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Spionage zerfrisst die Gesellschaft 07: Und immer noch mehr Spionage...
Deutsche, kriminelle Geheimdienste wie BND setzen Spionagesoftware der NSA ein -- nach dem 11. September 2001 machten die "USA" und Europa ein Spionage-Bündnis -- europäische Drohne "Euro-Hawk" wird nicht realisiert -- SIM-Karten können locker ausspioniert werden -- deutsche Polizei kann seit 1. Juni 2013 spionieren, wie sie will, ohne Bewilligung der Justiz -- Arbeitgeber spionieren das Facebook der Angestellten aus: Warnung vor Beschimpfungen und "Gefällt mir"-Knopf -- "USA": Gesetz gegen Willkür-Spionage wird mit 205 zu 217 Stimmen verworfen -- deutsche Polizei nutzt PRISM-Daten -- Chaos-Computer-Club kritisiert deutsche Regierung scharf -- Spionage dient der Erpressung von Politikern -- Spionage-Sonde im Zahn-Implantat -- Snowden erhält Asyl in Russland -- Snowden enthüllt: Deutsche Firmen leisten der britischen Spionage Schützenhilfe -- Deutschland kündigt Spionagegesetze - aber die kriminellen "Amis" schnüffeln auch ohne Gesetz -- die totale Überwachung -- Merkel-Regime: Alle Deutschen sind "Terroristen", die man ausspionieren darf --
Analyse und Meldungen
präsentiert von Michael Palomino
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DIE METHODEN DER KRIMINELLEN GEHEIMDIENSTE MIT IHRER DAUERNDEN SCHNÜFFELEI
Die kriminellen Geheimdienste wenden folgende Spionagemethoden an:
-- Handy-Spionage
-- Computer-Spionage mit dem Lesen von E-Mails, Abhören der Autoren durch das Mikrofon des Computers, Benutzen der Kamera am Computer, um den Autor zu beobachten
-- Channeling (Zen-Technik der Gedanken-Spionage)
-- Befragen und Manipulation von Bezugspersonen, Nachbarn, Hotelbesitzern und Busfahrern
-- Wanzen an Autos, Fahrrädern, Türen, Wänden, Betten
-- Kurzwellengeräte, um durch Mauern zu schauen
-- Nachtsichtgeräte, um alle Bewegungen im Dunkeln zu erhaschen.
Die Geheimdienste wollen wissen, was die Menschen im Traum oder beim Sex sagen. DAS finden die kriminellen Geheimdiensten "interessant", statt die Kriege auf der Welt endlich zu beenden. Und diese Geheimdienste verschwenden mit dieser Schnüffelei einen Haufen Geld. Spione verdienen pro Tag in der Schweiz zum Beispiel bis zu 1000 Franken. Und diese kriminellen Geheimdiensten meinen sogar noch, mit dieser Schnüffelei seien sie auch noch "gescheit"!!! Aber ihr Hirn ist nicht mehr Wert als ein Bierglas...
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20.7.2013: Der kriminelle Spanner-NSA-Chef lacht nur: <"Jetzt wissen sie es": NSA-Chef brüskiert Bundesbürger>
aus: t-online;
http://www.t-online.de/nachrichten/specials/id_64564610/nsa-chef-alexander-brueskiert-deutschland-in-prism-affaere.html
<NSA-Chef Keith Alexander hat sich im Wirbel um die amerikanische Total-Überwachung zu Wort gemeldet und äußerst kühl, fast herablassend auf das Erstaunen in der deutschen Öffentlichkeit reagiert: "Wir sagen ihnen nicht alles, was wir machen oder wie wir es machen - aber jetzt wissen sie es." Kein Wort des Bedauerns, keine Bitte um Verständnis. Sind wir den USA vollkommen egal?
Der US-General beteuerte abermals, die Aufklärung durch die US-Dienste habe auch Ländern in Europa geholfen. Namentlich nannte er Deutschland, Frankreich und Dänemark. Eine andere Sichtweise als die in Deutschland und Europa seit den Enthüllungen durch den flüchtigen Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden verbreitete.
Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) war deshalb in der vergangenen Woche in die USA gereist, um Informationen zu erhalten. Über Details der Ausspähpraxis wurde er aber offenbar mit Hinweis auf Geheimhaltungsvorschriften nicht informiert.
Zwei von drei Bürgern unzufrieden
Die Opposition fordert, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) selbst um eine sorgfältige Aufarbeitung kümmert. Per Bundespressekonferenz möchte sie sich am Freitag zu dem Thema erklären.
Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger sind nach dem jüngsten Deutschlandtrend unzufrieden mit den bisherigen Bemühungen der Bundesregierung, die Überwachung aufzuklären.
Snowden-Vertrauter kündigt weitere Enthüllungen an
Dem Enthüllungsjournalisten Glenn Greenwald zufolge nimmt die deutsche Regierung am Spionagesystem teil: "nicht so wie Großbritannien und die USA, aber in großem Rahmen". In der ARD-Sendung "Beckmann" kündigte der Vertraute Snowdens weitere brisante Veröffentlichungen über die Abhöraktivitäten der USA an.
"Ich bin sicher, dass in den nächsten Tagen weitere Artikel erscheinen werden, die wahrscheinlich noch explosiver sind als die, die schon veröffentlicht sind", sagte der "Guardian"-Journalist Greenwald am Donnerstag in der ARD-Sendung "Beckmann", in die er aus Rio de Janeiro zugeschaltet war.
"Edward Snowden hat mir und einem "Spiegel"-Journalisten komplette Sätze von Dokumenten gegeben, ungefähr 9000 bis 10000 streng geheime Dokumente. Ich habe sie seit rund sieben Wochen und noch nicht alle sichten können. Manche sind sehr, sehr kompliziert. Wir arbeiten dran", erklärte Greenwald.
Unbekanntes Spähprogramm der USA
Der Journalist berichtet von weiteren, bisher unbekannten Spähprogrammen der USA, von der auch amerikanische Bürger betroffen seien: "Es gibt noch viele Spionageprogramme, die die USA laufen lassen - gegen das amerikanische Volk. Davon weiß das Volk nichts."
Nach der bisherigen Auswertung der Geheimdokumente könne er sagen: "Es gibt eine extreme Zusammenarbeit zwischen der NSA und Privatunternehmen wie Facebook, Google, Skype. Dann gibt es Berichte, was die USA weltweit tun - in den Vereinigten Staaten, Asien und sonst wo. Das zerstört das Privatleben weltweit. Es gibt keine Kommunikation, ohne dass die Amerikaner es wissen."
Quelle: dpa-afx, t-online.de>
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20.7.2013: Nach dem 11. September 2001 machten die "USA" und Europa ein Spionage-Bündnis
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Ex-NSA-Chef: Deutsche Politiker wussten Bescheid ; 20.7.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/20/ex-nsa-chef-deutsche-politiker-wussten-bescheid/
<Nach dem 11. September 2001 gab es ein geheimes Treffen zwischen der NSA und den europäischen Geheimdienstes, sagt der ehemalige Chef der NSA. Damals wurde beschlossen enger zusammen zu arbeiten und Informationen zu bündeln und gegenseitig zur Verfügung zu stellen. Das Erstaunen der deutschen Politiker über Snowdens Enthüllungen ist für Hayden völlig unverständlich. Zudem soll der BND US-Spähprogramme selbst genutzt haben.
Während die deutsche Bundesregierung sich noch immer ahnungslos stellt und auf die USA verweist, wenn es um die Rechtmäßigkeit der getätigten Ausspäh-Aktionen der NSA geht, erzählt der EX-NSA-Chef eine ganz andere Geschichte. Demnach haben die großen Geheimdienste seit 9/11 in einer Art Pool-System verstärkt zusammengearbeitet.
Michael Hayden war von 1999 bis 2005 Chef der NSA und im Anschluss daran bis 2009 Direktor der CIA. In einem Gespräch mit dem ZDF spricht er davon, wie er nach den Anschlägen vom 11. September selbst nach Europa gereist war.
„ Wir waren sehr offen zu unseren Freunden. Nicht nur in Deutschland, aber dort fand, glaube ich, das Treffen statt. Wir haben ihnen dargelegt, wie die Bedrohung aussah. Wir waren sehr klar darüber, was wir vor hatten in Bezug auf die Ziele, und wir baten sie um ihre Kooperation, weil es sich um etwas handelte, das klar in unserem gegenseitigen Interesse lag“, sagte Hayden.
Politiker seien bei dem geheimen Treffen nicht dabei gewesen, aber die Chefs der Nachrichtendienste. „Aber jeder von uns operierte unter der politischen Anleitung, dass die Terrorgefahr eine gemeinsame Bedrohung war und dass wir, soweit wie nach den bestehenden Gesetzen möglich, kooperieren mussten.“ Man sei damals zu der Ansicht gelangt, dass „ je mehr wir unsere Anstrengungen zu poolen“, desto besser könne man die Länder schützen. Es gebe eine breite Zusammenarbeit zwischen den befreundeten Nachrichtendiensten, so Hayden.
Schriftliche Vereinbarungen für diese noch umfangreichere Zusammenarbeit seien nach 9/11 nicht notwendig gewesen. „Es gab das gemeinsame politische Ziel und wir Profis kannten einander und wollten vorankommen.“ Auf die Frage, wie er selbst über die Überraschung der deutschen Politiker hinsichtlich Snowdens Enthüllungen denke, antwortete Hayden:
„Ich bin da mal sehr respektlos, okay? Das ist wie in dieser Filmszene aus ‘Casablanca’, in der Polizeichef Renault informiert wird, dass in Rick’s Café Glücksspiel stattfindet. Sehen Sie, alle Staaten spionieren, alle modernen Staaten betreiben elektronische Spionage. Alle tun es im Rahmen ihrer Gesetze. Also … tja, dabei will ich es mal belassen.“
Indes berichtet der Spiegel mit Verweis auf geheime Unterlagen des US-Militärgeheimdienstes sogar, dass der BND und das Bundesamt für Verfassungsschutz selbst eine Spähsoftware der NSA einsetzen.
Merkel sagte bei ihrer Sommerpressekonferenz am Freitag dennoch:
„Wir prüfen, was da geschieht, ob es die Spitze des Eisbergs ist oder weniger oder noch anders, was also davon stimmt und, wenn es stimmt, was davon in unseren Augen richtig ist und was in unseren Augen eben nicht richtig ist.“
Das ist blanker Hohn in den Ohren der deutschen Bürger – ähnlich wie die Worte Friedrichs und Seiberts (hier). Aber mit dem neuen Abhörzentrum der NSA in Wiesbaden können sie deutschen Bürger wenigstens sehen, wo ihre Daten abgehört werden (hier). Allerdings sei an dieser Stelle vor einem Spaziergang rund um das neue Abhörzentrum gewarnt – zumindest die Ankündigung eines solchen könnte den Staatsschutz an der eigenen Wohnungstür klingeln lassen (mehr hier).
Zu Zeiten des geheimen Treffens der europäischen Geheimdienste mit der NSA gab es im Übrigen eine rot-grüne Koalition in Deutschland. Aber die SPD und Grüne wussten davon sicher nichts.>
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20.7.2013: Krimineller BND etc.: <Schnüffelsoftware "XKeyscore": Deutsche Geheimdienste setzen US-Spähprogramm ein>
aus: Spiegel online; 20.7.2013;
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bnd-und-bfv-setzen-nsa-spaehprogramm-xkeyscore-ein-a-912196.html
<Angela Merkel und ihre Minister wollen erst aus der Presse von den Spähprogrammen der US-Regierung erfahren haben. Doch nach Informationen des SPIEGEL nutzen deutsche Geheimdienste eines der ergiebigsten NSA-Werkzeuge selbst.
Hamburg - Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND und das im Inland operierende Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) setzen eine Spähsoftware der amerikanischen NSA ein: "XKeyscore". Das geht aus geheimen Unterlagen des US-Militärgeheimdienstes hervor, die der SPIEGEL einsehen konnte. Das BfV soll damit den Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden zufolge die NSA bei der gemeinsamen Terrorbekämpfung unterstützen. Der BND sei für die Schulung des Verfassungsschutzes im Umgang mit dem Programm verantwortlich. (Alle Informationen zu "XKeyscore" finden Sie im neuen SPIEGEL, die neue Ausgabe des Digitalen SPIEGEL können Sie am Sonntag ab 8 Uhr herunterladen.)
Das System "XKeyscore" ist einer internen NSA-Präsentation vom Februar 2008 zufolge ein ergiebiges Spionagewerkzeug und ermöglicht annähernd die digitale Totalüberwachung. Ausgehend von Verbindungsdaten ("Metadaten") lässt sich darüber beispielsweise rückwirkend sichtbar machen, welche Stichworte Zielpersonen in Suchmaschinen eingegeben haben. Zudem ist das System in der Lage, für mehrere Tage einen "full take" aller ungefilterten Daten aufzunehmen - also neben den Verbindungsdaten auch zumindest teilweise Kommunikationsinhalte.Monatlich hat die NSA Zugriff auf rund 500 Millionen Datensätze aus Deutschland - davon wurden im Dezember 2012 etwa 180 Millionen von "Xkeyscore" erfasst. BND und BfV wollten auf SPIEGEL-Anfrage den Einsatz des Spionagewerkzeugs nicht erläutern. Auch die NSA wollte zu dem Gesamtkomplex keine Stellung nehmen und verwies auf die Worte von US-Präsident Barack Obama bei dessen Berlin-Besuch. Die Behauptung der Bundesregierung, bis zu den ersten Medienberichten im Unklaren über den Sammeleifer der Amerikaner gewesen zu sein, steht damit immer mehr in Zweifel.
US-Geheimdienste loben den BND
Wie aus den Dokumenten ferner hervorgeht, hat sich die Zusammenarbeit deutscher Dienste mit der NSA zuletzt intensiviert. Die Amerikaner preisen die deutschen Kollegen als "Schlüsselpartner". Darin ist vom "Eifer" des BND-Präsidenten Gerhard Schindler die Rede. "Der BND hat daran gearbeitet, die deutsche Regierung so zu beeinflussen, dass sie Datenschutzgesetze auf lange Sicht laxer auslegt, um größere Möglichkeiten für den Austausch von Geheimdienst-Informationen zu schaffen", notierten NSA-Mitarbeiter im Januar. Im Lauf des Jahres 2012 habe der Partner sogar "Risiken in Kauf genommen, um US-Informationsbedürfnisse zu befriedigen". In Afghanistan sei der BND in Sachen Informationsbeschaffung sogar "fleißigster Partner".Ähnlich hatte sich zuvor bereits NSA-Chef Keith Alexander geäußert. "Es ist eine Ehre und ein Privileg, mit den deutschen Diensten zusammenzuarbeiten und Terroranschläge zu verhindern", sagte er am Donnerstag auf einem Sicherheitsforum in Aspen. "Was sie in Afghanistan leisten, ist großartig."
Auch auf persönlicher Ebene ist der Austausch eng: Erst Ende April, wenige Wochen vor Beginn der Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Snowden, war nach SPIEGEL-Informationen eine zwölfköpfige hochrangige BND-Delegation zu Gast bei der NSA und traf dort auf diverse Spezialisten in Sachen "Datenbeschaffung".>
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21.7.2013: <Deutschland will Ausnahmen für USA vom deutschen Fernmeldegeheimnis beseitigen>
aus: Finanznachrichten online; 21.7.2013;
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2013-07/27459388-deutschland-will-ausnahmen-fuer-usa-vom-deutschen-fernmeldegeheimnis-beseitigen-003.htm
<Deutschland will eine Ausnahmeregel für die USA vom deutschen Fernmeldegeheimnis beseitigen. Im Zusammenhang mit der Prism-Affäre unterbreitete die Bundesregierung Washington konkrete Vorschläge zur Aufhebung einer Verwaltungsvereinbarung aus dem Jahr 1968, die Ausnahmen vom Fernmeldegeheimnis vorsieht. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" traf die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Emily Haber, zu Wochenbeginn mit dem geschäftsführenden Leiter der US-Botschaft, James Melville, zusammen, um das Thema zu erörtern.Die Vereinbarung von 1968 sei "zwar faktisch wohl nicht mehr angewandt worden, aber formal immer noch in Kraft", hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Die Vereinbarung erlaubte den USA unter bestimmten Voraussetzungen das Abhören von Telekommunikation in Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte am Freitag an, Deutschland wolle die Vereinbarung von 1968 einvernehmlich aufheben. Durch den Austausch schriftlicher Erklärungen, in dem die Aufhebung der Vereinbarung beidseitig erklärt wird, solle dieser Zustand beendet werden. Haber übergab Melville den Entwurf einer solchen Erklärung. Auf Veranlassung von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bemühen sich deutsche Diplomaten überdies um eine "öffentlich-verbindliche Erklärung der Amerikaner, dass auf deutschem Boden deutsches Recht respektiert wird".>
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21.7.2013: Europäische Drohne "Euro-Hawk" wird nicht realisiert
aus: n-tv online: "Wesentliche Mittelrückflüsse werden nicht erwartet"Regierung will "Euro Hawk" verscherbeln; 21.7.2013;
http://www.n-tv.de/politik/Regierung-will-Euro-Hawk-verscherbeln-article11027571.html
<Der Traum von der eigenen Aufklärungsdrohne ist für die Bundeswehr erst einmal ausgeträumt: Nach dem Aus für den "Euro Hawk" steht das Verteidigungsministerium vor den Trümmern des Projekts. De Maizières Haus will das, was davon noch übrig ist, jetzt in den USA an den Mann bringen. Viel zu holen ist wohl nicht mehr.
Nach all dem Ärger will das Verteidigungsministerium endgültig nichts mehr von der Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" wissen: Laut "Bild am Sonntag" will das Haus von Thomas de Maizière sie an die US-Weltraumbehörde Nasa oder die US-Luftwaffe verkaufen. Das Blatt beruft sich auf einen Bericht des Verteidigungsministeriums vom 24. Mai.
Nach dem voraussichtlichen Ende der Erprobung durch die Hersteller gingen Drohne, Bodenstationen und Ersatzteile in das Eigentum der Bundeswehr über. Mit einem hohen Verkaufserlös werde allerdings nicht gerechnet: "Wesentliche Mittelrückflüsse werden nicht erwartet", heißt es in den Bericht.
Verteidigungsminister Thomas de Maiziere hatte das Euro-Hawk-Projekt im Mai gestoppt, weil für die Drohne in Deutschland keine Zulassung zu bekommen war. Der Druck auf de Maiziere war deshalb zuletzt gestiegen.
War de Maizière schon Anfang 2012 alles klar?
Im Euro-Hawk-Untersuchungsausschuss beginnt am Montag die Zeugenvernehmung. De Maiziere ist für Ende Juli geladen. Eine der Hauptfragen ist, wann er vom Ausmaß der Zulassungsprobleme erfahren hat. Immer wieder hat es zuletzt Berichte gegeben, nach denen de Maizière deutlich früher informiert war, als er bisher angab.
So zitiert die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" aus einer für de Maizière erstellten Informationsmappe für eine Rüstungsklausur im Frühjahr 2012. Darin heißt es, dass "Schwierigkeiten bei (der) Zulassung" bestünden. "Deutliche Kostensteigerungen sind zu erwarten", die "das Gesamtsystem zunehmend infrage" stellen.
Staatssekretär Stéphane Beemelmans vermerkte auf dem Deckblatt der Mappe, dass der Minister sie wegen ihrer sorgfältigen Erstellung "ausdrücklich gelobt" habe. Das bedeutet: De Maizière hat sie offensichtlich gelesen.
Merkel steht zu ihrem Minister
Die Opposition wirft ihm vor, zu spät gehandelt und dadurch Steuergelder verschwendet zu haben. Sie geht davon aus, dass mit dem Projekt über 500 Millionen Euro in den Sand gesetzt wurden. Das Ministerium rechnet dagegen mit einem geringeren Schaden.
In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" stärkte Bundeskanzlerin Angela Merkel de Maiziere den Rücken. Auf die Frage, ob der Minister weiter ihr uneingeschränktes Vertrauen genieße, sagte Merkel: "Ja." Ob der CDU-Politiker nach einem Wahlsieg im September auch der neuen Regierung angehören könnte, ließ Merkel offen. "Ich schätze die Arbeit von Thomas de Maiziere sehr. Ich verteile aber jetzt noch keine Kabinettsposten."
Quelle: n-tv.de , jog/rts/dpa>
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21.7.2013: <Handy-Sicherheit: Millionen von Sim-Karten können geknackt werden> - nix ist vor Spionage sicher
aus: Spiegel online; 21.7.2013;
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/sicherheitsexperte-nohl-millionen-sim-karten-koennen-geknackt-werden-a-912268.html
<Millionen von Sim-Karten sind unsicher, sagt ein renommierter IT-Experte laut einem Medienbericht. Manchmal reiche eine simple SMS, um eine Karte mit veraltetem Sicherheitsstandard zu knacken - dann könnten Angreifer telefonieren, Anrufe umleiten und Gespräche abhören.
Berlin - Millionen Sim-Karten von Mobiltelefonen weltweit können mühelos geknackt werden; davor warnt der Sicherheitsexperte Karsten Nohl in einem Bericht von "Zeit Online". Viele Karten nutzten einen veralteten und unsicheren Verschlüsselungsstandard. Hacker könnten in manchen Fällen mit einer simplen SMS ein Telefon kapern und dann mit der fremden Karte telefonieren, Anrufe umleiten oder sogar Gespräche belauschen - ohne dass die Betroffenen das mitbekommen. Notwendig sei dazu in manchen Fällen nur eine SMS-Kurznachricht mit Schadcode, die an das Mobiltelefon geschickt wird.
Der internationale Mobilfunkverband GSMA, in dem mehr als 800 Netzbetreiber weltweit organisiert sind, bestätigte "Zeit Online", dass ältere Sim-Karten betroffen sein können. Man sei von Nohl über die Probleme informiert worden. Konkret geht es um einen Verschlüsselungsstandard namens DES, der aus den siebziger Jahren stammt.Die Methode zur Manipulation will Nohl am 1. August in einem Vortrag auf der Sicherheitskonferenz "Black Hat" in Las Vegas vorstellen. Der Experte schätzt, dass ungefähr ein Achtel aller Sim-Karten weltweit angegriffen werden können, was nach Branchenangaben 900 Millionen Handys entsprechen würde. Ein Sprecher der Deutschen Telekom sagte "Zeit Online", ihre Kunden seien nicht betroffen, da das Unternehmen auch bei älteren Karten eine bessere Verschlüsselung namens 3DES verwende.
Nohl ist Geschäftsführer der Berliner Firma Security Research Labs, zu deren Kunden nach eigenen Angaben große Unternehmen zählen. Er hatte bereits mehrfach in vielbeachteten Vorträgen verschiedene Schwachstellen in Handy-Netzen aufgedeckt.
juh/dpa>
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Polizeistaat Deutschland 21.7.2013: Deutsche Polizei kann seit 1. Juni 2013 spionieren, wie sie will - ohne Bewilligung der Justiz
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Die deutschen Behörden wissen alles über die Bürger; 21.7.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/21/die-deutschen-behoerden-wissen-alles-ueber-die-buerger/
<Der Staat hat heute Zugriff auf fast alle Daten, die es über die Bürger gibt. Und dazu braucht er eigentlich gar keinen Geheimdienst. Denn seit dem 1. Juli benötigt auch die Polizei keine richterliche Genehmigung mehr, um sich Zugriff auf die Daten der Deutschen zu verschaffen.
Durch die Prism-Affäre ist deutlich geworden, wie viele Daten der Bürger auf den Servern des US-Geheimdienstes NSA landen und dort für die Ewigkeit gespeichert werden. Doch schon die ganz legalen Möglichkeiten des deutschen Staates, an die Daten seiner Bürger zu gelangen, sind heute enorm.
Die Polizei kann in Deutschland ganz legal die persönlichen Daten der Bürger bei Unternehmen und Banken anfordern. Diese sind gesetzlich zur Herausgabe der Daten verpflichtet. Die Daten der Kunden werden bei den Unternehmen über Monate oder gar viele Jahre gespeichert. Dadurch können sie auf Anforderung der Polizei zur Verfügung gestellt werden.
Zu diesen Daten gehören etwa Passwörter für E-Mail-Konten und andere Internetdienste, aber auch der Entsperrungscode der SIM-Karte für das Handy (PUK) oder Passwörter zu sozialen Netzwerken wie Facebook oder der Geheimcode für die Bankkarte oder der Zugang zum Online-Banking.
Auch den aktuellen Standort der Bürger können die Behörden mithilfe der Handy-Provider in Erfahrung bringen. Und eine Liste der gewählten Nummern muss der Polizei auf Verlangen auch zur Verfügung gestellt werden.
Besonders lange müssen die Banken die Daten ihrer Kunden speichern. Wer heute sein Konto auflöst, dessen Kontobewegungen werden mindestens noch zehn Jahre lange gespeichert und können von den Behörden eingesehen werden.
Um an Daten der Bürger zu gelangen, war es in Deutschland lange Zeit üblich, dass die Polizei einen Richter von der Notwendigkeit überzeugen musste, derart in die Privatsphäre eines Bürgers einzugreifen. Doch immer mehr Bundesländer gehen dazu über, diese richterliche Kontrolle abzuschaffen (mehr hier).
Damit reagieren die Bundesländer auf eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes, das am 1. Juli in Kraft getreten ist. Darin ist geregelt, dass Internet-Anbieter der Polizei die Daten ihrer Kunden schon bei Bagatell-Delikten und vor allem ohne richterliche Genehmigung aushändigen müssen.
Besonders problematisch ist die Automatisierung der Daten-Übergabe. Diese senkt die Hemmschwelle massiv und macht die staatliche Daten-Schnüffelei in Deutschland zum Alltagsgeschäft. Zudem werden die Bürger wenn überhaupt erst im Nachhinein darüber informiert, dass sie ausgespäht worden sind.
Die GEZ hat schon reichlich Gebrauch gemacht von ihrem Recht, massiv Daten der Bürger zu sammeln und zu speichern, um Gebührenpflichtige zu identifizieren. Dafür erhielt sie bereits im Jahre 2003 den BigBrotherAward. Auch nach der Einführung der Haushaltsabgabe 2013 geht die Daten-Sammelwut bei der GEZ weiter (mehr hier).
Bundeskanzlerin Merkel sagte am Freitag, Deutschland sei kein Überwachungsstaat (hier). Doch die ganz legalen Möglichkeiten der Behörden, sich Informationen über die Deutschen zu verschaffen, sind gewaltig. Und diese Möglichkeiten nehmen immer mehr zu. Dazu braucht Deutschland kein NSA.>
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21.7.2013: Brasilien macht es vor: Internet-Unternehmen müssen ihre Daten in brasilianischen Servern speichern
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Brasilien: Internet-Unternehmen dürfen Daten nicht mehr im Ausland speichern; 21.7.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/21/brasilien-internet-unternehmen-duerfen-daten-nicht-mehr-im-ausland-speichern/
<Brasilien will Internetunternehmen zwingen, Server im eigenen Land aufzustellen. Damit wehrt sich Präsidentin Roussef gegen die Spähattacken der US-Geheimdienste. Brasilien betreibt Sicherheitspolitik: Es handele sich um „eine Frage der nationalen Souveränität“.
Mit den Enthüllungen um die Machenschaften der US-Geheimdienste, allen voran der NSA, ist klar, dass Internet-Unternehmen wie Google und Facebook freiwillig mit der NSA Daten austauschen. Brasilien geht das zu weit. Mit einem neuen Internetgesetz will die brasilianische Regierung Internet-Unternehmen dazu zwingen, Ihre Server in Brasilien – und nicht im Ausland – aufzustellen.
Mit dem neuen Gesetz soll sichergestellt werden, dass Daten brasilianischer Bürger nicht von der NSA ausspioniert werden können. Die Konzentration von Internetfirmen in US-amerikanischen Händen sei „kolossal” und zudem liefen alle Internetverbindungen über US-amerikanische Server, sagte Brasiliens Kommunikationsminister Bernardo Silva dem Portal amerika21 zufolge.
Silva erhebt die Aufbewahrung brasilianischer Internetdaten im eigenen Land zu einer Frage der nationalen Souveränität. Viele Firmen weigerten sich demnach, mit der brasilianischen Justiz zusammen zu arbeiten. Sie begründeten dies damit, dass sich ihre Archive außerhalb Brasiliens befänden. So habe sich Google in einem Verfahren über Geldwäsche geweigert, eine verdächtige Email preiszugeben. Seit den Enthüllungen Edward Snowdens ist jedoch klar, dass Google mit der NSA zusammen arbeitet (mehr hier).
Der Kampf um die Vorherrschaft der Internetdaten ist längst in vollem Gange (hier). Die USA wollen so viele Daten wie möglich an sich reißen. Alle anderen Nationen bemühen sich um Schadensbegrenzung (hier). Es geht ihnen darum, den Anschluss nicht zu verlieren.
Die Zeit, in der die brasilianische Regierung ausländischen Unternehmen finanzielle Anreize bot, sei vorbei:
„Jetzt werden wir sie zwingen müssen“, ihre Rechenzentren nach Brasilien zu verlegen, sagte Bernardo. „Wir befürworten eine multilaterale Mitbestimmung, Staaten und die Zivilgesellschaft müssen dabei vertreten sein. Aber die USA weisen das zurück und bremsen jeglichen darauf bezogenen Diskussionsversuch.“
Thomas Shannon, US-Botschafter in Brasilien, gestand bereits, dass die Geheimdienste der USA „Metadaten“ über die Telefongespräche und das Internetverhalten der Brasilianer aufgezeichnet hätten. Präsidentin Roussef hält die Erklärungen der USA für unzureichend und verlangt Aufklärung. Dafür ist sie bereit, den Fall vor die Menschenrechtskommission der UNO zu bringen.>
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23.7.2013: Beschimpfungen auf Facebook sind Kündigungsgrund - sogar ein falsches "Gefällt mir" ist gefährlich
aus: n-tv online: Beschimpfungen auf Facebook sind Kündigungsgrund; 23.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Beschimpfungen-auf-Facebook-sind-Kuendigungsgrund-article11043326.html
<Essen (dpa/tmn) - Wer seinem Frust über den Job im Netz Luft macht, riskiert die Entlassung. Fachanwälte warnen vor dem «Gefällt mir»-Button: Wut, Schmähungen und Gehaltsdiskussionen haben auf Facebook und Co. nichts verloren.
Vorsicht vor dem «Gefällt mir»-Klick auf Facebook: Er kann den Job kosten, wenn es um Beiträge geht, in denen der Arbeitgeber beschimpft wird. Darauf haben Fachanwälte am Dienstag (23. Juli) bei einer Veranstaltung des Essener Unternehmerverbandes hingewiesen. Der Frustabbau über den Arbeitsplatz im Kreise von Facebook-Freunden habe bereits in vielen Fällen zur Kündigung geführt. In einigen Fällen hatten Beschäftigte ihre Arbeitgeber zum Beispiel als «Menschenschinder» und «Ausbeuter» bezeichnet und mussten dafür gehen. Frust und schlechte Stimmung aus dem Arbeitsalltag hätten auch auf vermeintlich privaten Facebook-Profilen nichts zu suchen.
Bundesweit für Aufregung hatte im Februar ein Düsseldorfer Fall gesorgt: Zehn Feuerwehrmänner waren erst suspendiert und dann abgemahnt worden, weil sie bei Facebook schrieben, der Oberbürgermeister wisse ihre unbezahlten Überstunden nur dann zu schätzen, wenn sein eigenes Büro brenne. Doch es geht auch drastischer: «Bin 32 Jahre hier dabei und so ein faules Schwein, der noch nie gearbeitet hat in seinem scheiß Leben, gibt mir zwei Abmahnungen» - so äußerte sich ein Arbeitnehmer online über seinen Vorgesetzten. Auch dies ist ein eindeutiger Kündigungsgrund. Nicht nur, weil sich unter den 70 Freunden des Autors 36 Arbeitskollegen befanden.
Die Konsequenzen der Facebook-Einträge sind vielen gar nicht klar. «Viele sehen keinen Unterschied zwischen der gemütlichen Runde mit Freunden und dem Sozialen Netzwerk», so Rechtsanwalt Volker Schwering. Dabei kann eine Nachricht auf Facebook innerhalb kürzester Zeit hundert andere Nutzer und Kollegen erreichen, mit Hilfe der Funktionen «Teilen» und «Gefällt mir». So verliert der Nutzer vollständig die Kontrolle über den Adressatenkreis.
Ein Fall geht nächstes Jahr vor das Bundesarbeitsgericht. Ein Arbeitnehmer hatte in einem Interview über seine Firma gesagt: «Das Problem ist, dass hier keine Fachkräfte arbeiten.» Dieses Video hatte er bei Facebook und Youtube hochgeladen und seinen Freunden geschickt - der Arbeitgeber kündigte ihm wegen Geschäftsschädigung.
Quelle: n-tv.de , dpa>
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"USA" 25.7.2013: Gesetz gegen Willkür-Spionage wird im "US"-Repräsentantenhaus mit 205 zu 217 Stimmen verworfen
Das Spionagezentrum der "National Security Agency" (NSA) hat auf dem Foto Hakenkreuzfahnen und ein Hitler-Portrait erhalten - die hören einfach nicht auf mit ihrer widerrechtlichen und kriminellen Spionage [1]
<Redaktion
aus: Kopp-Verlag online: US-Repräsentantenhaus lehnt Einschränkung der NSA-Überwachung nach empörtem Protest aus dem Weißen Haus ab; 25.7.2013;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/redaktion/us-repraesentantenhaus-lehnt-einschraenkung-der-nsa-ueberwachung-nach-empoertem-protest-aus-dem-weis.html
Nach einem Sturm der Entrüstung und massiver Lobbyarbeit seitens des Weißen Hauses lehnte das amerikanische Repräsentantenhaus am Mittwochabend einen Gesetzeszusatz ab, der die Inlandsüberwachung des Geheimdienstes National Security Agency (NSA) deutlich eingeschränkt hätte.
In einer knappen Entscheidung von 205 zu 217 Stimmen stimmte das Abgeordnetenhaus gegen eine Zusatzklausel, die der 33-jährige republikanische Abgeordnete Justin Amash aus Michigan eingebracht hatte. Amash wollte erreichen, dass die NSA nicht länger die Telefonverbindungsdaten (die so genannten »Metadaten«, die Aufschluss über die Teilnehmer, die Dauer des Gesprächs etc. geben) auch von US-Bürgern sammeln darf, gegen die nicht ermittelt wird. Einzelheiten zu dieser so genannten ansatzlosen Schleppnetzüberwachung hatte die britische Tageszeitung The Guardian im Juni veröffentlicht.
Der Zeitung war u.a. eine streng geheime Verfügung des Foreign Intelligence Surveillance Court (FISC), jenem geheim tagenden Gericht, das über die Überwachungsanträge entscheidet, zugespielt worden, in der der Telekommunikationskonzern Verizon verpflichtet wurde, der NSA spezifische Daten zu Telefonverbindungen wie die Telefonnummern der Gesprächsteilnehmer sowie Dauer und Nummer der Telefonkarte sowie bei Handygesprächen die so genannte International-Mobile-Subscriber-Identity-Nummer (IMSI) zu übermitteln.
Nach der Enthüllung dieser Informationen haben Regierungsvertreter nicht nur deren Richtigkeit bestätigt, sondern diese Maßnahmen auch verteidigt und angedeutet, dass noch weitaus mehr Telefongesellschaften daran beteiligt seien.
Die Sammlung und Speicherung der Telefonverbindungsdaten wurde dann aber noch durch weitere Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden in den Schatten gestellt. Snowden enthüllte ein bisher unvorstellbares Ausmaß an Internetüberwachung durch die Geheimdienste, die dabei von führenden amerikanischen Unternehmen wie Yahoo, Microsoft, Google und Facebook unterstützt wurden.
Nach Aussagen zahlreicher Experten, darunter auch eine Analyse des Internetmagazins Wired, ermöglicht es diese praktisch uneingeschränkte Datensammlung der Regierung, eine gigantische Datenbank aufzubauen, mit deren Hilfe sich die Verbindungen zwischen Anrufern und Internetnutzern rekonstruieren und verfolgen ließen.
Der nun abgelehnte Gesetzeszusatz, der als Teil des 600 Milliarden Dollar umfassenden Verteidigungshaushalts 2014 eingebracht wurde, hätte dem jetzt enthüllten Überwachungs- und Ausspähungsprogramm weitgehend die gesetzliche Grundlage entzogen. Während der Aussprache erklärte Amash: »Die Regierung sammelt verdachtsunabhängig Telefonaufzeichnungen von jedem einzelnen Amerikaner in den Vereinigten Staaten.«
Am Montag hatten das Weiße Haus und verschiedene Abgeordnete, die die Inlandsüberwachung der NSA unterstützen, eine massive Kampagne gegen die Initiative Amashs begonnen, nachdem diese zur Abstimmung zugelassen worden war. Der oberste Geheimdienstchef, der Director of National Intelligence, James Clapper, veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, in der er die Ablehnung der Klausel bekräftigte, da sie »ein wichtiges nachrichtendienstliches Werkzeug unbrauchbar« mache. Am Vortag brachte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, ebenfalls die ablehnende Haltung des Weißen Hauses zum Ausdruck: »Wir lehnen die derzeitigen Bemühungen im Parlament, eines der Werkzeuge im Kampf gegen den Terrorismus übereilt zu demontieren, ab.«
Demgegenüber baten der demokratische Abgeordnete John Conyers und die Abgeordnete Zoe Lofgren ihre Kollegen in einem Schreiben um ihre Unterstützung für Amashs Gesetzeszusatz. »Mit seiner Zustimmung zu Abschnitt 215 des PATRIOT-Gesetzes beabsichtigte der Kongress keineswegs, die massenweise Sammlung von Informationen über jeden Amerikaner zu genehmigen«, schrieben die beiden Abgeordneten. »Dieser Gesetzeszusatz verbietet der Regierung nicht, Terroristen unter Berufung auf Abschnitt 215 zu überwachen oder umfassende Informationen über Amerikaner unter anderen rechtlichen Voraussetzungen zu sammeln.«
Die Rechtmäßigkeit der NSA-Überwachungsprogramme leitet sich von Abschnitt 215 des PATRIOT-Gesetzes ab, der es dem FISC ermöglicht, breitgefächerte Genehmigungen zur Aufzeichnung von Telefonverbindungsdaten zu erteilen. Dabei müssen diese Daten lediglich als »sachdienlich« eingestuft werden; eine Verbindung zu terroristischen Straftaten ist dabei nicht notwendigerweise erforderlich.
Pete Ashdown, der Gründer und Chef von Xmission, einem Internetprovider, der die NSA-Überwachungsanfragen zurückgewiesen hatte, erklärte gegenüber RussiaToday, die einzige Möglichkeit, sich der Überwachung durch die Regierung zu entziehen, bestehe für Internetnutzer darin, ihre Aktivitäten zu verschlüsseln und zu hoffen, dass ihre Provider sich damit einverstanden erklären. »Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass aus Washington auch einmal etwas Gutes kommt. Viele im Kongress bezeichnen Edward Snowden als Verräter und Verbrecher, während meiner Meinung nach in Wirklichkeit die NSA-Mitarbeiter die Verbrecher sind, weil sie sich nicht an die Verfassung halten und vor dem Kongress Meineide geleistet haben. Diesen Leuten können wir nicht vertrauen, und es ist an der Zeit, dass wir ihre Tätigkeit überprüfen oder aber diese Behörde schließen. Diese ganze großflächige Überwachung der Amerikaner – das ist nicht mehr mein Amerika«, sagte er weiter.>
aus: Newsburger online; 26.7.2013;
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26.7.2013: <Deutsche Polizei nutzt PRISM-Daten>
http://newsburger.de/wendt-deutsche-polizei-nutzt-prism-daten-64189.html
<Berlin – Auch die deutsche Polizei hat offenbar Zugriff auf Daten aus der Spionagesoftware PRISM des US-Geheimdienstes NSA. In einem Gespräch mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” sagte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt: “Ich bin überzeugt, dass der deutschen Polizei Ergebnisse aus dem PRISM-Programm direkt übermittelt wurden, um hierzulande Anschläge zu verhindern. Solche Erkenntnisse wachsen ja nicht auf Bäumen, sondern stammen wie bei der NSA aus nachrichtendienstlichen Erkenntnissen.”Scharf kritisierte Wendt die Arbeit der Opposition im Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) des Bundestags. “SPD, Grüne und Linke führen im PKG eine fahrlässige Wahlkampfdebatte, die die Sicherheitsbehörden massiv beschädigt”, sagte er. “Es ist Quatsch, dass der Staat vor dem Bürger keine Geheimnisse haben darf. Die Arbeitsweise der Geheimdienste gehört nicht in die Öffentlichkeit.”
Er ergänzte indes: “Wenn schon so ein Tamtam veranstaltet wird, darf nicht Ronald Pofalla so vorgeführt werden. Dann müssen auch Frank-Walter Steinmeier, Gerhard Schröder und Joschka Fischer dem Ausschuss Rede und Antwort stehen.”
Zudem forderte Wendt eine neue Behörde mit mindestens 50 Angestellten zur Kontrolle der Geheimdienste. “Diese Zentrale, ausgestattet mit Ermittlern, sollte auch alle Landesverfassungsschutzämter permanent beaufsichtigen. Dann gäbe es für deren Kontrolle keine parlamentarische Sommerpause mehr.”>
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25.7.2013: Chaos Computer Club hält nicht mehr still: <US-Überwachung: CCC greift Bundesregierung scharf an>
aus: Heise online
www.heise.de/newsticker/meldung/US-Ueberwachung-CCC-greift-Bundesregierung-scharf-an-1923684.html
<Der Chaos Computer Club hat anlässlich der am Samstag anstehenden weltweiten Proteste gegen US-Überwachungsprogramme wie PRISM die Bundesregierung scharf angegriffen. Durch den Whistleblower Edward Snowden sei eine Massenüberwachung offenbart worden, "dessen Ausmaß für die meisten Menschen völlig unfassbar ist", schreibt der CCC in einem Protestaufruf. Die Unschuldsvermutung als ein Grundpfeiler des Rechtsstaats werde dadurch ins Gegenteil verkehrt. Angesichts dessen zeichne sich "zunehmend ein erschreckendes Bild der deutschen Regierung ab, die weder Kompetenz in der Sache noch Fähigkeit oder Willen zum Handeln erkennen lässt".Der Innenminister beschwichtige, vertusche und lüge, heißt es weiter in dem Aufruf. Hans-Peter Friedrich habe die ihm auf dem Besuch in den USA "mit auf den Weg gegebenen Hohlphrasen brav der heimatlichen Presse vorgetragen". Die Geheimdienste seien offensichtlich so stark abhängig von den Bespitzelungsdaten der US-Geheimdienste, dass er sich nicht auch nur pro forma ein wenig öffentlich entrüsten könne. Vom Außenminister Guido Westerwelle und dem Kanzleramtschef Ronald Pofalla sei nichts zu sehen und zu hören. Die Kanzlerin "badet in gefällig vorgetragener Inkompetenz und entlarvt dabei selber ihre vorgebliche Moderationskraft als Führungsunfähigkeit".
Auf der Demonstrationsplattform demonstrare.de ist ersichtlich, dass am kommenden Samstag unter dem Motto "Stop watching us" in über 30 deutschen Städten Protestkundgebungen stattfinden sollen. Die Demonstranten wollen fordern, dass die Massenüberwachung über Programme wie PRISM und Tempora gestoppt wird. Sie wollen gegen Vorratsdatenspeicherung und Bestandsdatenauskunft auf die Straße gehen und die Überwachung der Bürger aufarbeiten lassen. Internationale Verhandlungen sollen die Überwachung abrüsten helfen.
Der CCC fordert darüber hinaus unter anderem, dass "alle Mitwisser, Täter und Profiteure in Justiz und Exekutive und aller Amtsträger in Deutschland, deren Aufgabe es gewesen wäre, uns vor ausländischer Spionage zu schützen", strafrechtlich belangt werden. Außerdem sollen die Geheimdienste abgeschafft und die USA und Großbritannien aufgefordert werden, die europäischen Datenschutzbestimmungen einzuhalten.
Der CCC hat zudem wie der Deutsche Journalisten-Verband, die Electronic Frontier Foundation und European Digital Rights einen offenen Brief unter anderem an die Bundesregierung und die EU-Kommission erstunterzeichnet. Darin werden sie unter anderem aufgefordert, sich gegen jede Form von "anlasslosen und unverhältnismäßigen Überwachungsmaßnahmen auszusprechen und danach zu handeln". Bisher hat der Brief über 2000 Unterzeichner gefunden. (anw)aus: Propagandafront online; 29.7.2013;
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Kriminelle "USA" 29.7.2013: <NSA: Totale Überwachung dient der Kontrolle der Bevölkerung und der Erpressung von Politikern>
http://www.propagandafront.de/1175070/nsa-totale-uberwachung-dient-der-kontrolle-der-bevolkerung-und-der-erpressung-von-politikern.html
<Den europäischen Politikern scheint gerade zu dämmern, wofür die NSA wirklich da ist.
Derzeit macht sich die Erkenntnis breit, dass es sich bei der Behauptung, die National Security Agency (NSA) würde nach Terroristen Ausschau halten (weshalb sie alles aufsaugen muss), nur um einen Vorwand handelt. Die europäischen Politiker werden sich zurzeit der Tatsache gewahr, dass sie Ziele sind und es einfach nur darum geht, dass die NSA jeden erpressen kann, den sie nicht mag.
Sie begreifen gerade, dass der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer zum Ziel wurde, als er versuchte, Jagd auf die Wall Street Investmentbanker zu machen, die heute von allen nur noch „die Unberührbaren“ genannt werden. Als Spitzer dafür sorgte, dass Hank Greenberg bei AIG verschwand, hatte er nicht begriffen, dass er ihnen damit sogar noch einen Gefallen tat – als er sich dann aber gegen sie wandte, beging er einen schwerwiegenden Fehler. Ganz plötzlich entdeckten sie Schecks für eine Prostituierte und sein Hotel in Washington war auch verwanzt, als er sich dort mir ihr traf. Seitdem hat sich niemand mehr gewagt, gegen Wall Street zu ermitteln.
Und dann gab es ja noch Dominique Strauss-Kahn, der als Chef des Internationalen Währungsfonds ebenfalls ins Fadenkreuz geriet, als er damit anfing, die Rolle des Weltfinanzsystems kritisch zu kommentieren. Ich wurde persönlich nach Washington eingeladen, wo Edmond Safra von der Republic National Bank für das IWF-Dinner bezahlte, für das die gesamte Nationalgalerie angemietet wurde. Ich wurde eingeladen, weil man mir veranschaulichen wollte, wie stark die New Yorker Investmentbanker den IWF in ihrer Tasche haben.
Und genau so hatte sich auch die ganze Long-Term Capital Management Krise entwickelt, weil sie den IWF geschmiert hatten, damit Russland weiter IWF-Kredite erhält, sodass sie die russischen Anleihen weiter aufkaufen konnten, für die sie himmelschreiende Mengen an Geld zahlten. Strauss-Kahn schickten sie ein Zimmermädchen, um eine Sex-Affäre zu schaffen und ihn zum Schweigen zu bringen, als er von der Korruption im IWF Wind bekam.
Diese und andere Einsichten (siehe auch Goldman Sachs vs. Armstrong) hinter den Kulissen rütteln die Politiker gerade wach, dass diese Art von Daten für Erpressungen genutzt wird. Die Europäer sprechen nun sogar schon darüber, vor den Internationalen Gerichtshof zu ziehen, da sich der NSA-Spionageskandal hinter den Kulissen auf neue Niveaus hochschaukelt.
Snowden hat den NSA-Skandal an die Öffentlichkeit gezerrt, aber im Grunde war hinter den Kulissen hinlänglich bekannt, was sich abspielt, wie wir am 30.12.2012 berichtet hatten.
Hier geht es nicht um Terroristen. Es geht darum, die Gesellschaft zu überwachen und die Politiker zu erpressen, damit sie das tun, was die nichtgewählten Bürokraten von ihnen verlangen. Sogar in der Politik haben unsere Computermodelle jeden politischen Wahlausgang korrekt vorhergesagt. Die deutsche Presse berichtete über unsere Prognose, dass Clinton 1996 die US-Präsidentschaftswahl gewinnen würde.
In November 2012 berichteten wir darüber, dass auf politischer Ebene Erpressungen stattfinden. Ich stellte auf dem Kapitol persönliche Nachforschungen an, da es so aussah, als würde eine im Dunkeln operierende Kraft die Gesetzgebung steuern. Und es gab keine Einzelperson, die für all die drakonischen Gesetze, die auftauchten, verantwortlich sein konnte, doch wenn man die einzelnen Punkte, jeden Puzzlestein miteinander verband, ergab sich eine einheitliche Agenda.
Als ich diese Frage auf dem Kapitol hinter verschlossenen Türen stellte, wurde mir erklärt, dass die Politiker alle eine Gemeinsamkeit haben – sie sind erpressbar. Zu jener Zeit schrieb ich:
„Dank Lindsey Graham haben Sie nun nicht mehr das Recht auf einen Anwalt oder ein Gerichtsverfahren. Und warum hat er das vorangetrieben? Das Gerücht war, dass er angeblich ein heimlicher Homosexueller ist und das an die Öffentlichkeit gebracht würde, wenn er nicht das Recht auf einen Anwalt und ein öffentliches Gerichtsverfahren auslöscht. Was Raleigh angetan wurde, kann jetzt mit jedem gemacht werden.
Dann haben wir Charles B. Rangel, den man dabei ertappte, dass er vergessen hatte, seine Steuern zu zahlen, und kurioserweise brachte er dann einen Steuergesetzentwurf ein, um noch mehr Menschen für genau das strafrechtlich zu verfolgen, was er selbst getan hatte. Ein merkwürdiger Zufall?“
Ich schreibe dieses Zeug nicht aufgrund irgendwelcher politischen Animositäten. Ich schreibe es nur, weil es auf Fakten basiert. Meine Quellen sind exzellent und sind es immer gewesen. Ich spekuliere nicht. Ich veröffentliche nur Dinge, nachdem sie untersucht worden sind. Was ich persönlich denke, ist dabei unerheblich. Ich werde nie etwas zur Feder bringen, ohne es vorher nicht überprüft zu haben. All jene, die mich gut kennen, wissen, dass das absolut wahr ist.
Hinter den Kulissen sind die Politiker das Ziel, nicht Terroristen, und die Agenda besteht darin, sie zu erpressen, um die politischen Veränderungen zu steuern, die von der nichtgewählten Bürokratie verlangt werden. Das ist das wirkliche Ziel, das hinter dem Sammeln von absolut allem steckt. Die Leute auf dem Kapitol haben mir persönlich gesagt, dass sie vermuten, dass ihre E-Mails die letzten zwei Jahre aufgesaugt worden sind. Und nun beginnen die europäischen Politiker aufzuwachen und zu begreifen, dass auch sie im Fadenkreuz sind und es einzig um Erpressung geht.
Europa warnt die USA, dass die NSA-Spionage umgehend aufhören muss
Der US-Kongress verschanzt sich gerade, um die US-Spionagemaßnahmen gegen alles und jeden zu schützen. Der Vorwand, es gehe um Terrorismus, ist absurd. Sie müssen nicht jedes Telefongespräch und jede E-Mail in Utah abspeichern, was aber genau das ist, was sie tun. Die Enthüllung, dass die NSA selbst europäische Politiker ausspioniert und all ihre E-Mails und Telefongespräche einsackt, zeigt, dass die USA hier viel zu weit gegangen sind.
Doch ungeachtet all dieser Beweise hat sich der US-Kongress eingeschanzt, um alles zu bestreiten und die NSA zu schützen, während sie behaupten, dass die Behörde notwendig sei, um den Terrorismus zu bekämpfen. Der Schwachsinn ist mittlerweile so massiv, dass es einem die Worte fehlen.
Es ist viel Schlimmer, als die Presse berichtet. Die massive Washingtoner Rückendeckung für die NSA hat den gesamten Respekt gegenüber den Vereinigten Staaten ernsthaft beschädigt, und es ist zutage getreten, dass sich die NSA in die verhasste Stasi verwandelt hat.
Selbst Putin ist jetzt an die Öffentlichkeit gegangen und hat erklärt, Snowden soll mit seinen Veröffentlichungen aufhören, da dadurch aufgedeckt wird, dass die USA fernab von Gut und Böse sind, und dabei so viel an die Öffentlichkeit gelangt, dass selbst Russland zu einer Reaktion veranlasst wird. Und in Europa warnt Frankreich bereits, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen auszusetzen.>
<Patienten, die vom Arzt eine bestimmte Diät verordnet bekommen haben, könnten es in Zukunft mit einer Überwachungsmethode der besonderen Art zu tun bekommen. Forscher der National Taiwan University haben ein Zahnimplantat entwickelt, das die Ernährungsgewohnheiten des Patienten erkennt, meldet Vice.com.
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29.7.2013: Spionage-Sonde im Zahn-Implantat
aus: Chip.de: Spion im Zahn: Implantat verpetzt Patienten; 29.7.2013;
http://www.chip.de/news/Spion-im-Zahn-Implantat-verpetzt-Patienten_63364941.html?fbc=fb-fanpage-chip-main&utm_content=1375107928957023
Hohe Erkennungsquote
Das Gerät, das in eine Zahnlücke passt, misst dazu die Bewegungen des Kiefers und analysiert, ob der Patient gerade kaut, trinkt, spricht, raucht oder hustet. In einem ersten Test mit acht Patienten war der Zahn-Spion bereits äußerst erfolgreich: Die Erkennungsquote der "oralen Aktivitäten", wie es in einem Universitäts-Bericht heißt, lag bei bis zu 94 Prozent. Untergebracht werden soll das Gerät zukünftig in Zahnprothesen oder -Spangen.
In Zunkunft auch mit WLAN
Der von den Forschern getestete Prototyp des Elektronik-Implantats ist noch drahtgebunden. Das soll aber nicht so bleiben: Die Wissenschaftler wollen dem Zahn-Detektor noch WLAN, Bluetooth und einen Akku spendieren. Dann könnten alle gesammelten Daten direkt auf das Smartphone des Arztes gesendet werden.
Das verräterische Zahnimplantat soll auf dem International Symposium on Wearable Computers im September in Zürich gezeigt werden.
CHIP Online meint:
So ein Spion in der Zahnlücke kann Vor- und Nachteile haben: Für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihren Diätplan einzuhalten, oder die schon lange mit dem Rauchen aufhören wollen, könnte das Gerät den nötigen Motivationsschub bringen. Aber auch Versicherungen dürften sich brennend für die Ernährungsgewohnheiten ihrer Kunden interessieren. (beh)>========
1.8.2013: Snowden erhält Asyl in Russland
aus: n-tv online; 1.8.2013;
http://www.n-tv.de/politik/pressestimmen/Amerika-als-boeser-Bube-article11102296.html
<Edward Snowden ist jetzt offiziell russischer Staatsbürger
Snowden erhält Asyl in Russland"Amerika als böser Bube".Seit über einem Monat sitzt einer der meist gesuchtesten Männer der Welt auf dem Flughafen Scheremetjewo fest. Nun erhält Edward Snowden Asyl von Russland. Die Presse diskutiert, ob ein neuer Eiserner Vorhang zwischen Russland und Amerika fallen könnte.
Die Welt schreibt: "Alles hat seinen Preis. Das gilt auch für das vorläufige Asyl, das Edward Snowden in Putins Russland gewährt wird. In Geheimdienstkreisen muss man liefern, um etwas zu bekommen." Es sei wichtig, zu verhindern, dass die technischen Fertigkeiten auf immer den moralisch-politischen Fähigkeiten davoneilten. Wenn etwas technisch möglich sei, werde es früher oder später auch Wirklichkeit, meint das Blatt und fragt, ob ein Verhaltenskodex eine Lösung sein könnte. "Und wer sollte über die Wächter wachen? Wer dürfte, wer müsste auf Informationsdominanz verzichten?"
Der US-Geheimdienst NSA behauptet, seine Schnüffel-Aktivitäten dienen allein einem Ziel: der Verteidigung der Freiheit. Das Straubinger Tagblatt sieht dies skeptisch. "Solange die USA nicht bereit sind, die Karten auf den Tisch zu legen, bleibt vieles im Bereich der Spekulation." Klar ist für das Blatt nur: International, aber auch national wachse der Druck auf die Regierung von Barack Obama. Der versuche, in die Offensive zu kommen, verordne der NSA mehr Offenheit, meint die Zeitung. "Deren Chef Keith Alexander beschwichtigt, dementiert, will Hacker für den Anti-Terror-Kampf gewinnen." Doch diese PR-Strategie werde scheitern.
Moskau werde sich nun als Beschützer eines Bürgerrechtlers darstellen, dem in seiner Heimat schwerste Strafen wegen Geheimnisverrats drohen, schreibt die Süddeutsche Zeitung. "Vertauschte Rollen also: Amerika als böser Bube, der im Westen wegen seines Überwachungswahns am Pranger steht. Und Russland als rettende Oase für einen Gehetzten, den der Westen zwar irgendwie mutig findet, aber doch lieber nicht bei sich haben will." In Russland mag Snowden zwar sicher sein, aber nicht frei, befürchtet das Blatt. Der Amerikaner werde wahrscheinlich scharf kontrolliert. "Und er wird wohl nur äußern können, was Moskau international nicht schadet. Sonst könnte Russland ihn schnell rauswerfen."
Snowden bleibt laut der Nürnberger Nachrichten neben Russland nur noch Ecuador, Venezuela und Nicaragua als Zufluchtsstätten - Länder, in denen die Menschenrechte, die Presse- und Informationsfreiheit mit Füßen getreten würden. Die EU tue so, "als sei es das Normalste der Welt, dass ein Mann, der zur Verteidigung unserer Freiheit einen enorm hohen persönlichen Preis bezahlt", sich zweifelhaft Politikern wie Wladimir Putin ausliefern müsse. Das sei ein Armutszeugnis für die EU, die gerne von sich als Raum des "Rechts und der Freiheit" spreche.
Snowden werde sich kaum Illusionen hingeben, meint die Badische Zeitung aus Freiburg. "Er bleibt ein Spielball der internationalen Politik. Genauer: ein Ass im Ärmel von Russlands Präsident Wladimir Putin." Das Schicksal des Ex-Geheimdienstlers hänge weiter davon ab, ob Putin die USA ärgern oder sich mit Washington arrangieren wolle. Putin scheine sich vorerst für Ersteres entschieden zu haben. "Damit bleibt Snowden, dem die US-Regierung Geheimnisverrat vorwirft, dem Zugriff der US-Behörden entzogen. Das kann man, so komplex der Fall Snowden sein mag, nur begrüßen."
Quelle: n-tv.de , Zusammengestellt von Lisa Schwesig>
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2.8.2013: Snowden enthüllt: Deutsche Firmen leisten der britischen Spionage Schützenhilfe
aus: n-tv online: Snowdens "Kronjuwelen"Firmen in Deutschland helfen bei Spionage; 2.8.2013;
http://www.n-tv.de/politik/Firmen-in-Deutschland-helfen-bei-Spionage-article11103966.html
<Der britische Geheimdienst GCHQ - der eng mit der NSA zusammenarbeitet - bezahlt Schlüsselfirmen der Internet-Infrastruktur für Spionage bei Kunden. In Snowdens "Kronjuwelen" werden die Namen der Unternehmen aufgedeckt. Fünf davon agieren auch in Deutschland.
Private Telekommunikationsanbieter haben deutschen Medienberichten zufolge weitaus enger mit dem britischen Geheimdienst GCHQ kooperiert als bislang bekannt - und damit auch der National Security Agency, mit der er eng zusammenarbeitet. Bis zu 500 Millionen Datensätze aus Deutschland sollen über die GCHQ bei der NSA pro Monat einlaufen.
Beim Ausspähen des weltweiten Internetverkehrs habe die Sicherheitsbehörde gleich mit mehreren großen Firmen zusammengearbeitet, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Dokumente des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden aus dem Jahr 2009. Die Mehrzahl der Kooperationen besteht immer noch, wie die Reaktionen der Firmen nahelegen. Dies diene auch dem Wohl der britischen Wirtschaft, wie aus einer Präsentation hervorgeht. Es ist ein möglicher Hinweis auf Wirtschaftsspionage.
In den Unterlagen werden demnach neben den internationalen Telekommunikationsfirmen British Telecom, Verizon und Vodafone auch die Netzwerkbetreiber Viatel, Global Crossing und Level 3 Interoute als Schlüsselpartner der GCHQ genannt - allerdings jeweils unter Decknamen. Es sind die größten Betreiber der Internet-Infrastruktur, die Unternehmen, die das Netz möglich machen. Ihnen gehören Hauptkabel, sogenannte Backbones, und riesige Rechenzentren, durch die Daten weltweit geleitet werden. Um Zugang zu Programmen des GCHQ zu erhalten, hat die NSA den britischen Kollegen offenbar über Jahre Geld gezahlt. Snowden hatte die Namen der Firmen zu Beginn seiner Enthüllungen als "Kronjuwelen" bezeichnet.
Fünf Standorte in Deutschland
Marktführer Level 3 betreibt eigenen Angaben zufolge mehrere Standorte in Deutschland: In München, Düsseldorf, Hamburg und Berlin und Frankfurt am Main. Dort befindet sich auch der zentrale Internetknoten DE-CIX, ein Schlüsselpunkt der Internetkommunikation zwischen Ost und West. Fünf der Unternehmen, die offenbar mit den Geheimdiensten kooperieren, sind auch in Frankfurt vertreten. "Keiner fremden Regierung" werde Zugang zu seinem Telekommunikationsnetz oder Einrichtungen in Deutschland gewährt, wird Level 3 von der "SZ" zitiert.
Aber auch dies lässt vieles offen: Werden Daten selbstständig, eventuell über ein Drittland wie Großbritannien, an Geheimdienste geliefert, etwa an einen Server des GCHQ oder der NSA? Die National Security Agency hatte bereits im Jahr 2007 weltweit mindestens auf 500 solcher Server Zugriff, als Teil des NSA-Überwachungsnetzwerks XKeyscore.
Die Unternehmen hätten offenbar nicht bloß Zugang zu ihren weltweit gespannten Datennetzen gewährt, sondern teilweise auch eigene Computerprogramme entwickelt, um dem Geheimdienst das Abschöpfen der Informationen zu erleichtern. Ein Großteil der Überwachungsarbeit sei damit an private Unternehmen delegiert worden. Das könnte mit rechtlichen Problemen zu tun haben – wer nicht selbst abhören darf, bezahlt eben eine Firma für das Ausspionieren seiner Kunden.
Datenflüsse unklar
Mit den Snowden-Dokumenten konfrontiert, hätten die meisten der Firmen auf Gesetze verwiesen, die sie unter bestimmten Umständen zur Herausgabe von Daten an Regierungen verpflichteten. Lediglich Viatel erklärte, es kooperiere nicht mit dem britischen Geheimdienst und gewähre auch keinen Zugang zur eigenen Infrastruktur oder Kundendaten. Auch hier ist wieder Feingefühl gefragt - "keinen Zugang gewähren" könnte im Umkehrschluss immer noch bedeuten, dass die Firma gesammelte Daten selbst an die Geheimdienste liefert.
In den USA ist Verizon auch an der Schnüffelei der NSA beteiligt, wie bereits vor mehreren Wochen bekannt wurde. Als Erfüllung der amtlichen Anordnung "13-80" händigte das Unternehmen dem Geheimdienst eine Komplettkopie aller Verbindungsdaten aus. Möglicherweise war dies also die 80. Anordnung im Jahr 2013.>
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2.8.2013: Späh-Vereinbarungen zum leichteren Schnüffeln in Deutschland sind aufgehoben
aus: n-tv online: Snowden in Russland untergetaucht - Spähvereinbarungen aufgehoben; 2.8.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Snowden-in-Russland-untergetaucht-Spaehvereinbarungen-aufgehoben-article11107726.html
<Moskau (dpa) - Während der Informant Edward Snowden nach erfolgreichem Asylantrag in Russland auf Tauchstation gegangen ist, schlagen seine Enthüllungen weiter hohe Wellen. Der Fall belastet immer mehr das Verhältnis zwischen Russland und den USA. Neue Enthüllungen über die Geheimdienst-Ausspähung durch Briten und Amerikaner sorgten für Unruhe auch in Deutschland. Zugleich wurden alte Späh-Vereinbarungen, die britischen und amerikanischen Geheimdiensten das Spionieren in Deutschland seit Jahrzehnten erlauben und erleichtern, aufgehoben.
Quelle: n-tv.de , dpa>
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2.8.2013: <Spähaffäre: Bundesregierung hebt Überwachungsvereinbarung mit USA und Großbritannien auf>aus: Spiegel online; 2.8.2013;
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesregierung-hebt-g-10-vereinbarung-mit-usa-und-grossbritannien-auf-a-914514.html
<Es ist eine symbolische Reaktion auf die Enthüllung der Spähprogramme von Briten und Amerikanern: Das Auswärtige Amt hat eine Verwaltungsvereinbarung mit Washington und London aufgekündigt. Außenminister Westerwelle erklärte, dies diene dem "Schutz der Privatsphäre".
Berlin - Die Bundesregierung zieht Konsequenzen aus der Affäre um Spähprogramme der USA und Großbritanniens. "Im gemeinsamen Einvernehmen" sei eine Verwaltungsvereinbarung zum G-10-Gesetz aus den Jahren 1968/1969 außer Kraft getreten, teilte das Auswärtige Amt am Freitag in Berlin mit.
Dabei handelte es sich um eine Art Ausnahmeregel vom deutschen Fernmeldegeheimnis, die es dem Bundesnachrichtendienst (BND) erlaubte, Kommunikationsdaten a amerikanische und britische Geheimdienste weiterzugeben. Das Abkommen hatte den früheren Alliierten zudem die Möglichkeit eingeräumt, Abhörergebnisse des Verfassungsschutzes oder des BND zu nutzen oder in Auftrag zu geben, wenn es die Sicherheit der in Deutschland stationierten Truppen erfordert.Die Bundesregierung hatte sich nach Bekanntwerden der Berichte über die Spähprogramme seit Wochen um die Aufhebung der Verwaltungsvereinbarung bemüht. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Thema auch während des Berlin-Besuchs von Barack Obama im Juni angesprochen.
Berlin hatte jedoch zugleich stets betont, die Vereinbarung habe faktisch keine Bedeutung mehr und sei seit Jahren nicht mehr angewandt worden. Ein Sprecher des Außenministeriums in London sagte, die Briten hätten seit 1990 nicht mehr davon gebraucht gemacht.
Der Schritt ist deshalb eher symbolischer Natur. Dennoch bezeichnete Außenminister Guido Westerwelle die Aufhebung als "notwendige und richtige Konsequenz aus den jüngsten Debatten zum Schutz der Privatsphäre".
syd/AFP/dpa>
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2.8.2013: <Telefonüberwachung: Handy-Daten verraten illegale CIA-Operation> - CIA-Folter eines Verdächtigen in Ägypten fliegt auf
aus: Spiegel online; 2.8.2013;
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/telefon-ueberwachung-metadaten-verraten-illegale-cia-operation-a-914470.html
Ein CIA-Team reist nach Italien, entführt einen Verdächtigen nach Ägypten. Dort wird er mehr als ein Jahr lang verhört und gefoltert. Auf der IT-Konferenz Black Hat berichtete ein Reporter jetzt, wie Telefon-Metadaten die CIA-Operation verrieten - und Dutzende Agenten enttarnten.
"Ich habe keinen technischen Hintergrund", entschuldigt sich Matthew Cole, Journalist bei NBC News, bei den Besuchern der IT-Sicherheitskonferenz Black Hat in Las Vegas, "aber ich habe eine Geschichte für euch." Einen Spionagethriller, bei dem Metadaten eine geheime Entführung der CIA verraten.
Der Zugriff erfolgt am 17. Februar 2003 in Mailand. Nach wochenlanger Beobachtung entführt ein CIA-Team den Imam Abu Omar aus Italien und bringt ihn mit einem kleinen Flugzeug über Ramstein in Deutschland nach Ägypten. Dort wird er 14 Monate lang gefangen gehalten und verhört. "Es war die Zeit nach den Anschlägen vom 11. September, die CIA suchte wie besessen weltweit nach Qaida-Anhängern", sagt Cole. Der SPIEGEL berichtete im Jahr 2006 ausführlich über den Fall.Abu Omar, der in der Mailänder Islamistenszene gegen die USA gehetzt und selbst in Afghanistan gekämpft hatte, stand im Verdacht, Kämpfer für al-Qaida zu rekrutieren. Die CIA handelt, ohne die italienischen Behörden zu informieren, und lässt Abu Omar verschwinden. Die italienische Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf. Sie weiß durch eine Zeugin, wann das Entführungsopfer wo zuletzt gesehen wurde. "Die Polizei hatte den Ort und den Tag des Verschwindens", sagt Cole. Von den Mobilfunkprovidern fordern die Ermittler die Funkzellendaten an. Sie wollen wissen, welche Mobiltelefone sich am Tag der Entführung in der Gegend befunden haben. "Aber es gab ein paar Probleme, das zog sich hin", sagt Cole.
Muster und Zusammenhänge in großen Datenmengen
Dann klingelt bei Abu Omars Ehefrau in Mailand das Telefon: Die Ägypter haben ihn freigelassen, nach 14 Monaten. Abu Omar erzählt von seiner Entführung und von Folter. Die italienischen Ermittler hören mit, der Anschluss wird überwacht. Der Verdacht bestätigt sich nun: Es gab eine verdeckte Operation, die USA könnten dahinterstecken. "Gleichzeitig konnten die Daten ausgewertet werden", sagt Cole. Die Italiener nutzen dazu eine Software namens Analyst's Notebook. Das Programm findet in großen Datenmengen Muster und Zusammenhänge.
Tatsächlich liefert Analyst's Notebook einen Hinweis: eine Reihe von Handys, deren Besitzer nur untereinander kommunizieren. Die italienischen Ermittler sehen sich diese Telefonnummern genauer an, untersuchen die Verbindungsdaten und stoßen auf ein Netzwerk: "Sie fanden 18 Personen und 35 Telefone", sagt Cole. Mit den Daten, welches Telefon wann in welcher Funkzelle eingebucht war, können sie Bewegungsprofile erstellen. Zwei Monate vor der Entführung werden die Telefone aktiviert, zwei Tage danach abgeschaltet.
Die CIA-Agenten nehmen nicht die Akkus aus den Handys
Mehr als ein Jahr nach der Entführung können die italienischen Behörden nachvollziehen, wie die Operation abgelaufen war. "Sie konnten sehen, wie die CIA-Agenten Abu Omar observierten. Nach einem Acht-Stunden-Tag nahmen die Agenten nicht etwa den Akku aus den Telefonen, sondern sie gingen schlafen."
Die Telefone lagen eingeschaltet über Nacht mehrere Stunden an einem Ort. "Also gingen die Ermittler los, fanden Hotels und fragten nach amerikanischen Gästen." Einer der Agenten, der für den Kontakt zwischen dem Entführungsteam und dem örtlichen CIA-Quartier zuständig war, hatte dabei seinen richtigen Namen genutzt. Cole macht ihn später in den USA ausfindig. "Ich kann nicht empfehlen, bei ihm zu Hause an die Tür zu klopfen. Er reagiert etwas empfindlich auf seine Enttarnung", sagt Cole. Einen Schlag ins Gesicht habe er abbekommen.
Die italienischen Ermittler haben Glück: Sie können eine Verbindung zur CIA nachweisen. Nachlässigkeiten seitens des Geheimdiensts tragen dazu bei: "Die Agenten hatten Kreditkarten mit ähnlichen Nummern." Außerdem finden sie durch die Verbindungsdaten heraus, das ein Telefon, das bei der Entführung genutzt wurde, später mit neuer Sim-Karte für Kontakte zur CIA-Station genutzt wurde.
"Metadaten verraten viel mehr"
"In der aktuellen Debatte um Metadaten heißt es doch: Inhalte von Gesprächen würden nicht erfasst, es gebe kein Problem mit der Privatsphäre", sagt Cole. Die aufgedeckte CIA-Operation zeige das Gegenteil: "Metadaten verraten viel mehr." Mit Hilfe von Netzwerkanalyse und Datenvisualisierung kommt die Staatsanwaltschaft der CIA auf die Spur. 2009 verurteilt ein Gericht in Mailand 22 US-Staatsbürger zu fünf Jahren Gefängnis, ein Angeklagter bekommt acht Jahre Gefängnis, drei Amerikaner werden mit dem Verweis auf diplomatische Immunität freigesprochen.
"Der Fall hat immer noch reale Konsequenzen", sagt Cole. "Soweit ich weiß, gibt es keinen Auslieferungsantrag." Italien wolle es sich wohl mit den USA nicht verscherzen. "Aber die enttarnten Agenten können nicht mehr ohne weiteres reisen", sagt Cole. Beim Geheimdienst sei der Fall als "Italian Job" bekannt, benannt nach einem Filmklassiker. Bei der Untersuchung, wie das alles passiere konnte, soll einer der Agenten gesagt haben: Ihnen sei erzählt worden, dass ein Handy versteckt in einer Packung Chips keine Signale mehr aussenden könne. "Er meine wohl einen Faradayschen Käfig. Dafür ist eine Chipstüte nicht stark genug", sagt Cole.
Ein weiterer Fall, in dem Metadaten zur Enttarnung von CIA-Mitarbeitern genutzt wurde, ging für den Geheimdienst weniger glimpflich aus. Cole erzählt, dass die Hisbollah 2011 in Beirut zwei Doppelagenten einschleusen konnte. "Die Hisbollah hat dann 90 Prozent des Informanten-Netzwerks im Libanon aufgedeckt. Sie haben sich die Metadaten angesehen, die Telefone ausgewertet." Viele der Informanten und Agenten seien festgenommen und vermutlich getötet worden, sagt Cole.>
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2.8.2013: Deutschland kündigt Spionagegesetze - aber die kriminellen "Amis" schnüffeln auch ohne Spionagegesetze
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Hilflos: Merkel verbietet Amerikanern Spionage in Deutschland; 2.8.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/08/02/knalleffekt-merkel-verbietet-amerikanern-spionage-in-deutschland/
<Panik in der Bundesregierung: Die Koalition hat Knall auf Fall das berüchtigte G-10 Gesetz mit den USA gekündigt. Der Grund sind die immer neuen Enthüllungen über die Spionagetätigkeit der Amerikaner in Deutschland. Angela Merkel fürchtet, dass ihr die Enthüllungen bei der Wahl schaden könnten. Die Amerikaner wird dies nicht beeindrucken: Dank der neuen Technologien braucht man heute keine Gesetze mehr zum Schnüffeln.
Kurz nachdem vier weitere Enthüllungen über die Spionagetätigkeit des amerikanischen und des britischen Geheimdienstes am Donnerstag veröffentlicht wurde, hat die Bundesregierung nun doch plötzlich die Notbremse gezogen. Merkel und ihre Regierung haben nun ausgerechnet das Gesetz außer Kraft gesetzt, das es den Amerikanern und Briten seit Ende des zweiten Weltkriegs ermöglicht, deutsche Bürger in großem Stile legal auszuspionieren.
Vom Auswärtigen Amt hieß es nun:
„Verwaltungsvereinbarungen zum G10-Gesetz mit USA und Großbritannien außer Kraft
Das Auswärtige Amt teilt mit:
Die Bundesregierung hat heute die Aufhebung der Verwaltungsvereinbarung von 1968/69 zum G10-Gesetz mit den USA und Großbritannien durch Notenaustausch in Berlin abgeschlossen. Im gemeinsamen Einvernehmen ist die Verwaltungsvereinbarung mit den USA und Großbritannien damit außer Kraft getreten.“
Und Außenminister Westerwelle wird mit folgenden Worten zitiert:
„Die Aufhebung der Verwaltungsvereinbarungen, auf die wir in den letzten Wochen gedrängt haben, ist eine notwendige und richtige Konsequenz aus den jüngsten Debatten zum Schutz der Privatsphäre.“
Die sonst so kühle und wenig betroffene Kanzlerin Merkel fürchtet nun doch, dass das ganze Spionage-Thema bis zur Wahl noch weiter hochkochen könnte. Immerhin gab es bereits Demonstrationen in Deutschland und die neuen Snowden-Veröffentlichungen heizen die Stimmung weiter an. Zuletzt wurde bekannt, dass Telekommunikations-Unternehmen den ausländischen Geheimdiensten bei der Ausspähung geholfen haben (hier).
Lange hatte sich die Bundesregierung gar nicht auf die Empörung der deutschen Bürger eingelassen. Die US-Reise des Innenministers Friedrichs glich eher einem Bittgang als einem Staatsbesuch. Und für Merkel schien das wichtigste gewesen zu sein, dass sie an ihrem Glauben festhalten konnte, sie selbst sei noch nicht überwacht worden.
Aussitzen ist nun mittlerweile schwierig geworden. Snowden ist von den USA noch nicht gefasst, sondern befindet sich weiterhin in Russland, und die Veröffentlichungen über die NSA und den britischen Geheimdienst sind mittlerweile zum Selbstläufer geworden.
Insofern ist die Außer-Kraft-Setzung des G10-Gesetzes eher als symbolischer Akt zu sehen- quasi als letzter Kraftakt, um das ganz dicke Ende doch noch aufzuhalten. Denn auch jetzt hat die deutsche Bundesregierung wenig Chancen tatsächlich was an der Überwachung durch die USA zu unternehmen. Hatte die damalige Bundesregierung beim Beschluss des G10-Gesetzes nach dem verlorenen Krieg kein wirkliches Mitspracherecht (hier). So hat Deutschland heute auch keine bessere Ausgangssituation. Denn durch die unglaubliche weltweite Vernetzung und Digitalisierung sind Ausspäh-Aktionen der Geheimdienste wie der NSA kaum mehr aufzuhalten.>
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2.8.2013: <"XKeyscore": Die Infrastruktur der totalen Überwachung>
aus: Web.de Nachrichten
http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/17695324-xkeyscore-infrastruktur-totalen-ueberwachung.html#.A1000145
Hamburg/London - Der Journalist Glenn Greenwald hatte es angekündigt: Mehr NSA-Enthüllungen würden kommen, die alles bisher Veröffentlichte übertreffen würden. Nun hat Greenwald weitere Dokumente aus dem Fundus des NSA-Whistleblowers Edward Snowden publiziert - und in der Tat wird da eine neue Dimension der Internetüberwachung deutlich, die über Prism und das britische Programm Tempora noch hinausgeht.
Die nun veröffentlichte Präsentation gibt, zusammen mit weiteren neuen Folien, einen genaueren Einblick als alle bisherigen Veröffentlichungen, wie die Überwachungsinfrastruktur der NSA funktioniert - beziehungsweise wie sie schon im Jahr 2008 funktionierte.
Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum allsehenden Internet-Auge der NSA.
Was ist XKeyscore?
Den nun veröffentlichten Folien zufolge ist XKeyscore ein "System zur Ausnutzung von Digital Network Intelligence / Analysestruktur". Es ermöglicht es, Inhalte digitaler Kommunikation nach sogenannten starken Suchkriterien zu durchsuchen (zum Beispiel einer konkreten E-Mail-Adresse), aber auch nach "weichen Kriterien" (etwa der benutzten Sprache oder einem bestimmten Such-String).
Das System erlaubt zudem die Erfassung von "Ziel-Aktivität in Echtzeit" und bietet einen "durchlaufenden Pufferspeicher", der, Zitat, "ALLE ungefilterten Daten" umfasst, die das System erreichen. Am Ort der Datenerfassung werden demzufolge alle Internetinhalte erfasst und auf Basis ihrer Metadaten indexiert - so dass sie anschließend bequem mit entsprechenden Suchanfragen durchforstet werden können.Für "gängige Dateiformate" hält XKeyscore zudem Betrachtungssoftware bereit, so dass der Analyst das System nicht verlassen muss, um sich E-Mails oder andere Inhalte direkt anzusehen. Mit einer einzigen Suchanfrage könnten "alle Standorte" abgefragt werden, heißt es in dem Dokument. Wo diese Standorte zu finden sind, zeigen offenbar die roten Punkte auf der oben gezeigten Weltkarte. Insgesamt gab es demnach bereits 2008 150 Standorte für die Vollerfassung des internationalen Internet-Traffics, an denen 700 Server beheimatet waren. Das System "kann linear skalieren", heißt es später im gleichen Dokument, "man fügt dem Cluster einfach einen neuen Server hinzu".
Welche Art von Anfragen kann XKeyscore beantworten?
Ein paar konkrete Beispiele für Abfragen aus der Präsentation:
"Zeige mir alle verschlüsselten Word-Dokumente in Iran." "Zeige mir die gesamte PGP-Nutzung in Iran." PGP ist ein System zur Verschlüsselung von E-Mails und anderen Dokumenten. "Zeige mir alle Microsoft-Excel-Tabellen, mit MAC-Adressen aus dem Irak, so dass ich Netzwerke kartieren kann."
Weitere Beispiele für das, was XKeyscore aus dem Traffic fischen und noch leisten kann:
Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Logins Nutzernamen, Buddylisten, Cookies in Verbindung mit Webmail und Chats Google-Suchanfragen samt IP-Adresse, Sprache und benutztem Browser jeden Aufbau einer verschlüsselten VPN-Verbindung (zur "Entschlüsselung und zum Entdecken der Nutzer") Aufspüren von Nutzern, die online eine in der Region ungewöhnliche Sprache nutzen (als Beispiel genannt wird Deutsch in Pakistan) Suchanfragen nach bestimmten Orten auf Google Maps und darüber hinaus alle weiteren Suchanfragen dieses Nutzers sowie seine E-Mail-Adresse Zurückverfolgen eines bestimmten online weitergereichten Dokuments zur Quelle alle online übertragenen Dokumente, in denen zum Beispiel "Osama bin Laden" oder "IAEO" vorkommt, und zwar auch auf "Arabisch und Chinesisch"
Unklar ist, bei wie vielen Staaten die NSA eine solche Komplettkopie des Traffics zieht. Denkbar ist, dass nur für einige besonders interessante Staaten mit nicht allzu hohem Datenaufkommen vollständige Aufzeichnungen des Datenverkehrs angefertigt werden. Wenn ein NSA-Mitarbeiter mehr und länger überwachen und speichern will, muss er entsprechende Suchaufträge formulieren - dann wird seinen Anforderungen zufolge gespeichert. "Was kann gespeichert werden?", heißt es auf einer Folie, die Antwort lautet: "Alles, was Sie extrahieren wollen."
Der "Guardian" berichtet unter Berufung auf andere Dokumente und Quellen über weitere Überwachungsmöglichkeiten:
NSA-Mitarbeiter können die Inhalte von privater Facebook-Kommunikation nachträglich einsehen. Sie müssten dazu lediglich den Nutzernamen eines Facebook-Mitglieds eingeben und auswählen, aus welchem Zeitraum sie all seine Privatgespräche lesen wollen. XKeyscore-Nutzer können abfragen, von welcher IP-Adresse beliebige Websites aufgerufen worden sind.
Wer ist verdächtig?
Mit XKeyscore suchen US-Agenten nach Verdächtigen, die ihnen bislang unbekannt waren und die fortan genauer überwacht werden. Das Verfahren wird als besondere Eigenschaft dieses Systems gepriesen. Wie man dabei vorgehen kann, beschreibt die Präsentation detaillierter. Man müsse im Datenstrom nach "abweichenden Ereignissen" suchen. Zum Beispiel nach:
"jemandem, dessen Sprache deplaziert an dem Ort ist, wo er sich aufhält" (Deutsch in Pakistan) "jemandem, der Verschlüsselungstechnik nutzt" (PGP im Iran) "jemandem, der im Web nach verdächtigen Inhalten sucht" (Google-Suchen nach Islamabad, Suche nach dem Begriff "Musharraf" auf der Website der BBC) Menschen, die "Dschihadisten-Dokumente" weiterschicken
Potentiell verdächtig ist demnach praktisch jeder. Jeder Journalist, der über den Nahen Osten schreibt, jeder deutsche Entwicklungshelfer oder Diplomat in Pakistan, der einen Gruß an seine Frau mailt und auf Deutsch schreibt.
Verzeichnis weltweit angreifbarer Rechner
In den Dokumenten finden sich erstmals konkrete Hinweise darauf, dass US-Geheimdienste systematisch Angriffe auf Computersysteme im Ausland planen. In einer Folie der Präsentation heißt es, man könnte über XKeyscore eine Liste aller angreifbaren Rechner in einem Staat aufrufen. Laut den sehr knapp gehaltenen Unterlagen verwaltete offenbar die Geheimorganisation TAO (Tailored Access Operations) der NSA eine Datenbank von Schwachstellen auf Computersystemen weltweit. Dieses Verzeichnis der TAO lasse sich mit XKeyscore abgleichen.
Mehr als 1000 TAO-Agenten hacken weltweit Computer und Telekom-Infrastrukturen. Sie brechen Gesetze, stehlen Passwörter, zweigen Datenverkehr ab, kopieren Informationen, berichtet das US-Magazin "Foreign Policy". XKeyscore gibt NSA-Analysten offenbar Zugriff auf die Früchte der Arbeit der NSA-Hacker.
Woher stammen all die Daten?
Die Daten an allen NSA-Speicherorten weltweit lassen sich über XKeyscore offenbar zentral durchsuchen. Auf einer der Folien ist aufgeführt, auf welche Datenquellen das System genau zugreifen kann:
"F6-Hauptquartiere" und "F6-Standorte" - F6 steht, etwa dem US-Magazin "The Week" zufolge, für den Special Collection Service, eine gemeinsame Organisation von NSA und CIA. Sie hat den Auftrag, Informationen dort zu sammeln, wo sie besonders schwer zu bekommen sind - etwa, indem Botschaften verwanzt werden. "Fornsat-Standorte" - Fornsat steht für Foreign Satellite Collection, also das Abfangen von Satellitenkommunikation. "SSO-Standorte" - SSO steht für Special Source Operations, die NSA-Unterorganisation, die dem "Guardian" zufolge unter anderem für die gigantische Sammlung von Telekommunikations-Metadaten zuständig ist, die der US-Geheimdienst anlegt.
XKeyscore kann den Folien zufolge auch auf die Marina-Datenbank zugreifen, die der Auswertung von Internetverbindungsdaten dient.
Was nun folgt, ist Spekulation, wenn auch auf Basis der vorliegenden Dokumente sehr plausibel: Den gesamten Internet-Traffic eines Staates wie Pakistan mal eben in die USA zu kopieren, dürfte nicht so einfach möglich sein. Im Dokument heißt es mehrmals: "Die Datenmenge ist zu hoch, wir können die Daten nicht zurück weiterleiten." Die Analysten können aber Metadaten-Suchanfragen an die jeweiligen Standorte schicken und sich "bei Bedarf einfach die interessanten Inhalte vom Standort herüberholen", wie es in der Präsentation heißt.
Schon 2012 seien in einem einzigen Zeitraum von 30 Tagen 41 Milliarden Einträge in der XKeyscore-Datenbank enthalten gewesen, so der "Guardian". Die Datenbanken Trafficthief (gezielt ausgewählte Metadaten), Pinwale (Inhalte auf Basis von Stichwort-Suchvorgängen) und Marina (Internet-Metadaten) seien allesamt kleiner als XKeyscore.
Nach SPIEGEL-Informationen wurden von 500 Millionen Datensätzen aus Deutschland, auf die die NSA monatlich Zugriff hat, rund 180 Millionen von XKeyscore erfasst. Mehr dazu im aktuellen SPIEGEL.
Kaum Schranken für die Überwacher
Insbesondere was die Überwachung von Personen angeht, die sich nicht in den USA aufhalten, scheinen NSA-Analysten kaum Grenzen gesetzt zu sein. Ein vom "Guardian" veröffentlichtes Dokument zeigt einen Nutzerdialog für eine Überwachungsmaßnahme. Aus einem simplen Drop-Down-Menü wählt der Nutzer zunächst den Zweck der Überwachung, dann den "Ausländer-Faktor" der Zielperson. Zur Wahl steht zum Beispiel: "Die Telefonvorwahl weist auf einen Aufenthaltsort außerhalb der USA hin." Dem Dokument zufolge reicht sogar dies als Angabe: "Steht in direktem Kontakt mit (anderer, d. Red) Zielperson im Ausland, keine Information weist darauf hin, dass sich die Zielperson in den USA befindet."
Sobald die entsprechenden Angaben aus den Menüs ausgewählt worden seien, so der "Guardian", "ist die Zielperson für elektronische Überwachung markiert, und der Analyst kann sich die Inhalte ihrer Kommunikation ansehen".
Und all das können die deutschen Dienste auch?
Auch der deutsche Auslandsgeheimdienst BND und das im Inland operierende Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) setzen XKeyscore ein. Das geht aus geheimen Unterlagen des US-Militärgeheimdienstes hervor, die DER SPIEGEL einsehen konnte. Das BfV soll damit den Dokumenten aus dem Fundus von Edward Snowden zufolge die NSA bei der gemeinsamen Terrorbekämpfung unterstützen. Der Verfassungsschutz erklärte, man teste das System lediglich und habe keinen Zugriff auf die Datenbanken.
Es ist zudem unklar, auf welche Daten und Funktionen BND und BfV Zugriff haben. XKeyscore lässt sich durch mehrere Module für bestimmte Suchen (Plugins) erweitern. Es ist nicht bekannt, welche davon die deutschen Geheimdienste nutzen. Außerdem dürfte die NSA den deutschen Kollegen kaum Zugang zu allen Datenbanken geben.
© SPIEGEL ONLINE>
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7.8.2013: Merkel-Regime: Alle Deutschen sind "Terroristen" - knapp 60.000 Bankauskünfte an die "Behörden" im ersten Halbjahr 2013
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Behörden verschaffen sich Zugriff auf Bank-Konten der Deutschen; 7.8.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/08/07/deutsche-behoerden-greifen-massiv-auf-konto-daten-der-buerger-zu/
<Ob von den Finanzbehörden, den Gerichten oder der Polizei: Die Konto-Daten der Deutschen werden von den Behörden intensiv genützt, um sich Auskunft über die Bürger zu beschaffen. Allein im ersten Halbjahr 2013 gab es knapp 60.000 Anfragen bei den Banken. Die Regierung sieht keinen Grund einzuschreiten.
Die US-Geheimdienste greifen in die Privatsphäre der Deutschen viel weniger ein als die deutschen Behörden. In Beantwortung einer Anfrage der Partei Die Linke hat die Bundesregierung nun die Zahlen offengelegt. Demnach gab es im ersten Halbjahr 2013 bei der Finanzaufsicht Bafin insgesamt 62 749 Anfragen von Behörden, in denen die Ämter Einblick in die Konto-Bewegungen der Bürger verlangten. Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) 59 482 Konten abgerufen und den Behörden die gewünschten Auskünfte erteilt.
Das ist eine massive Steigerung: Im gesamten Jahr 2012 hat das BZSt 70 706 Kontenabrufe vorgenommen. Die Finanzaufsicht Bafin hat im selben Zeitraum 62 749 Anfragen an die Banken gerichtet, um Auskunft über Kontobewegungen zu erhalten.
Seit 2005 können die Behörden die Kontostammdaten abrufen. Das ist eine weitreichende Befugnis. Zu den Kontostammdaten zählen zum einen die Kontonummer, das Eröffnungs- bzw. Auflösungsdatum eines Kontos, zum anderen aber auch Name, Anschrift, Geburtsdaten, vorhandene Bausparverträge und Wertpapierdepots der Kontoinhaber.
Alle deutschen Banken und Sparkassen sind verpflichtet, diese Informationen in einer Datenbank abzulegen und unter niedrigen datenschutzrechtlichen Standards den Behörden zur Verfügung zu stellen.
Diese weitgehenden Zugriffsrechte wurden 2005 mit dem Kampf gegen den Terror begründet. Als Absicht hatte die Regierung damals angegeben, sie wolle die Finanzströme von Terroristen aufdecken und trockenlegen.
Die aktuelle Praxis erweckt den Anschein, dass die Regierung mittlerweile alle Bürger als Terroristen betrachtet und sich weitgehende Informationsrechte verschafft hat. Der Bundesbeauftragte für Datenschutz hat die Öffnung der Konten der Bürger in seinem jüngsten Tätigkeitsbericht kritisiert: So werde der Stammdatensatz eines jeden einzelnen Bank-Kunden bereits bei der Eröffnung eines Kontos gespeichert und den Behörden zugänglich gemacht.
Die Zahl der Behörden hat sich im Lauf der Jahre deutlich erweitert: Heute haben auch Kommunen, Sozialämter, Zollbehörden, BAFög-Stellen und Gerichtsvollzieher praktisch freien Zugriff auf die Bank-Konten der Deutschen.
Die Zahlen der Bundesregierung zeigen, dass die Abfragen in allen Bundesländern und von allen Behörden erfolgen. Ein relativ neues Anwendungsgebiet ist der Zugriff auf das Konto bei Unterhalts-Streitigkeiten. Dieser ist nach dem Unterhaltsvorschussentbürokratiesierungsgesetz (sic!) seit Mai 2013 möglich.
Der Datenschutzbeauftragte sieht darin keinen Kampf gegen den Terror, sondern die vom Verfassungsgericht ausdrücklich für rechtswidrig erklärte „anlasslose Speicherung“ aller Konto-Inhaber in Deutschland. Die Linke kritisiert, dass durch die exzessive Praxis auch die Konto-Informationen völlig Unbeteiligter weitergereicht werden.
Die Partei muss einräumen, dass diesem Problem der staatlichen Kontrolle auch mit Maßstäben des Klassenkampfs nicht beizukommen ist:
„Daher geraten nicht nur sogenannte Besserverdiener, sondern auch Empfängerinnen und Empfänger von Sozialhilfe, Wohngeld, Elterngeld, Unterhaltssicherung oder BAföG in das Kontrollraster der Behörden.“
Die Reaktion der Bundesregierung auf die Anfrage belegt, dass die Regierung nicht daran denkt, an diesem Missstand zu rütteln.
Im Gegenteil: Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass der Zugriff auf die Bank-Konten im Interesse der Bürger ist:
„Die Bundesregierung ist … der Auffassung, dass sich das Verfahren zum Abruf von Kontoinformationen nach § 24c Kreditwesengesetz und § 93b i. V. m. § 93 Absatz 7 und 8 AO bewährt hat. Sie sieht deshalb keine Veranlassung, der Entwicklung entgegenzuwirken. Die Entscheidung, einen Kontenabruf zu veranlassen, muss die zuständige Stelle nach Prüfung der gesetzlichen Voraussetzungen und unter Berücksichtigung der Verhältnisse des Einzelfalls nach pflichtgemäßem Ermessen treffen. Dabei hat sie – gerade bei Kontenabrufen zum Zweck der Ermittlung von Vollstreckungsmöglichkeiten – zu berücksichtigen, dass ein Kontenabruf im Vergleich mit anderen Ermittlungsmöglichkeiten regelmäßig das mildere Mittel darstellt.“
Die Bundesregierung hat die Anfrage vergleichsweise offenherzig beantwortet. Dahinter steckt ein Kalkül: Der Bürger soll, wie schon bei der Veröffentlichung der sogenannten Offshore-Leaks (hier), daran erinnert werden, dass er sich gegenüber dem Staat prinzipiell im Unrecht befindet. Das schlechte Gewissen der Bürger, das im Zug der Hoeneß-Affäre zu einer Flut von Selbstanzeigen geführt hat (hier), soll es dem Schuldenstaat erleichtern, Einkünfte zu generieren.
Je mehr die Bürger an diesem Prozess „mitwirken“, desto weniger wird der Staat gezwungen, seine Ausgaben durch Spar-Disziplin zu reduzieren. Je mehr der Staat über die Finanzen des Bürgers weiß, desto effizienter kann er zugreifen, wenn er es braucht – etwa bei Bankenrettungen (hier ist die Planung schon weit gediehen).
Daher haben die Banken keinen Grund, bei der anlasslosen Durchleuchtung der Bürger Schwierigkeiten zu machen. Schließlich könnte ja jedes Institut einmal in die Situation geraten, beim Staat um eine Rettung mit Steuermitteln vorstellig zu werden.
Für diesen Fall lohnt sich das Wohlverhalten in Friedenszeiten. Die genaue Kenntnis der wirtschaftlichen Verhältnisse der Bürger nutzt im Extremfall auch den Banken extrem.
So wäscht eine Hand die andere.
Der Steuerzahler hat die vornehme Pflicht, Behörden und Banken die Seife zu liefern.
Schließlich steht er im Mittelpunkt eines Systems, das er nicht mehr kontrollieren kann, sondern das eine immer vollständigere Kontrolle über ihn erlangt.
Wer sich darüber aufregt, sollte sich den Satz aus der Antwort merken, in dem die Regierung die Bürger daran erinnert, „dass ein Kontenabruf im Vergleich mit anderen Ermittlungsmöglichkeiten regelmäßig das mildere Mittel darstellt“.George Orwell und Franz Kafka hätten ihre helle Freude am Deutschland im Jahr 2013.>
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Fotoquellen
[1] Spanner-Spionagezentrum der NSA in den "USA" mit Hakenkreuz: Facebook, Bobotov Cook, 25.7.2013;
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