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Judentum: Fälschung und Wahrheit im Alten Testament (AT) gemäss Aktenlage und Grabungen

Die neue Identität durch die neue jüdische Geschichte mit Hilfe chronologischer und archäologischer Forschung

12. Die erste aktenmässige Erwähnung des Namen "Israel" in Ägypten

Die Siegesstele über die Siege unter Pharao
                Merenptah
Die Siegesstele über die Siege des Pharao Merenptah.

von Michael Palomino (2006 / 2010)

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aus: Israel Finkelstein / Neil A. Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel; Deutscher Taschenbuchverlag DTV GmbH & Co. KG, München 2004, zweite Auflage 2005; englische Originalausgabe: "The Bible Unearthed. Archaeology's New Vision of Ancient Israel and the Origin of Its Sacred Texts; The Free Press, a division of Simon & Schuster, Inc., 2001; Deutsche Ausgabe: Verlag C.H.Beck oHG, München 2002

1207 v.Chr.
Eine Siegesstele von Pharao Merenptah erwähnt einen grossartigen Sieg über Israeliten
(S.28)

Die Siegesstele über die Siege unter Pharao
                        Merenptah
Die Siegesstele über die Siege des Pharao Merenptah.
Pharao Merenptah, der Sohn von Ramses II., soll gemäss der "Merenptah-Stele" gegen die Israeliten Ende des 13. Jh. v.Chr. einen siegreichen Feldzug geführt haben. Die Israeliten sollen vertrieben und massiv dezimiert worden sein, mit  der Behauptung, Israels "Samen ist dahin" (S.71).

Die Stele ist der erste historisch gesicherte Text, wo das Wort "Israel" erwähnt wird (S.71). Der Ort der angeblichen Schlacht bleibt aber ungenannt. Ab 1207 ist in Ägypten also bewiesenermassen nur bekannt, dass irgendeine Gruppe mit dem Namen Israel bereits existiert (S.89).

Zur selben Zeit entstehen gemäss Archäologie im Bergland Kanaans Dutzende neue Ortschaften, die mit einer Vertreibung einer israelitischen Bevölkerung in Verbindung gebracht werden können (S.71).

[Haben die Israeliten bei den Seevölkern gegen Ägypten mitgespielt mit einem ersten Jerusalem anderswo, das noch nicht entdeckt ist? Die Archäologie kann noch nichts sagen. Die Stele ist ein Rätsel. Es darf spekuliert werden...]


12. Jh. v.Chr. / Übergang von der Spätbronzezeit bis zur Eisenzeit / Ende der Spätbronzezeit / 1150 v.Chr. ca.

Ägypten und Hethiterreich brechen zusammen - Verdorfungswelle - Dörfer und Städte im Bergland - Unabhängigkeiten

Die Mächte brechen zusammen (S.134). Die Stadtstaaten Kanaans werden geschwächt
-- durch Raubzüge der Seevölker
-- durch Rivalitäten
-- oder durch soziale Unruhen
-- begleitet von einem rapiden wirtschaftlichen Rückgang.

Die Schwächung der Stadtstaaten Kanaans erlaubt den Stadtstaaten im Bergland - Sichem (biblisch "Israel") und Jerusalem (biblisch "Juda") - die Unabhängigkeit (S.178).

Die Überlebenden der Regionen gewinnen Unabhängigkeiten. Die Dörfer produzieren wahrscheinlich nur noch für den Eigenbedarf. Die gravierendste Folge ergibt sich aber für die Beduinen: Sie können in den Dörfern kein Getreide mehr eintauschen und müssen nun selber anbauen, werden somit sesshaft, so dass die Verdorfung weiter ansteigt (S.134).

Die Verdorfung ist somit gemäss Finkelstein / Silberman das Ergebnis des Zusammenbruchs der kanaanäischen Kultur. Die israelitischen Dörfer steigen damit in ihrer Bedeutung auf. Die ansässige Bevölkerung waren Kanaanäer. Fremde Völker und auch die Beduinen, die später Israeliten genannt werden, sind aus der Region, und waren keine Ureinwohner der Küstenregion (S.135).

Verdorfungswelle auch östlich des Jordan
Auch östlich des Jordan ist dieselbe Gründerwelle nachweisbar. Die dortige Bevölkerung wird aber nicht israelitisch, sondern bildet später die Königreiche Ammon, Moab und Edom (S.135).

1180-1130 v.Chr. ca.
Verlassene grosse Städte
Einige Jahrzehnte bleiben die grossen Städte verlassen, z.B. Megiddo, Tel Dor, oder Tel Rehov (S.179).

1150-586 v.Chr. / Europäische Eisenzeit
Das Bergland Kanaans entwickelt langsam die Umwandlung in Territorialstaaten
(S.32)

ab 1130 v.Chr. ca.
Neue Besiedlung der Städte in Kanaan
Die Ruinenfelder werden von der einheimischen kanaanäischen Bevölkerung neu besiedelt. Es folgt eine Verjüngung der Städte, z.B. Megiddo, Tel Dor oder Tel Rehov, aber in bescheidenerem Umfang als vorher (S.179).

[Stadt auf dem Ruinenhügel: Kleine Akropolis
Jede Stadt, die auf einem Ruinenhügel neu gebaut wird, ist um ca. 1,5-bis 2m erhöht. Die Wiederholung von Zerstörung und Neubau ergibt so mit der Zeit automatisch die Stadthügel, auf denen die Städte am Ende wie auf einer Akropolis thronen].


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Bildernachweis

-- Pharao Merenptah Siegesstele: http://www.touregypt.net/featurestories/merenphatvictorystele.htm


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