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Josef Nowak: Das Rheinwiesenlager Rheinberg

Kapitel 23: Weil wir alle Menschen sind

Kriegspropaganda -- Massenmord und Rettung durch "Amerikaner" je nach Situation -- Industrien und Massenmord durch die kriminellen Alliierten -- Beichte eines NS-Richters -- englische Zone im Winter ohne Massentod -- Freislers Bruder Dr. Freisler -- britische Konzentrationslager -- Morde ohne Recherche -- jüdische Geschäfte in Hannover -- Wucherbeispiele -- kriminelle Briten in der britischen Zone -- ganz Schleswig Holstein ist ein Lager -- Kommunisten -- Briten ermorden SS-Arzt -- Gelber Stern - deutscher Stern -- Angelsachsen begehen Verbrechen im Rudel -- schuldige Alliierte

aus: Josef Nowak: Mensch auf den Acker gesät. Kriegsgefangen in der Heimat (1956)

präsentiert von Michael Palomino (2013)
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[Kriegspropaganda mit falschen Fotos sind wie Granaten, die jahrzehntelang wirken]

Es ist doch manchmal gut, wenn der Mensch durch Zeitumstände gehindert wird, das Wort mit einem Artilleriegeschoss zu verwechseln.

Ein Rohr ist schnell geladen, eine Granate schnell abgefeuert. Sie platzt irgendwo, ob mit, ob ohne Treffer, steht dahin. Auch wenn sie tötet, es wird nicht übelgenommen, so wenig wie dem, der das Geschütz bedient hat.

Aber an einem Wort, wenn es einmal gesprochen oder geschrieben ist, radieren oft ganze Generationen vergeblich herum. Die von den deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg (nicht) abgehackten Kinderhände geisterten jahrzehntelang in der internationalen Literatur umher, genauso wie die Säuglinge, die von den Russen im Jahr 1914 an die Scheunentore Ostpreussens genagelt wurden. Inzwischen weiss ja jeder und beinahe aus eigener Erfahrung, dass die Soldaten aller Nationen ihre Taschen und Rucksäcke leeren, sobald sie kleine Kinder sehen, die Russen so gut wie die Deutschen oder Amerikaner.

["Amerikanischer" Massenmord im Rheinwiesenlager - "amerikanische" Rettung von Deutschen an der Elbe vor der sowjetischen Zone]

Sicher wollten die Alliierten uns anfänglich durch Hunger zähmen, dezimieren, in Schach halten. Aber ehe wir noch dazu kamen, einen moralischen Aufstand zu inszenieren, liefen schon die ersten Schiffe mit Lebensmitteln ein [S.207].

Sicher haben die westlichen Alliierten zahllose deutsche Kriegsgefangene den Russen ausgeliefert. Es ist aber nicht minder sicher, dass sie ebensoviele Deutsche, auf die die Russen Anspruch erhoben, nach Westen mitgenommen haben. Es gibt auch Zeugnisse genug dafür, dass sie Deutsche mit allem Wohlwollen über die Elbe fliehen liessen und sogar ihr Leben einsetzten, um Frauen und Kinder herüberzuholen.

["Amerikanische" und britische Zerstörung von Industrien - und der Wiederaufbau - das Gleichnis von der Brücke des Lebens - die kriminellen Alliierten haben einen Massenmord vollzogen]

Sicher haben die Alliierten die deutsche Industrie erst mit Bomben zerschlagen, dann die überlebenden Betriebe gelähmt und demontiert. Aber dann haben sie mit den Mitteln des Marshall-Plans dieselbe Industrie wieder in Schwung gebracht und uns geholfen, ein neues, wirtschaftliches Leben aufzubauen, das der europäischen Völkergemeinschaft würdig war.

So ist denn das aktuelle Wort in der Stunde seiner Geburt meist schon das Wort von gestern, wie das Zeittheater oft das Theater von vorgestern ist. Propheten wie Dostojewski, Donoso Cortez, Jakob Burckhardt denken gewöhnlich in grossen Zeiträumen. Sie holen die Wahrheit und Weisheit aus der Vergangenheit in die Zukunft herüber. Der Mensch, der kein Prophet ist, kann nur vorsichtig sein, wenn er es vermeiden will, dass seine Urteile in einem Jahr, in zwei Jahren, in zehn Jahren nicht nur korrigiert, sondern ausgestrichen werden. Er muss wissen, dass die Brücke, auf der er geht, einen [S.208] Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Die Spannung ist in der Mitte am stärksten, aber der Bogen ruht auf dem Lager am Anfang und auf dem Lager am Ende. Nicht, als ob der, der Anfang und Mitte und Ende überschaut, nun schon gerecht wie Gott selber würde, aber er wird dann nicht mehr so ungerecht sein wie in der Stunde, da er vom Trotz des Siegers oder des Besiegten beherrscht wird. Darum können die Rheinberger heute ohne Hass an das Jahr 1945 denken [diejenigen, die überlebt haben]. Darum können sie sogar nach dem verborgenen Sinn dieser grausamen Prüfung forschen. In jedem Fall haben sie das Lager verwandelt verlassen, auch die Amerikaner, die dort den Missbrauch der Macht und die Verantwortung des Siegers erfahren hatten. Ich glaube nicht, dass die Rheinberger noch bereit sind, Kollektiv-Urteile über Völker und Menschen ohne Einspruch hinzunehmen.

[Der Massenmord an deutschen Kriegsgefangenen war von Zionist Eisenhower geplant und wurde im Hintergrund von den Zionisten Baruch und Morgenthau so gewollt. Eisenhower hat alle Hilfslieferungen abgelehnt und in den Rheinwiesenlagern der "amerikanischen Zone" 750.000 Deutsche umgebracht. Die Franzosen haben in der französischen Zone 250.000 Deutsche umgebracht. Der kanadische Historiker James Bacque machte in verschiedenen Archiven Recherchen und fand Beweise für diese hohen Gefangenen-Verluste unter der "amerikanischen" und französischen Herrschaft in Deutschland 1945-1948. Buch: Der geplante Tod].

[Erinnerung: Die Beichte eines NS-Richters in einem bekenntnistreuen, evangelischen Ferienheim]

Im Dritten Reich lebte ich einige Zeit in einem Ferienheim, dessen Besitzerin eine bekenntnistreue, evangelische Christin war. Zu ihr kamen nur Gleichgesinnte, nur Gegner des Diktators und seiner Gewaltherrschaft. Man brauchte seine Gedanken hier nicht zu verbergen. Eines Tages erschien ein Landgerichtsdirektor auf der Bildfläche. Er umkreiste mich erst wie ein misstrauischer Schäferhund, kam dann langsam näher und fragte mich eines Tages, ob er am Abend zu mir kommen dürfe. Ich war einverstanden. Drei Stunden sass er bei mir und schwieg. Diese stumme Aussprache wiederholte [S.209] sich mehrmals. Dann wusste ich Bescheid, wusste, was diesen Mann fast erstickte. Er war Richter im Dienst des Diktators. Später sprach er auch. Er war Präsident eines Volksgerichtshofes, hatte nicht die Kraft und den Mut, nein zu sagen und lieber als gemeiner Soldat in die Strafkompanie zu gehen oder in einem Konzentrationslager zu sterben. Natürlich war er ein schwacher, elender Mensch. Richten sollen ihn aber die, die es anders gemacht haben. Ich meine, wie Maria Stuart sagte, dass nur Könige ihre Pairs seien, so darf auch dieser Mensch verlangen, nur von Pairs verurteilt zu werden, von Leuten also, die aus gleicher Lage in die Strafkompanie und ins Konzentrationslager gingen. Wer diesen hohen sittlichen Rang nicht erreicht hat, der tut besser daran zu schweigen. Jenen Landgerichtsdirektor liessen die Todesurteile, die er dem Buchstaben des Gesetzes getreu gefällt hatte, nicht mehr schlafen. Er stellte sich selbst auf eine Stufe mit Mördern.

[Kein Massensterben im Winter 1945 in der englischen Zone unter Patton - Freisler-Bruder Dr. Freisler macht Selbstmord]

Nach dem Zusammenbruch hielt ein britischer General - ich mag seinen Namen nicht nennen, da er sich später so anständig, so vornehm betragen hat, dass wir ihn alle nur mit Trauer scheiden sahen [Patton?] - vor dem Rat der Stadt [Hannover?] eine Ansprache. Er fragte die Ratsherren, ob sie auch dafür gesorgt hätten, dass im nächsten Frühjahr, wenn das grosse Sterben anhebe, Särge genug zur Hand seien. Der britische General ist nie wie der deutsche Richter nachts zu mir gekommen, um von seiner Qual zu sprechen [S.210]. Ich hatte im Jahr 1942 den Deutschen nicht verdammt. Ich wollte im Herbst 1945 auch den Engländer nicht verdammen. Denn wahrscheinlich hatte ihm seine Regierung empfohlen, für die erwartete Hungersnot die notwendigen Sarglager einzurichten. Übrigens - die Stadt kam mit ihren Särgen aus. Es wurde nicht so schlimm, wie der General im Winter befürchtet hatte. Die Achse der Weltpolitik hatte sich wenige Wochen nach seiner Rede zu drehen begonnen.

Als wir im Dritten Reich Menschen aus Zuchthäusern und Konzentrationslagern befreiten, halfen auch die Nationalsozialisten mit. Unter ihnen befand sich der Rechtsanwalt Dr. Freisler, der Bruder des berüchtigten Roland Freisler. Der Bruder hatte schwächere Nerven. Er beging später Selbstmord.

[Befreiungen von Deutschen aus britischen Konzentrationslagern]

Nach 1945 holten wir auch Gefangene aus den britischen Konzentrationslagern heraus. Mein Hausarzt war darunter. Er hatte das Verbrechen begangen, irgendein Amt der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen bekleidet zu haben. Englische Offiziere und Unteroffiziere halfen bei der Befreiungsaktion kräftig mit. Ein jüdischer Sergeant war auch dabei. Der liess die Akten verschwinden. Vielleicht geraten israelische Nationalisten [Zionisten] in Wut, wenn sie das erfahren. Immerhin - jener nationalsozialistische Arzt hatte sich im Dritten Reich in vorbildlicher Weise um kranke Juden und Kriegsgefangene gekümmert [S.211].

[Beispiele von Handlungen ohne Denken im Krieg]

[Erinnerung: Ermordung eines deutschen, katholischen Journalisten 1943, der so wie ein NS-Standartenführer heisst]

Alle Massstäbe, alle Gebrauchsanweisungen versagen, wenn wir auf den Menschen und seine Art schauen, statt die Kollektiv-Urteile oft schon historisch gewordener Einfaltspinsel nachzubeten.

Als am 30. Juni 1943 und an den folgenden Tagen Röhm und seine Genossen auf Befehl Hitlers ermordet wurden, kam auch ein katholischer Journalist, Guido Schmidt, zu Tode. Seine Schuld bestand lediglich darin, dass er genauso hiess wie ein Standartenführer, der auf der Erschiessungsliste des Diktators stand.

[1945: Haus eines deutschen Architekten wird von Briten beschlagnahmt, der so hiess wie einer auf der schwarzen Liste]

Nach dem Zusammenbruch wurde in meiner Stadt das Haus eines Architekten beschlagnahmt und den Polen übergeben. Die Frau des Beraubten verlor die Nerven und schied freiwillig aus dem Leben, wenn man das freiwillig nennen darf [sie wäre sonst wohl von den Polen vergewaltigt und getötet worden]. Die Schuld des Architekten hatte lediglich darin bestanden, dass er genauso hiess wie ein anderer Mann, dem der Hass der Alliierten gegolten hatte. Man sieht, die Parallele ist fast vollständig.

[Erinnerung: Hannover 1943 ist vor allem dort zerstört, wo jüdische Geschäfte lagen]

Am 10. November 1938 besuchte ich die Stadt Hannover. Ganze Halden von Scherben lagen vor den jüdischen Geschäften. Die Synagoge war in die Luft gesprengt worden. Ich war damals dunkelster Ahnungen voll, dass wir für diese Schandtaten einmal bitter bezahlen würden.

Im September 1943 brannte Hannovers zerschlagene Innenstadt aus. Am schlimmsten sah es da aus, wo vordem die jüdischen Geschäfte lagen. Meine Ahnungen hatten sich erfüllt. Ob die Betroffenen [S.212] schuldiger waren als die Juden fünf Jahre zuvor?

[Wucherbeispiele]

Ich denke noch manchmal mit Zorn daran, wie die Amerikaner sich für ein paar lumpige Zigaretten kostbare Armbanduhren von deutschen Kriegsgefangenen ergaunerten.

Ein paar Jahre später sah ich, wie deutsche Bauern von deutschen Hungernden sich die Eheringe für ein paar lumpige Kartoffeln als Kaufpreis aushändigen liessen - - -

[1938: Juden wurden durch Hannover getrieben]

Am Morgen nach der Reichskristallnacht hatte man in meiner Stadt [Hannover] jüdische Männer, darunter einen greisen Sanitätsrat, dessen Sohn später den Nobelpreis erhielt, unrasiert und ohne Hosenträger durch die Strassen zum Gefängnis getrieben. Es war ein kläglicher Anblick, wie sie ihre Hosen festhielten und im Geschwindschritt dahinstolperten.

["Erziehung" in der GB-Zone 1945-1950: Krimineller, britischer Feldwebel beleidigt und schlägt systematisch Deutsche bei Befragungen]

Ein paar Jahre später herrschte bei der britischen Militärpolizei ein Feldwebel, der jeden Deutschen fragte, ob er in der NSDAP gewesen sei. Sagte der Befragte nein, dann nannte ihn der Feldwebel ein deutsches Schwein, einen Lügner, einen feigen Nazi-Lumpen. Sagte der Gefragte ja, dann schlug ihm der Feldwebel mit der Faust ins Gesicht. Trug der Unglückliche eine Brille, war es dem Feldwebel ein besonderes Vergnügen, diese zu Boden zu schmettern und sich daran zu erfreuen, wie der Halbblinde umhertastete. Lief dem Geschlagenen das Blut aus Mund und Nase, befahl ihm der [S.213] Feldwebel, den Rock auszuziehen und den Fussboden aufzuwischen. Soll ich noch hinzufügen, dass es dann der jüdische Sergeant war, der den verhafteten Nationalsozialisten wieder zu einer Brille verhalf?

[1945: Ganz Schleswig-Holstein wird ein Kriegsgefangenenlager - ohne Stacheldraht]

Nicht überall gab es für die Kriegsgefangenen Lager wie in Rheinberg. Schleswig-Holstein riegelten die Engländer einfach ab. Die ganze damalige Provinz wurde Gefangenenlager, in dem sich die ehemaligen Krieger unter Aufsicht ihrer Offiziere ohne Stacheldraht bewegen konnten.

Eines Tages befand sich eine grössere Gruppe deutscher Kriegsgefangener auf einem Bauernhof, wo ein Film gezeigt worden war. Just am Ende der Vorstellung kam der Hausherr aus der Kriegsgefangenschaft heim.

-- Was läuft denn da für ein Volk auf meinem Hof herum? sagte der Deutsche. Die gehören doch alle hinter Stacheldraht!

Die deutschen Offiziere genossen noch Ansehen, hatten noch etwas zu sagen. Das war gut für den heimgekehrten Bauern. Er wäre sonst erschlagen worden.

[1945: Kommunisten in wichtigen Stellungen - ab 1949 wendet sich das Blatt gegen die Kommunisten]

Nach dem Krieg beriefen die Briten und Amerikaner die Kommunisten als ihre Verbündeten haufenweise in wichtige Stellungen. Als besondere Empfehlung galt es, in Amerika im Antifaschistenlager oder in Russland beim kommunistenfreundlichen Soldatenbund der Generäle Paulus und von Seydlitz gewesen zu sein. Wenige Jahre später war [S.214] aus der Empfehlung eine Belastung geworden. Einer Frau, die mit einem Kriegsgefangenen aus der Gruppe Seydlitz verheiratet gewesen, von ihm aber geschieden war, durfte nicht ihren inzwischen nach Amerika ausgewanderten Eltern folgen. Sie ist durch ihre Heirat lebenslänglich vorbestraft.

Wie die Blutrichter des 20. Juli 1944 mit ihren Opfern umgingen, das ist hinlänglich bekannt, bis zu den Fleischerhaken, die der Führer angeordnet hatte.

[Britische, kriminelle "Alliierte" richten SS-Arzt hin]

Der Zuchthauspfarrer von Hameln hat mir eine andere Story erzählt. Da war - nach 1945 - ein ehemaliger SS-Arzt zum Tode verurteilt worden. Männer der evangelischen Kirche gaben sich alle erdenkliche Mühe, um die Begnadigung zu erreichen. Sie drangen bis zum britischen Hauptquartier vor. Death by hanging - Tod durch den Strang, so hatte das Urteil gelautet. Der Todeskandidat stand schon unter dem Galgen, sah schon den Strick über seinem Kopf baumeln, als man ihm mitteilte, das Hauptquartier habe ihm Strafurlaub gewährt. Er erlebte dasselbe, was Dostojewski auszustehen hatte. Fjodor Michailowitsch wurde für zehn Jahre nach Sibirien geschickt. Der SS-Arzt ging vier Wochen später wieder zum Galgen. Diesmal wurde er gehängt.

[Gelber Stern - deutscher Stern]

Im Dritten Reich mussten die Juden den gelben Stern tragen. Sudetendeutsche Frauen berichteten mir, dass sie nach dem Zusammenbruch bis zu ihrer Vertreibung den deutschen Stern tragen mussten [S.215].

[Angelsächsische Taktik der kriminellen "Amerikaner" und Briten: Das Verbrechen im Rudel kennt keine Verantwortlichen]

Sicher ist es eine Eigenart des Deutschen, dass er keine Gelegenheit versäumt, um sich neue Feinde zu machen. Aber haben denn die anderen solche Gelegenheiten immer verpasst?

Sicher ist der einzelne Deutsche, der einzelne Amerikaner, der einzelne Engländer nicht so konstruiert, dass er bewusst Gemeinheiten ausbrütet und Schandtaten begeht. Wenn der Mensch aber als Masse auftritt - nun, auch das ist begreiflich. Wenn schon Unsinn gemacht wird, dann will man ihn wenigstens in grosser Gesellschaft machen, weil es dann keinen Verantwortlichen mehr gibt.

[Die kriminellen "Amerikaner" und Engländer sind so schuldig wie die NS-Diktatur, wenn nicht noch schlimmer]

Hoffentlich ist eine andere Erkenntnis weniger sicher, nämlich die, dass entgegen den Versicherungen frommer Priester die Menschen durch Heimsuchungen nicht gebessert werden, dass der Fortschritt die Umkehr ausschliesst, dass die Menschen unverändert bleiben und dass nur ihre Lieblingssünden individueller wie kollektiver Art wechseln.

Wir hatten in Rheinberg viel zu viel Zeit, um nachzudenken. Und auch nachher blieben uns noch ein paar Jahre, um uns mit uns und den anderen zu befassen. Wir kamen nach Rheinberg als zweibeinige, leibhaftige Minderwertigkeitskomplexe. Wir waren der Auswurf der Weltgeschichte, der sich zu Tode zu schämen hatte. Aber in diesem Lager taten wir unsere ersten Atemzüge eines neuen Daseins. Die Amerikaner haben uns wieder aufgerichtet, haben uns, die sie erst mit den Gesichtern in den Dreck gestossen hatten, aufgehoben [S.216] und auf die Beine gestellt [die, die den Horror im Rheinwiesenlager überlebt haben]. Sie genierten sich nicht, uns vor Auen zu führen, dass sie dasselbe Gesindel, dieselbe verkommene Sippschaft waren. Wir sind ihnen noch heute dankbar für diese Ehrlichkeit. Den Rest bemerkten wir selbst, damals oder später, dass es bei ihnen wie bei uns grossartige Idealisten, saubere Charaktere, mutige Kerle gibt.

Die Brutalität, die wir in Rheinberg erfuhren, hat die Waage ins Gleichgewicht gebracht, hat bewirkt, dass unser schiefes Menschenbild wieder in die Balance kam. Darum haben wir mit den Amerikanern und Engländern nichts abzurechnen. [Die Schuld der kriminellen "Amerikaner" und Briten ist sogar höher als die NS-Schuld, wenn man die gefälschten Hitchcock-Filme über die deutschen KZs in Betracht zieht]. Vielleicht ging oder geht es ihnen so wie uns: Mag der Mensch die Dinge nicht begreifen, so begreifen sie ihn. Wir sind begriffen worden, damals noch unklar, unaussprechlich. Jetzt ist es nicht mehr so schwer, Worte zu finden. Denn das ausgespiene Gewölle des Universums, das welke Laub, vom Wind zusammengeblasen, als das wir nach Rheinberg, nach Wickrath, nach Remagen gekommen waren, ist wieder Mensch geworden, Mensch, auf den Acker gesät, für eine kurze Weile begraben, um dann mit junger Kraft die Schollen beiseitezuschieben und Licht zu gewinnen [S.217]. [Das gilt aber nur für diejenigen, die die Rheinwiesenlager überlebt haben].

[Ergänzung: Massenmord an 6 Millionen Deutschen in der Nachkriegszeit in Rest-Deutschland und nochmals 5 Millionen Deutsche in Osteuropa getötet 1945-1950
Die Analysen der Rheinwiesenlager (Buch von James Bacque: Der geplante Tod) und die Analysen der Nachkriegszeit (Buch von James Bacque: Verborgene Schuld) ergeben einen absichtlich herbeigeführten Hungertod von 1 Million Menschen in den Rheinwiesenlagern und französischen Lagern sowie den Hungertod von 5 Millionen deutschen Flüchtlingen in Rest-Deutschland. Eisenhower hat absichtlich jegliche Hilfe aus dem Ausland abgelehnt, um den Massenhungermord gegen Deutsche zu begehen. Die Umkehr in Richtung Vernunft kam erst nach der Berlin-Blockade Stalins. Dieser Massenmord an Deutschen wird bis heute in den Medien meistens verschwiegen, obwohl die Alliierten allein schon für die begangenen Verbrechen in Deutschland in der Nachkriegszeit vor ein Tribunal gehören. Hinzu kommt der Massenmord an Deutschen in den ostpreussischen, polnischen und tschechischen Gebieten - noch einmal 5 Millionen. Dieser Massenmord ist das Werk der "USA", nicht der Engländer, die Deutschland niemals teilen wollten. Und ein Kriegstribunal wäre somit für die "USA" wirklich angebracht].


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