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Sexsklaverei mit Mädchen- und Frauenhandel in Asien
(aus: Sex slaves: trafficking of women in Asia)
Kapitel 2: Die Handelsware, Teil 1
Teil 1: 1. Gründe für Prostitution - 2. Diskriminierung und Degradierung von Frauen in Asien - 3. Töchter wird ein "Pflichtgefühl" beigebracht - 4. Asiatische Frauen sind für den Asiaten ein Prestigeobjekt - 5. Schwangere und vergewaltigte Frauen müssen in Bordelle - 6. Mehr Diskriminierungen asiatischer Frauen - 7. Fassade und Realität über das Sexleben in der asiatischen Gesellschaft
Das Witwenhilfe-Netzwerk "Aim Asia" in Indien [6]. Warum können die asiatischen Regierungen keine sozialen Netzwerke installieren?
Weil die Witwen auf dem Land oft weder lesen noch schreiben können und die Bankensysteme oder Postsysteme somit für sie nicht benutzbar sind.
von Louise Brown; Virago-Verlag (2000)
übersetzt und mit Zwischentiteln präsentiert von Michael Palomino (2014)
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2.1: Allgemeine Angaben über die Gründe für Prostitution
Allgemeine Angaben: Profite im Prostitutionsgewerbe - Armut in Asien [auf dem Land] treibt die Frauen in die Prostitution
Ergänzung: Wer ist für Armut verantwortlich? - Die Regierung!
Für die Armut sind die asiatischen Regierungen verantwortlich, die keine sozialen Netzwerke installieren, und die auf dem Land keine guten Arbeitsstellen schaffen - und es fehlt auch die Propaganda für Verhütungsmittel, oder es gibt die guten Verhütungsmittel wie den Hormonring nicht, die beste und leichteste Verhütung, die eine Frau haben kann. Aber viele Regierungen lesen eben nichts über Neues, und in Asien sind die meisten Regierungsmitglieder nicht am Internet interessiert und können nicht einmal mit dem Internet umgehen - und deswegen fehlen da in Asien und auch in Zentral- und Süd-"Amerika" die Hormonringe. Dies ist ein Teil des asiatischen Desasters...
Vaginalring, Hormonring, von "Nuva Ring" [1]
Prostitution zahlt sich aus. Viele Leute haben ihren Anteil am Profit - aber nicht unbedingt die Mädchen und Frauen, deren Körper da verkauft werden. Für einige der ärmsten, asiatischen Familien, die ihre Töchter in die Prostitution schicken, wird ein Unterschied zwischen absoluter Armut und genügend Geld zum Überleben spürbar. Der Lebensstandard hebt sich ein wenig. Für einige Frauen ist Prostitution der einzige Weg, um in einer Welt mit für sie beschränkten Möglichkeiten zu überleben. Im Sexgewerbe kämpfen nur wenige Bewerber um die absolute Macht, um die schlecht Geschulten und Unbegabten zu beherrschen. Einige Frauen wählen Prostitution auch deswegen aus, weil sie sich finanzielle Geschenke erhoffen, aber die meisten Frauen haben gar keine andere Wahl. Sie sind in der Armut grossgeworden, sie haben sich an Diskriminierung gewöhnt, und sie akzeptieren, dass es für sie nur wenige Möglichkeiten gibt. Sie sind machen von ihrem "Wahlrecht", in das Sexbusiness einzusteigen, keinen Gebrauch. Sie sind verletzlich, und diese Verletzlichkeit, in Kombination mit der Sexualität, wird umgewandelt und kommerzialisiert, und so werden sie zur Ware für den Sexmarkt.
Thailand mit dem armen Norden - Mädchen und Frauen zieht es in den Süden in die Prostitution
Die Verbindung zwischen Armut, Prostitution und Frauenhandel ist kompliziert. Ich will dies ganz klar gesagt haben: Prostitution ist nicht (S.29)
gerade mal ein Armutsprodukt. In entwickelteren Ländern wie Thailand ist die Armut nicht mehr die treibende Kraft, die junge Frauen in die Prostitution treibt. Im Norden von Thailand ist die Prostitution eine Karriereoption für viele junge Mädchen. Wenn sie erfolgreich sind, dann wird es ihnen möglich sein, ein Haus und Konsumgüter zu kaufen, um sich damit den Respekt in der Familie und bei den Nachbarn zu verschaffen. Viele Prostituierte sind arm, aber ihre Armut ist relativ und nicht absolut. Wenn Prostitution nur von Armut abhängen würde, dann sollte in den Ländern mit den rasch wachsenden Wirtschaften ein Rückgang der Prostitution anzutreffen sein.
Ergänzung: Armut ohne Schulung - und das Karriererisiko an der Bar
Karte von Thailand mit den Angaben, wie die Mädchen und jungen Frauen "in Richtung Süden" in die Prostitution gehen [3]
Armut in Chian Mai, Nord-Thailand [2]
Zuerst einmal muss man wissen, dass das Land in Asien meistens noch ohne Telefon blieb, und heutzutage sind dort nur Mobilfunksysteme, aber meistens ist dort bis heute KEIN Internet. Und dies macht die Bevölkerung sehr neugierig, aber auch ängstlich.
Wenn man in der Prostitution zu Geld kommen will, dann ist das - wie die Schriftstellerin Louise Brown schon sagt - nicht einfach, sondern es ist "eine Karriereoption für viele junge Mädchen".
-- Zuerst einmal sprechen die Mädchen vom Lande kein gutes Englisch, und wenn internationale Touristen oder Mafia-Kunden kommen, dann verstehen sie einander oft überhaupt nicht, sondern die Mädchen und jungen Ladys können dann bei allem ein Opfer werden.
-- Zweitens muss man klar sehen, dass in Thailand die Mafia-Netzwerke grausam miteinander zusammenarbeiten, und da ist nicht nur die Thai-Mafia, sondern vor allem die rechtsextreme Mafia von Deutschen, Schweizern, Russen und Engländern, die Thailand beherrschen, und die Mädchen können dabei immer in Gefahr geraten, bis hin zum Kidnapping oder Erpressung.
-- Drittens ist es so, dass die Mädchen in Asien auf dem Land oft mit Alkohol grossgezogen werden (auf den Reisfarmen wird während der Regenzeit 6 Monate gearbeitet und dann in der Trockenzeit 6 Monate Alkohol gesoffen, bis das Geld alle ist...), und wenn die Mädchen dann in die Prostitution gehen, dann ist dies oft mit noch mehr Alkoholismus und eventuell auch mit Drogenmissbrauch verbunden, um sich an der Bar in Euphorie zu halten (wobei die alkoholischen Getränke vom Kunden bezahlt werden). Somit kann am Ende immer ein bisschen Geld übrig sein, so dass dann sogar ein neues Haus möglich wird, aber das Hirn ist dann weg: Das Gedächtnis und die Denkfähigkeit für Analyse gehen durch den hohen Alkoholkonsum verloren. Deswegen kann dann kein vernünftiges Leben mehr arrangiert werden, und die Person endet dann am Ende als Pflegefall und wird sogar noch ausgelacht (dies passiert auch mit vielen Regierungsmitgliedern asiatischer Regierung, die jegliche Kompetenz und intellektuelle Kapazität verlieren, zum Beispiel höhere Polizeigrade, und deswegen ist Asien auch so desorganisiert, korrupt und hängt von ausländischen Mafiagruppen ab, die weniger alkoholisch sind...)
-- Viertens verlieren die Mädchen und jungen Frauen einen Teil ihres Geldes wieder, wenn sie damit ihren privaten Alkoholismus finanzieren und viel Geld für Kleidung und Schmuck ausgeben, der dann auch gestohlen wird oder verlorengeht - und deswegen bleibt am Ende eigentlich nicht viel Geld übrig. Thailändische Mädchen und junge Frauen auf dem Lande haben ganz einfach keine Erziehung in Haushaltswirtschaft, und sie werden das an der Bar auch nicht lernen. Deswegen sollte eine solche Karriere nicht länger als 5 Jahre gehen und dann sollte der Beruf auf einen nichtalkoholischen Beruf gewechselt werden. Aber viele machen den Barjob dann bis zum "bitteren Ende"...
-- Der letzte Punkt innerhalb der Gefahren für das Prostituiertengeschäft in Asien sind korrupte Polizeikommandanten, die "Fälle" arrangieren, wie sie wollen, wenn es um Hilfe geht, und sie manipulieren auch Mädchen und Kunden, so dass die Mädchen immer von den Polizeikommandanten abhängig sind und eventuell ihnen sogar dienen müssen oder von ihnen bestochen werden, wenn sie ihnen dienen. Dies betrifft nicht nur die Polizeikommandanten in Thailand, sondern dies betrifft auch Übersetzer in Touristenzentren wie Pattaya und Phuket, die dann den Thai-Polizisten "befehlen", was zu tun sei, wenn ein Konflikt mit internationalen Touristen oder "normalen Männern" besteht. Der korrupte "Übersetzer" ist jeweils von gewissen ausländischen Mafiagruppen (z.B. von der kriminellen schweizer Mafia, deutschen Mafia oder russischen Mafia in Thailand) und der bestimmt dann, in welche Richtung die thailändische Polizei zu arbeiten hat - oder wenn der thailändische Polizist kein Englisch kann, dann ist der thailändische Polizist dem Übersetzer unterstellt und für immer abhängig. Diese Zustände gelten für alle ärmeren, asiatischen Länder.
-- Und natürlich fehlt für die Mädchen und für die jungen Frauen vom Lande ein Schulungsprogramm in der Stadt, wo sie an den Bars und in den Bordellen arbeiten. Sie lernen sonst während all dieser Jahre nichts. Vor allem wissen sie nicht, was eine Maus und ein Computer ist, wie das Internet funktioniert, oder wo man sich ein interessantes Buch besorgt. Die einzige Strategie ist Alkohol trinken - ficken - und Geld - und alles wird vom Kunden bezahlt. Und meistens wollen sie diesen Zustand beibehalten und verlieren dabei aber ihre Gehirn, weil der Alkohol das Gehirn wegfrisst, und sie verlieren auch ihre weibliche Stimme, weil der viele Alkohol die Stimmbänder kaputtmacht. Von diesen beiden Verlusten wissen sie aber nichts, weil es ihnen niemand sagt, sondern sie fühlen sich mit ihrem Geld glücklich. Prinzipiell fühlen sie sich aber nur auf dem Land zu Hause - wo es kein Internet gibt. Die Regierung arbeitet nichts in dieser Richtung. Dies gilt auch für jedes andere ärmere asiatische Land, nicht nur für Thailand.
Wachsende Thailand, Philippinen, Malaysia und Indonesien - die Erziehung der Mädchen für die Prostitution auf dem Land in Asien
Während der 1980er und 1990er Jahre ist die Sexindustrie in Thailand, auf den Philippinen, in Malaysia und in Indonesien in grossem Massstab angewachsen und hat den Lebensstandard für grosse Bereiche der Bevölkerung verbessert. Dabei gibt es aber viele arme Gemeinden und Familien, die nie ein Kind zur Sexarbeit senden würden. Trotzdem kann damit gerechnet werden, dass eine wachsende Anzahl ihre Töchter dazu ermutigt oder manchmal sogar in die Prostitution zwingt. In einigen ländlichen Regionen Asiens ist das Züchten von Mädchen für die Prostitution zu einem lukrativen Landhaus-Industriezweig geworden [1].
[1] John Frederick: Reconstructing Gita; In: Himal; Band 11, Nr. 10, Oktober 1998
Mädchen kommen oft aus armen Regionen - von armen Familien - von Minderheiten - mit schlechter Ausbildung
Alle Frauen in Asien werden diskriminiert, wenn man die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse innerhalb der Gesellschaft zwischen Mann und Frau betrachtet. Aber das heisst nicht, dass alle Frauen die gleiche Bürde tragen müssen, die die Diskriminierung verursacht. Die Mädchen, die sich selbst in der Falle in der schlimmsten Prostitution wiederfinden, kommen nicht von den privilegierten Familien, und sie sind auch nicht aus Mittelklasse-Familien. Sie kommen fast immer aus den ärmsten Gemeinden und sie sind oft noch von ethnischen Minderheiten. In Südasien kommen sie aus unantastbare Kasten und klar strukturierten Stämmen, und fast immer ohne Ausnahme haben sie eine sehr schlechte Bildung [die sprechen kein Englisch!]. Sie werden in der schlimmsten Form der Prostitution ausgenutzt, aus einfachen Gründen, und die Ausnutzung geschieht ganz einfach. Sie sind die Ärmsten und die verletzlichsten Mitglieder der absolut rechtlosen Gemeinden.
Alte Traditionen in Asien - Frauen werden als Besitz der Männer angesehen
Beide, die Gesellschaften im traditionellen und im modernen Asien, sind absolut auf die Geschlechterrollen fixiert. In den wirtschaftlich entwickelten Ländern Asiens ändert sich das, aber sogar dort ist die Verbesserung des Frauenstatus nur durch einen hohen Preis gewonnen, und ganz anders als im Westen, werden alte Formen der Diskriminierung in Asien sogar neu formuliert, um (S.30)
die sexuellen Privilegien der Männer zu bewahren. In vielen Teilen des heutigen Asien [Stand 2000] werden asiatische Frauen weiterhin als Eigentum des Mannes angesehen. Eine Frau findet in der Gesellschaft eine Rolle und wird durch ihr Verhältnis mit dem männlichen Teil der Gesellschaft bewertet: Zuerst wird der Vater bewertet, dann der Ehemann und dann der Sohn. Und die Diskriminierung kommt aus einem Mischmasch von Religion, kulturellen Praktiken und wirtschaftlicher Diskriminierung.
System 1: Töchter sind unwillkommen: der Brautpreis, sie zu verheiraten, ist legal - die Tochter verlässt die Familie, wenn sie der Familie nützlich sein könnte
In den meisten Teilen der von Armut betroffenen Regionen in Südasien ist die Geburt einer Tochter unerwünscht, weil ein weibliches Kind mit einer wirtschaftlichen Verpflichtung verbunden wird. Die Mitgift wird dabei zu einem teuflischen Element: Die Familien bezahlen für die Mädchen, damit sie verheiratet werden, und der Status der Verbindung ist vertrautermassen an den Umfang der Mitgift gekoppelt. In Ländern wie Bangladesch, wo die Mitgift gar keine traditionelle Praxis war, hat sich diese Praxis nun schnell ausgebreitet [2].
[2] Sarah C. White: Arguing With the Crocodile: Gender and Class in Bangladesh (Dhaka: University Press, 1992), S. 102-107
Und in Gesellschaften, wo der Brautpreis schon immer Tradition war, sind die Brautpreise am steigen. Die finanziellen Probleme einer Familie steigen also mit jedem Mädchen, das geboren wird.
Die Bezahlung des Brautpreises ist eine Verpflichtung, die nicht umgangen werden kann, wenn eine Tochter eine respektable Heirat erleben will, und nur so kann der Ruf der Familie erhalten werden. Mit der Heirat wird das Mädchen dann der Besitz der Familie des Ehemannes. Eine Familie mit Mädchen muss also nicht nur die Mädchen ernähren und grossziehen, sondern muss dann auch noch eine erhebliche Summe bezahlen, um sie zu verheiraten. Und genau in der Zeit, wenn das Mädchen für die Familie eine gute, wirtschaftliche Hilfe wäre, genau dann wird die Tochter in einen anderen Haushalt verbracht, und die Familie des Ehemannes hat dann den Profit von ihrer Arbeit. Aus gutem Grund wird in Südasien dann auch ein Mädchen oft nur als "Gast im Haus des Vaters" bezeichnet.
System 2: Töchter kosten einen Brautpreis - Mädchenhandel und Frauenhandel ist legal...
Nicht alle Gemeinden in Asien pflegen die Tradition des Brautpreis. In einigen werden Brautpreise bezahlt - wobei die Bezahlung zwischen den Eltern des Ehemanns und des Mädchens ausgemacht wird. Theoretisch klingt dies wie eine Verbesserung des Brautpreissystems, und irgendwie ist es auch eine. Zumindest wird anerkannt, dass eine Frau einen gewissen Wert hat, und es hat auch gewisse Auswirkungen, wie dann Mädchen behandelt werden. Brautpreise werden zum Beispiel in den Stammesgegenden von Pakistan bezahlt. Hier wird ein Mädchen als ein finanzielles Vermögen angesehen, und es ist im Interesse der Familie, sich ihrer anzunehmen und sie gut zu ernähren, bis die Heirat kommt [3].
[3] Khawar Mumtz und Farida Shaheed: Women of Pakistan: Two Steps Forward, One Step Back (London: Zed Press, 1987), S.27
Kein künftiger Ehemann wird einen hohen Brautpreis bezahlen, wenn das Mädchen dünn (S.31)
überarbeitet und krank ist. Aber gleichzeitig ist diese Praxis eben doch nur das kleinere Übel, weil mit dem Brautpreis eben genau anerkannt wird, dass eine Frau als Ware handelbar ist.
System 3: Kein Brautpreis - kein guter Mann - oder überhaupt keine Heirat
Wenn die Familie keinen Brautpreis bezahlen kann, dann sind die Optionen nur eine Heirat mit einem wenig verheissungsvollen Ehemann oder gar keine Heirat.
System 4: Stiefmutter foltert die Stieftochter - und kein Geld für eine Heirat - das Mädchen wird zur Arbeit geschickt
Eine 16 Jahre alte Prostituierte in einem Bordell in Kalkutta erklärte, wie sie die Stadt aus dem verarmten Dorf in Bangladesch vor einem Jahr erreichte.
<Meine Mutter starb vor drei Jahren und mein Vater heiratete bald danach ein weiteres Mal. Meine neue Mutter wollte mich nicht ... speziell, als der neue Sohn geboren wurde. Und meine Tanten und Onkel wollten mich auch nicht, weil keiner die Ausgaben für meine Heirat bestreiten wollte. Also wurde ich auf Arbeitssuche in die Stadt geschickt. Das sei das Beste, denn dann müssten sie auch nichts mehr für meine Ernährung aufbringen.>
(original auf Englisch:
<My mother died three years ago and my father married again soon after. My new mother didn't want me ... especially when she had a new son. And my aunts and uncles didn't want me either because no one wanted to have the expense of marrying me. So I was sent to the city to find work. That way they said that they wouldn't have the cost of feeding me either.>)
"Vermisste" Frauen in Asien
Millionen Frauen werden bei indischen Volkszählungen "vermisst", weil sie entweder abgetrieben, bei der Geburt getötet oder weil sie durch Vernachlässigung als Kind gestorben sind. In Südasien In Südasien wird insgesamt geschätzt, dass 74 Millionen Frauen "vermisst" werden [4].
[4] Mahbub ul Haq: Human Development in South Asia 1997 (Oxford: Oxford University Press, 1997), S.23
2.2: Diskriminierung von Frauen in Asien durch systematische Degradierung
[Was meint Degradierung in diesem Fall? Das heisst, dass die Frauen die schmutzige Arbeit tun müssen, oder dass sie an Krankheiten leiden und dabei nicht klagen dürfen. Aber manchmal degradieren sie sich auch selbst...]
Diskriminierung von Mädchen in China
In China ist das Verhältnis der Geschlechter ebenfalls aus den Fugen geraten. Im Jahre 1979 hat die chinesische Regierung die "Ein-Kind-Politik" installiert mit der Absicht, die Bevölkerungsexplosion im Land in den Griff zu kriegen. Die Politik war extrem erfolgreich, hatte aber eine nicht beabsichtigte Nebenwirkung: Wenn den Paaren erlaubt wurde, nur ein Kind zu haben, dann wollten sie einen Sohn, der in den Augen der Gesellschaft als viel wertvoller galt als eine Tochter. Zehn Jahre nach dem Beginn der Einkindpolitik hatte sich das Verhältnis der neugeborenen Buben und Mädchen auf 114 zu 100 entwickelt [5].
[5] China Data Center, University of Michigan, 1998. Die Zahlen stammen vom Chinesischen Bundesamt für Statistik (China's National Bureau of Statistics).
Der Mädchenmord hat in China eine lang gepflegte Tradition und die Einkindpolitik hat da kaum etwas geholfen, diese Tradition zu brechen
Ergänzung: Details über das Verhältnis zwischen Frauen und Männern in China
China, das Verhältnis zwischen Frauen und Männern von 1980 bis 2020, Grafik [4]
Es scheint unglaublich, was in China vor sich geht: Die genetische Diagnose kann nach 4 Wochen Schwangerschaft das Geschlecht des Fötus bestimmen und dann werden viele weibliche Föten abgetrieben, weil das Ehepaar einen Sohn will. Somit hat sich das natürliche Verhältnis zwischen Frauen (51%) und Männern (49%) umgedreht und das Resultat sind im Jahre 2011 51,9% Männer und 48,1% Frauen. Der Frauenmangel führt dann zu mehr Prostitution, und arme Frauen (z.B. aus Vietnam) kommen für Prostitution oder Heiratshandel nach China.
Asien diskriminiert Frauen systematisch
In allen Teilen Asiens werden Mädchen in der Gesellschaft als niedriger eingestuft. Die Situation ist dabei bei den Armen und in den weniger entwickelten Regionen am schlimmsten. Südasien hat eine der schlimmsten Entwicklungen zwischen den Geschlechtern der ganzen Welt und Mädchen werden hier das ganze Leben lang diskriminiert (S.32)
das heisst, von Geburt an [6].
[6] Haq: Human Development in South Asia 1997, S. 20-24
Es wird ihnen weniger Aufmerksamkeit geschenkt, sie erhalten weniger Liebe, weniger zu Essen und weniger medizinische Versorgung als ihre Brüder. In den Ländern des Mittleren Ostens - so wird vermutet - werden die schlimmsten Missbräuche an Frauen durchgeführt, aber ein Blick auf die geschlechterspezifischen Statistiken zeigt klar, dass Pakistan dasjenige Land ist, das die frauenfeindlichste Gesellschaftsform betreibt. Dort können nur 23% der Frauen lesen und schreiben, bei den Männern sind es dagegen 49%. Unter den Kindern zwischen 1 und 4 Jahren ist die Todesrate bei den Mädchen um 12% höher als die Rate bei den Buben. Bei den erwachsenen Frauen in Pakistan ist der Anteil jeweils am niedrigsten aller asiatischen Länder, was die bezahlten Wirtschaftsaktivitäten betrifft, was den Zugang zur Verwaltung und zu Managerpositionen betrifft, und auch, was die Repräsentation im nationalen Parlament angeht [7].
[7] Haq: Human Development in South Asia 1997, S. 21-22, 40-41
In Südasien eine Frau zu sein, das ist mit den Worten eines hochgeachteten, pakistanischen Wirtschaftsexperten und Sozialreporters, "eine Nicht-Person" zu sein. [8]
[8] Haq: Human Development in South Asia 1997, S.20
[Die Diskriminierung zwischen Frauen und Männern in Südasien findet ihre Illustration mit dem folgenden Beispiel aus der vietnamesischen Kultur, wenn Väter mit den Söhnen im vorderen Raum des Hauses schlafen und die Frauen mit den Töchtern im hinteren Raum. Das Buch "Culture Shock" von Claire Ellis beschreibt es wie folgt:
<Traditionellerweise schläft der Vater mit den Söhnen im vorderen Raum des Hauses, wo auch der Ahnenschrein steht, und die Töchter schlafen mit der Mutter im hinteren Teil des Hauses (der als minderwertig betrachtet wird). Diese Regelung ist auch eine Hilfe zur Geburtenkontrolle!> [web02]
(original Englisch:
<Traditionally, the father and sons sleep in the front of the house with the ancestral shrine and the daughters and mother sleep in the back (considered the lower) part of the house. This arrangement in itself helps to control the birth rate!> [web02])
Moderne Gesetze mit Frauenrechten existieren - werden aber nicht umgesetzt - der chinesische Kommunismus hat in Sachen Frauenrechte ebenfalls versagt
Kinder und Frauen werden in der traditionellen, asiatischen Familie als Besitz betrachtet. In vielen Ländern haben neue Gesetzeswerke die Rechte der ethnischen Minderheiten gesichert, ebenso die Rechte niedriger Kasten und Frauen, aber die Umsetzung der Gesetze hat die tiefsitzenden, kulturellen Vorurteile nicht verändert. Das Beispiel aus China ist beispielhaft. Nach dem Sieg der Kommunisten im Jahre 1949 erreichte China, dass die sexuelle Diskriminierung, Poligamie, Prostitution und Frauenhandel beseitigt wurden. Auf dem Papier sah das grossartig aus und spiegelte einen grossen Erfolg vor, aber die alte Praxis ging trotz aller Propaganda einfach weiter wie zuvor. Und als dann eines Tages in den 1970er Jahren die Kontrolle durch die Kommunistische Partei über das Wirtschaftsleben gelockert wurde, da kamen all die verwurzelten Traditionen wieder hoch. China kauft und verkauft seine Frauen und Mädchen heute oft in genau derselben Weise, wie es vor 100 Jahren war - nur dass heute alles im Namen des Freien Markts abläuft.
Frauen werden als "zweitklassig" eingestuft - Frauen können ihren Status nur durch Heirat erhöhen - Frauen sind von Landbesitz, von Erbrechten und von Berufen ausgeschlossen
Frauen und Mädchen werden als Besitz behandelt, weil sie von den Männern wirtschaftlich und sozial abhängen, und weil sie kaum Möglichkeiten haben, ihr eigenes Leben ausserhalb der Schranken der Familie zu bestreiten. Mädchen werden so erzogen, dass sie ihren Status, ein Zweiter-Klasse-Mensch zu sein und von Männern bewertet zu werden, akzeptieren. Viele nehmen diese Rolle als natürlich hin. Eine Heirat ist für die meisten Frauen in Asien die Hauptlösung, um an einen Lebensunterhalt und an einen sozialen Status zu kommen. In einigen weniger entwickelten Teilen Asiens (S.33)
wie in Nepal werden den Frauen auch die Besitzrechte auf Grundeigentum und Erbrechte vorenthalten, und sie werden von Berufen ausgeschlossen, wo sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen könnten. In den entwickelten Ländern hat sich das in gewissen Regionen geändert und Frauen können dort gutbezahlte Anstellungen ausserhalb der Familie finden. Und die Situation ändert sich sogar in den ärmsten Ländern - aber nur sehr, sehr langsam.
[Gründe für die Armut
Bei Louise Brown fehlen jeweils die folgenden Angaben, wieso Armut überhaupt existiert: Die Regierungen wollen die Armut nämlich so:
1. Es werden keine sozialen Netzwerke installiert.
2. Auf dem Land werden keine guten Jobs installiert.
3. Es fehlen Verhütungsmittel, die einfach zu handhaben sind wie der Vaginaring (Hormonring)].
2.3: Töchtern in Asien wird oft ein "Pflichtgefühl" gegenüber ihren Familien eingetrichtert
Das "Pflichtgefühl": Thailand: Mädchen müssen das "Brustmilchgeld" zurückbezahlen, indem Familienmitglieder gepflegt werden - Philippinen: Mädchen wird eine "Schuld der Dankbarkeit" auferlegt - China: Kindern wird eine "Lebensschuld" auferlegt
In Thailand werden Töchter in der Rolle der Familienbeschützerin erzogen. Wie in den restlichen Ländern von Südostasien wird von den Mädchen erwartet, dass sie ihr "Brustmilchgeld" ("breast milk money") zurückbezahlen. Auf den Philippinen werden Mädchen dazu verpflichtet - zumindest psychologisch - den Eltern ihren utang na loob (Schuld der Dankbarkeit) zu bezahlen. Kinder in chinesischen Familien stehen in der Schuld der Eltern, weil diese ihnen das Leben geschenkt haben [9].
Eine Mutter in Thailand von der Minderheit der Paudung stillt ein Baby [5]. Für dieses Stillen soll die Tochter sich "schuldig" fühlen und soll bei der Familie "Schulden" haben. Verrücktes Asien...
[9] Marjery Wolf: Women and the Family in Rural Taiwan (Stanford, California: Stanford University Press, 1972), S.14
Das "Pflichtgefühl": Töchter werden in die Prostitution getrieben, um für die Familie Geld zu verdienen: Nepal, Indonesien, Philippinen, Thailand, Indien, südliches China
Das Pflichtgefühl und der Wunsch, für die Eltern zu sorgen, sind die treibenden Kräfte einer sozialen Gesellschaft. Aber für einige Familien, die von der Armut und manchmal auch von der Gier getrieben werden, bestehen keine Grenzen, was diese Verpflichtungen beinhalten sollen. In Gegenden, wo die Mädchenprostitution gut eingespielt ist, können Familien von ihren hübschen Töchtern erwarten, dass sie in die Prostitution gehen. In Gegenden auf Taiwan besteht die Toleranz, dass Frauen ihre Eltern durch Prostitution unterstützen [10].
[10] Wolf: Women and the Family, S. 207-208
Genau dieselben Zusammenhänge gelten für die Länder, wo Mädchen und Frauen für die Prostitution geködert werden: Nepal, Indonesien, Philippinen, Thailand, Indien und südliches China.
Das "Pflichtgefühl": Die Kraft der Familie als "Beschützer" - Mädchen als Opfer in schlechten Familien
Die Familie gibt dem Kind Schutz, aber das kann auch zu einem Gefängnis ausarten, wo die schlimmsten Missbräuche stattfinden. Das kommt überall auf der ganzen Welt vor. Aber für die missbrauchten und ausgenützten Kinder in Asien gibt es nur wenige Wege, diesem Martyrium in der Familie zu entkommen, weil die Familie immer als der absolute Beschützer von Frauen und Mädchen gilt. Und wenn dann die Familie einmal auseinanderbricht, dann werden die Mädchen zur leichten Beute. Die Familie ist der Beschützer der Tugenden der Frauen. Wenn die Familie versagt, dann ist für die Mädchen kein Schutz vorhanden. Dann fehlt die wirtschaftliche Sicherheit und der soziale Status. Wenn sie dann nicht zu einem Mann gehören, dann gehören sie automatisch allen. Frauen aus solchen Verhältnissen machen dann in Asien einen grossen Teil der Prostituierten aus.
Gründe für erwachsene Frauen, Prostituierte zu werden: Witwen, Geschiedene, im Stich gelassene Frauen, mit Kindern im Stich gelassen Frauen - und die Familie hat als "Beschützer" versagt
Es ist ein Mythos, dass die asiatische Familie immer für ihre Mitglieder sorgen würde. Von den Prostituierten in den Rotlicht-Gegenden in Südasien ist ein grosser Teil Witwen, Geschiedene, im Stich gelassene Frauen und mit Kindern im Stich gelassene Frauen (S.34)
so dass sie sich mit Prostitution ihr Geld für Ernährung und Kleidung erarbeiten müssen. Diese Frauen erhalten weder von der eigenen noch von der Familie des Ehemanns irgendeine Unterstützung, und auf diese Weise wurden sie in die Prostitution getrieben. Ein anderer, grosser Teil der Prostituierten in Südostasien ist unverheiratet oder sind geschiedene Mütter, die für sich und für ihre Kinder keine anderen Erwerbsmöglichkeiten haben.
[In diesen Fällen fehlen dann eben in Asien die sozialen Netzwerke: Witwenrente, Unterstützung für geschiedene Frauen, im Stich gelassene Frauen mit Kindern. Die asiatischen Regierungen haben KEIN "Pflichtgefühl" obwohl seit 20 Jahren die Familienminister, die Erziehungsminister oder die Kulturminister jeweils FRAUEN SIND!]
Witwenhilfe durch das Netzwerk "Aim Asia" in Indien [6]. Warum können denn die asiatischen Regierungen nicht selbst soziale Netzwerke installieren?
Weil es kaum eine Bank oder ein Postsystem in Asien auf dem Lande gibt, und weil Witwen oft nicht lesen und schreiben können..
2.4: Frauen in Asien als Vorzeigeobjekt für den Ehemann - das "Prestige"
Frauen als soziale Verbindungsstelle - Bereicherung oder Sklaverei in der Familie - Scheidung wird nicht erlaubt
Frauen können als Bürger zweiter Klasse angesehen werden, aber paradoxerweise haben sie auch eine lebenswichtige Rolle. Diese Wichtigkeit ist nicht nur der Unterhalt der Familie, die Geburt der Menschen, und das Pflegen und Erziehen einer neuen Generation. Frauen sind die bedeutenden Gestalten einer Gemeinde und einer Hierarchie. Alle Gesellschaften sind hierarchisch, und die asiatischen Gesellschaften sind zutiefst hierarchisch im formellen Sinne. Eines der Hauptmittel, wie Männer sich in der Hierarchie wichtig machen, ist, den Zugang zu Frauen zu kontrollieren.
Frauen werden bei Heiraten ausgetauscht. Das heisst, dass Heirat zwei Familien miteinander verbindet und nicht einfach zwei Menschen. Es findet ein wirtschaftlicher und sozialer Vertrag statt. Natürlich kann die Frau von den neuen Bedingungen profitieren. Im besten Fall gewinnen sie eine wirtschaftliche Sicherheit und einen höheren sozialen Status. Aber es kann auch grosses Leid für sie entstehen, weil sie eben nur ein Teil des Handels sind. Sie sind ein angenehmes Element, und um auf dem Heiratsmarkt ein wertvolles, angenehmes Element zu sein, dürfen sie vorher keinen Besitzer gehabt haben.
Frauen für asiatische Männer als Prestigeobjekte und zum Spass: "Gute" und "schlechte" Frauen - "ordentliche" Frauen (müssen Jungfrauen sein) oder "Huren" - asiatische Männer brauchen beides
Die Jungfräulichkeit und Keuschheit sind ein zentrales Element der dominierenden Schlagadern im asiatischen Wertesystem. Ein koreanisches Sprichwort bringt es perfekt auf den Punkt: "Keuschheit ist für eine Frau wichtiger als das Leben" (original Englisch: 'chastity for a woman is more precious than life'. [11]
[11] Zitat aus: Moon: Sex Among Allies, S.40
Das typische Modell ist dabei markant dem Mittelklasse-Mädchen aus dem viktorianischen England ähnlich, wo "gute" und "schlechte" Frauen unterschieden wurden. Eine andere Version ist die Unterscheidung zwischen Hure und Madonna im christlichen Bereich. Diese Unterscheidung zwischen den Frauen kann fast weltweit angewandt werden, weil eine solche Unterscheidung weltweit das Instrument ist, um Frauen zu kontrollieren, indem Männer ihnen die Bewertung als "ordentlich" oder "Hure" verteilen.
Zuerst sind da die guten Frauen. Diese Frauen sind die Frauen für die Heirat: Sie sind gute Ehefrauen und pflichtbewusste Töchter; sie sind die Frauen, die eine Familie hergeben kann, um damit ihren sozialen Status zu erhöhen. Und dann sind da noch die schlechten Frauen. Das sind die Prostituierten: (S.35)
Sie scheinen ausserhalb des Familiensystems zu sein [und die asiatischen Männer lachen sie noch aus, brauchen sie aber]. Ihr Leben ist nicht von einer individuellen Familie oder durch einen individuellen Mann bestimmt. Und deswegen können sie auch von allen benutzt werden. Die Existenz dieser Gruppe Frauen bedeutet, dass Männer sicher sein können, mit vielen Partnerinnen Sex zu haben, und dies sogar in einer Gesellschaft, wo die Sexualität der Frau auf brutale Weise kontrolliert ist. Und all dies wird erreicht, ohne dass die Harmonie der eigenen, straffen Familienstruktur kaputtgeht, und auch das Leben anderer Männer wird auch nicht beschädigt.
Ein Mädchen, das seine Jungfräulichkeit verloren hat, ist hoffnungslos verstümmelt. Bei einer Heirat ist die Entjungferung ein Symbol dafür, dass die Frau der Besitz des Mannes ist. Für eine Frau ist es ein schlimmes Ereignis, ausserhalb der Ehe die Jungfräulichkeit zu verlieren. Im Zusammenhang mit moralischen Codes wird eine Frau in weiten Teilen der asiatischen Gesellschaft dann als "beschädigte Ware" betrachtet.
Ergänzung: Jugenderziehung - mit offener Sexualität oder mit destruktiven, asiatischen Tabus, so dass Frauen nie guten Sex haben und die Männer werden in die Bordelle geschickt
[7] [8] [9]
Keine Jungfrau mehr - keine Ehefrau mehr? Verrücktes Asien [7] - In Europa existieren haufenweise Jugendmagazine mit Emotionen, Sport, Liedern, Musikgruppen und mit der Analyse über Sexualität [8,9].
Die Jugend in Europa und Nord-"Amerika" entwickelt ihre Sexualität graduell während der Jugend, wo viel darüber gelesen wird, und wo die Verantwortung dafür erlernt wird, mit dem ersten Sex zwischen 15 und 17 Jahren. Aber in der asiatischen Kultur ist diese Entwicklung in der Jugend oft blockiert, und damit ist auch die Entwicklung der Sexualität blockiert. Asiatische Mütter erziehen ihre Töchter meistens mit der Behauptung, dass alles, was mit Sexualität zu tun habe, "schmutzig" sei, und damit provozieren sie eine Angst und blockieren jegliche sexuelle Energie, statt dass eine Souveränität darüber erworben wird. Auch Jugendmagazine existieren in Asien meistens NICHT [8,9], wo Emotionen besprochen werden und wo Sport, Lieder, Musikgruppen und Sexualität weitere Hauptthemen sind - aber in Asien ist das alles ein Tabu und ist verboten, um "sauber" zu bleiben.
Gleichzeitig gehen die Männer in Asien in Bordelle und in Bordellgefängnisse. Schon 13-jährige Jugendliche gehen dort das erste Mal hin, um zu lernen, wie man manipulierte, gefolterte und ausgenutzte Mädchen und Frauen für die sexuellen Bedürfnisse benutzt, aber genau dieselben Männer wollen dann eine Jungfrau bei der Heirat. Diese Art zu agieren ist Schizophrenie. Aber auch die Frauen blockieren die Männer in Asien, wenn sie nichts über Sexualität wissen, und viele asiatische Frauen haben dann Vaginaentzündung und blockieren jeden Sex mit Männern oder mit dem Ehemann, weil sie nicht wissen, wie man mit der Vagina umgeht, um ein gutes Sexleben zu haben - und dann senden die Frauen die Männer in die Bordelle und in die Bordellgefängnisse.
Und nun muss man sehen: Es sind FRAUEN auf den Posten der Kulturminister, Erziehungsminister und Familienminister in Asien, die alles über Sexualität in Asien verbieten - aber sie akzeptieren die Bordelle für die Männer, wo die Sexsklaverei durchgeführt wird... Das Resultat ist dabei ein sexuelles Desaster mit hohen AIDS-Raten und mit vielen gebrochenen und stigmatisierten Frauen, denen jegliche Rechte verweigert werden. Prostitution ist in Asien auch noch meistens "illegal" - mehr Schizophrenie ist wirklich nicht möglich. Und so geht die Katastrophe immer weiter...
2.5: Die "Tradition" der Diskriminierung von schwangeren und vergewaltigten Frauen in Asien
[Nun folgen Beispiele der absoluten Schizophrenie in Asien, wie mit asiatischen Frauen in gewissen Situation "umgegangen" wird]:
Logik in Indien: Die schwangere Freundin wird an ein Bordell verkauft, damit der Status der Familie des Freundes erhalten bleibt
Eine 30-jährige Prostituierte in einem grossen Bordell in Delhi an der Grossbritannien-Strasse (GB Road) erklärte die Schmach, die sie in die Sexarbeit getrieben hatte:
<Ich kam aus einer grossen Familie, und dann war ich 13 Jahre alt und verliebte mich einen Jungen aus meiner Stadt. Er versprach mir, dass er mich heiraten würde, also begann ich auch, mit ihm Sex zu haben, weil ich dachte, es sei eine sichere Sache und dass er bald mein Bräutigam sein würde. Dann wurde ich schwanger. Mein Freund behauptete, wir müssten wegrennen, um zu heiraten. Also rannte ich weg mit ihm und er brachte mich nach Delhi. Dann verkaufte er mich in dieses Bordell hier. Ich musste hier bleiben. Ich war verwöhnt. Meine Familie hätte mich nicht mehr akzeptiert und kein Mann würde mich mehr heiraten, weil ich schwanger war. Nun bin ich bereits 17 Jahre hier.>
(original Englisch:
<I came from a large family and when I was thirteen I feel in love with a boy from my town. He promised that he would marry me so I started to have sex with him because I thought it was safe and that he would be my husband soon. Then I got pregnant. My boyfriend said we must run away and get married. so I ran away with him and he brought me to Delhi. Then he sold me to this brothel. I had to stay here. i was spoiled. My family wouldn't have accepted me and no man would marry me because I was pregnant. I've been in this place for seventeen years.>)
[Der Freund würde scheinbar bei einer Heirat mit der Freundin seine hierarchische Position verlieren, und die Familie würde auch gegenüber anderen Familien an Status verlieren].
Die Besessenheit auf Jungfräulichkeit ist eng an das Konzept von Ehre und Position in der männlichen Macht-Hierarchie geknüpft. Das Verhalten einer Frau, die Macht der Familie der Frau, sie zu "beschützen", und die Fähigkeit, eine respektable Heirat durchzuführen sind wichtige Marksteine, die den Status von Familien und die die Macht der Männer begründen. Entscheidend ist dabei nicht so sehr die Machtausübung über die Frauen, sondern viel entscheidender ist dabei die Machtposition gegenüber anderen Männern.
Pakistanische Logik: Ehrenmord in Pakistan mit Frauenmorden, wenn nur schon der Verdacht auf eine Beziehung besteht
In Pakistan zum Beispiel muss die izzat (Ehre) (S.36)
der Männer und ihrer Familien immer wieder neu bestätigt werden - und dies geschieht am auffallendsten durch die Kontrolle der Frauen. Generell gilt: Je höher der Status der Familie - egal, ob in Südasien, in Südostasien oder in Ostasien - desto schärfer ist die Kontrolle der Familie über die Frauen. Und wenn die Ehre der Familie über die Kontrolle der Frauen definiert wird, so ist es logischerweise so, dass die Familien dann mehr zu verlieren haben, wenn ihre weiblichen Mitglieder die etablierten, weiblichen Codes überschreiten. Die am meisten privilegierten Frauen überschreiten diese Grenzen nicht, weil sie ihren sozialen Status und ihre wirtschaftlichen Privilegien nicht gefährden wollen, sogar dann nicht, wenn diese Privilegien ihr Leben einschränken.
Einige Frauen bezahlen für das Überschreiten der Grenzen, die von der Familie gesetzt werden, in fürchterlicher Weise. In Pakistan zum Beispiel ist es nicht unüblich, wenn Mädchen von ihren eigenen Brüdern, Cousins oder Väter ermordet werden, wenn auch nur schon der Verdacht einer unerlaubten Beziehung existiert, auch wenn nicht die leiseste Grundlage oder nur lächerliche Gerüchte dafür existieren. Während nur dreier Monate im Jahre 1996 wurden in der Provinz Sindh allein 66 solche Fälle von karo kari (Ehrenmorde) amtlich reportiert [12].
[12] Regierungsbericht von Pakistan: Report of the Commission of Inquiry for Women (Islamabad, August 1997), S.88
Aus der Sicht der Mörder-Verwandten waren diese Morde ehrenhafte Ereignisse, weil sie als Akte interpretiert wurden, um den guten Ruf der Familie zu erhalten.
[Ist das nicht komisch? Eine Mörder-Familie hat einen "guten Ruf"...]
Eine kleine Gedenkstätte gegen Ehrenmorde in Deutschland [10]
(Text: Mord ist ein Verbrechen - keine Ehrensache)
Diese Ehrenmorde in der islamischen Welt werden auch in vielen nicht-islamischen Staaten ausgeführt - aber mit dem Koran hat das nichts mehr zu tun, sondern dieses Verhalten ist extremistisches Recht der Scharia. Dies ist eines der grossen Tabus der islamischen Welt.
Asiatische Logik: Vergewaltigte Mädchen, die ihre Jungfräulichkeit verloren haben, werden in die Prostitution gezwungen: Philippinen, Bangladesch, Kambodscha
Die Lebensgeschichten von Sexarbeiterinnen haben oft ähnliche Berührungspunkte. Ein gemeinsames Schema kommt dabei wiederholt in den Ländern Philippinen, Bangladesch und Kambodscha vor, die doch eigentlich weit auseinanderliegen. Eine Vergewaltigung war die Eintrittskarte in die Prostitution. In Gesellschaften, wo nur eine kleine Verbindung zwischen Mann und Frau besteht, und wo kaum oder gar keine Gelegenheit für Beziehungen ausserhalb der Heirat besteht, ist die Jungfräulichkeit dermassen hoch bewertet, dass sie als Symbol einer unnahbaren Weiblichkeit bewertet wird. In diesen Gesellschaften besteht dann aber auch eine hohe Nachfrage nach Prostitution, und man kann dort auch die Jungfräulichkeit und die "Frische" kaufen, dann aber mit einem hohen Aufschlag [13].
[13] Jean D'Cunha: The Legalization of Prostitution: A Sociological Inquiry into the Laws in Relation to Prostitution in India and the West (Bangalore: Wordmakers, 1991), S. 31-32
Die andere Seite der Medaille zeigt sich, wenn ein Mädchen entjungfert worden ist. Sie wird dann als "verbraucht" betrachtet. Sogar ein Opfer einer Vergewaltigung gilt dann in diesen Gesellschaften als "gefallene" Frau.
Ergänzung: Buddhismus und katholische Kirche sind in derselben Weise dumm, was Jungfrauen angeht
Ein Buddha-Denkmal in einem buddhistischen Tempel in Phnom Penh, Kambodscha [11]
Christliche Kathedrale in Manila, Philippinen [12]
Es scheint ja schon absolut verrückt: Viele buddhistische Länder (wie Kambodscha) und christliche Länder (wie die Philippinen) feiern und foltern die Bevölkerung mit denselben Dummheiten mit Jungfrauen, und wenn die Mädchen keine Jungfrauen mehr sind, dann werden sie zu Prostituierten abgewertet. Dieser Jungfrauenkult wird auch in Süd-"Amerika" in vielen "christlichen" Ländern noch gefeiert (Peru, Bolivien, Ecuador, Kolumbien), und auch dort wird jede freie Entwicklung in der Jugend damit blockiert, indem jegliche Liebe verboten wird, statt die Erziehung zur Sexualität dann zu begleiten. Und somit sind die Leute dann im Erwachsenenleben überhaupt nicht vorbereitet und werden dann geisteskrank mit Alkohol und mit hohen Kriminalitätsraten. Liebe wird verboten - aber Alkohol nicht. Die jungen Leute in Asien saufen in Massen Alkohol - aber über Liebe wissen sie eigentlich kaum etwas. Und in vielen "katholischen" Ländern ist es genau gleich - begleitet von hohen Mordraten...
Logik in Bangladesch in den 1970er Jahren: Pakistanische Soldaten vergewaltigten Frauen und Mädchen aus Bangladesch, um sie abzuwerten - und die Familien haben die Vergewaltigungsopfer auch noch verstossen
Ein erschreckendes Beispiel dieser Behandlung von Vergewaltigungsopfern sind die Vergewaltigungen in Bangladesch. Im Befreiungskrieg gegen Pakistan (S.37)
in den frühen 1970er Jahren haben pakistanische Soldaten über 30.000 Frauen und Kinder aus Bangladesch vergewaltigt [14].
[14]
-- Dina M. Siddiqi: 'Taslima Nasreen and Others: The Contest over Gender in Bangladesh'; In: Herbert L. Bodman and Heyereh Tohidi (eds): Women in Muslim Societies: Diversity Within Unity (Boulder, Colorado: Lynne Rienner, 1998), S. 208-209;
-- Santi Rosario in: Purity and Communal Boundaries: Women and Social Change in a Bangladeshi Village (Sydney: Allen and Uniwn, 1992), S. 104-105, die Zahlenangaben besagen 200.000 bis 400.000 Vergewaltigungen.
Vergewaltigung wurde als Kriegsmittel gebraucht. Dies war ein Angriff auf das Zentrum der Gesellschaft von Bangladesch, weil die Frauen als als Ehrenobjekt und als Statusobjekt der Männer angesehen wurden. Nach dem Krieg wurden diese Frauen dann als birangona bezeichnet und wurden im offiziellen Zusammenhang als Kriegsheldinnen dargestellt. Aber im Privatleben spielte sich etwas ganz anderes ab. Sie wurden nun als unrein abgestempelt. Ganze Familien drehten den vergewaltigten Töchtern, Schwestern, Ehefrauen und Müttern den Rücken zu. Es gab zu Hause keinen Platz für sie, weil die Familien die Scham und Schande einer unkeuschen Frau in ihren Reihen nicht ertragen konnten.
[Und auch fast 30 Jahre später werden in Bangladesch weiterhin Mädchen und Frauen abgewertet - wenn man den nächsten Fall betrachtet]:
Ergänzung: Unabhängigkeitskrieg von Bangladesch gegen Pakistan 1971 mit Massenvergewaltigungen
Pakistanische Truppen in Bangladesch auf der Flucht, Dezember 1971 [13]
<Vergewaltigung in Bangladesch 1971 war kaum auf hübsche Frauen beschränkt. Sogar 8-jährige Mädchen und 75-jährige Grossmütter wurden sexuell angegriffen ... die pakistanischen Soldaten haben nicht nur die Bengalischen Frauen vor Ort vergewaltigt; sie entführten auch Tausende und hielten sie zwangsweise in ihren Militärbaracken für den Gebrauch in der Nacht.> [web04]
Bangladesch, durch pakistanische Soldaten vergewaltigte Frauen, 1971 [14]
(original Englisch:
<RAPE: Rape in Bangladesh'71 had hardly been restricted to beauty. Girls of eight and grandmothers of seventy-five had been sexually assaulted … Pakistani soldiers had not only violated Bengali women on the spot; they abducted tens of hundreds and held them by force in their military barracks for nightly use.> [web04])
Logik in Bangladesch in den 1990er Jahren: Mädchen werden mit "Haushaltshilfe-Arbeit" angelockt - der Hausbesitzer vergewaltigt das Mädchen - die Hausbesitzerin wirft das Mädchen vor die Tür - die Lady landet auf der Strasse - eine Frau verkauft das Mädchen an ein Bordell
Fast 30 Jahre später sind die Verhaltensweisen dieselben geblieben. Sexarbeiterinnen auf den Strassen von Dhaka erzählen, wie sie vor dem Beginn der Prostitution vergewaltigt wurden. Ich traf eines dieser Opfer, eine Frau in den frühen 20ern, die ihre Kunden bedient, während sie an einem offenen Abwasserkanal steht. Sie erklärt, dass sie schon als Kind in die Stadt gebracht worden sei.
<Ich weiss nicht, wie alt ich war, aber meine Brüste hatten noch nicht zu wachsen begonnen, und ich war sehr klein. Ich kam hierher, weil es niemanden gab, der für mich zu Hause sorgen konnte, und eine Frau, die meinen Onkel kannte, behauptete, sie könnte mir eine Arbeit als Haushaltshilfe besorgen. Ich bekam dann eine Arbeit in einem schönen Haus mit Putzen und Helfen und die kleinen Kinder hüten. Aber nach einiger Zeit wollte mich das Familienoberhaupt nicht mehr alleine lassen. Er vergewaltigte mich, und als seine Ehefrau dies herausgefunden hatte, wurde ich geschlagen und aus dem Haus geworfen. Was konnte ich dann tun als gebrochenes Mädchen? Ich hatte keinen Platz zum Leben und auch kein Essen. Also ging ich mit einer Lady zu einem Bordell und sie verkaufte mich dort. In diesem Business bin ich seither geblieben.>
(original Englisch:
<I don't know how old I was but my breasts had not begun to grow and I was very small. I came here because there was no one to car for me at home and a woman who knew my uncle said she could get me a domestic job. I got work in a nice house cleaning and helping to look after the little children. But after a while the master would not leave me alone. He raped me and when his wife found out I was beaten and thrown out of the house. What could I do then because I was broken? I had no place to live and no food. So I went with a lady to a brothel and she sold me there. I have been in the business ever since that time.>)
Die Logik in den "katholischen" Philippinen: Verlorene Jungfräulichkeit provoziert oft Prostitution
Mädchen und Frauen wie diese Strassenprostituierte zementieren das Image zwischen guter und schlechter Frau. Auch auf den Philippinen kann ein sehr ähnliches Phänomen gefunden werden, trotz der höheren, wirtschaftlichen Entwicklung. Sexualität ist gesetzlich nur den verheirateten Frauen gestattet. Der "Heim-Herz-und-Hafen"-Mythos ist im (S.38)
philippinischen Katholizismus sehr hochgestellt, und so ist es auch mit dem Jungfrauenkult. Ein Mädchen, das vergewaltigt worden ist, oder das vor der Heirat eine Beziehung hatte, wird immer mit der Schande belastet sein, keine Jungfrau mehr zu sein. Für einige dieser Mädchen ist es eine Schande, die ihnen keine andere Wahl lässt als Prostituierte zu werden, weil sie wirklich glauben, dass sie es nicht mehr Wert seien, eine Ehefrau eines guten Mannes zu werden.
Logik in Asien: Vergewaltigte Frauen sind eine Heirat nicht mehr Wert - und die Vergewaltiger können die Zuhälter werden
In den schlimmsten asiatischen Gesellschaften mit Geschlechter-Terror und Anti-Sex-Terror ist eine Vergewaltigung der Beginn der Prostitution. Ein vergewaltigtes Mädchen kann dann nicht mehr heiraten, weil sie keine Jungfrau mehr ist. Solche Frauen gehen dann in die Sexarbeit, weil es die einzige Art Arbeit für sie bleibt, und weil sie als alleinstehende Frau sonst gar nicht überleben könnten. Ironischerweise ist dann das Trauma einer Vergewaltigung mit den katastrophalen Folgen manchmal damit verbunden, dass das vergewaltigte Opfer sich an den Vergewaltiger bindet. Der Kriminelle wird dann der Händler und der Zuhälter [15].
[15] Bangladesh National Women Lawyers' Association: Survey in the Area of Child and Woman Trafficking (Dhaka, 1997), S. 36-37
In anderen Worten schafft der Mann sich eine Prostituierte, und dann nützt er sie auch noch aus.
Logik in Asien: Verhinderung von Vergewaltigungen durch Kontaktverbote zwischen Männern und Frauen - Kinderheirat als eine Prävention gegen Vergewaltigung - Gesetze über Vergewaltigung treiben immer mehr Mädchen in die Prostitution
In den am schlimmsten zensierten und regulierten Gesellschaften sind schreckliche Verhaltensweise gegenüber Frauen im Gang. Frauen werden von räuberischen Männern abgewertet, oder sie werden ausgesondert, so dass die Kraft ihrer Sexualität die Männer nicht verführt. In Bangladesch wird dies manchmal als Rechtfertigung für Kinderheirat zitiert [16].
[16] Bangladesh National Women Lawyers' Association: Survey in the Area of Child and Woman Trafficking, S.33
Es wird als eine Art Präventivmassnahme dargestellt, um Kindsmissbrauch auf der Basis vorzubeugen, dass ein unverheiratetes Mädchen missbraucht wird. Die Existenz eines Mädchens genügt also, einem Mann den Willen zur Vergewaltigung anzudichten. Frauen werden durch Angstmache an ihren Orten gefangengehalten. Wenn sie den Mut haben, die traditionellen Rollen zu verlassen, dann werden sie als Freiwild betrachtet. Und zugleich - wenn die Frauen in ihrer traditionellen Sphäre bleiben - geht das Unterdrückungssystem und bestätigt sich dabei immer wieder.
Alle grossen Religionen und Ideologien dieser Welt diskriminieren die Frauen - in der Praxis und immer auch theoretisch. Die Traditionen der asiatischen Hauptreligionen tragen zur andauernden Geschlechterdiskriminierung bei. Dadurch werden Institutionen wie die Prostitution am Leben erhalten, sogar wenn nicht einmal ausdrücklich der Verkauf von Sexualität beworben wird. In einigen Fällen wird aber geradezu zur Prostitution ermuntert (S.39).
2.6: Noch mehr Diskriminierung gegen Frauen in Asien: "Schlechtes Karma" im Theravada-Buddhismus - das Tempelsystem "Devadasi"
Die Logik des Theravada-Buddhismus im rassistischen Thailand und Burma: Frauen wird ein "schlechtes Karma" angedichtet - Frauen müssen viel dienen, auch mit Prostitution, um "im nächsten Leben" ein Mann zu sein
Die buddhistischen Texte wollen uns Glauben machen, dass Frauen genau so fähig wären wie Männer, eine geistige Perfektion zu erlangen. Leider stimmt die soziale Praxis aber nicht so sehr mit diesem gegenüber den Geschlechtern sehr sensiblen Standpunkt überein, und die Frauen werden als weniger spirituell angesehen, weil sie durch ihre reproduktiven Funktionen an eine sehr ungeistige, materielle Welt gebunden sind. Eine Frau - so meint der Glaube - sei wegen des schlechten Karmas als Frau geboren worden. Statt diesen Nachteil nun zu überwinden, muss eine Frau religiös mehr Verdienste vorweisen als die Männer. Gemäss der Theravada-buddhistischen Tradition in Thailand und in Burma kann ein Sohn sich dadurch Verdienste erwerben, indem er ein paar Monate lang als Mönch lebt. Aber für eine Tochter gibt es keine ähnliche Wahl. Stattdessen wird sie dazu angeregt, die Verdienste zu erwerben, indem sie ihre Eltern pflegt. Um diese Aufgabe gut zu erfüllen, verdient sie für ihre Familie Geld, und dann kann sie in ihrem nächsten Leben möglicherweise als Mann wiedergeboren werden. Dieser Wunsch, der Familie zu helfen, wurde als starker Faktor ausgemacht, der junge Frauen in Thailand in die Prostitution treibt ]17].
[17] Marjorie Muecke: 'Mother Sold Food, Daughter Sells Her Body: The Cultural Continuity of Prostitution'; Social Science and Medicine, vol. 35, 1992, S. 891-896
Ergänzung: Daten über den Theravada-Buddhismus
Der Buddha-Berg in Pattaya in Thailand [14]. Sieht das nicht schön aus? Aber dieser Theravada-Buddhismus schreibt vor, dass Frauen alle Dienerinnen sein sollen, um im "nächsten Leben" ein Mann zu sein. Verrückt! Ting tong!
Gemäss Wikipedia ist die Theravada-Buddhismus-Tradition in folgenden Ländern weit verbreitet: In Sri Lanka zu 80%, in Burma zu 89%, in Thailand zu 94%, in Laos zu 60%, in Kambodscha zu 95% [web03]. Dieser Theravada-Buddhismus mit seinem Glauben an eine Reinkarnation behauptet, alle Mädchen seien minderwertig und müssten dienen, um im nächsten Leben ein höherer Mann zu werden. Dies hat zur Folge, dass Mädchen ihren Familien dienen wollen, indem sie in die Prostitution gehen und dort viel Geld verdienen - weil die Regierung gleichzeitig auf dem Land keine guten Arbeitsstellen schafft. Verrückte Logik. Menschenrechte, gute Jobs auf dem Land und soziale Netzwerke und leicht zugängliche leicht handhabbare Verhütungsmittel wären wirklich besser...
Der Hinduismus beschreibt Frauen als gefährlich und Männer müssen über ihre positiven und negativen Energien herrschen
Der Hinduismus betont die Wichtigkeit der weiblichen Reinheit und Keuschheit. Eine Frau wird dabei als duale Natur angesehen: Da ist der heilige, fürsorgliche und kreative Aspekt der Weiblichkeit, und andererseits ist da ihre gefährliche, teuflische und fleischliche Seite. Ein Mann ist dazu angehalten, die Frau zu kontrollieren und zu unterwerfen. Nur ein Mann die positiven Aspekte ihrer Natur nützen und die negativen Aspekte zurückbinden. Frauen werden deswegen gleichzeitig abgewertet und angebetet. Sie sind fürsorglich, hingebungsvoll und mütterlich, oder sie sind zerstörerisch, anarchisch und legen ihren Schwerpunkt auf ihr sexuelles Wesen. Sie sind Frauen und Mütter, oder sie sind wilde Huren.
Der Hinduismus mit der religiösen "Devadasi"-Prostitution in einer Tracht (der GB-Kolonialismus schaffte die Unterstützung für die religiösen Tänzerinnen ab): Mädchen heiraten einen Gott und sind einem Tempel geweiht - Lebensunterhalt durch Prostitution, Handarbeit oder Landwirtschaft
Das ist alles kein Paradoxon sondern eine Unausweichlichkeit, denn der Hinduismus schafft damit die Voraussetzung für die institutionalisierte Prostitution. Diese Form von Prostitution kommt mit religiösen Trachten daher, um ihr einen Glanz und Respekt zu verschaffen. Das Devadasi-System im südlichen Indien ist das beste Beispiel dafür. [18].
[18]
Devadasi-Tänzerin mit Kleidung im Melattur-Stil [16].
Vor der englischen Kolonialzeit hatten diese Tempeltänzerinnen alles, denn sie waren öffentliche Angestellte.
Seit die englische Kolonisation die Unterstützung des Tempeltänzerinnen-Systems gestrichen hat, müssen sie sich mit Prostitution oder mit Handarbeit oder mit Landwirtschaft durchschlagen.
-- Joint Women's Program: Banhi: Prostitution with Religious Sanction. The Devadasi Problem, Venkatasani / Jogini and the Basavi Cult. Third edition (Delhi 1988).
-- Angaben zum Devadasi-System und den Schub für die Prostitution in Kamatipura stammen auch von Prighi Patak von Prerana, Mumbai
Auch wenn es technisch illegal ist, so hat sich die Praxis, vorpubertäre Mädchen einer Gottheit zu weihen, bis heute erhalten. Und das System funktioniert dann so: Ein reicher Landherr kauft einer verarmten Familien ein Mädchen ab, und dann kontrolliert er die Vorgänge, so dass das Mädchen einem Gott verheiratet und einem Tempel bestimmt wird (S.40).
Angeblich hofft er dabei, für sich und seine Familie religiöse Punkte zu sammeln. Von diesem Zeitpunkt an ist dem Mädchen jegliche Heirat verboten, und wenn es die Pubertät erreicht, wird ihre Jungfräulichkeit an den Höchstbietenden versteigert normalerweise an eine lokale Führerpersönlichkeit, und manchmal ist es - das überrascht ja kaum - der eigene Landherr, der sie für den Tempel bestimmt hat. Die Devadasi können weder heiraten noch eine wirtschaftliche Karriere machen, um ihre Familie zu unterstützen. Sie sind lebenslänglich an die religiöse Prostitution gebunden. Und im Gegenzug werden dann ihre Töchter in ihre Fussstapfen treten, indem sie auch Devadasis werden.
[Ergänzung: Tempeltänzerinnen bestreiten ihren Lebensunterhalt mit Prostitution, Handarbeit oder Landwirtschaft
Die Existenz als Tempeltänzerin und Prostituierte hat sich erst mit dem englischen Kolonialismus entwickelt, als der Status der Tempeltänzerin ungesetzlich wurde. Seit dieser Zeit ist keine religiöse Unterstützung dieser religiösen Tempeltänzerinnen mehr vorhanden. Viele Tänzerinnen bestreiten ihren Lebensunterhalt aber auch mit anderen Arbeiten: <Eine Studie von 1990 zeigte auf, dass 45,9% der Devadasis eines speziellen Quartiers Prostituierte waren, während die meisten der anderen sich mit Kunsthandwerk und Landwirtschaft ihr Einkommen verdienten.>
(original Englisch: <A study from 1990 recorded that 45.9% of devadasis in one particular district were prostitutes, while most of the others relied on manual labor and agriculture for their income.> [web01])
Hinduismus: Badis in West-Nepal, eine Prostituierten-Kaste: Zuerst boten die Unterhaltungsdamen Shows und Sex an - nun sind Mädchen die Prostituierten und die Söhne die Zuhälter
Eine Frau der Kaste "Badi" in Nepal, Soni Badi, in die Prostitution gezwungen und ohne Rechte [17]
Fast die gesamte Prostitution in Nepal wird von Frauen der Badi ausgeführt. Sie werden dazu gezwungen und dann bleiben sie sogar am Ende ohne Rechte:
<Mura, Provinz weit im Westen in Nepal, November 2007. Die Kaste der Badi in Nepal ist eine "Unterkaste" der Dalit. Viele Badi-Frauen werden in die Prostitution gezwungen und enden dann als verkaufte Frauen in der Sexindustrie in Mumbai (Bombay). Soni Badi ist 25, eine Sexarbeiterin. Als eine Badi Dalit ist ihr der Besitz von Land verboten. Sie hat kaum Zugang zu Bildungseinrichtungen und andern entscheidenden Leistungen, um ihr Leben zu bestreiten und um aus der Armut herauszukommen.> [web05]
Das Hindu-Kastensystem kennt auch Prostituiertenkasten. Im westlichen Nepal sind dies die "Badis", eine unantastbare Kate mit ungefähr 7000 Mitgliedern [19].
[19] Thomas Cox: The Badi: Prostitution as a Social Norm Among an Untouchable Caste of West Nepal (nicht publiziertes Manuskript, ohne Jahr).
Traditionellerweise waren sie Unterhaltungsdamen, die ihren Landherren kulturelle Shows und Sex anboten. Nun ist ihre Funktion viel grundlegender. Die Töchter folgen ihren Müttern und sind dann auch Sexarbeiterinnen und die Söhne werden die Zuhälter. In dieser Kaste ist die traditionelle Klage über die Geburt von Mädchen genau andersherum: Die Geburt von Mädchen wird gefeiert und die Söhne werden abgelehnt. Eine hübsche Tochter bedeutet keine Bürde mehr - sondern wenn sie auch Sex verkauft, dann wird sie sogar zum Vermögen. Diese Umkehr der Gebräuche wird aber nur bei kleinen Gruppen der asiatischen Armen praktiziert, aber heute ändert sich das mehr und mehr. Die wachsende Armut, höhere materielle Erwartungen und grösseres Wissen über wirtschaftliche Möglichkeiten bedeuten, dass ganze, verarmte Gemeinden des unterentwickelten Asien ihre Mädchen als Ausweg zum Überleben ansehen - manchmal geht es einfach um einen bequemen Lebensstandard.
Perverse Logik auf den "katholischen" Philippinen: Sex ist eine "Sünde" für die Frauen - nur innerhalb der Heirat ist Sex keine "Sünde" - je weniger sie über Sex weiss, desto "besser" ist die Frau
Das Christentum bewirkte in Asien keinen grossen Fortschritt der Lebensumstände. Sondern wo die Christianisierung durchgeführt wurde - wie in den Philippinen - wurde diese mit grossem Eifer betrieben [und dabei die anderen Kulturen vernichtet]. Die Philippinen haben dabei alle unterdrückerischen Eigenschaften des traditionellen Katholizismus übernommen und mit einem guten Mass der asiatischen Mentalität vermischt. Diese Mischung ist für die philippinischen Frauen sehr schädlich [20].
[20] Die Angaben stammen von Emma Pirio von der Universität "Ateneo de Manila" und vom Amparita S. Heilige Maria des Ateneo-Menschenrechtszentrums in Manila.
Sexualität wird mit Sünde gleichgesetzt, zumindest bei Frauen, und die einzige vom Gesetz erlaubte weibliche Sexualität muss innerhalb der Schranken der Ehe stattfinden. Der Ruf eines Mädchens auf den Philippinen hängt vom Unwissen über Sex und von ihrem sexuellen Verhalten ab (das gar nicht existieren sollte). Sie (S.41)
sollte nicht einmal über dieses Thema Fragen stellen, denn man könnte sie verdächtigen, dass sie unreine Gedanken habe. Sogar Wissen über AIDS und wie es übertragen wird kann ein Risiko für den sozialen Stand darstellen.
2.7: Fassade und Realität des Sexlebens in asiatischen Gesellschaften
Islam: Der Koran behauptet, Männer und Frauen seien "eine Ergänzung" mit Gleichheit von Mann und Frau - aber die Realität in muslimischen Gesellschaften macht die Männer zu den Führern
Wenn der Koran [18] das einzige Buch als Leitlinie der Muslime wäre, dann wäre der Islam eine friedliche Religion.
Die Scharia-Justiz im Islam provoziert aber viel Gewalt ohne Ende, vor allem gegen Frauen.
In dieser Scharia ist ein tolerantes Heiratsgesetz, aber nur tolerant für Männer. Wenn der Mann ein guter Mann ist, kann er mit der Frau oder mit Frauen glücklich werden. Aber wenn die Frau eine "wilde" Beziehung hat, dann können die Bestrafungen hart sein bis zur Todesstrafe, wobei dies dann auf den Mann ankommt.
Vergewaltigung ist für Frauen im Scharia-Islam eine Katastrophe nicht für die Männer.
Stehlen kann hart bestraft werden, und vielen Männern bleibt dann nur noch eine Hand. Frauen schlagen dagegen wird toleriert, was heute unverständlich erscheint.
Psychologie, Prävention und soziale Netzwerke als Mittel gegen Kriminalität existieren (noch) nicht im islamischen Gesetz, sonst wäre es schon reformiert worden.
Eine solche Reform wäre eine einfache Sache, aber das würde bedeuten, dass das System der europäischen Länder kopiert würde, die im 19. Jahrhundert ja die Kolonialisten waren.
Die islamischen Propagandisten lehnen europäische Elemente strikt ab. Deswegen ist die psychologische Entwicklung im Islam blockiert und islamische Gruppen versuchen sogar, aus Rache für den Kolonialismus und Massenraub im 19. und 20. Jahrhundert nun Europa zu "kolonisieren". Und Europa und die "USA" unterstützen Arabien durch den Ölhandel, obwohl Arabien das harte Scharia-Recht praktiziert...
Die Vertreter der schrecklichen Behandlung der Frauen im Islam verteidigen den Islam, indem sie immer darauf hinweisen, dass der Islam ideologisch oder biologisch keinesfalls die Frau als minderwertig zum Mann betrachtet. Der Geist des Korans spricht dabei immer von der beiderseitigen Ergänzung der Geschlechter und von einer höchsten Qualität von Männern und Frauen. Tragischerweise ist dies aber nicht die Art und Weise, wie muslimische Frauen dann in Realität die Männer erleben.
Muslimische Gesellschaften nehmen es als unumstösslich an, dass Männer die dominante Rolle haben und das höhere Geschlecht sind. Gesellschaften sind Strukturen, die dies ausdrücken, und somit sind Männer in Ländern wie Bangladesch und Pakistan jeweils mit Frauen verheiratet, die bedeutend jünger sind als sie selbst, und die oft nur etwas mehr als Jugendliche sind. Die Männer rechtfertigen das mit ihrer Überlegenheit, aber die Tatsache ist, dass dies auch bewirkt, dass die Überlegenheit auch vom weit älteren Teil ausgeht, und dieses Ungleichgewicht der Energien ist ja dann absichtlich so hergestellt [21].
[21] Arno Schmitt und Jehoeda Sofer (Hrg.): Sexuality and Eroticism Among Males in Muslim Societies (New York: Haworth Press, 1992), S.3
Weltkarte mit dem Schariarecht und mit Scharia-Gesetzen [20]
Islamische Gesellschaften definieren Frauen als zerstörerisch
Der Islam sieht Frauen als destruktive Wesen. Frauen wird eine fitna aufgebürdet - übertriebene, sexuelle Kräfte, die beschränkt werden sollen, so dass sie die Harmonie der Gesellschaft nicht stören und nicht ins Chaos führen. Die Männer sollen von dieser sexuellen Kraft geschützt werden, so dass sie nicht provoziert werden und von ihrem richtigen Pfad abkommen. Männer werden in diesem Sinne immer als Opfer der weiblichen Sexualität betrachtet [22].
[22] Afiya Shehrbano Zia: Sex Crime in the Islamic Context: Rape, Class and Gender in Pakistan (Lahore: ASR Publications, 1994), S.15
In den Worten der führenden Feminismusschülerinnen in der muslimischen Welt "ist die gesamte muslimische Sozialstruktur ein einziger Angriff und eine einzige Verteidigung gegen die zerstörerische Kraft der weiblichen Sexualität" (original Englisch: "the whole Muslim social structure can be seen as an attack on, and a defense against, the disruptive power of female sexuality." [23]
[23] Fatima Mernissi: Beyond the Veil: Male-Female Dynamics in a Modern Muslim Society (New York: John Wiley, 1975), S.14
Mittel gegen Frauen sind dann die Überwachung und die Geschlechtertrennung. Die Reichen platzieren ihre Frauen in der Verborgenheit (purdha), wenn sie heiratsreif werden [nach der Menarche]. Andere noch konservativere Männer, die sich den Luxus einer purdha nicht leisten können verschleiern ihre Frauen bei jedem Ausgang von zu Hause.
Konfuzionismus in China, Korea und Japan mit "Ordnung, Harmonie und Hierarchie" als Fassade
China, Korea und Japan haben das konfuzianische Erbe gemeinsam, dessen Konzept Ordnung, Harmonie und Hierarchie beinhaltet. In der vormodernen Zeit in Ostasien hatten die Menschen einen speziellen Platz innerhalb dieser Hierarchie: Kinder waren gehorsam und zeigten Respekt gegenüber (S.42)
ihren Eltern; die Eltern zeigten die Loyalität gegenüber dem Kaiser; und die Frauen zeigten ihre Hochachtung gegenüber den Ehemännern. Wer diese Begriffe in Frage stellte, legte sich dann mit dem gesamten, sozialen System an.
China: Reiche Männer mit vielen Frauen und Konkubinen - verkaufte Kinder aus armen Familien z.B. in Thailand und Nepal - verkaufte Töchter senden Geld nach Hause
Frauen als eine Handelsware zu betrachten hat in China eine lange Tradition. Reiche Männer hatten mehrere Frauen und Konkubinen, und die Töchter wurden als Besitz der Familie angesehen: Sie waren die Besitztümer, über die gemäss dem Willen des Vaters verfügt werden konnte. Söhne dagegen waren wichtig. Sie gehörten der Familie, wo sie geboren waren, und nur über die männliche Linie konnte die Abstammung verfolgt werden. Frauen waren nebensächlich. Ihre Körper wurden einfach wie Fahrzeuge, durch die die Familie ihre Nachkommen produzierte.
Ein Pagoda-Tempel in Changshu in China [21]. Die Architektur ist perfekt, aber die Regelung von sozialen Problemen gar nicht...
Kinder - speziell Mädchen - von armen Familien wurden in harten Zeiten als Haushaltshilfe verkauft [24].
[24] Siehe die faszinierenden Analysen:
-- Maria Jaschok und Suzanne Miers (Hgr.): Women and Chinese Patriarchy: Submission, Servitude and Escape (London: Zed Press, 1994), sowie
-- Maria Jaschok: Concubines and Bondservants: The Social History of a Chinese Custom (London: Zed Press, 1988)
Die schönen Mädchen wurden dann Prostituierte. Wenn die Ernte ausblieb und eine Hungersnot drohte, dann war der Markt jeweils voll mit Kindern von armen Familien und die Preise für die Kinder sanken. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hatte sich dann ein bisschen geändert. Sie wurden nicht mehr einfach so verkauft, sondern nun wurden sie ausgeliehen und die Eltern oder Wächter erhielten eine "Kredit", für die das Mädchen dann das Pfand war [25].
[25] Gail Hershatter: Dangerous Pleasures: Prostitution and Modernity in Twentieth-Century Shanghai (Berkeley: University of California Press, 1997), S. 196-197
Dieses System spielt sich heute noch in grossen Teilen Asiens ab, wenn Familien in Thailand und in Nepal zum Beispiel einen "Vorschuss" erhalten, wenn sie die Tochter in den Sexbusiness abgeben.
China 1950: Kommunistische Gesetze für Frauenrechte, Poligamie wird verboten - und in den 1970er-Jahren kommt in den armen Provinzen alles wieder hoch: Frauenmigration von armen in reiche Provinzen - Frauenhandel aus dem Ausland in die armen Provinzen
Im Jahre 1950 baute die siegreiche, chinesische Kommunistische Partei ihre Herrschaft aus und setzte das Heiratsgesetz in Kraft. Dieses Gesetz verbot Missbräuche wie Poligamie, Konkubinat und Zwangsheirat. Zumindest war das auf dem Papier so. Der chinesische Staat ging auch rigoros gegen Prostitution vor. Aber in Wirklichkeit wurden diese Laster nie voll eliminiert und für die alten Praktiken kam es in den 1970er Jahren sogar zu einem Comeback. Im Einzelnen kam der Frauenhandel in armen und entfernten Bergprovinzen wieder auf. Viele Frauen dieser Regionen waren ausgewandert und hatten Männer in reicheren Provinzen geheiratet, um zu versuchen, zu einem besseren Leben zu kommen. Unglücklicherweise blieben dann die Männer [der entfernten Provinzen] allein zurück und wurden gezwungen, gemäss der alten Tradition bei ihren Eltern zu bleiben und die Familienlinie auf der Farm weiterzuführen. Nun zeigte es sich, dass aber die Fortführung (S.43)
der Blutlinie schwierig wurde, weil die heiratsfähigen Frauen alle ausgewandert waren. Die Frauen, die geblieben waren, konnten ausserdem einen hohen Brautpreis verlangen, weil dort Frauen immer seltener wurden, und nur wenige Familien waren gewillt solch hohe Rechnungen zu bezahlen. Aber es wurde eine Lösung für das Problem gefunden - auf dem Markt. Menschenhändler organisierten und lieferten für einen Bruchteil des hohen Brautpreises neue Frauen von woanders her.
Einige dieser Bräute kamen von noch ärmeren Gemeinden und sie waren gewillt, ihnen unbekannte Männer zu heiraten in der Hoffnung, dass er ihr dann eine bessere, wirtschaftliche Sicherheit bieten würde. Viele aber wurden übers Ohr gehauen [bzw. es wurde gute Arbeit versprochen] und dann wurden sie in eine Verbindung gezwungen.
Das Phänomen der gekauften Ehefrau ist in den entfernteren Regionen Chinas normal. Der Kauf einer Frau wird in diesen Gemeinden nicht als eine unanständige Praxis gewertet, weil es ein übliches Verhalten ist. Die Heiratsvermittler und Zwischenhändler waren vertraute Charaktere und arrangierten Heiraten im traditionellen China. Die heutigen Frauenhändler und Frauenverkäufer haben sozial eine gesetzmässige Abstammung und jene, die ihre Frauen kaufen, glauben nicht, dass sie irgendetwas Falsches tun, wenn sie die Dienstleistungen von Agenten in Anspruch nehmen, die auf Frauen spezialisiert sind [26].
[26] Xia Peijun: Country Report on China. Paper presented at the Regional Meeting of the Coalition Against trafficking in Women. Dhaka, Bangladesch, Juni 1998
Der sexuelle Zugang zu Frauen ist ein Symbol männlicher Macht und ein Symbol dieser Macht. Also ordneten und genossen die Herrscher der asiatischen Gesellschaften wie auch anderswo ihre Macht auf eine Weise, dass sie die weiblichen Körper besitzen und kontrollieren konnten. Manche hatten Harems, viele hatten einige Frauen, viele hatten Konkubinen und die meisten behalfen sich mit den lokalen Dorfmädchen und mit den armen Stadtmädchen. Die Dinge haben sich nicht gross geändert.
[Ergänzung: Das Leben im Harem - wie war denn das?
Die Autorin Louise Brown erwähnt dabei nie, wie das Leben dieser Frauen in China bei einem Herrscher, war, wie die Bedingungen waren, ob dabei auch Lernprogramme und Weiterbildung existierten, oder wie ihre Funktion im Haushalt war. Ohne diese Angaben kann das Leben einer Frau bei einem reichen Herrscher gar nicht bewertet werden].
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Quellen
[web01] http://en.wikipedia.org/wiki/Devadasi
[web02] Claire Ellis: Culture Shock! Vietnam. A Guide to Customs and Etiquette; Times Books International, Singapore, p.60
[web03] http://de.wikipedia.org/wiki/Theravada
[web04] http://nexttunes.blogspot.com/2012/12/the-largest-genocide-during-bangladesh.html
[web05] http://idsn.org/caste-discrimination/key-issues/forced-prostitution/
Fotoquellen
[1] Hormonring "Nuva Ring": http://www.intimatemedicine.de/gesundheit-und-sexualitaet/verhuetung-mit-vaginalring/
[2] Armut in Chiang Mai, Nord-Thailand: http://wordsofeternallife.org/tag/poverty/
[3] Karte von Thailand: http://www.macach.com/reise/th/d_thailand.php
[4] China, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen 1980-2020, Grafik: edition.cnn.com/2012/11/14/opinion/china-challenges-one-child-brooks
[5] Thailändische Mutter der Minderheit der Paudung stillt ein Baby: http://www.youtube.com/watch?v=J9pT7MflqQw
[6] Witwenhilfe in Indien, Netzwerk "Aim Asia": http://aimasia.in/mercyprojects.php?n=10
[7] Keine Jungfrau - keine Ehefrau: http://www.asianpussylover.com/2011/02/
[8] Jugendmagazin Bravo 2011: http://www.relativ-kritisch.net/blog/allgemein/japan-das-nukleare-beben
[9] Jugendmagazin Bravo Girl 2011: http://www.zeitschriften-cover.de/bravo-girl-cover-oktober-2011-x5764.html
[10] kleine Gedenkstätte gegen Ehrenmorde:
http://www.igfm.de/themen/scharia-islamisches-recht-und-menschenrechte/frauen-und-scharia/ehrenmorde-in-deutschland-bka-studie-2006/
[11] Buddha-Denkmal in Phnom Penh: http://wellisphotography.photoshelter.com/image/I0000rv3K6FW1DCM
[12] Christliche Kathedrale in Manila: http://members.virtualtourist.com/m/p/m/1d2d34/
[13] Pakistanische Truppen auf ihrer Flucht, Dezember 1971: http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a22281/l9/l0/F.html
[14] Durch pakistanische Soldaten vergewaltigte Frauen in Bangladesch 1971: http://nexttunes.blogspot.com/2012/12/the-largest-genocide-during-bangladesh.html
[15] Buddha-Berg in Pattaya, Thailand: Foto von Michael Palomino 2012
[16] Devadasi-Tänzer mit Kleidung im Melattur-Styl: http://en.wikipedia.org/wiki/Melattur_style
[17] Nepalesische Badi-Frau "Soni Badi", zur Prostitution gezwungen und rechtlos: http://idsn.org/caste-discrimination/key-issues/forced-prostitution/
[18] Koran: http://www.andrewbostom.org/blog/2010/06/28/post-modern-coin-age-of-a-failed-policy%E2%80%94mcchrystal-tocqueville-and-the-koran/
[19] Schariarecht: http://asqfish.wordpress.com/2010/09/19/what-is-the-term-sharia/
[20] Weltkarte mit dem Schariarecht: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Countries_with_Sharia_rule.png
[21] Chinesischer Pagodatempel in Changshu in China:
http://view.stern.de/de/picture/China-Tempel-Chinesischer-Changshu-Tempel-Changshu-Grau-2189284.html
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