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DIE METHODEN DER KRIMINELLEN GEHEIMDIENSTE MIT IHRER DAUERNDEN SCHNÜFFELEI

Die kriminellen Geheimdienste wenden folgende Spionagemethoden an:

-- Handy-Spionage
-- Computer-Spionage mit dem Lesen von E-Mails, Abhören der Autoren durch das Mikrofon des Computers, Benutzen der Kamera am Computer, um den Autor zu beobachten
-- Channeling (Zen-Technik der Gedanken-Spionage)
-- Befragen und Manipulation von Bezugspersonen, Nachbarn, Hotelbesitzern und Busfahrern
-- Wanzen an Autos, Fahrrädern, Türen, Wänden, Betten
-- Kurzwellengeräte, um durch Mauern zu schauen
-- Nachtsichtgeräte, um alle Bewegungen im Dunkeln zu erhaschen.

Die Geheimdienste wollen wissen, was die Menschen im Traum oder beim Sex sagen. DAS finden die kriminellen Geheimdiensten "interessant", statt die Kriege auf der Welt endlich zu beenden. Und diese Geheimdienste verschwenden mit dieser Schnüffelei einen Haufen Geld. Spione verdienen pro Tag in der Schweiz zum Beispiel bis zu 1000 Franken. Und diese kriminellen Geheimdiensten meinen sogar noch, mit dieser Schnüffelei seien sie auch noch "gescheit"!!! Aber ihr Hirn ist nicht mehr Wert als ein Bierglas...

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13.7.2013: Snowden unterschreibt in Russland Asylantrag

aus: yahoo-Nachrichten: Snowden unterschreibt Antrag auf politisches Asyl in Russland; 13.7.2013;
http://de.nachrichten.yahoo.com/snowden-bittet-um-asyl-in-russland-133639326.html

<Der US-Geheimdienstexperte Edward Snowden hat seinen Antrag auf politisches Asyl in Russland unterschrieben. Das teilte der prominente russische Anwalt Anatoli Kutscherena nach Angaben der Agentur Interfax am Freitag nach einem Treffen mit dem 30-Jährigen mit. Das russische Gesetz erlaube ein solches Vorgehen.

Der Kreml hat dem US-Geheimdienstexperten Edward Snowden erneut Bedingungen für ein Bleiberecht in Russland gestellt. Der 30-Jährige müsse vollständig auf Enthüllungen verzichten, die den USA Schaden zufügten, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Der Parlamentsabgeordnete Wjatscheslaw Nikonow sagte, Snowden wolle die Bedingungen annehmen. Anfang Juli hatte der Informant diese noch abgelehnt. 

Lesen Sie auch: Snowden will sich zur Verfolgung äußern - Treffen in Moskau


"Wenn er hierbleiben möchte, gibt es eine Bedingung: Er sollte mit seiner Arbeit aufhören, die dagegen gerichtet ist, unseren amerikanischen Partnern Schaden zuzufügen - so merkwürdig sich das aus meinem Mund auch anhören mag", hatte Putin Anfang Juli gesagt.

Snowden hält sich seit dem 23. Juni im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo auf. Die US-Regierung hatte zuvor seinen Reisepass für ungültig erklärt.>

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13.7.2013: Die Occupy-Bewegung fordert die Zerstörung der Spionagesysteme "Prism", "Tempora", "Indect"

aus: Der Freitag online: Zerstört Prism, Tempora, Indect! - 27.07.13; 13.2013;
http://www.freitag.de/autoren/the-babyshambler/zerstoert-prism-tempora-indect-27-07.13

<#stopWatchingUs Prism, Tempora und Indect müssen zerstört, das Utah Data Center verhindert werden! Am 27.07.13 gibt es deshalb bundesweite Proteste!

von Michael Haferkorn

“Da wurde mir klar, dass entweder ich verrückt war oder die Welt. Und ich tippte auf die Welt. Und natürlich hatte ich recht.“ (1)

Die Mannhattenprojekte der Neuzeit heissen “Tempora”, “Prism”, “Indect” . Ihre Zerstörungskraft ist schleichend und nicht sofort sichtbar und beinhaltet nichts anderes als die potentielle Möglichkeit jegliche Systemkritik, die als Gefährdung des Status quo interpretiert werden kann, im Keim zu ersticken. Warum haben politische, ökonomische und geheimdienstliche Kräfte in den USA, Europa und Deutschland ein Interesse jeden überwachen zu können, während sie selbst immer mehr Verträge im Geheimen abschliesen, immer mehr Entscheidungen ausserhalb der Parlamente abgesprochen und auch getroffen werden?

Lass Dein Leben zum Reibungsgegenstand gegen Ungerechtigkeit werden!“ (2)

In den USA werden bereits 8 Millionen  Menschen (nimmt man das selbe Verhältnis für Deutschland, dann wären das hierzulande 2,5 Mio Menschen) in einer Liste als terrorverdächtig geführt. Darunter befinden sich kritische Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, politische Aktivisten von z.B. von Amnesty International. Wer hier in Deutschland steckt auch schon in solch einer Kartei und was soll mit jenen, die darin geführt werden, passieren, wenn sie sich stärker zu Wort melden als bisher oder mehr mediale Aufmerksam erhalten? Sterben Sie dann auch, wie letztens der investigative Journalist Michael Hastings, an einem Autounfall ,  nachdem er die WikiLeaks-Anwältin Jennifer Robinson am Telefon gesprochen hatte und seine Berfürchtung äußerte das FBI beschatte ihn?

“Aber die Proles, wenn sie sich nur ihrer Macht bewusst werden könnten, hätten es gar nicht nötig, eine Verschwörung anzuzetteln. Sie brauchten nur aufzustehen und sich zu schütteln wie ein Pferd, das die Fliegen abschüttelt. Wenn sie wollten, könnten sie die Partei morgen in Stücke schlagen, Sicherlich musste ihnen früher oder später der Gedanke dazu kommen? (3)

Bedenkt, dass jene Journalisten und Abweichler in Politk, Wirtschaft, Geheimdiensten, universitärer Intelligenz, die jetzt Flagge zeigen, unsere Unterstüztung brauchen. Lasst Sie nicht im Stich ! Enttäuscht Sie nicht mit Passivität, sondern belohnt sie mit Aktivität ! Wenn Ihr sie nicht unterstützt, werden sich jene bezahlten Huren der Journalie und Politik durchsetzen, denen der Ihr Job, der Geldkoffer, das Anpassen wichtiger ist, als die Wahheit auszusprechen und die Misstände und Gefahren anzuprangern. Das heisst dieser ganze Überwachunsapparat orwell´schen Ausmasses wird gesellschaftlich normalisert und dann ist es nicht mehr weit…

Und wenn Du Dich mal hilflos fühlst, denke daran… Du bist nicht allein!!!“ (4)

…bis es Normaliät wird, wenn eines Tages an Eurer Nachbarwohnung hilfloses Geschrei zu hören ist, weil wieder ein Mensch abgeholt wird, weil er oder sie sich zu kritisch geäußert hat bzw. ein mathematischer Algorythmus von „Prism“, „Tempora“ oder „Indect“, ihn oder sie als sytstemgefährdent eingestuft hat. Du selbst, ängstlich und angepasst, wirst Dich dann, um den Zwiespalt, in dem Du steckst, nicht erkennen zu müssen, wieder der nächsten TV-Show zuwenden oder dem Wochendparty-Exzess. Und am nächsten Tag wirst Du stumpf, ohne Lächeln und Freude zu Deiner Arbeit zu gehen, immer Angst habend ja nichts falsches zu sagen, um Deinen Status quo nicht zu verschlechtern, ohne zu merken, dass du schon längst ein Sklave bist – ein Sklave der sein Sklavensein akzeptiert und sich einredet damit ganz glücklich zu sein.

Macht ist immer korrumpierend, und keinem Menschen und keiner Gruppe darf man zu viel davon und auf lange Zeit anvertrauen. (5)

Wenn Ihr für Euch, Eure Kinder, Eure Enkel, Eure Freunde eine Welt wollt, in der die Gedanken, Worte und Gefühle noch frei sind und ohne Angst artikuliert werden können, dann sollte jeder von uns ungeachtet seiner persönlichen Ideologie, unegachtet ob konservativ oder links, Macho oder Feministin, jung und alt auf die Strasse gehen.

Jenseits der Ellfbeinturmversprechen unserer Machteliten und den idelogischen Fahnen, die Euch in ein neues Korsett stecken wollen, gibt es nur eine Frage, die Du Dir persönlich stellen musst und die lautet:

„Was wilst du für Dich, Deine Kinder, Deine Freunde? … Freiheit oder Angst!?

Es ist Zeit sich zu entscheiden!

Am Ende des Tunnels steht Freiheit oder das digitale Mittelalter.“ (6)

Geht auf die Strasse und redet mit Euren Mitmenschen, bildet Netzwerke, unterstützt Euch, lehnt Euch auf, gegen alles was Euch Eure persönliche Freiheit nehmen will… egal ob es Euer Boss ist, Euer Vermieter, eine staatliche Bürokratie, krank machende Lebensmittel oder orwell´sche Überwachungs- und Kontrollsysteme. Beschäftigt Euch mit Euch selbst und Eurer Umgebung ! Hinterfragt Euch… in welcher Welt und wie Ihr Leben wollt und was Ihr dafür tut!

Und wenn wir uns am 27. Juli 2013 auf der Strasse sehen, bedenkt, dass es nicht bei diesem Tag bleiben darf, wenn ihr es wirlich ernst meint, mit der Verteidigung der Freiheit und erinnert Euch an diesen Ausspruch von Albert Camus:

“Der einzige Weg, mit einer unfreien Welt umzugehen, ist, selbst so absolut frei zu werden, dass allein Deine Existenz ein Akt der Rebellion ist.”

(1) Jack Kerouack, Schrifsteller 1922 – 1969

(2) Henry.David. Thoreau , Philosoph 1817 – 1862

(3) George Orwell, Polizeikooperal, Tellerwäscher, Widerstandskämpfer, Journalist und Schrifsteller 1903 – 1950

(4) Michael, ein Mitmensch 1977 – ?

(5) Aldous Huxley, Universitätsprofessor, Schrifsteller, Journalist 1894 – 1963

(6) Michael, ein Mitmensch 1977 – ?

weitere Informationen zu den Aktionstagen

http://occupy99.de/2013/07/stopwatchingus-wir-alle-sind-edward-snowden/

...und unter dem Hashtag #stopWatchingUs>


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Heise online, Logo

13.7.2013; Holger Bleich: Globaler Abhörwahn: Wie digitale Kommunikation belauscht wird

aus: heise online; 13.7.2013;
http://www.heise.de/ct/artikel/Globaler-Abhoerwahn-1913829.html

<Was der Whistleblower Edward Snowden ans Tageslicht befördert hat, zwingt auch jene zum Umdenken, die bislang nach dem Motto leben: „Wer nichts zu verbergen hat, muss nichts befürchten.“ Der US-Auslandsgeheimdienst durchleuchtet Kommunikation großflächig und anlasslos. Ins Visier der NSA geraten mitunter Unschuldige. Auch deutsche Behörden sind nicht zimperlich. Es ist Zeit, über Maßnahmen gegen die Erosion der eigenen Privatsphäre nachzudenken.

Den 24. Januar 2012 wird Saad Allami aus dem kanadischen Quebec nicht so schnell vergessen. Als er gerade seinen siebenjährigen Sohn aus der Schule abholen wollte, fingen ihn Polizeibeamte ab und setzten ihn fest. Anschließend stürmten Ermittler seine Wohnung, durchkämmten die Räume und erklärten seiner Frau, sie sei mit einem Terroristen verheiratet. Arbeitskollegen von ihm wurden parallel dazu während einer Geschäftsreise in die USA an der Grenze abgefangen und mehrere Stunden zu ihren Verbindungen zu Allami befragt.

Was war geschehen? Saad Allami ist Vertriebsmanager bei einem Telekommunikationsunternehmen – und er ist unbescholtener kanadischer Bürger marokkanischer Abstammung. Drei Tage vor der Festnahme wollte er seine Kollegen motivieren, die sich gerade auf dem Weg zu einer Verkaufsmesse in New York City machten. Allami sendete ihnen eine SMS hinterher, sie mögen mit ihrer Präsentation die Konkurrenz „wegblasen“.

Die kanadische Polizei durchleuchtete den Manager erst nach der Festnahme gewissenhaft und stellte fest, dass der Terrorverdacht haltlos ist. Allami nutzte in seiner SMS das französische Wort „exploser“. Die Echtzeit-Analyse des US-amerikanischen Auslandsgeheimdiensts konstruierte offensichtlich aus der marokkanischen Herkunft, der abgefangenen SMS mit dem Begriff „explodieren“ und einer Truppe Einreisender als Empfänger der Nachricht eine Terrorwarnung.

Im Raster

Allami wurde zum zufälligen Opfer der US-amerikanischen Rasterfahndung modernster Ausprägung. Ein Rückblick: Um RAF-Terroristen schneller aufzuspüren, hatte in den 70ern der damalige Präsident des Bundeskriminalamts Horst Herold in seiner Verzweiflung erstmals zu dieser Ermittlungsmethode gegriffen. Das Prinzip: Behörden füttern Computer mit allen verfügbaren Daten über Bürger und suchen darin EDV-gestützt Merkmale, die auf das zuvor festgelegte kriminelle Verhaltensmuster hindeuten. Erreichen die Treffer einen Schwellenwert, schlägt das System Alarm – ein Verdacht ist hergeleitet, die Ermittlung läuft an.

Die Rasterfahndung steht seit jeher in der Kritik, weil sie ein rechtsstaatliches Grundprinzip untergräbt: die Unschuldsvermutung. Demzufolge soll der Staat Bürger erst dann ausforschen und gegen sie ermitteln dürfen, wenn er einen begründeten Verdacht auf kriminelle Taten hegt. Bei der Rasterfahndung geraten aber alle ins Visier. Schlimmstenfalls müssen sie ihr Verhalten möglichen Rasterkriterien anpassen, um nicht aufzufallen. Saad Allami hätte in seiner SMS an die Kollegen sicherlich den Begriff „exploser“ gemieden, wenn er die Konsequenzen gekannt hätte.

Seit Anfang Juni dieses Jahres liefert Edward Snowden scheibchenweise Beweise dafür, dass der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst bestrebt ist, möglichst jede digitale Kommunikation von Bürgern anderer Länder zu belauschen und auszuwerten. Insbesondere in Deutschland reagierten Politiker und Medien entsetzt. Dabei ist es – offensichtlich unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit – seit Jahren kein Geheimnis mehr, mit welchen Methoden die NSA und Geheimdienste anderer westlicher Industrienationen vorgehen, um Massen von Informationen an sich zu reißen, zu sieben und auszuwerten.

Ohne Schranken

Ende der 90er-Jahre forschten Journalisten unter anderem des Heise-Verlags das Echelon-Projekt aus, das die USA im Verbund mit Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland bereits Anfang der 60er-Jahre in die Wege geleitet hatten. 2001 belegte ein Untersuchungsbericht des Europäischen Parlaments, dass die NSA mit Echelon Telefonate, Mails und sonstige Kommunikation großflächig belauscht hatte.

Der Verdacht lautete damals übrigens, dass es nicht nur um präventive Terrorbekämpfung gegangen sei, sondern wesentlich auch um das Ausspähen von Know-how ausländischer Unternehmen, also um Wirtschaftsspionage. Der Echelon-Skandal geriet weitgehend in Vergessenheit, weil kurz nach den Enthüllungen die Anschläge vom 11. September 2001 die Arbeit der Auslandsgeheimdienste in ganz anderem Licht erscheinen ließen.

Die Vereinigten Staaten reagierten auf die Anschläge mit dem „Patriot Act“. Das Gesetz erweiterte die Befugnisse von FBI, CIA und NSA zur „lawful interception“, also zur präventiven Telefon- oder Internetüberwachung erheblich und setzte den Richtervorbehalt in Teilen außer Kraft. In Zusammenhang mit der Ermächtigung zur Auslandsüberwachung („Foreign Intelligence Surveillance Act“, FISA) aus dem Jahre 1978 hatten die Geheimdienste nun völlig freie Hand beim Belauschen des weltweiten Telefon- und Datenverkehrs. Sowohl der Patriot Act als auch FISA gelten nach Verlängerungen auch heute noch.

Glasfaser-Angriffe

Edward Snowdens Aussagen, die NSA könne über Abhör-Schnittstellen in Glasfaser-Backbones fast den gesamten weltweiten Internet-Datenverkehr belauschen, stießen in der Öffentlichkeit auf Skepsis. Es sei kaum denkbar, solche Datenmengen auszuleiten und zu speichern, hieß es allerorten. Dabei hatte bereits im Jahr 2006 ein Vorfall genau das enthüllt, was Snowden nun mit den veröffentlichten Geheimdokumenten erneut belegt: Die NSA nutzt den gegebenen Spielraum, um die US-Provider zur Kooperation zu zwingen und den Telefon- und Datenverkehr möglichst aller Menschen abzufangen und zu filtern.

Ein ehemaliger Techniker des US-Telekommunikationsriesen AT&T hatte damals nachgewiesen, dass das Unternehmen der NSA gestattete, sämtliche Telefongespräche und IP-Daten direkt an den Backbones auszuleiten. Dazu hatte die NSA nach Angaben des Technikers in einem geheimen Raum im AT&T-Datacenter San Francisco eine Abhörschnittstelle des Typs Narus STA 6400 installiert.

Das ehemals israelische Unternehmen Narus ist auf den Bau von Supercomputern spezialisiert, die für Geheimdienste sogar an 100-GBit-Glasfaser-Leitungen den Datenverkehr mitschneiden und nahezu in Echtzeit filtern können. Das neueste Produkt „Narus nSystem“ bietet nach Angaben des Unternehmens eine Komplettlösung inklusive Data-Warehouse, Big-Data-Reduzierung und Forensik-Portal. Schon im Jahre 2004 war klar, dass Narus zum Zulieferer des US-amerikanischen Geheimdiensts avancierte – der ehemalige NSA-Direktor William Crowell wurde als Vorstand installiert. Seit 2010 gehört Narus zur Rüstungssparte des Boeing-Konzerns.

Der Hersteller Glimmerglass brüstet sich in einer Präsentation damit, Kommunikationsinhalte direkt an Glasfaser-Backbones abgreifen zu können.  Als zweiter Zulieferer für Lauschaktionen an Glasfasern dürfte das wenig bekannte Unternehmen Glimmerglass fungieren. In einer nicht öffentlichen Präsentation warb das Unternehmen 2011 damit, dass seine Schnittstellen erfolgreich von US-Geheimdiensten eingesetzt werden. Glimmerglass „CyberSweep“ könne aus IP- und ATM-Datenströmen beispielsweise Gmail-Mails, Facebook-Daten oder Twitter-Tweets in Echtzeit extrahieren und speichern.

Im Interview mit der US-amerikanischen Aviation Week wurde Glimmerglass-Chef Robert Lundy 2010 zu einer möglichen Ausspäh-Aktion an den afghanischen Internet-Backbones befragt. Er antwortete: „Wenn man einmal die Wellenlängen auf der Glasfaser extrahiert hat, kann man dynamisch jene auswählen, die man abhören will – ohne anwesend zu sein. Wenn wir dort ein Operation Center errichten würden, könnten unsere Systeme dazu genutzt werden, im Land alle Glasfaser-Ein- und Ausgänge auszuspähen.“ Glimmerglass-Equipment werde bereits von Geheimdiensten dazu eingesetzt, Untersee-Glasfaserkabel anzuzapfen.

Die riesige Masse an Rohdaten speichert die NSA in verteilten, hochparallelisierten Datenbanken. Dazu hat sie ausgerechnet das Big-Table-Storage-Modell von Google um eine Rechteverwaltung weiterentwickelt. Die daraus entstandene Java-Software „Accumulo“ hat sie im September 2012 sogar via Apache Foundation als Open-Source-Projekt bereitgestellt. Zur Analyse der Daten wendet die NSA das Java-Software-Framework Hadoop an, mit dem sich Analyseaufgaben auf Tausende Cluster-Knoten verteilen lassen. Doch der Datenberg, der zu einfach handhabbaren Graphen reduziert werden soll, wächst. Das stellt die NSA-Techniker vor große Herausforderungen, wie interne Präsentationen belegen.

Bislang analysiert die NSA alle gesammelten Daten in ihrem Hauptquartier, doch in Bluffdale/Utah entsteht derzeit ein riesiges Rechenzentrum, das den Nachrichtendienst in die Lage versetzen soll, Daten im Yottabyte-Bereich zu speichern und auszuwerten – ein Yottabyte entspricht einer Billion Terabytes (1024 Byte). Ein weiterer Schwerpunkt des zwei Milliarden US-Dollar teuren Komplexes soll in der Entschlüsselung kryptografischer Informationen liegen.

Riesiger Lauschangriff

An der Seekabel-Landestation Bude hat sich der britische Nachrichtendienst GCHQ in die US-europäische Kommunikationsschlag- ader, das Unterseekabel TAT-14, eingeklinkt.

Den von Edward Snowden veröffentlichten Dokumenten zufolge besteht die NSA-Auslandsüberwachung des Telefon- und Datenverkehrs aus mehreren Komponenten. An mehr als 100 Schnittstellen hat sich demnach der Geheimdienst in Glasfaserleitungen eingeklinkt, und das keineswegs nur in den USA. In Europa beispielsweise erhält die NSA Unterstützung vom britischen Nachrichtendienst Government Communications Headquarters (GCHQ). Aus den Dokumenten geht hervor, dass das GCHQ unter anderem die meistgenutzte transatlantische Datenautobahn, das Unterseekabel TAT-14, angezapft hat (Projekt „Tempora“). Alle abgefangenen Inhaltsdaten sollen für drei Tage, die Verbindungsdaten sogar für 30 Tage gespeichert werden.

Der Spiegel hatte Einblick in einen Teil der Snowden-Dokumente und daraus ersehen, dass die NSA auch an deutschen IP-Datendrehkreuzen „in West- und Süddeutschland“ lauscht. In Frankfurt habe die NSA „mit Wissen der Deutschen“ Zugang zu jenen Internet-Knotenpunkten, „die vor allem den Datenverkehr mit Ländern wie Mali oder Syrien regeln, aber auch mit Osteuropa“. Ob der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) direkt am Frankfurter De-Cix – also dort, wo die meisten Provider ihre Netze zusammenschalten – abhört, wie ebenfalls vom Spiegel kolportiert, wollte der De-Cix-Betreiber eco auf Anfrage von c’t nicht bestätigen oder dementieren – für derlei Fragen sei der BND zuständig, teilte man uns mit.

Deutschland steht offenbar mehr als andere westliche Staaten im Fokus der NSA. Snowdens Dokumente belegen laut Spiegel, dass der US-Auslandsnachrichtendienst an „normalen Tagen“ bis zu 20 Millionen Telefonverbindungen und um die 10 Millionen Internetdatensätze hierzulande sammelt. An Spitzentagen wie dem 7. Januar 2013 habe der Geheimdienst rund 60 Millionen Telefonverbindungen aufgezeichnet. Allerdings, und das geht in der Berichterstattung oft unter, beschränkt sich die NSA dabei den Dokumenten zufolge auf Verbindungsdaten, also die sogenannten „Metadaten“. Dabei geht es darum, wer mit wem wie lange gesprochen hat, nicht um den Inhalt des Gesprächs. Analog bedeutet das beim Datenverkehr: Wer hat wann und wie lange diese oder jene Webseite angesehen, wer hat mit wem gemailt, gechattet oder per Skype konferiert?

Details zum Prism-Projekt zeigen aber, dass die NSA eine jährlich erneuerte Pauschalvollmacht hält, um bei Unternehmen wie Facebook, Google, Yahoo, Microsoft oder Apple nahezu in Echtzeit Inhalte anzufordern. Generiert die Keyword-Suche einen Raster-Treffer, dürfen NSA-Mitarbeiter über das Prism-Portal eine Live-Überwachung von Personen starten: Die Unternehmen leiten dann über eine von der Bundespolizei FBI installierte Schnittstelle sämtliche Aktivitäten der Zielperson an Prism weiter. Außerdem können „Case Notifications“ an die NSA-Analysten verschickt werden, wenn sich eine überwachte Person in einen der Dienste einloggt, eine E-Mail verschickt oder einen Voice- und Videochat startet oder beendet. Den Prism-Enthüllungen nach standen Anfang April 117 675 Menschen weltweit unter Echtzeit-Überwachung der NSA.

Kontrollierte Überwachung

Von derlei allumfassenden Überwachungstechniken ist der bundesdeutsche Auslandsgeheimdienst weit entfernt. Der in Pullach bei München ansässige BND beschränkt sich derzeit nach eigenen Angaben im Rahmen der sogenannten „strategischen Fernmeldeaufklärung“ auf das Abfangen von Telefonaten und Mails, die die Landesgrenze überqueren. Dazu betreibt er bei Providern „Auslandskopfüberwachung“, lauscht also mit einem Schlüsselwort-Filter an den Servern und Leitungen.

Die Aktivität des BND wird – anders, als es in den USA üblich ist – laufend kontrolliert, und zwar von einem parlamentarischen Kontrollgremium (PKG). Der letzte Bericht des PKG legte Zahlen aus dem Jahr 2010 of-fen. Demzufolge umfasste die Schlüsselwort-Liste damals 16 400 Begriffe, wobei allein 13 000 davon explizit auf den Waffenhandel zielten. 2010 wurden 37 Millionen Mails und Telefonate maschinell ausgewertet, wobei 90 Prozent davon Spam-Mails waren. Nach PKG-Bericht enthielten lediglich 213 davon verwertbare Hinweise, die zu einem Anfangsverdacht führten. Insgesamt darf der BND gemäß G10-Gesetz höchstens 20 Prozent der Übertragungskapazität ins Ausland dauerhaft belauschen, nach Aussagen aus dem PKG sind es momentan etwa 5 Prozent.

Wegen versuchter Brandstiftung erwirkten Berliner Ermittlungsbehörden die Herausgabe von Funkzellendaten bei den deutschen Providern. Vergrößern Im deutschen Inland geht die größere Gefahr für die Privatsphäre der Bürger von Ermittlungsbeamten aus, die bei strafrechtlichen Verdachtsfällen die zur Verfügung stehenden Mittel über Gebühr anwenden. Dies reicht von der Auswertung der omnipräsenten Überwachungskameras bis hin zur Funkzellenabfrage. Nur in besonders krassen Fällen geraten derlei Maßnahmen an die Öffentlichkeit. Ende 2009 etwa haben Polizei und Staatsanwaltschaft die „Erfassung und Übermittlung sämtlicher Verkehrsdaten und Verbindungsdaten“ eines Stadtgebiets bei allen vier Netzbetreibern angefordert und bekommen – wegen versuchter Pkw-Brandstiftung. Halb Friedrichshain wurde ohne Erfolg unter Generalverdacht gestellt und gerastert.

Diese Abfrage ist rückwirkend möglich, weil die Provider alle Verbindungs- und Funkzellendaten ihrer Kunden zu Abrechnungszwecken lange vorhalten. Vodafone etwa speichert die Standorte eingeloggter Mobiltelefone satte 210 Tage lang, die Telekom immerhin für 30 Tage. So existiert de facto eine Vorratsdatenspeicherung im Mobilfunkbereich, obwohl das Bundesverfassungsgericht derlei langen Speicherfristen mehr als skeptisch gegenübersteht.

Die Telekommunikations-Überwachungsverordnung (TKÜV) gestattet es Ermittlern bei Verdacht auf schwere Straftaten gemäß Paragraf 100a Strafgesetzbuch außerdem, eine Live-Mail-Überwachung zu starten. Bei jedem Provider, der mehr als 9999 Konten verwaltet, steht dafür eine Schnittstelle bereit. Meist handelt es sich um die sogenannte SINA-Box, die verschlüsselt eine „IP-gestützte Übermittlung der Kopien zur berechtigten Stelle“ ermöglicht. Der Kunde muss von einer solchen Überwachungsmaßnahme nicht informiert werden.

Wer nun meint, einer solchen Überwachung mit Verschlüsselung entgehen zu können, unterschätzt die Möglichkeiten der Ermittler. Seit 2010 ist bekannt, dass hierzulande auch die sogenannte „Quellen-TKÜV“ zum Einsatz kommt, also das Belauschen von Verdächtigen direkt an ihrem Endgerät. Auf diese Weise haben Behörden bereits verschlüsselte Skype-Telefonate mitgehört und Mails nach der Entschlüsselung am PC abgefangen.

In einem geheimen Prospekt beschreibt das Unternehmen Gammagroup Fähigkeiten des Staatstrojaners FinFisher. Das BKA hat jüngst zehn Lizenzen der Software eingekauft. Vergrößern Aus geheimen Papieren des Innenministeriums geht hervor, dass das „Kompetenzzentrum Informationstechnische Überwachung“ im Bundeskriminalamt (BKA) derzeit für eine umfassendere Quellen-TKÜV kräftig aufrüstet: 147 000 Euro kosteten Anfang 2013 zehn Lizenzen des Staatstrojaners FinFisher von Gamma/Elaman, der Ermittlungsbehörden vollen Zugriff auf Kamera, Mikrofon und den gesamten Datenverkehr des Nutzers ermöglicht und von dem außerdem eine Variante fürs Smartphone-Betriebssystem Android existiert. Setzt das BKA FinFisher wirklich ein, hilft in Verdacht Geratenen auch keine Verschlüsselung mehr.

Clouds im Fokus

Sowohl Privatleute als auch Unternehmen stehen seit den Snowden-Enthüllungen US-amerikanischen Cloud-Services argwöhnisch gegenüber. Die einen befürchten die Erosion ihrer Privatshäre, die anderen sorgen sich um die Vertraulichkeit ihrer Betriebsgeheimnisse. Ein weit verbreiteter Tipp lautet daher derzeit, auf Clouds auszuweichen, die in Europa beheimatet sind und auf hiesiger Rechtsgrundlage betrieben werden. Abgesehen davon, dass auch der Zugriff auf deutsche Server nicht zwingend ausschließlich über deutsche Leitungen geroutet wird und am Netz belauscht werden kann, sind die Clouds aber längst ins Visier europäischer Überwachungsbestrebungen geraten.

Das European Telecommunications Standards Institute (ETSI), ein Zusammenschluss von europäischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, arbeitet zurzeit an einem Projekt namens „Lawful Interception – Cloud/Virtual Services“. Man plant eine Schnittstelle, um Sicherheitsbehörden im Rahmen der jeweiligen Gesetze die Überwachung von Cloud-Kommunikationsdaten in Echtzeit zu ermöglichen. Die Anbieter sollen ein eigenes API für Ermittler bereitstellen. Außerdem setzt man auf Deep Packet Inspection direkt an den Servern. In Deutschland eruieren parallel dazu Bundespolizei, BKA und Verfassungsschutz im Strategie- und Forschungszentrum Telekommunikation (SFZ TK) bei Berlin Zugriffsmöglichkeiten auf deutsche Cloud-Dienste.

Unabhängig von den angestrebten neuen Inlands-Überwachungstechniken zur Strafverfolgung: Es steht fest, dass der BND als Auslandsgeheimdienst über die Zusammenarbeit mit Diensten anderer Länder eine Menge Abhörprotokolle zu deutschen Bürgern erhält. Insbesondere rühmt man sich des Austauschs mit der NSA und leistet willfährig Unterstützung. Und so entsteht eine absurde Aushöhlung der Rechtsstaatsprinzipien. Alle Nachrichtendienste der westlichen Industriestaaten dürfen nur im Ausland lauschen, ihre Ergebnisse aber bilateral austauschen – so wird jeder Bürger weltweit zum überwachbaren Ausländer. (hob)

Literatur

[1] c’t Dossier: Raus aus der Cloud-Falle, http://heise.de/-1897895

www.ct.de/1316112

Privat trotz PRISM

Artikel zum Thema finden Sie in c't 16/2013:

Auf der nächsten Seite: Prism yourself>


Teil 2: Prism

http://www.heise.de/ct/artikel/Globaler-Abhoerwahn-1913829.html?artikelseite=2

<Prism yourself

Die NSA-Datensauger suchen nicht die Nadel – sie holen sich gleich den ganzen Heuhaufen. Sie horten Metadaten, also zum Beispiel, wer wann eine Mail wohin geschickt hat. Damit wird es möglich, die Verbindungen zwischen den Halmen zu finden – dann, so das Kalkül der NSA-Techniker, ist die Nadel auch auffindbar.

Welche Erkenntnisse die Analyse von Metadaten liefert, kann jeder mit frei verfügbarer Software selbst ausprobieren. Für fundierte Aussagen über Netzwerke muss man nur ausreichend viele Daten haben und den thematischen Kontext kennen, was direkt zur weltweit größten sozialen Plattform Facebook führt.

Facebook

Facebook sammelt von über einer Milliarde Nutzern mit deren Einverständnis unermesslich viele Daten. Freiwillig geben die Mitglieder über Mail-Adressbücher ihre Kontakte bekannt, laden Bilder mit Ortsinformationen hoch und erzeugen detaillierte Profile mit teils sehr intimen Angaben. Schon die neue Facebook-Graph-Suche deutet an, wie umfangreich die Datensammlung ist: Wer von meinen Freunden ist eigentlich offen schwul? Facebook nennt das in der englischen Graph-Suche in „My male friends interested in men“ um und spuckt alle Freunde aus, die diese Informationen innerhalb von Facebook preisgeben.

Das Tool NameGenWeb sortiert das eigene Facebook-Netzwerk, gliedert es in Gruppen und stellt soziale Mittelpunkte heraus. Vergrößern Mehrere Werkzeuge ermöglichen es, die Daten des eigenen Netzwerks zu analysieren. NameGenWeb etwa ist eine Facebook-App, die nach Datenfreigabe das eigene Beziehungsnetzwerk anzeigt. Im abgebildeten Beispiel sehen Sie, wie NameGenWeb die einzelnen sozialen Gruppen der Testperson erkennt – und das sehr genau. Schulfreunde haben eine andere Farbe als Mitstudierende aus der Uni-Zeit, die Kollegen aus der alten Firma unterscheiden sich von denen am neuen Arbeitsplatz.

Geht man nun davon aus, dass die NSA alle Daten bei Facebook einsehen kann, liegen alle Verbindungen zwischen Mitgliedern offen vor ihr. Die Verknüpfung erfolgt über die Adressbücher, die vor allem Neulinge gerne einfach mal hochladen um einfacher Bekannte zu finden. Stand man selbst in solch einem Adressbuch, kann die Facebook-Datenbank Verbindungen aufzeigen, obwohl man dort gar kein Konto hat.

Twitter

Die Vernetzung bei Twitter ist loser als bei Facebook. Mit dem gegen- oder einseitigen Folgen und mit dem Versand privater Nachrichten spannen die Nutzer aber auch hier Netzwerke auf. Hinzu kommen Metadaten, etwa der Aufenthaltsort sowie das Gerät beim Versenden von Tweets, sofern diese Einstellungen aktiviert sind.

Die Website Mentionmap zeigt Twitter-Nutzern nach Autorisierung an, welche öffentlichen Twitter-Konten sich gegenseitig erwähnen. Die Netzwerkdarstellung bietet nur einen Schlüssellochblick – große, komplexe Netzwerke kann sie nicht darstellen. Bei der Testperson wurde immerhin sichtbar, welche Nutzer häufiger ihre Nachrichten retweeten.

Mit der kostenlosen Erweiterung NodeXL kann man Office ab Version 2007 zur Analyse von Verbindung von Twitter-Nutzern erweitern. Sofern die Follower öffentlich sind, stellt die Software Netzwerke übersichtlich dar. Allerdings funkt das sogenannte „Rate-Limit“ von Twitter dazwischen: Über das API darf NodeXL nur eine geringe Anzahl von Anfragen pro Stunde senden, und so können Darstellungen mit etwa 250 Followern schon einige Stunden dauern. Ein Nachteil, den die NSA nicht hat – für sie gelten keine API-Schranken.

E-Mail

Selbst wenn der Inhalt von Mails verschlüsselt ist, lassen sich die Metadaten – also Empfänger, Absender, Zeit und Betreff – einfach lesen respektive abhören. Sie befinden sich im Header der E-Mail immer im Klartext. Damit entsteht für Lauscher ein gutes Bild der Vernetzung und Lebensgewohnheiten, etwa zu den Arbeits-, Frei- und Ruhezeiten.

Um mal eben das eigene Archiv nach Inhalten und Meta-Informationen zu durchstöbern, eignet sich das Werkzeug MUSE. Es ist Ausfluss eines aktiven Forschungsprojekts des Mobisocial Laboratory an der Stanford University. Seit 2012 bietet die Java-Software die Möglichkeit, große mbox-Mail-Archive zu analysieren, wie sie etwa Thunderbird anlegt. Dies geschieht auf dem eigenen PC, es werden keine Daten nach außen übertragen. (Sebastian Mondial)/ (hob)>


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Spiegel online, Logo

13.7.2013: Microsoft mit FBI, NSA und CIA gleichzeitig im Bett

aus: Spiegel online: Wie Microsoft mit FBI und NSA und CIA kooperiert; 13.7.2013;
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/wie-microsoft-mit-fbi-nsa-und-cia-kooperiert-a-910863.html

Skype galt lange als absolut abhörsicher, auch Eigentümer Microsoft behauptete das stets. Jetzt zeigen neue Enthüllungen: Der Konzern kooperiert mit FBI und NSA, der Telefondienst wird abgeschöpft, andere Angebote der Firma auch. Microsoft gerät immer stärker in Erklärungsnot.

Hamburg/Redmond - "Die Grenzen zwischen öffentlich und privat werden vielleicht nie perfekt sein", heißt es in einem Microsoft-Werbespot vom April dieses Jahres, "aber bei Microsoft ist Ihre Privatsphäre unsere Priorität". Der Werbespot wird am Freitag mit viel Häme im Social Web herumgereicht, denn er passt so gar nicht zu dem, was der "Guardian" am Donnerstagabend enthüllte. Microsoft arbeite in großem Stil mit den US-Sicherheitsbehörden zusammen, heißt es da, insbesondere mit der Data Intercept Technology Unit (DITU) des FBI.

Nun veröffentlichte Jubelarien über die gute Zusammenarbeit der US-Behörden veranschaulichen ein ganz neues Feld im NSA-Skandal: Den neuen Veröffentlichungen zufolge können auch FBI und CIA einfach auf die durch Prism erfassten Informationen zugreifen: "Das FBI und die CIA können ein Kopie der Prism-Sammlung zu jedem Selektor (Suchbegriff) erbitten", heißt es da laut "Guardian", all das unterstreiche, "dass Prism ein Teamsport ist!".

Die US-Bundespolizei stellt offenbar die Verbindung mit den Unternehmen vor Ort her: "Kollaborative Teamarbeit war der Schlüssel dabei, einen weiteren Anbieter ins Prism-System einzubinden", zitiert der "Guardian" aus NSA-Newslettern.

Der Anbieter, um den es hier geht, war der Kommunikationsdienstleister Skype. Seit 2011 gehört das Unternehmen Microsoft. Skype galt jahrelang als sicheres Mittel zum Informationsaustausch im Netz, auch gerade unter Dissidenten in Staaten mit repressiven Regimen. Der Grund: Skype basierte ursprünglich auf einer verschlüsselten Peer-to-Peer-Lösung. Die Rechner der Teilnehmer des Netzwerks waren gleichzeitig Knotenpunkte zur Weiterleitung von Chats und Internet-Telefonaten. Noch im Jahr 2008 antwortete Skype auf die Anfrage eines US-Mediums, Chats und VoiP-Telefonate anzuzapfen, erlaube die Architektur des Dienstes gar nicht. Deutsche Sicherheitsbehörden begründen die angebliche Notwendigkeit sogenannter Staatstrojaner bis heute auch damit, dass Skype-Gespräche ohne direkten Zugriff auf den Rechner des Abgehörten nicht überwacht werden könnten. Deshalb brauche man "Quellen-Telekommunikationsüberwachung".

Für NSA, CIA und FBI gilt das augenscheinlich nicht.

"Der erfasste Skype-Anruf war sehr klar"

Das begann, als Microsoft den Dienst übernahm: Nun liefen die Verbindungen über Knotenpunkte, die Microsoft selbst betreibt. Im Sommer 2012 verweigerte Skype, nun im Besitz von Microsoft, zur Frage nach den eigenen Abhörmöglichkeiten die Aussage. Im Mai 2013 wiesen Fachleute von "Heise Security" nach, dass vermeintlich verschlüsselte, getippte Skype-Chats offenbar doch mitgelesen werden.

Für die Überwacher von NSA, FBI und CIA ist es aber offenbar sogar möglich, auch Voice-over-IP- und sogar Videotelefonate mitzuschneiden. "Der erfasste Skype-Anruf war sehr klar und alle Metadaten sahen vollständig aus", zitiert der "Guardian" aus einer NSA-Erfolgsmeldung. Andernorts freut sich der Autor einer internen NSA-Nachricht: "Die Audio-Anteile dieser Sitzungen konnten ja schon die ganze Zeit korrekt verarbeitet werden, aber ohne das zugehörige Video. Jetzt haben Analysten endlich das vollständige Bild." Das war im Juli 2012.

Microsoft selbst behauptete noch 2012 in seinem jährlichen Transparenzbericht: "Skype-Anrufe über die reguläre Desktop-Software sind auf Peer-to-Peer-Basis verschlüsselt." In der Spalte "Inhalte preisgegeben" steht bei Skype jeweils die Zahl Null - die NSA-Anfragen sind ja auch geheim. Allerdings, warnt Microsoft könnten natürlich "Kriminelle oder Regierungen" unter Umständen auf die Endpunkte eines Gesprächs zugreifen.

Neue Produkte erst einmal den Überwachern vorgelegt

Vor dem Hintergrund der neuen Enthüllungen erscheint das wie ein reichlich kreativer Umgang mit der Wahrheit. Skype-Anrufe waren eben nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Wie soll ein Unternehmen, das Produkte von Microsoft einsetzt, künftig noch darauf vertrauen, dass die eigenen Betriebsgeheimnisse nicht ausgeforscht werden, wenn das Unternehmen sogar in Bezug auf die Sicherheit der eigenen Dienste die Wahrheit verschleiert?

FBI und NSA arbeiteten aber offenbar nicht nur an dieser Front eng mit Microsoft-Personal zusammen. Die vom "Guardian" zitierten Dokumente scheinen auch zu belegen, dass sogar neue Produkte erst einmal den Überwachern vorgelegt und nach deren Wünschen modifiziert werden, bevor Endkunden sie benutzen dürfen. So hätten die Fachleute von der Special Source Operations (SSO) Divsion der NSA schon Monate vor dem Start von Microsofts neuer Internetplattform outlook.com Bedenken angemeldet: Dort seien verschlüsselte Chats möglich, das sei ein Problem.

Dem "Guardian" zufolge wurde dieses Problem dann innerhalb von fünf Monaten in Zusammenarbeit von Microsoft und FBI gelöst. Die Lösungen seien "erfolgreich getestet" und dann am 12. Dezember 2012 in den Regelbetrieb aufgenommen worden. Am 18. Februar 2013 wurde outlook.com dann für die Allgemeinheit geöffnet - samt FBI-Hintertür.

Zugriff auf Hotmail und outlook.com - unverschlüsselt

Auch um problemlosen Zugang zu Microsofts Could-Speicherdienst SkyDrive zu bekommen, hätte das FBI "viele Monate lang" mit Microsoft zusammengearbeitet, heißt es im "Guardian". Die neuen Zugänge würden nun "vollständigere und zügigere Erfassung" erlauben. Zugriff auf E-Mails bei outlook.com und Hotmail hätten die US-Dienste und das FBI schon zuvor gehabt, berichtet die Zeitung.

Die Pressemitteilung, mit der Microsoft reagierte, wirkt angesichts all dessen ziemlich lahm. Man stelle Daten über Kunden ja "nur in Reaktion auf legale Prozesse" zur Verfügung. Rechtlich nicht haltbare Anfragen würden zurückgewiesen. Man reagiere immer nur auf Anfragen zu spezifischen Accounts oder "Identifikationsmerkmalen" (identifiers) und würde sich nicht mit "flächendeckenden Anordnungen" abfinden.

Wenn neue Produkte eingeführt oder alte verbessert würden, müsse man das "unter Umständen" mit den Behörden absprechen, um weiterhin "auf Anfragen der Strafverfolger reagieren zu können". Kein Wort darüber, dass im Transparenzbericht noch die Rede davon war, Skype-Telefonate würden nicht an Strafverfolger weitergegeben, obwohl die NSA davon offenbar reichlich Gebrauch macht. Der "Guardian" berichtet, die Zahl dieser Zugriffe habe sich verdreifacht, seit die Agenten auch Video-Anrufe erfassen können.

Die NSA bestätigte den Bericht sogar. Sie teilte mit, die beschriebenen Überwachungsmaßnahmen seien "von Gerichten angeordnet" und unterlägen "einer strengen Aufsicht durch Gerichte, den Kongress und den nationalen Geheimdienstdirektor".

All das dürfte Microsoft-Kunden kaum beruhigen. Gerade auch Geschäftskunden, die nun um die Sicherheit ihrer Daten und die Vertraulichkeit von Skype-Gesprächen fürchten müssen.>

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Deutsche
                                Wirtschaftsnachrichten online, Logo

13.7.2013: Der deutsche Innenminister in den "USA": <Amerikaner versprechen Innenminister: Spionage nur mit guten Absichten>

Spanner Obama mit seinen
                      lautlosen Spanner-Kriegen
Spanner Obama mit seinen lautlosen Spanner-Kriegen [1] - Obama "Fuck you"

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 13.7.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/13/prism-deutschland-erhaelt-zusage-dass-die-usa-keine-boesen-absichten-haben/

<Bundesinnenminister Friedrich ist mit dem Gespräch mit der Präsidentenberaterin für die Terrorabwehr äußerst zufrieden. Es habe keine Industrie-Spionage gegeben und man konnte vorschlagen, das G10-Gesetz aufzuheben. Die Amerikaner versicherten dem Innenminister, dass sie deutsche Daten selbstverständlich immer nur mit dem besten Absichten ausspionieren.

Am Freitag war Bundesinnenminister Friedrich zu Gesprächen über Prism nach Washington gereist. Im Vorfeld hatte er betont, dass man unter Freunden auch in der Lage sein müsse, „Klartext“ zu reden. Kein besonders großer Vorsatz angesichts der Vorwürfe gegenüber dem NSA. Und selbst, wenn tatsächlich Klartext geredet worden wäre oder es sogar zu neuen Vereinbarungen gekommen wäre, würde es die deutsche Öffentlichkeit doch nicht erfahren.

Nach einem ersten Treffen mit der Präsidentenberaterin für die Terrorabwehr, Lisa Monaco, wendete sich Friedrich zuversichtlich an die Presse. „Es war wichtig, dass wir auch klare Antworten bekommen haben“, zitiert ihn die Deutsche Welle.

„Klare Antworten, dass es keine Industriespionage der Behörden der Vereinigten Staaten, des Geheimdienstes, gegen deutsche Unternehmen gibt. Dass es über die Ausspionierung der jeweils anderen Bürger, die ja nach dem eigenen Gesetz verboten ist, keine Vereinbarungen zwischen den Geheimdiensten der NSA und deutsche Stellen gibt. Und wir haben ein sehr konkretes Ergebnis: Es ist ja seit langem die Rede davon, dass es ein Abkommen noch aus den 60 er Jahren gibt, nach dem NATO-Truppen-Statut, wonach amerikanische Stellen auch mit deutschen Geheimdiensten gemeinsam zum Schutz der amerikanischen Truppen Geheimdienstoperationen unternehmen können. Wir haben den amerikanischen Freunden vorgeschlagen, dieses Abkommen, das ja auch immer wieder in der Öffentlichkeit zu Missverständnissen führt und den Eindruck erweckt, als sei die Souveränität Deutschlands eingeschränkt, dass dieses Abkommen aufgehoben wird.“

Es gibt also keine Vereinbarung beispielsweise zwischen dem BND und der NSA, die jeweiligen Bürger auszuspionieren. Friedrich wählt seine Worte bewusst. Denn das heißt nicht, dass dies nicht dennoch getan wird. Ganz abgesehen davon, dass „klare Antworten“ nichts über die tatsächliche Vorgehensweise der NSA aussagt. Einerseits hat Friedrich nicht direkt mit der NSA oder Obama gesprochen und andererseits kann er Lisa Monacos Aussagen nicht überprüfen. Und die Frage nach einer solchen potentiellen Vereinbarung der Geheimdienste hätte er auch dem BND stellen können.

Ganz abgesehen davon, dass Innenminister Friedrich der deutschen Öffentlichkeit ohnehin nicht die Details der Gespräche unter die Nase reiben wird. Schließlich geht es um die Geheimdienste. Und da ist alles streng geheim. Wenn, wird also höchstens das Parlamentarische Kontrollgremium über die Inhalte der Treffen ausführlich informiert werden. Und von dort wird kaum etwas an die Öffentlichkeit gelangen (hier).

Interessant ist auch, dass Friedrich den Vorschlag, das Abkommen aus den 60er Jahren aufzuheben, als Ergebnis präsentiert. Einen derartigen Vorschlag zu machen, ist keine Leistung und heißt noch gar nichts. Zudem nennt er dieses Abkommen nicht beim Namen und spricht lediglich von Missverständnissen – welche er meint, sagt er auch nicht. Der DLF zitiert Friedrich  zwar mit den Worten, man hätte vereinbart, dass Abkommen auszusetzen, da es ohnehin seit Jahren nicht mehr genutzt worden sei. Allerdings ist auch hier fragwürdig, was aussetzen bedeutet. In jedem Fall wird es nicht außer Kraft gesetzt.

Friedrich bezieht sich damit auf das so genannte G10-Gesetz. 1968 wurde es beschlossen und setzte letztlich nur die das geltende Recht der Alliierten fort. Es änderte also nicht wirklich etwas an der Legalität der Ausspionierung durch den amerikanischen Geheimdienst. Nicht einmal die nach scharfer Kritik vorgenommene Überarbeitung des Gesetzes änderte etwas daran (hier).>

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Ernst Benda, Bundesverfassungsgericht
                      Karslruhe
Ernst Benda, Bundesverfassungsgericht Karslruhe [2]

14.7.2013: Der "Polizeistaat" ist normal geworden (Aussage von 2007)

"Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern, seine Bürger ständig überwacht, kann man als Polizeistaat bezeichnen."

Ernst Benda, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Interview Tagesschau, 5. Juni 2007

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Welt online, Logo

14.7.2013: Der kriminelle BND bei der Spanner-"Arbeit"

aus: Welt online: Überwachungsstaat: Wie deutsche Behörden ihre Bürger ausspähen; 14.7.2013;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article118017253/Wie-deutsche-Behoerden-ihre-Buerger-ausspaehen.html

<Die USA sind nicht allein: Auch deutsche Sicherheitsbehörden überwachen Telefone, lesen SMS und E-Mails – ohne dass Betroffene davon wissen. Die Zahl solcher Zugriffe ist zuletzt stark gestiegen.

Von

Seit den Enthüllungen des amerikanischen Agenten Edward Snowden diskutiert Deutschland über Abhörmaßnahmen durch Geheimdienste und Sicherheitsbehörden: Werden wir total überwacht?

Während sich die Aufmerksamkeit auf den amerikanischen Nachrichtendienst NSA richtet, zeigt die Statistik: Auch in Deutschland hören Staatsanwälte, Polizisten und Agenten Tausende Telefone ab, lesen SMS und E-Mails mit oder öffnen Briefe – ohne dass die Betroffenen davon erfahren.

Und das mit stark steigender Tendenz: Im Jahr 2011, für das die aktuellsten Zahlen vorliegen, beantragten deutsche Staatsanwälte in 5516 Strafverfahren die Telekommunikationsüberwachung – kurz TKÜ – als Ermittlungsmethode. Elf Jahre zuvor war das nur in 3353 Strafverfahren der Fall.

Obwohl die Zahl der Verbrechen in dieser Zeit leicht zurückging, nehmen die Strafverfahren mit Lauschangriff seit 2000 um 65 Prozent zu. Das zeigt die "Welt"-Auswertung einer Aufstellung des Bundesjustizministeriums. Strafverfolger griffen in dem Elf-Jahres-Zeitraum in insgesamt 56.400 Strafverfahren auf Abhöraktionen zurück.

Keine flächendeckende Überwachung

An eine flächendeckende Überwachung reicht die Praxis der deutschen Dienste nicht heran. Das Bundesamt für Verfassungsschutz, der Bundesnachrichtendienst und der Militärische Abschirmdienst haben 2011 gerade 156 Anträge zur Aufhebung des Fernmeldegeheimnisses gestellt.

Die meisten entfielen auf sicherheitsgefährdende und extremistische Bestrebungen sowie die Beobachtung von Spionen. Deutsche Staatsbürger dürfen nur dann überwacht werden, wenn besondere Anhaltspunkte etwa für die Planung von Terroranschlägen vorliegen.

Nach einem Bericht der "Welt" überwachen Polizei und Staatsanwaltschaften in manchen Bundesländern besonders häufig die Telekommunikation von Verdächtigen. In Bayern setzte die Polizei 2011 in insgesamt 1316 Verfahren die TKÜ ein. Bei den Abhörmaßnahmen pro Kopf liegt Bayern mit 10,45 Maßnahmen pro 100.000 Einwohner auf Platz zwei hinter dem Spitzenreiter Hamburg. Die Hansestadt zählte insgesamt 201 Verfahren, woraus sich eine Pro-Kopf-Quote von 11,17 ergibt.

Die TKÜ-Maßnahmen werden bei einer Vielzahl von Straftaten als Ermittlungswerkzeug eingesetzt. Am häufigsten vertreten sind Verfahren im Bereich der Drogenkriminalität, des Bandendiebstahls, Raubs und der Erpressung. Aber auch in Fälle von Mord, Subventionsbetrug, Vergewaltigung und Völkermord werden Telefone gezielt angezapft und E-Mails mitgelesen.

Länder legen Zahlen nur in Einzelfällen offen

Die Landesämter für Verfassungsschutz hingegen unterliegen eigenen "Ausführungsgesetzen" bei geheimen Überwachungsmaßnahmen und legen ihre Zahlen nur in Einzelfällen offen. Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz erklärte gegenüber der "Welt", zwischen 2009 und 2011 habe die Behörde insgesamt 23 Mal Überwachungsmaßnahmen gegen Rechts- und Linksextremisten sowie Islamisten angewendet. In Bayern gab der Verfassungsschutz an, die Zahl der Abhörmaßnahmen liege pro Jahr im unteren zweistelligen Bereich.

Im Fall des Enthüllers Snowden bemühen sich die USA und Russland um Schadensbegrenzung. US-Präsident Barack Obama erörterte auf eigene Initiative die Lage am Telefon mit seinem Kollegen Wladimir Putin.

Dieser hatte zuvor erklärt, dass Snowden nur dann in Russland bleiben könne, wenn er aufhöre, den USA Schaden zuzufügen. Nach Angaben russischer Behörden hat Snowden bisher keine Asyl-Unterlagen eingereicht.

Globales Datenschutzabkommen

Die deutsche Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sprach sich für ein globales Datenschutzabkommen nach dem Vorbild des Klimaschutzprotokolls von Kyoto aus. "Wir brauchen einen Vertrag, an den sich alle Staaten halten und der dann für alle Unternehmen verpflichtend wird", sagte die CSU-Politikerin im Interview der "Welt am Sonntag".

In ihren Augen wäre es "ein historischer Fehler, das jetzt nicht anzupacken". Während Aigner die Reise von Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in die USA guthieß, sprachen Oppositionspolitiker von einem Desaster. "Wir wissen immer noch nichts über die millionenfache Überwachung in Deutschland", sagte der SPD-Innenpolitiker Thomas Oppermann.

Friedrich selbst lobte die Spähpraxis des den US-Geheimdienst NSA. Dadurch seien 45 Anschläge verhindert worden, fünf davon in Deutschland, sagte er. Alle Geheimdienste der Welt, auch der BND, arbeiteten mit ähnlichen Programmen.>

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Neues Deutschland online, Logo


14.7.2013: Krimineller deutsche Justiz steigert die Spannerei mit Telefon- und E-Mail-Überwachung von 2000 auf 2011 offiziell um 66%

aus: Neues Deutschland online: Polizei überwacht immer öfter Telefone und Emails;
http://www.neues-deutschland.de/artikel/827395.polizei-ueberwacht-immer-oefter-telefone-und-emails.html

<Zahl der Ermittlungsverfahren mit Abhör-Maßnahmen um 65 Prozent angestiegen / Verfassungsschutz will Spionageabwehr verbessern.

Berlin (Agenturen/nd). Die bundesdeutsche Justiz und Polizei setzen laut einem Zeitungsbericht bei Ermittlungen zu Straftaten verstärkt auf Telekommunikationsüberwachung (TKÜ). In der Zeit zwischen 2000 und 2011 sei die Zahl der Ermittlungsverfahren, in denen TKÜ-Maßnahmen gegen Verdächtige eingesetzt wurden, bundesweit um rund 65 Prozent angestiegen, berichtete die »Welt am Sonntag« unter Berufung auf Statistiken des Bundesjustizministeriums.

2011 beantragten Staatsanwälte demnach in 5516 Strafverfahren die Genehmigung Telefonate abzuhören, E-Mails und SMS mitzulesen und Briefe zu öffnen. Im Jahr 2000 sei das nur in 3353 Strafverfahren der Fall gewesen.

Dem Bericht zufolge nutzen die Nachrichtendienste diese Überwachungsmaßnahmen im Vergleich zur Polizei eher selten. So wurden im Jahr 2011 lediglich 156 Mal die Überwachung von Verdächtigen Extremisten, Terroristen oder Spionen durch den Bundesnachrichtendienst (BND), das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und den Militärischen Abschirmdienst (MAD) genehmigt. Zu den Landesämtern für Verfassungsschutz lagen der »Welt« keine Zahlen vor, da sie eigenen Ausführungsgesetzen bei geheimen Überwachungsmaßnahmen unterliegen und ihre Zahlen nur in Einzelfällen offenlegen.

Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz teilte der »Welt am Sonntag« aber auf Anfrage mit, zwischen 2009 und 2011 habe die Behörde insgesamt 23 Mal Überwachungsmaßnahmen gegen Rechts- und Linksextremisten sowie Islamisten angewendet. In Bayern gab der Verfassungsschutz an, die Zahl der Abhörmaßnahmen liege pro Jahr im unteren zweistelligen Bereich. Dem Bericht zufolge setzten Polizei und Staatsanwaltschaft in Hamburg und Bayern besonders oft TKÜ-Maßnahmen ein. Allgemein wurden sie dem Bericht zufolge für Ermittlungen zu einer breiten Spanne von Straftaten von Raub bis Völkermord verwendet.

Derweil will Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen angesichts US-amerikanischer und britischer Ausspäh-Programme seine Bemühungen zur Abwehr digitaler Spionage ausweiten. Man müsse sich analytisch, organisatorisch, aber auch mit entsprechenden Ressourcen auf die digitalen Herausforderungen einstellen, sagte Maaßen der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. Im Bundesamt für Verfassungsschutz wurde nach Informationen der Zeitung bereits eine Sonderarbeitsgruppe eingesetzt. Diese befasst sich nach den Enthüllungen des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden mit Konsequenzen für die Arbeit der Behörde.



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n-tv online, Logo

15.7.2013: <Grüne und Linke fordern NSA-Untersuchungsausschuss>

aus: n-tv online; 15.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Gruene-und-Linke-fordern-NSA-Untersuchungsausschuss-article10993246.html

<Berlin (dpa) - In der Ausspäh-Affäre durch den US-Geheimdienst NSA gibt es aus der Opposition jetzt die Forderung nach einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Politiker von Grünen und Linkspartei verlangten, die Affäre durch ein eigenes Gremium des Bundestags aufzuklären. Die SPD hielt sich bedeckt. Laut «Bild»-Zeitung soll der Bundesnachrichtendienst schon seit Jahren über die Datenerfassung Bescheid gewusst haben. Der BND habe immer wieder die US-Geheimdienste um Hilfe gebeten, wenn Bundesbürger im Ausland entführt wurden.

Quelle: n-tv.de , dpa>

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Spiegel online, Logo

15.7.2013: BND profitierte von NSA-Spannertum - zum Beispiel bei deutschen Entführungsfällen

aus: Spiegel online: Daten über Entführte: Deutscher Geheimdienst profitierte von NSA-Sammelwut; 15.7.2013;
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/entfuehrungen-deutscher-geheimdienst-profitierte-von-nsa-sammelwut-a-911131.html

<Noch immer behauptet die Bundesregierung eisern, sie habe von den US-Schnüffelprogrammen erst kürzlich erfahren. Nun wird klar, dass der BND schon vor Jahren gezielt in den USA nach gespeicherten Daten von entführten Deutschen fragte - und sie auch bekam.

<Berlin - Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat in den vergangenen Jahren immer wieder von der Sammelwut der US-Geheimdienste im Internet profitiert und offenkundig von der kompletten Speicherung auch deutscher Daten gewusst. Unter Berufung auf US-Geheimdienstler berichtete die "Bild"-Zeitung am Montag, der deutsche Dienst habe bei Geiselnahmen im Jemen und Afghanistan in den vergangenen Jahren mehrfach gezielt um die von der NSA gespeicherten Internetdaten der Entführten gebeten. So sollten die letzten Kontakte der Gekidnappten und mögliche Hintergründe des Verschwindens recherchiert werden.

Was sich wie eine selbstverständliche Amtshilfe unter befreundeten Diensten anhört, hat weitreichende Implikationen. Da der BND sich direkt wegen der gespeicherten Daten an die US-Kollegen wandte, müssen die Deutschen von dem Speicherprogramm der Amerikaner gewusst haben. Ebenso muss dem Geheimdienst klar gewesen sein, dass die USA auch deutsche Kommunikation standardmäßig speichern.

Die neuen Fakten passen nicht zur angeblichen Ahnungslosigkeit der deutschen Regierung bis hoch ins Kanzleramt. Diesem ist der BND direkt unterstellt. Von dort ließ Kanzlerin Merkel noch in der vergangenen Woche mitteilen, sie habe erst aus der Presse vom Abhörprogramm Prism erfahren. Seit Anfang Juni enthüllt der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden immer wieder Details über die Praktiken der internationalen Geheimdienste (eine Chronik der Affäre finden Sie hier).

Für den BND waren die US-Daten sicherlich hilfreich. Bei Entführungen sind vor allem die letzten E-Mails und Telefongespräche wichtig. An ihnen kann man ablesen, ob die Opfer bedroht wurden, es geschäftliche Probleme im Vorfeld gab oder ob gar das Umfeld der Gekidnappten an der Verschleppung beteiligt sein könnte.

Die Daten der NSA flossen laut "Bild"-Zeitung mehrfach in die Arbeit deutscher Krisenstäbe ein, um entführte Deutsche zu befreien. US-Regierungs- und Geheimdienstkreise betonen laut der Zeitung ebenfalls, dass der BND seit Jahren von der nahezu totalen Datenerfassung weiß, in Gefahrenlagen darauf zugreifen konnte - und dies auch aktiv tat.

Auch in Zukunft sollen die Daten fließen

Die Bundesregierung reagierte ausweichend auf diese Enthüllungen. Ein Regierungssprecher sagte lediglich, es sei "bekannt, dass es zwischen den deutschen Nachrichtendiensten und US-Diensten eine langjährige Kooperation gibt".

Tatsächlich aber bangen die Dienste derzeit um diese Kooperation. So bat Innenminister Hans-Peter Friedrich bei seiner US-Reise hinter verschlossenen Türen eindringlich, dass die USA trotz der Affäre auch in Zukunft NSA-Informationen weitergeben. Dies verlautete aus seinem Ministerium. Aus Friedrichs Sicht sind die US-Daten - ganz gleich wo sie herkommen - für die Gefahrenabwehr in Deutschland extrem wichtig. Öffentlich erwähnt hat er seine Bitte an die USA jedoch in keinem der vielen Statements während und nach der Reise.

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Der Standard online,
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15.7.2013: <Die Totalüberwachung beim Einkauf beginnt> - mit "Tracking-Software"

aus: Der Standard online; 15.7.2013;
http://derstandard.at/1373512610910/Die-Totalueberwachung-beim-Einkauf-beginnt

<Die "New York Times" berichtet über Tracking-Software, die künftig jeden Schritt von Kunden verfolgen soll.

Anhand der WLAN-Signale von Smartphones und speziellen Kameras werden KonsumentInnen künftig auf Schritt und Tritt verfolgt.

Wer online einkauft, muss sich damit abfinden, dass das eigene Konsumverhalten bis ins Detail analysiert wird. Welche Produkte man nur kurz angesehen und dann doch wieder verworfen hat, welche ganz links liegengelassen wurden - alles landet im Datenmaterial von Amazon und Co. Da ist ein Einkauf beim Händler in der nächstgelegenen Einkaufsstraße schon wesentlich privater, sollte man meinen.

Ausspioniert

Doch auch das wird wohl schon bald ein Ende nehmen: Wie die "New York Times" berichtet, haben die ersten Ketten damit begonnen, die Bewegungen der KonsumentInnen auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Mittels der WLAN-Signale von Smartphones wird ein Bewegungsmuster erstellt, das mithilfe von speziellem Video-Equipment zu einem Gesamtbild kombiniert wird.

Profile

So lassen sich recht eindeutige Profile erstellen, die dem Händler wertvolle Informationen liefern: Wie lange stehen die KonsumentInnen vor einem Regal, bevor sie zugreifen, wo halten sie sich am längsten auf, welches Geschlecht haben sie? Besonders interessant für die Händler: Da Smartphones bei ihrer Suche nach WLANs eine eindeutige Kennung ausschicken, können wiederkehrende KonsumentInnen leicht identifiziert werden.

Testlauf

Laut dem Bericht werden entsprechende Technologien mittlerweile bei einer ganzen Reihe großer Ketten getestet, darunter etwas Nordstrom und Benetton. Die Hoffnung der Händler ist dabei, mithilfe des gesammelten Datenmaterials ihre Geschäftsgestaltung zu verbessern und maßgeschneiderte Angebote erstellen zu können. Wer etwa längere Zeit in der Schuhabteilung eines Geschäfts verbringt, ohne etwas zu erwerben, könnte dann einen entsprechenden Coupon als Kaufanreiz erhalten.

Technologie

Die Kameras und die dahinterstehende Analysesoftware seien mittlerweile so gut geworden, dass sie genau feststellen können, auf welche Produkte eine Person gerade blickt. Auch die Stimmung der potenziellen KäuferInnen kann mittlerweile recht zuverlässig erkannt werden.

Perspektive

Doch während so manchem Käufer bei der Vorstellung einer solchen Totalüberwachung der kalte Schauer über den Rücken läuft, sieht die Industrie das naturgemäß anders. So verweist Cisco, das spezialisierte Tracking-Kameras anbietet, darauf, dass reale Geschäfte bisher gegenüber Online-Stores benachteiligt gewesen seien. Insofern ziehe man hier nur nach. (red, derStandard.at, 15.7.2013)

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Focus online, Logo

17.7.2013: Der NSA-Chef Keith Alexander trägt auch einen deutschen Orden

aus: Focus online: General Alexander lebte in Bayern: Politiker empört: NSA-Chef trägt Bundeswehr-Abzeichen; 17.7.2013;
http://www.focus.de/politik/ausland/general-alexander-lebte-in-bayern-politiker-empoert-nsa-chef-traegt-bundeswehr-abzeichen_aid_1044573.html

<Die Bundesrepublik gilt dem NSA als Partner dritter Klasse. Doch sein Chef zeigt sich in der Öffentlichkeit gerne mit einem Abzeichen der Bundeswehr: Als junger Offizier lebte General Alexander in Bayern – und absolvierte eine Übung mit Fallschirmjägern.

Der Direktor des umstrittenen US-Geheimdienstes NSA, Keith Alexander, trägt in der Öffentlichkeit ein renommiertes Abzeichen der Bundeswehr und hat dadurch Kritik deutscher Politiker ausgelöst. Wie die „Bild“ vom Dienstag berichtet, war General Alexander schon als junger Offizier für die NSA in Deutschland tätig. Hier diente er beim „511th Military Intelligence Battalion“, einer militärischen Geheimdiensteinheit, die für die NSA in Deutschland Kommunikation überwachte.

Nach Informationen der Zeitung lebte der General mit seiner Familie von 1975 bis 1978 in Nürnberg und von 1990 bis 1993, erst in Ansbach, dann in Augsburg. Auch mindestens eine seiner vier Töchter wurde in Deutschland geboren. Das Abzeichen bekam er nach einer gemeinsamen Übung mit Fallschirmjägern der Bundeswehr überreicht.

Politiker fordern General zum Ablegen des Abzeichens auf

Vor dem Hintergrund der Affäre um Abhörprogramme der NSA fordern jetzt deutsche Politiker den General dazu auf, das Abzeichen ruhen zu lassen. Der SPD-Verteidigungsexperte Lars Klingbeil sagte dem Blatt: „Der General sollte das Zeichen bis zur Aufklärung vorerst nicht mehr tragen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse zudem persönlich auf Aufklärung über die Totalüberwachung drängen.

Auch der FDP-Politiker Burkhardt Müller-Sönsken kritisierte den General. Der Verteidigungsexperte sagte der Zeitung: „Der NSA-Chef sollte das Zeichen so lange nicht mehr in der Öffentlichkeit präsentieren, bis die Affäre vollständig aufgeklärt ist. Klar ist aber auch: Insbesondere Innenminister Friedrich muss da jetzt Druck machen und zeigen, was seine Reise in die USA wirklich gebracht hat.“>

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18.7.2013: Alliierte dürfen Deutschland mittels "Vorbehaltsrechten" ausspionieren - Frau Merkel und Herr Friedrich lügen wie am Spiess

aus: Ironimus online: Kein Spionageskandal, sondern Volksverdummung; 18.7.2013;
http://www.ironimusonlineltd.com/keinspionageskandalsondervolksverdummung.html

<Seit Edward Snowden mit seinen sensationellen Enthüllungen über die NSA durch die Welt reist, mag sich der deutsche      Sofa - Michel vor Entsetzen nicht mehr einkriegen. Komischerweise regt sich außerhalb Deutschlands niemand darüber auf, dass der amerikanische Nachrichtendienst NSA monatlich flächendeckend weit über 500 Millionen Daten aus Deutschland abschürft. Was da hochkommt, scheint Stoff für einen Jahrhundertskandal und einen Spionagethriller der Extra – Klasse abzugeben. Die Politiker laufen wie die aufgescheuchten Hühner durch die Studios und stammeln ihre scheinbare Unkenntnis mit mäßig gespielter Dämlichkeit in die Kameras.

Der deutsche Fernsehpöbel gruselt sich zwischen den Lottozahlen, dem Wetter und dem Tatort. Ist er besonders demokratisch engagiert, dann macht er seiner Empörung auch noch in seinem Social Network Luft. Das war’s dann aber auch schon, denn der Michel ist ein braver Untertan, der ja beim Demonstrieren nicht den Rasen betreten will! Überhaupt, gab es denn eigentlich auch nur eine einzige Demonstration gegen das scheinbare Unrecht, dass alle seine Daten von den Amis ausspioniert und gespeichert werden? NEIN! Gut so! Denn das, was die Amerikaner, Briten, Franzosen und wahrscheinlich auch die Russen da in Deutschland treiben, ist legal und durch einen Staatsvertrag besiegelt! Wir erinnern uns: Im Januar 1933 hat der deutsche Michel in freien und geheimen Wahlen Adolf Hitler zum Reichskanzler gewählt und damit bewiesen, dass er demokratisch unmündig und für allerlei dümmliche Versprechen anfällig ist. Mit besagtem Herrn zogen die Deutschen dann über ganz Europa her und hinterließen neben einem grauenhaften Blutbad mit Millionen von Toten, Rassenwahn, Holocaust, Blut, Terror, Folter, Vertreibung, unendliches Leid und Elend.

Grund genug für die Welt, diesem Volk nicht mehr zu trauen. Deutschland wurde besiegt und in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Alliierten befahlen den Westdeutschen, ein Grundgesetz zusammen zu basteln, auf dessen Basis ein scheinselbstständiger Weststaat funktionieren sollte.  Damit die Deutschen nicht etwa wieder auf dumme Gedanken kommen oder gar rückfällig wurden, drehte man den alten NAZI – Sicherheitsapparat um und pferchte die ehemaligen Spezialisten der Gestapo, der Abwehr Wehrmacht unter seinem Kommandeur Admiral Canaris, die Abteilung Fremde Heere Ost unter seinem Kommandeur General Reinhard Gehlen, die Männer des SD und der SS, der SIPO, in neue Geheimdienste mit den Namen Bundesnachrichtendienst (BND) und Verfassungsschutz. Diese Behörden hatten die Aufgaben: Die Überwachung der Deutschen und im aufkeimenden kalten Krieg die Spionage gegen die DDR und die Sowjetunion.

Grundlage dieser Spionagetätigkeit gegen das eigene deutsche Volk waren die von den Alliierten vertraglich festgeschriebenen VORBERHALTSRECHTE. Die BRD wurde erwachsen und trat in die NATO ein. Sind dadurch die Vorbehaltsrechte der Alliierten erloschen? Weit gefehlt!  Sie wurden im NATO – Truppenstatut fortgeschrieben! Die Bespitzelung der Deutschen ging hochoffiziell durch deutsche und alliierte Spionagedienste weiter und das mit Genehmigung und Wissen aller Bundesregierungen.

Quelle: „Überwachtes Deutschland“, von Prof. Dr. Josef Foschepoth, Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Albert – Ludwig – Universität Freiburg.

Die deutsche Wiedervereinigung stand eines schönen Tages ins Haus. Trotz großzügiger Kredite, vermittelt durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Strauss und engste Geschäftsbeziehungen zwischen der KOKO des Stasi - Obersten Schalck – Golodkowski und dem BRD Kanzleramtsminister Dr. Wolfgang Schäuble war der Bankrott des anderen Teiles Deutschlands nicht mehr aufzuhalten. Der damalige Bundeskanzler der BRD Helmut Kohl glaubte allen Ernstes den Luftzug des Mantels der Geschichte zu verspüren und ersann ein feingesponnenes Szenario, wie man die DDR in die BRD einverleiben konnte. Doch das rief die Alliierten auf den Plan, die sofort in Panik gerieten. Geradezu hysterisch reagierte die britische Premierministerin Thatcher, der Franzose Mitterand ließ sich seine großen Bedenken gegen eine Wiedervereinigung teuer abkaufen, die Russen wollten bloß Geld und die USA die Kontrolle behalten.

So machte sich der gewitzte Jurist und Diplomat Hans – Dietrich Genscher auf die Socken und bastelte mit allen Beteiligten Vereinbarungen zusammen, die möglichst alle beruhigen sollten. Das ganze gipfelte im Zwei – plus – vier –Vertrag  (Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland) Es wurde ein Staatsvertrag geschlossen zwischen der BRD, der DDR, Frankreich, Sowjetunion, Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Dieser Vertrag machte den Weg zur Wiedervereinigung frei. Er wurde am 12. September 1990 in Moskau unterzeichnet und trat nach der Ratifizierung am 15. März 1991 in Kraft.

Als die politisch geforderte und rechtlich notwendige Friedensregelung mit Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg markiert der Zwei – plus Vier – Vertrag das Ende der Nachkriegszeit Deutschlands und Berlins und wurde somit endgültig von besatzungsrechtlichen Beschränkungen befreit. Mit Ausnahme der VORBERHALTSRECHTE  der Alliierten, die in einem geheimen Zusatzprotokoll weiterhin das uneingeschränkte Recht behielten, alle Deutschen nachrichtendienstlich auszuspionieren, zu erfassen, abzuhören und deren Daten zu speichern!  Ferner wurde in dem Zwei – plus – Vier – Vertrag vertraglich festgeschrieben:

1. Das Staatsgebiet des vereinten Deutschland wird die Gebiete der BRD, der DDR und Berlins umfassen. Diese Grenzen sind endgültig, Deutschland verpflichtet sich, keine Gebietsansprüche, gleichviel aus welchem Rechtsgrund an irgendeinen Staat zum Beispiel an Polen oder die Tchechei zu richten. 

2. Das vereinigte Deutschland bekräftigt sein Bekenntnis zu Frieden und verzichtet auf atomare, biologische und  chemische Waffen.

3.  Die Truppenstärke wird auf 370.000 Mann reduziert.

4.  Die sowjetischen Truppen ziehen bis 1994 ab.

5.  Ostdeutschland wird Atomwaffen – freie Zone. Dort dürfen keine Kernwaffen stationiert oder gelagert werden.

6.  Die Viermächte – Verantwortung für Berlin und Deutschland als Ganzes wird beendet.

7.  Das vereinigte Deutschland erhält die Teile der staatlichen Souveränität zurück, die nicht bereits schon auf die europäische Gemeinschaft übertragen wurden.

8.  Die Regierungen der BRD und der DDR werden sicherstellen, dass die Verfassung des vereinten Deutschland keinerlei Bestimmungen enthalten wird, die mit diesen Prinzipien unvereinbar sind. Dies gilt dementsprechend für die Bestimmungen, die in der Präambel und in den Artikeln 23 Satz 2 und Artikel 146 des Grundgesetzes für die BRD niedergelegt sind.

9. Die Regierungen der BRD und der DDR erklären, dass das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jemals                 einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen.

Eine weitere Note schrieb die Bodenreform der DDR fest. Darüber hinaus wurden in einem geheimen Zusatzprotokoll die VORBEHALTSRECHTE  der Alliierten bezüglich der fortdauernden geheimdienstlichen Agententätigkeit zur uneingeschränkten Überwachung und Ausspähung aller Deutschen fortgeschrieben!

Unterzeichnet haben diesen Zwei – plus – Vier – Vertrag Hans-Dietrich Genscher für die BRD, Lothar de Maizière für die DDR, Roland Dumas für Frankreich, Edward Schewardnadse für die UdSSR, Douglas Hurd für Großbritannien und James Baker für die USA.

Post Skriptum: Die damalige stellvertretende Regierungssprecherin der DDR – Nomenklatura, Dr. Angela Merkel, war bei der Unterzeichnung ebenfalls anwesend.

Fazit: Hört um Himmels Willen mit dieser verlogenen Wahlkampfschau auf! Es kann nur Verlierer geben, denn alle Mitglieder des Bundestages der BRD, sowie die Mitglieder der Volkskammer der DDR sind über den genauen Text einschließlich aller Zusatzprotokolle informiert! Der deutsche Michel wird zum Narren gehalten mit einem üblen Schmierenstück auf der Polit – Tribüne!

WEHRT EUCH!

Rainer Kahni IRONIMUS online Nizza>

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International Business Times online,
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17.7.2013: <US-Senator zu Snowden: "Sie haben das Richtige getan"> - Lob von von Gordon Humphrey an Snowden per E-Mail

aus: International Business Times; 17.7.2013;
http://de.ibtimes.com/articles/26426/20130717/us-senator-zu-snowden-sie-haben-das-richtige-getan.htm

<By Roger | July 17, 2013 3:33 PM CEST

Während die meisten Mitglieder des US-Kongresses weiterhin Ex-NSA-Agent Edward Snowden um jeden Preis hinter Gitter bringen wollen, damit er keine schmutzigen Geheimnisse mehr verraten kann, hat ein ehemaliger Senator in einer E-Mail Snowden für seine Tapferkeit gedankt.

In einer E-Mail schrieb Gordon Humphrey, ehemaliger republikanischer Senator aus New Hampshire an Mr. Snowden: "Sie haben das Richtige getan, als Sie eine massive Verletzung der Verfassung der Vereinigten Staaten aufgedeckt haben."

Weiter:
"Nachdem ich im Senat der Vereinigten Staaten für zwölf Jahre als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, als Mitglied des Armed Services Committee und des Justizausschusses gedient habe, glaube ich, dass ich die richtigen Schlüsse ziehen kann."

„Ich wünsche Ihnen Erfolg bei der Asylsuche und rufe Sie auf, Ihre Ziele hartnäckig durchzusetzen", schreibt der Ex-Senator.

Dem britischen Guardian schrieb Humphrey später:
"Meines Wissens hat Mr Snowden nur die Existenz eines Programms, jedoch keine Details, die jemanden in Gefahr bringen könnten, offenbart. Ich betrachte ihn als einen mutigen Whistleblower."

Zudem:
"Ich protestiere gegen die monumental unverhältnismäßig Kampagne, die von der US-Regierung gegen Edward Snowden geführt wird, während keinerlei Anstrengungen unternommen werden, diejenigen Beamten zu identifizieren, aus ihren Ämtern zu entfernen und vor Gericht zu bringen, welche ihre Macht missbraucht, ernsthaft und wiederholt gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten und gegen die Rechte von Millionen von ahnungslosen Bürgern verstossen haben."

In einem Antwortbrief, den Snowden dem ehemaligen Senator geschickt hatte, schrieb er:
"Ich wünschte mir nur, dass wir mehr Gesetzgeber hätten, die Ihre Prinzipien teilen. Meine Aktionen wären dann nicht nötig gewesen."

Und über die angebliche Unabhänigkeit der Massenmedien schrieb Snowden:
"Die Medien haben meine Handlungen und Absichten verzerrt, um aus der Substanz des Verstoßes gegen die Verfassung abzulenken."

Obwohl die freiheitlichen Prinzipen des ehemaligen Santors Humphrey in Washington derzeit nicht gerade en vogue sind, so stimmt ihm dennoch eine Mehrheit der Amerikaner zu.

Eine Umfrage der Quinnipiac University welche Anfang Monat durchgeführt wurde, stellt fest, dass die Mehrheit der Amerikaner in Snowden einen Mann sehen, der das Richtige tat, indem er die Medien über die ungeheuerlichen Abhörmaßnahmen des NSA unterrichtete.

"Das Urteil, dass Snowden kein Verräter ist, geht fast völlig gegen die einheitliche Sicht des politischen Establishments," sagte Peter Brown, stellvertretender Direktor des Meinungsforschungsinstituts Quinnipiac.

Quelle: http://rt.com/usa/snowden-support-letter-humphrey-182/>

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Spiegel online, Logo

15.7.2013: Die kriminellen "USA" sind im Spionage-Wahn

aus: Spiegel online: Kommentar: Amerikas Wahn; 15.7.2013;
http://www.spiegel.de/spiegel/nsa-affaere-klaus-brinkbaeumer-kritisiert-die-usa-a-911799.html

<Ein Kommentar von Klaus Brinkbäumer

Die USA sind krank. Der 11. September 2001 hat sie verwundet und verstört, das ist seit knapp zwölf Jahren offensichtlich, aber wie ernsthaft die Krankheit ist, das verstehen wir erst jetzt. Die NSA-Affäre legt einiges offen, nicht nur die Telefongespräche und das digitale Leben vieler Millionen Menschen. Die Bespitzelung der Welt zeigt, dass die USA manisch geworden sind, dass sie pathologisch handeln, übergriffig; was sie tun, steht in keinem Verhältnis zur Gefahr.

Seit 2005 sind durch Terrorismus pro Jahr im Schnitt 23 Amerikaner ums Leben gekommen, die meisten im Ausland. "Mehr Amerikaner sterben durch herabfallende Fernseher", schreibt Nicholas Kristof in der "New York Times", "und 15-mal so viele sterben, weil sie von der Leiter stürzen." Seit 2001 haben die USA acht Billionen Dollar für Militär und Heimatschutz ausgegeben.

Die Bedrohungen sind andere. Die wahre kurzfristige Gefahr ist hausgemacht: Über 30.000 Amerikaner sterben jährlich durch Schusswaffen. Dass amerikanische Kinder erschossen werden, ist 13-mal so wahrscheinlich wie für Kinder in anderen industrialisierten Ländern. Dagegen tun der Kongress und Präsident Barack Obama wenig oder, um fair zu sein: nichts. Sie reden hin und wieder darüber, nach jedem Amoklauf. Und die Waffenlobby, unheilbar krank, sagt, die vielen Waffen seien nötig wegen der Selbstverteidigung.

Und gegen die wahren langfristigen Gefahren wie den Klimawandel unternimmt der wesentliche Verursacher Amerika nichts oder, um fair zu sein: zu spät zu wenig.

Das alles heißt nicht, dass Terror nicht existent wäre: Es gab 9/11, und al-Qaida existiert. Aber die Bespitzelung von Bürgern und Botschaften, von Konzernen und Bündnispartnern verstößt gegen das Völkerrecht. Sie ist monströs und so rechtswidrig wie Guantanamo, wo seit elfeinhalb Jahren Menschen festgehalten und zwangsernährt werden, gegen die oft keine Beweise vorliegen und die heute deshalb nicht freigelassen werden können, weil sie Amerika inzwischen hassen; so rechtswidrig wie Drohnen, die Menschen töten, die Obama per Unterschrift zum Abschuss freigibt.

Eine politische Diskussion über all das findet so gut wie nicht statt. Anschläge seien durch die Bespitzelung verhindert worden, das sagt Obama, das sagt Angela Merkel, und wir haben ihnen zu glauben. So erklärt man Wähler und Bürger zu Kindern, deren Eltern, die Regierungen, schon wissen, was richtig ist. Existiert jenes freie Amerika, das verteidigt werden sollte, noch, oder hat es sich durch die Verteidigung selbst abgeschafft?

Nun wissen wir: Es gibt nur ein Amerika

Eine amerikanische Regierung, die ein Spitzelprogramm wie Prism absegnet, respektiert nichts und niemanden mehr. Sie lebt Allmacht aus, sie wähnt sich erhaben über den Rechtsstaat, im eigenen Land ohnehin und sogar im Ausland. Dass nun Obama so handelt, ist trostlos. Ginge es um die Regierung Bush, könnte man denken: Es ist halt Bush, der ist berechenbar, es gibt noch ein besseres Amerika. Nun wissen wir: Es gibt nur ein Amerika. Hat der einstige Harvard-Jurist Obama seine Reden von der Rückkehr der Bürgerrechte eigentlich geglaubt? Kann jemand so zynisch sein, die Heilung der Welt zu versprechen, dann auf diese Weise zu handeln und gleichsam xenophob zu erklären, es würden ja nur Ausländer abgehört? Martin Luther King und Nelson Mandela sind Obamas Vorbilder, was würden sie sagen?

Die deutsche Regierung verhält sich verheerend schwach. Merkel müsste sagen: Ihr seid manisch, und was ihr da tut, ist krank. Freunde sagen so etwas. Stattdessen wägt sie jedes Wort ab, will bloß die USA nicht verprellen. Einen Vergleich der NSA mit der Stasi hält sie für unangemessen; aber das ist er nicht, da Vergleiche nicht bedeuten, dass zwei Dinge identisch sein müssen. Die Stasi hat Familien zerstört, die NSA vermutlich nicht. Aber die Nutzung der verfügbaren Technologie, die Pflege von Feindbildern, die Sammelwut, der Glaube daran, auf der richtigen, der guten Seite zu stehen: Gibt es nicht doch ein Muster?

Angela Merkel hat geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Abgehört zu werden und damit rechnen zu müssen, dass jede E-Mail mitgelesen wird, die Verletzung der Privatsphäre, das ist ein Schaden.

Jeder Wähler weiß, dass Realpolitik hässlich sein kann, denn zur Politik gehört Güterabwägung. Die entscheidende Frage ist: Welches höhere Gut rechtfertigt den Rechtsbruch der USA und das Mitwirken deutscher Dienste? Es ist an der Zeit für Antworten.>

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N24 online, Logo

15.7.2013: <NSA-Überwachungsprogramm: BND wusste offenbar seit Jahren Bescheid>

aus: N24 online; 15.7.2013;
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/3187294/bnd-wusste-offenbar-seit-jahren-bescheid.html

<Der BND wusste offenbar seit Jahren von der nahezu totalen Datenerfassung der US-Geheimdienste. Nun wird der Ruf nach einem Untersuchungsausschuss zur NSA-Affäre laut.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat nach einem Zeitungsbericht in den vergangenen Jahren immer wieder die US-Geheimdienste um Hilfe gebeten, wenn deutsche Staatsbürger im Ausland entführt waren. Dabei sei es ganz konkret um die Abfrage gespeicherter Kommunikationsvorgänge deutscher Staatsbürger gegangen, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf US-Regierungskreise. Ein solches Vorgehen würde darauf hinweisen, dass zumindest der BND seit Jahren von der umfangreichen Datenspeicherung durch die National Security Agency (NSA) weiß, schrieb das Blatt.

Nach "Bild"-Informationen bat der BND bei Entführungen deutscher Staatsbürger unter anderem in Afghanistan und im Jemen die amerikanischen Dienste um Hilfe. Dabei sei es darum gegangen, auf die letzten Telefon- und Mailkontakte der Entführten zuzugreifen, um zu erfahren, wo sie sich vor ihrer Entführung aufgehalten, mit wem sie kommuniziert hätten und wo sie hin wollten. Die NSA dürfe in einer solchen lebensbedrohlichen Lage 72 Stunden lang ohne richterlichen Beschluss auf alle Kommunikationsdaten eines Entführungsopfers zugreifen und diese auswerten. Die Daten der NSA seien so mehrfach in die Arbeit deutscher Krisenstäbe eingeflossen, um entführte Deutsche zu befreien.

Alle elektronische Kommunikation von Nicht-Amerikanern im Ausland aufgezeichnet

US-Regierungs- und Geheimdienstkreise betonen laut "Bild", dass der BND seit Jahren von der nahezu totalen Datenerfassung wisse, in Gefahrenlagen darauf habe zugreifen können ­ und dies auch aktiv getan habe. Auf Anfrage, ob der BND bei Entführungsfällen in der Vergangenheit die US-Dienste um Hilfe gebeten und gezielt nach Kommunikationsdaten deutscher Staatsbürger gefragt habe, sagte ein Regierungssprecher der Zeitung: "Es ist bekannt, dass es zwischen den deutschen Nachrichtendiensten und US-Diensten eine langjährige Kooperation gibt. Zu Einzelheiten dieser Kooperation nimmt die Bundesregierung in der Öffentlichkeit nicht Stellung, sondern nur vor dem dazu eingerichteten Parlamentarischen Kontrollgremium."

Aus US-Regierungskreisen habe "Bild" ebenfalls erfahren, dass PRISM und eine Reihe anderer streng geheimer Programme nahezu alle elektronische Kommunikation von Nicht-Amerikanern im Ausland aufzeichnen, auch in Deutschland. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hatte auf seiner USA-Reise gesagt, dass PRISM gezielt nach Inhalten "zu Terrorismus, Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und organisierter Kriminalität" suchen würde. Anders als von Friedrich dargestellt, speicherten Programme wie PRISM aber flächendeckend alle Inhalte von elektronischer Kommunikation. Das habe "Bild" von mehreren Quellen erfahren, die mit den Programmen vertraut sind. Die Inhalte würden in der Regel nach drei bis sechs Monaten gelöscht. Die sogenannten Metadaten (Wer hat wem wann gemailt? Was stand in der Betreffzeile?) würden hingegen für immer gespeichert. Die US-Dienste bezeichneten diese Methode der Vorratsdatenspeicherung als "Warehousing".

Opposition fordert Untersuchungsausschuss

In der Ausspäh-Affäre durch den US-Geheimdienst NSA verschärft die Opposition den Druck auf die Bundesregierung. Grüne und Linkspartei fordern einen Untersuchungsausschuss des Bundestags, um das wahre Ausmaß der vermuteten NSA-Aktionen in der Bundesrepublik und eine mögliche Beteiligung deutscher Stellen offen zu legen.

"Die gesamte deutsch-amerikanische Schnüfflerkooperation seit der Jahrtausendwende muss aufgeklärt werden", sagte die Linke-Vorsitzende Katja Kipping der "Passauer Neuen Presse". Der Grünen-Sicherheitspolitiker Omid Nouripour ergänzte in dem Blatt: "Ein Untersuchungsausschuss zur Spähaffäre ist eine Aufgabe für die nächste Legislaturperiode.» Er räumte ein, dass man «genauso schonungslos" klären müsse, was Rot-Grün nach den Anschlägen vom 11. September 2001 von der Arbeit der amerikanischen Geheimdienste wusste oder billigte. Kipping meinte, es sehe alles danach aus, als ob Rot-Grün die Türen weit aufgemacht habe und Schwarz-Gelb noch weiter.

Kritik an Friedrichs USA-Reise

Grüne und Linke reagieren damit auch auf die aus ihrer Sicht völlig unzureichenden Ergebnisse des Washington-Besuchs von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Der CSU-Politiker hatte von der US-Regierung Aufklärung über die Vorkommnisse erhalten und ihr zugleich den deutschen Standpunkt deutlich machen wollen. Am Wochenende sprach die Opposition von einer "Luftnummer" und einem "Desaster". SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück warf Kanzlerin Angela Merkel vor, ihren Amtseid verletzt zu haben, der sie verpflichte, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.


Zeit online, Logo

20.7.2013: Alles spionieren und alles speichern: Die kriminelle NSA führt mit Europa ein "Pool-System"

aus: Zeit online: Überwachung: Ex-NSA-Chef berichtet von Pool-System mit Europäern; 20.7.2013;
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-07/nsa-hayden-kooperation-geheimdienste

<Was wusste Deutschland von Praktiken der US-Nachrichtendienste? Der ehemalige NSA- und CIA-Chef Hayden hat nun von einer breiten Kooperation mit den Europäern gesprochen.

Amerikanische und europäische Nachrichtendienste haben ihre Zusammenarbeit nach den Anschlägen am 11. September 2001 verstärkt. Der damalige Chef des US-Geheimdienstes NSA und spätere Chef der CIA, General Michael Hayden, sagte in einem Interview mit dem ZDF am Rande des Sicherheitsforums in Aspen, Colorado, man habe Informationen gebündelt und mit den Europäern in einer Art Pool-System kooperiert. "Es gibt eine breite Zusammenarbeit zwischen befreundeten Nachrichtendiensten", sagte er weiter.

Die Kooperation sei bei einem geheimen Treffen der US-Dienste mit den Chefs der europäischen Nachrichtendienste kurz nach den Anschlägen vom 11. September vereinbart worden. "Wir waren sehr offen zu unseren Freunden", sagte Hayden in Aspen zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Deutschland viele Regierungs- und Oppositionspolitiker ahnungslos geben. Zu geheimen Absprachen habe man sich sogar in Deutschland getroffen, sagte Hayden. "Wir haben ihnen dargelegt, wie die Bedrohung aussah. Wir waren sehr klar darüber, was wir vorhatten in Bezug auf die Ziele, und wir baten sie um ihre Kooperation." 

Diese sei dann auch zugesagt worden – auf der Grundlage einer "politischen Anleitung", nach der man die Terrorgefahr als gemeinsame Bedrohung ansah. Die Dienste sollten "so weit wie nach bestehenden Gesetzen möglich" kooperieren. "Natürlich hatten die anderen Dienste ihre jeweils eigenen Kapazitäten und eigene Expertise", sagte Hayden. "Wir fanden einfach: Je mehr wir unsere Anstrengungen poolen, desto besser können wir unsere Länder schützen." 

Die Ausspäh- und Überwachungsprogramme des US-Geheimdienstes NSA, mit denen auch in Deutschland Daten von Telefon- und Internetnutzern gesammelt worden sein sollen, haben weltweit für Empörung gesorgt. Einzelheiten und Umfang der Ausspähung sind seit Wochen unklar. Die Bundesregierung hat in Washington Auskünfte zum Programm Prism angefordert. Die Opposition dringt auf schnelle Aufklärung.

Überraschung deutscher Politiker unglaubwürdig

Sollten Haydens Angaben zutreffen, wäre die Kooperation schon in der Zeit der rot-grünen Bundesregierung (bis 2005) ausgeweitet worden. Hayden war von 1999 bis 2005 NSA-Chef und von 2006 bis 2009 Direktor der CIA.

Hayden sagte, dass er die Überraschung deutscher Politiker über die Enthüllungen des früheren Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden für unglaubwürdig hält: "Ich bin da mal sehr respektlos, okay? Das ist wie in dieser Filmszene aus Casablanca, in der Polizeichef Renault informiert wird, dass in Rick's Café Glücksspiel stattfindet", sagte er.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die USA erneut aufgerufen, auf deutschem Boden deutsches Recht einzuhalten. Man habe den Amerikanern einen umfangreichen Fragenkatalog übermittelt und warte nun auf Antworten, sagte sie. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte im ZDF, dass alle Fakten auf den Tisch müssten.

Ein geheimes US-Gericht hat die Genehmigung zum Sammeln von Telefonverbindungsdaten durch die US-Behörden inzwischen verlängert.>

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Looki online, Logo

20.7.2013: Ein "Pirat" hat Frau Merkel wegen der Totalspionage angezeigt

aus: Looki online: Landesverrat: Pirat verklagt Bundeskanzlerin Angela Merkel; 20.7.2013;
http://www.looki.de/looki_looki_landesverrat_pirat_verklagt_bundeskanzlerin_angela_merkel_news_n97722.html

<SPD-Frontmann Gabriel hat nur gedroht, da hatte es Pirat Bert Knoop wohl schon getan: Er ging am Mittwoch zum zuständigen Polizeipräsidium und stellte Strafanzeige und Strafantrag gegen die Bundeskanzlerin. Dr. Angela Merkel solle sich wegen des Anfangsverdachts der Belohnung und Billigung von Straftaten (§ 140 StGB) künftig rechtfertigen. „Es reicht. Ich bin sauer. Ich habe diese Lügen satt“, schreibt Knoop auf der Seite der Piraten Partei Hessen. Das Thema dürfte jedem geläufig sein: Der Pirat wirft das Wort “Landesverrat“ ein und zielt damit auf die Verbindung von Merkel und dem Programm PRISM des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA.

Knoop spricht in seinem Beitrag von "Totalüberwachung" und "komplettem Ausspähen". „Die deutschen Behörden, insbesondere der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz, die für die Spionageabwehr zuständig sind, haben dies mit Sicherheit gewusst und ausgenutzt“, heißt es weiter und jüngste Berichte scheinen zu bestätigen, dass auch die Bundeswehr von den Informationen profitiert hat. Neben der Mitwisserschaft von Merkel, Friedrich und Pofalla kritisiert er vor allem ausbleibende Aufklärung: „Doch welche Aufklärung ist es, wenn ein geheim tagender Kontrollausschuss des Bundestages keinerlei Informationen an den Souverän berichten darf, weil man sich sonst selbst strafbar macht?

Der Pirat bemängelt weiter den vermeintlich „edlen Zweck“ der Überwachungen und das Ummünzen des Begriffs „Supergrundrecht“ durch Bundesinnenminster Friedrich. „Wollte er nicht vielleicht 'totale Sicherheit' sagen?“, fragt Knoop. „Jeder Mensch, der seinen Grips benutzt, weiß, dass es keine totale Sicherheit geben kann. Es ist um ein Vielfaches wahrscheinlicher, dass man vom Blitz getroffen wird, mit einem Flugzeug abstürzt oder vom Auto überfahren wird. Seitens der Bundesregierung wird nur dummes Zeug gelabert und gelogen, dass sich die Balken biegen.

Ich werfe Frau Merkel vor, von der Totalüberwachung der in Deutschland lebenden Menschen gewusst und sie gebilligt zu haben“, lautet der Vorwurf des Piraten. „Ich werfe ihr vor, nichts gegen die Überwachung getan zu haben. Als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland hat sie vor dem Bundestag bereits zweimal geschworen, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden. Dies hat Frau Merkel nicht getan. Ihr Innenminister ignoriert das Grundgesetz, indem er permanent die Überwachung aller Menschen in Deutschland fördert und begrüßt und somit die grundgesetzlich gesicherten Grundrechte mit Füßen tritt. Als Bundeskanzlerin bestimmt Frau Merkel nach Artikel 65 des Grundgesetzes die Richtlinien der Politik der Bundesregierung. Bei der Überwachung aller Menschen in diesem Ausmaß ist die Bundeskanzlerin persönlich verantwortlich. Daher habe ich die Strafanzeige auch um den Verdacht des Landesverrats (§ 94 StGB) erweitert.

Abseits der leider enthaltenen Polemik und der klar plakativen Aussagen, ist Knoop nicht der einzige, der die Meinung vertritt, dass sich die Bundesregierung zumindest einer Mittäterschaft schuldig gemacht hat. Angesichts des Flusses neuer Informationen könnten die Enthüllungen tatsächlich eine tiefe Furche in der politischen Landschaft Deutschlands hinterlassen. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, welche Interessen mit diesem Beitrag vertreten werden und dass sie einen optimalen Zeitpunkt nutzen.

Sicher ist: Nach der Wirtschaftskrise und den europäischen Debatten um Zuständigkeiten und Regelwahn der vergangenen Jahre reduziert die Spähaffäre weiter das Vertrauen der Menschen in das demokratische System und die Politik an sich. Bleibt zu hoffen, dass das bei der kommenden Bundestagswahl nicht wieder zu unüberlegten Wählerbewegungen und dem weiteren Abrutschen der Wahlbeteiligung führt. In diesem Sinne: Euch ein schönes Wochenende.>

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Deutsche
                              Mittelstands-Nachrichten, Logo

19.7.2013:

  aus: Deutsche Mittelstands-Nachrichten; 19.7.2013;
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/07/53452/

<In der letzten Pressekonferenz vor der Sommerpause nimmt Kanzlerin Merkel noch einmal Stellung zur Prism-Affäre. Deutschland sei ein freies Land. „Bei uns in Deutschland und in Europa gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Stärke des Rechts“, so Merkel.

Es ist die letzte Pressekonferenz vor der üblichen Sommerpause, mehr als 250 Journalisten waren erwartet worden. Denn nur einmal im Jahr gibt es die „Pressekonferenz der Bundeskanzlerin“ und diesmal ist ein Thema alles andere als vorteilhaft für die Kanzlerin: Prism.

Angela Merkel betonte bei der Pressekonferenz, dass noch immer Prüfungen zur den Ausspähungen der NSA laufen. „Unsere amerikanischen Partner brauchen noch Zeit für die Prüfung. Ich warte da lieber“, sagte sie hinsichtlich der von Innenminister Friedrich in den USA gestellten Frage, ob sich die US-Behörden bei der Überwachung an deutsches Recht gehalten haben. „Als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland habe ich dabei eine übergeordnete Aufgabe. Ich trage Verantwortung für Freiheit und Sicherheit“, so Merkel weiter. Hier müsse eine Balance gefunden werden, da beide Werte in einem gewissen Konflikt zueinander stünden.

Dass sie jedoch selbst den Skandal für übertrieben hält, zeigte sich schon Anfang der Woche. Die Kanzlerin damals betonte in einem Interview: „Wir haben ein tolles Datenschutz-Gesetz“ und ihr sei auch nicht bekannt, dass sie selbst schon abgehört worden sei.

Aber ein paar mahnende Worte an die USA muss Angela Merkel auf der Pressekonferenz dann doch zeigen, schließlich stehen die Bundestagswahlen vor der Tür. „Auf deutschem Boden hat man sich an deutsches Recht zu halten“, sagte Merkel. „Bei uns in Deutschland und in Europa gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Stärke des Rechts. Das erwarte ich von jedem.“

Und ein paar lobende Worte für Innenminister Friedrich und den Kanzleramtsminister Pofalla hatte Merkel auch noch übrig. Beide „haben mein volles, vollstes, wie immer Sie das sagen, Vertrauen“. Alle würden ihre Arbeit „nach besten Wissen und Gewissen“ machen. Und ihre Aufgabe sei es auch nicht, sich in Details von Prism einzuarbeiten. „Ich habe meinen Beruf gewechselt.“

Doch angesichts des aufgetauchten Nato-Programms in Afghanistan wäre es tatsächlich nicht schlecht, wenn sich wenigstens einer aus der Bundesregierung ein wenig mit der Arbeit der US-Geheimdienste beschäftigt hätte – immer vorausgesetzt natürlich, die Bundesregierung hat tatsächlich, wie sie  immer beteuert, gar nichts gewusst. Am Donnerstag wurde nämlich deutlich, dass Regierungssprecher Seibert und der Sprecher des Verteidigungsministerium, Stefan Paris, schon durch einfache Fragen von Journalisten zu den angeblich zwei unterschiedlichen Programmen mit dem Namen Prism zu verwirren sind.>

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Fotoquellen
[1] Spanner Obama mit seinen stillen Spanner-Kriegen: Facebook: https://www.facebook.com/mirjam.hoffmann.37?fref=ts
[2] Benda: Facebook: https://www.facebook.com/mirjam.hoffmann.37?fref=ts


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