8. Die "Goldenen Zeiten" des Islam -
verklärte Blicke in eine nicht existente
Vergangenheit
"Moses,
Jesus, Muhamad - diese Verbrecher."
Der "islamische" Philosoph ar-Razi (865-925)
"Die Quelle des Unglaubens liegt darin,
solch grässliche Namen wie Sokrates,
Hippokrates, Plato und Aristoteles überhaupt
gehört zu haben."
Der islamische "Philosoph" al-Ghazali
(1058-1111)
|
8a. Die "Goldenen Zeiten" sind ERFUNDEN -
die Realität um 600 bis 800 in der Wüste
[Islamische Lügentradition: Die "Goldenen Zeiten"
des Islams - die Zeit des erfundenen Mohammed und
der erfundenen ersten vier Kalifen]
Ob der ehemalige ägyptische Staatspräsident Gamal
Abdel Nasser, ob Saddam Hussein, ob ein beliebiger
Prediger beim Freitagsgottesdienst, ob ein gläubiger
Journalist in einer Zeitungsredaktion oder Osama bin
Laden in den afghanischen Bergen: Jeder beruft sich
auf die "Goldenen Zeiten" des Islams.
Was ist mit diesen "Goldenen Zeiten" gemeint?
Zunächst einmal wird unter der "Goldenen Zeit" die
Lebenszeit des Propheten verstanden und die Zeit
seiner unmittelbaren Nachfolger, der "Rechtgeleiteten
Kalifen".
"Golden", weil zu jener Zeit die Offenbarungen des
Propheten, also das Wort Gottes, Gesetz gewesen sein
sollen. Der Prophet selber habe über die Einhaltung
gewacht und selber als leuchtendes Vorbild gedient -
also schlichtweg der Idealzustand für einen gläubigen
Muslim. Auch die sozialen Umstände seien ideal
gewesen. Dies habe sich auch noch unter den
unmittelbaren Nachfolgern des Propheten fortgesetzt,
die alle aus seinem Verwandtenkreis gestammt hätten.
Wie wir wissen gibt es dazu keine harten Fakten, die
Schriften entstammen ausschliesslich religiösen
Quellen und sind deshalb als Glaubenssache zu
betrachten. Es ist also der Glaube, der ideale
Verhältnisse konstruiert [S.147].
[Forschung: Das karge Leben in der arabischen Wüste
- Raubzüge gegen Nachbarn ohne Ende]
Die frommen Erzählungen sollen sich in der Arabischen
Wüste, mehr oder weniger zwischen Mekka und Medina,
abgespielt haben. Wie wir nun ebenfalls wissen, hat
diese Region in der Entstehung des Islams keine Rolle
gespielt. Es erscheint daher müssig, über die Zustände
in der damaligen Arabischen Wüste tiefschürfend zu
räsonieren...
Trotzdem: Die äusseren Umstände in der Arabischen
Wüste des 7. Jahrhunderts müssen schwierig gewesen
sein. die Menschen bewegten sich am Rande des
Existenzminimums, oftmals am Rande des Hungertodes.
Noch bis ins 19. Jahrhundert gab es immer wieder
kriegerische Ausbrüche aus der arabischen Sandwüste
heraus bis ins mesopotamische Kulturland und nach
Nordafrika, diktiert von purer Not [70].
[70] In Ägypten gibt es noch heute Dörfer
ehemaliger, nicht mehr zurückgekehrter arabischer
Plünderer aus dem 19. Jahrhundert, die von der
eingesessenen Bevölkerung gemieden werden und mit
denen keine Verheiratungen stattfinden.
Man darf annehmen, dass simple beduinische Raubzüge
später zu islamischen Glaubensexpeditionen
umgearbeitet wurden.
Wie kann diese Gesellschaft ausgesehen haben? Eine
darbende, aber hoch ideologisierte Männergesellschaft,
bei der im Wesentlichen das Recht des Stärkeren galt.
[Islamische Lügentradition: Mohammed lässt rauben
und morden]
Muhamad selber ist nach den traditionellen Berichten
das beste Beispiel dafür: Einmal an die Macht
gekommen, gab er Morde für missliebige Personen in
Auftrag und brach Dutzende von Scharmützeln und
Kriegen vom Zaun. (Diese werden heute von der "umma",
der "Gemeinschaft der Gläubigen", gefeiert oder
zumindest als unvermeidlich dargestellt).
[Forschung: Die Verhältnisse in der Wüste wie in
der europäischen Bronzezeit]
Die Geschehnisse, die "golden" gewesen sein sollen,
fanden im "Mittelalter" statt - aber in welchem
Mittelalter? Das Byzantinische Reich war in dieser
Zeit sicher am weitesten, ähnlich auch die arabischen
Kernländer. Europa hinkte diesen beiden Regionen im
Mittelalter deutlich nach. Aber in der Arabischen
Wüste herrschten trotz des Gebrauchs von Eisen
bronzezeitliche Verhältnisse - wenn überhaupt.
Gläubige Menschen mögen inmitten erbärmlicher äusserer
Umstände ideale Verhältnisse im Inneren postulieren.
Tatsächlich ist es aber zweitrangig, wie diese
Verhältnisse ausgesehen haben mögen. Ein Problem
entsteht erst dann, wenn man die als ideal empfundenen
Verhältnisse einer längst [S.148] vergangenen Epoche
in andere Lebensräume und Epochen zu transferieren
sucht; in unserem Fall bronzezeitliche Verhältnisse
einer Wüstengesellschaft ins 21. Jahrhundert einer
sich globalisierenden Welt. Das kommt der Weigerung
gleich, geschichtliche, soziale und technische
Entwicklungen, also schlicht den Fortgang der Zeit,
anzuerkennen. Genau das tut die recht moderne
islamische Ideologie der "salafiyya". Diese Fixierung
auf eine längst vergangene Zeit in einem extremen
Lebensraum, mit Akteuren, von denen wir eigentlich
nichts wissen, ist ein Klotz am Bein der heutigen
Muslime - jedenfalls jenes Teils, der sich dieses
Verhältnisse zurückwünscht [S.149].
8b. Die gelogene "Islamische Expansion" von
Spanien bis China
[Islamische Lügentradition: Die "Islamische
Expansion" mit der grünen Fahne von Spanien bis
China]
Zur "Goldenen Zeit" gehören auch die gewaltigen
Eroberungen unter der grünen Flagge des Propheten.
Innerhalb von 10 Jahren soll das islamische Heer aus
der Wüste die Arabische Halbinsel erobert haben sowie
Syrien, Palästina, den Irak, Ägypten, Nordafrika und
Persien. es folgten der Kaukasus, Spanien, Teile
Frankreichs, Russlands, Indiens und Chinas. Viel Holz
in kurzer Zeit.
Es soll damit begonnen haben, dass die Truppen des
Propheten 629 in Palästina einfielen. Bereits 633
stiess ein weiteres muslimisches Heer aus Mekka nach
Syrien vor. Das liest sich in kurz gefasster
Zusammenschau muslimischer Darstellungen so:
<Das Heer kam nur langsam voran, bis
der Kalif Abu Bakr weitere Truppen, die simultan
dazu Mesopotamien eroberten, mit den Worten
herbeizitierte: "Beeilt euch, beeilt euch, die
Eroberung eines syrischen Dorfes kommt mir teurer zu
stehen als die Eroberung des gesamten Irak." So
verstärkt, konnte das Heer die Byzantiner "südlich
von Jerusalem schlagen.>
Man kennt den angeblichen Schauplatz nicht genau, man
kennt nicht das Jahr, aber man kennt die Details,
Feldherr ist ein gewisser Khaled al-Walid, "der
grösste Feldherr aller Zeiten".
Zahlenverhältnis: Muslime 32.000, Byzantiner 90.000.
Zur Einstimmung schickte Walid einen bekannten
Vorkämpfer vor die Front. Der stellte sich vor die
Reihen der Römer und schrie:
<Ich bin der Tod eurer aschfahlen
Häupter. Ich bin der Mörder der Römer. Ich bin die
Geissel, die zu euch gesandt wurde, ich bin Zarrar,
Sohn von Azwar. Als sich ein römischer Offizier
bewegte, um die Herausforderung [S.149] anzunehmen,
riss sich Zarrar seine Rüstung vom Leib und warf
seinen Schild hinfort. Die Römer erkannten ihn.
Ihnen war bekannt, dass er Dutzende Veteranen
getötet hatte, darunter die Generäle von Tiberias
und Amman. Sofort bewegte sich eine grössere Gruppe
auf Zarrar zu. Als General Walid diesen feigen Zug
erkannte, stürzte er sich sofort in den Kampf. Es
war wahrlich ein unfairer Kampf, nur zehn Römer
gegen den grössten Schwertkämpfer aller Zeiten. sie
waren keine Herausforderung für Khaled, er tötete
sie schnell und gnadenlos." [71]
[71] Aus: islamreligion.com, 2009 [[The Religion of
Islam]]
[[Im Jahre]] 637, 638 oder 639 kam es zur
"entscheidenden Schlacht von Kadesia" im Irak. Die
islamischen Quellen kennen zwar die Jahreszahl nicht
genau, aber dafür wieder die Details: 100.000 Persern
mit Kriegselefanten standen 30.000 Muslime gegenüber.
Es war ein zähes Ringen, aber als schliesslich ein
Wüstensturm den Persern entgegenblies, war es um sie
geschehen [72].
[72] Das Interessanteste an der
angeblichen Schlacht von Kadesia ist, dass 1980 der
irakische Diktator Saddam Hussein dieses Ereignis
benutzen sollte, um es als leuchtendes Beispiel für
seinen Krieg gegen den Iran hinzustellen.
[[Im Jahre]] 636 kam es zur "alles entscheidenden
Schlacht" am Yarmuk (Jordan): 200.000 Byzantiner gegen
25.000 Muslime. Sie wurde gewonnen, weil die "Perser
und Römer" uneins waren und ein starker Südwind ihnen
Staub ins Gesicht wirbelte.
638, nach anderen islamischen Quellen 634, eroberten
die Muslime Jerusalem.
639 eroberten sie die persische Provinz Khuzistan, 640
Kairo und 642 Alexandria.
Ebenfalls 642 fand eine weitere "alles entscheidende"
Schlacht bei Nehawend im Iran statt. 150.000 Perser
standen weniger als 10.000 Muslimen gegenüber, die
Windrichtung ist diesmal nicht überliefert. Aber die
Muslime schlugen die Perser, die entsetzt in alle
Windrichtungen davonstoben [73].
[73] In einem Forumsbeitrag auf der
Webseite politik.de aus dem Jahr 2009 heisst es:
"Das kann kein Zufall sein, immer unterlegen zu
sein, aber dennoch erfolgreich zu siegen."
Die siegreichen, islamischen Heere stiessen weiter in
zwei Marschsäulen [S.150] nach Indien und China vor.
Unterwegs, am Fluss Talas, wurden die Chinesen
abgefertigt, in "einer weiteren Entscheidungsschlacht
der Weltgeschichte" (diesmal "Wikipedia", 2009) und -
man staune - vom "Abbasidenkalifat". Das Erstaunen
wird noch grösser, wenn an anderer Stelle die
islamische Geschichtsschreibung präzise im selben Jahr
einen legendären Abu Muslim die Omayaden aus genau
diesem Gebiet vertreiben liess, eine "schiitische
Revolte" unterdrückte und sich auch noch mit dem
Kalifen überwarf. Strafexpedition, interner
Glaubenskrieg, Vernichtung des chinesischen Heeres:
alles am selben Ort zur selben Zeit.
Parallel dazu war ein islamisches Heer unterwegs, um
Nordafrika, Spanien und Südfrankreich zu unterwerfen.
Die Besetzung Russlands bis zur Wolga wollen wir uns
sparen [S.151].
8c. Gelogene Seeschlachten gegen Byzanz
[Islamische Lügentradition: Seeschlachten gegen
Byzanz]
Die Muslime betätigten sich in Erfüllung einer
Voraussage des Propheten unter dem Kalifen Umar ibn
al-Chattab (vulgo: das Gezückte Schwert Gottes) auch
als Seemacht und trafen damit nach islamischer
Darstellung "den Lebensnerv von Byzanz". In der
Seeschlacht von Phoinix, auch bekannt als "Krieg der
Masten", errangen sie demnach einen glorreichen Sieg.
Danach hätten die Byzantiner sehr ungeschickt agiert,
weil sie in zu enger Formation fuhren und den Muslimen
daher Gelegenheit gegeben hätten, von Boot zu Boot
springend die Seeschlacht in eine Landschlacht zu
verwandeln. Die muslimische Flotte habe zwar aus
Christen bestanden, die aber begeistert und willig
unter den Muslimen ihren Dienst versehen hätten. Die
Flotte sei dann vor Byzanz "am griechischen Feuer"
gescheitert, allerdings sei der Kaiser den Muslimen
tributpflichtig geworden.
Zur Erinnerung an die Wirklichkeit: Gerade das
Gegenteil ist der Fall. Muawiya / Maavia wurde
tributpflichtig und wegen des Misserfolges abgesetzt.
Auch sein Nachfolger Malik setzte die Zahlungen an
Byzanz fort, wie wir wissen. Autor der genannten
Begebenheit ist im Übrigen der uns schon bekannte
Märchenonkel Tabari, er schrieb dies um 900 [S.151],
also rund 200 Jahre nach den behaupteten Geschehnissen
[74].
[74] Es sieht so aus, als ob wir uns auch
vom Lieblings-Märchenonkel Tabari verabschieden
müssten. Wie neueste Analysen ergaben, müssen die
uns vorliegenden Tabari-Texte aus dem Kairo des 12.
oder 13. Jh.s stammen. Zukünftige Forschungen
könnten ergeben, dass "Tabari" keine Person war,
sondern der Oberbegriff für eine Sammlung von Texten
verschiedener Herkunft und Autoren.
[Noch ein erfundener Kalif: Umar ibn al-Chattab]
Fast überflüssig zu erwähnen, dass der gute Umar ibn
al-Chattab historisch nicht belegt ist und wie
zahlreiche seiner Kollegen nie existierte [75].
[75] Trotzdem gibt es eine Dissertation
über seine schier übermenschlichen Leistungen an der
Philosophischen Fakultät Köln: Halte Uenal: Die
Rechtfertigung der juristischen Urteile des zweiten
Kalifen 'Umar Ibn Al-Hattab'; Köln 1982
Nicht eine dieser zahlreichen
"Entscheidungsschlachten" der Muslime ist historisch
belegt.
[Forschung 650-850: Kämpfe zwischen Herrschern von
Byzanz und Persien - Muslime sind nirgendwo erwähnt]
Natürlich kann eine Neuinanspruchnahme oder
Wiederinbesitznahme von Territorien oder Privilegien
nicht ohne Kämpfe abgegangen sein. In unabhängigen
Quellen wird - ohne nähere Angaben über die
Kontrahenten - von zahlreichen Scharmützeln aus dieser
Zeit berichtet, Positionierungskämpfe zwischen ehemals
persischen und byzantinischen Parteigängern, zwischen
selbständig gewordenen Emiren und Alteigentümern. Von
Muslimen keine Rede.
Nach 627, der endgültigen Niederlage von Chosrau II.
bei Ninive gegen Herakleios, war keine persische Macht
mehr existent, die die Muslime auf ihrem Eroberungszug
Richtung China hätten vernichten können, und
Herakleios selber war auf dem Höhepunkt seiner
militärischen Macht.
[Islamische Lügentradition: Dichter zwischen 800
und 922 erfinden 200 Jahre frühe Islam-"Geschichte"]
Das grosse Problem, hier wie in der gesamten
islamischen Frühgeschichte, sind die Quellen. Es sind
ausnahmslos islamische Quellen, und es sind
ausnahmslos spätere Darstellungen. Alle diese
einschlägig bekannten Autoren [76],
[76] "Annales" von Tabari (gest. 922), die
Hadithsammlung von Buhari (gest. 870), die
"Geschichte der Kriegszüge" von Al Wakidi (gest.
822), "Generationen" von Ibn Saad (gest. 845).
auf die immer wieder zurückgegriffen wird, schrieben
ihre detailreichen, zitatgespickten Geschichten sehr
viel später - und auf der Basis nicht belegter
Quellen. Diese Geschichten handeln von Ereignissen
("Entscheidungsschlachten") oder Personen ("Kalifen"),
die nicht belegbar sind. Keine der Jahreszahlen
stimmt, weil diese sich auf [S.152] Legenden beziehen
und weil die nachträgliche Rückinterpretation in den
Mondkalender eine häufig nachgewiesene Fehlerquelle in
sich darstellt. Alles, was diese Autoren an Quellen
bieten, sind die bekannten "Gewährsmänner" in der
Tradition einer Kette mündlicher Erzählungen.
[Islamische Lügentradition: Der Islam bewege sich
in "aussergeschichtlichen Dimensionen"]
Aus den ersten beiden Jahrhunderten, also der Zeit
Muhamads und der Eroberungen, existieren nicht einmal
islamische Quellen. Wer nachträgliche Geschichten ohne
belegte Quellen als Geschichte ansieht, geht konform
mit Sayyid Qutb [77],
[77] Islamischer Theoretiker, Ägypten
1906-1966. Mehr darüber im Kapitel "Wer hat uns das
angetan!"
der behauptete, Geschichte findet für den Islam nicht
statt, weil dieser sich in "aussergeschichtlichen
Dimensionen" bewege. Wie flexibel man in islamischer
Betrachtungsweise mit historischen Fakten umgeht, mag
folgendes Zitat belegen:
"Aber auch das eigentliche historische
Geschehen, die Darstellung der Ereignisse und ihre
Erklärung, werden unterschiedlich ausfallen, je
nachdem, ob der Historiker ein unmittelbares,
göttliches Wirken in seiner Vorstellungswelt zulässt
oder nicht." [78]
[78] Mohammed Laabdallaoui auf: muhamad.islam.de,
2009 [[Muhammad - Islam.de - Die Internetseite des
Propheten]]
Und:
"In der muslimischen Tradition hat sich
die Richtung durchgesetzt, die dieses Problem (Anm.:
Das Problem der fehlenden Widerlegbarkeit) nicht
durch eine dogmatische Ausklammerung alles
Wundersamen zu lösen versucht, sondern durch strenge
Massstäbe an die Glaubwürdigkeit der
Berichterstattung."
Das heisst mit anderen Worten, Wunder in
Geschichtsschreibung sind erlaubt. Spricht der
zitierte Herr von Historikern oder von "quassas", den
orientalischen Geschichtenerzählern? Natürlich ist
denkenden Gläubigen klar, dass die Geschehnisse
logisch nicht möglich sind. Deshalb bleibt gar keine
andere Wahl, als die Existenz von Wundern zu
postulieren oder gleich pauschal die Unanwendbarkeit
historischer Prozesse für den Islam zu reklamieren.
Vielleicht sollte man doch die westliche Unart
beibehalten, Forschung und Geschichtsschreibung auf
Fakten und überprüfbare Sachverhalte zu beschränken
[S.153].
[Forschung: Die arabischen Christen haben
eine reichhaltige Literatur hinterlassen]
Die Christen desselben Raumes haben zu derselben Zeit
jedoch nicht nur eine Fülle von Literatur
hinterlassen, sondern sogar eine weitreichende
Missionstätigkeit entfaltet. Man betrachte die
leidenschaftlichen Auseinandersetzungen untereinander,
die Themen, die ihre Gemüter erhitzten und die reichen
literarischen Niederschlag fanden. Themen, die höchst
akademisch waren und absolut nebensächlich zu nennen
sind im Vergleich mit der Konfrontation und Bedrohung
in ganz anderen Dimensionen durch eine andere
Religion.
[Islamische Lügentradition: Islam hat wie eine
Lawine von Spanien bis China die Staaten besetzt -
in christlichen Quellen steht NICHTS DAVON (!!!)]
So wie die Vorgänge im traditionellen Bericht
beschrieben sind, ist der Islam wie ein Wirbelwind
durch die halbe damalige Welt gezogen. Warum erzählen
uns die Hauptbetroffenen, die Christen und die vielen
Angehörigen anderer Religionen, nichts davon' Weil sie
die Muslime als Befreier begrüssten? Weil die Befreier
so tolerant waren, wie es die Tradition uns weismachen
will?
Es gibt nun Versuche, diese Ereignisse mit
ausserislamischen Quellen zu belegen. Die
üblicherweise genannten Namen sind Sophronius, Maximus
der Bekenner, Thomas der Presbyter, Sebeos aus
Armenien, Johannes von Damaskus und einige andere
mehr. Sofern sich die Texte zeitlich und den Autoren
gesichert zuordnen lassen, ergibt sich ein sehr
eindeutiges Bild [79].
[79] Karl-Heinz Ohlig: Hinweise auf eine
neue Religion in der christlichen Literatur, 'unter
islamischer Herrschaft'?; In: Der frühe Islam;
Berlin 2007
[Forschung: Christliche Glaubensrichtungen der
"Araber": Christlich-arabische Literatur erwähnt
keinen Mohammed, Koran oder Islam - und die Taktik
der Interpretation "Taquiyya"]
Es wird viel über "Sarazenen, Ismailiten, Hagariten"
berichtet, damals übliche Synonyme für "Araber". Diese
werden als "Häretiker" wahrgenommen, in keinem Fall
aber als Angehörige einer anderen Religion, geschweige
denn als Islam. Diese Religionsbezeichnung ist im
beschriebenen Zeitraum nicht existent. Häretiker sind
Abweichler von der eigenen Religion - genau das waren
die arabischen Christen des 7. bis 9. Jahrhunderts und
in abnehmendem Masse wohl auch noch später. Der Syrer
Johannes bar Penkaye schreibt Ende des 7. Jahrhunderts
in seinem 15-bändigen Buch Ktaba d-res melle: "Unter
den Arabern sind nicht wenige Christen, von denen
einige zu den Häretikern gehören, einige zu uns." Er
erzählt nichts von einem Muhamad oder Islam.
Anastasius vom Sinai (610-701), Jakob von Edessa
(633-708), oder der Patriarch Isojahb III. (gest. 659)
schreiben über die Probleme ihrer Zeit - auch hier
keinerlei Erwähnung vom Propheten [S.154] und seiner
Religion. In die gleiche Richtung deutet ein Gespräch
zwischen dem Patriarchen Johannes und einem Emir aus
dem Jahre 644, also kurz nach Maavias Machtübernahme
[80].
[80] F. Nau: Un colloque de Patriarche
Jean avec l'émir des Agareens; In: Journal
Asiatique, 1915
Worüber wird diskutiert? Neben Verwaltungsfragen über
die Verschiedenheit der einzelnen Konfessionen, über
Abraham, Moses und Maria - und natürlich über die
Natur Jesu. Der Emir könnte Ibn As oder Ibn Saad
gewesen sein. Nach Nevo und Koren [81]
[81] Yehuda D. Nevo / Judith Koren:
Crossroads to Islam; New York 2003
"ist der Emir mit Sicherheit kein Muslim. Er zeigt
keinerlei Kenntnis oder Anhängerschaft, er erwähnt nie
Muhamad, Koran oder Islam."
Für solche Fälle allerdings hat die islamische
Darstellung die "Taqiyya"-Keule zur Hand: "Taquiyya"
ist die im Koran [82]
[82] Unter anderem Sure 3:28,29
sanktionierte religiöse Verstellung, sich aus einer
Notsituation zu retten oder aus der vorgespielten
Freundschaft mit einem Ungläubigen einen Vorteil zu
ziehen. Der Emir hätte danach also aus taktischen
Gründen nur so getan, als wäre er kein Muslim.
Schon allein die nüchterne Betrachtung von Zahlen
müsste genügen [83].
[83] Das Waldmann'sche
"Clausewitz-Argument"
[Forschung: Die grossen, muslimischen Heere waren
UNMÖGLICH - und die "Wunder" in der muslimischen
Kriegsdichtung]
Woher sollen die Heere aus einer fast menschenleeren
Wüste denn stammen? Allein Ägypten und Mesopotamien
hatten Millionen Einwohner, der sprichwörtliche
Knüppel in der Hand hätte ausgereicht zur
Verteidigung. Das weiss auch die Tradition und liefert
gleich die Erklärung mit der Geschichte des nackten,
nur mit einem Schilfrohr bewaffneten Muslims, der
plötzlich einem schwerbewaffneten, persischen Reiter
gegenüberstand. Dieser warf zitternd vor Angst das
Pferd herum und versteckte seine Pfeile im Gewand,
damit es für die anderen so aussah, als wären sie
verschossen. Allein zwischen 639 und 641
(widersprüchliche Angaben beiseitegelassen) sollen
erobert worden sein:
-- Syrien
-- Mesopotamien,
-- Persien,
-- Ägypten.
Und das parallel, und einschliesslich mehrerer
Festungen, wofür Belagerungsmaschinen und viel Zeit
von Nöten waren.
Man braucht nicht Clausewitz studiert zu haben, um zu
verstehen, dass der gesamte Eroberungskomplex rein
rechnerisch völliger Unsinn [S.155] ist. Deshalb
hantiert die islamische Tradition ganz offiziell mit
Wundern und versucht, dieses auch noch als legitimes
Instrument in der Geschichtsschreibung zu verankern.
[Forschung: Die Quellen von Byzanz und Persien
erwähnen weder einen Mohammed, noch einen Islam,
noch einen Koran]
Und man stelle sich vor, dem besessen religiösen
Byzanz wird innerhalb kürzester zeit von
Wüstenkriegern im Namen einer neuen Religion die
Hälfte des Reiches abgenommen. Die Perser verlieren
ihr gesamtes Herrschaftsgebiet. Und sie bemerken es
nicht? Beide haben einen ausgefeilten, bürokratischen
Apparat, beide sind emsige Protokollierer. Und sie
berichten nichts davon? Millionen betroffener
Christen, Heiden, Zoroastrier, Buddhisten vom Nil bis
an den Indus und an die Wolga merken nichts von der
Überwältigung durch eine neue Religion? Mönche,
Priester, Bischöfe, hochintellektuelle Theologen, weit
gereiste Persönlichkeiten - sie sollen nicht in der
Lage gewesen sein, eine neue Religion zu erkennen?
Oder zu feige gewesen sein, um dagegen aufzutreten?
Die meisten von ihnen wären für ihren Glauben freudig
in den Tod gegangen! IN diesen Zeiten höchsten
religiösen Bewusstseins und reichen Schrifttums soll
von dem massiven und militanten Auftreten einer neuen
Religion und ihrem totalen Sieg in kürzester Zeit
nichts berichtet worden sein?
Eine vollkommen absurde Vorstellung, all das. Die
einzige mögliche Erklärung ist, dass die in der
traditionellen Darstellung geschilderten Ereignisse
niemals stattgefunden haben. Man kann, ohne jemanden
Unrecht zu tun, bei den islamischen Berichten nicht
von Geschichtsschreibung reden. Es sind Geschichten,
Märchen aus dem Morgenlande. Das Gespenstische dabei
ist, dass diese im Wesentlichen auch das
Geschichtsbild der westlichen Öffentlichkeit geprägt
haben. Ist gar von einem neuen Wunder zu berichten?
Die "Goldenen Jahre" der islamischen Eroberungen - es
hat sie nie gegeben. Aber es hat die goldenen Jahre
der arabischen Selbstbestimmung, der Loslösung von den
beiden gewaltigen Machtblöcken der Region gegeben, die
den Grundstein legten zu einem arabischen Reich und
einem arabischen Bewusstsein legten. Erst nachträglich
wurde diese spezifisch arabische Erfolgsgeschichte in
eine islamische Geschichte umgedeutet [S.156].
8d. Ab 750: Arabisch-christliche Abbasiden
mit wissenschaftlicher Blüte
Arabisch-christliche oder
arabisch-humanistische Gelehrte
Die meisten der arabischen Gelehrten waren auch Ärzte,
entweder im Haupt- oder im Nebenberuf [S.163].
Um 750 war die Macht der Marwaniden zu Ende
gegangen. Ihre Nachfolger, die "Abbasiden",
errichteten ihre Residenzen weiter im Osten,
vornehmlich in Bagdad und Samarra [[nördlich von
Bagdad]]. Unter der Regentschaft einiger ihrer
Herrscher erlebten die Wissenschaften eine wahre
Blüte. Hier wurde der Grundstock zur weithin geteilten
Meinung gelegt, das islamische Mittelalter sei dem
europäischen weit überlegen gewesen: Das sind die
"Goldenen Zeiten" der islamischen Wissenschaften.
Die Akten des Privatlehrers al-Kindi
Jakub ibn Ishak al-Kindi wurde um 800 in der
Kulturstadt Kufa in Mesopotamien geboren [s.157].
Al-Kindi hat mehr als 200 Schriften hinterlassen. Er
scheint bisweilen konfus und unfertig, aber im Zentrum
steht bei ihm die Propagierung des selbständigen
Denkens. Er selber titulierte sich mit dem Fremdwort
"Philosoph" und unterstrich unablässig die Wichtigkeit
der Erkenntnis der Wahrheit, gleichgültig, woher diese
stamme. Er markierte den Anfang einer Reihe arabischer
Philosophen. Sein Denken ist der koranischen Lehre
diametral entgegengesetzt [S.158].
[Akten des Privatlehrers al-Kindi: Erdphysik und
indische Zahlen (arabische Ziffern)]
Es war die Regierungszeit des wissbegierigen und
aufgeklärten Herrschers al-Mamun in Bagdad. Über den
Bildungsweg al-Kindis wissen wir [S.157] nicht näher
Bescheid, aber er wurde zum Privatlehrer eines Neffen
Mamuns, des späteren Herrschers Mutasim, bestellt.
Einige seiner Unterrichtsmaterialien sind uns
überliefert. Etwa eine Erörterung darüber, warum die
Erde als Kugel frei im Raum schweben könne. Ein
weiteres Traktat behandelt das Rechnen mit "indischen
Zahlen". Dies ist genau jenes Zahlensystem, das wir
als "arabische Ziffern" bezeichnen. Es stammt in der
Tat aus Indien und gelangte über die arabische
Vermittlung nach Europa.
[Akten des Privatlehrers al-Kindi: Ebbe und Flut,
Sterne und Bäume]
Ebbe und Flut versuchte al-Kindi durch die
Reibungswärme des Mondes beim Umlauf zu erklären. An
anderer Stelle versuchte er, eine logische Brücke zu
koranischen Aussagen zu schlagen, etwa der, wonach
sich Sterne und Bäume anbetend vor Gott niederwürfen.
Er sieht dahinter das Prinzip der absoluten
Gesetzmässigkeit - wenngleich er den Gestirnen
Gesichts- und Gehörsinn zuschreibt. Seine Schrift über
"Ursache und Wirkung" widmete er Mamun. Damit stellt
er sich in schroffen Gegensatz zu einem der Hauptsätze
der koranischen Lehrmeinung, die Kausalität strikt
ablehnt und dafür den Willen Gottes postuliert.
Seine Denkansätze basieren auf Aristoteles und
Ptolemäus, durchsetzt mit altorientalischen
Traditionen; besonders nahe scheint er den
altbabylonischen Sternanbetern gestanden zu haben.
[S.158]
Der Gelehrte Hunain ibn Ishak
Hunain ibn Ishak war das, was man heute einen
wissenschaftlichen Herausgeber und Verleger nennen
würde. Er starb im Jahre 873 und vererbte der Nachwelt
einen bedeutenden Nachlass antiker Autoren. Er war ein
grosser, arabischer Wissenschaftler, aber kein
muslimischer. [...]
Hunain ibn Ishak (808-873) stammte aus al-Hira im
südlichen Mesopotamien. Sein Vater war Apotheker, der
Sohn wollte Arzt werden und gelangte so nach Bagdad.
Er besuchte die Vorlesungen eines gewissen Juhana ibn
Masawahai, wie Hunain ebenfalls syrischer Christ und
Leibarzt des Kalifen. Lehrmaterial waren wie üblich
die griechischen Autoren, ganz besonders der berühmte
Mediziner Galen aus Pergamon. Aus irgendeinem Grunde
(er war angeblich zu vorlaut) wurde Hunain von seinem
Lehrer der Vorlesungen verwiesen, eine Wanderschaft
durch verschiedene [S.158] Städte folgte, darunter
wahrscheinlich auch Byzanz. Nach sechs Jahren nach
Bagdad zurückgekehrt, begann er, wissenschaftliche
Standardwerke aus der Antike ins Arabische oder in die
von seinem jeweiligen Auftraggeber gewünschte Sprache
zu übersetzen. Er beherrschte meisterhaft antike und
alle gängigen regionalen Sprachen. Aufgrund seiner
medizinischen Ausbildung hatte er die allerbesten
Voraussetzungen für fachspezifische Übersetzungen,
sein Spektrum umfasste jedoch die gesamten damaligen
Wissenschaften. Eine seiner Arbeiten liess er einmal
ohne Namensnennung seinem ehemaligen Lehrer Ibn
Masawahai zukomme.
"Der das produziert hat, muss vom Heiligen Geist
unterstützt worden sein!", soll dieser zutiefst
beeindruckt ausgerufen haben.
[Die Übersetzungen und Fälschungen von Übersetzer
Hunain ibn Ishak: Aus "Götter" werden "Gott",
"Engel", "Heilige" - und arabische Neuschöpfungen]
Hunain wurde ein derart beschäftigter Mann, dass er
bald seinen Sohn und seinen Neffen als Übersetzer der
Standardtexte anlernte. Er selber kümmerte sich um die
wissenschaftliche Hauptarbeit. Diese begann mit dem
Auffinden alter Handschriften. Es waren zahlreiche
unvollständig erhaltene Werke erhältlich, als
Bruchstücke in verschiedenen Sprachen oder von
verschiedenen Kopisten. Hatte Hunain ein bestimmtes
Material beisammen, machte er sich ans Vergleichen.
Ihm war natürlich bestens bekannt, dass Handschriften
immer Fehler enthielten: Verschreibungen,
Fehlübersetzungen, Fälschungen. Basierend auf dem
Vergleich fertigte er dann die bestmöglichen
Übersetzungen an, von denen er einen Katalog erstellte
(der erst 1918 gefunden wurde). Er pflegte die
Eigenart, die alten Götter, wenn sie in einem Text
auftauchten, in den Einen Gott, in Engel oder Heilige
umzubenennen.
Im Gegensatz zu anderen begnügte er sich nicht mit den
griechischen Fachausdrücken, sondern schuf arabische
Wörter dafür. Er versäumte es auch nicht, in
Samarkand, wo die Technik der chinesischen
Papierherstellung bekannt war, extraschweres Papier zu
ordern. Seine Arbeiten wurden inzwischen mit Silber
aufgewogen. [...]
Thabit ibn Kurra (geb. 834): Philosoph gegen
den neumodischen Gott
[Religiöse Vielfalt ist Standard]
"Wer hat die Häfen und die Kanäle
angelegt, wer hat die geheimen Wissenschaften
kundgetan? Wem hat sich die Gottheit offenbart, wem
hat sie [S.159] die Orakel gegeben und zukünftige
Dinge gelehrt, wenn nicht den Weisen unter den
Heiden? Sie haben all das studiert, sie haben die
Heilung der Seelen erläutert und ihre Erlösung
kundgetan, sie haben auch die Heilung des Körpers
erforscht, und sie haben die Welt mit der Weisheit,
der wichtigsten Tugend, erfüllt."
Der das schrieb, war selber Heide: Der Sabier [85]
[85] Sabier: Anhänger eines
babylonisch-chaldäischen Sternenkults
Thabit ibn Kurra, 834 in Harran, in der heutigen
Osttürkei, geboren. Und er war überzeugter Heide. Als
er mit Anhängern der gerade aufkommenden neuen
Religion diskutierte und diese die Allmacht Gottes in
den Mittelpunkt stellten, fragte er zurück:
"Kann euer Gott auch bewirken, dass fünf
mal fünf nicht fünfundzwanzig ist?"
Für ihn hatte der neumodische Gott bestenfalls
Allmacht über die Geschöpfe, aber nicht über die
Schöpfung selber. Er war selber ein Geschöpf. Ihr
Glaube hatte den alten babylonischen Sternenkult als
Wurzel, modifiziert durch den Einfluss
griechisch-antiker Denkweise. Als Propheten verehrten
die Sabier weise Männer der Vergangenheit, darunter
auch griechische Philosophen [86]
[86] Man sieht, noch im 9. Jahrhundert
bestand eine Vielfalt an Religionen im Reiche der
sogenannten Kalifen. Der Islam war keineswegs schon
die etablierte, dominierende Religion.
Ein überliefertes Motto lautete: "Plato sagte: Wer
sich selbst erkennt, wird göttlich." [87]
[87] Inschrift am Türklopfer eines
sabischen Hauses in Harran (nach al-Masudi).
[Ibn Kurra wird Regierungsberater und Astronom]
Auf der Durchreise durch die Stadt Harran wurde eine
hochgestellte Persönlichkeit auf den gebildeten Sabier
aufmerksam und nahm ihn mit nach Bagdad. Dort schrieb
Thabit für diese in den Wissenschaften dilettierende
Person unter ihrem Namen Abhandlungen und wurde auch
so etwas wie freier Mitarbeiter für astronomische
Fragen in Hunains Literaturbetrieb. Später wurde er in
den Kreis der Hofastronomen aufgenommen und Vertrauter
und enger Freund des Herrschers al-Mutatid.
Ausnahmslos waren alle bedeutenden Wissenschaftler und
Philosophen zumindest zeitweise bei Hof beschäftigt.
Eine Karriere war anders zu dieser Zeit nicht möglich.
Thabit beherrschte das Griechische perfekt,
beschäftigte sich mit Philosophie, Mathematik und
Medizin. Unter [S.160] anderem hinterliess er uns ein
Buch über die Fragen, die ein Arzt dem Kranken stellen
solle. Er war der Meinung, dass hinter dem Namen
"Hippokrates" in Wirklichkeit vier Autoren stecken
mussten. Als Sabier lag aber seine Stärke auf dem
Gebiet der Astronomie. Unter anderem hatte es ihm die
geringfügig unterschiedliche Länge der Jahre angetan.
Ausgehend vom ptolemäischen System, nahm er eine
geringe Bewegung der Fixsternsphäre an, die sogenannte
Trepidation, die auch noch bei Kopernikus Eingang
fand. Thabit kommt in Wolfram von Eschenbachs
"Parzival" als Thebit vor. Er starb 901.
Arzt Muhamad ibn Zakarija ar-Razi (geb. 865
in Rajj/Teheran)
[Ar-Razi mit Medizin - die grosse Übersetzung
"Liber Continens" von 1486 in Brescia]
Es gibt auch von einer medizinischen Kapazität zu
berichten, die ihre Laufbahn als Lautenspieler
begonnen hatte: Muhamad ibn Zakarija ar-Razi, 865 in
Rajj, dem heutigen Teheran, geboren. Von seiner
Biografie wissen wir recht wenig, ausser dass er
Krankenhäuser in Bagdad und Rajj leitete und mit dem
dortigen Emir al-Mansur ibn Ishak gut befreundet war.
Dafür ist seine fachliche Hinterlassenschaft umso
grösser, ar-Razi war der grösste Kliniker der
arabischen Welt und als "Rhazes" in Europa
wohlbekannt.
Eine medizinische Enzyklopädie widmete er seinem Mäzen
Mansur. Die lateinische Übersetzung des in Europa sehr
populären Kapitels 9 hiess "Liber Nonus Almansurus".
Es enthielt eine Heilmittelanleitung, zugeordnet den
einzelnen Krankheiten von Kopf bis Fuss, und war sogar
in einigen europäischen Volkssprachen erhältlich.
Eine weitere in Europa sehr berühmte Abhandlung
befasste sich mit Masern und Pocken, die sogar noch in
England im 18. Jh. gedruckt wurde [88].
[88] Ar-Razi: Über die Pocken und Masern;
Deutscher Nachdruck und Übersetzung von K. Opitz;
Leipzig 1911
Bei seinem Tode im Jahre 925 hinterliess ar-Razi eine
gewaltige Menge griechischer Exzerpte zu klinischen
Fällen, die er durch eigene Beobachtungen und
Erfahrungen ergänzt hatte. Diese Hinterlassenschaft
wurde von Schülern systematisiert und kam 1486 in
Brescia unter dem Titel "Liber Continens" zum Druck,
zwei riesige Folianten füllend.
Wie jeder berühmte Arzt seiner Zeit verfügte Rhazes
auch über ein grosses philosophisches Wissen, denn aus
der Philosophie leitete sich zu [S.161] einem guten
Teil die medizinische Theorie ab. Die griechischen
Philosophen sowie Hippokrates [89] und Galen [90]
waren ihm bestens vertraut.
[89] Hippokrates von Kos, Arzt, ca.
460-370 v.Chr.
[90] Römischer Arzt, 129-216 n.Chr.; zusammen mit
Hippokrates der bedeutendste Arzt der Antike.
Rhazes bewies ein grosses Mass an selbständigem
Denken, aber Neuerungen brachte er niemals vor, ohne
dem grossen Galen Respekt zu zollen:
"In der Tat, es ist mir schmerzlich
gewesen, mich gegen den aufzulehnen, der von allen
Menschen mich am meisten mit Wohltaten überhäuft hat
und mir der hilfreichste war, durch den ich mich
habe führen lassen, dem ich gefolgt bin Schritt für
Schritt. Aber die Medizin ist eine Philosophie, die
keinen Stillstand duldet." [91]
[91] Im Gegensatz dazu bedachte Avicenna (persischer
Arzt und Gelehrter - https://de.wikipedia.org/wiki/Avicenna)
Galen bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit
Schmähungen.
Während Galen der Meinung war, dass die Seele von der
Verfassung des Körpers abhängig sei, sagte Rhazes,
dass die körperliche Verfassung von der Seele bestimmt
werde. Die praktische Konsequenz davon war, dass er
den Ärzten empfahl, den Patienten stets Mut zu machen,
auch wenn sie sich ihrer Sache selber nicht sicher
seien.
[Ar-Razi mit Philosophie: Atomare Materie, Gott,
Weltseele, Raum, Zeit - Propheten Moses, Jesus und
Mohammed werden als Unruhestifter abgelehnt]
Auch in der Philosophie ging ar-Razi eigene Wege. In
Anlehnung an Demokrit nahm er eine atomare Materie an
(Erde, Feuer, Luft und Wasser). Daneben stellte er
Gott, die Weltseele, den absoluten Raum und die
absolute Zeit, er sah den Kosmos also mehrdimensional.
Der Schöpfer der Bibel und des Korans ist nur
beigeordnet und nicht wirklich allmächtig. Propheten
erkannte Rhazes als notwendige Mittler der Substanz
Gottes und der Menschen an, jedoch nicht "die drei
Betrüger Moses, Jesus und Mohammed" [92],
[92] Es handelt sich um einen viel
diskutierten Ausspruch. Wenn er auch möglicherweise
nicht von ar-Raiz selber stammte, so hat er ihn doch
vertreten und populär gemacht.
die nur Zwietracht gesät hätten. Sein "Imam" (er
benutzt diesen Ausdruck wörtlich) ist Sokrates.
Spricht so ein Muslim, als der ar-Razi wie
selbstverständlich vereinnahmt wird?
Rhazes starb im Jahr 925, in seinen letzten
Lebensjahren war er erblindet [S.162].
Al-Farabi: Philosoph in Aleppo - Religion
ist erfunden - der ideale Staat etc.
Al-Farabi war "nur" Wissenschaftler, hauptsächlich
Interpret von Aristoteles und anderen griechischen
Philosophen, denen er seine eigene Variante
hinzufügte. Die Medizin grenzte er bewusst von der
Philosophie ab, weil es ihr Zweck sei, eine praktische
Veränderung im Körper hervorzurufen, sie dabei aber
nichts mit der Wahrheitsfindung zu tun habe.
"Al-Farabi" heisst nichts anderes als "Der aus Farab",
einer Stadt im heutigen Kasachstan, wo er im Jahr 870
geboren wurde. Farabi war wohl ethnischer Kasache. Er
soll zeitlebens, sein Äusseres missachtend, in einem
schäbigen Kaftan kasachischer Art herumgelaufen sein.
Von seiner Jugend wissen wir wenig. Nur, dass er sich
schon in jungen Jahren auf den Weg nach dem persischen
Harran und dann weiter nach Bagdad machte, wo sich
christliche Lehrer seiner annahmen. Die meiste Zeit
verbrachte er hier, in seinem letzten Lebensabschnitt
ging er nach Aleppo in Syrien an den Hof des Emirs
Saif al-Daula. Er begab sich kurz nach Kairo und starb
bald nach seiner Rückkehr nach Syrien im Jahr 950. Der
islamische Klerus nahm demonstrativ nicht an seiner
Beisetzung teil.
Das hatte seine guten Gründe: denn Farabi lehrte
vieles, was den Imamen nicht gefallen konnte, obwohl
er sich stets um einen Ausgleich zwischen Philosophie
und Religion bemühte. In der Hauptsache aber
entwickelte er seinen Aristoteles fort.l Er stellte
die Welt als zusammenhängende Einheit dar: Ihr
Ursprung ist zwar Gott, aber nicht als Schöpfer, wie
Koran und Bibel ihn sehen, sondern als nicht
personifizierte Quelle des Seins. Sie ist die Quelle
ausfliessender Bewegung, der sogenannten Emanation,
der die niederen Stufen ihre Existenz verdanken. Die
unterste Stufe der Hierarchie bildet die Materie, in
die der Mensch verstrickt ist. In die höheren Welten
kann dieser nur durch Denken, mystische Versenkung
oder den Tod gelangen. Die vornehmste Aufgabe des
Menschen ist es, durch Begreifen der Welt und des
Universums mit dem universalen Intellekt eins zu
werden. Dieses Glück ist aber nur für wenige
erreichbar - für den Rest ist die Religion gemacht
[93].
[93] Ähnlich formulierte es Ibn Ruschd mit
seinen "beiden Wahrheiten".
Farabi betrachtete somit die Religion als künstliches
Produkt, aber als eine Notwendigkeit für den Grossteil
der Menschen [S.163].
In dieser Denkweise entwirft er einen idealen Staat.
Ähnlich Plato fordert er einen philosophischen König,
dem aber ein Prophet zur Seite stehen soll, um dem mit
wenig Vernunft ausgestatteten Staatsvolk Anweisungen
zu geben.
Seine Philosophie ist antireligiös, trotzdem sieht er
für die alltägliche Praxis Geistliche vor, die auf die
ungebildete Masse einwirken sollen.
Al-Farabi stand nicht wie andere im Rampenlicht,
sondern verbrachte seine Zeit mit Vorliebe im Garten
beim Wasserteich.
Ibn al-Haitham: Staudammprojekt am Nil
scheitert - Übersetzungen - Physik - Optik und
Astronomie mit Experimenten - Bücherverbrennung
durch Muslime
965 war das Geburtsjahr eines gewissen Ibn al-Haitham,
der in Europa unter dem Namen "Alhazen" bekannt werden
sollte. Er stammte aus Basra und schlug zunächst eine
Beamtenlaufbahn ein. Diese gab er jedoch bald auf und
widmete sich wissenschaftlichen Studien in Bagdad und
Persien. Eines Tages wurde der Gegenkalif in Kairo auf
ihn aufmerksam, und als Alhazen die Möglichkeit
äusserte, man könne den Nil aufstauen und so die
Felder über das ganze Jahr bewässern, wurde er nach
Ägypten berufen und mit dem Projekt betraut. Mit
grosser Mannschaft und Gerät zog er den Nil aufwärts,
um das Staudammprojekt anzugehen. Aber sehr bald,
schon angesichts der gewaltigen altägyptischen
Bauwerke entlang des Flusses, beschlichen ihn Zweifel.
Wenn diese Leute, die jene Bauwerke geschaffen hatten,
keinen Damm bauen konnten, wie sollte das ihm
gelingen? In Assuan, dort, wo heute der Damm steht,
fand er die geeignete Stelle, aber er musste bald
einsehen, dass dieses Projekt nicht durchführbar war.
Unverrichteter Dinge kehrte er nach Kairo zurück und
konnte froh sein, angesichts dieser Pleite mit dem
Leben davongekommen zu sein.
Er wandte sich darauf dem für viele Wissenschaftler
der Zeit typischen Broterwerb zu: Er übersetzte antike
Schriften. Über die Jahre stellte er eine Ausgabe des
kompletten Euklid, des "Almagest" des Ptolemäus sowie
Schriften weiterer griechischer Autoren fertig. Das
machte ihn mit der Zeit finanziell so unabhängig, dass
er sich seinem Lieblingsgebiet zuwenden konnte: der
Physik, und ganz speziell der Optik [94].¡
[94] Sein Hauptwerk fand in lateinischer
Sprache unter dem Titel "Thesaurus Opticus" in
Europa weite Anerkennung [S.164].
Waren aber die meisten antiken und arabischen Physiker
reine Theoretiker, so verlegte sich Alhazen auf
Experimente, ein Novum zu dieser Zeit. Er goss die
erste Linse aus Glas, die er interessanterweise zwar
für Experimente benutzte, anscheinend nie aber für
praktische Zwecke, etwa als Vergrösserungsglas oder
Fernrohr. Im Widerspruch zu Euklid stellte er fest,
dass die Lichtstrahlen von einem Objekt ins Auge
gelangen und nicht ein Sehstrahl aus dem Auge die
Umgebung abtastet. Anhand eines Hohlspiegels aus
Metall stellte er sich ein bestimmtes mathematisches
Problem, das noch heute als "Alhazensches Problem"
bekannt ist und das er zwar selber umständlich löste,
für das aber erst Huygens Mitte des 17. Jahrhunderts
eine elegante Lösung fand. Auch grundlegende Gesetze
der Perspektive infolge des sich gradlinig
ausbreitenden Lichts gehen auf Alhazen zurück.
Seine Arbeit mit Lichtstrahlen führte ihn
konsequenterweise auch auf das Gebiet der Astronomie.
Er betrachtete die Sternenwelten ganz nüchtern als
begreif- und berechenbare physikalische Einheiten. Er
berechnete aufgrund der Strahlenbrechung die Dicke der
Atmosphäre fälschlicherweise auf fünf Meilen, weil er
von einer scharfen Grenze und nicht von einer
allmählichen Verdünnung der Luft ausgegangen war. Die
Würdigung einer Arbeit lässt sich mit Alexander von
Humboldt ausdrücken, der die Araber als die
eigentlichen Gründer der Physik bezeichnete. Ibn
al-Haitham alias Alhazen war ihr bedeutendster
Vertreter auf diesem Gebiet, obwohl nur Teile seines
Gesamtwerkes erhalten sind, denn bald schon wurden
seine Schriften als gegen den Koran gerichtet
verbrannt.
Abu Ali ibn Sina - Wissenschaftler von
Buchara - vom Turk-Stamm der Qara-Khaniden
verfolgt - Minister mit Militärtraktat - neu
Schriften im Gefängnis
Abu Ali ibn Sina wurde unter dem Namen "Avicenna" eine
der berühmtesten arabischen Persönlichkeiten in
Europa. Im Orient ist er heute noch populär; Iran,
Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan wetteifern
um die Ehre, ihn als einen der Ihrigen eingemeinden zu
dürfen.
Es gibt immer noch viele Rätsel in Avicennas
Biografie. Das erste ist das Jahr seiner Geburt. Man
weiss, dass Avicenna im Jahr 1037 starb. Über sein
Alter gibt es vier verschiedene Angaben, wobei nicht
einmal sicher ist, ob von Mond- oder Sonnenjahren die
Rede ist - das macht acht Daten zur Auswahl. Die nach
Lüling wahrscheinlichste Altersangabe ist 58 Jahre,
das heisst, Avicenna wurde im Jahr 979 geboren. Seine
Familie stammte [S.165] aus der buddhistischen
Hochburg Balch [95]
[95] Das Baktrien hellenistischer Zeit.
Balch umfasste Teile des heutigen Afghanistan,
Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan. Die
Provinz war zu Lebzeiten Avicennas die buddhistische
Hochburg im Osten des Persischen Reiches. In Bamiyan
liess im Jahre 2001 die Taliban-Regierung zwei
monumentale Buddha-Statuen aus jener Zeit sprengen.
im heutigen Afghanistan, zog aber in die samnidische
Residenz Kharmitan in die Nähe von Buchara
(Usbekistan), wo Avicenna geboren wurde. Sein Vater
war hochgestellter Beamter am Hof der buddhistischen
Samniden [96].
[96] Der Name leitet sich ab von der
Stammresidenz Saman / Suman. Daher stammt
"Sumaniyya", die damalige Bezeichnung für
Buddhismus.
Die Herkunft aus einem gut situierten Elternhaus
gewährleistete die beste damalige Bildung. Die
"Eisagoge" von Porphyrios und andere klassische
Schriften gehörten zur Grundausbildung, er studierte
natürlich auch Mathematik, Geometrie, Physik und
Medizin. Letztere nannte er keine schwere
Wissenschaft. Er war ein ungeheuer fleissiger
Arbeiter, der zumindest nach eigenem Bekunden ganze
Nächte durchstudierte.
Mit 22 Jahren war es vorbei mit dem Frieden. Der
gerade erst islamisierte Turk-Stamm der Qara-Khaniden
vernichtete das Samnidenreich und deportierte die
überlebenden Mitglieder des Herrscherhauses Avicenna
("da forderte mich die Not auf fortzuziehen") flüchtet
nach Urgentsch, der Hauptstadt der Provinz Choresmien.
Indessen versuchte der Samanidenprinz al-Muntasir, in
einem fünf Jahre währenden Kampf die Herrschaft
wiederzugewinnen, scheiterte aber. Und Avicenna war
sein Gefolgsmann. Die Türen, die ihm zuvor
offengestanden hatten, schlossen sich aus politischen
Gründen wieder.
"Da forderte mich die Not auf fortzuziehen": Avicenna
verliess mit seinem langjährigen Lehrer und Gefährten
Abu Sahl al-Masihi, dem hochberühmten Gelehrten und
ehemaligen Leibarzt der Samniden, Urgentsch und seine
lebenslange Wanderung von Residenz zu Residenz setzte
sich fort.
"Da forderte mich die Not auf fortzuziehen". Die
Formel wurde zum roten Faden in Avicennas Leben. Er
war lebenslang politischer Flüchtling aus einer
buddhistischen Welt, die unter islamischen Druck
geriet.
Von Urgentsch zog Avicenna über Nisa, Abiward und
weitere Stationen nach Gurgan am Kaspischen Meer, sein
Lehrer und Begleiter überlebte [S.166] die Strapazen
nicht. Unterwegs ordinierte Avicenna verschiedentlich
unter falschem Namen, seine Hoffnung auf eine
Anstellung bei Sheikh Kabus von Gurgan erfüllte sich
nicht. So zog er ins persische Hamadan an den Hof von
Schams-ad-Daula, von dem er einen Ministerposten
erhielt. Eines Tages brachte ihn eine gegen ihn
gerichtete Militärrevolte in arge Schwierigkeiten.
Grund war sein wohl nicht sonderlich populäres
ministerliches Traktat "Über die Verpflegung und den
Sold des Heeres, der Militärsklaven und Soldaten und
über die Grundsteuer der Ländereien". Er überstand
auch dies mit knapper Not, aber sass wenig später vier
Monate im Gefängnis, weil er mit dem feindlichen Emir
von Isfahan eine Absprache getroffen haben soll. Die
Zeit im Gefängnis nutzte er zum Verfassen diverser
Schriften. Nach weiteren langen und detailreichen
Verwicklungen setzte er sich schliesslich heimlich im
Mönchsgewand nach Isfahan ab. Was die wirklichen
politischen Hintergründe waren, darüber können wir nur
spekulieren.
Avicenna: Tod an Petersiliensamen und Opium
1037 - Leben eines Mediziners
Avicenna gehörte gegen Ende seines Lebens zu den
engsten Vertrauten des Emirs von Isfahan und
begleitete ihn in dieser Eigenschaft und als Arzt auf
dessen Kriegszüge. Auf einem solchen, im Jahre 1037,
starb er [S.167] im Alter von 58 Jahren. Die Umstände
seines Todes sind überliefert: Um sich nach der von
ihm erwarteten Niederlage auf die Flucht
vorzubereiten, wies er einen Begleitarzt an, eine
stärkende Medizin zu mischen. Sie enthielt irrtümlich
eine Überdosis von Petersiliensamen und Opium.
Avicenna führte ein sehr intensives Leben. Tagsüber
war er mit seinen verschiedenen Brotberufen
beschäftigt, abends folgten Vorlesungen und
Niederschriften. Doch damit war der Tag noch nicht zu
Ende, wie sein Schüler und Mitarbeiter al-Guzgani [97]
[97] Die erste Hälfte seiner Autobiografie
stammt wohl von Avicenna selber, die zweite Hälfte
von seinem Schüler und Begleiter al-Guzgani.
berichtet: "Waren wir damit fertig, erschienen Sänger
aller Art, ein Weingelage mit allem, was dazugehört,
wurde hergerichtet, und wir befassten uns damit."
Und: "Beim Meister waren alle Kräfte stark entwickelt,
wobei unter den Kräften des begehrenden Seelenteils
die sexuelle am stärksten und übermächtigsten war."
Avicenna lebte, wie landesweit bekannt war, ein
ausschweifendes Leben.
Avicenna sah seine Berufung wohl in der Politik, seine
Brotberufe waren Arzt, Richter und Gelehrter, in
letzterer Funktion erstellte er sein philosophisches
Werk. Geprägt war sein Leben vom Zusammenbruch des
Samnidenreiches, der einherging mit dem Zusammenbruch
der "Ostiranischen Renaissance" insgesamt. Avicennas
Wurzeln sind zweifellos buddhistisch. Er selber sagt
uns dazu direkt nichts und vermeidet sorgfältig
Parteinahmen. Durch Religiosität irgendwelcher Art ist
er nie aufgefallen und er führte ein bekannt
unislamisches Leben. Dazu zählt, dass er auch die im
Koran verbotenen Sektionen an Toten vorgenommen haben
muss. Ständiges Ärgernis für die Orthodoxie war
Avicennas Weigerung gewesen, die Notwendigkeit eines
Propheten zur Vermittlung der Offenbarung anzuerkennen
[98].
[98] Dazu gibt es eine nette Überlieferung
aus dem 15. Jahrhundert, wonach sich in einer
Erscheinung der Prophet Mohammed bei al-Magribi
beschwert, Ibn Sina sei mit Gott ohne seine
Vermittlung in Kontakt getreten.
(Dies genau ist ein Kernsatz der "Sumaniyya", des
Buddhismus).
Avicenna hinterliess ein umfangreiches philosophisches
und medizinisches Schriftmaterial, wiewohl die
Bewertung seiner geisteswissenschaftlichen Arbeiten
möglicherweise überzogen scheint. "Das Buch der
[S.168] Heilung" oder der "Kanon", eine systematische
Darstellung der Medizin, zählte zu den Standardwerken,
die ihn im mittelalterlichen Europa berühmt machten.
Dabei war er "hochfahrend", wir würden heute arrogant
sagen, und kannte wenig Rücksicht. Über Rhazes schrieb
Avicenna, er hatte doch besser bei der "Untersuchung
von Hautkrankheiten, Urin und Stuhlgang" bleiben
sollen. Es kann als sicher gelten, dass er Werke
seines Weggefährten und Lehrers al-Masihi redigiert
als seine herausgab.
Die Wissenschaft konstatiert einen grossen Sprung von
Hippokrates zu Galen, aber einen noch grösseren von
Galen zu Avicenna. Er dominierte 500 Jahre lang die
Medizin des Orients und Europas, präzise bis
Paracelsus 1530 eine neue Ära der Medizin einleitete.
Avicenna war ein grosser Geisteswissenschaftler und
der grösste Arzt des Mittelalters. Ein Muslim war auch
er nicht.
Al-Biruni - Leben eines Astronoms und
Philosophen
Die heutige Forschung ist geneigt, in den
nichtmedizinischen Wissenschaften einem weiteren
Usbeken einen noch höheren Rang als Avicenna
einzuräumen: al-Biruni. Er blieb in Europa relativ
unbekannt, vielleicht auch, weil es lange Zeit keine
Biografie von ihm gab. Er war Landsmann und
Zeitgenosse des etwas jüngeren Avicenna. Die beiden
haben sich auch getroffen, aber Freunde - was bei
Avicenna offensichtlich nicht einfach war - wurden sie
nie. Biruni wurde 976 in Kath südlich des Aralsees
geboren und stammte aus bescheidensten Verhältnissen.
Er verdankte seinen Aufstieg der lokalen
Fürstenfamilie, die ihn aufnahm und die bestmögliche
Erziehung angedeihen liess. Mit 16 Jahren führte er
eine Bestimmung der geografischen Position seiner
Heimatstadt durch und baute ebenfalls recht früh einen
halbkugeligen Globus der nördlichen Hemisphäre [99].
[99] Das nächste Erdmodell sollte erst von
dem Nürnberger Martin Behaim im Jahre 1492
angefertigt werden.
[Die bisher älteste bisher bekannte Globus-Weltkarte
stammt von Piri Reis und stammt von einem Foto von
Ausserirdischen].
Aus politischen Gründen musste Biruni seine
Heimatstadt 995 verlassen, man darf annehmen, dass die
Gründe dieselben waren, die Avicennas Flucht
zugrundelagen. Ohne seine Geräte zog er nach Rajj, dem
heutigen Teheran. Dort machte er die Bekanntschaft mit
einem Astronomen, der gerade ein Instrument zur
Messung der Sonnenhöhe baute. Für die im Jahre 997
errechnete Mondfinsternis verabredete [S.169] sich
Biruni brieflich mit einem Astronomen in Bagdad, um
das Ereignis simultan zu messen und so den
Abstandswinkel der beiden Standpunkte zu ermitteln.
Dann zog er vorübergehend nach Gurgan am Kaspischen
Meer, wo er mit Avicenna zusammentraf.
Biruni erhielt alsbald einen Ruf an den Hof von
Urgentsch. Die Stadt wurde aber von einem feindlichen
Fürsten erobert, der Biruni mit nach Ghazna im
heutigen Afghanistan verschleppt haben soll. In
Wirklichkeit war es wohl so, dass Biruni Teil einer
Lösegeldzahlung war. Ghazna war eine hinduistische
Hochburg und der Prinz Masud war sehr interessiert an
den Wissenschaften [100].
[100] Vermutlich war Masud Hindu, was der
Umstand, dass ihn die islamische
Geschichtsschreibung als "Trunkenbold" diffamiert,
fast zur Gewissheit werden lässt.
Al-Biruni hatte einen neuen Gönner gefunden. Er
übereignete ihm den "Masudischen Kanon", die grösste
astronomische Encyklopädie des Mittelalters. Er musste
seinen Herrscher auch auf den zahlreichen Kriegszügen
begleiten, die ihn bis nach Indien brachten. Daraus
resultierte sein einzigartiges Buch, eine
Kulturgeschichte Indiens: "Über die Prüfung dessen,
was von Indien gesagt wird". Um die indische
Mathematik und Astronomie zu begreifen, lernte
er Sanskrit und berichtete überhaupt sehr sensibel
über die indische Kultur. Er tat sich damit umso
leichter, als er wie auch Avicenna aus einem
buddhistischen Umfeld stammte. Biruni war von seinem
Vermögen her der Einzige, der zumindest zum Teil das
übermächtige aristotelische System zu sprengen in der
Lage war. Er war Astronom, Physiker, Geograf und
Philosoph - aber Arzt war er ausnahmsweise nicht. Er
starb 1048 während der Erörterung eines juristischen
Problems. Muslim war er auch nicht.
Ibn Ruschd - verfolgter Philosoph in Sevilla
und Córdoba durch die Einführung der
Mohammed-Justiz
Wir begeben uns jetzt vom äussersten östlichen Ende
der arabischen Reiche in den äussersten Westen, "al
Gharb" [101]:
[101] Al Gharb: Der Westen; davon leitet
sich der Name Algarve ab.
nach Andalusien. Dort wurde 1126 in Córdoba ibn Ruschd
geboren, der an den europäischen Universitäten als
"Averroes" zu Berühmtheit gelangte. In der arabischen
Welt blieb er unbeachtet, erst sein Ruhm in Europa
machte ihn in der [S.170] Neuzeit dort bekannt. Er
erhielt die damals beste Bildung, die wir schon
kennen: Philosophie, Mathematik, Astronomie, Heilkunde
und als Angehöriger des Richterstandes war er
notgedrungen auch Jurist.
1148 eroberte die Berberdynastie der Almohaden unter
dem Kalifen Abu Jakub Jussuf [die Stadt] Córdoba. 1153
wurde Ibn Ruschd nach Marrakesch an die Residenz des
Herrschers beordert, einem Treffen, dem er mit grosser
Sorge entgegensah. Bei Hof wurde er von einem gewissen
Ibn Tufail eingeführt, der in Europa auch kein
Unbekannter ist: Er hatte den philosophischen Roman
"Der Naturmensch" verfasst, in dem die Akteure auf
eine einsame Insel im Ozean verschlagen werden und
durch Beobachtungen und logische Schlüsse zur
Erkenntnis der Welt gelangen [102].
[102] Ibn Tufail: Hajj ibn Jaqzan: Der
Naturmensch; Köln 1983
In der Folge trat Ibn Ruschd Stellen als "Qadi" in
Sevilla und Córdoba an, seine Hauptarbeit galt aber
stets seinem philosophischen Werk. Besonders engagiert
trat er gegen die Lehren des al-Ghazali an, weil sie
seiner Meinung nach den Islam zerstörten. 1195 traf
ihn das Verhängnis: Imame hatten das Volk gegen ihn,
der ihnen schon lange ein Dorn im Auge war, aufgehetzt
und zwangen den Herrscher zu einem förmlichen
Verfahren gegen ihn. Das Tribunal verneinte die
Rechtgläubigkeit Ibn Ruschds, seine Bücher wurden
demonstrativ verbrannt und die Philosophie insgesamt
per Edikt verboten. Er selber wurde aus Córdoba
verbannt und bekam jegliche Lehrtätigkeit verboten.
Drei Jahre später war er tot.
Es kommt nicht von ungefähr, dass von Ibn Ruschd fast
nichts in Arabisch vorliegt: Die Tradierung erfolgte
in hebräischer Übersetzung, und bisweilen hat Averroes
selbst in arabischer Sprache mit hebräischen
Buchstaben geschrieben. Eine Art Insidersprache, die
zeigt, in welch intolerantem Umfeld er lebte.
Sein juristischer Ansatz gehörte bereits einer
vergangenen Epoche an. Während der Qadi Ibn
Ruschd nach generellen juristischen Prinzipien suchte,
setzte in Spanien die Rechtsprechung nach anwendbaren
Präzedenzfällen aus dem Leben des Propheten ein. In
den zunehmend orthodox-islamisch werdenden Reichen
ging es zu Ende mit Jurisprudenz, der Philosophie und
den Wissenschaften.
Nördlich des Mittelmeers hingegen wurden sein Aussagen
hitzig [S.171] diskutiert. Thomas von Aquin verwandte
grosse Mühe darauf, Averroes zu widerlegen Dieser
hatte sich gegen den freien Willen ausgesprochen, der
letztlich nur einer übergeordneten Notwendigkeit
folge: Er hatte postuliert, dass der Intellekt aller
Menschen nur ein einziger, gemeinsamer sei, dass es
niemals einen ersten Menschen gegeben haben konnte und
dass die Seele nicht im Höllenfeuer schmoren könne,
weil sie mit dem Körper sterbe.
Auf der einen Seite wurde Averroes gefeiert, auf der
anderen aber auch verspottet, etwa wegen seines
Autoritätsglaubens. Zum einen verteidigte er den
Koran, weil er nach seiner Meinung die rationale
Forschung gebiete, zum anderen forderte er dessen
Umdeutung, wenn Aussagen wissenschaftlichen
Erkenntnissen widersprachen. Dies sei aber nur
gebildeten Persönlichkeiten vorbehalten. Die Masse,
die einer logischen Beweisführung nicht folgen könne,
müsse bei den bildhaften Vergleichen der Offenbarung
bleiben - nur die Philosophen könnten zum Kern
vorstossen. Dies ist das System der "doppelten
Wahrheiten" des Ibn Ruschd. Er sah sich selber wohl
als Muslim. Seine Zeitgenossen sahen das jedoch ganz
anders, und dies wurde ihm zum Verhängnis.
8e. Al-Ghazali zerstört die
Wissenschaftlichkeit: Er schafft die unabhängige
Philosophie ab, unterstellt alles dem Koran und
definiert "Ketzer" - Übersetzer Chaldun -
Zusammenfassung
Mit Ibn Ruschd ist die Zeit der unabhängigen Denker
der arabischen Geistesgeschichte zu Ende. Es bleibt
also nur noch jene Person vorzustellen, die dieses
Ende in Jahreszahlen fassen lässt: al-Ghazali, um 1058
in Tuz im östlichen Iran geboren, 1111 ebendort
gestorben. Seine beiden Hauptwerke sind "Die
Nichtigkeit der Philosophie" und "Das Wiedererstehen
der religiösen Wissenschaften". In der islamischen
Literatur wird Ghazali als grosser Philosoph gefeiert.
In Wirklichkeit hatte er mit der Philosophie selber
absolut nichts am Hut. Im Gegenteil, sein Lebenswerk
war ihre Abschaffung.
Dies ist auch der Inhalt der "Nichtigkeit". Er stellt
darin dar, warum die Philosophie keine
Existenzberechtigung habe. Im krassen Gegensatz zu
Aristoteles und allen seinen arabischen Vorgängern
lehnt Ghazali das Kausalitätsprinzip ab, also das
Prinzip von Ursache und Wirkung. Es gebe daher auch
keine Logik und keine Naturgesetze, alles geschehe
durch einen besonderen Willensakt Gottes. Ghazali
führt als Beispiel an, dass es ein Irrtum sei zu
glauben, man habe ein Stück Baumwolle zum Brennen
[S.172] gebracht, indem man Feuer daruntergehalten
habe. In Wirklichkeit habe Gott der Baumwolle den
Befehl gegeben zu brennen. Analog dazu fielen die
Blätter im Herbst nicht von allein vom Baum, sondern
durch ausdrücklichen Befehl Gottes an jedes Blatt.
Friedrich Dieterici, preussischer Gelehrte in
orientalischen Sprachen und Philosophie kommentierte
das anno 1903 so: "Das wäre, als ob jeder Brief mit
dem Stempel der kaiserlichen Reichspost von Seiner
Majestät persönlich ausgetragen werden müsste." [103]
[103] Friedrich Dieterici: Über den
Zusammenhang der griechischen und arabischen
Philosophie; München 2004
Weil es keine Naturgesetze gebe, sondern nur den
Willen Gottes, postuliert Ghazali die Existenz von
Wundern, die jeder Logik widersprechen dürfen.
Dementsprechend sprach er dem Menschen den freien
Willen ab, jeder einzelne Schritt des Menschen sei von
Gott gelenkt. Das Problem, dass der Mensch ohne freien
Willen auch unschuldig an seinen Sünden und Verbrechen
sein müsste, löste er so, dass er Sünden mit dem
Hinweis auf die Allmacht Gottes und der Nichtexistenz
der Logik einfach ausnahm. Philosophie und
Naturwissenschaften könnten nichts zur Wahrheit
beitragen. Sie seien daher nicht nur überflüssig,
sondern sogar schädlich, weil sie den Menschen von der
Religion abbringen könnten. Er forderte deshalb die
Todesstrafe für das Vertreten philosophischer Inhalte.
In seiner Schrift "Der Erretter vom Irrtum"
formulierte er 20 Punkte, anhand deren Philosophen der
Ketzerei zu überführen seien. Als namentlich
überführte Ketzer nennt er Avicenna und al-Farabi.
Dass al-Ghazali auch heute noch in der islamischen
Welt als grosser Gelehrter betrachtet wird, ist eine
Sache [104].
[104] Haim Zafrani: "The teachings of
al-Ghazali had immense repercussions and exerted
considerable influence on the history of
thought, in both East and West, among the
elites of Europe"; In: http://unesdoc.unesco.org/images/0011/001144/114426eo.pdf
[The Routes of al-Anadlus. Spiritual convergence and
inter cultural dialog - UNESCO: Inter cultural
Projects Division; Paris; sowie: El Legado Andalusi;
Granada (Spanien)]
Den Nachweis des "bedeutenden Einflusses"
al-Ghazalis auf das westliche Geistesleben bleibt
uns Herr Zafrani zwar schuldig, aber er liefert im
nächsten Kapitel eine weitere Kostprobe seiner ganz
persönlichen Historiografie.
[Werke von Avicenna werden als von Ghazali
ausgegeben]
Dass er auch in Europa gelegentlich als Philosoph
bezeichnet wird, muss wohl auf einem Missverständnis
beruhen: Der spanische Dominikaner Nicolas Eymerich
zählte in einem "Directorium Inquisitorium" (um 1350)
die "18 Häresien und Irrtümer des [S.173] Philosophen
Algazel" auf Er leitete diese aus der lateinischen
Übersetzung einer arabischen Schrift mit dem Titel
"Maqasid al-falasifa" ("Die Absichten der
Philosophen") unter dem Namen al-Ghazalis ab. Diese
Schrift allerdings ist eine arabische Übersetzung von
Avicennas in Persisch abgefasstem "Buch des Wissens",
versehen mit Ghazalis Namen und einer Einleitung von
ihm. wo Ghazali draufstand, war in Wirklichkeit
Avicenna drin. Wie dieser Fehler zustandekam, ist
nicht klar, er verhalf Ghazali jedoch zu einer ganz
und gar unverdienten Ehre.
["Hauptwerk von al-Ghazali: Die "Verteidigung" der
wörtlichen "Korans" - und alle anderen Meinungen
seien "todeswürdige Ketzerei"]
Die Wertung al-Ghazalis als Wissenschaftler fällt
daher mit Ausnahme bei islamischen Autoren
katastrophal aus. Als sein Hauptwerk wird in der
islamischen Welt sein zweites Buch, das
"Wiedererstehen der religiösen Wissenschaften",
gesehen. Es enthält nichts Weiteres als die
Verteidigung des wörtlichen Korans. Nur was im Koran
steht, sei Wissenschaft. Sah Avicenna etwa in der
Sintflutlegende die Ertränkung des Unwissens und den
Triumph des Wissens, symbolisiert als Arche Noah auf
den Fluten, war sie nach Ghazali wörtlich zu nehmen.
Alles andere sei todeswürdige Ketzerei. War der Koran
bei al-Kindi und Ibn Ruschd nur für die unwissenden
und ungebildeten Massen akzeptabel, wurde er bei
Ghazali zum eisernen Gesetz und zur einzig möglichen
Quelle allen Wissens.
[Al-Ghazali und seine Hetze gegen Frauen: Die
rechtliche Diskriminierung durch die Männer wird als
"Inferiorität" bezeichnet]
Wie sehr er den ultraorthodoxen Kreisen verbunden war,
zeigt sich in seiner Schrift "Ratgeber für Könige"
(Nasihat al Muluk). Darin zählt er 18 Punkte auf, die
in Bezugnahme auf Sure 4:34 die Inferiorität von
Frauen beweisen sollen:
1. Die Menstruation
2. Die Schwangerschaft
3. Die Geburt
4. Die Trennung von ihren Eltern bei der Ehe
5. Die Unfähigkeit, sich selber zu beherrschen
6. Das geringere Erbteil
7. Die Möglichkeit, verstossen werden zu können, ohne
sich selber scheiden zu lassen
8. Das Recht der Männer auf vier Frauen, die selbst
nur einen Mann haben können [S.174]
9. Die Einsperrung im Haus
10. Das Gebot, den Kopf zu bedecken
11. Ihre Stimme vor Gericht, die nur halb so viel
zählt wie die eines Mannes
12. Das Gebot, das Haus nicht allein verlassen zu
dürfen
13. Das Verbot, am Freitagsgebet teilzunehmen
14. Der Ausschluss von Regierungs- und Richterämtern
15. Die Tatsache, dass von 1000 verdienstvollen Taten
999 von Männern und nur eine von Frauen begangen wurde
16. Eine Pauschalstrafe am Tag der Auferstehung statt
einer individuellen Rechenschaft
17. Die Wartefrist von vier Monaten und zehn Tagen
nach dem Tode ihres Ehemannes zur Wiederverheiratung
18. Die Wartefrist von drei Menstruationszyklen nach
der Scheidung bei Wiederverheiratung.
[Al-Ghazali hat den radikalen Islam installiert]
Das ist al-Ghazali, wie er leibt und lebt: Die
Vermischung von Ursache und Wirkung, von Naturgesetz
und Menschengesetz scheint ihn nicht zu stören, denn
er hat bereits in seinen "Nichtigkeiten der
Philosophie" mit Logik und Kausalität gebrochen. Ihn
als Philosophen oder Wissenschaftler zu bezeichnen
wäre die gröbste Beleidigung aller seiner arabischen
Vorgänger von al-Kindi bis Ibn Ruschd. Er war auch
nicht der "Erneuerer des Islam", als der er in der
islamischen Welt gefeiert wird. ER war vielmehr
Repräsentant der damals radikalsten Strömung, die sich
im weiteren Verlauf als "Islam" etablierte. Mit
al-Ghazali kommt das, was Dan Diner die "versiegelte
Zeit" [105]
[105] Dan Diner: Die versiegelte Zeit;
Berlin 2007
nennt: der geistige Stillstand der islamischen Welt
vom 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Zusammenfassung: Die arabischen Christen
waren die aufgeklärten Forscher - und ein Muslim
Al-Ghazali installierte den radikalen Islam
Während al-Ghazali Muslim im Sinne des heutigen
Verständnisses von "Islam" war, ist das bei all den
anderen Genannten nicht der Fall. Hunain war Christ
und Thabit Heide. Avicenna und Biruni hatten einen
buddhistischen Hintergrund, von Farabi ist es zu
vermuten. Mit al-Kindi, Alhazen [S.175] und Rhazes
(der mit den "drei Verbrechern") haben wir die
typischen Freidenker, die sich im völligen Gegensatz
zum Koran befanden.
Alle Genannten konnten sich Anfeindungen zum Trotz
ihre Unabhängigkeit noch leisten, auch wenn Biruni und
Avicenna schon vorsichtig sein mussten, für Ibn Ruschd
war es bereits zu spät. Seit Beginn seiner
Lehrtätigkeit stand er unter der Verfolgung der
orthodoxen Imame, der er schliesslich erlag.
[Der Islam von heute behauptet, die arabischen
Christen seien Muslime gewesen]
Trotz gewisser Unterschiede waren die Prämissen des
Aristoteles und anderer griechischer Philosophen allen
Genannten Gemeingut. Mit ihrem Bekenntnis zu Logik,
Kausalität und Wissenschaftlichkeit haben sie sich
alle in einer krassen Gegenposition zum Koran
befunden, wenngleich manche in gewisser Arroganz
dieses Recht nur sich selber und ein paar
Handverlesenen mehr zusprachen. Mit welcher
Rechtfertigung aber kann man sie als Muslime
bezeichnen? Nicht ein einziger der vorgestellten
Hauptpersonen war es, vielleicht mit Ausnahme von Ibn
Ruschd, dessen Verständnis von Islam allerdings
diametral entgegengesetzt zu dem der Moschee war.
[Omar Chayyam - ein Dichter, der ebenfalls kein
Muslim war]
Kurz sei in diesem Zusammenhang der Dichter Omar
Chayyam (1048-1123) aus Mischapur, Ostpersien,
erwähnt. Ein Anhänger Avicennas, war er zu Lebzeiten
bekannt als Philosoph und Mathematiker. Gänzlich
unbekannt waren damals seine vierzeiligen Gedichte
(Rubaiyat), mit denen er im Westen späte Berühmtheit
erlangte [106].
[106] Um 1850 englische Übersetzung durch
Edward Fitzgerald, ab 1880 mehrere deutsche
Ausgaben.
Dieser Ruhm strahlte zurück in seine persische Heimat,
wo er dann zum islamischen Dichter, inklusive Denkmal
im Laleh-Park in Teheran (auch Biruni steht da),
stilisiert wurde. Die ausgesprochene Blasphemie in
vielen seiner Verse scheint nicht zu stören, legt aber
den Schluss nahe, dass auch Chayyam kein Muslim war.
[Khomeini empfahl Gorbatschow die Lektüre von
Al-Farabi und Avicenna (!)]
Wie tiefgreifend die Ignoranz in der muslimischen Welt
gegenüber ihren viel bemühten Denkern oftmals ist,
zeigt ein Brief Khomeinis an Gorbatschow aus dem
Januar 1989, worin er den Islam als Weg zur Lösung
aktueller Probleme bezeichnete und Gorbatschow die
Lektüre al-Farabis [S.176] und Avicennas statt
westlicher Denker empfahl [107].
[107] "Wenn Eure Exzellenz die Forschungen
zu solchen Themen anleiten wollte, sollte Sie
veranlassen, dass die Studierenden anstelle der
Bücher der westlichen Philosophen die Schriften von
al-Farabi und Avicenna zu Rate ziehen."
Offensichtlich wusste Khomeini nicht, dass seine
Paradephilosophen gar keine Muslime waren, und deshalb
folgerichtig vom Parademuslim al-Ghazali als Ketzer
verdammt, und ihre Schriften von Muslimen verbrannt
wurden. Oder sollte er die beiden als eine Art
diplomatische Geste empfohlen haben, weil beide ja
Altbürger der damals noch bestehenden Sowjetunion
waren? Khomeini hat vermutlich weder das eine noch das
andere gewusst und war enttäuscht, weil Gorbatschow
darauf nicht antwortete.
[Die arabisch-christlichen Wissenschaftler und ihre
Leistung - Bücherverbrennungen unter dem
Vatikan-Christen-Terror und unter dem Islam-Terror]
Die genannten Persönlichkeiten hatten für ihre Zeit
Grossartiges geleistet. Alhazen hat die Optik
vorangetrieben, Avicenna die Medizin, andere haben
ihren Aristoteles weiterentwickelt, aber die
allermeisten, es wurden ja nur die prominentesten
skizziert, sind auf dem Stand der Antike
stehengeblieben.
Ohne ihren Verdienst in irgendeiner Weise zu
schmälern, muss man ihn auch insoweit relativieren,
als ihr Hauptverdienst nicht in jedem Fall die
Arbeiten selber waren, sondern der Umstand, dass sie
die antiken Autoren weitertradiert hatten. Im Westen
hatte die Kirche anfangs die griechischen und
lateinischen Schriften der antiken Philosophen nach
Kräften aus dem Verkehr gezogen. Aber nicht lange nach
ihrem Tod und teils sogar noch zu ihren Lebzeiten
erfuhren die Schriften der arabischen Wissenschaftler
dasselbe Schicksal: Sie wurden als unislamisch dem
Feuer überantwortet. Wir besitzen nur einen Bruchteil
ihrer Werke, jene, die rechtzeitig nach Europa gelangt
gelangt waren und so der Zerstörung entgingen.
[Griechisch-kulturelle Einflüsse überlebten in
Mittelasien]
Der Grund der Blüte des geistigen Lebens im
mittelalterlichen Arabien, und ganz besonders in
Persien, ist in der Fortführung der antiken Tradition
zu sehen. Seit Alexander dem Grossen reichte der
griechisch-kulturelle Einfluss bis Zentralasien, bis
an die Grenzen Chinas und Indiens. Dort bewahrte sich
antikes Geistesleben am längsten und traf auf eine
buddhistisch geprägte Kultur. Dies waren die
Voraussetzungen für die geistige und kulturelle Blüte.
Die Zentren lagen in den Oasenstädten Zentralasiens,
auf dem Gebiet des heutigen Turkmenistan,
Tadschikistan [S.177], Usbekistan und Afghanistan -
eine vollkommen unglaubliche Vorstellung für uns
Heutige. Im Westen des Reiches traf diese östliche
Melange auf die von Byzanz geprägte geistige Welt.
Man könnte allein von der ethnischen Herkunft der
einzelnen Persönlichkeiten her die Existenz eines
"arabischen" Geisteslebens anzweifeln. Dies sollte man
aber nicht, denn bei aller Verschiedenheit der
Herkunft vereinte diese Menschen die arabische
Sprache, so wie im Römischen Reich Latein das
verbindende Element [die Kunstsprache] war.
Die Herrscher zu dieser Zeit waren in ihrer Mehrheit
keineswegs die muslimischen Kalifen und Emire, wo die
Tradition uns das erzählt, sondern Herrscher, die im
Einflussgebiet dieser genannten Kulturen lebten und
deshalb der Tradition der geistigen Freiheit und des
Gedankenaustausches verbunden waren.
Selbstverständlich trugen sie arabische Titel. Es ist
aber unzulässig, diese automatisch als islamische zu
interpretieren.
[Der Islam vernichtete die arabisch-christliche
Wissenschaft]
Die "Goldenen Zeiten" der islamischen Wissenschaften?
Es hat sie nie gegeben. Aber es gab eine goldene Zeit
der arabischen Wissenschaften. Diese fand ein abruptes
Ende, als sich der Islam als dominierende Religion
etablierte. Er verjagte das Wissen aus dem Orient nach
dem Westen, wo es bis auf den heutigen Tag geblieben
ist [S.178].
[Historiker Ibn Chaldun 1377: Übersetzungen und
Aufstieg Italiens mit der Renaissance]
Im Jahr 1377 sass der arabische Historiker Ibn Chaldun
auf einer Bergfestung in der nordafrikanischen Wüste
und räsonierte über den geistigen Verfall in den
islamischen Reichen und dessen Ursachen [S.156]. Es
war dieselbe Zeit, als die oberitalienischen
Handelsstädte einen bedeutenden wirtschaftlichen
Aufstieg nahmen und zugleich einen gewaltigen
Aufschwung der Künste und Wissenschaften einleiteten -
das, was wir heute Renaissance nennen.
"Wir hören, dass die philosophischen
Wissenschaften jetzt im Lande Roms und längs der
anschliessenden, nördlichen Küsten im Land der
europäischen Christen sehr kultiviert werden. Die
vorhandenen systematischen Darstellungen sollen
umfassend sein, und die Leute, die sich darin
auskennen, sollen zahlreich sein, der Studenten
viele." [84]
[84] Ibn Khaldun: The Muqaddimah; New York 1958
Die umfassenden systematischen Darstellungen, von
denen Chaldun spricht, hatten die "nördlichen Länder"
von den Arabern erhalten. Es waren meist lateinische
Übersetzungen arabischer Schriften, die ihrerseits
wiederum aus dem Griechischen ins Aramäische und
Arabische übersetzt worden waren.
Ibn Chaldun sieht sich in seinem Selbstverständnis als
Angehöriger einer Kultur, die das Wissen vergangener
Kulturen in sich vereint und weiterentwickelt hat.
Dass die ungläubigen Barbaren womöglich jetzt dieses
Erbe antreten, irritiert ihn. Er ahnt, dass die grosse
Zeit der arabischen Wissenschaften zu Ende geht. Er
weiss aber nicht, dass er der Letzte seiner Zunft ist
[S.157]
8a. Die Realität um 600 bis 800 in der Wüste --
Islamische Lügentradition: Die "Goldenen Zeiten" des
Islams - die Zeit des erfundenen Mohammed und der
erfundenen ersten vier Kalifen -- Forschung: Das
karge Leben in der arabischen Wüste - Raubzüge gegen
Nachbarn ohne Ende -- Islamische Lügentradition:
Mohammed lässt rauben und morden -- Forschung: Die
Verhältnisse in der Wüste wie in der europäischen
Bronzezeit -- 8b. Islamische Lügentradition: Die
"Islamische Expansion" mit der grünen Fahne von
Spanien bis China -- Die erfundenen Muslime sollen
ihre Nachbarn 629-642 in Unterzahl besiegt haben -
alles ERFUNDEN -- Der erfundene Sieg von erfundenen
10.000 Muslimen gegen 150.000 Perser im Jahre 642 --
Die erfundenen Muslime sollen Nordafrika bis Spanien
besetzt haben - alles ERFUNDEN -- 8c. Gelogene
Seeschlachten gegen Byzanz -- Noch ein erfundener
Kalif: Umar ibn al-Chattab -- Forschung 650-850:
Kämpfe gab es zwischen den Herrschern von Byzanz und
Persien - Muslime sind nirgendwo erwähnt --
Islamische Lügentradition: Dichter zwischen 800 und
922 erfinden 200 Jahre frühe Islam-"Geschichte" --
Islamische Lügentradition: Der Islam soll sich in
"aussergeschichtlichen Dimensionen" bewegen --
Forschung: Die arabischen Christen haben eine
reichhaltige Literatur hinterlassen -- Islamische
Lügentradition: Islam hat wie eine Lawine von
Spanien bis China die Staaten besetzt - in
christlichen Quellen steht NICHTS DAVON (!!!) --
Forschung: Christliche Glaubensrichtungen der
"Araber": Christlich-arabische Literatur erwähnt
keinen Mohammed, Koran oder Islam - und die Taktik
der Interpretation "Taquiyya" -- Forschung: Die
grossen, muslimischen Heere waren UNMÖGLICH - und
die "Wunder" in der muslimischen Kriegsdichtung --
Forschung: Die Quellen von Byzanz und Persien
erwähnen weder einen Mohammed, noch einen Islam,
noch einen Koran -- 8d. Arabisch-christliche oder
arabisch-humanistische Gelehrte -- Die Akten des
Privatlehrers al-Kindi -- Akten des Privatlehrers
al-Kindi: Erdphysik und indische Zahlen (arabische
Ziffern) -- Akten des Privatlehrers al-Kindi: Ebbe
und Flut, Sterne und Bäume -- Der Gelehrte Hunain
ibn Ishak - entscheidende Fälschungen bei
Übersetzungen -- Die Übersetzungen und Fälschungen
von Übersetzer Hunain ibn Ishak: Aus "Götter" werden
"Gott", "Engel", "Heilige" - und arabische
Neuschöpfungen -- Thabit ibn Kurra (geb. 834):
Philosoph gegen den neumodischen Gott -- Religiöse
Vielfalt ist Standard -- Ibn Kurra wird
Regierungsberater und Astronom -- Arzt Muhamad ibn
Zakarija ar-Razi (geb. 865 in Rajj/Teheran) -
Übersetzungen - Religion ist Unruhestiftung --
Ar-Razi mit Medizin - die grosse Übersetzung "Liber
Continens" von 1486 in Brescia -- Ar-Razi mit
Philosophie: Atomare Materie, Gott, Weltseele, Raum,
Zeit - Propheten Moses, Jesus und Mohammed werden
als Unruhestifter abgelehnt -- Al-Farabi: Philosoph
in Aleppo - Religion ist eine Erfindung - der ideale
Staat etc. -- Ibn al-Haitham: Staudammprojekt am Nil
scheitert - Übersetzungen - Physik - Optik und
Astronomie mit Experimenten - Bücherverbrennung
durch Muslime -- Abu Ali ibn Sina - Wissenschaftler
in Buchara - vom Turk-Stamm der Qara-Khaniden
verfolgt - Minister mit Militärtraktat - neu
Schriften im Gefängnis -- Avicenna: Tod an
Petersiliensamen und Opium 1037 - Leben eines
Mediziners -- Al-Biruni aus Kath beim Aralsee -
Leben eines Astronoms und Philosophen -- Ibn Ruschd
- verfolgter Philosoph in Sevilla und Córdoba durch
die Einführung der Mohammed-Justiz -- 8e.
Al-Ghazali zerstört die Wissenschaftlichkeit: Er
verbietet die unabhängige Philosophie, unterstellt
alles dem Koran und definiert "Ketzer" - Übersetzer
Chaldun -- Werke von Avicenna werden als von Ghazali
ausgegeben -- "Hauptwerk von al-Ghazali: Die
"Verteidigung" der wörtlichen "Korans" - und alle
anderen Meinungen seien "todeswürdige Ketzerei" --
Al-Ghazali und seine Hetze gegen Frauen: Die
rechtliche Diskriminierung durch die Männer wird als
"Inferiorität" bezeichnet -- Al-Ghazali installiert
den radikalen Islam -- Zusammenfassung: Die
arabischen Christen waren die aufgeklärten Forscher
- und ein Muslim Al-Ghazali installierte den
radikalen Islam -- Der Islam von heute behauptet,
die arabischen Christen seien Muslime gewesen --
Omar Chayyam - ein Dichter, der ebenfalls kein
Muslim war -- Khomeini empfahl Gorbatschow die
Lektüre von Al-Farabi und Avicenna (!) -- Die
arabisch-christlichen Wissenschaftler und ihre
Leistung - Bücherverbrennungen unter dem
Vatikan-Christen-Terror und unter dem Islam-Terror
-- Griechisch-kulturelle Einflüsse überlebten in
Mittelasien -- Der Islam vernichtete die
arabisch-christliche Wissenschaft -- Historiker Ibn
Chaldun 1377: Übersetzungen und Aufstieg Italiens
mit der Renaissance