in
Kraft, das zu Großteilen mit Prism identisch ist. Eine
Geheimhaltung war nicht erforderlich, weil offenbar weder
die Öffentlichkeit noch ein Großteil der beteiligten
Politiker realisierten, was die Bestandsdatenauskunft
überhaupt ist.>
Kommentar
Das "Überwachungsrecht" von nach 1945 wurden wohl deswegen
vereinbart, um Deutschland vor dem geplanten "Vierten
Reich" zu schützen, das die Alt-Nazis von Súd-"Amerika"
aus planten. Diese Alt-Nazis waren alle über die
Nazi-Schweiz (NIE entnazifiziert) nach Argentinien und
Chile geflüchtet...
Michael Palomino, 4.7.2013
========
4.7.2013: Schweizer
Land - Nazi-Land: 1000e wollen mit kleinen Drohnen
spionieren
aus: 20 minuten online: Verkäufe explodieren: Tausende
Privat-Drohnen am Schweizer Himmel; 5.7.2013;
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/10842671
<von Samuel Hufschmid - Mehrere
tausend Drohnen haben Schweizer Händler seit Anfang Jahr
verkauft. Nun fordern Politiker verbindliche Regeln zum
Schutz von Luftraum und Persönlichkeitsrechten.
Mindestens 2100 Exemplare des
GPS-Quadcopters «DJI Phantom» sind in der Schweiz seit
Jahresbeginn über den Ladentisch gegangen. Das mit einem
Trägersystem für hochauflösende Kameras ausgestattete
Hightech-Fluggerät kann dank eingebauter
Satellitennavigation auch von Anfängern geflogen werden.
«Die Phantom ist ein absoluter Verkaufsschlager»,
bestätigt Patrick Kobel vom Onlinehändler futuretrends.ch.
Technisch gesehen sei die Drohne ein Quantensprung,
sogar die Steuerung per Videobrille sei möglich,
schwärmt Kobel. Andere Importeure sind ähnlich
begeistert: «Der DJI-Multicopter entwickelt sich zu
einem richtigen Sommertrend», so Bruno Torghele von aerodron.ch.
Mindestens 1000 Stück der 750 Franken teuren Drohne habe
er seit Jahresbeginn verkauft.
Datenschützer: «Es braucht
Gesetzesanpassungen»
Die Drohnen mit ihren hochauflösenden
Videokameras rufen den Datenschützer auf den Plan. «Es
braucht Anpassungen im Gesetz, damit der Schutz der
Privatsphäre besser gewährleistet werden kann», sagt
Sprecherin Eliane Schmid. Allerdings sei unklar, wie der
Einsatz von privaten Drohnen kontrolliert werden soll.
Gemäss Bundesamt für Zivilluftfahrt
sind derzeit lediglich Flüge mit ferngesteuerten
Fluggeräten über 30 Kilogramm bewilligungspflichtig.
Verboten ist einzig der Betrieb von Minidrohnen ohne
direkten Sichtkontakt oder in der Nähe von Flughäfen.
Bundesrat ist gefordert
FDP-Nationalrat Kurt Fluri
sieht Handlungsbedarf. «Der Bundesrat muss klären, wer
für solche Drohnen zuständig ist», sagt Fluri. Als
Mitglied der zuständigen Verkehrskommission werde er am
Donnerstag über eine entsprechende Anfrage abstimmen
lassen. «Mir geht es sowohl um den Persönlichkeitsschutz
als auch um die Sicherheit des Luftraums.»
Tatsächlich kam es Anfang Juni beim
Flughafen Bern Belp zu einem Zwischenfall mit einem
ferngesteuerten Fluggerät, wie die Berner Kantonspolizei
auf Anfrage bestätigt. Die Polizei sei von der
Flugsicherung Skyguide aufgeboten worden, habe aber den
Piloten nicht mehr vorgefunden.>
========
4.7.2013: <Geheimdienst speichert
Verbindungsdaten: Auch
Frankreich überwacht Kommunikation>
aus: n-tv online; 4.7.2013;
http://www.n-tv.de/politik/Auch-Frankreich-ueberwacht-Kommunikation-article10939141.html
<Über
die Daten-Schnüffeleien der NSA mokierte sich
Frankreichs Staatspräsident Hollande kürzlich noch
heftig. Jetzt bringt "Le Monde" ans Licht: Der
Geheimdienst der Grande Nation, die DGSE, spitzelt zwar
nicht in dem Ausmaß wie die US-Kollegen. Viel besser ist
die Praxis der Franzosen aber nicht.
Auch in Frankreich gibt es nach
Informationen der Tageszeitung "Le Monde" ein riesiges
Geheimdienstprogramm zur Überwachung der elektronischen
Kommunikation. Wie das Blatt berichtet, speichert der
Auslandsnachrichtendienst DGSE systematisch
Verbindungsdaten zu Telefongesprächen, SMS und E-Mails,
die über französische Leitungen gehen. Selbst
Informationen zu Twitter- und Facebook-Nachrichten würden
jahrelang illegal aufbewahrt und bei Bedarf ausgewertet.
Zugriff auf die Daten habe neben dem
Inlandsgeheimdienst unter anderem der Zoll, heißt es in
Bericht. Inhalte von Nachrichten oder Gespräche würden
nicht aufgezeichnet. Zu dem "Le Monde"-Bericht gab die
Regierung zunächst keine Stellungnahme ab.
In der US-Spionage-Affäre hatte sich
Frankreich zuletzt noch empört geäußert. "Wir fordern,
dass das sofort aufhört", sagte Präsident François
Hollande und sprach sich sogar für einen Aufschub der
Verhandlungen über das geplante transatlantische
Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA aus.
Der wegen seiner Enthüllungen über die
US-Spionage verfolgte Ex-Geheimdienstler Edward Snowden
profitiert unterdessen nicht vom Unmut der Regierung in
Paris. Ein Asylgesuch des 30-Jährigen sei nach
inhaltlicher und juristischer Prüfung abgelehnt worden,
teilte das Innenministerium mit. Auch in Italien kann
Snowden nicht auf Asyl hoffen, wie Außenministerin Emma
Bonino sagte. Zuvor hatten bereits eine Reihe anderer
Staaten das Asylgesuch Snowdens abgelehnt, der seit fast
zwei Wochen im Transitbereich des Moskauer Flughafens
Scheremetjewo festsitzt.
Quelle:
n-tv.de , dpa>