7. Die Metamorphose: Von [Fantasie]-Jesus zu
[Fantasie]-Mohammed
"In den Adern
des Propheten fliesst Tinte - auch die der
europäischen Orientalisten."
Karl-Heinz Ohlig, Religionswissenschaftler
|
7a. Byzanz, Persien und dazwischen die
christlichen "Arabis"
7a.1. Das frühe "Arabien" mit religiösem
Hickhack im heutigen Kurdistan
[Dauerkrieg und Manipulationen zwischen Byzanz und
Persien]
Die Geschichte des Vorderen Orients in der ersten
Hälfte des nachchristlichen Jahrtausends prägte der
Dauerkonflikt zwischen Persien und dem Byzantinischen
Reich. Es gab direkte Begegnungen auf dem
Schlachtfeld, meist aber waren es
Stellvertreterkriege, denn beide Mächte unterhielten
ein Netzwerk von arabischen Bundesgenossen, die oft
genug die Seiten wechselten.
["Arabien" bis zum Mittelalter: Ein Teil des
Fruchtbaren Halbmonds]
Unter Arabien verstehen wir heute die Arabische
Halbinsel. In der Antike und im Mittelalter umfasste
Arabien Syrien, Palästina und Mesopotamien, manchmal
mehr, manchmal weniger. Die Arabische Halbinsel war
damit nicht gemeint. Allerdings war der nordwestliche
Teil durch das Reich der Nabatäer, hellenisierten
Arabern, an die Kultur des Mittelmeeres angebunden.
["Arabien" bis zum Mittelalter: Vielfalt von
Religionen und Heilsversprechen - Kämpfe der
Christen untereinander]
Dieses alte Arabien war ein politischer und religiöser
Druckkochtopf. Nicht aus Zufall entstanden hier drei
der fünf Weltreligionen. Juden, griechische,
babylonische, asiatische Heiden, Melkiten, Jakobiner,
syrische Christen, koptische Christen, Katholiken,
Nestorianer, Zoroastrier, Buddhisten und andere mehr
standen in stetigem Wettstreit. Sozusagen täglich
tauchte an jeder Ecke ein Heilsverkünder, ein
Gottgesandter, ein Messias, ein neuer Prophet auf.
Ständig stand man unter dem Druck des unmittelbar
bevorstehenden Weltunterganges, auf den man richtig
vorbereitet sein musste.
Die einzelnen Fraktionen hatten ihre eigenen
religiösen Texte, die jeweils diskutiert, angegriffen,
verteidigt wurden. Besonders heftig waren diese
Auseinandersetzungen um die "wahre Lehre" zwischen den
einzelnen christlichen Fraktionen [S.107].
Der Zentralpunkt war hierbei die Frage nach der Natur
Jesu. Die Diskussion wurde sowohl auf
griechisch-philosophischem Nadelspitzniveau als auch
handgreiflich ausgetragen [44].
[44] Etwa am Konzil von Ephesos (431), das
als "Räubersynode" in die Geschichte einging.
Ehrwürdige Kirchenväter gingen aufeinander mit
Fäusten und Stöcken los, zur Durchsetzung der wahren
Lehre wurden Schlägertrupps angeheuert.
Für die Monophysiten hatte Jesus nur eine göttliche
Natur, für andere, die Monarchier, war Jesus zwar ein
Gesandter Gottes, aber trotzdem nur Mensch, und für
wieder andere war Jesus Sohn Gottes und hatte neben
seiner menschlichen auch eine göttliche Natur. Das
waren die Fragen, die die Menschen des Nahen Ostens
über Jahrhunderte in einer für uns Heutige kaum
nachvollziehbaren Intensität beschäftigten, hing davon
doch ihr Seelenheil bei der ständig erwarteten
Rückkehr des Messias ab, der mit dem Flammenschwert
über sie Gericht halten würde. Das Lebensgefühl war,
in der Endzeit zu leben.
[Die Trennung des arabischen "Christentums" vom
restlichen "Christentum": Spaltpilz
"Trinitätslehre"]
In zahlreichen Konzilien, auf denen diese
Glaubensfragen heftig diskutiert wurden, namentlich
Nikäa im Jahr 325 und Chalkedon im Jahr 451, wurde die
"Trinitätslehre", die Lehre von der "Heiligen
Dreifaltigkeit", zum offiziellen Dogma erhoben. Dies
trennte die arabischen Christen vom Hauptstrom.
7a.2. Verschleppungen von Christen bis
Persien und der Begriff "Arabi" für die
Bevölkerung in Mesopotamien
[Verschleppungen und Zwangsarbeit in Asien]
Eine gewisse räumliche Trennung hatte indes schon
früher stattgefunden. Allgemeine Kriegspraxis im
Orient war die Ermordung und / oder Verschleppung der
Besiegten. Wer die Schlachten und das nachfolgende
Schlachten überlebte, wurde abtransportiert und zu den
verschiedensten Arbeitsprojekten in den eigenen
Provinzen herangezogen.
Bekannt ist die Verschleppung der Israeliten durch
Nebukadnezar nach Babylon.
Die drei grossen Kriege Schapurs I. (240/42–270 n.
Chr. -
http://www.wikiwand.com/de/Schapur_I.)
endeten in riesigen ¨Verschleppungswellen der
Bevölkerung aus dem heutigen Syrien und Irak: So wurde
der Bischof von Antiochien an der syrischen
Mittelmeerküste mitsamt seiner Gemeinde nach Khuzistan
(Chuzestan, heute Iran -
https://de.wikipedia.org/wiki/Chuzestan)
verschleppt und für den Bau der neu zu gründenden
Stadt Gundeschabur (heute Iran -
https://de.wikipedia.org/wiki/Gundischapur)
herangezogen. Eine weitere zerstörte und umgesiedelte
[S.108] Stadt war die nordmesopotamische Zentrale
Hatra, zwischen Euphrat und Tigris gelegen (heute
Nord-Irak
https://de.wikipedia.org/wiki/Hatra)
[45].
[45] Die Lücken wiederum wurden des
Öfteren gefüllt durch mehr oder weniger erzwungene
Umsiedlungen aus Griechenland und dem Balkan.
[Der Begriff "Arabi"="Bewohner des Westens" - aus
der Sicht Persiens]
Die Bewohner dieses Gebietes, der "Dschasira"
("Insel") (=Obermesopotamien, heutiges Kurdistan -
https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Dschazira_(Mesopotamien)),
wurden "Arabi" genannt, "die Bewohner des Westens",
vom Land jenseits [[östlich]] des Tigris [[von
Persien]] aus gesehen. Hier wird der Begriff "Araber"
erstmals manifest, aber er ist nicht mit dem uns heute
geläufigen Begriff deckungsgleich.
[Verschleppungen: Syro-Aramäisch und Bibeln
verbreiten sich bis nach Persien]
Die Arabi sprachen syro-aramäisch. Man kann mit
Sicherheit annehmen, dass sie auf dem Weg in die
persische Diaspora auch ihre heiligen Bücher
mitnahmen, die "Peschitta", die aramäische Bibel und
das "Diatessaron", das aramäische Evangelium.
Eine weitere Verschleppungswelle erfolgte unter
Chosrau I., der 540 erneut die gesamte Bevölkerung
Antiochiens in den Osten verschleppte und sie die
Stadt "Veh-Antiokh-i-Chosrau" ("Das bessere Antiochien
des Chosrau") bauen liess. Die Deportierten setzten
ihr religiöses Leben in Persien fort.
7a.3. Byzanz gegen Persien - Raub des
Kreuzes von Jerusalem 613 und Rückführung des
Kreuzes 630
[613: Persien besetzt Jerusalem - Zerstörung der
Grabeskirche und Raub eines Kreuzes - 619 Ägypten]
Im 7. Jahrhundert nahmen die Auseinandersetzungen
zwischen Persien und Byzanz den Charakter eines
religiösen Krieges an. 613 gab es einen neuen Vorstoss
Persiens in Richtung Westen. Chosrau II. besetzte
Syrien und eroberte 614 Jerusalem. Er zerstörte
demonstrativ die Grabeskirche und nahm die Reliquie
des Heiligen Kreuzes als Trophäe mit sich. 619
eroberte er Ägypten.
[Rückeroberung von Byzanz ab 622 - Zerstörung des
Feuertempels in Ganjak]
Dies konnte Byzanz nicht hinnehmen. Kaiser Herakleios
brach mit einem Heer gegen Persien auf. Unter der
persönlichen Führung des Kaisers - eine absolute
Rarität in der Spätantike - kam es 622 in Armenien zur
Schlacht, in der das persische Heer vernichtend
geschlagen wurde. Im folgenden Jahr nahm Herakleios
die Stadt Ganjak ein und liess als Revanche für
Jerusalem den dortigen Feuertempel zerstören. Es
folgten weitere Schlachten, die zum vollständigen und
triumphalen Sieg von Byzanz führten.
[Byzanz gibt Syrien und Mesopotamien auf, um auf
dem Balkan Truppen zur Verfügung zu haben]
Der immer noch friedensunwillige Chosrau wurde von
seinen eigenen Leuten ermordet, sein Sohn Siroe
schloss Frieden mit Byzanz. Im darauf folgenden
"Ausgleich" bekam der Kaiser zwar seine arabischen
Gebiete - die er niemals wirklich beherrscht hatte -
nominell zurück. Aber im Rahmen [S.109] der
vollkommenen Neuordnung des Byzantinischen Reiches
(der "Themenkonferenz") hatte sich Herakleios bereits
entschieden, Syrien und Mesopotamien als Reichsgebiet
aufzugeben, behielt jedoch einige Städte und alle
Häfen unter seiner Kontrolle. Die dringend gebotene
Konsolidierung seines Kerngebietes hatte absoluten
Vorrang, denn im Westen kämpfte das Reich um seinen
Bestand.
[Konstantinopel muss nicht Hauptstadt sein -
Rückführung des Kreuzes nach Jerusalem 630]
Schon 618 hatte der aus Nordafrika stammende
Herakleios sich mit dem Gedanken getragen,
Konstantinopel als Hauptstadt aufzugeben und von
Sizilien aus zu regieren. Ein Volksaufstand und der
Klerus brachten ihn davon ab, die Kirche musste
allerdings seinen Feldzug finanzieren, den er 628
siegreich abschloss und 630 mit der feierlichen und
persönlichen Rückführung der Kreuzesreliquie nach
Jerusalem krönte.
Es war kein gewöhnlicher Feldzug gewesen, sondern der
erste Kreuzzug der Geschichte, der Kampf der Christen
gegen die Feueranbeter.
7b. Die "Arabi"-Identität zwischen Byzanz
und Persien
7b.1. Die "Arabi"-Christen und die
Byzanz-Doktrin von Herakleios
[Christen im heutigen Kurdistan ("Arabi") mit
Herakleios]
Trotz gewisser religiöser Unterschiede hatten die
Arabi mit Herakleios sympathisiert. Mehrfach belegte
Vergleiche machten die Runde mit Chosrau als Pharao im
alttestamentlichen Sinne, der die Kinder Ismaels
verschleppt habe, und die nun heimgeführt würden [46].
[46] Auch der Koran bezeichnet den
Perserkönig irrtümlich (?) als "Pharao".
Die Christen Persiens sahen Herakleios deshalb als
ihren natürlichen Verbündeten. Nach der Niederlage
zerfiel das Persische Reich in Fürstentümer, auch in
solche der Arabi. Zum einen lag die Autorität der
persischen Zentralmacht in Scherben, zum anderen war
mit dem Tod des Herakleios 641 die Bündnissituation
aus dem grossen, glorreichen Krieg beendet.
[Die "Arabi"-Emire nach dem Tod von Herakleios 641
bleiben Christen]
Die arabischen Emire, durchwegs Christen, hielten nun
die eigentliche Macht in Persien in der Hand. Hierfür
lassen sich zahlreiche archäologische Belege finden,
etwa die Münzprägungen der verschiedenen Emire, viele
mit einem christlichen Bezug im Münzbild.
[Byzanz mit Vasallenverträgen im
Zweistromland - direkte Macht nur an den Küsten
sowie Jerusalem und Damaskus]
Die persische Hegemonie in Mesopotamien, Syrien und
Ägypten war auf regionale Vasallen gestützt gewesen.
Die Niederlage gegen den Kaiser hatte zwar die
persische Hauptmacht und das sassanidische
Herrscherhaus vernichtet, die Emire von Mesopotamien
bis Ägypten jedoch unbeschädigt gelassen. Byzanz
behielt als starke Seemacht lediglich die Häfen sowie
einige wenige religiös wichtige Orte wie Jerusalem und
Damaskus [S.110] und schloss im Stile der altbekannten
"foederati" Vasallenverträge mit lokalen Fürsten.
[Kompromissformeln von Herakleios ohne Erfolg]
Herakleios hatte auch versucht, einen theologischen
Ausgleich mit dem Osten zu erzielen, aber seine
Kompromissformeln waren abgelehnt worden. Es half auch
nichts mehr, dass sein Nachfolger Konstans II. die
"Ekthesis", die Glaubensformeln, die 646 sogar zu
Aufständen in Nordafrika geführt hatten, aus der Hagia
Sophia (Kirche in Konstantinopel, heute in Istanbul
ein Museum -
https://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_Sophia)
entfernen liess.
7b.2. Zeit ab 622: Das erste Gefühl einer
"Arabi"-Identität zwischen Tigris und Ägypten -
Maavia gegen Byzanz
[Die Solidarität der "Arabi" vom Zweistromland bis
Ägypten - und es wird die Wiederkunft des
[Fantasie]-Christus erwartet]
Praktisch von einem Tag auf den anderen waren die
arabischen Emire jetzt ihre eigenen Herren, sie waren
plötzlich Teil einer Grossmacht, und das ohne grossen
Kampf. Kein Wunder, dass die Christen in Ägypten oder
Syrien kooperierten: Sie hatten es nun nicht mehr mit
Feueranbetern oder der verhassten Reichskirche zu tun,
sondern mit Leuten, die ihre Religion teilten.
Das Land von Ägypten bis Persien war nun plötzlich
arabisch dominiert, man war wie durch ein Wunder den
Schraubstöcken Byzanz' und Persiens entronnen. Der
Antichrist war besiegt, der Weltuntergang vertagt,
eine neue Ära war angebrochen, die in der Wiederkunft
Christi gipfeln würde.
[Die "neue Zeit" ab 622 nach dem byzantinischen
Sieg gegen die Perser]
Das Jahr 622 wurde so zur wichtigsten Jahreszahl des
frühen Arabiens. Es wurde als so wichtig und
einschneidend begriffen, dass man das Jahr des Sieges
der Christen über die Feueranbeter und der damit
verbundene Aufstieg der Araber als der Beginn einer
neuen Zeitrechnung festsetzte (wobei das byzantinische
Steuerjahr weitergeführt wurde, was der Wissenschaft
ein unschätzbares Instrument an die Hand lieferte).
Diese arabische Zeitrechnung (griechisch: "kata
Araba") folgte dem Sonnenkalender.
[Muslimische Lügentradition: Mohammed habe 622
Mekka verlassen, um in Medina Zuflucht zu suchen und
habe Herakleios mit dem Islam gedroht]
Nach der islamischen Tradition war ein arabischer
Prophet namens Mohammed 622 von der Stadt Mekka nach
Medina geflohen, und dieses Datum hatte den Beginn
einer neuen islamischen Zeitrechnung markiert. Diese
folgte dem Mondkalender. Nur, niemand benutzte diesen
Mondkalender, sondern den Sonnenkalender "nach der
Zeit der Araber". Nirgendwo ist der Name des Propheten
noch der seiner neuen Religion genannt. Nach
islamischer Tradition hatte Mohammed einen Brief an
Kaiser Herakleios gesandt mit der Aufforderung, zum
Islam überzutreten. Aus byzantinischen Quellen wissen
wir nichts über dieses Angebot. Nicht weiter
verwunderlich, denn wir können mit grosser Sicherheit
annehmen, dass Herakleios von dem Gründer einer völlig
neuen Religion, der ihm [S.111] noch zu Lebzeiten sein
halbes Reich und seine heiligen Stätten weggenommen
haben soll, nie gehört hatte. Seine Schreiber und die
Betroffenen hätten uns mit Sicherheit davon erzählt.
[Muslimische Lügentradition: Für eine muslimische
Expansion nach Damaskus oder Kairo sind KEINE
Quellen vorhanden]
Nach dem Zusammenbruch bzw. dem Rückzug der
Hauptmächte brach eine unruhige Zeit an, die durch die
Positionskämpfe der einzelnen Emire gekennzeichnet
war. Die islamische Geschichtsschreibung stilisiert
diese internen Positionierungs-Scharmützel zu einem
glorreichen Eroberungskrieg der Muslime. Die
wissenschaftliche Geschichtsforschung weiss allerdings
nichts vom Sieg der Muslime bei Gabitha, auch die
"grosse Entscheidungsschlacht" am Jordan (Yarmuk) der
Muslime gegen Byzanz ist [von anderer Seite] unbelegt.
639, also noch zu Lebzeiten (!) des Herakleios, sollen
die Wüstenkrieger [des Fantasie]-Mohammeds Damaskus
erobert haben - auch dafür gibt es nicht den
geringsten historischen Beleg [von anderer Seite].
Nach islamischer Tradition soll 640 Amr ibn As mit der
grünen Flagge des Propheten an der Spitze eines
muslimischen Heeres in Kairo eingezogen sein - und
auch darüber schweigen sich die [anderen] Quellen der
Zeit aus. Es existiert allerdings von Abd al-Maliks
Bruder Aziz, Emir in Ägypten, eine auf das Jahr 690
datierte Inschrift an einer Brücke von Fustat
(Alt-Kairo), die mit der Floskel "Amen" endet.
[Forschung: Maavia (Muawiya) mit dem Ziel eines
neuen Perserreichs bis Ägypten]
Der Erste, der die Chance zur Gründung eines neuen
Grossreiches, das Persien und die ehemaligen
arabischen Besitzungen Byzanz' umfassen sollte,
wahrnahm, war Maavia [[Muawiya]]. Eine Neuauflage des
Persischen Reiches unter Einschluss der Araber, nichts
weniger strebte er an, beinhaltete natürlich die
Wiederaufnahme des sassanidischen Kampfes gegen
Byzanz.
662 kehrte Kaiser Konstans II. seiner Hauptstadt
Byzanz den Rücken. Nicht nur hatte er sich mit der
gesamten östlichen Christenheit zerstritten, seine
höchst kaiserlichen Auffassungen wurden zu allem
Überfluss auch noch von Maximus dem Bekenner, dem
prominentesten Theologen seiner Zeit, als Häresie
abgekanzelt (was dieser allerdings mit der
lebenslangen Verbannung auf die Krim bezahlte).
[Byzanz: Regierungssitz wird nach Sizilien verlegt
- Maavia in Damaskus beginnt mit Kämpfen gegen
Byzanz]
Konstans II. also machte die Drohung des Herakleios
wahr und verlegte seine Residenz nach Syrakus auf
Sizilien - dem östlichen Reich drohte somit
Vernachlässigung.
Im selben Jahr, 662, wurde Maavia [[Muawiya]] in
Darabgerd, Südiran, zum "Amir al-Muminin" gewählt. In
dieser Eigenschaft herrschte er bald über
Persien [S.112] und den ehemals byzantinischen
Osten. 663 nahm er in persischer Tradition wieder
Kriegszüge gegen den Westen auf.
Maavias Residenz war Damaskus mit dem wichtigsten
Heiligtum und Pilgerzentrum der Zeit, der
Johannesbasilika mit dem Haupt Johannes des Täufers
als Reliquie. Die wichtigste Inschrift, die von Maavia
erhalten ist, haben wir bereits oben kennengelernt [[
S.80]],
den Stein von Gadara (Israel), eine griechische
Inschrift, mit dem Kreuzzeichen beginnend, die seinen
Titel nennt: "Amir al-Muminin". Exakt derselbe Titel
findet sich von ihm in Persien in persischer Sprache.
Wie wir gesehen hatten, bedeutet er "Oberster
Schutzgewährer", die gängige Übersetzung "Führer der
Gläubigen", womit wie selbstverständlich Muslime
gemeint sind, ist ohne irgendeine Basis.
[Maavia wechselt die Seite und wird zum Verräter
von Byzanz]
Maavia war ursprünglich Verbündeter und Lehnsherr des
Kaisers, wurde aber zum Verräter, weil er als
Byzantinerfreund die Unterstützung im persischen Teil
seines Reiches verloren hätte. Maavia prägte auch
Münzen in Jerusalem, die Figuren mit dem Kreuzglobus
in der Hand darstellen.
[Muslimische Lügentradition: Muawiya soll zum Islam
konvertiert sein, soll der Sekretärs von
[Fantasie]-Mohammed gewesen sein, soll zum
[Fantasie]-Kalifen von Medina ernannt worden sein,
soll 639 als [Fantasie]-Statthalter von Damaskus
eingesetzt worden sein, soll Feinde des Islams
besiegt haben und das [Fantasie]-Kalifat gegründet
haben]
Maavia ist unter dem Namen Muawiya eine der wenigen
historisch fassbaren Personen im bunten Reigen
traditioneller [Doktrin]-Darstellungen des frühen
Islams. Die Wissenschaft weiss nichts Gesichertes über
seine Herkunft, die islamische
[Doktrin]-Geschichtsschreibung aber weiss es: Muawiya
sei 603 in die einflussreiche Sippe der "Omayaden" vom
Stamme der Kuraisch in Mekka geboren worden, 630 sei
er zum Islam konvertiert und habe dem
[Fantasie]-Propheten als Sekretär gedient. Dann sei er
zum [Fantasie]-Kalifen von Medina ernannt und 639 vom
[Fantasie]-Kalifen Umar als [Fantasie]-Statthalter von
Damaskus eingesetzt worden. Unter seiner Führung seien
die Feinde des Islams besiegt worden, dazu sei er aus
mehreren Schlachten siegreich hervorgegangen, was ihm
das [Fantasie]-Kalifat eingebracht, allerdings auch
zur Abspaltung der Schiiten unter dem "rechtmässigen
[Fantasie]-Kalifen" Ali geführt habe...
[Forschung: Maavia / Muawiya verliert gegen
Konstantinopel und wird tributpflichtig - Maavia /
Muawiya wird in Damaskus gestürzt]
Zu den Fakten:
Die Schwäche der Perser war die Seekriegsführung
gewesen, weshalb sie letztlich immer vor
Konstantinopel - wie auch früher schon vor Athen -
gescheitert waren. Maavia hatte nun durch den Besitz
Ägyptens und Küstensyriens die Möglichkeit, eine
Flotte einzusetzen. Nach der schrittweisen Eroberung
einzelner Inseln auf dem Weg nach Konstantinopel
errichtete er [S.113] 672 eine Flottenbasis in der
Nähe der byzantinischen Hauptstadt, und als er 674 zum
Angriff schritt, erlitt er eine fürchterliche
Niederlage vor den Mauern der Stadt. Der Feldzug
endete in einem Desaster, trotzdem machte nach
islamischer Darstellung der "Kalif Muawiya" das
Byzantinische Reich tributpflichtig für die Muslime.
Genau das Gegenteil ist wahr. Maavia musste sich den
Frieden mit Byzanz erkaufen und erklärte sich zu einem
jährlichen Tribut von 3000 Goldstücken nebst Sklaven
und Pferden bereit.
Dies brachte eine starke Opposition im Osten zustande,
die Maavia absetzte. Maavia behielt einige Gebiete im
Westen, verfiel in Bedeutungslosigkeit, über sein Ende
ist nichts bekannt (die islamische Tradition kann
allerdings mit Details aufwarten).
Der Aramäer Maavia, der muslimische "Kalif Muawiya"
der Tradition, war in Wirklichkeit arabischer Christ.
7b.3. Abd al-Malik gegen Byzanz mit dem
Felsendom in Jerusalem mit der Inschrift
"gepriesener Jesus"
[Forschung: Abd al-Malik aus dem ostchristlichen
Marw - christlich und buddhistisch bis zum
Mongolensturm von 1221]
Der Nachfolger Maavias, Abd al-Malik, stammte aus Marw
in der ostpersischen Provinz Chorasan (heute
Turkmenistan). Marw war das antike Antiochia Margiana
und fiel im 5. Jahrhundert n. Chr. an Persien. Nach
dem Zusammenbruch des persischen Sassanidenreiches als
Folge der Niederlage gegen Byzanz [[622]] gelangten in
der Region ansässige Araber an die Macht. Die
traditionell behauptete islamische Eroberung von Marw
und der anderen mittelasiatischen Oasen hat nicht
stattgefunden. Noch aus dem 9. Jahrhundert sind
christliche und buddhistische Klostergründungen belegt
sowie Missionierungen entlang der Seidenstrasse. Erst
mit der Zerstörung durch die Mongolen im Jahr 1221
kann man gesichert von der Islamisierung Marws
ausgehen.
[Forschung: Abd al-Malik ab 681 mit erneuertem
Tributvertrag an Byzanz - Verehrungskult
"Mohammedismus" für Jesus "Isa bin Maryam"]
Wie Münzinschriften belegen, gelangte Abd al-Malik 681
an die Macht, musste aber schon vorher von Bedeutung
in der Region gewesen sein. Seine Herrschaft war auf
innere Konsolidierung gerichtet, daher erneuerte er
den Tributvertrag mit Byzanz zu höheren Zahlungen.
Malik wollte dem Kaiser vielleicht aus Überzeugung,
vielleicht aus Mangel an militärischen Optionen, auf
religiösem Gebiet Paroli bieten. Seine Regierungszeit
war relativ friedlich, und in seiner Zeit blühte der
sogenannte "Mohammedismus" auf.
Sassanidischer Tradition entsprechend symbolisierten
Münzen immer die Ideologie des Herrschers. Das war bei
Abd al-Malik der "Mohammed", der Gepriesene. Ab dem
Jahr 660 tauchten Münzen aus Persien mit dem Logo
[S.114] "Mohammed" auf, in Kombination mit
christlichen Symbolen oder weiteren Nennungen wie "abd
Allah" (Diener Gottes) oder "nam" (selig).
Mit "Mohammed" war nun zweifellos keine Person
gemeint, es war viel mehr ein Titel. Abd al-Malik
selber sagt uns unzweideutig in der Inschrift in
seinem Heiligtum in Jerusalem, im "Felsendom", wer der
"Mohammed" war: [Fantasie]-Isa bin Maryam -
[Fantasie]-Jesus, Sohn der [Fantasie]-Maria.
[Forschung: Abd al-Malik mit dem Felsendom gegen
den Kaiser von Byzanz mit seiner Hagia-Sophia-Kirche
- die ostchristliche Messiaserwartung]
Der Kaiser von Byzanz als Vorsteher der Reichskirche
hatte die Hagia Sophia (die Hagia-Sophia-Kirche, dann
Moschee, heute ein Museum in Istanbul -
https://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_Sophia).
Abd al-Malik dagegen als Vorsteher der arabischen
Kirche hatte keinen monumentalen Sakralbau. Die Zeit
drängte, denn für den Jahreswechsel 699/700 wurden der
Weltuntergang und die Rückkehr des [Fantasie]-Messias
erwartet. Ihn wollte er in der neuen Basilika an der
Stelle des alten salomonischen Tempels in Jerusalem
erwarten. Er nahm den Bau des "Felsendoms" in Angriff,
den er 694 abschloss. Der Bau mit seinem achteckigen,
christologisch-symbolhaften Grundmuster [47]
[47] Vgl. hierzu [[das Kapitel]]: Die
Kirche am Tempelberg [[S.99-106]]
entspricht syrisch-byzantinischer Kirchenarchitektur
und wurde ohne Zweifel als christliches Heiligtum
gebaut. (Die Annahme, [der Fantasie]-Karl der Grosse
habe beim Bau seiner in den Grundelementen identischen
Pfalzkapelle in Aachen eine muslimische Moschee
kopiert, ist nicht sonderlich realistisch).
[Forschung: Die Glaubensbekenntnisse - Abd al-Malik
ohne Dreieinigkeit, dafür mit dem "gepriesenen
Propheten": "Mohammed rasul"]
Im Inneren der Hagia Sophia [Kirche in Byzantium]
hatte Herakleios sein Glaubensbekenntnis im Sinne der
Dreieinigkeit anbringen lassen. Malik [in Jerusalem]
verewigte in seiner Kirche am Ort des Tempels [am
Felsendom] seinerseits sein Glaubensbekenntnis (im
vollen Wortlaut haben wir es bereits oben [[
S.91-92]]
kennengelernt):
"Es gibt keinen Gott ausser Gott allein,
er hat keinen Teilhaber."
"Gelobt sei der Knecht Gottes und sein
Gesandter."
"Jesus Christus, Sohn der Maria, ist der
Gesandte Gottes."
"So glaubt an Gott und seinen Gesandten
und sagt nicht Drei."
|
Dies ist ein christlich-vornizensisches
Glaubensbekenntnis reinsten Wassers. Abd al-Malik
lehnt die Dreieinigkeit ab ("so sagt nicht Drei"), für
ihn ist [der Fantasie]-Jesus der "Mohammed rasul", der
"gepriesene Prophet", aber nicht der Sohn Gottes.
[Forschung: 7-armiger Leuchter von Abd al-Malik
wird 5-armig]
Eine Münze Maliks unterstreicht das religiöse
Fundament seiner Kirche am Platze des alten Tempels:
Sie bildet den siebenarmigen Leuchter ab zusammen mit
der Inschrift "Es gibt nur einen Gott" (
"la ilaha
[S.115]
illa
'lah"). Er sieht sich als Erneuerer Zions in
der wahren Tradition [[des Fantasie]]-David. Diese
Tradition ist auch im späteren Islam
erhaltengeblieben, nur wurde [[der Fantasie]]-David
mit dem Allzweck-Titel "Prophet" ausgestattet. Der
Leuchter mit den sieben Armen der Primzahl 7 wandelte
sich bald zu 5 Armen der Primzahl 5, wohl um eine
Distanz zum jüdischen Komplex zu schaffen.
[Forschung: Die Verbreitung des Konzepts des
"gepriesenen Propheten": "Mohammed rasul"]
Abd al-Malik hatte also den Osten seines Reiches
verlassen und war nach Westen gezogen, nach Jerusalem.
Das mit den verschleppten Arabi in den Osten
verschlagene "Mohammed"-Motto war mit ihm vom Osten
nach dem Westen gewandert und tauchte in der Folgezeit
auf Prägungen in Syrien und Palästina auf. In
Nordafrika fand der "Mohammed" ebenfalls Verbreitung,
nur in Ägypten, im Bereich der koptischen Kirche, tat
sich das "Mohammed"-Konzept schwer.
Der "Mohammedismus" im Sinne des "Gepriesenen" (Jesus)
war das bestimmende Merkmal der Zeit Maliks. Seine
Anhänger wurden die "Muhamedaner", womit zu jener Zeit
keineswegs Muslime gemeint waren [[sondern Christen,
die den Fantasie-Jesus als "der Gepriesene"
verehrten]].
[Muslimische Lügentradition: Die Fehlinterpretation
auf Münzen von Abd al-Malik mit dem Wort "Mohammed"]
[[Die muslimische Doktrin meint]]:
Gerade in Abd al-Maliks Münzen sieht man
traditionellerweise einen Nachweis, dass es sich bei
ihm um einen islamischen Kalifen gehandelt habe. Mit
dem Aufscheinen von "Mohammed" sei klarerweise der
[[Fantasie]]-Prophet gemeint, ausserdem sei eine
häufig auftauchende Figur mit Schwert ("standing
caliph") und der Inschrift "kalfat Allah" [["kalifat
Allah"?]] die Darstellung des jeweiligen Kalifen. Es
gibt eine ganze Reihe solcher "Stehenden Kalifen". Es
sind typisierte Darstellungen, und nur gelegentlich
findet sich die Nennung des Herrschers, regelmässig
aber die Nennung MHMD oder ausgeschrieben
"Mohammed(un)".
[[Die Forschung korrigiert]]:
Der "Stehende Kalif" ist in Wirklichkeit der
"Gepriesene", nämlich [[der Fantasie]]-Jesus. Er hält
stets ein überdimensionales Schwert in der Hand, das
Richtschwert, auf einigen Darstellungen deutlich als
Flammenschwert zu erkennen. Das ist die Rolle, die er
im Zeitverständnis einnimmt: der eschatologische
[[Fantasie]]-Jesus, der als Verkünder [[des
Fantasie]]-Gottes ("Kalfat Allah") alsbald auf die
Erde zurückkehren wird, um am Jüngsten Tage
[[Fantasie]]-Recht zu sprechen.
[Forschung: Auf Münzen von Abd
al-Malik fehlt das Byzantinerkreuz - dafür eine
Steinpyramide "Yegar Sahadutha"]
Oft findet sich auf Maliks Münzen eine "Leiter", so
[[sagen]] manche Interpreten. Dieses Gebilde findet
sich auch auf byzantinischen Münzen mit dem
byzantinischen Kreuz obendrauf. Auf Maliks Münzen
fehlt dieses Kreuz, manchmal ersetzt durch eine Kugel
oder einen Kreis. Dies wird nun [S.116]
traditionellerweise so interpretiert, dass Malik als
muslimischer Herrscher das Kreuz entfernen liess. Nach
neuer Interpretation ist das Verschwinden des
byzantinischen Kreuzes aber nicht nur Teil der
ideologischen Auseinandersetzung mit Byzanz, sondern
auch eine Rückbesinnung auf die alte mitische
Tradition anikonischer Steinidole. denn die "Leiter"
stellt ohne Zweifel die "Yegar Sahadutha" dar, die
alttestamentliche Steinpyramide im Zusammenhang mit
der Jakobslegende, die zum Allerheiligsten führt. Auch
im Westen seines Reiches, in Nordafrika, weisen Maliks
Münzen die "Yegar Sahadutha" auf, zusammen mit seinem
monophysitischen Programm in Latein:
"In nomine domini non deus nisi deus solus non est
alius."
(Im Namen des Herrn, es gibt nur einen Gott allein und
er hat keinen Teilhaber). [S.117]
[Forschung: Die Tradition vieler
Titel und Verehrungen, ohne den Namen des
Gepriesenen zu nennen]
Es erhebt sich auch die Frage, warum Titel häufig
genannt werden ("Mohammed", "abd Allah" etc.) ohne
denjenigen, der gemeint war, gleich beim Namen zu
nennen. Es ist die vom Respekt diktierte Scheu der
Zeit, grosse, heilige Namen nicht leichtfertig
auszusprechen. Dies ist schon aus dem Alten Testament
bekannt. Von den Nabatäern wissen wir nicht einmal den
Namen ihres höchsten Gottes, lediglich den Titel
("Dusares"). Der "Gesalbte" ("Christus") ist genau so
ein Titel, wie es "Mohammed" ist. Auch weltliche
Herrscher der Zeit bevorzugten solche Titel, und zwar
bewusst herabstufende. 629 legte Herakleios den Titel
"autokrator" ab und liess [S.118]
sich bescheiden als "basileus" ("König") titulieren.
Justinian II. nahm gar "servus Christi" ("Diener
Christi") als Haupttitel an, genauso wie die "Knechte
Gottes" Maavia und Abd al-Malik. Eine Reihe von
Herrschern ist uns nur vom Titel, der ihr geistliches
Motto ausdrückt, bekannt, nicht aber vom Namen her.
[Archäologie: Viele christliche Symbole in der
Ostkirche: Fisch, Kreuz, Palme, Lamm Gottes]
Und letztlich bildeten die Münzen der "Omayaden" die
Palette der gängigen christlichen Symbole ab: Fisch,
Kreuz, Palme, Agnus Dei (Lamm Gottes) [48],
[48] In einer traditionellen
Münzbeschreibung "Vierbeiner" genannt.
und, wenn auch mit etwas ideologischem Abstand, die
alttestamentliche Steinpyramide. Das Kreuz spielte in
den orientalischen Kirchen generell eine weit
geringere Rolle als in den westlichen.
[Archäologie: Muslimische Münzen fehlen für Muawiya
/ Maavia und Abd al-Malik vollständig]
Wir besitzen eine grosse Anzahl eindeutig christlicher
Münzen aus Zeiten und Regionen, die nach dem
traditionellen Bericht schon lange islamisch gewesen
sein solle. Wie lässt sich das erklären? Es gibt keine
Erklärung ausser der, dass die Emittenten Christen
waren. Muslime können nicht präsent gewesen sein, denn
Münzen waren ein viel zu wichtiges Mittel der
Demonstration von Macht und Ideologie, als dass jemand
den Unterworfenen die Prägehoheit überlassen hätte -
und das über Jahrhunderte hinweg. Sobald Muslime
auftreten, drücken sie das in ihren Münzen aus.
[Muslimische Lügentradition: Falsche Interpretation
ostchristlicher Münzen]
Was wir mit Erstaunen feststellen, ist, dass die
Numismatik [[Münzkunde]] der Vergangenheit versuchte,
ihre Interpretation religiösen Geschichtsbildern [[der
muslimischen Lügentradition]] anzupassen, anstatt das
religiöse Geschichtsbild den Fakten [[anzugleichen]].
[Archäologie: Im 7. und 8. Jh. ist keine neue
Religion "Islam vorhanden"]
Nirgendwo in Relikten oder Dokumenten des 7. und 8.
Jahrhunderts, islamische oder nichtislamische, kommt
die Nennung von Muslimen oder Islam im Sinne einer
neuen Religion in Arabien vor. Und das, obwohl nach
islamischer Tradition zu dieser Zeit bereits der
gesamte Orient islamisch gewesen sein soll. Gerne wird
als Beleg für die Existenz des Islams im 8.
Jahrhundert Johannes Damascenus genannt. Der spricht
aber nicht - man muss einfach nur mal hinschauen - von
"Muslimen", sondern von der "Häresie der Ismaeliten".
Häretiker sind diejenigen, die die offizielle
Glaubenslinie verlassen haben - das war von der
Reichskirche aus gesehen bei der arabischen Kirche
Maliks der Fall -, es sind aber [S.119] niemals
Anhänger einer anderen Religion. Es ist Usus geworden,
"Araber" mit "Muslimen" gleichzusetzen, obwohl es
dafür keine historische Rechtfertigung gibt.
[Archäologie: Der Begriff "Muslim"="Orthodoxer",
"Rechtgläubiger"]
Der Begriff "Muslime" ist zum ersten Mal für das Jahr
753 auf einer persischen Münze nachgewiesen. Diese
"Muslime" sind jedoch nicht die Angehörigen der
Religion des Islams, wie wir es heute als
selbstverständlich verstehen, sondern es sind
aramäisch die "meshlem", die "Orthodoxen", die
"Rechtgläubigen" (was auch die Griechisch-Orthodoxen
von dich behaupteten).
[Kreuzzüge: Papst Urban II. weiss gar nicht,
wer da in Palästina lebt: arabische Christen]
In seinem Aufruf zum ersten Kreuzzug 1096 sprach Papst
Urban II. von der Rückgewinnung des Heiligen Landes
und von seiner Neubesiedelung. Er skizzierte Palästina
als das Land der Bibel, "wo Milch und Honig fliesst".
Viele Kreuzfahrer nahmen ihre Familien mit und waren
fast vom Schlag getroffen, als sie dann der heissen
Steinwüste ansichtig wurden. Urban sprach über
"Gottlose" im Allgemeinen, verlor aber kein konkretes
Wort über Muslime und ihre Religion. Hätte er sie als
die Hauptgegner wahrgenommen, so kann man erwarten,
hätte er Ross und Reiter genannt.
7c. Die Umdeutungen des
syro-aramäisch-"christlichen" Wortschatz durch die
muslimische Lügentradition - das Wort "mahdi"
("Erlöser") und "Mohammed" ("der Gepriesene")
[Archäologie: arabisch-christlicher Wortschatz]
Viele für uns typisch muslimisch anmutende Begriffe
sind schlicht arabisch, sie hatten bis gegen Ende des
ersten Jahrtausends nichts spezifisch Islamisches an
sich:
Allah: sehr frühe aramäische Bezeichnung
für "Gott" allgemein und noch heute gebräuchlich bei
arabischen Christen.
Mohammed: Der Gepriesene, Christus.
Abd Allah: Servus Dei, Diener Gottes.
Rasul: Prophet.
Mahdi: Messias.
Bismillah: im Namen Gottes.
Bismillah rahman rahim: im Namen des gnädigen und
barmherzigen Gottes. ("In nomine dominis
miseriscordis"), eine gängige christlich-lateinische
Formel.
La illah ilallah: Es gibt keinen Gott ausser Gott
allein. Dies ist die arabische Übersetzung der
lateinischen Formen "Non deus nisi deus solus"
[S.120].
Beide Aussagen finden sich auf arabischen Münzen, die
leichtfertig als islamische tituliert wurden.
[Die Umdeutungen in die muslimische Lügentradition]
Diese Formeln und viele andere mehr sind ursprünglich
Begriffe der arabischen Christenheit. Man muss sich
von der Vorstellung trennen, dass das Auftauchen eines
dieser Wörter notwendigerweise etwas mit der Religion
des Islams zu tun habe oder ihre Existenz geradezu
belege. Erst später erlangten diese Begriffe eine
spezifisch islamische Zuordnung, und dies in oft
seltsam undifferenzierter Form, wie das Beispiel des
"mahdi" zeigt.
[Umdeutungen: Das Wort "Mahdi" ("Erlöser")]
Der "Mahdi", der Erlöser, ist bei den arabischen
Christen damals wie heute Jesus. Im Koran ist der
"Mahdi" ebenfalls "Isa bin Maryam" [[Jesus]]. Obwohl
mit Mohammed die Kette der Propheten eigentlich
abgeschlossen sein soll, erwartet die Hauptströmung
des sunnitischen Islams trotzdem eine weitere Ankunft
eines Messias, ohne diesen jedoch zu spezifizieren und
ohne seinen Bezug zum endgültigen Propheten Mohammed
zu definieren.
[Schwarze Mahdis (Erlöser): Sudan und "USA"]
Es gab bereits zahlreiche Mahdis [[Erlöser]], die
jedoch nie über lokale Bedeutung hinauskamen, mehrere
Dutzend allein in Afrika. Der berühmteste war Mohammed
Ahmad, der im Sudan einen Gottesstaat errichtete,
welcher 1898 von den Engländern [[bzw. vom Komitee der
300 Drogendealer der Königin von England]] zerschlagen
wurde [49].
[49] Diese Episode erzählt der Film
"Khartoum", 1966
Der letzte bekannt gewordene sunnitische Mahdi
[[Erlöser]] war 1930 Master Wallace Fard Muhammad,
Gründer der "Black Muslims" in den USA.
[Schiitische Mahdis (Erlöser) im Iran: Es wird der
Imam Mohammed al-Mahdi erwartet, bis er kommt,
vertreten durch die Ajatollahs]
Bei den Schiiten (den "Zwölferschiiten") ist der
erwartete Mahdi an eine bestimmte Person gebunden: an
den verborgenen zwölften Imam Mohammed al-Mahdi, nach
der Verfassung des Irans von 1979 das offizielle
Staatsoberhaupt, bis zu seiner Ankunft vertreten von
den Ajatollahs.
Mohammed al-Mahdi - oder vielleicht doch der
"gepriesene Messias"? Nach iranisch-schiitischer
Ansicht könne der Mahdi aber nur inmitten eines Chaos
erscheinen. Es kann daher eine gutgefällige Tat sein,
ein Chaos zu erzeugen, um so die Ankunft des Messias
zu beschleunigen. Eine Rakete, die im August 2010
vorgestellt wurde, erhielt in diesen Gedankengängen
die Bezeichnung "Mahdi". Präsident Ahmadinedschad
prophezeite mehrfach das baldige Erscheinen von Jesus
und (!) dem [S.121] Mahdi Mohammed. 7 Jahre (wieder
die Primzahl) nach dem Erscheinen der beiden würde das
Jüngste Gericht stattfinden [50].
[50] Siehe die iranische Webseite zur
Vorbereitung auf die Erscheinung des Mahdi:
www.mahdaviat-conference.com [[همايش بين المللی
دکترين مهدويت]]
[Die drei christlichen Strömungen: Rom - Byzanz -
und das arabische Christentum in Jerusalem]
Während Paulus mit seiner Interpretation das
Christentum aus dem Orient verabschiedete und es
romanisierte, während Byzanz die Orthodoxie
begründete, schuf Abd al-Malik eine selbständige
arabische Kirche. Natürlich war er Christ, wie es alle
Marwaniden (vulgo "Omayaden") und die ersten der
nachfolgenden "Abbasiden" waren. Der "Mohammed" [["der
Gepriesene" - nämlich Jesus]] war sein Hausheiliger,
der Felsendom sein "haram".
[Der Begriff "Mohammed" gemäss muslimischer
Lügentradition: Ausbreitung von Mohammed nach Norden
- real: Der Mohammed-Begriff breitete sich vom
Persischen Gold ans Mittelmeer aus]
In der islamisch-historisierenden Literatur des 9.
Jahrhunderts hatte al-Walid von Mekka aus Mesopotamien
erobert und war auf den Spuren Abrahams erobernd in
Syrien und Palästina eingefallen, wobei er die
legendenhafte Schlacht am Yarmuk schlug. Die
islamische Tradition unterstellt eine
Süd-Nord-Richtung der Expansion des Mohammed, in
Wirklichkeit wanderte der "Mohammed" [[die
Formulierung "der Gepriesene" nach den Verschleppungen
von Christen in den heutigen Iran und nach dem Sieg
von Byzanz gegen Persien 622]] vom Osten nach dem
Westen. Mit ihm zogen zahlreiche christliche Araber,
die einst verschleppt worden waren oder ihr Land unter
dem Drucke der byzantinischen Reichskirche hatten
verlassen müssen, in ihre angestammte Heimat zurück:
Das ist eine "Hidschra", gut vorstellbar als die
geschichtliche Vorlage zur legendenhaften "Hidschra"
des Propheten von Mekka nach Medina.
7d. Al-Walid in Damaskus - der Sohn von Abd
al-Malik in Jerusalem
[Neuer heiliger Bezirk in Damaskus mit
arabisch-christlichen Sprüchen - "In der Religion
herrscht kein Zwang"]
Al-Walid (der "Gröfaz" der Eroberungsliteratur) war
ein Sohn Abd al-Maliks. Er schuf sich in der
persischen Tradition eine eigene Residenz, und zwar in
Damaskus. Er vergrösserte den Bezirk des Heiligtums
des Johannes des Täufers aus der Zeit Maavias und
baute einen neuen heiligen Bezirk. Das, was heute
unter "Omayadenmoschee" firmiert, wurde ohne Zweifel
von Walid als arabisch-christliche Verehrungsstätte
gebaut. Unter anderem brachte er den so gründlich
missverstandenen Spruch an: "In der Religion herrscht
kein Zwang." Dies war kein Vers aus dem Koran, wie die
Tradition das sieht, vielmehr gelangte dieser
Spruch später in den Koran, ausser man schliesst sich
wiederum der Meinung Luxenbergs von der Existenz eines
[S.122] aramäischen Urkorans an. Walid wandte sich
damit gegen das kaiserliche Religionsdiktat - und
rückte wohl auch vom Eiferertum seines Vaters ab. Sein
Bruder Hisham übernahm das Heiligtum des Sergios,
eines populären syrischen Soldatenheiligen, in Rusafa.
Mit Hisham ging die Herrschaft der Marwaniden um 750
im Osten zu Ende. Es folgte noch ein 250 Jahre
dauerndes Nachspiel im Westen, in al-Andalus.
[Muslimische Lügentradition: Erfindung der Omayaden
in Mekka - und der Kalif Abd al-Malik in Jerusalem]
In der islamischen Tradition sind die Marwaniden die
"Omayaden / Umayyiden" aus Mekka, auf einen Omar /
Umar zurückgehend. Wiederum fehlt jeglicher Beleg
dafür. Allerdings scheint der islamischen Tradition
die Sache mit den Omayaden nicht ganz geheuer gewesen
zu sein, denn einige von ihnen werden als nicht gerade
beispielhafte Muslime beschrieben. So soll der "Kalif
Abd al-Malik" versucht haben, die Teilnehmer an der
muslimischen Wallfahrt, der ¨"Hadsch", von Mekka weg
nach Jerusalem zu lotsen.
[Forschung: Jerusalem ist damals
arabisch-christliches Zentrum - Pilgerfahrten nach
Jerusalem - Prophet wird erwartet - alle sollen das
Buch lernen]
Selbstverständlich führten die Pilgerfahrten in der
Zeit Maliks nach Jerusalem, es war mit seinem
Felsendom das religiöse Zentrum der arabischen
Christen. Abd al-Maliks gesamte Zielsetzung, auch
persönlich von ihm nachvollzogen, war die Rückkehr ins
Gelobte Land [51],
[51] Zion, Falastin in Münzlegenden [[im
Internet nicht auffindbare Quelle]]
wo das Weltende abgewartete werden sollte. Um darauf
vorbereitet zu sein, sollten sich die Christen des
"islam", der Übereinstimmung mit der Schrift
befleissigen, um nicht im Streit dem Messias
gegenübertreten zu müssen.
7e. Weitere erfundene Kalifen
7e.1. Erfundener Kalif: Umar II. - 8
Omayaden-Kalifen scheinen erfunden
[Muslimische Lügentradition: Kalif Umar II. ist
erfunden - von 14 Omayaden-Kalifen scheinen 8
erfunden]
Ein weiterer "Omayaden-Kalif", Umar II., hat uns der
islamischen Geschichtsschreibung zufolge die Anweisung
hinterlassen, was Ungläubige gegenüber Muslimen
dürften und was nicht. Von Umar hat die Forschung
allerdings kein Lebenszeichen und auch er ist ziemlich
sicher ins Reich der Legenden zu verweisen. Von den 14
in der Traditionsliteratur aufgeführten
"Omayaden-Kalifen" sind nach gegenwärtigem Stand
zumindest acht als nicht belegt von der Liste zu
streichen.
7e.2. Kalif Marwan: Aus dem Ortsnamen Marw
wird Marwan I. und Marwan II. gedichtet
Die Erfindung der Kalifen Marwan I. und Marwan II. im
traditionellen Bericht zeigt das prinzipielle
Nichtverstehen des dynastischen Grundkonzepts. Die
persische Wurzel MRW wurde falsch verstanden oder
bewusst verdreht, und aus dem Ursprungsort der
Dynastie, Marw in Ostpersien, wurde eine Person namens
Marwan gemacht, selbstverständlich aus Mekka und aus
[S.123] dem Umkreis des Propheten stammend. Grund für
solche Fehlleistungen waren der Wunsch nach einer
bestätigenden Darstellung um jeden Preis, also
schlicht Geschichtsfälschung, aber auch die
Diskrepanzen, die sich bei der nachträglichen
Rückrechnung vom arabischen Sonnenkalender in den
Mondkalender der Hidschra-Zeit ergaben, und die
kaschiert werden mussten. Lücken wurden nach Gutdünken
aufgefüllt, absolut kein Einzelfall der
Geschichtsschreibung früherer Tage. [52]
[52] In der Bibel erreichen manche
Persönlichkeiten deshalb ein ungeheures "biblisches
Alter", weil die genaue Genealogie in Vergessenheit
geraten war und die Lücken mit expandierter
Lebenszeit gefüllt wurden. [[Biblisches Alter wird
von Ufologen klar damit erklärt, dass die Pharaonen
und assyrischen Herrscher Ausserirdische waren, um
mittels Vermischung mit den Urmenschen schönere
Menschen zu formen]].
7f. Die Blütezeit der syrisch-arabischen
Kirche - die Übergangszeit von den Omayaden zu den
Abbasiden
7f.1. Blütezeit der syrisch-arabischen
Kirche
[756: Das Prophetengrab in Medina - christliche
Bekenntnisse]
Der Übergang von den "Omayaden" zu den "Abbasiden" ist
auch religiös als Übergangszeit zu sehen, obwohl der
grosse Einschnitt erst nach al-Mamun (gest. 833)
erfolgte. Der erste "Abbaside" baute 756 ein Heiligtum
in Medina, das heutige "Prophetengrab". Auch er
brachte noch christologische Bekenntnisse an, aber
Maria und Jesus treten bereits in den Hintergrund.
Nach Karl-Heinz Ohlig zeigen die Inschriften von
Medina vielleicht zum letzten Mal "Mohammed" als
christologisches Prädikat [[Syro-Aramäisch: "der
Gepriesene]], [[der zu Preisende"]]. Allmählich
überflügelte das Heiligtum von Medina [[das
Prophetengrab]] jenes von ¨Damaskus an Bedeutung [[die
Basilika von Johannes des Täufers]].
[Die Blütezeit der arabisch-syrischen Kirche - das
direkte Vertrauen in Jesus und Abraham -
griechischer Pomp und Bilderkult etc. werden
abgelehnt]
Das 7. und 8. Jahrhundert, also präzise die Zeit der
behaupteten islamischen Eroberungen, war die Blütezeit
der arabisch-syrischen Kirche. Zahlreiche Neubauten
von Kirchen entstanden, die bekanntesten sind der
Felsendom in Jerusalem und die Johannesbasilika in
Damaskus. Missionierungen reichten über die Grenzen
Persiens hinaus bis nach China.
Theologisch fand in der arabischen Kirche eine
Loslösung vom Gottmenschen Jesus und den damit
zusammenhängenden philosophischen Problemen der
griechischen Denkart statt. Vielmehr spricht Gott
durch die verschiedenen Propheten, von denen auch
Jesus einer ist. Die griechische Kirche wurde Schritt
für Schritt quasi nationalisiert.
Das arabische Christentum war von semitischer
Religiosität geprägt und stand dadurch der Tradition
Abrahams stets nahe. In dieser Tradition erfolgte die
schrittweise Ablehnung des hellenistischen
Christentums mit seinem Pomp, seinem Bilderkult und
seinen nicht für jedermann nachvollziehbaren
philosophisch-theologischen Konstrukten [S.124].
7f.2. Vergleiche des antiken Christentums
mit dem Koran-Inhalt
[Antikes Christentum: Maria ist wegen der
Jungfrauengeburt heilig, aber Joseph wird praktisch
verneint, weil er kein Gott ist]
Für das antike Verständnis war es etwa das absolute
Minimum, dass ein Gottessohn, wenn schon nicht
göttlich gezeugt, so doch zumindest einer
Jungfrauengeburt entstammen musste. Marias Ehemann
Joseph wurde folgerichtig in der christlichen
Tradition fast bis zur Unsichtbarkeit an den Rand der
Geschehnisse gerückt, aber die Mutter selber in
Heiligenstatus versetzt.
[Muslimische Lügentradition: Mohammed und der Vater
"Abd Allah" bekommen einen Stammbaum bis Abraham -
erfundene Kalifen Omar und Abbas]
Auch im Koran wird Joseph mit keiner Silbe erwähnt,
aber die Araber drückte der Schuh noch woanders: In
ihrem Verständnis konnte eine Frau unmöglich so im
Mittelpunkt stehen wie die römische Maria, und für
eine bedeutende Persönlichkeit und ihre Legitimität
kam nur ein absolut beeindruckender Stammbaum in
Frage. Durch Uminterpretation des "abd Allah"
[["Diener Gottes"]] wurde des "Mohammeds" Vater als
"Abd Allah" dingfest gemacht, und im weiteren Verlauf
wurde der Mohammed mit einer beeindruckenden
Ahnenreihe versehen, die ihn über Abraham und Noah
nicht weniger weit als bis zu Adam selber zurückführt.
Mohammed wird so mit Stammvater Abraham verlinkt, der
persische "Ali" zum Schwiegersohn ernannt, die
"Omayaden" gehen auf einen Omar zurück, die
"Abbasiden" auf einen Abbas und beide stammen aus dem
unmittelbaren Umfeld des Propheten. Wenn das keine
raum- und zeitübergreifende Legitimierung ist! [53]
Allerdings bleiben uns die Konstrukteure jeglichen
Nachweis schuldig.
[53] Saddam Hussein sorgte in der
arabischen Welt für Aufregung, als er einmal König
Hussein von Jordanien als "Cousin" ansprach. Dies
wurde als der Versuch gewertet, sich in die Familie
des Propheten einzuschleichen, auf die sich ja die
Haschemiten-Dynastie König Husseins zurückführt.
In dem kulturell disparaten Raum war die
syro-aramäische Sprache die Hauptsprache und das
verbindende Element. das ging so weit, dass sogar in
Persien zahlreiche offizielle Dokumente in Aramäisch
verfasst wurden. Auch politisch war der Raum
differenziert und meist unruhig. Die Zentralgewalt
reichte nicht wesentlich über die grösseren Städte
hinaus, in den Provinzen trugen die kleineren und
grösseren Emire ihre Machtkämpfe aus.
7f.3. Jerusalem: Der erwartete Messias kam
nicht - "der Gepriesene" ("Mohammed") kam nicht
Mit der Erosion der Macht der Marwaniden erodierte
auch die Stellung des "Mohammed" [[des "Gepriesenen" -
Jesus]]. Ein wesentlicher Grund dafür mag die
enttäuschte Messias-Erwartung gewesen sein: Der
"Mohammed al-mahdi" war [S.125] ausgeblieben, er war
nicht wie erwartet zum jüngsten Gericht am Tempelberg
erschienen. Vielleicht war das sogar das entscheidende
Moment für das Verschwinden des
Mohammed-Jesus-Konzepts.
7f.4. Das Wort "wali-Allah" ("Stellvertreter
Gottes") - das Wort "ali" ("Hervorragender")
[Die Abspaltung der Schiiten mit einem "Ali"]
Im Osten des Reiches dominierte das Konzept von Jesus
als "sali-Allah", des "Stellvertreters Gottes". Der
"wali-Allah" ist mit dem Titel des "Hervorragenden"
(ali) verbunden und wird zum Vollstrecker des Willens
Gottes im Stile eines persischen Ritters. So wie sich
der "Mohammed" zu einer Person verselbständigte, tat
dies der "ali". Daran entzündete sich ein Streit, der
zur Abspaltung ("schia") der Partei des "ali" führte:
die heutigen Schiiten.
Wie der "Mohammed" ist auch der "Ali" in Persien
entstanden [54]
[54] Der "ali" im Süden, der "Mohammed" im
Osten
kam aber bis auf den heutigen Tag nie richtig über
seine Heimat hinaus.
[Muslimische Lügentradition: Der erste "Alide" soll
Abbas geheissen und die "Abbasiden" begründet haben
- mit erfundenem Stammbaum]
Der erste nachmarwinidische Herrscher dürfte ein Alide
gewesen sein. Wir kennen seine Münzen, seinen Namen
verrät er uns allerdings nicht. Die islamische
Tradition indes kennt ihn: Es sei ein Abbas, der
selbstredend der Familie des Propheten entstammt. Die
"Abbasiden" [55]
[55] Sie selber bezeichneten sich als die
"Hashim", die "Edlen", die als Erste auferstehen
dürfen. Sie beendeten die Traditionen von Marw und
Jerusalem und bauten Mekka als religiöses Zentrum
auf, wobei zunächst noch die abrahamitische
Tradition im Vordergrund stand.
kamen zu einem ebenso dubiosen Namen und einer
historisch grossenteils nicht gesicherten Thronfolge
wie vor ihnen die "Omayaden".
7f.5. Neue Ehrentitel bei den arabischen
Christen - alle von den Muslimen "umfunktioniert"
[Weitere Ehrentitel für die Jesus-Verehrung, ohne
dabei Jesus beim Namen zu nennen]
Das "Mohammed"-Motto der Marwaniden wurde abgelöst
durch eine Anzahl weiterer Titel, unter deren Motto
die Herrschaft für den verborgenen Jesus ausgeübt
wurde. Der Regent stellte seine oft anonyme Herrschaft
unter ein Prädikat Jesu:
-- "al-hadi" (Heiland),
-- "mardi" (der geliebte Sohn),
-- "harun" (der Gerechte),
-- "mansur" (der Siegreiche),
-- "mahdi" (der Erlöser)
und andere Titel mehr;
-- dem Moses war von Gott wegen seiner Redegewalt
Aaron als "kalif", als "Verkünder", zur Seite gestellt
worden, ein Attribut, das nun Wiederverwendung fand.
Es sind zutiefst christologische und biblische
Programme und Titel. Die islamische Tradition hat
diese kurzerhand zu Herrschernamen umfunktioniert.
[Erfundene Kalifen mit der Umfunktionierung
christlicher Ehrentitel]
Es gab mit Sicherheit keine Kalifen al-Mansur,
al-Mahdi, Musa al-Mahdi oder al-Saffah, und die ersten
"Abbasiden" waren mit Sicherheit Christen [S.126].
7f.6. Harun al-Raschid scheint auch erfunden
["Harun al-Raschid" heisst auf
Syrisch-Aramäisch "der gerechte Verkünder Aaron"]
Auch die Geschichtlichkeit des Prototyps eines
märchenhaften islamischen Potentaten, des berühmten
Harun al-Raschid, ist bedroht. Hat doch eine Frau,
eine Zubayda, während der Zeit seiner angeblichen
Regentschaft 13 Jahrelang ihre eigenen Münzen
emittiert. Hat sie unter dem Motto des "Harun
al-raschid", des "Gerechten Verkünders Aaron",
regiert?
7f.7. Barmakiden - mit buddhistischem
Ursprung
["Parmak" ist ein Ehrentitel eines Vorstehers des
buddhistischen Hauptklosters von Nawbahr]
Einen bedeutenden Machtfaktor am Hof der "Abbasiden"
stellten über Generationen hinweg die Barmakiden dar.
Diese waren buddhistische Tempelvorsteher in Bagdad,
zugewandert aus den buddhistischen Ostprovinzen des
Persischen Reiches, ihr Name leitet sich von dem Titel
"Parmak", dem Vorsteher des buddhistischen
Hauptklosters von Nawbahr, ab. Sie fungierten unter
mehreren Herrschern als Wesire und waren wesentliche
Teilhaber an der Macht - wenn einige von ihnen nicht
gar die Herrscher selber waren. Es gibt noch viele
Rätsel zu lösen.
7g. Die Geburt des Fantasiepropheten
Mohammed - Erfindung von Mekka - Erfindung der
Kuraisch - erste Moschee
7g.1. Regent al-Mamun (786-833) in Marw und
Bagdad (ab 825) - Reise bis Ägypten und das Wort
"Mohammed"
[In der Zwischenzeit hat sich das Syrisch-Aramäische
verabschiedet und es hat sich eine Sprache der "Arabi"
herausgebildet, das Arabische. Und nun werden laufend
alte syrisch-aramäische Wörter so umgedeutet, dass sie
einem neuen Propheten entsprechen: Mohammed etc.].
[Al-Mamun: Der Religions-Mischmasch in Bagdad]
Ein bemerkenswerter Regent war der Nachfolger
Zubaydas, al-Mamun (786-833). Nachdem er ursprünglich
in Marw, Ostpersien, residiert hatte, zog er 825 nach
Bagdad und beseitigte den Regenten, seinen Halbbruder
Amin (?). Al-Mamun fand eine geistig lebhafte Stadt
vor. Es gab eine starke jüdische Gemeinde, Buddhisten,
Zoroastrier, Manichäer, persische, arabische,
hellenistische Christen - die wohl auch die Schriften
eines arabischen Propheten diskutierten, die
allmählich in Umlauf gelangten.
[Al-Mamun: Reise bis Ägypten - er findet das Wort
"Mohammed" und erfindet einen Propheten]
Als Perser war Mamun noch nie in die westliche
Reichshälfte gelangt. Dies holte er jetzt ausgiebig
nach. Mit einem grossen wissenschaftlichen Stab zog er
zunächst nach Harran, dem Ort Abrahams, der zugleich
ein wissenschaftliches Zentrum der Sabier war [56],
[56] "Sterneanbeter", Anhänger der alten
babylonischen Religion.
und von dort weiter nach Damaskus. Er besuchte die
Basilika des Johannes, die Bauten der Marwaniden. Von
dort ging es an den Nil. Theorien über den Ursprung
des Flusses wurden erörtert, er sah mit eigenen Augen,
wo der Prophet Moses im Bastkörbchen getrieben war. Er
machte in Jerusalem Halt und inspizierte mit seinem
Stab die Inschriften des Abd al-Malik in der Kirche am
Tempelberg. Und man fand den Beweis für einen
Propheten der Araber. Hier stand es schwarz auf weiss:
"Mohammed abd Allah". Was unter Abd al-Malik noch
"gepriesen sei der Knecht Gottes" hiess, wurde jetzt
im modernen [S.127] Arabisch zum "Mohammed, Sohn des
Abd Allah". Eine früher nicht mögliche Lesart war in
der sich umbrechenden Zeit mit der neuen Sprach- und
Schriftkonvention und etwas gutem Willen plötzlich
möglich geworden. Mamun soll den Namen Maliks entfernt
und seinen eigenen eingesetzt haben [57],
[57] Es ist nicht belegt, dass Mamun
selber die Änderung vornahm. Sie mag in noch
späteren Zeiten vorgenommen worden sein.
die Jahreszahl 72 "kata Araba" behielt er jedenfalls
bei.
[Al-Mamun: Münzen mit "kalifat Allah"]
Wir besitzen Münzen von al-Mamun, auf denen er sich
als "kalifat Allah" bezeichnet, die erste Nennung
dieses Titels seit "Abd al-Malik, aber in anderer
Bedeutung. Während bei Malik der "kalifat Allah",
"Gottes Herold", Jesus war, ist Maqmun als "Kalif" und
"Imam" der erste Repräsentant seines Gottes. Welchen
Gottes aber? Sicher des einen Gottes, Allah, der den
Propheten Mohammed zu den Arabern geschickt hatte.
Trotzdem hat sich Mamun keinesfalls als "Muslim"
verstanden - die Verselbständigung dessen, was wir
heute unter "Islam" verstehen, war zu seiner Zeit noch
nicht vollzogen.
[Al-Mamun: Korantexte, die Erde soll eine flache
Scheibe sein - und der Erdumfang wird fast
genau berechnet]
Mamun versammelte die besten Köpfe der Zeit an seinem
Hofe: Wissenschaftler aller Disziplinen und
Schattierungen, es herrschte intellektuelle Freiheit.
Als ihm etwa zu Ohren gekommen war, dass der Koran
eine Erde flach wie ein Teppich postulierte, die
arabischen Astronomen seiner Zeit sie aber als Kugel
definierten, ging er der Sache gleich auf den Grund.
In der Steppe bei Mossul liess er zu verschiedenen
Sonnenwinkeln einen geografischen Grad abstecken und
so den Erdumfang berechnen. Seine Expedition kam zu
dem Ergebnis: Der Umfang der Erdkugel beträgt 40.075
Kilometer (die exakte Zahl ist 40.235).
[Al-Mamun mit Aufklärung, Koran-Diskussion,
Verfolgung islamistischer Extremisten (Hanbalismus)]
Korantexte waren schon bekannt und in Diskussion. Aus
dem späten 9. Jahrhundert stammt der erste
zusammengefasste Text in Arabisch. Es gab sehr bald
eine radikale Strömung, namentlich von Ibn Hanbal
vertreten ("Hanbalismus"), deren Anhänger eine
wörtliche Auslegung betrieben. Mamun machte sich zum
Führer der "Mutaziliten", deren Geisteshaltung an den
antiken Philosophien und Wissenschaften eng angelehnt
war. Er liess feststellen, das auch der Koran
geschaffen worden sei und somit diskutiert werden
dürfe. Durch die Betonung der Ratio, durch die
Forderung nach Logik und Offenheit der
Erkenntnisquellen standen die Mutaziliten im krassen
Gegensatz zur orthodoxen Forderung nach [S.128]
Anerkennung des Korans als exklusive Quelle und dessen
wörtlicher Befolgung.
Die islamische Tradition feiert die Zeit al-Mamuns als
Blütezeit des Islams. Nichts ist falscher. Als
Mutazilit stand Mamun einer arabischen Aufklärung
wesentlich näher als der islamischen Korandoktrin. Er
bekämpfte den Hanbalismus, also etwa das, was sich
später als orthodoxer Islam konstituieren sollte. Der
ägyptische Theologe Ahmad Amin (1878-1954) war der
Ansicht, die Niederlage des Mutazilismus sei die
grösste Katastrophe in der Geschichte des Islams
gewesen.
7g.2. Mohammed und Ali werden als Personen
"festgesetzt" und 200 Jahre
Islam-Kalifat-Geschichte erfunden
Nach al-Mamun kam ein grosser Umbruch. Der "Mohammed"
und der "ali" waren auf dem Weg zur Personifizierung,
das Kalifat - obwohl nur von Malik und Mamun in
vollkommen anderer Bedeutung benutzt - wurde
rückwirkend allen Herrschern seit "Mohammed" verpasst:
eine lückenlose theokratische Kette vorgaukelnd, die
nie existierte.
Der Koran entstand und parallel dazu die arabische
Sprache und Schrift. Der "Mohammed" erhielt sein Grab
in Medina, der "ali" unterlag im programmatischen
Streit und bekam eine Märtyrerlegende übergestülpt.
7g.3. Bakka - und ein Mekka erfunden
[Mekka gab es nicht]
Das rätselhafte koranische Bakka (Sure 3:96) wurde
schliesslich als das arabische Mekka "identifiziert"
und festgeschrieben. Dieses ständig bemühte
"bedeutende Handelszentrum Mekka an der Kreuzung
wichtiger Strassen" ist in Wirklichkeit unbekannt. Ein
historischer Ort namens Mekka im 6. oder 7.
Jahrhundert ist bis heute nicht belegt. Erwähnung
findet im Koran lediglich ein "Bakka", dessen Lage mit
Abrahams erstem Gebetshaus identisch sein soll. Weil
alle nichtislamischen Traditionen Abraham jedoch in
Mesopotamien ansiedeln, wurde noch im 8. Jahrhundert
Bakka als Ort in Mesopotamien beschrieben. Tabari
(wiederum Tabari) ist der Erste, der von einem "Mekka"
in der Arabischen Wüste spricht.
[Sprachforscher Luxenberg: Bakka und Mekka]
Luxenberg (wiederum Luxenberg) sieht in Bakka die
syro-aramäische Bedeutung von "umzäunt, umgrenzt".
Demnach wäre mit Bakka / Mekka kein spezifischer Ort
gemeint, sondern ein umgrenzter, heiliger Bezirk im
Allgemeinen. Tatsache ist, dass Mekka nie eine Stadt
war. Es gab dort im 7. Jahrhundert eine Kirche wie
viele andere auch in Arabien, war aber sonst ohne
besondere Bedeutung. Mekka als Wiege des Islams ist
eine Rückerfindung der frommen Literatur späterer
Jahrhunderte. Mekka war, wie Volker Popp es ausdrückt,
die "Insel Thule" der Araber [S.129].
[Die Insel "Thule" wurde vom antiken
griechischen Entdecker
Pytheas definiert. Es sollte die
am weitesten entfernte Atlantik-Insel westlich von
England sein. Insofern wurde der Begriff "Thule" auch
für "weit westlich" benutzt. -
https://de.wikipedia.org/wiki/Thule_(Mythos)).
7g.4. Der Stamm der Kuraisch ist erfunden -
der Ort "Badr" ist erfunden
[Den Stamm der Kuraisch gab es NIE]
Auch vom Prophetenstamme der "Kuraisch" gibt es bis
Tabari keinerlei Kunde und nicht einmal von "Badr",
dem Ort einer der "entscheidendsten Schlachten der
Menschheit" [58]
[58] www.islamreligion.com/de [[Die
Religion des Islam]]
[Der Ort "Badr" ist auf KEINER Karte drauf]
Obwohl beim Google-Aufruf etwa 2 Millionen Ergebnisse
kreierend, hat noch niemand diesen Ort Badr
identifizieren können. (Trotzdem sind Skizzen,
Aufmarschpläne und Kriegsgräberfotos gelistet). Im
Koran ist "Badr" in der Sure 3:123 als für sich
alleine stehendes, nicht verstandenes Wort erwähnt.
Mangels Alternative wurde das Wort von Tabari zum Ort
"Badr" ernannt, obwohl dadurch die logische Anbindung
zu den vorangehenden und nachfolgenden Versen zerstört
wird. Luxenberg bringt Zusammenhang in den Abschnitt,
indem er "Badr" als weitere Fehllesung nachweist. Aus
bi-badr wird durch Weglassung eines einzigen der
offensichtlich nachträglich angefügten Punkte bi-'idr
und das heisst "himmlische Hilfe" und ergibt den
Versen einen durchgängigen Sinn [59].
[59] Weitere Ereignisse der
Mohammedlegenden scheinen ihre historische Grundlage
aus dem grossen Krieg Byzanz' gegen den persischen
Glaubensfeind zu beziehen. Die siegreiche
"Grabenschlacht" Mohammeds im Jahr 627 fällt auf das
Jahr des byzantinisch/arabischen Sieges von Ninive.
Das Jahr 628 des byzantinisch/persischen
Friedensvertrages korrespondiert mit dem "Abkommen
von Huhdaibiyyah". Im Jahr 630, dem Jahr der
Rückführung des Kreuzes und der feierlichen
Wiedereröffnung der Grabeskirche in Jerusalem fand
nach islamischer Lesart die Reinigung der Eröffnung
der Kaaba [[der heilige, schwarze Stein]] statt.
[Das ganze Mohammed-Theater in der Wüste ist
ERFUNDEN]
Die gesamte Geschichte der ersten 250 Jahre wurde
legendenhaft in die Wüste Arabiens verlegt oder gleich
ganz neu erfunden.
7g.5. Die erste Moschee
[Moschee in Samarra]
Die möglicherweise erste originäre Moschee ("masjid")
entstand in der neuen Residenzstadt Samarra
[[Zweistromland im Irak]], mit einer nachempfundenen
altbabylonischen Zikkurat [[abgestufte Tempelanlage]]
als Wahrzeichen und der Mutter aller Minarette (die
Stufen waren ursprünglich aussen und wanderten später
nach innen). Wir befinden uns an der Schwelle zum 10.
Jahrhundert.
[Der Übergang von Kirche zu Moschee]
Wann man noch von "Kirche" sprechen muss und wann
schon von "Moschee", ist nicht präzise datierbar.
"Masjid" war und ist noch heute in Aramäisch ganz
allgemein ein Platz der Gottesverehrung. Erst sehr
viel später wurde daraus der Begriff für das
spezifisch islamische Gotteshaus. Man kann erst dann
von einer "Moschee" sprechen, wenn die "masjid" ein
"mihrab" (Gebetsnische) Richtung Mekka aufweist
[S.130].
7h. Die Bildung des Islams durch die
Isolation des arabischen Christentums durch den
Widerstand gegen die Konzilien der Rom-Kirche
7h.1. Der Widerstand gegen Rom, Byzanz und
gegen die Diktate der Konzilien
["Islam" soll "Übereinstimmung" heissen]
"Islam" heisst "Übereinstimmung", und zwar
Übereinstimmung mit den Heiligen Büchern. Das waren
christliche Bücher, das Alte Testament, die
Evangelien, Apokryphen [60].
[60] "Apokryphen" sind nicht von der
Glaubenshoheit anerkannte Texte. So benutzen die
Kopten noch heute ein Petrusevangelium, das von der
orthodoxen und weströmischen Kirche nicht anerkannt
wurde.
[Die Isolation des arabischen Christentums -
Widerstand gegen die Rom-Kirche und Byzanz-Kirche
mit den Konzilien-Diktaten]
Schon im 2. oder 3. Jahrhundert setzte die Entstehung
einer arabisch-christlichen Kirche ein, und diese
entwickelte sich konstant weiter. Ursprünglich dürften
Juden und Judenchristen ohne grosse Abgrenzung
nebeneinander gelebt haben. Die einzelnen
Gruppierungen entwickelten jedoch schrittweise ihre
eigene Theologie. Die diversen Konzilien, bereits das
von Nikäa (325), zogen tiefe Trennlinien durch die
orientalische Christenheit. Die arabischen Christen
vollzogen die Theologie der Reichskirche nicht mit und
verharrten damit auf dem theologischen Standard vor
Nikäa [S.131].
Sie hatten nichts weiter gewollt, als zum wahren
Christentum zu finden. Sie sahen sich als die
Ismaeliten, die Söhne Ismaels in der wahren Tradition
Israels, die im Laufe der Zeit verfälscht worden sei.
Man suchte den "Islam", die Übereinstimmung mit der
"Schrift".
Das orientalische Christentum war wenige Jahrhunderte
nach Christus fast zu einer Religion der Heiligen, der
Amulette und der Wundertätigkeit verkommen. Das war,
wie auch der hohe Stellenwert von bildlicher
Darstellung, der Einfluss der antiken Welt, man vermag
durchaus heidnische Züge darin zu erkennen. Dazu kamen
die Konstrukte griechisch-theologischen Denkens, wie
der Kult der unbefleckten Empfängnis und der
Dreifaltigkeit.
Die arabischen Christen hingegen standen den
Judenchristen noch nahe und standen damit der
alttestamentlichen Welt sehr viel näher als die
romanisierten bzw. hellenisierten Christen der
Mittelmeerkultur.
Die arabischen Christen wollten daher nichts mit der
byzantinischen Diktatkirche zu tun haben, nichts mit
ihrer Konstruktion einer Dreifaltigkeit, in
christlich-arabischen Augen die Abkehr vom Glauben an
einen einzigen Gott. Tatsächlich wird im Koran nichts
mehr betont als der Einzige Gott. Aus Sicht der
Reichskirche war das natürlich "Häresie", der Abfall
vom richtigen Glauben. Und als Häretiker wurden die
arabischen Christen in zeitgenössischen Quellen denn
auch bezeichnet. Als falsche Christen, aber keineswegs
als Anhänger einer neuen Religion.
[Der "Häretiker" im Islam ist eigentlich ein
"Beigeseller"]
Umgekehrt sahen die arabischen Christen die anderen
als Häretiker, arabisch "musrikun".
Traditionellerweise - und hier haben wir es wieder mit
einer der zahllosen Fehllesungen zu tun - werden die
im Koran gescholtenen "musrikun" als "Heiden"
interpretiert. Das Wort leitet sich aber von "sarik"
her, dem "Genossen" und "Beigeseller". Um diese
Beigeseller ging es, die Gott eine weitere göttliche
Person, nämlich Jesus, zur Seite stellen wollten.
7h.2. Göttinnen Allat+Uzza - alte Kulte bei
den "Arabi" - Überreste im Koran und auf den
Landesfahnen
[Wüstenvölker verehren den Mond (Mondkulte) -
Agrargesellschaften verehren die Sonne
(Sonnenkulte)]
Dominierend auf der Arabischen Halbinsel der
vorchristlichen / vorislamischen Zeit war der
Mondkult, verbreitet von Syrien bis in den Jemen, mit
regional unterschiedlichen Gottheiten. Mondkulte sind
typisch für Hirtengesellschaften, dem Mond wurden alle
denkbaren positiven Eingenschaften zugeschrieben, die
Sonne galt eher als Zerstörer (sehr gut [S.132]
nachvollziehbar bei Wüstenbewohnern, die
Sonnenverehrung ist denn auch der Kult von
Agrargesellschaften). Diese Wüstentraditionen hatten
grossen Einfluss auf die sich entwickelnde Religion,
der auch heute noch deutlich sichtbar ist.
[Arabische Götterfiguren Allat (Mondgöttin), Uzza
(Göttin des Morgensterns=Venus, Wasser,
Fruchtbarkeit, Menschenopfer) und Manat - heilige
Bäume, Quellen und schwarze Steine]
Besonders beliebt in Mittel- und Nordarabien waren
Allat und Uzza, ein Geschwisterpaar, zu dem
gelegentlich auch Manat stiess, die das Schicksal der
Menschen vorzeichnete. Allat (Kurzform von
al-Ilahah,
"Göttin") war die Göttin des Mondes, Uzza die Göttin
des Morgensterns, weswegen sie hellenistische Quellen
auch mit der Venus gleichsetzten. Die Göttinnen waren
auch zuständig für Wasser und Fruchtbarkeit, und
zumindest Uzza sollen Menschenopfer dargebracht worden
sein. Verehrt wurden sie in heiligen Bäumen, Quellen
und vor allem in schwarzen Steinen. Allat besass
Steine im heutigen Mekka, Taif und Petra; Uzza heilige
Bäume ebenfalls in der Nähe des heutigen Mekka und
eine Quelle nicht weit vom heiligen Stein ihrer
Schwester in Mekka entfernt.
[Dschinnis]
Dschinnis, böswillige Geister, trieben in der Wüste
ihr Unwesen.
[Islamische Lügentradition: Mohammed, der gar nicht
existierte, soll die alten Götter ausgerottet haben
- Koranstellen]
Dass der Mond- und Sternkult unter den Beduinen
offenbar sehr zählebig war, schlägt sich im Koran
nieder, wo in mehreren Stellen auf die Götzendiener
Bezug genommen wird [61].
[61] Ganz besonders Sure 5:19-23.
Erst Mohammed sei es gelungen, die Götzen aus der
Kaaba zu vertreiben.
[Islamische Lügentradition: Der heilige, schwarze
Stein in Mekka - Überrest der alten Kulte]
Trotzdem haben sie sich in seiner Religion bestens
etabliert: Noch heute wird der schwarze Stein der
Allat, gefasst in eine silberne Umrahmung, in Anbetung
umrundet. Die Quelle der Uzza, unter Muslimen heute
als Zamzam bekannt, ist Pflichtbesuch bei jeder
Pilgerfahrt.
[Islamische Lügentradition: Dschinnis im Koran
erwähnt]
Auch die Dschinnis, die bösen Gottgeister, sind im
Koran reichlich vertreten [62]
[62] Sure 72, "Die Dschinni", Sure 55:33,
56, 74 etc.
und von den Gläubigen immer noch gefürchtet.
[Islamische Lügentradition: Symbol der
Mondgöttin Allat=Sichelmond - Symbol der
Schwestergöttin Uzza=Morgenstern - Flaggen und
Fahnen]
Der Sichelmond der heidnischen Mondgöttin Allat hat
sich als das Symbol des Islams verewigt; auf Flaggen
mancher islamischer Länder in Einheit mit dem
Morgenstern der Schwestergöttin Uzza.
7h.3. Archäologie und Forschung über die
christliche Vergangenheit Arabiens ist verboten
[Archäologie: Das arabische Christentum zwischen
alten Kulten und Islam wird verschwiegen]
Auf die dunkle Zeit der heidnischen Götter, die
Muhammad besiegt haben soll, folgt aber keineswegs der
Islam, wie das die Tradition so darstellt. Es [S.133]
gab ein jahrhundertelanges, christliches
Zwischenspiel, das vollkommen verschwiegen wird.
[Archäologie auf der Arabischen Halbinsel:
Christentum auf der arabischen Halbinsel, im Jemen,
bis zur Insel Sokotra (am Horn von Afrika) und in
Persien]
Die Arabische Halbinsel war im 7. Jahrhundert fast zur
Gänze christianisiert [63].
[63] C.D.G. Müller: Kirche und Mission
unter den Arabern in vorislamischer Zeit; Tübingen
1967
Daneben gab es bedeutende jüdische Gemeinden. Im Reich
der Nabatäer, das im Süden Mekka einschloss, war das
trinitarische Christentum verbreitet. Der Süden [[der
Arabischen Halbinsel]], der heutige Jemen [64],
[64] Selbst auf der entlegenen Insel
Sokotra im Indischen Ozean [[am Horn von Afrika]]
finden sich Reste einer Kirche, die nach H. Waldmann
(Tübingen) auf die Mission des Apostels Thomas
zurückgehen könnte.
war von der äthiopischen Kirche beeinflusst. Der Osten
der Halbinsel am Golf stand unter persischem Einfluss,
dort dominierte das nestorianische Christentum.
[Archäologie auf der Arabischen Halbinsel: Kirchen,
Klöster, Sakralbauten - Forschung verboten]
Es gibt zahlreiche archäologische Belege von Kirchen,
Klöstern und Sakralbauten überall auf der Arabischen
Halbinsel. Darüber darf allerdings nicht geforscht
werden [65],
[65] Das liest sich politisch korrekt bei
Dr. Barbara Finster ("Arabien in der Spätantike")
so: "... eine jüdisch-christliche Kultur oder im
weitesten Sinne eine monotheistische Epoche bedeutet
dort kein Forschungsdesiderat."
mehr noch: Als vorislamisch vermutete Relikte werden
im Saudi-Arabien des 21. Jahrhunderts rigoros
zerstört.
7h.4. Die Kaaba in Mekka war zuerst ein
christliches Element einer Kirche
[Archäologie: Die Kaaba war heilige Stätte
innerhalb grosser Kirchen]
Dabei scheint vergessen worden zu sein, dass die Kaaba
selber christlicher Herkunft ist. "Kaabas", das sind
"würfelförmige" Bauten, haben eine bis ins 4.
vorchristliche Jahrhundert reichende Tradition in
Südarabien. Im Jemen wurden zahlreiche Kaabas
nachgewiesen, die als Tempel oder Kirchen gebaut
wurden.
[[Ein Beispiel eines solchen Würfelbaus in Europa ist
die Kirche des Klosters Einsiedeln]].
[Archäologie: Die Kaaba von Mekka war Teil einer
Kirche - Grundmauern und Apsis sind noch vorhanden]
Die Kaaba von Mekka ist der nördlichste derartige Bau.
Der Block von 10 mal 12 Metern war Teil einer Kirche.
Vor der Nordwestseite des Würfels liegt ein Platz, der
von einem halbkreisförmigen Mauersockel
abgeschlossen wird (siehe Foto Seite 136). Dies sind
die Grundmauern der Apsis der ehemaligen Kirche, des
Anbaus an die heutige Kaaba. Entsprechend kirchlichem
Usus lag unten in diesem Altarraum eine Krypta für
besonders prominente Tote. Dieser Teil heisst in
Arabisch "higr", der "Schoss".
[Islamische Lügentradition: Ismael und Hagar in der
"christlichen" Apsis der Kaaba von Mekka]
Nach islamischer Tradition sind hier der Stammvater
Ismael und seine Mutter Hagar begraben. (Ein anderer
Name der "higr" lautet "al-hatim", "das in Trümmern
gelegte") [S.134].
[Archäologie: Bilder der Kaaba von Mekka]
Die Kaaba bildete also mit der Apsis eine bauliche
Einheit, mit einem Taufbecken rechts des Eingangs und
zahlreichen Wandbildern [66].
[66] Es gibt Berichte, wonach zwei dieser
Bilder (Abraham, Maria und Jesus) noch in junger
Vergangenheit vorhanden gewesen waren. Und es halten
sich hartnäckig Gerüchte, dass sie immer noch
vorhanden seien.
Nach der Besetzung Mekkas 693 durch al-Haggag, den
Statthalter Abd al-Maliks, soll diese Apsis abgerissen
worden sein. Der Hauptbau diente aber bis Anfang des
9. Jahrhunderts immer noch als Kirche. In
frühislamischer Zeit führte man die ursprünglich mit
Fenstern und Türen versehene Kaaba zurück zu einem
leeren, fensterlosen, fast verschlossenen Bau.
Forscher sehen darin die im Sinne einer
überdimensionierten Bundeslade symbolisierte
Rückwendung vom hellenistischen zum semitischen
Christentum mit seinem ausgeprägten alttestamentlichen
Bezug; die Kaaba war demnach ein Tempel Abrahams,
bevor sie endgültig zur Moschee wurde. In diesem
Zusammenhang ist auch das Verschwinden von Kreuzen auf
Münzen zu sehen, abgelöst von der alttestamentlichen
Steinpyramide. Dies ist ein Ausdruck der Hinwendung zu
anikonischer Verehrung, in deren Zug der schwarze
Stein der Allat wieder salonfähig geworden sein
dürfte.
[Islamische Lügentradition: Das arabische
Christentum wird unterschlagen]
Nach islamischer Behauptung hat es um Mekka und Medina
herum niemals christliche Gemeinden gegeben.
[Archäologie: Die Kaaba von Mekka ist der Beweis
für Christentum auf der Arabischen Halbinsel]
Die Kaaba ist der schlagende Gegenbeweis [S.135]. Der
Ort der Kaaba war die Verehrungsstätte der heidnischen
Mondgöttin Allat und der Göttin des Morgensterns,
Uzza. Ihre Symbole, Stern und Sichelmond, zieren noch
heute die Flaggen mehrere muslimischer Länder. Der
Stein der Allat, die zugleich Fruchtbarkeitsgöttin
war, ist an einer Ecke der Kaaba eingemauert. Aus der
christlichen Periode der Kaaba stammt die noch
deutlich sichtbare halbrunde Grundmauer der früheren
Apsis [S.136].
[Islamische Lügentradition: Forschungsverbot bei
christlichen Stätten]
Weitere Relikte des Geländes um die Kirche herum ruhen
[S.135] unter dem Pflaster des Moscheebezirks sind
aber wie alle anderen nicht-islamischen Stätten
Saudi-Arabiens der Forschung nicht zugänglich.
7i. Der Islam erfindet 200 Jahren OHNE
Dokumente und Denkmäler
7i.1. Das arabische Christentum wird
unterschlagen
[Islamische Lügentradition behauptet eine
"Überlieferungslücke" von 200 Jahren]
Das 7. und das 8. Jahrhundert ist für viele
Islamforscher eine rätselhafte Periode, weil keine
islamischen Schriften aus dieser Zeit existieren. Der
Koranexperte Rudi Paret nennt sie eine
"Überlieferungslücke" [67]
[67] Rudi Paret: Die Lücke der
Überlieferungen über den Urkoran; Wiesbaden 1954
Konnten die frühen Muslime nicht schreiben? Sie
konnten und haben es doch vielfach beweisen. Sie
schrieben - allerdings kein klassisches Arabisch, und
sie sprachen auch nicht so, wie die Korangelehrten das
von ihnen erwarteten.
[Dokumente ab Mitte 9. Jh. in Koranarabisch]
Ab Mitte des 9. Jahrhunderts setzte die Schreibarbeit
plötzlich mit grosser Intensität wieder ein. Es
erreichen uns Berichte aus dem späten 6. Jahrhundert,
deren Akteure plötzlich Koranarabisch sprechen und uns
detaillierte Schilderungen von Ereignissen aus der
Zeit vor 200 Jahren und noch früher liefern. Warum
berichteten sie nicht schon damals davon?
[Islamische Lügentradition: Erzähltradition ohne
Schrift in den ersten 200 Islam-Jahren]
Die Antwort der islamischen Gelehrten lautet, die
arabische Kultur sei eine orale gewesen mit einer
grossen Erzähltradition. Es hätte zahlreiche Personen
gegeben, die den gesamten Koran hätten fehlerlos
auswendig aufsagen können. Respekt vor den
Geistesriesen, aber warum sollten die Araber vor
Mohammed geschrieben haben, dann nicht mehr, und dann
plötzlich nach 200 Jahren wieder?
[Archäologie: Dokumente und Monumente im 7. und 8.
Jh.n.Chr.]
Diese exaltierte Bedeutung der oralen Tradition ist
längst widerlegt. Wir besitzen zahlreiche Beweise der
schriftlichen Tradierung.
[Islamische Lügentradition: Ein Koran ab Mitte 9.
Jh. in Koranarabisch erfindet 200 Jahre islamische
Geschichte, die es nie gab]
Was nach der "Überlieferungslücke" nun produziert
wurde, war sehr viel Material an Umfang, aber
thematisch sehr dürftig. Es bestand im Wesentlichen
aus den Texten eines Heiligen Buches namens Koran und
aus einer riesigen Menge Materials über einen
Propheten namens Mohammed. Von beiden war zu Anfang
der Lücke keine Rede gewesen - am Ende gab es kein
anderes Thema mehr. Alle Literatur scheint sich nun
nachgerade zu überbieten im Nachweis des Propheten und
seiner neuen Religion.
[Islamische Lügentradition: Bücher, die nicht ins
Konzept passen, werden verbrannt -
Bücherverbrennungen]
Es tauchten aber auch Schriftfragmente, Querverweise
oder Verzeichnisse von einer Anzahl von Büchern auf,
die nicht mehr vorhanden waren, aber von denen man
weiss, dass sie existierten und nicht in den Chor der
[S.137] Propheten-Cheerleaders eingestimmt hatten.
Genauso verschwunden war eine ganze Reihe von
Koranvarianten, deren ehemalige Existenz aber bekannt
ist. Lange Zeit glaubte die europäische Orientalistik
den üblichen traditionellen Erklärungen, Grund der
Ausmusterung wären Probleme in der Orthografie oder
mit Dialekten gewesen, obwohl die Prophetengeschichten
selber über Bücherverbrennungen berichten.
Nein, wir wissen heute, dass eine Zensur und
Büchervernichtung grössten Ausmasses stattfand.
Man gab sich bisweilen nicht einmal die Mühe, das zu
verschleiern.
[Islamische Lügentradition: Mohammed-Geschichten
und ihre Autoren - die Vernichtung der frühen
Versionen]
Die älteste Lebensgeschichte des Propheten soll von
Ibn Ishak stammen, sie ist jedoch nicht mehr existent.
Ibn Hischam (gest. 834) stützt sich in seinen
Schilderungen auf diese Geschichte, schreibt aber in
seiner Einleitung: "Ich werde manches weglassen, was
Ibn Ishak in diesem Buche erwähnt hat, wenn dabei vom
Propheten keine Erwähnung geschieht, nichts davon im
Koran zu finden ist ... und wenn es weder als
Erklärung noch als Beweis dienen kann..."
Das ist auf den Punkt gebracht. Historische
Informationen besitzen in der gesamten frühislamischen
Literatur ihre einzige Berechtigung im Nachweis des
Propheten. Der Koran sei einzigartig, [[er sei]] ohne
Vorläufer und ohne seinen Verkünder Mohammed nicht
denkbar, [[dies]] ist das traditionelle Credo.
[Koran: Altarabische Strophenlieder - mit
Vorläufern ohne Einfluss des erfundenen "Mohammed" -
arabische Dichtertradition]
Aber aus altarabischer, vorislamischer Zeit sind
Dichtungen und Dichter überliefert. Wir kennen ihre
Poesie, ihre Redewendungen, ihre formale Gestaltung.
Ihre Inhalte sind, soweit religiös, biblischer und
christlicher Herkunft. Form wie Inhalt dieser
altarabischen Strophenlieder finden sich oftmals im
Koran wieder.
Das heisst, der Koran ist nicht einzigartig, wie die
Tradition es behauptet. Er hat nachweisbare Vorläufer
inhaltlicher wie stilistischer Art gehabt. Das ist
auch nicht in Einklang zu bringen mit der Behauptung,
die koranische Reimprosa sei ohne ihren Interpreten
Mohammed gar nicht vorstellbar. Das eine ist eben
nicht von dem anderen abhängig, wie Forschungen
deutlich machen. Die koranische Poesie steht
integriert in der Kette arabischer Dichtertradition
und ist nicht erst mit dem Koran und seinem Verkünder
entstanden.
[Islamische Lügentradition: Der erfundene
"Mohammed" soll sein ganzes Leben lang Analphabet
gewesen sein]
Auf den Versuch, jede Verbindung zur vorislamischen
Poesie und Tradition zu kappen, geht die alberne
Behauptung der Tradition zurück, der [S.138] Prophet
habe weder lesen noch schreiben können. Man sollte
später gar nicht erst auf den Gedanken kommen, der
Prophet hätte schon etwas früher Vorhandenes
übernehmen können. Der Koran sollte schliesslich
frisch und exklusiv aus dem Himmel kommen und nicht
aus der Vergangenheit.
[Islamische Lügentradition: Vor dem Islam gab es
nur das "Nichts" - und dann mit dem erfundenen
"Mohammed" war die Kultur da]
Nach islamischer Meinung war vor Mohammed nichts,
jedenfalls nichts Gescheites da, ganz offiziell
"dschhiliyya", "die Zeit des Unwissens, der Barbarei"
genannt. Und plötzlich alles auf einen Schlag: Der
Prophet, die Offenbarung, der Koran, und jede Menge
Belletristik zum Thema. Aber das alles 200 Jahre
später!
[Archäologie: Die Entwicklung des Glaubensbuches in
der arabisch-christlichen Zeit bis hin zum Koran]
Die "Überlieferungslücke" gab es in Wirklichkeit
nicht. Die Araber haben sehr wohl Überliefert und
geschrieben. Nämlich den Koran, Schritt für Schritt,
Version für Version. Wir haben zahlreiche
Handschriften, die diesen Prozess belegen. Aber sie
haben nicht ein Wort über den Propheten geschrieben.
Sie konnten also an ihrem Heiligen Buch schreiben,
aber nicht über seinen Urheber, den Propheten? Der
Grund ist, dass es nichts über einen Propheten zu
schreiben gab. Wo keine Muslime waren, konnten sie
auch keine islamischen Schriften verfassen.
Was konnte dann in der Zwischenzeit, den rund 200
Jahren zwischen den behaupteten Ereignissen und ihrer
Verkündigung geschehen sein? Nichts weniger als die
Geburt des Islams. Aber ohne einen rabiaten Erzengel,
Eingebungen auf Bergeshöh, Eingreiftruppen aus dem
Himmel und gottgesandte Sandstürme. Es war ein
Prozess.
[Islamische Lügentradition: Die gesamte Entwicklung
der 200 Jahre wird unterschlagen, um eine "veritable
Offenbarung" zu präsentieren - Josef van Ess]
Weil aber nach guter, alter semitischer Tradition ein
religiöses Grossereignis nur durch eine veritable
Offenbarung eingeleitet werden kann, blendete die
islamische Historiografie die ersten zwei prozessualen
Jahrhunderte aus und stellte einen [[erfundenen]]
Propheten an den Anfang.
Faktisch wurde das 7. Jahrhundert mit dem 9.
Jahrhundert fortgesetzt - was schon mehreren Forschern
aufgefallen war. Unnachahmlich [[ist die]] die
Souveränität des renommierten Islamforschers Josef van
Ess, der seine Theologiegeschichte des Islams im 2.
islamischen Jahrhundert beginnen lässt: Aus dem 1.
Jahrhundert (also der Zeit Mohammeds und der
hauptsächlichen Geschehnisse) gäbe es nichts
Gesichertes zu berichten.
7i.2. Die Entwicklung des Korans aus dem
christlichen Qeryan der arabischen Christen
[Forschung: Luxenberg weist im Koran etwa 400
aramäische Wörter nach - nicht nur das Kopftuch und
die Jungfrauen sind gelogen]
Wie bereits dargestellt, konnte Luxenberg nachweisen,
dass viele Passagen des Korans nicht in Arabisch
geschrieben waren.
Er hat bisher etwa 400 [S.139] aramäische Wörter im
Koran nachgewiesen. Das scheint auf den ersten Blick
nicht viel. Doch wie es sich zeigte, schuf bereits das
Nichtverstehen von 400 Wörtern eklatante Fehllesungen,
denen die Welt das Kopftuch und die Himmelsjungfrauen
verdankt. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
[Forschung: Die ersten Korane hatten eine
Konsonantensprache mit aramäisch-arabischem Gemisch]
Die Koranschriften bestanden ursprünglich aus dem
Konsonantengerüst einer aramäisch-arabischen
Mischsprache. Es wurde an diesem Koran ständig
gearbeitet, die zahlreichen Manuskripte belegen das.
[Forschung: Die Korane waren die Fortsetzung des aramäischen
Liturgiebuchs "Queryan" der arabisch-christlichen
Gemeinde]
Dieser Koran war die Fortsetzung des Qeryan für eine
spezifische arabische Gemeinde, und es war eindeutig
ein christlicher Koran. Hätte man einen Araber
beispielsweise um das Jahr 700, also hundert Jahre
nach "Mohammed", nach seinem Glauben gefragt, die
Antwort (sofern er nicht Jude war) wäre eindeutig
gewesen: Christ. Bei Befragung in verschiedenen
Regionen wären verschiedene Traditionen sichtbar
geworden. Etwa unterschiedliche Haltungen zu Moses,
Abraham oder Jesus, der als Gott, Gottessohn, als
Prophet, als Gesandter gesehen wurde. Wir hätten
herausgefunden, dass den Unterschied in den Ansichten
in erster Linie die Rolle ausmachte, die Jesus
zugeschrieben wurde. Die Akzente waren verschieden
gesetzt, aber niemand sah deswegen eine neue Religion
nahen oder hatte eine Veranlassung, seine Religion zu
wechseln.
[Forschung: Das Christentum berichtet nirgendwo von
einem neuen "Islam" ab 622]
Über zwei, drei Jahrhunderte hinweg gab es nur
fliessende Grenzen, niemand sah sich vor die Wahl
gestellt, zwischen Christentum oder Islam entscheiden
zu müssen.
Dies ist auch der Grund, warum die Christen in Syrien,
Persien oder Spanien nichts vom Auftreten einer neuen
Religion berichteten. Das Christentum war überall
verbreitet.
[Islamische Lügentradition: Arabische Christen gibt
es nicht - alles sind schon Muslime gewesen, die mit
Christen kooperativ gewesen seien]
Durch eine allmähliche Transition waren aus den
arabischen Christen natürlich auch weitverbreitete
Muslime geworden. Die im Nachhinein fabrizierten
Eroberungslegenden mussten aber nun eine Erklärung
dafür finden, warum die "unterworfenen" Christen und
Länder mit ihren Eroberern freudig kooperierten - das
Märchen von der Toleranz des Islams entstand.
[Islamische Lügentradition: Aus dem verehrten Jesus
wird ein Fantasie-Prophet "Mohammed abd Allah"]
Auf dem Weg vom Qeryan zum Quran änderte sich nicht so
sehr die Theologie, [[sondern]] es änderte sich
hauptsächlich die Rolle des Jesus. Erst als dieser
keine zentrale Figur mehr war, sondern ein Prophet
unter anderen auch, erst als der Verkündete zum
Verkünder wurde, war der Koran zum Buch [S.140] einer
anderen Religion geworden. Der Mohammed abd Allah ist
das Produkt dieser Bedeutungsverschiebung und nicht
die Ursache.
7i.3. Mohammed erfunden - und 200 Jahre
Geschichte erfunden
[Islamische Lügentradition: Die Rechtfertigung
der neuen Religion wird mit 200 Jahre erfundener
Islam-Geschichte erdichtet]
Theologisch waren kein genügender Grund und keine
Rechtfertigung für eine neue Religion sichtbar. Aber
ohne eine Rechtfertigung keine Religion - und sie
wurde im Gründungsmythos des Mohammed nachgeliefert.
Erst dieser mohammedanische Anfangsmythos macht den
Islam aus.
[Forschung: Die "Arabi" wollten ihren eigenen
Propheten haben - und erfanden einen - und gleich
noch 200 Jahre Geschichte dazu]
Der brennende Wunsch nach einem eigenen Evangelium
erschien erfüllt, aber unerfüllt war immer noch die
Sehnsucht nach einem eigenen Propheten - er war
schliesslich oft genug vorausgesagt worden. Die Juden
hatten ihre Propheten, die Christen den ihren, und
jetzt, im 9. Jahrhundert, sollten auch die Araber
ihren eigenen Propheten bekommen.
Es werden Gerüchte über einen arabischen Propheten
aufgetaucht sein, aber weil die Zeit seines
Erdenwandels unglücklicherweise schon 200 Jahre
zurücklag oder mehr und keinerlei Aufzeichnungen dazu
existierten, musste man auf mündliche Berichte
zurückgreifen, die wie eine höchst ergiebige Quelle zu
sprudeln begannen und nicht enden wollten. Diese
Erzählungen belegten auch die Urheberschaft des
Propheten am Koran, der ja als greifbarer Beweis
zumindest in Teilen schon vorlag.
Folge war eine Rückinterpretation des Heiligen Buches
und der Geschichte der letzten 200 Jahre insgesamt.
Diese Neuerfindung, die sie in Wirklichkeit war, fand
hauptsächlich im 9. Jahrhundert in Mesopotamien statt.
Die Editoren sammelten alles, was sie an
Überlieferungen bekommen konnten, und schrieben es
nieder. Sie verstanden allerdings Sprache und
Wortbedeutung der Zeit der Entstehung nicht mehr
richtig, wie sich herausstellte. Deshalb deuteten,
vermuteten, lavierten, interpretierten sie bereits von
der Stunde Null an - was bis heute Kennzeichen einer
Koranlesung geblieben ist ("Interpretationen").
Sie ernannten Kalifen und schlugen Schlachten, wo
keine waren, und halfen mit Wundern nach, wenn die
Erzählungen zu sehr aus dem Ruder zu laufen drohten.
Man kann davon ausgehen, dass Erzählungen über
durchaus existierende Akteure - ein Scheich oder ein
prominenter, lokaler Prediger - in ihre Berichte
Eingang fanden, die aber dann mit dem Label "Mohammed"
versehen wurden.
[Islamische Lügentradition: Die Erfinder haben die
Beduinengesellschaft geschildert]
Die zahlreichen in den Koran aufgenommenen Anleitungen
und oft ins letzte Detail gehenden juristischen
Vorschriften sind diejenigen einer damaligen
Beduinengesellschaft. Man darf annehmen, dass
wüstenspezifische Elemente schon früh Eingang in die
Religion gefunden haben. Noch mehr mag aber bei der
umfassenden Rückinterpretation hineingeschrieben
worden sein.
[Islamische Lügentradition: Der Koran ist von
mehreren Personen geschrieben]
Allein der Unterschied zwischen den mekkanischen Suren
(in etwa der theologische Teil des Korans) und den
medinischen Suren (in etwa die
Ausführungsbestimmungen) ist zu gross, um einer Person
und einer Zeitepoche zugeordnet zu werden - sie tragen
eine völlig verschiedene Handschrift.
[Islamische Lügentradition: Abraham kommt plötzlich
aus Mekka und heisst Ibrahim und war ein Muslim]
Die Editoren scheuten sich auch nicht, den legendären
alttestamentlichen Abraham als Ibrahim in Mekka
anzusiedeln und zum ersten "Rechtgläubigen" zu
ernennen, was unausgesprochen, aber selbstredend nur
ein Muslim sein konnte. Der Libanese Kamal Salibi
verlegte in einschlägiger Tradition gleich das gesamte
Alte Testament in das heutige Arabien und versuchte,
es so für den Islam zu beschlagnahmen [68].
[68] Kamal Salibi: Die Bibel kam aus dem
Lande Asir; Hamburg 1985
[Islamische Lügentradition: Die Erfindung des
Koranarabisch für die neu erfundene Religion mit dem
Koran]
Natürlich sollte die Sprache des neuen Buches Arabisch
sein, aber ein umfassendes Arabisch gab es nicht. Und
vor allem: Es gab nur eine rudimentäre, arabische
Schrift - es musste also erst eine für alle lesbare
und verbindliche Schrift definiert werden. Deshalb
waren die Koranersteller auch Grammatiker und sie
schufen nichts weniger als das Koranarabisch. Man
nimmt als gesichert an, dass der Koran überhaupt der
erste Text in dieser neuen Sprachversion war.
Kaum war das Buch erschienen, suchte man es als das
alleinig Wahre und Allumfassende zu etablieren. Wer
dieses Buch habe, brauche kein anderes mehr, darin sei
alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige
enthalten, es regle sämtliche Bereiche des Lebens.
Damit war die Saat gelegt zu der Vermengung von
Privatem, Öffentlichem, Zivilem und Staatlichem, das
den Islam fortan kennzeichnete. Und selbst der Esel
Luqman aus dem "Akhikar", dem indischen Buch der
Weisheit, fand als eigene Sure noch Platz im Koran,
als Souvenir aus der Heimat des "Mohammed", dem
buddhistisch beeinflussten, ostpersischen Raum
[S.142].
Die Editoren erfanden Sprache, Schrift und Geschichte
also neu und verloren so die Beziehung zur Realität
ihrer Vergangenheit.
[Forschung: Die Islam-Lügner vergessen, die
Göttinnen-Symbole Mondsichel und Morgenstern zu
ersetzen (!)]
Nichts dokumentiert das völlig zerrüttete Verhältnis
des Islams zu seiner eigenen Vergangenheit besser als
die Symbole der verhassten Heidengottheiten auf seinen
Flaggen und Gebetshäusern: Sichelmond und Morgenstern.
7i.4. Al-Hira in Mesopotamien
[Forschung: Al-Hira als Ort eines arabischen
Stammesverbands - die "Hirenser" als Gemeinschaft
der "Ibad" ("Diener Gottes")]
Eine wichtige Station von der Geschichtlichkeit zur
Legende nimmt zweifellos al-Hira, ein Ort im südlichen
Mesopotamien, ein. Hier lebte ein Verband arabischer
Stämme, die sich unter der Religion als verbindendem,
stammesübergreifendem Element zusammengeschlossen
hatten. die Hirenser verstanden sich als die
Gemeinschaft der "Ibad", der "Diener" (gemeint ist
"Diener Gottes").
[Islamische Lügentradition: "Ibad" müsste "Abid"
heissen]
Auch der Koran spricht von "Ibad". Allerdings müsste
es korrekt "Abid" heissen (die Pluralform von "Abd"),
das "Ibad" gibt es nur als mesopotamische Sonderform,
bezogen auf die besagte Gemeinschaft. Nur
verschrieben?
[Islamische Lügentradition: Hira soll eine Höhle in
einer Wüste sein mit Mohammed mit Meditationen]
Man erinnere sich, Hira hiess auch der Ort in der Nähe
Mekkas (ein Berg oder eine Höhle), wo in der
islamischen Tradition Mohammed seine ersten
Offenbarungen empfing. Ein Zufall? Tatsächlich gibt es
guten Grund zur Annahme, dass dieser real existierende
Ort al-Hira von der Tradition mit entsprechendem
Bedeutungsinhalt von einer Lokation zu einer anderen
transferiert wurde, ein Vorgang, für den es in der
Geschichte zahlreiche Entsprechungen gibt. Haben wir
es bei den hirensischen Christen mit den "Ur-Muslimen"
zu tun? [69]
[69] Eine Legende spricht von einem
Händler und Prediger, der in al-Hira das arabische
Christentum angenommen habe und es im südlichen
Arabien verbreitete. Er habe Qutham geheissen und
sei später als Mohammed bekanntgeworden.
(Mit diesen hirensischen Christen oder Ibaditen
bekommen wir es in einem späteren Kapitel nochmals zu
tun, wo sie als christliche Araber nach Spanien kommen
und dort zu Muslimen werden).
7j. Zusammenfassung über das arabische
Christentum
7j.1. Das arabische Christentum mit
umfassenden Kenntnissen der anderen Religionen
Als geborene Semiten und gelernten Christen war den
Arabern nicht nur die grosse Tradition des Alten
Testaments und der Thora vertraut. Ja, sie lebten
diese alten Mythen von Moses und Abraham, die
Vertreibung der Stammväter durch den Pharao, die
Prophezeiungen, die Landnahme, die [S.143]
unausweichliche Apokalypse und die Hoffnung auf
endgültige Erlösung. Man stellte Vergleiche mit
Ereignissen der Gegenwart an, suchte nach Parallelen,
hielt nach Zeichen Ausschau. Im Mythenschatz der
semitischen Religionen finden sich immer wieder die
gleichen Ablaufmuster.
[Christliche Lügentradition und islamische
Lügentradition: Dasselbe Muster für Jesus und
Mohammed: Geheimnisvolle Geburt, Vorträge schon als
Kind, Erscheinungen, Predigten, Himmelfahrt]
Ein Prophet wird etwa angekündigt. Er erscheint, um
seine Geburt rankt sich ein Geheimnis, im Alter von 12
Jahren hält er gelehrte Vorträge, hat Erscheinungen,
wird verkannt, verfolgt, geht in die Wüste, predigt,
wirkt Wunder und steigt letztlich in den Himmel auf.
All dies finden wir beim Propheten der Araber wieder.
Selbst in der Minderzahl gewinnen immer die Richtigen,
und wenn ein gewöhnliches Wunder nicht ausreicht,
kommen Engelscharen [[Ausserirdische]] zur
Unterstützung. Im Alten Testament, im Koran, im alten
Orient.
[Jüdische Lügentradition und islamische
Lügentradition: Dasselbe Muster für
Gebietsbesetzungen des Judentums und der Muslime]
Wenn man ein fremdes Land betritt, dann schon mit
Feuer und Schwert. Man zerstört, Mordet und
brandschatzt, im Alten Testament wie im Koran. Jeder
kennt die Geschichte, wie die Israeliten (natürlich
mithilfe eines Wunders) Jericho zerstörten und ein
Blutbad anrichteten. Wir wissen aber aus der
Archäologie, dass Jericho zu der fraglichen Zeit gar
nicht bewohnt war. Auch für die geschilderte blutige
Landnahme ganz Palästinas gibt es keine archäologische
Entsprechung.
Genauso verhält es sich mit den in allen Details
geschilderten islamischen Eroberungen im Namen des
Propheten. Forschung und Archäologie wissen nichts von
einer Eroberung Syriens, Persiens oder Ägyptens durch
Muslime zur fraglichen Zeit. Das arabische Reich war
eben nicht Folge des Islams, es war schon da. Die
grossflächige Islamisierung konnte geschehen, weil das
arabische Reich bereits bestand und der sich
entwickelnden arabischen Religion eine breite Basis
bot. Zur Prophetenlegende gesellten sich im Nachhinein
die Legenden glorreicher Schlachten und heldenhafter
Eroberer. Al-Walid etwa, der angebliche Dschihadist
und ruhmreiche Eroberer, baute in Wirklichkeit um 710
die Johanneskathedrale in Damaskus, anstatt für den
Propheten Kriege zu führen.
[Islamische Lügentradition: 200 Jahre Geschichte
erfunden]
Die Verfasser des traditionellen Berichtes hatten
keinerlei Bezug zu einer Geschichtsauffassung im
heutigen Sinn. Ihre Vorstellungen bewegten sich in den
Bildern und in der epischen Tradition des nahöstlichen
Raumes. Wir haben es hier nicht mit historischen
Schilderungen zu tun, sondern mit Erfüllung von
Erwartungshaltungen und von Reviermarkierungen [S.144]
zur Identitätsbildung: "Unsere Religion, unsere
Überlegenheit, unser Draht nach oben." Also hergehört!
7j.2. Islamische Lügentradition: Aus dem
Liturgiebuch Queryan wurde die Mohammed-Fantasie
"Quran" gemacht
Der Qeryan, das aramäische Liturgiebuch der arabischen
Christen, endete nach einem halben Jahrtausend, nach
vielen Zwischenstufen, Änderungen, Hinzufügungen und
Weglassungen im arabischen "Quran", dem Buch einer
neuen Religion. Der Koran hatte als christliches Buch
begonnen und wurde dann zum islamischen Koran, als
Jesus seine Sonderstellung verlor. Theologisch ist das
Buch sehr abgemagert, aber der alte Kern ist nach wie
vor vorhanden. Dass es als arabisch-christliches Buch
nicht mehr sofort erkenntlich ist, liegt an den
nachträglichen Bearbeitungen. Erst im Zuge dieser
Bearbeitungen erhielt der Mohammed Existenz und
Profil. Und erst die der ursprünglichen Botschaft
übergestülpten Interpretationen und Ihre
Beduinisierung gaben der neuen Religion ihr typisches
Gepräge.
Der Islam mit seinem Heiligen Buch war nicht von heute
auf morgen auf der Welt. Er hat sich auch nicht in ein
paar Jahren über die Hälfte der damaligen Welt
verbreite, wie uns die religiösen Legenden weismachen
wollen. Der Islam hat eine lange, verwickelte
Entstehungsgeschichte und [[hat]] seinen Ursprung im
arabischen Christentum.
7j.3. Die Abspaltungen Judentum -
Christentum - Islam
Das Christentum ist eine Abspaltung vom Judentum, der
Islam eine Abspaltung vom Christentum. Diese
Abspaltung bereitete sich im 7. und 8. Jahrhundert vor
und war erst im 9. oder gar 10. Jahrhundert
komplettiert, erst da haben wir die Verhältnisse, wie
sie von der Tradition für das 7. Jahrhundert
beschrieben werden. Die weiträumige Etablierung
dessen, was wir heute unter "Islam" verstehen, fand
nicht vor dem 12. Jahrhundert statt.
7j.4. Islamische Lügentradition: Das
Mohammed-Märchen
Die Darstellungen des Propheten und sein Buch in der
islamischen Tradition, besonders die der ersten 200
Jahre, gehören in die Kategorie "Märchen aus dem
Morgenlande". Das wäre so, als würden wir für die
Nibelungensage Wahrheitsanspruch erheben.
[Die Forschung ist im Fluss]
Die wahre Geschichte nimmt dank der Wissenschaften Zug
um Zug Gestalt an, auch wenn wir uns, wie in der
Einleitung gesagt, erst am Anfang dieses Prozesses
befinden [S.145].