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Judentum: Fälschung und Wahrheit im Alten Testament (AT) gemäss Aktenlage und Grabungen

Die neue Identität durch die neue jüdische Geschichte mit Hilfe chronologischer und archäologischer Forschung

10. Die angeblichen Gesetze für die Landnahme - die Legende vom Tod von Moses: Moses beschreibt seinen eigenen Tod...

Karte mit dem Berg Nebo, Dibon und Jericho, das zu
              Zeiten des angeblichen Mose unbewohnt ist
Karte mit dem Berg Nebo, Dibon und Jericho, das zu Zeiten des angeblichen Mose unbewohnt ist

von Michael Palomino (2006 / 2010)

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aus: Israel Finkelstein / Neil A. Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel; Deutscher Taschenbuchverlag DTV GmbH & Co. KG, München 2004, zweite Auflage 2005; englische Originalausgabe: "The Bible Unearthed. Archaeology's New Vision of Ancient Israel and the Origin of Its Sacred Texts; The Free Press, a division of Simon & Schuster, Inc., 2001; Deutsche Ausgabe: Verlag C.H.Beck oHG, München 2002

Mose soll in Moab die Gesetze bekanntgegeben haben

AT:
-- erst im Ostjordanland in den Ebenen von Moab soll Mose den genauen Wortlaut der Gesetze bekanntgegeben haben, die befolgt werden müssten, um Kanaan besetzen zu können (S.65)

-- das 5. Buch Mose (Deuteronomium) meint, Mose habe auf dem Berg Nebo kurz vor seinem Tod die 5 Bücher Mose eigenhändig geschrieben (S.22).

Die angebliche Warnung von Moses, alle Gesetze peinlichst zu befolgen

AT:
Gott soll den angeblich vor Kanaan stehenden Juden angeblich Anweisung gegeben haben, Kanaan von allen Spuren der Abgötterei zu reinigen und alle Kanaanäer zu vernichten (S.87).

Mose soll vor seinem Tod betont haben, wie wichtig das Befolgen aller Gebote Gottes für eine erfolgreiche Eroberung des verheissenen Landes sei (S.87) bzw. das neue "Buch der Gesetze" behauptet, die neuen "Gesetze" müssten minutiös befolgt werden, damit so die Sünden früherer Generationen überwunden würden und das ganze Land wieder jüdisch werden könne (S.110).

Mose soll behauptet haben, die Juden würden das Land besetzen und halten können
-- wenn das Gesetz des Bundes strikt befolgt würde
-- wenn mit Nachbarn keine Ehen geschlossen würden [verstösst gegen das Anti-Rassismus-Gesetz]
-- wenn jegliche Verwicklung in den heidnischen Lebensstil Kanaans unterbleiben würde (S.112).

[Der Widerspruch
Es ist unbegreiflich, wieso Gott einer Menschengruppe ein Land "verheissen" soll, das erst in kriegerischen Handlungen und mit einem religiös-rassistischen Massenmord erobert werden muss. Ausserdem ist das Land Durchgangsgebiet der Grossreiche und wird immer wieder neu fremd besetzt. In jedem anderen Landstrich ist es friedlicher].

Die angebliche Bestimmung des neuen Kriegsführers Josua

AT:
Mose soll vor seinem Tod seinen langjährigen Adjutanten Josua als Befehlshaber für die angebliche Landnahme eingesetzt haben (S.87), den Sohn von Nun. Josua soll der neue  Kriegsführer zur Landbesetzung sein (S.65).


Der angebliche Tod von Moses

Karte
                          mit dem Berg Nebo, Dibon und Jericho, das zu
                          Zeiten des angeblichen Mose unbewohnt ist
Das AT sagt:
-- Mose soll als Letzter, der die Vergangenheit in Ägypten erlebt hat, sterben müssen (S.87)
-- Moses selbst soll auf dem Berg Nebo gestorben sein (S.65).

Mose soll selbst seinen eigenen Tod aufgeschrieben haben. Das ist wirklich unmöglich...
Karte mit dem Berg Nebo, mit den Städten Dibon und Jericho. Jericho ist zur Zeit des angeblichen Mose aber unbewohnt.

Schlussfolgerung: Das Heldentum des Mose-Exodus ist eine Erfindung kombiniert mit der politischen Situation um 720 v.Chr.

Alle Beweise und Indizien weisen darauf hin, dass der Mose-Exodus in der 2. Hälfte des 7. Jh. v.Chr. und in der 1. Hälfte des 6. Jh. v.Chr. geschrieben wurde, weil sich viele Orte auf die politische Landschaft im 7. Jh. v.Chr. beziehen (S.82). Zur Zeit des angeblichen Auszugs selbst waren die Orte aber unbewohnt und spielten politisch keine Rolle (S.78).

Der Auszug aus Ägypten ist somit ein Sammelsurium aus verschiedenen Zeitepochen (S.78):

-- kein einziger ägyptischer Herrscher der Zeit des behaupteten Exodus ist im AT namentlich erwähnt, später aber werden die Herrscher jeweils namentlich erwähnt

-- der einzige reale Grund für eine Wüstenwanderung durch den Sinai wäre die Furcht der israelitischen Masse der 600.000 Wandernden vor der Küstenstrasse, aber die ägyptische Befestigungsreihe wird in den Mose-Büchern nicht erwähnt, und gleichzeitig ist Überwachung für die Küstenstrasse im 7. Jh. v.Chr. ähnlich streng wie zur Zeit des angeblichen Auszugs aus Ägypten (S.79).

[Das Indiz der ägyptischen Festungskette fehlt in der Bibel
Die Nicht-Erwähnung des ägyptischen Festungssystems an der Küstenstrasse ist ein Hauptindiz, dass der Mose-Auszug erfunden ist. Oder dann wären die Festungen über 40 Jahre lang leergestanden, was aber von der Archäologie durch Brüche in der Stilentwicklung von Gebrauchsgegenständen festgestellt worden wäre und politisch keinen Sinn machen würde].

[Die Verleumdung der Königreiche Moab und Ammon ist auch erfunden - der Krieg seit 1948
Die Erfindung der Königkreiche Moab und Ammon, die Moses Völkermasse blockiert haben sollen, ist eine riesige Verleumdung, denn diese Königreiche existierten  gemäss archäologischen Grabungen nachweislich zur Zeit des angeblichen Moses gar nicht. Die Behauptung über die angeblichen Königreiche Moab und Ammon ist eine Verleumdung "auf Vorrat", um bei Gelegenheit einen propagandistischen Kriegsgrund zu haben. Es ist sogar anzunehmen, dass die Nachbarkriege des rassistisch-zionistischen Israels seit 1948 durch diese Verleumdungen immer neue geistige Nahrung erhalten].

Donald Redford: Der Mose-Exodus ist eine Legende mit geografischen Bedingungen des 7. Jh. v.Chr.

Der Archäologe und Ägyptologe Donald Redford folgert, alle geografischen Bedingungen des Exodus seien aus dem 7. Jh. v.Chr. implantiert. Dann werden alle Geschehnisse im angeblichen Exodus erklärbar (S.79):

-- der Ort Pithom im östlichen Nildelta wurde Ende 7. Jh. v.Chr. als Stadt gebaut und ist vorher kaum bewohnt

-- die Bezeichnung Migdol ist zwar die allgemeine Bezeichnung für Festungen im Neuen Reich, als geografischer Ort im östlichen Nildelta wird Migdol aber im 7. Jh. v.Chr. wichtig, namentlich erwähnt in Jeremia 44,1 und 46,14

-- Gosen als Niederlassungsort für aus Kanaan in Ägypten eingewanderte Juden (Genesis 45,10) ist kein ägyptischer, sondern ein semitischer Name der arabischen Kedariten-Könige, und erst ab dem 6. Jh. v.Chr. dehnt sich die arabische Bevölkerung ins Delta aus und übernimmt im 5. Jh. v.Chr. dort die Macht (S.80).

Kurz zusammengefasst:
Die jüdische Einwanderung nach Ägypten wie auch der Mose-Exodus scheinen ein Sammelsurium von Sagen und Legenden zu sein. Zufällig stimmen alle erwähnten Orte und Staaten für das 7. Jh. v.Chr. (S.82).
Finkelstein / Silberman schliessen sich dieser These insofern an, "dass die Thora und die Deuteronomistische Geschichtsdarstellung unverwechselbare Kennzeichen für ihre ursprüngliche Abfassung im 7. Jh. v.Chr. aufweisen." (S.34)

[Schlussfolgerung:
Die Identität der Israeliten (Juden) bildet sich in Bergdörfern im Bergland Kanaans zur Wüste des heutigen Jordanien hin, und mit Ägypten haben die Israeliten kaum etwas bis nichts zu tun.

Die Sklaverei in Ägypten ist eine Lüge und fällt weg. Der Bau einer Stadt Ramses unter Sklavereibedingungen ist eine Lüge und fällt weg. Und auch das Heldentum des Kindes Moses, das im Nil in einem Körbchen gefunden wurde, und der Moses mit seiner Wüstenwanderung mit dem Aufenthalt 40 Jahre lang in der Wüste sowie die Mose-Gesetze sind alle gelogen und fallen weg. Das ist alles von orthodoxen Predigern erfunden, die ihre Kompetenz, lesen und schreiben zu können, gegenüber der damals noch analphabetischen Volksmasse missbraucht haben. Und somit fallen für alle Juden die Gründe für einen Hass gegen Ägypten weg - oh mein Gott, das ist ja sehr schlecht für die Kriegstreiber-Zionisten. Es gibt keine Propaganda gegen Ägypten mehr!!!].






Fotoquellen
-- Karte mit dem Berg Nebo, Dibon und Jericho, das zu Zeiten des angeblichen Mose unbewohnt ist: David Rohl: Pharaonen und Propheten; Edition Bechtermünz 1995


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